„Mein Fahrrad ist mein Rollstuhl“

SPORT
Donnerstag, 30. April 2015
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RHÖNENERGIE-CHALLENGE · FUSSBALL · SCHWIMMEN · RADSPORT
„Mein Fahrrad ist mein Rollstuhl“
Beispiel für Motivation: Andreas Beseler ist MS-Kranker und Leistungssportler
FULDA
U-19-Bundesliga
Den inneren Schweinehund bekämpfen, wenn
es um Sport geht, ist
nicht immer leicht. Darum ging es im Vortrag
zur RhönEnergie-Challenge. Dr. Holger Jahn
von move’n’go erklärte,
wie Motivation theoretisch funktioniert, und
Andreas „Besi“ Beseler
war das „lebende Beispiel“. Der 49-Jährige leidet unter Multipler Sklerose (MS) und schafft es
trotzdem, auf dem Rennrad tausende Kilometer
zurückzulegen.
FULDA Die U-19-Bundesliga-
Von unserem
Redaktionsmitglied
JESSICA VEY
Cliff Young, ein australischer
Schäfer, der zum Nationalhelden wurde, weil er als völlig unerfahrener Läufer völlig unerwartet einen Marathon gewann, Fauja Singh, mit beeindruckenden 100 Jahren der älteste Langstreckenläufer der
Welt – in diese Reihe von Menschen, die sich motivieren und
so Beeindruckendes schaffen,
ANMELDEPHASEN
Neunte Auflage
am Samstag, 30. Mai
Die erste Anmeldephase
für den Challenge-Lauf
läuft bis zum 4. Mai. Wer
sich bis dahin anmeldet,
zahlt 9 Euro. Die zweite
Phase für 11 Euro läuft bis
15. Mai. Bis dahin müssen
die Wertbons bestellt
sein. Am Veranstaltungstag sind Nachmeldungen
(14 Euro) möglich. / hi
WEB rhoenenergiechallenge.de
Peter Hahner
bangt um
seine Fahrer
Holger Jahn (links) und Andreas „Besi“ Beseler erklärten, was mit Motivation zu schaffen ist.
reiht Orthopäde Jahn Andreas
„Besi“ Beseler ein.
„Sich nicht unterkriegen lassen, immer für seine Ziele zu
kämpfen, allen Hindernissen
zum Trotz” – das ist seine Botschaft. Mit seiner ehrlichen
und mitreißenden Erzählweise
nimmt „Besi“, wie er sich
nennt, die Zuhörer im Kundenzentrum der RhönEnergie
mit auf eine unglaubliche Reise mit dem Rennrad durch Kanada und Europa.
Der heute 49-Jährige ist 1992
an MS erkrankt. Er sagt ganz offen: „Damals dachte ich mir,
entweder ich springe oder ich
kämpfe“ – er entschied sich, zu
kämpfen. Seitdem macht er eine wahnsinnige Entwicklung,
fuhr zahlreiche Touren. Sein
Fahrrad ist sein Rollstuhl, sagt
Besi. Und mit seiner Motivati-
on, mit seiner Einstellung, gibt
er anderen Kranken Mut und
Hoffnung.
präsentiert
Im Sommer des vergangenen
Jahres hat er das gezeigt. Kranke und Gesunde folgten Besi
auf einer Reise durch Europa –
mit dem Rad von Frankfurt
nach Barcelona. Den Film der
ARD über die „Besi and
Friends“-Tour durften die Besucher des Vortrags ansehen – er
gab faszinierende Einblicke in
„Besis Welt“. In diesem Jahr
wird über Andreas „Besi“ Beseler sogar ein Film in die Kinos
kommen.
Der 49-Jährige hat außerdem
bereits die nächste Tour im Visier: Von „St. Tropez am Baggersee“, seinem Heimatort
Rodgau, geht es nach St. Tropez
am Mittelmeer. Und auch auf
dieser Reise, wie auf den anderen Touren, wird Besi Spenden
sammeln. Das Geld geht an die
Nathalie-Todenhöfer-Stiftung,
die MS-Kranken hilft.
Es war sein zweiter Besuch in
Fulda. Am 10. Mai kommt er
wieder in die Barockstadt. Besi
wird mit einer Staffel beim Barockstadt-Triathlon dabei sein.
„Ich bin ja ein halber Fuldaer“,
sagt Besi, der als Schüler das
Fuldaer Marianum besucht
hat.
Foto: Jessica Vey
EXPERTENVORTRÄGE
Die Vorträge im Kundenzentrum der RhönEnergie sind immer dienstags
um 18.30 Uhr, der Eintritt
ist frei.
Termine:
5. Mai – „Energie durch
Sport und Bewegung“ –
Prof. Dr. Daniel Jaspersen
12. Mai: „Sport – gut fürs
Herz“ – Prof. Dr. Volker
Schächinger
19. Mai: Thema noch offen
26. Mai: „Gut vorbereitet
an den Start gehen und
anschließend die Motivation beibehalten“ – Sascha Wingenfeld / jev
radfahrer von FROH Fulda treten am morgigen Freitag, 1.
Mai, in Frankfurt an: Dann
steht in der Main-Metropole
das traditionsreiche Rennen
„Rund um den Finanzplatz
Eschborn-Frankfurt“ auf dem
Programm.
Die Vorzeichen stehen allerdings denkbar schlecht: „Am
letzten Wochenende wollten
wir eigentlich noch zur Vorbereitung bei einem Straßenrennen starten“, erzählt Trainer
Peter Hahner, „gestartet ist
dann allerdings keiner der
Fahrer. Sie sind alle kurzfristig
krank geworden.“ Auch das
Training für diese Woche ist
daher komplett ausgefallen.
Gestern Abend wusste Hahner
noch nicht, welche der Fahrer
überhaupt morgen in Frankfurt starten können. Am heutigen Donnerstag will sich das
Team zu einem ersten vorsichtigen Training zusammenfinden. „Davon werden wir dann
abhängig machen, wer überhaupt mitfahren kann“, zeigt
sich Hahner besorgt um den
Zustand seiner Fahrer. „Ein
Radrennen lässt sich nun mal
nicht verschieben.“
Hahner klammert sich nun
an den letzten Strohhalm: „Es
ist ja oft so: Man liegt eine Woche krank im Bett – und dann
ist alles, als wäre nichts gewesen und man ist wieder beim
alten Leistungsniveau“, hofft
er. „Vielleicht stellt sich aber
auch schon nach 20 der insgesamt 120 Kilometer heraus,
dass es nicht mehr weitergeht.“
Entsprechend niedrig stapelt Hahner bei den Erwartungen. „Vielleicht kommt ja einer der Jungs ins Ziel. Das wäre, Stand heute, schon ein Erfolg“, sagt er und weiß aber
auch: „Die Grundvoraussetzung dafür ist natürlich Gesundheit.“
wip
„Hätten wir zehn Punkte mehr,
dann wäre alles top“
Freund und Co. vor straffem Restprogramm
GLÄSERZELL
Die SG Maberzell/Gläserzell steckt in ihrem ersten
Jahr als Spielgemeinschaft mitten im Abstiegskampf der A-Liga
Fulda/Lauterbach. Der
Coach der SG, der gebürtige Gläserzeller Timo
Freund (37), sieht dennoch eine Entwicklung in
seiner neu formierten
Mannschaft, welche ihn
mit Zuversicht aufs
schwere Restprogramm
blicken lässt.
DAS INTERVIEW
ZUR A-LIGA
Gegen die FSG Vogelsberg
gelang am vergangenen
Wochenende beim 4:1 der
höchste Saisonsieg. Wie erlösend war das für Sie?
Die Erleichterung war natürlich sehr groß. Wir lagen zwar
zur Pause 0:1 hinten, haben
aber da schon ein richtig gutes
Spiel gezeigt. Der Doppelpack
von Lukas Fuchs kurz nach der
Pause war spielentscheidend.
So ein Erfolg tut richtig gut, da
die Liga dermaßen eng ist. Hätten wir davor in Pfordt gewonnen, wären wir sogar Neunter.
Dennoch ist die Abstiegsgefahr weiter latent. Vier
Punkte Vorsprung sind es
nur auf den Relegationsplatz, acht auf den direkten
Abstiegsrang ...
Absolut. In den letzten fünf
Saisonspielen treffen wir mit
Borussia Fulda II, Wartenberg/Salzschlirf und Kleinlüder/Hainzell noch auf drei
Mannschaften aus den Top
vier. Wir müssen davon ausgehen, dass es ein Kampf bis zum
Schluss wird.
können. Dazu ist durch die verbesserte Trainingsarbeit ein
stärkeres Spielverständnis da,
gerade defensiv. Mit den vier
Neuzugängen im Winter (Torwart Fabian Stobbe, das Studenten-Trio Marek Rossdeutscher, Robert Uhlig und Simon
Tervooren, d. Red.) haben wir
es ordentlich hinbekommen,
die verletzungsbedingten Ausfälle von Leistungsträgern wie
Kilian Kümmel, Tobias Preußer und Daniel Flinner einigermaßen zu kompensieren.
Was verleiht Ihnen dennoch
Zuversicht für das schwierige Unterfangen?
Mit dem Erfolg bei Schlitzerland II haben wir gezeigt, dass
wir auch auswärts punkten
Sie haben bereits für die
kommende Runde zugesagt. Welche Gründe sprachen dafür?
Der Mannschaftsgeist ist einfach super. Die Jungs verwenden auch gerne die Bezeichnung SG Illerswald für sich,
zum Beispiel
in Schlachtrufen, um den Teamgedanken zu
demonstrieren. Wenn wir momentan zehn Punkte mehr
hätten, wäre alles top.
Timo Freund
Foto: Kremer
Am Sonntag wartet nun bei
Borussia Fuldas Reserve eine echte Mammutaufgabe ...
In der Tat. Wir können nur
gewinnen. Fuldas Toptorjäger
Imal Schersadeh hat fast so viele Tore geschossen wie unsere
gesamte Mannschaft – das sagt
schon alles. Mit Geschick und
Glück können wir vielleicht etwas mitnehmen.
hall
Einen fünften Rang in der Vereinswertung erkämpften sich die Schwimmer des SSV Hünfeld
(von links:Hendrik Link, Lisa Maria Stein, Tom Schneider, Janina Heider, Louis Schubert, Alicia Link, Marie Fischer, Theresa Günkel, Felicia Kraus und Felix Marzinzik).
Foto: privat
Hünfeld landet auf Rang fünf
Schwimmen: Vordere Plätze beim Sprintpokal
HÜNFELD
Schnelle Zeiten und gute
Platzierungen haben die
zehn Leistungsschwimmer des SSV Hünfeld
beim 31. Kasseler Sprintpokal im Auebad erzielt.
Beim Sprintpokal sind ausschließlich 50-Meter-Strecken
zu absolvieren. Wenn ein
Schwimmer alle vier Disziplinen absolviert – also Schmetterling, Freistil, Brust und Rücken –, kann er sich für die 100Meter-Finalläufe der besten
acht Schwimmer jedes Jahrgangs qualifizieren.
Die besten Ergebnisse aus
Hünfelder Sicht erzielte die
jüngste Schwimmerin des SSV,
Janina Heider (Jg. 2005), in der
Jugend D. Sie konnte mit drei
Medaillen (Gold für Schmetterling und Brust, Bronze im
Freistil) die Heimreise antreten. Auf der 50-Meter-Rückenstrecke schwamm sie in die Top
10 und qualifizierte sich als
Zweitplatzierte für die Finalläufe, in denen sie einen tollen
dritten Platz erschwamm. In
der offenen Wertung wurde sie
hervorragende Sechste.
Im stark besetzten Feld der
Jugend D behaupteten sich die
drei Hünfelder Louis Schubert,
Felix Marzinzik und Hendrik
Link sehr gut. Louis Schubert
wurde Zweiter im Freistil, Felix
Marzinzik Dritter im Brustschwimmen. Alle drei qualifizierten sich für die Finalläufe
und belegten dort über die 100
Meter die Ränge vier bis sechs
(Marzinzik, Schubert, Link).
Gute Ergebnisse verbuchten
auch Alicia Link (2003), Marie
Fischer (2002), Lisa Maria
Stein (1998), Theresa Günkel
(2004) und Tom Schneider
(2000).
Sehr zufrieden zeigt sich
Trainer Frank Leon Pujol mit
den Ergebnissen seiner Schützlinge. Der SSV Hünfeld belegte
unter 20 Vereinen einen hervorragenden fünften Rang. an