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H
elmut Barz wuchs in St. Peter-Ording an der Nordseeküste auf. Dort machte er 1988 sein Abitur. Nach zwei Jahren Arbeit an verschiedenen Berliner
Theatern begann er 1990 das Studium der Theaterwissenschaften in Gießen.
Aufbauend darauf studierte er von 1995 bis 1998 Theaterregie in Frankfurt am
Main. Seit 1998 ist er freier Regisseur und Autor. Er inszenierte unter anderem in
Kapstadt, Stuttgart, Frankfurt und Celle. Nebenher begann er für die Werbung
zu arbeiten. Zurzeit ist er freiberuflicher Kreativdirektor, Texter und Consultant.
Er wohnt in Offenbach am Main und verbringt sehr viel Zeit auf Reisen.
Impressum
edition coeurart
Helmut Barz
Blumenstraße 52
63069 Offenbach am Main
www.coeurart.de
Copyright © Helmut Barz 2006, 2015
Lektorat, Korrektorat:
Christiane Barz, Vanessa Heinisch, Raquel Erdtmann
Satz, Gestaltung, Cover:
Helmut Barz
Illustrationen:
Raquel Erdtmann
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Veröffentlichung (auch auszugsweise), öffentlicher Vortrag, Übertragung in andere Medien nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors.
Dieses Buch wurde nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Für etwaige Fehler oder gesundheitliche Folgen (etwa durch geraubten Nachtschlaf ) übernimmt der Autor keine Haftung.
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zu diesem eBook
Liebe Leserin, lieber Leser, Sie halten ein Kapitel des Buches »Die
Herrin« in den Händen. Sie müssen nichts dafür bezahlen, weder in
Geld noch in Information.
Warum? Nun, ich möchte Leserinnen und Leser gewinnen. Und
kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Zudem ist dieses Buch
zwar umsonst, aber nicht rechtfrei. Daher hier ein paar Hinweise.
Was Sie dürfen
• Lesen. Vorlesen. Wiederlesen.
• Nach Herzenslust daran herumkritisieren. Tun Sie Ihre Meinung doch auf www.die-herrin.net kund, und sei es nur, um andere
Leser zu warnen. In jedem Fall wäre ich für einen Hinweis auf Ihre
Kritik dankbar.
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durch Tauschbörsen, Social Media, Homepages, Weblogs, e-Mail …,
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Bei Fragen oder Anfragen wenden Sie sich bitte direkt an mich.
Entweder über die Kontaktmöglichkeiten auf der Website www.
die-herrin.info oder per E-Mail unter [email protected].
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Und nun wünsche
ich Ihnen gute Unterhaltung mit einem Auszug aus »Die Herrin«.
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Der Sturm
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onathan überlegte ernsthaft, ob er nicht einen Ohnmachtsanfall
vortäuschen und sich in der Schankstube des »Eisernen Ankers«
ein oder zwei Gläser Puntendreher genehmigen sollte.
Andererseits konnte das, was er gerade erlebte, nur eine durch übermäßigen Genuss dieses berauschenden Getränkes hervorgerufene Einbildung sein.
Katharina saß auf dem Stuhl links neben ihm. Ihre Hand hatte
sich fest in seinen Arm gekrallt; er würde blaue Flecke bekommen,
ganz sicher. Sie presste sich ein besticktes Taschentüchlein vor den
Mund, um so ihr mühsam unterdrücktes Lachen zu verbergen.
Sein Freund Mies saß rechts von ihm. Sitzen war vielleicht der
falsche Ausdruck: Mühsam mit seiner Gemütsregung ringend hüpfte
er auf seinem Stuhl, als ob ihn ein mächtiger Schluckauf schüttelte.
In einem Moment, als die sie umgebende Menschenmenge dem
Geschehen auf der kleinen Bühne im Festsaal des »Eisernen Ankers«
etwas lauter Tribut zollte, hatte Mies Jonathan zugeraunt: »Diese
Stadt ist wirklich verflucht. Und der Fluch heißt ›Speeldeel‹.«
D
ie drei Freunde hatten zusammen eine schöne Zeit verbracht.
Jonathan war es gelungen, das Gespräch über seinen Weggang
nach Hamburg hinauszuzögern, und so waren sie viel Spazieren gegangen, hatten den melancholischen Herbst genossen, die eine oder
andere Flasche Rotwein vor dem Kamin geleert und sich wunderbar
über Nichtigkeiten unterhalten.
Tatsächlich hatte Mies den Rat des Reeders beherzigt. So sah man
ihn oft in der Stube oder bei einem Gläschen im »Eisernen Anker«
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sitzen und sich eifrig Notizen für seinen Schauerroman machen. Katharina frohlockte. Mies’ Neugierde würde ihr viel Forschungsarbeit
für ihre Artikel abnehmen.
In einer kleinen Stadt bleiben die Dinge nie lange geheim, und so
hatte Mies’ Theorie vom Untoten rasch die Runde gemacht. Daher
war es nicht verwunderlich, dass so mancher Bürger von Broiversum
das Gespräch mit ihm suchte, um ihm schaurige Geschichten aus der
Umgebung zu erzählen. Mies revanchierte sich mit Berichten aus den
Abgründen der Großstadt. Bevor er seine Praxis eröffnete, hatte er in
einem Armenkrankenhaus gearbeitet, in der Nähe des Hafens, hatte
Dirnen und ihre Freier behandelt, Matrosen mit exotischen Krankheiten; in so mancher Schlägerei hatte er nicht nur selbst munter
mitgemischt, sondern auch gleich die weniger Glücklichen wieder
zusammengeflickt.
Auch sein Sieg über den Tischler Möller war Tagesgespräch in
Broiversum. Jonathan hatte befürchtet, dies würde Mies noch Ärger einbringen. Doch es fand Bewunderung. Der Tischler galt als
kräftiger Mann, der es mit einem verweichlichten Städter locker aufnehmen konnte. Jonathan und Katharina waren indes dankbar, dass
Mies auf weitere Demonstrationen seiner Kraft und Geschicklichkeit
im Zweikampf verzichtete.
Stattdessen nutzte er seine ärztlichen Fähigkeiten: Beinahe täglich
bestand er darauf, den Bürgermeister erneut zu untersuchen, denn
die Verletzungen an der Luftröhre könnten sich entzünden. So fand
man ihn oft im Haus des Bürgermeisters, eifrig den Vater abhörend
und das Gespräch mit der Tochter suchend.
Jonathan, der die Leichtfüßigkeit seines Freundes kannte, stellte
ihn zur Rede, als Mies einmal besonders spät von seiner Visite bei
den Steens zurückkehrte, doch der so streng Ermahnte antwortete
nur mit einem in sich gekehrten Lächeln: »Fräulein Steen und ich
waren spazieren und haben uns unterhalten.«
Katharina, nie um eine Spitze verlegen, erwiderte: »Diese Unterhaltung kann ich mir lebhaft vorstellen.«
Mies antwortete nur trocken: »Menschen ändern sich, Katharina.«
Dann lächelte er wieder und gönnte sich einen Schluck Whisky.
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Nun näherte sich Mies’ Aufenthalt in Broiversum seinem Ende.
Seine Praxis war fertig umgebaut. Seine wartenden Patienten konnte
er nun nicht mehr länger vertrösten. Doch zwei schöne Tage mit seinen Freunden blieben ihm noch.
I
n ganz Broiversum verkündeten es handgemalte Plakate – der
kulturelle Höhepunkt des Jahres näherte sich: Die Broiversumer
»Speeldeel« gab ihre jährliche Theateraufführung.
Schwere Kost wollte man diesmal meistern. Nichts Geringeres als
Goethes »Faust. Der Tragödie erster Teil.« wurde von den Plakaten
herab versprochen, ins Plattdeutsche übertragen und auf die Bühne
gebracht von Jan Hölstenborn, dem Schullehrer von Broiversum, der
auch selbst die Titelrolle gab.
Als Honoratior der Stadt hatte Jonathan schon vor Wochen eine
Einladung erhalten und wurde regelmäßig daran erinnert. Daher sah
er keine Möglichkeit, als dieser Veranstaltung beizuwohnen, »nebst
Gemahlin«, wie es auf der Einladung hieß, sowie nebst seinem besten
Freund, der, als er erfuhr, dass Eve Steen das Gretchen spielen würde,
unbedingt darauf bestand, sie zu begleiten.
Sie hatten sich in Schale geworfen – Mies trug zu diesem Anlass
sogar einen Frack mit Cape und einem langen weißen Schal – und
waren durch einen frühlingshaft lauen Herbstspätnachmittag zum
»Eisernen Anker« spaziert.
Wie es das Schicksal wollte, trafen sie auf ihrem Weg über den
Marktplatz den alten Hein, in üblich düsterer Stimmung. Er musterte Katharinas hochgeschlossenes Kleid, entschied wohl, dass es
keusch genug sei und verzichtete darauf, Drohungen über etwaig die
Stadt passierende schwarze Kutschen auszustoßen. Stattdessen näherte er sich Mies, der ihm bereits das eine oder andere Glas ausgegeben,
aber außer nebelhaften Andeutungen nichts von Wert hatte entlocken können. Dabei, so hatte Mies verkündet, sollte dieser Mann die
Hauptfigur in seinem Roman werden.
Der alte Hein steuerte also auf Mies zu.
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»Sie sollten nicht aufgeben«, schnarrte er. »Sie sind der Lösung
schon sehr nahe. Fragen Sie weiter. Und schauen Sie.«
Mies’ Mundwinkel zuckten, doch höflich bedankte er sich für
den weisen Rat. Er fragte: »Sie besuchen heute nicht die Theateraufführung?«
Der alte Mann schüttelte angewidert den Kopf: »Theater ist ein
Werk des Teufels.« Dann stapfte er grußlos davon.
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onathan fragte sich inzwischen, ob die Worte des alten Hein weniger Aberglauben als eine realistische kulturkritische Einschätzung
waren. Ein wenig schämte er sich für seine großstädtische Überheblichkeit – denn alle Beteiligten gaben sich außerordentlich Mühe.
Und wäre dies nicht der »Faust« gewesen, sondern ein selbst geschriebenes Lustspiel, hätten nicht nur er, sondern auch seine beiden Begleiter sich köstlich amüsiert.
Doch es war nun einmal das, was von »Faust. Der Tragödie erster
Teil« übrig blieb, wenn man den Text auf die Höhepunkte reduzierte
und ins volksnahe Niederdeutsche übertrug.
Zudem schien es sich beim Wein aus »Auerbachs Keller«, passend
umbenannt in »Rostiger Anker«, um Puntendreher gehandelt zu haben: Die Sprache einiger Beteiligter war inzwischen verwaschen, und
ein Darsteller war bereits von der Bühne gefallen: Mephisto, ein kleiner, schelmischer Händler, dessen Geschäft ebenfalls am Marktplatz
lag. Er hatte die Plakate und einen Teil der Ausstattung bezahlt und
damit das Anrecht auf eine Hauptrolle erworben.
Eigentlich mochten Jonathan und Katharina diesen Mann. Noch
vor wenigen Wochen hatten sie ihm gelauscht, wie er Geschichten,
die er abends am Kamin schrieb, vorlas: unheimliche, vom rauen
Humor der Stadt geprägte Erzählungen. Katharina hatte sogar ihr
Versprechen wahr gemacht und ein paar davon an einen mit ihr bekannten Verleger gesandt, so gut hatte es ihnen beiden gefallen. Doch
ein großer Mime war an dem Mann nicht verloren gegangen.
Aber doch gab es etwas, was Jonathan immer wieder erfreute: Pastor Weinmann, agil und schwungvoll wie an dem Tag, als sie ihn
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kennenlernten, spielte nicht nur Theaterdirektor und Gott, sondern
gab auch, wohl in Ermangelung geeigneter weiblicher Darsteller für
diese Partien von recht zweifelhaftem Ruf, die Hexe und Frau Marthe
Schwertlein.
Und damit, so dachte Jonathan, könnte er jederzeit in einem der
zahlreichen Travestie-Cabarets von Berlin Karriere machen. Das Publikum schien seiner Meinung zu sein und applaudierte dem Pastor
immer wieder aufs Heftigste. Aber Jonathan bemerkte, dass Dr. Stüver, der Rechtsanwalt, der neben seinem stets anwesenden Sekretär
ein paar Reihen vor ihnen saß, sich der Begeisterung nicht anschließen wollte.
Jonathan betrachtete das Paar in Gedanken versunken – und verzieh der Stadt, in der er jetzt lebte, so manche Kultursünde. Es war
ein offenes Geheimnis, dass Dr. Stüver und sein Sekretär mehr waren
als nur Kollegen und Freunde. Doch niemand störte sich daran, noch
sprach man darüber. Man akzeptierte sie so, wie sie waren. So etwas
war Jonathan selbst aus Berlin unbekannt.
Während Jonathan seinen Gedanken nachhing, nahm die Tragödie auf der Bühne ihren Lauf. Mies, sonst um ein paar spitze Bemerkungen nie verlegen, wurde schlagartig still und andächtig, wenn Eve
Steen als Gretchen die Bühne betrat. Seine Augen bekamen einen
seltsamen Glanz. Auch in der Pause war er sehr schweigsam – und
trank nur Wasser. Katharina und Jonathan begannen, sich ernsthaft
Sorgen zu machen um ihren Freund, doch er verkündete, es ginge
ihm gut; Alkoholgenuss würde ihn nur unerträglich albern machen.
Katharina raunte ihrem Mann zu, dass man Mies, sollte sich sein
Zustand nicht bis zum Morgen bessern, vielleicht einmal zu Dr. Stiebensdorn bringen solle. Doch Jonathan gab nur zurück: »Er ist verliebt«, was Katharina mit einer spitzen Bemerkung über die Gründung eines Heimes für gefallene Mädchen kommentierte. Jonathan
lachte mit. Doch in solch einer Stimmung hatte er seinen Freund
schon lange nicht mehr erlebt.
Auch in der Pause musste hinter den Kulissen der Puntendreher
gewandert sein. Mit viel Verve warf sich das Ensemble in den zweiten
Teil. Im wahrsten Sinne des Wortes: Valentin beendete seine Ster8
beszene zwischen den Instrumenten des kleinen Orchesters, was so
sicher nicht beabsichtigt war.
Und dann steigerte sich das Stück zu seinem großen Finale: Gretchen im Kerker. Und selbst Jonathan war überrascht von dieser Szene: Gretchen war in einen Käfig aus Knoten eingesponnen, dessen
Form Jonathan inzwischen selbst auf Entfernung erkannte; Roibenknoten, in emsigem Bemühen von Mephisto gelöst und von Gretchen
gleich wieder geknüpft.
Und mit einem Male war Gretchen verschwunden – durch einen
wirklich gelungenen illusorischen Trick war ihr Käfig plötzlich leer –
und in der Stille des Saales hörte man täuschend echt klingendes
Hufgetrappel.
Und damit endete, ein ratloses Publikum hinterlassend, der »Faust
von Broiversum«.
D
ie Zuschauer schwiegen erstarrt, während zwei unsichtbare Helfer den Vorhang schlossen. Mies begann als Erster, zu klatschen.
Jonathan und Katharina fielen ein, dann – nach und nach – das ganze Publikum. Zehn Mal musste sich das Ensemble verbeugen. Über
diesen Abend würde in Broiversum noch lange geredet werden.
Während eifrige Helfer die Stühle abräumten und lange Tische im
Saal aufbauten – auch dieses Ereignis musste mit einem Essen gefeiert
werden – versammelten sich die zur Feier geladenen Gäste, zu denen
auch Jonathan und seine Begleiter zählten, in der Schankstube.
Ein großes Tablett mit Gläsern wurde herumgereicht – Puntendreher. Jonathan bemerkte Katharinas strengen Blick, und so nippte er
nur an seinem Glas. Mies tat es ihm gleich. »Ich bin im Begriff, einen
Entschluss zu fassen, für den man besser nüchtern ist«, kommentierte
er, als er Jonathans und Katharinas besorgte Blicke bemerkte. Und
hüllte sich selig lächelnd in Schweigen.
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er Bürgermeister hatte sie an seinen Tisch gebeten. Dort saß
jetzt die übliche Runde: Der Bürgermeister nebst Gattin und
Tochter, Hein Peters, der Reeder, Dr. Stüver mit seinem Sekretär sowie Dr. Stiebensdorn, zurückgekehrt aus der großen Stadt Husum
und voller Geschichten. Einzig Pastor Weinmann saß an einem anderen Tisch, zusammen mit den Musikern des Stückes, seinen Schützlingen, denen er, neben seiner Rolle, in harter Arbeit die Musik des
Abends eingetrichtert hatte. Vielleicht, so hatte man angekündigt,
würden sie später noch etwas zum Besten geben; Katharina und Jonathan beteten inständig, dass sie darauf verzichteten.
Mies saß an einer Ecke des Tisches, in ein Gespräch mit dem
Bürgermeister, seiner Frau und natürlich Eve Steen vertieft. So weit
es Jonathan hören konnte, sprachen sie darüber, dass Eve Steen doch
ein paar Monate nach Hamburg kommen und in Mies’ Praxis arbeiten solle, damit sie einen Eindruck von der ärztlichen Arbeit bekäme.
Würde sie sich gut machen, so bot Mies an, könne Eve während des
Studiums bei ihm wohnen und arbeiten.
Constanze Steen war von dieser Idee überaus angetan. Ihr Mann,
den die Idee, eine studierte Tochter zu haben, noch immer nicht mit
wahrer Freude erfüllte, zweifelte noch.
Mies rauchte nicht. Er trank auch nicht. Und ganz gegen seine
Gewohnheit war er ausgesprochen höflich. Jonathan wurde das Gefühl nicht los, dass ihn irgendetwas bedrückte.
Das Geheimnis wurde mit einem Schlag gelüftet: »Eve Steen,
wollen Sie meine Frau werden?«
Jonathans und Katharinas Köpfe fuhren herum; sie hatten sich
nicht verhört: Ihr Freund war aufgestanden und hatte diese Frage
tatsächlich gestellt.
Leises Tuscheln ging durch den Raum, als sich die Nachricht an
die anderen Tische verbreitete. Dann wurde es still. Arne Steen lächelte und nickte seiner Tochter zu. Seine Frau vergaß völlig, streng
dreinzublicken.
Jonathan hatte nicht gewusst, dass ein Mensch so vollständig
erröten konnte wie Eve Steen in diesem Augenblick. Es schien, als
wünschte sie sich, Gretchen gleich verschwinden zu können. Ihr Va10
ter beugte sich zu ihr und flüsterte ihr etwas zu. Ihm gefiel die Idee
offenbar, einen Arzt zum Schwiegersohn zu haben.
Die Zeit stand still. Jonathan drückte seinem Freund unter dem
Tisch ganz fest beide Daumen, Katharina tat es ihm gleich; auch ihr
hatte es die Sprache verschlagen.
Langsam erhob sich Eve Steen. Jonathan rechnete fest damit, dass
sie im nächsten Augenblick aus dem Saal laufen würde. Er machte sich innerlich schon bereit, seinen Freund daran zu hindern, ihr
nachzueilen. Doch sie blickte dem jungen Arzt in die Augen und
sagte leise, aber für jedermann hörbar: »Ja.«
Eigentlich hätte es in dem Raum kaum noch leiser werden können, doch jetzt schien die Stille alles zu verschlucken; es mochten nur
wenige Sekunden vergangen sein, in denen sich das junge Paar jetzt
ansah, doch es kam allen vor wie Stunden.
Endlich löste sich Mies aus seiner Starre. Er ging einen Schritt auf
seine Braut zu, nahm sie sanft in den Arm und gab ihr einen Kuss
auf die Wange.
Es war der Vater der Braut, der endlich den Bann brach: »Das
muss gefeiert werden!«
Mit diesem Satz brach Jubel im Saal aus. Frauke Stein, die immer
rührige Wirtin, musste von Mies’ Plan gewusst haben. Oder sie besaß
einen sechsten Sinn. Denn drei ihrer Bediensteten betraten mit großen Tabletts den Raum und begannen Gläser an die Anwesenden zu
verteilen. Der Bürgermeister rief: »Auf das junge Paar!«
Und alle tranken, selbst Katharina, allerdings nicht ohne vorher
ihrem Mann zuzuflüstern: »Den kann ich jetzt wirklich brauchen.«
Jonathan eilte zu seinem Freund, um ihm zu gratulieren. Mies
lächelte: »Überrascht?«
»In der Tat. Und das völlig ohne Vorwarnung.«
Mies umarmte ihn: »Du hättest doch nur versucht, mich davon
zu überzeugen, noch etwas zu warten.«
Auch Katharina war zu ihnen gekommen und umarmte Mies.
Ironisch sagte sie: »Mich hast du nie gefragt.«
Doch Mies lachte nur und antwortete: »Jonathan auch nicht.«
Jetzt war es an Katharina zu lachen. »Nein, den habe ich gefragt.«
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Sie beglückwünschten die junge Verlobte, deren Wangen immer
noch leicht gerötet waren. Doch Mies hielt sie fest an der Hand, als
wolle er sie nie mehr loslassen. Dem Bürgermeister flossen die Tränen
über die Wangen, als er immer wieder »seine beiden Kinder« umarmte und beglückwünschte. Selbst Frau Steen schien sich mit der
plötzlichen Verlobung abgefunden zu haben. Zumindest lächelte sie.
Bald hatte sich eine große Traube von Gratulanten um den Tisch
gebildet. Jeder wollte der Erste sein, dem jungen Paar viel Glück zu
wünschen. Im Trubel gingen die ersten schweren Glockenschläge unter. Doch plötzlich rief jemand: »Sturm!«
Und nur wenige Augenblicke später stand ein Mann im Raum,
das Wasser rann ihm aus Kleidern und Stiefeln: »Das Tor hat sich
nicht geschlossen. Der Hafen wird überschwemmt!«
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onathan stellte fest, dass er Bürgermeister Steen unterschätzt hatte. Sie alle waren eilig die Promenade hinab zum Hafen geeilt. Das
Hafenbecken war in der Tat vollgelaufen; auf der Uferstraße stand
das Wasser fast einen Fuß hoch. Wenn es so weiter stieg, würden bald
die Häuser an der Hafenpromenade absaufen. Die Menschen rannten hektisch durcheinander, während die Glocken der Kirche und die
Sirene der Hafenwache verkündeten, was alle bereits wussten: Sturmflut! Die Schlimmste seit Jahren.
Doch Bürgermeister Steen war die Ruhe selbst. Mit kraftvoller
Stimme gab er Anweisungen, dirigierte die Männer, um den inneren
Deich sturmfest zu machen, wies die Frauen an, in das Wirtshaus
zurückzukehren – doch nicht nur zur eigenen Sicherheit: Sie sollten
heißes Wasser, Decken, Getränke bereithalten für die Erschöpften
und Verletzten. Katharina eilte mit ihnen davon.
Jonathan wollte sich an Bürgermeister Steen wenden, fragen, wo
er anpacken sollte. Doch Mies rief ihm zu: »Wir müssen das Tor
schließen!«
Er packte seinen Freund am Arm und zog ihn in den Hafen hinein, in das kalte Wasser, das ihnen jetzt schon bis zu den Knien
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reichte. Jonathan, der wusste, dass er seinen Freund nicht aufhalten
konnte, nahm eine Sturmlaterne an sich und eilte ihm nach.
S
ie kämpften sich durch das steigende Wasser, bis sie den Deich und
den Eingang zur Tormaschinerie erreicht hatten. Jonathan hatte
keine Ahnung, wie dieses Tor funktionierte, außer dass der übermäßige Wasserdruck der Flut es eigentlich von selbst hätte schließen sollen.
An der Stelle, an der sie jetzt standen, war der Deich gemauert,
um die Maschinerie des Tores zu halten. Auf dem Boden befand sich
eine mit wuchtigen Stahltüren verschlossene Einstiegsluke. Eine Kette und ein schweres Schloss versperrten den Eingang. Doch Mies
hatte unterwegs bereits eine große Eisenstange aufgehoben. Damit
hieb er jetzt in wütenden Schlägen auf das Schloss ein. So konnte es
nicht gehen, sah Jonathan. Er nahm seinem Freund die Eisenstange
ab, drückte ihm die Lampe in die Hand und befahl ihm, zu leuchten.
Rasch schob er die Eisenstange unter die Kette und hob sie an. Mit
aller Kraft zog er, und unter der Hebelwirkung begannen die ersten
Glieder der Kette, sich aufzubiegen. Doch seine Kraft reichte nicht.
Er wollte eben aufgeben, als ihm sein Freund zur Hilfe kam. Gemeinsam zogen sie jetzt, und endlich platzte die Kette auf.
Wie ein Schrapnell schoss eines der Glieder auf Mies zu und hinterließ einen blutigen Striemen auf seiner Wange. Doch er schien es nicht
zu spüren und begann bereits, die schweren Türen aufzustemmen.
Unter ihnen öffnete sich ein dunkler Abgrund, in den mehrere
Sprossen hinabführten. Alt und rostig. Jonathan hoffte, dass sie hielten, denn er schätzte, dass sie mindestens fünf Meter abwärts klettern
mussten.
Sein Freund machte sich weniger Sorgen. Er warf die Eisenstange
in die Tiefe – beängstigend spät hörte Jonathan den Aufschlag – und
begann mit dem Abstieg, den Bügel der Sturmlaterne zwischen die
Zähne geklemmt. Bald schon war er nur mehr ein schwacher Lichtschein im Dunkel des Abgrunds.
Jonathan folgte ihm; seine Schuhe waren durchweicht, die Ledersohlen drohten immer wieder, abzurutschen. Behutsam tastete er
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sich Sprosse für Sprosse nach unten. Sie hielten, auch wenn sie einige
Male verdächtig nachgaben und er Putz und Mauerwerk nach unten
rieseln hörte. Nach einer Ewigkeit, wie es schien, kam Jonathan auf
dem Boden des Abgrunds an, wo ihn sein Freund schon ungeduldig
erwartete.
Sie mussten in einer Zisterne sein – vermutlich sammelte sich
dort das Wasser, das den Mechanismus antreiben sollte. Doch der
Boden war nur schwach feucht.
Mies leuchtete die Wände ab: Sie sahen die massive Platte des Tores; die schweren Zahnräder, die sich eigentlich drehen sollten. Doch
wo war der Fehler? Jonathan befürchtete schon, dass sich das Problem auf der anderen Seite, beim Einlass, befand. Er hatte bei einem
Spaziergang die aus dem Boden emportauchende Röhre gesehen.
Plötzlich schrie Mies auf: ein Freudenschrei! Er hatte entdeckt,
was den Mechanismus blockierte. Ein Zahnrad hatte sich verschoben
und verklemmt.
Er reichte Jonathan die Lampe und stieg eine kleine Leiter zu dem
Steg hinauf, der dazu diente, die Maschinerie zu warten. In der Hand
hielt er die Eisenstange. Doch diesmal schlug er nicht blindlings zu.
Fast ehrfürchtig betastete er das Getriebe, versuchte zu verstehen, wie
es funktionierte.
Jonathan hielt ihm die Lampe und wollte ihn zur Eile mahnen,
als Mies die Eisenstange ansetzte und mit einer knappen Bewegung
das Zahnrad in seine Position zurückbeförderte.
»Einfacher, als einen Rücken einzurenken«, befand er.
Die Zahnräder setzten sich mahlend und knirschend in Bewegung. Rost rieselte auf sie herab. Jonathan hörte ein Rauschen: das
Wasser, das unter ihnen mächtig in die Zisterne strömte. Sie mussten
hier raus, bevor sie ertranken.
Und dann sah er es. Mies hatte in weiser Voraussicht sein Jackett
an der Oberfläche zurückgelassen; aber er trug immer noch seinen
weißen Schal. Der hatte sich im Getriebe verfangen und zog Mies
unerbittlich zwischen die Zahnräder.
Er war bereits rot angelaufen und bekam keine Luft mehr. Jonathan zögerte nicht lange. Er riss seinem Freund die Stange, die er
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immer noch umklammert hielt, aus der Hand und stieß sie zwischen
zwei Zahnräder. Das Getriebe kam zum Stillstand.
Doch wie sollte er seinen Freund befreien? Der Schal war schon
zu weit mit dem Getriebe versponnen, um ihn loszuknoten. Und das
Getriebe knirschte bereits wieder. Seine improvisierte Sperre würde
nicht lange halten. Und als sei das noch nicht genug, spürte er, wie
seine Füße nass wurden. Unerbittlich stieg das Wasser.
Ein Messer, dachte Jonathan. Etwas zum Schneiden. Doch … Es
durchzuckte ihn wie ein Blitz. Er hatte ja ein Messer. Ein kleines
Federmesser, das ihm sein Vater zum zwölften Geburtstag geschenkt
hatte: Ein Mann, so hatte er gesagt, sollte immer ein Messer bei sich
tragen.
Jonathan griff sich in die Taschen und atmete aus, als sich seine
Hand um den kleinen ovalen Gegenstand schloss. Er zog das Messer
heraus und ließ es aufschnappen. Die Klinge war klein, aber scharf
wie ein Skalpell. Doch der Schal war aus Seide und widerstand seinen
Hieben.
»Ritzen, mit wenig Kraft!«, stöhnte sein Freund. Der Zug am Hals
war schon wieder stärker geworden, denn Zentimeter um Zentimeter
bewegten sich die Zahnräder jetzt wieder vorwärts. In wenigen Augenblicken würden sie die Sperre ganz überwunden haben.
Mit zitternden Fingern spannte Jonathan den Stoff und ließ die
Klinge darüber gleiten. Endlich lösten sich die Fasern; der Schal riss.
Sein Freund war frei. Keine Sekunde zu früh. Die Eisenstange fiel
klirrend herab, und die mächtigen Zahnräder drehten sich immer
schneller. Das Wasser schoss schäumend in die Zisterne. Ein letztes
Mal leuchtete Jonathan in Richtung der Leiter, damit sie die Orientierung behielten, und sprang über das Geländer. Sein Freund tat es
ihm gleich.
Das eisige Wasser raubte ihnen den Atem. Der Strudel drohte,
sie in die Tiefe zu ziehen. Endlich fand Jonathan an einer Sprosse
der Leiter nach draußen Halt. Er drehte sich zu seinem Freund und
packte ihn am Kragen. Mies kam an die Oberfläche, würgte, spuckte
Wasser. Dann langte auch er mit dem eisernen Griff des Bedrängten
nach der Leiter.
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Sie kletterten nach oben. Immer wieder schlug ihnen das Wasser
gierig gegen die Füße, als wolle es auf seine Beute nicht verzichten.
Mit letzter Kraft zogen die beiden Freunde sich an die Oberfläche,
schlugen die schweren Türen hinter sich zu und schoben den Riegel
vor. Dann ließen sie sich erschöpft auf den Boden fallen.
Immer wieder würgten sie Meerwasser hervor. Doch allmählich
kamen sie zu Atem. Endlich wagten sie es, sich umzuschauen. Zwar
hatten sie keine Lampe mehr, doch der Sturm hatte den Himmel
blank gefegt; bleiches Mondlicht schien auf sie herab.
Das Tor war geschlossen. Das Wasser im Hafen stieg nicht mehr.
In letzter Sekunde: Nur etwas mehr als ein Meter fehlte, und die
Häuser am Hafen wären abgesoffen.
Plötzlich fiel es Jonathan ein: Auch das Haus der Herrin stand
am Hafen, nahe am Deich. Er blickte hinüber. Das Wasser hatte den
kleinen Hügel, auf dem sich finster das Haus erhob, zu drei Vierteln
umschlossen, doch es hatte das Haus nicht erreicht. Er atmete auf.
Und dann sah er die Herrin. Sie stand auf dem Deich, auf der anderen Seite des Tores: Der Wind zauste in den langen, weißen Haaren, doch sonst schien er ihr nichts anhaben zu können. Sie stand
dort und blickte auf die schäumende See hinaus.
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onathan hatte sich von dem Anblick kaum losreißen können, doch
sein Freund zerrte ihn fort. Sie drohten zu erfrieren, durchnässt,
wie sie waren. Sie eilten über den Innendeich zum Ausgang des Hafens. Das Tor des inneren Deiches war geschlossen und mit Sandsäcken verstärkt. Starke Arme halfen ihnen vom Deich herab, hüllten
sie in Decken, stützten sie auf dem Weg in den »Eisernen Anker«.
Dr. Stiebensdorn und die Frauen hatten dort ein provisorisches
Lazarett eingerichtet; überall saßen Männer, in Decken gehüllt,
durchnässt, durchgefroren, und tranken aus großen Bechern dampfenden Tee. Auch Jonathan und Mies wurden Tassen in die Hand
gedrückt. Katharina eilte zu ihnen und hüllte sie in noch mehr Decken. Dann lief sie wieder davon. Denn immer mehr Männer, oft nur
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mühsam gestützt, kamen jetzt in das Wirtshaus. Außerhalb der Stadt
drohe der Deich zu brechen, erzählte man, Teile seien eingestürzt
und hätten die Männer beinahe ins Meer hinausgezogen. Auch der
Bürgermeister sei dort, aber man hätte ihn nicht mehr gesehen. Da
hielt Mies nichts mehr.
»Komm!« Erneut packte er Jonathan am Arm und zog ihn hinaus
in die stürmische Nacht.
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Oh
Ihr Bürger vom Broiversum, an Tagen
wie diesem möchte ich jeden Einzelnen
von euch zerschmettern und diesen verfluchten
Ort dem Erdboden gleich machen!
Ich bin zu geschwächt, meinen Zorn hinauszuschreien, und so muss mein Tagebuch herhalten. Draußen tobt der Sturm, auch wenn das
Wasser endlich zurückweicht. Die Stadt hat es
wieder einmal überstanden. Verdient hat sie es
nicht.
Wie konnten sie so sorglos sein? Haben sie
aus der Flut vor dreißig Jahren nichts gelernt?
Meine Mächte gegen die Gezeiten sind nur begrenzt; deshalb habe ich das Tor ja bauen lassen.
Aber sie sind sorglos geworden, haben das
Tor nicht gewartet. Und prompt schloss es sich
heute Abend nicht. Ich hatte es bemerkt, auch
ohne dass der Bürgermeister mich um Hilfe anflehte.
Zeit, ein Exempel zu statuieren! Ich werde
trinken – denn der kümmerliche Rest Blutes,
den ich noch habe, wird nicht reichen, meine
Kraft zu ersetzen – und ich werde es bei einer Einheimischen tun. Es sollen alle verstehen, dass
man das Schicksal nicht ungestraft herausfordert. Sollen sie ihre Lektion eben auf dem harten
Wege lernen.
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Helmut Barz
Die KatharinaKlein-krimis
K
atharina Klein, Tochter eines deutschen Vaters und einer koreanischen Mutter, Kriminalpolizistin mit Leib
und Seele, liebt Zeichentrickfilme, Oldtimer und Schusswaffen. Und sie hasst Morde. Um die Schuldigen zu überführen,
riskiert sie, wenn nötig, Kopf und Kragen.
Mehr Informationen, Leseproben und Bestellmöglichkeiten
unter: http://www.sonderermittlungseinheit.de
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WestEnd Blues
Ein Katharina-Klein-Krimi
aus Frankfurt am Main
E
igentlich hat Katharina Klein, Hauptkommissarin bei der Frankfurter Kriminalpolizei, genug eigene Probleme: In einer eskalierten Polizeiaktion wurde ihr Partner getötet; und sie selbst hat zwei
Menschen erschossen. Doch als ihre Nachbarin ermordet wird, muss
Katharina deren Tochter, die vierjährige, altkluge Laura, bei sich aufnehmen; und bald schon setzt die Kommissarin alles daran, das Versprechen, das sie dem kleinen Mädchen gibt, einzulösen und den
Mörder von Lauras Mutter zu finden. Unerwartete Hilfe erhält Katharina durch den arroganten, undurchsichtigen und leider viel zu
attraktiven Gerichtsmediziner Andreas Amendt – mit dem sie mehr
verbindet, als gut für sie ist. Aber alles zu seiner Zeit: Erst muss sie
Laura noch in den Kindergarten bringen …
Erschienen im Sutton-Verlag
ISBN-13: 978-3866804845
Broschiert
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African Boogie
Ein Katharina-Klein-Krimi
fort von Frankfurt am Main
K
riminaldirektorin Katharina Klein muss weg. Weit weg. Untertauchen, weil ein Killer auf sie angesetzt ist. Einen klaren
Kopf bekommen, weil sie sich in den völlig falschen Mann verliebt
hat. Allein sein, weil ihre persönlichen Dämonen sie verfolgen. Das
Fünf-Sterne-Resort Golden Rock vor der afrikanischen Küste ist genau das Richtige. Palmen, Pool, sogar ein toller Kraftraum, wie gemacht für die halbkoreanische Kampfsportlerin. Aber so leicht entkommt Katharina nicht, schon nach zwei Tagen ist das Hotel voll.
Voller Hessen. Als der erste Gast auf unschöne Weise ertrinkt, denkt
sie sich noch nichts Böses. Doch dabei bleibt es nicht, und spätestens, als die einzige Verbindung zur Außenwelt in die Luft fliegt,
verwandelt sich das Urlaubsparadies in eine Hölle, in der jeder jeden
verdächtigt. Mafia Island! Das mag ja wirklich aus dem Arabischen
stammen und nichts mit der Cosa Nostra zu tun haben. Aber beim
nächsten Mal wird Katharina sehr viel genauer aufpassen, wo sie hinfliegt – wenn es ein nächstes Mal gibt.
Erschienen im Sutton-Verlag
ISBN-13: 978-3866807495
Broschiert
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Dolphin Dance
Katharina Klein zurück in Frankfurt am Main
I
ch hatte eine Spur. Und am Ende waren eine Menge Leute tot.«
Gerade zurück aus dem unfreiwilligen Abenteuerurlaub auf Mafia
Island und noch vor Antritt des neuen Jobs als Leiterin einer Spezialeinheit für unaufgeklärte Verbrechen stürzt sich Katharina Klein,
Frankfurts explosivste Kriminalpolizistin, in den drängendsten unerledigten Fall, den es für sie gibt: den Mord an ihrer eigenen Familie
vor 16 Jahren. Die Vergangenheit wirft unangenehme Fragen auf:
nach der Rolle des Gerichtsmediziners Andreas Amendt, in den sich
Katharina so gerne verlieben würde, und ihres Mentors Polanski, der
den Fall damals untersucht hat. Und nach dem eigenen Vater, denn
warum sollte jemand die Familie eines harmlosen Kunsthändlers so
professionell auslöschen? Doch vor allem scheint die Vergangenheit
höchst lebendig: Irgendjemand will Katharinas Ermittlungen mit allen Mitteln stoppen und geht dabei wortwörtlich über Leichen.
Erschienen im Sutton-Verlag
ISBN-13: 978-3954000388
Broschiert
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Damenopfer
Katharina Klein in den Schlagzeilen
I
ch bin wirklich stolz darauf, die Sonderermittlungseinheit
sowie das Institut für okkulte Pathologie und kryptoforensische Medizin offiziell eröffnen zu dürfen. Aus diesem Anlass möchte ich ihnen gleich den ersten Fall übergeben.«
M
it diesen Worten zieht Jan-Ole Vogel, Justizminister des Landes Hessen und Hoffnungsträger seiner Partei, eine Pistole
hervor und schießt sich eine Kugel in den Kopf. Ausgerechnet auf
der feierlichen Eröffnung der neuen Sonderermittlungseinheit, die
Katharina Klein und Andreas Amendt in Zukunft leiten sollen. Vor
aller Augen. Und vor den Kameras der versammelten Medien.
Innenminister Hanfried de la Buquet wittert einen möglichen
weiterreichenden Skandal und beauftragt Katharina und Amendt,
Vogels Selbstmord näher zu untersuchen. Und die Zeit drängt, denn
jemand spielt Informationen an die Medien: über den Justizminister, aber auch über Katharina und Andreas Amendt. Will jemand
die Aufklärung des Suizids um jeden Preis verhindern? Oder spielt
dieser jemand eine geschickte Partie Polit-Schach mit ihnen? Und
vor allem: Was weiß dieser Jemand über Katharinas und Amendts
Vergangenheit?
Erschienen im Sutton-Verlag
ISBN-13: 978-3954004515
Broschiert
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