Applikationsbericht Nr.: 200.4.3 Thema: Typ: Branche: Untergruppe: Antriebsregler: ACP Vergleich CANopen und Lenze Systembus CAN und statischen PDO Mapping in EDS Dateien Feldbus CANopen alle alle alle Inhaltsverzeichnis 1. AUFBAU EINES CANOPEN SYSTEM ............................................................................................... 2 2. CANOPEN PROFILE ............................................................................................................................ 3 3. ZUSTÄNDE EINES CANOPEN NETZWERKES .............................................................................. 5 4. LENZE SYSTEMBUS CAN .................................................................................................................. 6 4.1. 4.2. 4.3. 5. EDS GERÄTEBESCHREIBUNGSDATEI .......................................................................................... 8 5.1. 6. 1. MAPPING INDIZES........................................................................................................................ 12 2. MAPPEN DER PROZESSDATEN IN DIE JEWEILIGEN PDO’S ............................................................ 12 CANOPEN PROJEKTIERUNG ......................................................................................................... 14 8.1. 8.2. 9. ZIEL PDO MAPPING .......................................................................................................................... 9 ANGEPASSTE EDS DATEI................................................................................................................ 12 7.1. 7.2. 8. AUFBAU EINER EDS DATEI ............................................................................................................... 8 WAS BEDEUTET PDO MAPPING? ................................................................................................... 9 6.1. 7. HAUPTUNTERSCHIEDE CANOPEN – LENZE SYSTEMBUS CAN .......................................................... 7 VORTEIL LENZE SYSTEMBUS CAN ................................................................................................... 8 VORTEIL CANOPEN .......................................................................................................................... 8 SYCON MIT EDS DATEI „82MVV100. EDS“.................................................................................... 15 SYCON MIT VERÄNDERTER EDS DATEI .......................................................................................... 19 ANHANG............................................................................................................................................... 22 200.4.3_V1.0_PDO_EDS Seite 1 von 22 ACP Applikationsbericht Nr.: 200.4.3 1. Aufbau eines CANopen System Ein CANopen System besteht aus einem CANopen Master und einer Reihe von CANopen Slave Geräten. Diese Architektur wird auch als Single Master System bezeichnet, da der Master für die gesamte Buskommunikation zuständig ist. Das bedeutet, das vorzugsweise nur Daten ziwschen dem Master und den einzelenen Slaves ausgetauscht werden. Der CANopen Master tauscht zusätzlich seine Daten mit einer PLC aus. Dies kann eine Soft- wie auch Hardware PLC sein. Hardware PLC sind Komponenten die „Stand alone“ betrieben werden, z.B. Siemens Simatic S7-300 und 400. Soft PLC’s sind Einsteckkarten für Computer und Industrie PC’s. PC überlagerte PLC CANopen Master RS 232 / CAN CANopen Slave 1 CANopen Slave 2 Konfigurationssoftware CANopen Master CANopen Slave n CANopen Slave 3 ………….. Prozessdatenkommunikation (PDO) zwischen Master und Slave Parameterkommunikation (SDO) zwischen Master und Slave Bild 1: schematischer Aufbau eines CANopen Systems 200.4.3_V1.0_PDO_EDS Seite 2 von 22 EDS Datei ACP Applikationsbericht Nr.: 200.4.3 2. CANopen Profile Wie bei jedem Feldbus gibt es auch bei CANopen eine Reihe von Profilen, die von der Nutzerorganisation CiA (CAN in Automation) erarbeitet und erweitert werden. Die Eigenschaften und Funktionen der Profile sind in Spezifikationen beschrieben. Das Bild 2 gibt einen schematischen Überblick über die wichtigsten Profile. Application program Device profile (DS 4XX) Interface profile (DS 4XX Application profile (DS 4XX) “Manager” profile DS 302) Manufacturerspecific profile Frameworks (e.g. DS 302, DS 304, DS 307) Communication Profile (DS 301) Application Layer (DS 301) Layer setting services: baud-rate and Data link layer and high-speed transceiver (ISO 11898-1/-2) node-ID (DS 305) Bit-timing and connector pin-assignment (DS 301, DR 303) Bild 2: Überblick CANopen Profile Die Spezifikationen DS 301, DR 303 und ISO 11898-1/-2 beschreiben vorwiegend physikalische Buseigenschaften, die jeder CAN Teilnehmer erfüllen muss. Darauf setzt die Spezifikation DS 301 auf. Diese Spezifikation ist die allgemeine Basisspezifikation für alle weiteren Applikationsprofile. Die wichtigsten Features der Spezifikation DS 301 sind: · · · allgemeine Kommunikationseigenschaften wie Teilnehmerkennung, Synctelegramm Verwaltung, Überwachungsfunktionen Node Guarding / Heartbeat SDO Verwaltung ( Service Data Objects, Parameterkommunikation), Anzahl der Parameterkanäle, Identifier der Kanäle, Aktivieren und Deaktivieren der Kanäle PDO Verwaltung (Process Data Objects, Prozessdatenkommunikation), Anzahl der Prozessdatenkanäle, Identifier der Kanäle, Aktivieren und Deaktivieren der Kanäle 200.4.3_V1.0_PDO_EDS Seite 3 von 22 Applikationsbericht Nr.: 200.4.3 ACP Die Profile DS 4xx setzen immer als Basis das Profile DS 301 voraus und sind Applikationsprofile. Das bedeutet, daß diese Profile bestimmten Teilnehmerarten zugeordnet sind, z.B. DS 401 CAN I/O Systeme DS 402 Antriebsregler usw.. Auf Bild 3 sind die wichtigsten Applikationsprofile dargestellt. Hier ist das Profile DSP-402 hervorzuheben, was speziell für Antriebsregler und Motion Control Anwendungen entwickelt wurde. Unsere Lenze CANopen Kommunikationsbaugruppen (EMF 2175 und E82ZAFUC (in Vorbereitung) unterstützen das Profile DS-301. DSP-402 wird nicht unterstützt. Bild 3: Überblick über die wichtigsten Applikationsprofile 200.4.3_V1.0_PDO_EDS Seite 4 von 22 Applikationsbericht Nr.: 200.4.3 ACP 3. Zustände eines CANopen Netzwerkes Der Betrieb eines CANopen Systems kann grob in zwei Netzwerkphasen unterteilt werden. 1. Pre-Operational Nach dem Einschalten des Netzwerkes initialisieren sich alle am Bus befindlichen Teilnehmer und anschließend bleiben sie im Netzwerkstatus „Pre-Operational“ stehen. In diesem Zustand ist nur eine Parameterkommunikation (SDO) möglich. Eine Prozessdatenkommunikation ist nicht möglich. Dies bedeutet, daß PDO Telegramme von den einzelnen Busteilnehmern ignoriert werden. Dieser Zustand dient ausschließlich zur Parametrierung. Der CANopen Master parametriert in diesem Zustand die einzelnen Slave Teilnehmer. Ein CANopen Slave kann über CANopen Indizes (Codestellen) parametriert werden. Die Indizes sind in den CANopen Spezifikationen genau definiert und liegen beim DS 301 Profile zwischen 1000hex und 1999hex. Nach erfolgreicher Parametrierung kann der CANopen Master mit einem speziellen CAN Telegramm alle oder einzelne Slaves in den Zustand „Operational“ schalten. Dieses Telegramm gehört zur Gruppe der Netzwerkmanagement Telegramme (NMT). 2. Operational In diesem Zustand ist eine Parameterkommunikation (SDO) und Prozessdatenkommunikation (PDO) möglich. Mit Hilfe der NMT Telegramme kann bei Bedarf zwischen den verschieden Zuständen hin und her geschaltet werden. Hieraus ist zu erkennen, daß bei einem CANopen System die gesamte Parametrierung der Buskommunikation im Master verwaltet wird. In der Projektierungsphase des Systems muss also nur der CANopen Master eingestellt werden. Dort wird auch die Parametrierung der Slaves vorgenommen. Dies ist generell bei Single Master Systemen Standard. 200.4.3_V1.0_PDO_EDS Seite 5 von 22 ACP Applikationsbericht Nr.: 200.4.3 4. Lenze Systembus CAN Der Lenze Systembus CAN unterstützt Teile der DS 301 Spezifikation. Er verfügt über zwei SDO Kanäle und 1-3 PDO Kanäle abhängig von den eingesetzten Lenze Systembuskomponenten. Der Lenze Systembus unterscheidet sich aber in einigen Punkten von typischen CANopen Netzwerken. Er wurde entwickelt, um eine Kommunikation zwischen den verschiedenen Lenze Komponenten zu ermöglichen. Dazu ist in dem System kein CANopen Master notwendig. Lenze Systembus CAN Knoten 1 Lenze Systembus CAN Knoten 2 Lenze Systembus CAN Knoten 3 ………….. Lenze Systembus CAN Knoten n Drive PLC Prozessdatenkommunikation (PDO) zwischen Slave und Slave Parameterkommunikation (SDO) zwischen Slave und Slave Bild 4. Lenze Systembus CAN Beim Vergleich der Bilder 1 und 4 wird ein wesentlicher Unterschied zwischen CANopen und dem Lenze Systembus deutlich. Der Lenze Systembus ermöglicht eine Kommunikation zwischen den verschiedenen CAN Teilnehmern. Generell können das CANopen Systeme auch, aber dazu ist viel Projektierungsaufwand nötig, weil dies in der Grundkonfiguration nicht angedacht ist. Diese als Querkommunikation bezeichnete Technik benötigt keinen überlagerten Feldbusmaster. Jeder Teilnehmer am Systembus darf Telegramme auf den Bus senden. Dadurch dass beim Lenze Systembus kein überlagerter Master benötigt wird, muss jeder Slave einzeln eingestellt / parametriert werden. Dies geschieht über Lenze Codestellen, die vorzugsweise im Bereich L0350 – L0399 liegen. 200.4.3_V1.0_PDO_EDS Seite 6 von 22 Applikationsbericht Nr.: 200.4.3 4.1. ACP Hauptunterschiede CANopen – Lenze Systembus CAN Die Eigenschaften eines CAN Slaves werden durch einem Microcontroller (CAN Controller) bereitgestellt. Ein CAN Controller hat verschiedene Aufgaben zu erfüllen. Zum einem muss er die physikalischen Buseigenschaften bereitstellen und zum anderen müssen die Signale softwaretechnisch verarbeitet werden. Die physikalischen Buseigenschaften sind bei CANopen und dem Lenze Systembus identisch, da die gleiche Hardware (CAN Controller) eingesetzt wird wie bei CANopen Teilnehmern. Unterschiede befinden sich ausschließlich auf der Softwareseite, die jeder Hersteller als Applikationssoftware in die Controller programmiert. In dieser Applikationssoftware befinden sich auch die einzelnen CANopen Indizes und Funktionalitäten. Der Lenze Systembus CAN unterstützt nicht alle CANopen Funktionalitäten nach DS 301. Grund hierfür ist, das der Lenze Systembus ohne Master betrieben werden kann. Die SDO und PDO Kommunikation ist bei beiden Systemen die gleiche. Bei der PDO Kommunikation des Lenze Systembus sind die Identifier nach der allgemeinen Adressvorgabe unterschiedlich zu CANopen. Die Identifier können jedoch durch selektive Adressvorgabe beim Systembus wie bei CANopen eingestellt werden. Funktionen nach DS 301 wie: · NodeGuarding · Heartbeat · Boot Up Telegramme · Emergency Telegramme · dynamisches PDO Mapping werden vom Lenze Systembus nicht unterstützt. Das NMT Telegramm zum Zustandswechsel von „Pre-Operational“ nach „Operational“, kann durch Einstellen der Lenze Codestelle C0352 auf Master generiert werden. Nach Netzeinschalten des Lenze Systembus Teilnehmers der in C0352 als Master eingestellt ist, wird nach Ablauf der Boot Up Zeit aus C0356/1 das NMT Telegramm auf den CAN Bus gesendet. Lenze Systembusteilnehmer können generell an einem CANopen Netzwerk betrieben werden, wenn beim CANopen Master das Auslesen und Beschreiben der CANopen Indizes abgeschaltet werden kann. 200.4.3_V1.0_PDO_EDS Seite 7 von 22 Applikationsbericht Nr.: 200.4.3 4.2. · · · · 4.3. · · · ACP Vorteil Lenze Systembus CAN Der Lenze Systembus CAN ist wesentlich einfacher zu parametrieren, da keine CANopen Kenntnisse benötigt werden. Bei CANopen müssen Sync-Einstellungen, das Sende- und Empfangsverhalten der PDO Telegramme, Identifier und die Anzahl der SDO und PDO Telegramme usw. über CANopen Indizes eingestellt werden, wozu gute CANopen Kenntnisse erforderlich sind. Es ist kein CANopen Master notwendig. Querkommunikation zwischen den Lenze Systembus Teilnehmern ist möglich Vorteil CANopen Der Kunde benötigt keine speziellen CAN Kenntnisse beim Einsatz von verschiedenen CANopen Herstellern. Es muss nur der CANopen Master projektiert / parametriert werden und keine weiteren Einstellungen bei den Slaves vorgenommen werden. Der CANopen Master parametriert bei jedem Netzeinschalten alle Busteilnehmer (automatische Parametrierung bei Komponententausch). 5. EDS Gerätebeschreibungsdatei Die Funktionen von DS 301 sind in Indizes (Codestellen) auf dem jeweiligen CANopen Teilnehmer hinterlegt. Mit Hilfe der CANopen Master Konfigurationssoftware kann der Bus abgescannt werden. Durch das Auslesen der Indizes kann die Software genau bestimmen, welche Funktionen die einzelnen CAN Teilnehmer unterstützen. Die gleichen Informationen stehen in den Gerätebeschreibungsdateien der CAN Teilnehmern. Diese heißen „EDS“ Dateien (Electronic Data Sheets). Damit kann das CAN Netzwerk offline projektiert werden. Die EDS Dateien liegen jedem CAN Teilnehmer vorzugsweise in Diskettenform bei und können in die Konfigurationssoftware importiert werden. Als Dateiendung haben EDS Dateien die Endung xxx.eds. Zum Erstellen von EDS Dateien gibt es spezielle EDS Editoren (z.B. CANeds der Firma vector-informatik). EDS Prüfprogramme stehen ebenfalls am Markt zur Verfügung, z.B. CANchkeds der Firma vector-informatik. EDS Dateien können mit jedem Textprogramm z.B. Winword oder Wordpad gelesen und bearbeitet werden. 5.1. Aufbau einer EDS Datei Eine EDS Datei besteht hauptsächlich aus drei Teilen. Header: Hier stehen allgemeine Informationen, wie z.B. Erstellungsdatum, Firma, Produktbezeichnung usw.. Indizes: Beschreibung der CANopen Funktionalitäten der einzelnen Indizes und in wie weit diese unterstützt werden (1000hex – 1999hex). Mapping Indizes: Mögliche PDO Mapping Objekte (wird weiter hinten beschrieben) 200.4.3_V1.0_PDO_EDS Seite 8 von 22 Applikationsbericht Nr.: 200.4.3 ACP 6. Was bedeutet PDO Mapping? Das häufigste Problem zwischen CANopen Systemen und Can Systemen, wie z.B. dem Lenze Systembus ist das PDO Mapping. Dieses ist eine CANopen Funktionalität, die im Profil DS-301 beschrieben ist. Generell bestehen aber alle CANopen Profile aus Funktionen, die zwingend unterstützt werden müssen und Funktionen die optional unterstützt werden können. Das PDO Mapping ist eine optionale Funktionalität im DS-301. Alle Lenze Systembuskomponenten unterstützen kein PDO Mapping. Dieses Problem tritt in Verbindung mit den Konfigurationssoftwaretools der CANopen Master auf, weil diese meistens das PDO Mapping der Slaves voraussetzen. Hinter dem Begriff „PDO Mapping“ verbirgt sich das Befüllen (Mappen) der einzelnen Prozessdatentelegramme mit Daten eines CAN Slaves. Die Zuordnung der einzelnen Daten in einem PDO Telegramm wird ebenfalls vom CANopen Master vorgenommen. Dazu muss natürlich der Master wissen, welche Daten bei jedem Slaves zur Verfügung stehen. Die zur Verfügung stehenden Daten sind in der EDS Datei aufgelistet. Mit dieser Information können nun in der Konfigurationssoftware die einzelnen PDO Telegramme mit Daten gefüllt werden. Im Anlauf des CANopen Systems wird die Zuordnung der Daten an die Slaves weitergegeben, so dass diese die richtigen Daten an den richtigen Platz im PDO Telegramm legen. Diese Funktionalität wird als „dynamisches PDO Mapping“ bezeichnet, da das Befüllen der PDO Telegramme jederzeit geändert werden kann. Das PDO Mapping kann auch statisch erfolgen. Das bedeutet, in der EDS Datei ist das Mapping fest vorgegeben und kann von der Konfigurationssoftware des Masters nicht geändert werden. 6.1. Ziel PDO Mapping 1. Aus der Master Konfigurationssoftware kann die gesamte Prozessdatenkommunikation zwischen Master und Slave projektiert werden. 2. Durch das Mapping werden die einzelnen CAN PDO’s automatisch angelegt. 3. Durch das Mappen ist die Summe der Prozessdaten bekannt und kann vom Master als Speicherplatz angelegt werden. Dieser Speicherplatz ist wichtig für den Datenaustausch zwischen CANopen Master und angeschlossener PLC. Das Bild 5 gibt einen schematischen Überblick über das dynamische PDO Mapping. In dem Bild ist der prinzipielle Ablauf des PDO Mapping beschrieben anhand eines Sende-PDO’s. In Bild 5 ist ein Beispiel dargestellt, wo vom einem CAN Slave ein PDO Telegramm zum Master gesendet werden soll. In diesem PDO Telegramm sollen das Statuswort und die drei CAN OUT1-W1-3 Wörter gemappt werden. Im Anhang des Applikationsberichtes finden sie ein Bild mit einem Empfangs-PDO. 200.4.3_V1.0_PDO_EDS Seite 9 von 22 ACP Applikationsbericht Nr.: 200.4.3 gemeinsame Speicher 8 SDO Telegramm 1-4 zum Einstellen des PDO Mapping 9 PLC CANopen Master Task 3 23h 1Ah 00h 01h gemappter Index 5DA7 /1 : : : 1 Task CAN Slave 4 2 23h 1Ah 00h 04h gemappter Index 5DA7 /4 Statuswort 5 CAN-OUT1-W1 6 CAN-OUT1-W2 Statuswort CAN-OUT1.W3 7 CAN OUT1 CAN OUT1 .W1 .W2 CAN OUT1 .W3 PDO Telegramm mit 4 Worten Nutzdaten Bild 5: schematische Darstellung dynamisches PDO Mapping 200.4.3_V1.0_PDO_EDS Seite 10 von 22 Statuswort CAN OUT1 CAN OUT1 CAN-OUT1 .W2 .W1 .W3 Eingangsdaten: Index 5CA7 / 1 = Steuerwort Index 5CA7 / 2 = CAN.IN1.W1 Index 5CA7 / 3 = CAN-IN1.W2 Index 5CA7 / 4 = CAN-IN1.W3 : : Ausgangsdaten: Index 5DA7 /1 = Statuswort Index 5DA7 /2 = CAN-OUT1.W1 Index 5DA7 /3 = CAN-OUT1.W2 Index 5DA7 /4 = CAN-OUT1.W3 : : vorhandene Prozessdaten des Slaves ACP Applikationsbericht Nr.: 200.4.3 Im Folgenden werden die einzelnen Schritte von Bild 5 erklärt. Schritt 1: CANopen Master Konfigurationssoftware Der Slave Teilnehmer ist in der Konfigurationssoftware eingebunden und physikalisch vorhanden. Aus der EDS Datei ist dem CANopen Master bekannt, welche Prozessdaten beim Slave zur Verfügung stehen. Diese können nun entsprechend gemappt werden. Einige Softwaretools bieten dazu eine graphische Oberfläche an. Schritt 2: SDO Telegramm zum Einstellen des PDO Mappings Das projektierte Mapping in der Software muss in der Initialisierungsphase des Busses an den Slave Teilnehmer per SDO Kommunikation übertragen werden. Dazu stehen beim Slave für jedes Sende- und Empfangs PDO Mapping-Indizes zur Verfügung. I-1600h =>I-16xxh I-1A00h => I-1Axxh Receive PDO Mapping Empfangstelegramme Slave Transmit PDO Mapping Sendetelegramme Slave Schritt 3: Vorhandene Prozesswerte beim Slave Die Tabelle zeigt schematisch die möglichen Prozesswerte, die zum Mapping bereit stehen. Prozesswerte können Eingangs- wie auch Ausgangsvariablen sein. Die mappbaren Prozesswerte stehen auch in der EDS Datei. Schritt 4 / 5 : PDO Mapping beim Slave Die ankommenden SDO Telegramme befüllen das Sendetelegramm mit Prozesswerten aus der Mappingtabelle. Schritt 6: Sende PDO Das Sende PDO kann nun vom Slave mit den gemappten Prozesswerten gesendet werden. Schritt 7 / 8: Prozessdaten im CANopen Master Die ankommenden Prozessdaten werden vom Master im gemeinsamen Speicher abgelegt. Auf den gemeinsamen Speicher kann vom Master wie auch von der PLC zugegriffen werden. Er dient als Informationsaustausch Master – PLC. Der Speicher ist bidirektional anzusehen. Das heißt, dass auch die PLC die neuen Prozesswerte, Steuerwort, Solldrehzahl aus dem PLC Programm in den Speicher überträgt und dann vom Master auf den Bus gesendet werden. Schritt 9: Prozessdaten und PLC Die Prozessdatenbearbeitung findet im PLC Programm statt. Im PLC Programm werden die Prozessdaten von den Slaves ausgewertet und verarbeitet und neue Prozessdaten für die Slaves generiert. 200.4.3_V1.0_PDO_EDS Seite 11 von 22 ACP Applikationsbericht Nr.: 200.4.3 7. Angepasste EDS Datei Die EDS Dateien können bezüglich des PDO Mapping angepasst werden. Das heißt, in der EDS Datei wird ein statisches Mapping der einzelnen Prozessdaten für die jeweiligen PDO’s fest vorgenommen. Dazu müssen einige Änderungen in der Datei vorgenommen werden. Die Änderungen können Sie aus der beigefügten EDS Datei „E82ZAFCC statisches PDO Mapping“ entnehmen. 7.1. 1. Mapping Indizes Die Mapping Indizes stehen immer am Ende einer EDS Datei. Beispiel: _____________________________________________ ____________________________ [5CA7sub1] ParameterName=CAN-IN1.W1 ObjectType=0x7 DataType=0x0003 AccessType=wo PDOMapping=1 Mapping Index Prozessdatenname Datentyp Zugriffrechte auf den Index write only PDO Mapping aktive Wert „1“ _________________________________________________________________________ Normalerweise steht der Eintrag für PDO Mapping bei Lenze EDS Dateien auf dem Wert „0“, kein PDO Mapping unterstützt. Es werden für jedes PDO Telegramm vier Mapping Indizes benötigt (4 x 1 Wort). 7.2. 2. Mappen der Prozessdaten in die jeweiligen PDO’s Das PDO Mapping der einzelnen Prozessdatentelegramme steht in den Indizes. I-1600 Receive PDO1 I-1601 Receive PDO2 usw. I- 1A00 Transmit PDO1 I- 1A01 Transmit PDO2 usw. Alle Indizes haben 4 Subindizes für die Mapping Indizes. 200.4.3_V1.0_PDO_EDS Seite 12 von 22 ACP Applikationsbericht Nr.: 200.4.3 Beispiel aus der EDS Datei Index I-1600 für das 1. Receive PDO _________________________________________________________________________ [1600sub0] ParameterName=Number of Entries nicht interessant, gibt nur an, wie viele Subindizes vorhanden sind ObjectType=0x7 DataType=0x0005 AccessType=ro DefaultValue=4 PDOMapping=0 [1600sub1] ParameterName=PDO Mapping 1 ObjectType=0x7 DataType=0x0007 AccessType=rw DefaultValue=0x5CA70110 PDOMapping=0 ObjFlags=3 erste Wort im PDO Zugriffrechte auf den Index read write Mapping Index I-5CA7 Subindex 1, 1 Wort Datengröße Dynamisches Mapping OFF spezielles Flag, Wert=3 damit das Mapping nicht geändert werden kann [1600sub2] ParameterName=PDO Mapping 2 ObjectType=0x7 DataType=0x0007 AccessType=rw DefaultValue=0x5CA70210 PDOMapping=0 ObjFlags=3 [1600sub3] ParameterName=PDO Mapping 3 ObjectType=0x7 DataType=0x0007 AccessType=rw DefaultValue=0x5CA70310 PDOMapping=0 ObjFlags=3 [1600sub4] ParameterName=PDO Mapping 4 ObjectType=0x7 DataType=0x0007 AccessType=rw DefaultValue=0x5CA70410 PDOMapping=0 ObjFlags=3 _________________________________________________________________________ 200.4.3_V1.0_PDO_EDS Seite 13 von 22 Applikationsbericht Nr.: 200.4.3 ACP Mit diesen Eintragungen sind im ersten Empfangs-PDO des Slaves 4 Worte gemappt. Die Einstellung werden in der Konfigurationssoftware des CANopen Master dargestellt. Das heißt, es werden 4 Worte Speicherplatz angelegt. Die Einstellungen sind nicht allgemein gültig für alle Konfigurationssoftwaretools, weil es auch dort unterschiede gibt. Positive Erfahrungswerte wurden bislang mit der Konfigurationssoftware SyCon von Firma hilscher gesammelt. 8. CANopen Projektierung Wie bereits weiter oben beschrieben, wird ein CANopen System über die Konfigurationssoftware des CANopen Masters vollständig projektiert und parametriert. Im Folgenden soll kurz die CANopen Konfigurationssoftware SyCon der Firma hilscher etwas näher erklärt werden. Dazu wird einmal mit der normalen EDS Datei „82MVV100.eds“ und einer angepassten EDS Datei „E82ZAFCC.eds“ ein Offline CANopen Netzwerk projektiert. 200.4.3_V1.0_PDO_EDS Seite 14 von 22 Applikationsbericht Nr.: 200.4.3 8.1. ACP SyCon mit EDS Datei „82MVV100.eds“ Als erstes soll gezeigt werden, wie sich ein Lenze Systembus CAN Teilnehmer in der Software implementieren lässt, wenn die EDS Datei unverändert ist. Im Bild ist die Oberfläche der Software zu sehen. Als CANopen Master wurde eine hilscher PC Karte eingefügt. Nun können weitere CAN Slave Geräte an den Busstrang gehängt werden. Als erstes wird ein neuer Teilnehmer eingefügt. Dazu muss eine EDS Datei ausgewählt werden. In diesem Fall wurde die Standart EDS Datei „82MVV100.eds“ ausgewählt. 200.4.3_V1.0_PDO_EDS Seite 15 von 22 Applikationsbericht Nr.: 200.4.3 ACP Es wurde ein CAN Slave eingefügt mit der Bezeichnung „Umrichter 8200motec/vector“. Durch Anwahl „ Knotenkonfiguration“ im Kontextmenü des CAN Slaves öffnet sich folgendes Bild. In diesem Dialog können nun eine Reihe von Eigenschaften des CAN Slaves eingestellt werden, wie z.B. Knotenadresse, Anlaufverhalten (Knoten Boot Up), Node Guarding usw. Was ebenfalls im Dialog eingestellt wird, sind die PDO Telegramme. Hierzu können Sendeund Empfangs PDO’s angelegt werden. Es soll ein neues Sende PDO angelegt werden. 200.4.3_V1.0_PDO_EDS Seite 16 von 22 Applikationsbericht Nr.: 200.4.3 ACP Es wird der Identifier des PDO’s und der dazugehörige CANopen Index angezeigt. Des Weiteren kann ein Name (Sende PDO 1) für das PDO vergeben werden. Nach dem Betätigen des OK Button werden die Daten übernommen. Das PDO Telegramm wurde zwar ordnungsmäßig angelegt, aber es wurde kein Speicherplatz (E/A) für den Datenaustausch zwischen PLC und CANopen Master angelegt. 200.4.3_V1.0_PDO_EDS Seite 17 von 22 Applikationsbericht Nr.: 200.4.3 ACP Durch einen Doppelklick kann nun das PDO bezüglich der einzelnen Prozessdaten konfiguriert werden. In der oberen Tabelle stehen die möglichen mappbaren Objekte aus der EDS Datei. In der unteren Tabelle erscheinen die vordefinierten gemappten Objekte (statisches Mapping aus der EDS Datei). In diesem Fall stehen keine zur Verfügung. Dadurch dass keine Prozessdaten gemappt werden können, wird auch kein Speicherplatz angelegt. 200.4.3_V1.0_PDO_EDS Seite 18 von 22 Applikationsbericht Nr.: 200.4.3 8.2. ACP SyCon mit veränderter EDS Datei Als Vergleich soll nun eine angepasste EDS Datei „E82ZAFCC“ in der ein statisches PDO Mapping implementiert ist, eingefügt werden. Es wurde ein CAN Slave mit der Bezeichnung „E82ZAFCC Systembus Can 8200vector/motec“ eingefügt. Durch Anwahl „ Knotenkonfiguration“ im Kontextmenü des CAN Slaves öffnet sich folgendes Bild. 200.4.3_V1.0_PDO_EDS Seite 19 von 22 Applikationsbericht Nr.: 200.4.3 ACP Was Sie an dem Bild sehr gut sehen können ist, daß mit dieser EDS Datei bereits 4 vordefinierte PDO’s (Index 1400, 1401, 1800 und 1801) zur Verfügung stehen. Im nächsten Schritt wollen wir alle 4 PDO’s in der Software anlegen. Durch einen Doppelklick auf jedes vordefinierte PDO Objekt wird in der unteren Tabelle ein PDO angelegt. 200.4.3_V1.0_PDO_EDS Seite 20 von 22 Applikationsbericht Nr.: 200.4.3 ACP Es ist zu erkennen, daß die 4 angelegten PDO’s jeweils 8 Byte Speicherplatz belegen. Durch einen Doppelklick auf ein angelegtes PDO Objekt öffnet sich das Eigenschaftenfenster des PDO’s. In der oberen Tabelle stehen die möglichen mappbaren Objekte aus der EDS Datei. In der unteren Tabelle erscheint das statische Mapping aus der EDS Datei. In diesem PDO sind das die Prozessdatenworte CAN-In1.W1-W4. Durch das statische PDO Mapping wird nun für jedes PDO 8 Byte (4 Worte) Speicherplatz angelegt. 200.4.3_V1.0_PDO_EDS Seite 21 von 22 ACP Applikationsbericht Nr.: 200.4.3 9. Anhang gemeinsame Speicher 8 SDO Telegramm 1-4 zum Einstellen des PDO Mapping 9 CAN Slave Steuerwort PLC CAN-IN1.W1 CAN-IN1.W2 Task 4 : : : 1 CAN-IN1.W3 3 23h 16h 00h 01h gemappter Index 5CA7 /1 CANopen Master 2 23h 16h 00h 04h gemappter Index 5CA7 /4 Ausgangsdaten: Index 5DA7 /1 = Statuswort Index 5DA7 /2 = CAN-OUT1.W1 Index 5DA7 /3 = CAN-OUT1.W2 Index 5DA7 /4 = CAN-OUT1.W3 : : Task 5 6 Steuerwort CAN IN1 .W1 CAN IN1 .W2 CAN IN1 .W3 PDO Telegramm mit 4 Worten Nutzdaten 7 schematische Darstellung dynamisches PDO Mapping Empfangs PDO 200.4.3_V1.0_PDO_EDS Seite 22 von 22 Steuerwort CAN IN1 .W1 Eingangsdaten: Index 5CA7 / 1 = Steuerwort Index 5CA7 / 2 = CAN.IN1.W1 Index 5CA7 / 3 = CAN-IN1.W2 Index 5CA7 / 4 = CAN-IN1.W3 : : CAN IN1 .W2 CAN-IN1 .W3 vorhandene Prozessdaten des Slaves
© Copyright 2024