10. Jahrgang, 1/ 2015 DER SCHLÜSSEL Das Magazin der Diakonischen Dienste Hannover ach Schmerz lass nlindert es Zentrum Neu chwerden. chronische Bes Seite 4 s entdecken e u e N d n fe u a L management ts Das Gesundhei rssport. jah lockt mit Früh 9 /1 Seite 18 Leben heißt Veränderung Drei Generationen – eine Aufgabe: Unsere Schwestern Jennifer, Gertrud und Joanna (v.l.) helfen den Menschen, die sich uns seit 175 Jahren anvertrauen. Gertrud engagiert sich nach ihrem Berufsleben ehrenamtlich bei den »Grünen Damen«. Editorial Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Und wenn dann immer mehr Ergebnisse sichtbar werden, schauen Sie bitte ins allgemein zugängliche ddh.net. Zeitnah wird dort alles Wichtige transparent gemacht werden, wie zum Beispiel die Arbeit im Medical Board, die Investitionsplanung oder der Wirtschaftsplan. wie schafft man Verständnis für einen existentiell notwendigen Veränderungsprozess? Vor dieser Frage stehen nicht nur wir als verantwortliche Geschäftsführung der Diakonischen Dienste Hannover und für weit mehr als 4000 Arbeitsplätze. Auf diese Frage muss jedes Unternehmen eine passende Antwort finden, wenn es darum geht, eine möglichst breite Zustimmung für oft auch unbequeme Entwicklungen in der Unternehmenspolitik zu erlangen. Ein Orientierungswert heißt Transparenz. Unter Transparenz verstehen wir die verständliche und zeitgerechte Weitergabe relevanter Informationen über Entscheidungen und Entwicklungen im Unternehmen an Mitarbeitende, Partner und die Öffentlichkeit. Wir wollen Ihnen rechtzeitig und umfassend mitteilen, wie das geschieht, welche Risiken und Chancen sich auftun. Und mehr: wo es sinnvoll ist, sind auch Mitarbeitende in Projekt- und Arbeitsgruppen eingebunden, um mit ihrem breit gefächerten Fachwissen und ihren Erfahrungen die Veränderungen auch in die richtige Richtung zu lenken. Dafür braucht es in erster Linie eine durchlässige Kommunikation – eine Informationskultur, die Ihnen als Mitarbeitende Einsicht in die Entwicklung des Unternehmens gibt. Transparenz ist aber nicht nur ein Führungsgrundsatz zur Vorbereitung von Entscheidungen auf Basis hinreichender Informationen und unter Berücksichtigung der damit verbundenen Folgen. Prof. Bernd Weber nehmen informiert. Vier zentrale Management-Veranstaltungen mit diesen Führungskräften sind für das laufende Jahr anberaumt, ein erstes Forum hat bereits Anfang März im Großen Saal im Henriettenstift stattgefunden. Informiert wurde unter anderem über die ersten Schritte bei der Fusion der beiden Krankenhäuser DKF und DKH, über die wirtschaftliche Situation des Konzerns und die Organisation des Sanierungsmanagements. Mit welchen Instrumenten ist ChangeKommunikation ein zentraler Erfolgsfaktor für die Herausforderung, die DDH in eine wirtschaftlich stabile Zukunft zu führen? Wenn Sie also Fragen zu anstehenden Neugestaltungen in Ihrer Betriebsgesellschaft oder Ihrer Abteilung haben, wenden Sie sich direkt an Ihre Führungskräfte – sie sollten über alle Entwicklungen informiert sein. Selbstverständlich stehen auch die Geschäftsführungen der Betriebe und des Konzerns und die zentrale Unternehmenskommunikation für Nachfragen zur Verfügung. Auch mit der zentralen Mitarbeitervertretung gibt es einen regelmäßigen, vertrauensvollen Austausch über alle notwendigen Veränderungen. Seit einem halben Jahr werden mehr als 400 Führungskräfte regelmäßig in einem Management-Update über alle wichtigen (Fort-)Schritte im Unter- Der Prozess wird in den kommenden Monaten weiter an Fahrt aufnehmen und die Zusammenführung der Betriebe wird sich immer konkreter abbilden. 2 Zu unserer „Transparenzkultur“ gehört auch, dass wir unsere Patienten und Bewohner über den Verlauf der Behandlung und Versorgung informieren. Für den notwendigen wirtschaftlichen Erfolg der DDH und damit die Zukunfts- und Investitionsfähigkeit ist professionelles und verantwortliches Handeln, d. h. bewusster und achtsamer Umgang mit den uns anvertrauten Menschen und Ressourcen Voraussetzung. Hierbei Transparenz zu schaffen, ist eine Herausforderung, die nicht immer bequem ist. Transparenz schaffen, Akzeptanz fördern, Konsequenzen aufzeigen, lassen Sie uns alle daran messen. Scheuen Sie sich auch nicht, mahnend dann den Finger zu heben, sollte dies nach Ihrer Meinung nicht so gut gelingen, wie Sie sich das wünschen und praktizieren Sie dieses Handeln möglichst auch in Ihren Arbeitsbereichen. Auch im Namen von Pastor Michael Hartlieb wünsche ich Ihnen und Ihren Familien frohe Ostertage! Prof. Bernd Weber Geschäftsführung Diakonische Dienste Hannover April / Mai / Juni 2015 Treffen der DDH-Führungskräfte Forum stimmt auf Wandel ein DDH Auftauen – Verändern - Stabilisieren. Die drei Phasen eines Veränderungsmanagements waren der Kern eines mehr als einstündigen Impulsreferats von Detlef Friedrich. Der geschäftsführende Gesellschafter der Unternehmensberatung Contec hat sich in der Gesundheits- und Sozialbranche einen guten Ruf erworben. Insbesondere im Veränderungsprozess großer Klinikkonzerne sind seine Denkanstöße gefragt. Detlef Friedrich beschreibt die Etappen im Veränderungsprozess. Detlef Friedrich zeigte als Gast der DDH im ersten Management-Forum Mitte März die wichtigsten Etappen und Instrumente auf, um in einem Unternehmen zunächst überhaupt eine Akzeptanz für Neugestaltungen zu erzielen. Er skizzierte ein mehrgliederiges Phasenmodell, in dem nach einer ersten Schockphase, und einer sich daraus ableitenden Haltung der Ablehnung und Trotzreaktionen, sich allmählich Einsicht und Zustimmung ergeben. Das wiederum passiert in diesen Schritten: ► Rationale Akzeptanz ► Emotionale Akzeptanz ► Erkenntnis ► Integration Friedrich benannte die Veränderung von Einstellung und Haltung als größte Herausforderung im Rahmen dieses Wandlungsprozesses. Zuvor hatten die Geschäftsführungen der DDH und der Krankenhausgesellschaft aus Friederikenstift und Henriettenstift die mehr als 300 teilnehmenden Führungskräfte des Konzerns über die wichtigsten Entwicklungen und Entscheidungen aus dem ersten Quartal unterrichtet. Prof. Bernd Weber erläuterte die Organisation des Sanierungsmanagements und zählte die wichtigsten Sanierungsprojekte des laufenden Jahres auf. Alle Maßnahmen werden in einer Steuerungsgruppe zentral zusammengeführt, dessen Leiter Michael Rohde ist. Der Geschäftsführer von ALL, HAH, FKP und Hospiz wird in dieser Gruppe vertreten von dem externen Berater Roland Trefftz. Mathias Winkelhake und Dr. Arne Nilsson, die Geschäftsführer des Krankenhauses DKF/DKH, berichteten über den Stand der Fusion und über die weiteren Schritte der Zusammenführung. Das nachgeordnete Direktorium des Krankenhauses besteht aus Christoph Lammers (Ökonomie), Prof. Dr. Joachim Jähne, und Prof. Dr. André Gottschalk (Medizin), sowie Susann Börner und Elke Reinfeld (Pflege). Die künftige Medizinstrategie der DDH wird herausgearbeitet in dem Gre- mium „Medical Board“, das sich unter der Leitung von Dr. Arne Nilsson alle 14 Tage trifft und dem sieben Chefärzte aus DKA, DKF und DKH sowie zwei Pflegeverantwortliche angehören. Last but not least führte Dr. Michael Schmidt den Teilnehmern die wirtschaftliche Situation des Unternehmens vor Augen. Für das laufende Geschäftsjahr haben sich nach den ersten Umstrukturierungen die ursprünglichen Planungen demnach bereits von einem Minus von 5 Mio. € auf minus drei Mio. verbessert. Das ehrgeizige Ziel besteht nun darin, bereits in diesem Jahr durch weitere Sanierungsmaßnahmen noch näher an die „schwarze Null“ zu rücken. Ab spätestens 2018 sind dann jährliche Erlöse von regelmäßig 6 Millionen € avisiert. Gewinne, die allein schon deshalb notwendig sind, um die laufenden Investitionen gewährleisten zu können. Das nächste Management-Forum ist für den 1. Juli terminiert. Achim Balkhoff Aus dem Inhalt Fremdes Blut: Neues Konzept: Steiler Weg: Infusionsmanagement wird optimiert. Geriatrie und Unfallchirurgie kooperien. Treppenmarathon feiert Weltpremiere. Seite 6/7 Seite 10/11 Seite 27 April / Mai / Juni 2015 3 Interdisziplinäres multimodales Schmerzzentrum Erste Patientin ist eine Friederike ## die Folgen einer Schmerzstörung zu bewältigen. Nicht selten ist hierfür eine umfassende Aufklärung über Schmerzentstehung und seine Verarbeitung notwendig sowie eine differenzierte Aufarbeitung falscher Schmerzmodelle die Folge. Der eine Patient schont sich übermäßig bei unspezifischen Rückenschmerzen und verliert hierdurch wichtige Muskelkraft und Koordinationsfähigkeit. Der nächste hat immer nur die an ihn gestellten Aufgaben im Sinn und merkt nicht, dass er seine Grenzen überschreitet. Schwester Irmgard Scholz (links) ist die erste Patientin im multimodalen Schmerzzentrum von Anästhesist Dr. Nicolas Jakobs. Patienten, die zur Multimodalen Schmerztherapie im ISZ aufgenommen werden können, müssen besondere Bedingungen erfüllen (s. letzte Ausgabe des Schlüssel). Unter anderem sind befriedigende sprachliche Kenntnisse DKF Nach nur kurzer Planungszeit wurde am 2. Februar die erste Patientin zur Multimodalen Schmerztherapie auf die Interdisziplinäre Schmerzstation im Bereich der ehemaligen Station 3 Ost aufgenommen. Von den Renovierungsarbeiten war gerade mal die letzte Farbe getrocknet (selbst am Wochenende vor der Eröffnung wurde noch emsig gearbeitet), da wurde die Tür auch schon für Sr. Irmgard Scholz geöffnet. Als Schwester der Schwesternschaft des Friederikenstifts, in dem sie noch bis Anfang der 90er Jahre tätig gewesen ist, kam sie mit großen Hoffnungen auf eine Linderung ihrer chronischen Beschwerden zur stationären Aufnahme. Bei ihrer Entlassung 14 Tage später gab sie eine deutliche Verbesserung an, die wir allen Patienten, die zukünftig aufgenommen werden, wünschen wollen. Bei der Multimodalen Schmerztherapie wird im Gegensatz zur unimodalen, also einer von einem Arzt/Therapeuten allein durchgeführten Schmerzthe- 4 Im Februar eröffnete das interdisziplinäre Schmerzzentrum auf der ehemaligen Station 3 Ost. rapie, die Therapieplanung und Festsetzung der Therapieziele innerhalb eines Behandlungsteams festgesetzt. Hierbei werden zum einen die unterschiedlichen Herangehensweisen der beteiligten Disziplinen an das Problem „Schmerz“ genutzt aber auch die sozialen und psychischen Folgen einer länger anhaltenden Schmerzerkrankung einer besonderen Betrachtung unterzogen. Ziel ist somit nicht primär die Behebung einer Ursache, sondern die Hilfe, aktiv der deutschen Sprache und intellektuelle Fähigkeiten notwendig, um den unterschiedlichen Therapieformen inhaltlich folgen zu können, sowie eine ausreichende Mobilisationsfähigkeit zur Teilnahme an den aktivierenden therapeutischen Maßnahmen. Im Zweifelsfall steht Dr. Nicolas Jakobs und das gesamte Team der Interdisziplinären Schmerzstation zur Klärung offener Fragen gern zur Verfügung. red April / Mai / Juni 2015 Nur vom Verwandelten können Verwandlungen ausgehen. © Søren Aabye Kierkegaard Meinung Früher war nichts besser Na, auch so ein Veränderungsverweigerer? Einer, der das Rad am liebsten zurückdrehen möchte. In eine Zeit, in der alles so viel besser war. Viele Menschen sind zutiefst davon überzeugt, dass die „gute alte Zeit“ besser war. Dieses Lamento ist so alt wie die Menschheit selbst. Und es war schon immer falsch. Es gibt zwar immer wieder Rückschläge in der Geschichte, doch wer aber möchte ernsthaft mit den Lebensumständen seiner Großeltern tauschen? Nahezu alle Kennzahlen, an denen man Lebensqualität messen kann, sehen heute besser aus als vor 25 oder 100 Jahren. Die Lebenserwartung ist weltweit gestiegen, die Kindersterblichkeit gesunken. Die Zahl der Analphabeten nahm rapide ab, die der Demokratien hat sich mehr als verdrei- facht. Die Vereinten Nationen stellen fest, dass allein in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die weltweite Armut stärker zurückgegangen ist als in den 500 Jahren zuvor. Selbst die Zahl der Kriegsopfer ist stark rückläufig, trotz Irak, Syrien und Afghanistan. Kurzum: Es lebte sich früher deutlich ungemütlicher und gefährlicher. Alle Statistiken der Vereinten Nationen vermitteln ein positiveres Weltbild, als es der typisch deutsche Pessimismus erlaubt. Für meine Jahrgänge reicht es, sich einfach mal nur an die eigene Jugend zu erinnern. Zum Beispiel daran, dass schmierige Schaumberge auf den Flüssen schwammen. Daran, wie ledige Mütter behandelt wurden. Oder daran, dass zurückgekehrte Emigranten sich dafür rechtfertigen mussten, dass sie Nazideutschland verlassen hatten. In den vergangenen Jahrzehnten wurden hierzulande Dinge real, die einst völlig unmöglich schienen. Internet, kernlose Weintrauben, bekennende homosexuelle Bürgermeister. Auf den Zusammenbruch des Kommunismus hätte niemand einen sauren Hering verwettet, er schien so unabänderlich wie Frost in Sibirien. Die Floskel, dass früher alles besser gewesen sei, ist also ziemlich schlecht begründet. Und wer jetzt noch behauptet, die Vergleiche seien ihm ein wenig zu weit hergeholt, der möge sich bitte schön die Fortschritte in der Zahnheilkunde vor Augen führen. Hier hinkt der Vergleich von früher mit heute nicht nur, er schmerzt. Achim Balkhoff Ausbildungscafé feiert Jubiläum 20 Torten zum Fünfjährigen ALL Das Café Clara im Pflege- und Therapiezentrum Fischerstraße ist ein besonderer Ort: hier gibt es nicht nur kreative hergestellte Torten und frischen Kaffee. Es ist auch ein Ort des Lernens. Im Café Clara lernen angehende Hauswirtschafter und Hauswirtschafterinnen ebenso wie die Fachpraktiker Hauswirtschaft aus dem Annastift Berufsbildungswerk viele wichtige Dinge für ihren Beruf. Zum Beispiel backen sie vormittags den Kuchen, den sie nachmittags an die Gäste verkaufen – und das mittlerweile seit fünf Jahren! April / Mai / Juni 2015 Anfang März wurde das Jubiläum gefeiert – mit 20 Torten und 150 Gästen! Ob saftigen Obstkuchen vom Blech oder opulente Torten - das Team aus Auszubildenden und Ausbildern hat sich zum Jubiläum viele kreative Backideen einfallen lassen! Und die Gäste waren begeistert: „Viele Gäste kommen schon seit Jahren zu uns“, erzählt Bettina Kopp, Fachgruppenleiterin der Ausbildung Hauswirtschaft, Gastronomie, BVEK Hauswirtschaft. Neben großem Lob für die Auszubildenden hatten die Gäste auch kleine und große Geschenke für das Café Clara-Team dabei. red Fünf Jahre: das Team stößt an! 5 Sehen Sie den Film „Böses Blut – Wie gefährlich sind Transfusionen“ in der Sendung „Die Story“ auf www.daserste.de Anästhesiepflegerin Kerstin Schmiedler (links) und Anästhesieärztin Eva-Maria Kahle bedienen den Cell-Saver. Eine andere Seite der Geschichte Die Sache mit dem Fremdblut DDH Geräte piepen, Stimmen hallen dumpf durch den hellen Saal, rhythmisch führt das Beatmungsgerät der Patientin auf dem silbernen Tisch den überlebensnotwendigen Sauerstoff zu, es riecht nach Desinfektionsmittel. Schnitt. Blut quillt aus der Wunde. Die nächsten zwei Stunden wird das Operati- Sven Bonsack zeigt einen Blutbeutel. Der Chemiker ist seit 2010 technischer Leiter des Zentrallabors in der Marienstraße. 6 onsteam damit zubringen, der 71-jährigen Frau einen neuen Schaft in deren rechter Hüfte einzusetzen. Heißt: Die ältere Dame hat vor einiger Zeit ein neues Hüftgelenk bekommen, das nun teilweise ausgetauscht wird. Während die Chirurgen ihre Arbeit präzise verrichten, wacht Professor André Gottschalk, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Schmerzmedizin im Diakoniekrankenhaus Friederikenstift, über die Vitalwerte der Frau. Ein Fokus liegt auf den Blutwerten der Patientin, vor allem dem so genannten Hämoglobinwert (HB-Wert). Denn die OP ist nicht ohne für eine Dame dieses Alters, der Blutverlust ist häufig hoch. Hämoglobin ist ein Sauerstofftransportprotein im Blut. Nimmt sein Wert zu stark ab, beispielsweise bei heftigen Blutungen während einer Operation, werden die Organe nicht mehr aus- reichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Dies kann schnell zu gesundheitsbedrohlichen Situationen führen. Kein Problem, möchte man meinen. Bekommt die Patientin eben eine oder zwei Bluttransfusionen. Schließlich retten Blutspenden Leben. Doch so einfach ist das nicht, sagt Chefanästhesist Gottschalk. „Wir wissen aus der Forschung, dass eine Bluttransfusion ähnlich einer Organtransplantation ist“, erzählt er. Gottschalk erklärt: „Das Immunsystem beschäftigt sich nach einer Transfusion mit der Abwehr der Fremdkörper und nur peripher mit der Wundheilung.“ Das berge zusätzliche Infektionsrisiken, auch wenn bei der Blutgruppenbestimmung alles richtig gemacht wird. „Ich habe an einem anderen Krankenhaus erlebt, dass zwei Patienten nach einer Transfusion an allergischen Schocks gestorben sind, obwohl das medizinische Personal keine Fehler gemacht hat.“ April / Mai / Juni 2015 Sag nicht, dass du nichts ändern kannst. Wenn du die Kraft hast, dich zu ändern, wird sich alles ändern. © Ernst Ferstl Das seien extreme und seltene Fälle. Dennoch belasteten Fremdbluttransfusionen den Organismus zusätzlich zu Krankheit oder Verletzung. Darum schlossen sich Gottschalk und seine Abteilung einem bundesweiten Projekt von Anästhesiekliniken an, deren Ziel es ist, den sorglosen Umgang mit Bluttransfusionen einzudämmen und Klinikstandards zu verbessern – dem so genannten Patient Blood Management. „Wir wollen die Zahl an Transfusionen und damit eine Verschwendung in der DDH deutlich reduzieren.“ Deswegen stellt sich die Frage: Wann ist die Gabe einer Transfusion nun sinnvoll und wann nicht? „Wir erarbeiten fachabteilungsübergeifend Kriterien und einem Maßnahmenkatalog zur Optimierung unseres Transfusionsmanagements“, sagt der Intensivmediziner. Der CellSaver ist ein wichtiger Bestandteil der Überlegungen. Ein weiterer ist stetige Aufklärung der Kollegen. Das zeigt Erfolg. Die Transfusion von Fremdblutvarianten (siehe Kasten) hat in den Häusern der Diakonischen Dienste von 2012 bis 2014 um rund 3000 Einheiten (s. Tabelle) abgenommen. Nicht nur aus diesem Grund schaffte das Haus einen so genannten CellSaver an. Dieses Gerät bereitet abgesaugtes Blut auf, das das OP-Team in den Körper des Patienten zurück transfundiert. „Ziel ist, den Blutverlust vor, während und nach der Operation zu verringern“, sagt der Professor. Bei der 71-jährigen Hüftpatientin kam der Cell-Saver zum Einsatz. „Wir haben etwa 1000 Milliliter Blut aufgefangen und nach der Aufbereitung 270 Milliliter retransfundiert“, sagt Gottschalk. Also in etwa die Menge eines Fremdblutbeutels. „Die Patientin benötigte zusätzlich nur ein Erythrozytenkonzentrat.“ Ganz ohne Bluttransfusionen kommt die Klinik also nicht aus. Durchgesetzte Maßnahmen in den DDH-Kliniken: > Nur noch zwei statt drei Konzentrate pro Bestellzettel > Blut darf nur noch in den OP bestellt werden, wenn es wirklich transfundiert wird > Umsetzung von Fremdblut sparenden Maßnahmen mit operativen Disziplinen > Abteilungsübergreifende Fortbildungen zum Thema Fremdblut sparende Maßnahmen > Medizinische Begründung für jede transfundierte Einheit durch den jeweiligen medizinischen Mitarbeiter Philipp Schaper EK 2014 DKF DKH DKA Gesamt 2013 DKF DKH DKA Gesamt 2012 DFK DKH DKA Gesamt 2275 1739 980 4994 3446 2005 1402 6853 3906 2323 1708 7937 GFP LyoP 421 67 488 49 10 59 579 181 166 745 181 397 135 146 543 135 TK 116 90 28 234 5775 146 102 46 294 8073 202 120 9 331 8946 Erythrozytenkonzentrat (EK) Kosten: etwa 90 Euro/EK Haltbarkeit: drei bis fünf Wochen Klassische Fremdblutkonserve vom Spender. Wird über den Blutspendedienst Springe (NSTOB) bestellt und geliefert. Gefrorenes Frischplasma (GFP) Kosten: etwa 60 Euro Haltbarkeit: eineinhalb Jahre Plasmagewinnung aus Vollblut, gelblich bis farblos. Rote Blutkörperchen sind durch Zentrifugieren herausgelöst. Lagerung bei -30 Grad bis -45 Grad Celsius. Thrombozytenkonzentrat (TK) Kosten: etwa 300 bis 350 Euro Haltbarkeit: maximal vier Tage nach Entnahme TK ist nicht vorrätig, wird über NSTOB bestellt und geliefert. Gelbliche Flüssigkeit. Wird bei 22 Grad Celsius gelagert und muss geschaukelt werden, da es sonst verklumpt. LyoPlas Anzahl der Einheiten, die in den Kliniken der Diakonischen Dienste Hannover transfundiert werden. April / Mai / Juni 2015 Im Cell-Saver wird Eigenblut gewaschen, um es zu refundieren. Kosten: etwa 70 bis 100 Euro Haltbarkeit: 15 Monate Bei LyoPlas handelt es sich um gefriergetrocknetes (Hydrophilisierung) weißes Plasmapulver. Es ist praktisch zellfrei und besonders verträglich. Innerhalb weniger Augenblicke durch Aufgießen mit Wasser einsetzbar. 7 Die unsichtbare Gefahr Birgit Löhmann verlässt DDH DDH Vorbereitet auf Ebola LKH Ebola ist in den Nachrichten zwar kein aktuelles Thema mehr und man hat das Gefühl die Epidemie sei bekämpft. Tatsächlich breitet sich Ebola in Westafrika noch immer weiter aus und das Risiko, dass die Krankheit durch Reisende nach Deutschland gebracht wird, besteht weiterhin. Die DDH will auf Patienten mit Ebola oder anderen hochkontagiösen Krankheiten vorbereitet sein: In den Häusern der DDH befinden sich insgesamt sechs Kisten mit Ausstattung zum Schutz vor hochkontagiösen Krankheiten. Dass sogar das Lister Krankenhaus (LKH) als Belegarztklinik eine Notfallkiste bekommt, zeigt wie ernst das Thema genommen wird. Pastorin Birgit Löhmann wird ihren Dienst für die DDH beenden. Zum 1. Mai 2015 wird sie eine neue, berufliche Aufgabe übernehmen. Sie ist vom Landeskirchenamt als Pastorin für die Krankenhausseelsorge mit Schwerpunkt Ethik in der Universitätsmedizin Göttingen berufen worden. Die Geschäftsführung der DDH bedankt sich bei ihr für das große Engagement und die sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit in den zurückliegenden drei Jahren. Sie war zunächst als theologische Geschäftsführerin im Diakoniekrankenhaus Friederikenstift und als Vorsteherin im Ev. Diakoniewerk Friederikenstift tätig. Im Rahmen des anstehenden Fusionsprozesses der Diakoniekrankenhäuser Friederikenstift und Henriettenstift ist sie theologische Direktorin im neuen Krankenhausdirektorium und Mitglied im Schwesternvorstand der Schwesternschaft des Ev. Diakoniewerks Friederikenstift. Die gottesdienstliche Verabschiedung ist für Freitag, 24. April, um 14.30 Uhr vorgesehen. red 8 Im Januar fand im LKH die Schulung zum richtigen Gebrauch der Schutzanzüge statt. Wichtig ist der Infektionsalarmplan, in dem Kommunikationswege und Verantwortliche bei einem Verdachtsfall benannt werden. Anschließend wurde das Prozedere zum An- und Ausziehen des Anzuges nach einer strengen Vorgabe demonstriert. Gabriele Zieger (Krankenpflegerin LKH) war so mutig, die Aufgabe als Testperson zu übernehmen. Gemeinsam gibt ihr die Gruppe Anweisungen, was sie tun muss. Schon nach kurzer Zeit stellt sich heraus: Es ist erstens nicht so einfach, eine Liste der Reihenfolge nach abzuarbeiten, wie man vermuten würde, „besonders wenn alle aufgeregt sind und durcheinander reden.“ Und zweitens wird die Arbeit am Patienten doch sehr stark erschwert, wenn man den Schutzanzug trägt. Gabriele Zieger kommt unter dem dicken Anzug schon nach zwei Minuten ganz schön ins Schwitzen, die Schutzbrille beschlägt, sie sieht nichts mehr und mit der Atemmaske bekommt sie kaum Luft. „Ich kann mir gar nicht vorstellen wie unerträglich das erst im Sommer oder in Afrika bei über 30 Grad Celsius sein muss.“ Sogar das Hören ist fast unmöglich, da die Schutzanzüge laut knistern und die Kapuze von Geräuschen abschirmt. „In dieser Situation Gabriele Zieger ist sicher verpackt. ist ein eingespieltes Team, das sich auch mit Zeichensprache verständigen kann, sehr wichtig“, erklärt Jürgen Bluk vom Arbeitsschutz. Beim Ausziehen des Anzuges ist wieder Konzentration gefragt: Erst das äußere Paar Handschuhe desinfizieren, dann ausziehen, endlich die Brille absetzen… Moment, bei der ganzen Unruhe haben wir ganz vergessen erst das Klebeband von allen Nahtstellen zu entfernen… und sind wir jetzt schon bei Schritt 8 oder erst 7? Fünfzehn Minuten später ist Gabriele Zieger endlich wieder von dem Anzug befreit und fächelt sich Luft zu. Nina Ideker April / Mai / Juni 2015 Auf der Welt gibt es nichts, was sich nicht verändert, nichts bleibt ewig so wie es einst war. © Dschuang Dsi Am 29. Mai steigt das große DDH-Mitarbeiterfest Love! Peace! Have a Party! DDH Nudelsalat mit Mayonnaise und Dosenerbsen, Prilblumen am Küchenschrank, Peacezeichen um den Hals, Jesuslatschen zu lila Latzhosen mit Schlag, Bowle und Lambrusco, das Musical Hair und Open Air bei Woodstock, LPs von Santana und The Mamas & The Papas: Das gehörte zur bunten Welt der 60er und 70er Jahre. Diese Zeiten kommen nun zurück – für einen Abend rund um den Großen Saal des Henriettenstifts. Dort wird das diesjährige große Mitarbeiterfest am 29. Mai zwischen 18 und 24 Uhr steigen! Wir feiern drinnen – und je nach Wetterlage und Laune auch draußen. Alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden sind herzlich eingeladen, mitzufeiern! Die Flower-Power-Partys waren auch Mitbring-Partys! Auch Sie können sich beteiligen und zu einem stilechten Fest beitragen: Wir brauchen Dekorationsmaterial aus dieser Zeit. Wer hat Lust, Bettlaken zu batiken, die als Tischdecken verwendet werden können? Wer hat noch einen Räucherstäbchenhalter oder Tontässchen, alte Schallplatten oder kleine rote Deko-Porzellankätzchen, in wessen Keller liegen noch Korkuntersetzer und Plastikeierbecher? Alles kann bis zum 27. Mai bei der Unternehmenskommunikation abgegeben werden. Nach unseren stimmungsvollen Feiern der letzten Jahre wollen wir beim diesjährigen Mitarbeiterfest der DDH Blumen in den Haaren und Batik am Leib tragen! Kommen Sie vorbei und feiern Sie mit – am liebsten natürlich als Blumenkind. red April / Mai / Juni 2015 9 In guten Händen: Chirurg Carsten Riemer (links) schaut nach dem Fixateur von Renate Rimkus. Die Geriaterinnen Christa Bremer (2. v. l.) und Dr. Irina Schiewe behandeln die internistischen Erkrankungen der Dame. Alterstraumatologie - So fühlen sich Senioren gut aufgehoben Neues Konzept für alte Menschen DKH Visite auf Station 22. Drei Ärzte betreten das Zweibettzimmer am Ende des Ganges. Carsten Riemer, Oberarzt der Unfallchirurgie im Diakoniekrankenhaus Henriettenstift in der Marienstraße, Dr. Irina Schiewe und Christa Bremer, Geriaterinnen im Zentrum für Medizin im Alter, haben eine Verabredung mit Renate Rimkus. Die ältere Dame hievt sich etwas schwerfällig aus dem Rollstuhl und legt sich auf ihr Bett. Riemer beugt sich über die 78-Jährige. Vorsichtig nimmt er ihren rechten Arm und betrachtet den Fixateur. Dieses Gerät ist ein Haltesystem, das durch die Haut im Knochen verschraubt wird, um Brüche ruhig zu stellen. Anfang Dezember erlitt Rimkus bei einem Sturz eine Trümmerfraktur der Hand, einen Kniescheibenbruch sowie eine schwere Schädelprellung. Die Handverletzung fixierten die Unfallchirurgen im Henriettenstift. Die Untersuchung dauert nicht lange. „Es ist nahezu alles abgeheilt“, sagt der Oberarzt. Der Fixateur könne bald entfernt werden. Riemer bittet die ältere Dame, die Finger ihrer gebrochenen Hand zu bewegen. „Tut das noch weh“, 10 fragt er seine Patientin. „Nein“, antwortet sie. Fieber? Habe sie auch nicht. Unfallchirurgisch ist die Gestürzte auf einem guten Weg der Besserung. Für Riemer ist die Untersuchung beendet. Jetzt kümmern sich die beiden Allgemeinmedizinerinnen um die Patientin. Patienten wie Rimkus häufig internistische Nebenerkrankungen mitbringen, „ist es wichtig, dass wir ältere Patienten nach einer Operation zügig nach Kirchrode verlegen, damit sie hier adäquat weiterbehandelt werden können“, sagt Riemer. Rimkus leidet, neben ihren Sturzverletzungen, an einem Harnwegsinfekt, hohem Blutdruck, Nierenstau und einem Lymphom. Diese Krankheiten sind Fälle für das Team von Prof. Dr. Klaus Hager, dem Chefarzt des Zentrums für Medizin im Alter. Also Ärztinnen wie Schiewe und Bremer. Alterstraumatologie nennt sich das Projekt, das Hager und sein Chefarztkollege Dr. Lambert Herold, Leiter der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie im Henriettenstift, fachübergreifend seit Juni 2014 durchführen. So lief es auch bei Renate Rimkus: Die Operation dauerte etwa eine Dreiviertelstunde. In dieser Zeit fixierten die Chirurgen den Bruch an der Hand mit der Halterung. Schrauben rein, spannen, fertig“, sagt Riemer. „Die Kniescheibe behandeln wir konservativ.“ Renate Rimkus muss sechs Wochen lang eine Schiene tragen. Eine Woche nach der OP wurde sie ins Zentrum für Medizin im Alter verlegt. „Die machen hier einiges“, sagt die Dame fröhlich. An diesem Morgen habe sie bereits eine Fango-Packung bekommen, sie gehe zur Gruppentherapie oder benutze die Geräte, die auf der Station stehen. „Ich fühle mich gut versorgt.“ Und das ist das Ziel von Alterstraumatologie im Henriettenstift. Zweimal pro Woche schaut ein Chirurg aus Herolds Abteilung bei den ehemaligen Patienten im Neu Bethesda vorbei. Meist ist nicht viel zu tun. Komplikationen nach den Operationen gibt es in der Regel nicht. Da die älteren Philipp Schaper www.geriatrie-hannover.de www.unfallchirurgie-henriettenstiftung.de April / Mai / Juni 2015 Man muss immerfort verändern, erneuern, verjüngen, um nicht zu verstocken. © Johann Wolfgang von Goethe + Interview + Interview + Interview + Interview + Interview + Interview + Professor Dr. Klaus Hager, Leiter des Zentrums für Medizin im Alter in Kirchrode, und Dr. Lambert Herold, Chefarzt der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, beide im Diakoniekrankenhaus Henriettenstift, sind für das Projekt Alterstraumatologie verantwortlich. Unser Mitarbeiter Philipp Schaper sprach mit ihnen über Entwicklung, Nutzen und Ziele. Wie sind Sie zu diesem Projekt gekommen? Herold: Die Zahl verletzter alter Menschen steigt kontinuierlich. Häufig geht nach einem Sturz wegen der Multimorbidität dieser Patienten leider die Selbstständigkeit verloren. Nicht zuletzt unter diesem Aspekt haben wir uns gefragt, welche Strukturen wir in der DDH schaffen können, um das bestmögliche Gesamtergebnis bei der Versorgung dieser Patientengruppe zu erreichen. Hager: Wir haben uns gemeinsam auch andere Einrichtungen angeschaut, haben dort viele Vorteile gesehen und wollten das Konzept auch hier umsetzen. Wie funktioniert das? Herold: Die Behandlung muss auf jeden Fall von Internisten und Chirurgen gemeinsam und in enger Absprache erfolgen. Dementsprechend haben wir uns zusammen gesetzt, unsere derzeitigen Möglichkeiten überprüft und dann ganz pragmatisch angefangen. Zuerst haben wir gemeinsame Visiten durchgeführt – dabei konnten wir über den April / Mai / Juni 2015 eigenen fachlichen „Tellerrand“ schauen und haben viel voneinander gelernt. Was machen Sie jetzt anders? Herold: Die internistischen Probleme treten meist kurz nach der Operation vermehrt auf, sodass wir erheblichen Bedarf an entsprechenden Konsiliarleistungen hatten. Jetzt verlegen wir die Patienten möglichst so frühzeitig nach Kirchrode, dass diese Probleme gleich hauptsächlich von den Internisten behandelt werden können – unfallchirurgische Fragestellungen klären wir im Rahmen gemeinsamer Visiten an zwei Tagen in der Woche vor Ort. Hager: Es ist günstig, multimorbide alte Patienten zügig in ein internistisches Setting zu bringen. Dadurch werden unfallchirurgische Betten schneller frei. Und wir können uns um postoperative Probleme kümmern. Die aktuellen Konzepte der Zertifizierung lassen es zu, Alterstraumatologie an zwei Standorten durchzuführen. Was versprechen Sie sich davon für den Patienten? Hager: Patienten bekommen bei uns eine frührehabilitative Komplexbehandlung, das heißt mindestens zwei Therapien am Tag. Ihnen stehen Krankengymnastik, Gruppentherapie, Ergotherapie, Gerätetraining und physikalische Therapie zur Verfügung. Für die Patienten versprechen wir uns eine raschere Mobilisierung, eine kürzere Verweildauer und eine bessere Heilung in kürzerer Zeit. Seit Beginn des vergangenen Sommers haben wir etwa 100 Patienten so behandelt. Herold: Mit dem Konzept sind wir bis jetzt sehr erfolgreich. Alleine im DKH können etwa 250 Patienten pro Jahr davon profitieren. Das Projekt ist einfach menschlich, wirtschaftlich und auch noch strategisch sinnvoll. Palliativversorgung Ausgebaut DDH / FKP / UHO Ansinnen der Palliativversorgung und -begleitung ist es, die Situation der schwerstkranken Patienten stetig zu verbessern. Jetzt soll es weitere Maßnahmen geben: 287 Patienten sind im vergangen Jahr vom Palliativdienst begleitet worden. Nun sollen Patienten bereits auf ihren Stationen palliativ versorgt werden. Hier werden dann auch außerhalb der Palliativstation leichtere Symptome behandelt und die Patienten auf die Überleitung nach Hause oder ins Hospiz vorbereitet. Auf diese Weise soll die Versorgung der schwerstkranken Patienten nahtloser erfolgen. Ebenfalls zur Optimierung des reibungslosen Ablaufs und Übergangs zwischen den einzelnen Bereichen der Palliativversorgung, soll nun die intensivere Verknüpfung der ambulanten Palliativversorgung mit dem Uhlhorn Hospiz beitragen. Schwester Gabriele Kahl, die bereits seit der Gründung vor 15 Jahren die Leitung des Uhlhorn Hospiz hat, wird demnächst die ambulanten und stationären Aufgaben mit einander verzahnen. Kommt es dann beispielweise bei einem Patienten, der zu Hause begleitet wird, zu einer Krise, kann eine schnellere Aufnahme stattfinden. Der Krankheitsverlauf der Patienten wird gemeinsam dokumentiert und kann so jederzeit von allen Beteiligten und an jedem Ort eingesehen werden. red 11 Schlüsselerlebnisse Veränderungen begleiten uns das ganze Leben. Wenn wir an unsere Kindheit und Jugend denken, hat sich die Zeit doch stetig gewandelt. Je älter wir werden, desto weniger fallen uns die kleinen Dinge auf, die sich ändern, die das Leben lebenswert machen. Auch 2014 hat sich einiges verändert in der DDH. Die Weichen für große Umstrukturierungen wurden gestellt. Die Häuser der DDH wachsen weiter zusammen, damit verändert sich auch das Arbeiten für viele Mitarbeitende. Doch Arbeit ist nur das halbe Leben. Wir haben Mitarbeitende der DDH gefragt, was sich für sie persönlich im letzten Jahr verändert hat. Denise Otto Krankenpflegerin, Springerin/DKA Ich habe meine Stunden erhöht. Familie und Beruf lassen sich trotzdem gut vereinbaren. Jan Feike Medizinische Klinik/DKF Ich habe meiner Freundin einen Heiratsantrag gemacht. Außerdem ist eine kleine Tochter unterwegs. 12 Andrea Spicka Personalbetreuerin fürs DKF Mein Vater hat 2014 die schlimme Diagnose Lymphom bekommen. Es war ein hartes Jahr. Vor einem Monat ist er als geheilt entlassen worden. Therese Schmidt-Hensel Poststelle/DKH Letztes Jahr gab es eine schöne Hochzeit in der Familie. Ein schönes Ereignis, weil die Familie, die weit weg wohnt, seit Langem mal wieder zusammen kam. Davon zehre ich noch. Vladimir Flores Assistenzarzt Medizinische Klinik II/DKH Mein Leben hat sich grundlegend geändert. Ich bin aus Peru hierher gezogen und arbeite seit Oktober im Henriettenstift. Das war eine sehr gute Entscheidung. April / Mai / Juni 2015 Sylvia Strube Pain Nurse/DKH Ich habe meine Lebenseinstellung verändert. Ich sehe es entspannter und rege mich nicht mehr über so viele Kleinigkeiten auf. Daniel Mehlhose Elektriker/DKF Ich bin im letzten Jahr nach Vahrenwald gezogen. Die Wohnung ist größer und günstiger. Nadine Stoll Ambulanzschwester/DKF Ich habe den Job gewechselt, arbeite jetzt in der Ambulanz. Ich fühle mich hier sehr wohl. April / Mai / Juni 2015 Susanne Kniffka Grüne Dame im Lotsendienst/ DKA Ich habe im letzten Oktober als Grüne Dame angefangen. Das ist eine nette Sache, die Leute zu beglücken. Alexander Buhr Pförtner/DKF Ich habe im Februar mein Diplom in Kommunikationsdesign erlangt. Das war eine gute Veränderung. Maximiliam Mahler Für drei Monate Pflegepraktikant auf Station 3/DKA Ich bin fünf Jahre lang in Spanien zur Schule gegangen. Nach dem Abitur bin ich nach Hannover zurückgekehrt, weil ich hier Medizin studieren möchte. Marco Ritter OP-Leitung/DKH Mein Sohn (18) ist ausgezogen und hat eine Ausbildung begonnen. Zu Hause ist es dadurch ruhiger geworden. Tino Kretschmer MTRA Radiologie/DKH Letztes Jahr kam eine Freundin dazu. Wir haben uns im Internet kennen gelernt. Martina Berning Pflegedienstleitung Altenzentrum Kirchrode/HAH Meine Tochter ist letztes Jahr volljährig geworden. Ein neuer Lebensabschnitt hat somit begonnen, das ist ein schönes Gefühl. 13 Alles Gute! Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung (Heraklit) „Ich will so bleiben wie ich bin!“ – „Du darfst!“ Erinnern Sie sich an diese Werbung für Margarine? Eine hübsche, schlanke Frau war mit diesem Spruch zu sehen. „Ich will so bleiben wie ich bin!“ – das wünschen sich viele von uns nicht nur im persönlichen Bereich, sondern vermutlich auch angesichts der Veränderungsprozesse in unseren Häusern der DDH. Da wäre es an vielen Ecken auch schön, wenn die Antwort da lautete: „Du darfst!“ Aber mittlerweile wissen wir nun alle: Entscheidende Veränderungen sind notwendig. Wie zutreffend sind da die Worte von dem ehemaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann, die bereits in unserem Strategiepapier +8 (Die Strategieschrift zur inhaltlichen, ökonomischen und geistigen Ausrichtung der Diakonischen Dienste Hannover) zitiert werden: „Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.“ Ja, so sieht es aus: wenn wir nichts ändern, wird gar nichts bleiben wie es ist. Wir sind schon ein wenig geübt mit den Veränderungen, aber jetzt geht es doch noch mal richtig „zur Sache“ – es muss, ignorieren der Tatsachen hilft nicht weiter. Die Finanzen zwingen uns dazu. 14 Es geht also nicht um die Frage, ob Veränderungen nötig sind, sondern wie wir sie konsequent und sinnvoll umsetzen. Wieviel Spielraum werden wir haben? Und an welchen Veränderungen können wir mitwirken, welche müssen wir hinnehmen? Ich finde, es macht einen großen Unterschied, ob ich einbezogen bin und selbst Gestaltungsmöglichkeiten habe oder nicht. Apropos: alte Damen, was würden unsere Begründerinnen wohl sagen in dieser Situation? Stellen Sie sich das einmal vor: Ein Besuch der alten Damen! Wie wäre es, wenn sie einen Blick auf uns werfen könnten? Wären sie besorgt? Oder ganz zuversichtlich: „Das schaffen die!“ Veränderungen! Das war letztlich ihre Motivation, der Anfang für die Gründung der jeweiligen Häuser: Die drei wollten etwas verändern! Und das gerade in Zeiten, in denen die Bedingungen schlecht waren, das Geld knapp war. Ob sie sich wohl an die Worte von Thomas von Aquin gehalten haben: „Für Wunder muss man beten, für Veränderungen aber arbeiten.“?! Vermutlich haben sie beides getan, alles zu seiner Zeit! Unsere Begründerinnen hatten Ideen, sie haben sich nicht unterkriegen lassen, sie hatten bestimmte Werte. Sie haben angepackt: Aus Liebe zum Menschen haben sie Nächstenliebe praktiziert und Hilfe zur Selbsthilfe geleistet. Werte, die sich in unseren Häusern weit über hundert Jahre, ja zum Teil schon fast an die zweihundert (!) Jahre gehalten haben. Wie konnte das gelingen? Nur durch die Menschen, die in der Vergangenheit und auch jetzt in diesen Häusern gearbeitet haben und arbeiten: Menschen, die sich zum Wohle anderer Menschen einsetzen. Menschen, denen Grundhaltungen und Werte wichtiger waren als bloße Zahlen. Der Dalai Lama hat einen interessanten und wichtigen Satz gesagt: „Öffne der Veränderung Deine Arme, aber verliere dabei Deine Werte nicht aus den Augen.“ Und ich finde: Darum geht es jetzt auch bei uns! Auch wenn sich die Rahmenbedingungen ändern, unsere Werte dürfen wir nicht aus den Augen verlieren! Und da sind wir alle gefragt: von der obersten Leitung bis querbeet an die Basis. Also: Welche Werte wollen wir uns bewahren? Was ist uns wichtig? Was soll bleiben, wenn sich so vieles verändert? Wenn es uns gelingt, schon jetzt während dieser Veränderungsprozesse die Visionen und Botschaften* umzusetzen, die im Strategiepapier +8 aufgeschrieben sind, dann schaffen wir es, dass wir auch künftig aus Liebe zum Menschen gemeinsam diakonisch arbeiten. Dann haben unsere Traditionen auch Zukunft. In diesem Sinne wünsche ich mir für uns alle weiter viele gemeinsame, gute und mutige Schritte in den Fußstapfen unserer alten Damen! Ilse-Dore Grahe Krankenhausseelsorge DKF April / Mai / Juni 2015 Da alles ständig im Wandel ist, kann nichts auf Dauer unverändert existieren. © Dalai Lama Hannovers Anästhesisten vereint 3. DDH-Symposium A.I.N.S. DDH Im Februar veranstalteten die drei Anästhesieabteilungen der Diakonischen Dienste Hannover ihr drittes v.l.: Prof. Dr. Jürgen Schäffer, Prof. Dr. Joachim Escher, Priv.-Doz. Dr. Michael Przemeck, Prof. Dr. André Gottschalk, MBA gemeinsames Symposium A.I.N.S. Diese wissenschaftliche Veranstaltung richtete sich an die Anästhesisten der Stadt und Region Hannover. Sie wurde in diesem Jahr vom Department Anästhesie und Intensivmedizin (Chefarzt: Priv.-Doz. Dr. Michael Przemeck) im Diakoniekrankenhaus Annastift ausgerichtet. Die Abkürzung A.I.N.S. steht für die vier inhaltlichen Säulen: Anästhesiologie, Intensivmedizin, Schmerztherapie und Notfallmedizin. Aus allen genannten Teilbereichen konnten bekannte Experten aus Bremen, Göttingen, Regensburg und Hannover gewonnen werden, die ein abwechslungsreiches Programm boten. Der Tradition folgend kam der erste Vortrag als „Special Lecture“ nicht aus dem Fach und auch nicht aus der Medizin. Prof. Dr. Joachim Escher von der Leibnitz Universität Hannover konnte hierfür als hochkarätiger, international anerkannter Mathematiker auf dem Gebiet der Analysis gewonnen werden. Als geistreicher Redner geschätzt, referierte er über „Mathematik – Königin der Wissenschaften“ und gab einen nicht ganz ernst gemeinten Einblick in sein Arbeitsgebiet, sozusagen in die Grundlagen der Grundlagenforschung. Die Fortbildungsreihe soll im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Katja Golditz Endlich komplett Ein Schlüssel für Alle Im Februar übergaben die Architekten vor etwa 150 Gästen den Schlüssel für den Anbau an Schulleiterin Susanne Röber. „Es ist endlich Platz für eine komplette Grundschule“, sagte Pastor Michael Hartlieb, Geschäftsführer des Annastifts, in seiner Rede. „Es gibt Orte, an denen der Aufenthalt eine Wohltat ist.“ Wie an dieser Schule. Susanne Röber überreicht den symbolischen Schlüssel an die Kinder. ALL Inklusion hat Zukunft, die Mira Lobe Grundschule im Annastift wächst. Nach sechsmonatiger Bauzeit ist die Erweiterung des Schulgebäudes fertig. April / Mai / Juni 2015 Der Anbau (650 Quadratmeter) wurde in sechs Monaten hochgezogen – parallel zum Unterricht. „Das war schon eine Herausforderung“, sagte Schulleiterin Röber. Das Besondere dabei: Es gibt keine Flure, alle Flächen dienen als Lehr- und Lernraum. Große Überraschung für die Kleinen: „Es ist eine Schule für jeden. Da sollte auch jeder einen Schlüssel haben“, sagte Archi- tekt Thomas Woschek und zauberte für alle Mira-Lobe-Kinder einen eigenen kleinen Schulschlüssel hervor. Damit kam er gut an. Gut an kamen die Schüler bei den Gästen mit einer musikalischen Weltreise. „In der Mira-Lobe-Schule kannst Du was erleben. In der Mira-LobeSchule sind wir dabei. In der MiraLobe-Schule tanzt das wilde Leben. Hier macht das Lernen Spaß hier fühlen wir uns frei“, sangen sie. Ihre Art zu zeigen, wie sehr ihnen der Ort gefällt. Philipp Schaper 15 Nachgefragt bei Psychologe Daniel Brönner Menschen und Veränderungen her würde sich die Frage stellen, was in dem Leben derjenigen geschehen ist, die diese unterstellte Offenheit für Neues eingebüßt haben. Hier sind negative Erfahrungen aufgetreten. Daniel Brönner arbeitet im Medizinischen Versorgungszentrum in der Calenberger Neustadt. Steht der Mensch Veränderungen in seinem Leben positiv gegenüber? Oder lehnt er sie eher ab? Was machen Veränderungen mit einem, vor allem, wenn es sich um unfreiwillige negative Erfahrungen handelt? Wir sprachen über diese Fragen mit dem Psychologen Daniel Brönner. Was hat Ihr Leben zuletzt grundlegend verändert? Der Berufswechsel, der mich von Bielefeld nach Hannover geführt hat. Das war im Grunde genommen das Einläuten eines neuen Lebensabschnitts. Ich habe mich aus meinem bisherigen Lebensrahmen gelöst. Für mich eine umfassende Veränderung. Würden Sie den Schritt wieder gehen? Ja. Ich würde von dem Punkt aus, an dem ich damals war, erneut beschließen, mich zu verändern. Die maßgebliche Richtung würde ich wieder einschlagen – vom stationären Arbeitssetting hin zum ambulanten. Sie haben das Verhalten von Menschen studiert. Warum haben viele Menschen Angst vor Neuem? Ich glaube nicht, dass Menschen grundsätzlich Angst vor Veränderungen haben. Der Mensch gehört zu den Lebewesen, die besonders offen und neugierig sind. Das wird als ein Kriterium von Intelligenz diskutiert. Von da- 16 Sie beschäftigen sich mit Menschen, die an Depressionen, Angstzuständen oder Burnout leiden. Wie verändern diese Krankheiten den Menschen? Bei solchen Störungsbildern denkt der Erkrankte: Ich kann mein Leben nicht mehr so beeinflussen, wie zuvor und fühle mich meinem Befinden ausgeliefert. Das kann für Menschen, für die es in ihrer Lebensführung besonders wichtig war, Kontrolle auszuüben, sehr erschütternd sein und kann dazu führen, sich zurück zu ziehen. Solche Rückzugsprozesse führen zur Aufrechterhaltung oder Verschlimmerung. Heißt: Depression macht einsam?! Ich würde es vorsichtiger ausdrücken: Bestimmte Voraussetzungen können es begünstigen, sich zurück zu ziehen. Unterstützung kann dabei sogar in unerwünschte Richtungen gehen. Wenn ich zum Beispiel jemanden, der in einem depressiven Befinden zum Rückzug ins Bett neigt, Alltagsaufgaben abnehme, kann sich ein Krankheitsgewinn einstellen. Wer sich ins Bett zurück zieht, wird dort wenige Erfolge zu feiern haben. Der andere Fall ist auch möglich. Nämlich wenn keine Scham im Wege steht und intakte soziale Bande bestehen, sich anzuvertrauen und darüber Verständnis, Trost, Ermutigung zu erfahren. Wenn die Menschen mit ihrem sozialen Umfeld an der Lösung scheitern, kommen Sie ins Spiel. Wie helfen Sie? Es beginnt bei grundlegenden Dingen. Ich mache der Person ein Beziehungsangebot, das einen vertrauensvollen, offenen Austausch über die Lebenssituation ermöglicht. Dabei geht es darum, das Verständnis der betroffenen Personen für ihre Lebenssituation zu erweitern, ohne dass dabei Vorwürfe oder Schuldzuweisungen auftreten. Der Prozess beinhaltet, Veränderungsziele zu erarbeiten. Ein wichtiger Bestandteil der Therapie ist es, Denkund Bewertungsmuster, die nicht mehr hilfreich sind, aufzudecken und in Frage zu stellen. Dann muss eine Umsetzung im Verhalten auf Alltagsebene stattfinden. Bei manchen klappt es, bei manchen klappt es nicht. Warum? Diejenigen Menschen, die bereit sind, sich mit sich auseinander zu setzen und aus der Notlage heraus etwas Neues auszuprobieren, haben günstige Chancen, von einer Psychotherapie zu profitieren. Diejenigen Menschen, die von der Psychotherapie etwas erwarten, was diese nicht erbringen kann, beispielsweise eine passive Heilungserwartung – der Arzt macht mich jetzt gesund – werden Schwierigkeiten haben. Sie erfahren in Gesprächen mit Patienten sehr intime Dinge. Verändern diese Geschichten Ihr eigenes Verhalten? Eine Tendenz ist die, die Lebensgeschichten von Klienten an sich heran zu lassen. Das ist notwendig, um mitfühlen zu können. Man sollte die Probleme der Klienten aber nicht übermäßig mit nach Hause, weil das überfordern und den Psychotherapeuten selbst in eine Burnout-Symptomatik führen könnte. Es kommt schon vor, dass die Probleme von Klienten mich selber ins Überlegen bringen, wie ich durchs Leben gehe. Was wollen Sie als nächstes in Ihrem Leben ändern? Ich bin gerade dabei, mein Zeitmanagement zu verbessern. Es geht darum, die Effizienz bei der Arbeit zu steigern und hat eine selbstfürsorgliche Seite. Es setzt Ressourcen frei. Die Energie kann ich in andere Veränderungsprojekte stecken. Philipp Schaper April / Mai / Juni 2015 Wer ständig glücklich sein möchte, muß sich oft verändern. © Konfuzius Annastift/MHH und Ärztekammer entwickeln Pilotprojekt für Patienten Innovative Lösung TEP-App DKA Bundesweit sind jährlich 390.000 Patienten von einem Eingriff für ein künstliches Knie- oder Hüftgelenk betroffen. Es handelt sich dabei um eine der häufigsten Operationen an Deutschlands Krankenhäusern. Ziel der Eingriffe ist, die möglichst wenig eingeschränkte, schmerzfreie Beweglichkeit durch eine präzise eingesetzte Totalendoprothese (TEP) mit einer langen Lebensdauer. Für Patienten und Angehörige sind Operation und Rehabilitation häufig ein schwer verständliches Unterfangen und eine Fülle an Informationen ist zu verarbeiten. Das belastet zusätzlich. In einem bundesweit bisher einmaligen Gemeinschaftsprojekt ist es nun nach einer zweijährigen, wissenschaftlich begleiteten Projektarbeit gelungen, einen Meilenstein für die Qualitätssicherung bei künstlichen Gelenken von Knie und Hüfte zu entwickeln. Patienten, die im Annastift ein neues Hüft- oder Kniegelenk erhalten, können sich eine App als Wegbegleiter für ihre Behandlung herunterladen. Damit ist ein „Sektorenübergreifender Behandlungspfad“ implementiert, der Patienten von der Erstuntersuchung bis zur Entlassung aus der Rehabilitationsklinik begleitet. Die Orthopädische Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) im Diakoniekrankenhaus Annastift (DKA) hat als zertifiziertes Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung gemeinsam mit dem Zentrum für Qualität und Management im Gesundheitswesen (ZQ), Einrichtung der Ärztekammer Niedersachsen und dem P. L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik der Medizinischen Hochschule Hannover (PLRI) das Pilotprojekt „Sektorenübergreifen- April / Mai / Juni 2015 der Behandlungspfad“ realisiert. Sechs niedersächsische Rehabilitationskliniken sind ebenfalls aktiv daran beteiligt, die TEP-Patienten Schritt für Schritt durch den Gesundungsprozess zu lotsen. Die Projektpartner konzipierten zu diesem Zweck den patientenorientierten „Wegbegleiter TEP“ und die „TEPApp“ für Smartphones und Tablet-PCs (Android- und iOS-Betriebssystem). Mehr Sicherheit in der Endoprothetik „Wir haben in unserem zertifizierten Endoprothetikzentrum ENDOCmax festgestellt, dass eine mögliche Sicherheitslücke durch die mangelnde Informationsübertragung und Zusammenarbeit im Gesundheitssystem existiert. So werden bei einer Endoprothesenbehandlung vor der Operation in der Praxis, während der Operation in der Klinik und nach der Operation in der Rehaklinik Patienteninformationen immer wieder parallel aufgenommen, ohne exakt aufeinander aufzubauen. Das ist unwirtschaftlich und ein Sicherheitsrisiko. Mit dem TEP-App-Projekt wird im Annastift-ENDOCmax jetzt eine sektorenübergreifende Behandlung möglich und dennoch die Datensicherheit für den Patienten garantiert“ so Professor Dr. med. Henning Windhagen, Direktor der Orthopädischen Klinik der MHH im Annastift. Die TEP-App bietet ein ununterbrochen innovativ gestaltetes Behandlungskonzept, in der der Patient alle relevanten Informationen erhält und aktiv an seinem Heilungsprozess mitarbeiten kann. Die App führt die Person nachvollziehbar durch alle Schritte des akut stationären Verlaufes und der Rehabilitationsklinik. Der Behandlungsplan liegt ständig verfügbar in der Hand des Patienten. Zusätzlich zur Erklärung der einzelnen Meilensteine bietet das Programm ein interaktives Patiententagebuch sowie Checklisten, Tipps und Videos zu physiotherapeutischen Übungen. Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter: www.aekn.de/zqhome/projekte/tep-app Katja Golditz TEP-App leitet Knie- und Hüftpatienten im Diakoniekrankenhaus Annastift von der Erstuntersuchung bis zur Entlassung aus der Rehabilitationsklinik. 17 Sportangebote von Aqua Fit bis Zumba Laufend Neues entdecken DDH Die Vögel zwitschern, die Tage werden länger und die Sonnenstrahlen vertreiben die letzten Erinnerungen an die dunkle Jahreszeit. Das Frühjahr steht vor der Tür. Beste Gelegenheit also, um Körper und Geist wieder etwas mehr Bewegung und Frischluft zuzuführen und die DDH unterstützt Sie dabei! Schon lange bietet die Akademie der DDH Gesundheitsförderung an, das aktuelle Programm finden Sie im Intranet unter der Rubrik: Sportangebote. Seit 2013 besteht zusätzlich eine sportliche Kooperation mit Hannover 96. Sie wurde vor drei Jahren als Pilotprojekt vom Arbeitskreis Gesundheitsmanagement ins Leben gerufen und ist fester und wertvoller Bestandteil in den gesundheitsfördernden Angeboten geworden. Von Aqua Fit, Step Aerobic, Fatburner bis Zumba können Mitarbeitende an den verschiedenen Standorten in Hannover kostenlos an den Kursen teilnehmen. Wie wichtig es ist, den Mitarbeitenden gesundheitsfördernde Angebote zu schaffen, betont die Leitung des Arbeitskreises Gesundheitsmanagement, Dr. Ulrike von der Embse: „Wir freuen uns, dass wir unseren Mitarbeitenden bereits im dritten Jahr diese kostenlose Martin Kind fördert Sport im Betrieb. Möglichkeit der Teilnahme an Kursen dieses renommierten Vereins anbieten können. Die Zusammenarbeit war von Anfang an erfreulich, wir konnten gemeinsam neue Angebote an gut erreichbaren Standorten etablieren. Dadurch ist die Gesundheitsförderung in der DDH noch vielseitiger geworden. Dazu trägt natürlich auch die Akademie ihren Anteil bei. Ihre Angebote werden laufend aktualisiert und den Anforderungen angepasst. Der Vorstandsvorsitzende von Hannover 96, Martin Kind, zeigt sich über die Firmenkooperation mit seinem Verein begeistert: „Wir haben mit den Diakonischen Diensten Hannover einen starken, kompetenten und zuverlässigen Partner. Wir freuen uns, die Mitarbeiter für den Sport zu begeistern.“ Der Einstieg in die Kurse von Hannover 96 ist laufend möglich, die tatsächliche Anmeldung wird erst mit der Anwesenheit zum Kursus gewertet. Dr. Ulrike von der Embse. 18 Wer jetzt noch nicht genug hat, schnürt schnell die Turnschuhe und geht für die DDH an den Start! Wir sind wie in den vergangenen Jahren bei den verschiedenen Firmen- und Eventläufen in Hannover dabei, ob als Walkingfreund, Gelegenheitsläufer oder gar in Marathonlaune. Sprechen Sie ihre Kollegen an und begeistern Sie sie für eine Teilnahme! Die Anmeldung und T-Shirts werden von der Unternehmenskommunikation der DDH übernommen. Die Anmeldungen für die Firmenläufe nimmt René Wendland bis 20. April per Mail unter [email protected] oder telefonisch 0511 5354276 entgegen. red Anmeldung und Infos zu den Kursen von Hannover 96 Telefon: 0151-19 560 660 Mail: [email protected] Kommen Anmeldungen per E-Mail, erfolgt spätestens am nächsten Tag eine Anmeldebestätigung. Anmeldung und Infos zu den Kursen der Akademie Telefon: 0511/5354-662 Telefax: 0511/5354-672 Mail: [email protected] www.ddh-akademie.de Sämtliche Kursinhalte der Akademie und von Hannover 96 sind im DDH-Intranet direkt auf der Startseite unter dem Punkt Sportangebote einsehbar! April / Mai / Juni 2015 Veränderungen begünstigen nur den, der darauf vorbereitet ist. © Louis Pasteur Das aktuelle Kursprogramm von Hannover 96 für die DDH Kurs / Kursinhalt Aqua Fit Der Kursus ermöglicht Übungen mit sehr geringer Verletzungs- sowie Überlastungsgefahr und wirkt Gelenkbeschwerden ideal entgegen. Es regt den Stoffwechsel an, die körperliche Belastbarkeit wird gesteigert und die Beweglichkeit verbessert. Auch für ungeübte Teilnehmer und Nichtschwimmer ist dieser Kurs sehr geeignet. Die Wassertiefe beträgt 1,30 m und die Bewegungsabläufe sind ausgesprochen leicht zu erlernen. Zudem wird der Körper nicht zu stark belastet. Die Fitnessübungen werden unterstützend mit Kleingeräten durchgeführt. BodyTraining Intensives Ganzkörperprogramm. Mischung aus Ausdauer- und Krafttraining zu toller Musik. Termine Ort Dienstag Annastift Leben und Lernen gGmbH Wülfeler Str. 60 Hannover-Mittelfeld 18.00 – 18.45 Uhr Montag 19.30 – 20.15 Uhr Mittwoch 19.00 – 19.45 Uhr Freitag 14.30 – 15.30 Uhr Fatburner Ein Herz-Kreislauf-Training zur Stärkung/Verbesserung der Kondition. Einfache Schrittfolgen ohne Choreographie. Mit und ohne Kleingeräte. Der Kurs ist besonders effektiv für die Verbrennung des körpereigenen Fetts. Die direkte Fettverbrennung funktioniert am besten, wenn man den Körper bei einer relativ niedrigen Pulsfrequenz möglichst lange belastet und dabei viele Muskelgruppen des Körpers gleichzeitig zum Einsatz bringt. RückenFit Relevante Muskelgruppen werden gestärkt und Rückenbeschwerden vermindert/vorgebeugt. Ruhige Übungen fördern die Körperbeherrschung/ -wahrnehmung. Durch gezielte Entspannungstechniken wird die Körperhaltung stabilisiert und der Bewegungsapparat ins Gleichgewicht gebracht. Mittwoch 20.15 – 21.00 Uhr Mittwoch 19.45 – 20.30 Uhr Zumba Dienstag Fitness- und Intervalltraining pur! Verbunden mit lateinamerikanischen Rhythmen und Tanzelementen. In dieser Stunde wird ein aufregendes und intensives Fitnesskonzept angeboten. Ein wenig Salsa, Mambo und Merengue sind „zu Gast“. Ab 14. April 14.30 – 15.30 Uhr 15.00 – 16.00 Uhr Mittwoch 19.30 – 20.15 Uhr April / Mai / Juni 2015 Alice-Salomon-Schule Kirchröder Str. 13 Eingang Eckermannstr., Hannover-Kleefeld Käthe-Kollwitz-Schule Gottfried-Keller-Str. 11, Hannover-List Henriettenstift Eingang Sonnenweg Ecke Rautenstr. Hannover-Südstadt Kämmer Int. School Paderborner Str. 1 Hannover-Mittelfeld Käthe-Kollwitz-Schule Gottfried-Keller-Str. 11 Hannover-List Henriettenstift Eingang Sonnenweg Ecke Rautenstr. Hannover-Südstadt Henriettenstift Kirchrode Zentrale Therapieabteilung Schwemannstraße 17 Kämmer Int. School Paderborner Str. 1 Hannover-Mittelfeld 19 Alena Knoll, Galina Bersch, Betelehem Gudeta und Sandra Liebig (v. li.) kümmern sich um eine Bewohnerin. Projekt für Altenpflegeschüler Auch Delegieren will gelernt sein HAH Bestens versorgt: Was sie pflegerisch draufhaben, bewiesen angehende Altenpflegerinnen und Altenpfleger beim fünftägigen Projekt „Schüler leiten einen Wohnbereich“ im Haus Bethanien. Mehrere Lernende betreuten im Zuge des Projekts acht Bewohnerinnen und Bewohner rund um die Uhr. Unterstützt von Lehrern und Stammpersonal, verantworteten sie die gesamte Grundund Behandlungspflege sowie sozialpflegerische Angebote. Die Lernenden im dritten Ausbildungsjahr besuchen die Klasse AP 10/12 des Fachschulzentrums Gesundheitsberufe. Im Unterricht hatten sie sich intensiv auf das Projekt vorbereitet. Um dieses so praxisnah wie möglich zu gestalten, hatte in jeder der vier Schichten eine Lernende bzw. ein Lernender die Leitung inne und somit auch eine Menge Verantwortung: Sie stellten und verteilten Medikamente, nahmen an Besprechungen und Übergaben teil, mussten sich um allerlei Organisatorisches kümmern – und darüber hinaus lernen, Aufgaben auch mal zu delegieren. Trotz eines hervor- 20 ragenden Personalschlüssels, kam gelegentlich doch mal Stress auf. Eher entspannt verlief das abwechslungsreiche Beschäftigungsprogramm. Die Schüler sangen und tanzten mit den Senioren, bastelten Türschilder aus Salzteig oder gestalteten Karnevalsmasken. Für die Bowle zur Abschlussfeier schnippelten Bewohner und Lernende beeindruckende Mengen an Obst. Als Dankeschön und zur Erinnerung schenkten sie den Senioren eine Collage mit Fotos von der Projektwoche. Die meisten Beteiligten zogen ein positives Fazit, etwa Schülerin Sarah Mattern. Sie hatte anfangs Bedenken, „ob wir mit den zu betreuenden Bewoh- nern in der kurzen Zeit eine Pflegebeziehung aufbauen können. Diese Bedenken sind aber schnell verflogen.“ Jennifer Pagel fand die Woche „ultrainteressant“: „Es war spannend zu erleben, wie meine Mitschüler eigentlich so arbeiten. Ich erlebe sie ja sonst nur im Unterricht und nicht in der Praxis.“ Ähnlich äußerte sich ihre Klassenlehrerin Astrid Hoffschmidt-Raupach, die sich darüber freute, „mal neue Seiten an meinen Schülern“ kennengelernt zu haben. Für Lehrer Christian Schnell wiederum war es „schön zu sehen, wie Pflege ohne Zeitdruck geschehen kann.“ „Das Projekt hat der Praxis-Theorie-Schere deutlich entgegenwirkt“, betonte Schwester Daniela Schmidt. Sie leitet die berufsfachschulischen Pflegeausbildungen am Fachschulzentrum. Es sei toll, so Schmidt, wie gut alle Beteiligten zusammengearbeitet hätten. Verbesserungsvorschläge sollen bei der dritten Auflage im kommenden Jahr einfließen. Dann werden sich die „Nachfolger“ aus der Klasse AP 10/13 in einer DDH-Einrichtung ausprobieren. Ausbildungsleiterin Sr. Daniela Schmidt (r.) unterstützt. Sönke Petersen April / Mai / Juni 2015 Nur wer seinen Kreis verlässt, kommt vorwärts. © Walter Ludin „Schorse“ Cravillon geht nach 43 Jahren Urgestein sagt „Tschüs“ DDH Dieser Tanz in den Mai hat etwas ganz Besonderes. Wenn „Schorse“ Cravillon es am 30. April abends im BBW richtig krachen lässt, dann bedeutet das gleichzeitig seinen Abschied aus dem Annastift und DDH. Schluss nach 43 Jahren, davon ein viertel Jahrhundert als Vertreter der Mitarbeiter. Das politische Urgestein geht in Rente. Am 1. Mai 1972 trat der gelernte KFZMechaniker mit Schweißer-Spezialkenntnissen als Mitarbeiter in den Erziehungsdienst. „Das waren die Willy-Jahre“, erinnert sich Cravillon an den sozialen Aufbruch unter dem damaligen Bundeskanzler Willy Brandt. Die Sozialpolitik erhielt einen viel höheren gesellschaftlichen Stellenwert, Geld floss plötzlich in Mengen und neue Jobs wurden reichlich geschaffen. Für einen politisch engagierten jungen Mann wie ihn, war das „Mehr an Sozialem“ natürlich Beweggrund genug, hier neue berufliche Aufgaben zu suchen. Was danach kam, ist bekannt. Ausschüsse, Gremien, Verhandlungen – ein Berufsleben lang auf der Suche nach Kompromiss und Ausgleich der Interessen. Sowohl innerhalb unserer Betriebe als auch bei der Vernetzung externer diakonischer Einrichtungen, in der Kirchengerichtsbarkeit oder in Arbeitsrechtlichen Kommissionen bis hoch auf Landesebene. April / Mai / Juni 2015 Das ist vorbei und die Zukunft heißt „mehr Freizeit“. Der Garten am Reihenhaus, der Buchholzer Seniorenkreis, eine mehrwöchige Reise im Wohnmobil durch Nordeuropa, sollten die Stones noch mal nach Hannover kommen, gern auch noch einmal die nimmermüden Altrocker live. Er verlasse die DDH in tiefer Zufriedenheit, betont er. Der Konzern sei jetzt mit seinem Veränderungskurs auf dem richtigen Weg. „Noch harte 18 Monate, dann wird das Gerüst für eine stabile Zukunft stehen“, bekräftigt Cravillon. Den Umgang mit der Geschäftsführung bezeichnet er als respektvoll, „was ich vor einem Jahr so nicht gesagt hätte“. Die Geschäftsführung wird ihm auch einen Abschiedsempfang geben. Am 30. April ist die offizielle Verabschiedung im Festsaal am Annastift für 14 Uhr angesetzt. Bereits vormittags gibt’s in der MAV-Etage in Kleefeld die Gelegenheit zwanglos „Tschüs“ zu sagen, und abends folgt dann die private Party mit 100 geladenen Freunden. Danach ist Schluss - aber so ganz dann noch nicht. Politisch will er außerhalb der DDH seine Kenntnisse weiter einbringen und in jedem Fall kommt er zur Flower-Power-Mitarbeiterparty am 29. Mai. Ehrensache für einen Alt-68er. Fortbildungsveranstaltung Lass dir helfen DDH Fortbildungsveranstaltung zum Thema: „Prävention und professioneller Umgang mit Suchtproblematiken am Arbeitsplatz“ (IFB). Diese Grundlagenschulung ist für alle Führungskräfte und Abteilungsleitungen. Folgende Termine können wir Ihnen anbieten: Do., 04.06.2015 14:00-18:00 Uhr Grundlagenschulung Do., 24.09.2015 14:00-18:00 Uhr, Grundlagenschulung Do., 15.10.2015 14:00-18:00 Uhr, Grundlagenschulung Alle Fortbildungen finden im Annastift Kleefeld statt. Anmeldung: Peter Heinemeyer Betriebliche Suchtberatung Anna-von-Borries-Straße 1-7 30625 Hannover Telefon 0511 53 54 996 Telefax 0511 53 54 785 Mobil 0178 289 6736 eMail [email protected] Achim Balkhoff red 21 Fundraising Spendenaktion von der dm-Drogerie 3000 € für das Perinatalzentrum DKH Zur Eröffnung des Drogeriemarktes dm am Großen Hillen im hannoverschen Stadtteil Kirchrode hatte das dm-Team von Filialleiterin Yvonne Kolthoff eine gute Idee: zwei Euro für einen bunten Abdruck der Hand. FÜR EINEN GUTEN ZWECK: dm-Filialleiterin Yvonne Kolthoff (2. v. r.) übergibt einen Scheck über 3000 Euro an das Team des Henriettenstifts (v. l.) Wiebke Schrader, Susann Börner, Professor Dr. Ralf Schild und Verena Schulte. Das ließen sich etliche Kinder nicht zweimal sagen. Allerdings bekamen nicht sie selbst das Geld, sondern das Perinatalzentrum im Henriettenstift Kirchrode. Yvonne Kolthoff legte noch was drauf und so kamen 3000 Euro zusammen. Große Freude für Professor Dr. Ralf Schild, die leitende Hebamme Wiebke Schrader, Verena Schulte (Stationsleitung) und Pflegedirektorin Susann Börner. „Wir würden gerne einen Entspannungssessel davon kaufen“, sagt Hebamme Schrader. „Eine gute Verwendung“, findet dm-Chefin Yvonne Kolthoff. Und: „Das Henriettenstift ist unser Partner vor Ort. Das war keine Einmalaktion. Mit dem Henriettenstift soll es auch zukünftig Aktionen geben“ red Drucktechnik vom Feinsten 17.000 € in die Zukunft investiert ALL Andreas Hindemith zeigt ein gedrucktes Produkt. 22 Eine Spende in Höhe von 17.000 Euro durch den Annastift e.V. ermöglichte dem Fachbereich „Technisches Produktdesign“ im Annastift Berufsbildungswerk die Anschaffung eines 3D-Druckers. tolle Motivation!“. Und das Beste: Dieser Wissensvorsprung hat in einem Fall bereits dazu geführt, dass ein Auszubildender noch während der verzahnten Ausbildung im Betrieb einen festen Arbeitsvertrag unterschreiben konnte. red „Der 3D-Druck ist die Zukunftstechnologie im Produktdesign und wir freuen uns, dass unsere Auszubildenden dank dieser Spende schon frühzeitig mit dieser Technologie arbeiten lernen können“, sagt Andreas Hindemith, Fachgruppenleiter Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion. „Für alle Auszubildenden ist das eine Der 3D-Drucker mit offiziellem Spendensiegel. April / Mai / Juni 2015 Wenn wir heute nichts ändern, wird nichts so bleiben wie es ist. © Graffiti + Kurz notiert + Kurz notiert + Kurz notiert + Gründungsurkunde des früheren Schachvereins „Gardez“ im Annastift. Schachgruppe spendet 900 Euro Musikalischer Rückblick Gelebte Inklusion ALL Hilmar Jagst ist dem Annastift seit Mitte der 60er-Jahre verbunden. Er war Mitglied im „Schachklub Gardez“, dem früheren eigenen Schachverein des Annastiftes, in dem auch viele Bewohner mitspielten. Der Nachfolgeverein, die Schachgruppe Blau-Weiß Eilenriede, nutzt noch heute Räume in Bemerode. Jetzt übergab Jagst einen Spendenscheck an den Wohn- und Betreuungsbereich. Am 1. Mai 1965 wurde der Schachklub Gardez von Bewohnern des damaligen „Haus Roderbruch“ des Annastiftes gegründet. Sie luden schachinteressierte Mitbewohner, Betreuer und Freunde ein und machten sich in kürzester Zeit in der hannoverschen Schachszene einen Namen. Hilmar Jagst stieß zum Verein, als sein ebenfalls schachbegeisterter jüngerer Bruder seinen Zivildienst im Annastift absolvierte. Neben dem wöchentlichen Spieltraining standen einmal im Monat Mannschaftskämpfe gegen andere Vereine an. „Von 19 bis 24 Uhr haben wir gespielt – und anschließend wurde noch einer getrunken“, erinnert sich April / Mai / Juni 2015 Händel-Konzert der heute 65-Jährige: „Man kann sagen, das waren damals erste Formen gelebter Inklusion, obwohl noch niemand den Begriff kannte!“ Es entstanden viele Freundschaften, die über das gemeinsame Schachspiel hinausgingen. 1991 schloss sich der zu klein gewordene Schachklub Gardez einem größeren Schachverein an, der später in die „SG Weiss Blau Eilenriede“ überging. Die Schachabteilung nutzt bis heute regelmäßig Räume des Annastiftes in Bemerode – und bedankte sich jetzt mit der Spende für jahrzehntelange Gastfreundschaft. Ines Goetsch DKF Georg Friedrich Händel begeisterte im großen Saal des Friederikenstifts das Publikum. 250 Besucher schwelgten im Rausch der barocken Melodien des Komponisten. Rainer Enste alias Händel gelang es, den großen Komponisten und seine Evergreens zum Leben zu erwecken. „Die Herkunft des musikalischen Talents wird wohl ein Geheimnis bleiben.“ Das Talent an sich bleibt unbestritten. Am Ende bekam Enste, begleitet durch den Chor St. Martini aus Brelingen, und den Bläserkreis ‚Junges Blech‘ aus Hannover tosenden Beifall. Die Konzertbesucher waren zu einer Spende zugunsten des interdisziplinären Schmerzzentrums aufgerufen: es kamen 1500 Euro für die Spendenkasse des Freundeskreises des Stifts zusammen. Schach in jeder Lebenslage: Der frühere Annastift-Bewohner Udo Hoffmeister wurde einst KlubMeister des Schachvereins Gardez. red 23 Immer was los in der DDH: Das kommt … Weitere Information zu den Veranstaltungen unter www.diakonische-dienste-hannover.de im Veranstaltungskalender. Mi 22. April, 11-19 Uhr Diakoniekrankenhaus Friederikenstift Humboldtstraße (ist ausgeschildert) 2. Tagung Kinderkram, ...denkste! Kindertraumatologie für den D-Arzt Prof. Dr. med. habil. Helmut Lill richtet die ärztliche Fortbildungsveranstaltung aus. Fr 3. April, 15 Uhr Mutterhauskirche Henriettenstift Andacht zur Todesstunde des Herrn: Wir sahen seine Herrlichkeit (Helmut Michael Brand). Passionskantate für 3 Sprecherinnen, Chor und Klavier Mit Pastorin Clementine Haupt-Mertens, Pastorin Birgit Löhmann, Dipl.-Theologin Gabriele Oest. Sa 11. April, 10-15 Uhr Hannover Kirchrode Schwemannstraße Sa 18. April, 8-14.30 Uhr Medizinische Hochschule Hannover Hörsaal F, Gebäude J1, Ebene 1 CarlNeuberg-Straße 1, 30625 Hannover 8. Hannoveraner Hand-in-HandSymposium: Herausforderung Knie Orthopädie & Physiotherapie „Hand in Hand“ Tag der Offenen Tür im Perinatalzentrum Hannover Prof. Dr. med. Henning Windhagen und Dr. med. Tomas Smith laden zu dem interdisziplinären Symposium ein. Mit vielen Informationen und buntem Programm. Mi 22. April, 18-20.30 Uhr Fr 17. April, 18 Uhr Simeonkirche Segnungs- und Heilungsgottesdienst mit Gesängen aus Taizé und heilsamen Liedern Mit Renate Galley-Brink. Hotel Wyndham Hannover Atrium Gesprächsführung bei Krebspatientinnen: Wie Worte wirken. Qualitätszirkel Brustzentrum Diakonin Ilse-Dore Grahe referiert über Risiken und Nebenwirkungen der Suggestivkraft von Sprache. Do 23. April, 17.30 Uhr Diakoniekrankenhaus Annastift Marahrenshaus, Festsaal PatientenForum – Das Schultergelenk Moderne Behandlungsmethoden Unter der Leitung von Dr. med. Tomas Smith informieren Experten der Orthopädischen Klinik der MHH im Annastift über moderne Behandlungsmöglichkeiten des erkrankten Schultergelenks. p Extra-Tip Do 23. April, 19.30 Uhr Kirche des Friederikenstifts 175 Jahre Friederikenstift Erstes Konzert der Friederiken Sisters: „Wein, Weiber und Gesang“ Schwesternschaft des Friederikenstifts Der Chor der Schwesternschaft singt frech-fromm-fröhliche Lieder aus aller Welt. Sr. Nele und Susanne Boeckler unterhalten mit Poetry Slam und Geschichten zum Schmunzeln. 24 April / Mai / Juni 2015 Das Leben besteht aus Wandel: Wunsch oder nicht Wunsch, danach fragt der Wandel nicht. © Timm Bächle Mi 29. April, 9-17 Uhr Do 14. Mai, 11 Uhr So 14. Juni, 10-15 Uhr Großer Saal im Henriettenstift Weidenkirche Bockmerholzstr. 7, Wülferode Norddeutscher Hebammentag Gottesdienst an Christi Himmelfahrt mit der Kirchengemeinde *St. Johannis Bemerode Flohmarkt der Schülerwohngruppe Wülferode Unter der wissenschaftlichen Leitung von Wiebke Schrader, Prof. Dr. med. Ralf Schild und Prof. Dr. med. Werner Rath findet der Fortbildungskongress für Hebammen statt. Do 30. April, 19 Uhr Mutterhauskirche im Henriettenstift Wort & Musik mit Blockflöte und Truhenorgel Mit Simone Schmidt und S. Anke-Christina Müller. Sa 2. Mai, 15 Uhr Simeonkirche Solistenkonzert: Live Music Now (Yehudi Menuhin Initiative): Violine & Orgel Mit Sophie Wedell und Avinoam Shalev. So 3. Mai, 15 Uhr Weidenkirche Singegottesdienst zum Sonntag Kantate Mit Pastorin Elisabet Heyde und Kirchenmusiker Martin Nauen. Di 5. Mai, 18-20.30 Uhr Mit Pastor Dr. Friedrich Ley. Mo 25. Mai, 11 Uhr Herman-Löns-Park an der Bockwindmühle Ökumenischer Gottesdienst am Pfingstmontag Hannover Congress Centrum 9. NORDKONGRESS UROLOGIE – Urologie vernetzt Di 26. Mai, 9.30-11.30 Uhr Kongresspräsident Priv.-Doz. Dr. med. S. Conrad lädt zu der diesjährigen Fachtagung ein. Pflege-und Therapiezentrum Hilde-Schneider-Haus, Fischerstraße 1 Erdbeeren und Spargel Die Ernährungsberaterin Beate Löffler informiert über Eigenschaften und Wirkungen von Spargel und Erdbeeren, gibt praktische Tipps und Rezeptideen. Di 2. Juni, 17-19.30 Uhr Großer Saal im Henriettenstift, Marienstraße Bauchspeicheldrüsenerkrankungen Prof. Dr. med. Joachim Jähne und Dr. med. Peter N. Meier laden zu der Patienteninformationsveranstaltung ein. Do 25. Juni, 13 Uhr bis Sa 27. Juni, 14 Uhr Maritim Airport Hotel Hannover 4. International Symposium on Complications in GI Endoscopy Dr. med. Peter N. Meier und Dr. Nageshwar Reddy laden zu der ärztlichen Fachtagung ein. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Patienteninformation Gemeinschaftsveranstaltung von KRH, MHH und DKH mit Dr. Peter N. Meier. Mi 1. Juli, 17-19 Uhr Fortbildungszentrum im Henriettenstift, Raum 2, Marienstraße Sa 9. Mai, 19 Uhr Alterstraumatologie – was bedeutet das eigentlich? Mutterhauskirche im Henriettenstift Klavierkonzert mit Werken der Klassik & Romantik Mit Ekaterina Popova. Do 11. Juni – Sa 13. Juni Mi 13. Mai, 17-19 Uhr Diakoniekrankenhaus Annastift, Marahrenshaus Fortbildungszentrum im Henriettenstift, Raum 2, Marienstraße Infantile Cerebralparese – Dystonie und Ataxie Arthroskopische Chirurgie – Was ist heute Standard – was ist heute möglich? Der Kurs unter der Leitung von Prof. Dr. Adriano Ferrari richtet sich an Orthopäden, Kinderärzte, Allgemeinmediziner, Ergo- und Physiotherapeuten sowie Orthopädietechniker. April / Mai / Juni 2015 Do 18. Juni, 12 Uhr bis Sa 20. Juni, 13 Uhr Mit Pastor Dr. Friedrich Ley Konferenzbereich des Krankenhauses Siloah Dr. med. Lambert Herold lädt zu der Patientenveranstaltung ein. Ein Sonntagsausflug lohnt in jedem Fall. Die Schülerwohngruppe und Uwe Ingwersen freuen sich auf zahlreiche Besucher. Dr. med. Lambert Herold lädt zu der Patientenveranstaltung ein. Mi 15. Juli, 18-20.30 Uhr Hotel Wyndham Atrium am Weidetorkreisel Schmerztherapie – 30. Qualitätszirkel Kooperatives Brustzentrum Eine medizinische Fortbildungsveranstaltung unter der Leitung von Prof. Dr. med. Wulf Siggelkow. 25 Fragen von Betroffenen und Angehörigen Ein starkes Team DDH Im März war es wieder soweit – der Krebsinformationstag öffnete seine Pforten in Hannover. Veranstaltungsort war dieses Jahr erstmals das Congress Centrum Wienecke XI. Eine gute Entscheidung, denn die Wege waren kürzer und übersichtlicher, die Atmosphäre etwas „familiärer“. beit zwischen den Häusern intensiviert. „Wir können viel voneinander lernen. Eine gute Kooperation halte ich bei diesen komplexen Fragen für extrem wichtig“, führt Anke Reichwald aus. Besonders nachgefragt und daher gut besucht waren auch die vielen Vorträge. Allein neun Vorträge wurden von Referenten des Henriettenstifts und des Friederikenstifts gehalten. Dabei ging es u. a. um Darm-, Schilddrüsen-, Prostatakrebs, Hirntumore, Hilfen am Ende des Lebens und Spiritualität – die geballte DDH-Kompetenz. Die Palliativ-Experten der DDH. Am Stand des Palliativzentrums Friederikenstift war der Andrang groß – Mitarbeiter aller Bereiche des Zentrums waren vor Ort, um die vielen Fragen zu beantworten. „Besonders Patienten und Angehörige kommen hierher, um sich zu informieren. Die Nachfrage war überwältigend“, freut sich Anke Reichwald, Leiterin des Palliativzentrums. Tatsächlich drängten sich 1.200 Besucher um die Stände: Wer hilft mir zuhause bei der Versorgung meines Angehörigen? Was macht eigentlich ein Palliativdienst? Wovon hängt die Aufnahme in ein Hospiz ab? Werde ich auch im Pflegeheim palliativ versorgt? Das Thema Krebs ist vielfältig und so zeigte sich wieder einmal, dass das persönliche Gespräch besonders wichtig ist, denn die Situationen sind höchst individuell. Ferner gab es auch den Wunsch nach ehrenamtlichem Engagement und Fort- und Weiterbildungsangeboten. Aber auch für die Beteiligten war der Gewinn groß: Kontakte mit Partnern wurden geknüpft und die Zusammenar- „Der Krebsinformationtag war für uns ein voller Erfolg“, freuen sich die Beteiligten, die auch viel Lob von den Besuchern erhalten haben. „Das bestärkt uns in unserer Arbeit, wenn man so positive Rückmeldungen bekommt. Dafür danke ich auch allen, die mitgeholfen haben, diesen Tag zu gestalten“, freut sich Anke Reichwald. Aber auch für die Besucher gab es außer Informationsmaterial noch etwas Schönes zum Mitnehmen: Die Mitarbeitenden des Palliativzentrums hatten kleine Duftfläschchen „Friedas Frische“ mit Lavendel- und Bergamotte-Raumspray vorbereitet und liebevoll gestaltet. Wohlfühlen geht auch durch die Nase. red Impressum 10. Jahrgang | Ausgabe 1 / 2015 Druck: printmedien Biewald, Hannover Herausgeber: Diakonische Dienste Hannover, Geschäftsführung Auflage: 5000 Exemplare Redaktionsleitung: Achim Balkhoff Mitarbeitende dieser Ausgabe: Vanessa Pollmann, Maren Salberg, Andreas Sonnenburg, Larissa Domeier, Philipp Schaper, Katja Golditz, Ines Goetsch, Dr. Nicolas Jakobs, Ilse-Dore Grahe, Nina Ideker, Sönke Petersen Fotografie: Marcel Domeier, Maren Salberg, Nico Herzog Gestaltung: UNI Medienservice eK, Britta Nickel-Uhe; Sebastian Peetz (Titelseite) 26 Andreas Sonnenburg (0511) 53 54-981 [email protected] Online-Ausgabe: im ddh.net: http://intranet.intra.ddh Larissa Domeier (0511) 129-2829 [email protected] Kontakt Redaktion: Diakonische Dienste Hannover Unternehmenskommunikation Anna-von-Borries-Straße 1–7, 30625 Hannover Der nächste Schlüssel erscheint Ende Juni 2015. Fon & Mail: Achim Balkhoff (0511) 53 54-788 [email protected] Vanessa Pollmann (0511) 53 54-781 [email protected] Maren Salberg (0511) 53 54-815 [email protected] Schreiben Sie uns! Als Mitarbeitermagazin legen wir großen Wert auf die Meinung unserer Leser. Haben Sie Anregungen, Kritik oder neue Ideen zum Schlüssel? Dann teilen Sie uns Ihre Gedanken unter der E-Mail-Adresse [email protected] mit! Wir freuen uns über jede Nachricht von Ihnen! April / Mai / Juni 2015 Das Geheimnis der Welt und der Sinn des Lebens liegen in einer einzigen Sache: Veränderung. © Robert Maly´ Dieser Weg wird kein leichter sein Erster Treppenmarathon des Annastift Berufsbildungswerks (BBW) absolvierte er bereits 222 Marathon-Veranstaltungen und mehrere 100-Meilenläufe in den USA. Die wichtigste Aufgabe nach der Anstrengung ist, „die Kalorien wieder reinzubringen“. Kurz vorm Start: der spätere Sieger Jan Bergmann reibt sich die Hände! ALL Der Schmerz kommt am zweiten Tag. Zwölf Stunden nach seinem Erfolg beim weltweit ersten Treppenhausmarathon ist Jan Bergmann schon wieder auf den Beinen. Etwas wackelig, aber es geht – noch. Denn der Schmerz lässt sich Zeit. Der 37-Jährige aus Hagenburg (Kreis Schaumburg) muss es wissen, denn vor der Treppenhaus-Premiere im Südturm ZUGABE Meike Kanthak, Pflegerische Klinikleitung im DKF, hat es unter die Top 10 des Bundesverbandes Pflegemanagement – Award für Nachwuchsführungskräfte geschafft. Für den Award werden Nachwuchsführungskräfte nominiert, die ihre aktuelle Position nicht länger als vier Jahre innehaben. Gesucht wurden Nachwuchsführungskräfte, die sich mit Engagement, Kreativität, sozialer und fachlicher Kompetenz für die Stärkung der Position ihrer Profession einsetzen. Und dabei die für ihren Beruf so wichtige Empathie nicht aus den Augen verlieren. April / Mai / Juni 2015 Als Sieger sieht er sich trotz der Leistung, die 42,195 Kilometer in 11:38 Stunden rauf und runter gelaufen zu sein, nicht. „Es waren alle Gewinner. Auch diejenigen, die ausgeschieden sind, haben Mut bewiesen“, sagt er und findet die Veranstaltung „einfach großartig“, die Teilnehmer sind „tolle Leute“. Denn der Weg war kein leichter: 83808 erklommene Stufen, rund 15000 verbrauchte Kalorien, 5044 gelaufene Etagen, 194 absolvierte Runden. Das brachte die neun Extremsportler an ihre Grenzen. Doch das war auch geplant. „Das Experiment ist gelungen“, sagt Veranstalter Horst Liebetruth aus Uetze erfreut und erschöpft. „Alle Beteiligten sind sehr froh, dass das so erfolgreich über die Bühne gebracht wurde.“ Ob er sich vorstellen kann, diese Strecke im Treppenhaus noch einmal zu laufen? „Als Teilnehmer nicht. Meine Neugier ist befriedigt. Aber warum nicht nochmal als Veranstalter?“, sagt der 50-Jährige. Extremsportler Liebetruth trainiert seit drei Jahren im Annastift Berufsbildungswerk für den Mount-EverestTreppen-Marathon in Radebeul (Sachen). Vor einiger Zeit kam er auf die Idee, dort einen Treppenhauslauf auf Marathondistanz auszutragen. „Es gibt nicht viele Treppenhäuser in der Stadt mit mehr als zwölf Stockwerken“, sagt er. Das Treppenhaus des Annastift Berufsbildungswerks bietet dafür ideale Bedingungen. Philipp Schaper Personen und Persönliches Christoph Lammers, bisher Prokurist des DKFs und B ereic hsleiter Finanzen, ist vom 1. April 2015 zum kaufmännischen Direktor und Prokuristen in der neuen Krankenhausgesellschaft aus Friederikenstift und Henriettenstift bestellt worden. Er ist Mitglied im nunmehr sechsköpfigen Direktorium, der zweiten Führungsebene nach der Geschäftsführung. Darüber hinaus übernimmt Lammers zum 1. April die Geschäftsführung des Lister Krankenhauses. Auf Ihrer ordentlichen Sitzung am 7. Februar 2015 im DKH wählte der Arbeitskreis Krankenhausärzte der DGMKG (Deutsche Gesellschaft für MKG-Chirurgie), die Vertretung der nicht-universitären Chefärzte an den Hauptfachabteilungen für MKG-Chirurgie, Prof. Dr. Dr. Gerd Gehrke erneut als 1. Sprecher. In dieser Eigenschaft ist Prof. Gehrke ebenfalls im Jahr 2014 erneut in den Vorstand der Deutschen Gesellschaft für MKG-Chirurgie gewählt und nimmt dort u. a. die Funktion des Pressesprechers wahr. 27 Ihre Vorsorge. Wir sichern das. Die Ecclesia Vorsorge ist der kompetente Partner der Diakonischen Dienste Hannover für alle Fragen der betrieblichen Altersversorgung und privaten Vorsorge. Vertrauen Sie auf unsere jahrelange Erfahrung. Plan A ist ein neuartiges Konzept der Debeka zur betrieblichen und privaten Altersversorgung. Das Versorgungswerk KlinikRente ist der Branchenstandard für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen Es minimiert das Risiko der richtigen Versichererwahl bei Vertragsabschluss Steuerfreie Beiträge während der aktiven Dienstzeit Langfristige Bindung an einen Versicherer wird durch Flexibilität ersetzt Besonders gutes Preis-/Leistungsverhältnis E-Mail: [email protected] www.ecclesia-vorsorge.de Ihre Ansprechpartnerin Sabine Ernst Telefon 05231 603-6327 Mobil 0175 5741 797 Mitarbeitende finden weitere Informationen im Intranet. Ecclesia Vorsorge Ecclesia Versicherungsdienst GmbH
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