Unterrichtsvorschläge

Staatliche Realschule Weilheim
Prälatenweg 5
82362 Weilheim
Telefon: 0881 - 9254950
KUNST
Begleitendes Lernheft zum Stoff der 7. Jahrgangsstufe
für die Feststellungsprüfung im Fach Kunst
KUNST
Auswahl wichtiger Lerninhalte der 7. Jahrgangsstufe
1.
Farbenlehre
a) Der Farbkreis nach Johannes Itten
b) Wirkung und Symbolik von Farben
c) Die Farbkontraste nach Johannes Itten
d) praktische Arbeiten:
- “Urwaldbild” (Komplementärkontrast)
- “Zylinder plastisch gestalten” (Qualitätskontrast)
2.
Grundlagen der Perspektive
a) einfache Möglichkeiten räumlicher Darstellung
b) Parallelperspektive
c) Farbperspektive und Luftperspektive
d) Praxis:
- “Landschaft” (Farbperspektive, Luftperspektive)
- “fallende Würfel” (Parallelperspektive)
3.
Stilmittel von Comics mit praktischer Arbeit zum Thema
4.
Malerei des Mittelalters
a) unterschiedliche Techniken und gemeinsame Stilmittel von
Buchmalerei, Glasmalerei, Wandmalerei, Tafelmalerei
b) Schwerpunkt: Buchmalerei des Mittelalters (allgemeine
Merkmale, Schmuckformen, Schwerpunkt: Initialen)
c) Bedeutungsperspektive: Miniatur zum Matthäus-Evangelium
d) praktische Arbeit: “Initiale” (Tuschezeichnung)
5.
Die Architektur der Romanik
6.
Die Architektur der Gotik
7.
Die Architektur von Romanik und Gotik im Vergleich
8.
Die Bildhauerei des Mittelalters im Vergleich
9.
Praxis: “Die Sachzeichnung”
a) Bewertungskriterien
b) Übungen zur Zeichentechnik (Schraffuren, Strukturen,
Plastizität)
c) praktische Arbeiten: z.B. “Schlangengrube”, “Muschel”
Information für Schüler, die in die 8. Jahrgangsstufe
neu mit dem Hauptfach Kunst einsteigen wollen:
Anforderungen Theorie:
SchülerInnen, die von anderen Schulen kommen oder in der
8. Klasse direkt in den Kunstzweig wechseln wollen, müssen sich im
ersten Halbjahr der 8. Jahrgangsstufe einer mündlichen
Feststellungsprüfung im Fach Kunst unterziehen.
Inhalt ist der theoretische Stoff der 7. Klasse. Es wird erwartet, dass
die Schüler Fachbegriffe der einzelnen Lernbereiche kennen und
im Zusammenhang erklären können.
In dem vorliegenden Heft finden die SchülerInnen lediglich die
Zusammenfassungen wichtiger Lernbereiche, die im Lehrplan der
7.Jahrgangsstufe verankert sind. Zur Vertiefung ist es hilfreich, die
einzelnen Themen ausführlicher in einem Kunstbuch nachzulesen
und zu lernen.
Spätestens zur Feststellungsprüfung sind auch fünf praktische
Arbeiten vorzulegen (siehe unten).
Anforderungen Praxis:
Um Einblick in die praktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten der
SchülerInnen zu bekommen, sind bis zu den Herbstferien (Anfang
November) mindestens drei kleine Arbeiten (DIN A4) und zwei
große (DIN A3) nachzuarbeiten und abzugeben. Es sollten
möglichst unterschiedliche Techniken vorgestellt werden
(Zeichnung, Malerei, Collage, Drucktechnik, Mischtechniken). Die
Schüler können aus den, im Heft vorgestellten praktischen
Arbeiten auswählen.
Wenn es Fragen gibt, wendet Euch bitte an die Lehrkräfte der
Fachschaft Kunst.
Farbenlehre
Kunst: Farbenlehre 7. Klasse
Der Farbkreis
Die Grund- oder Primärfarben
Die
Sekundärfarben
nach Johannes Itten
heißen: Rot , Blau, Gelb.
heißen: Grün, Orange, Violett.
Die Sekundärfarben entstehen, wenn man je 2 Primärfarben miteinander mischt.
Aus Blau und Gelb wird Grün
Aus Rot und Gelb wird Orange
Aus Blau und Rot wird Violett
(Worterklärung:
“Primus” lateinisch: der Erste,
“Sekundus” lateinisch: der Zweite)
Kennzeichen der Primärfarben ist, dass sie reine Farben sind, die als
Ausgangsfarben für alle anderen Mischfarben dienen.
Kennzeichen der Sekundärfarben ist, dass jede Sekundärfarbe durch die Mischung
von zwei Primärfarben entsteht.
Farbforscher
Bereits lange vor Johannes Itten haben sich verschiedene
Forscher mit der Farbenlehre beschäftigt.
Isaac Newton
1643 - 1727
(Physiker)
Philipp Otto Runge
1777 - 1810
(Maler)
Johannes Itten
1888 - 1967
(Lehrer am Bauhaus, Malerei)
Johann Wolfgang von Goethe
1749 - 1832
Wirkung und Symbolik der Grundfarben
Farbenlehre: Die Wirkung von Farben
a) Farben sind Schwingungen und _Energie_strahlungen,
die vom Organismus aufgenommen werden. Sie wirken sowohl
auf den ___Körper___ als auch auf unsere ___Psyche___.
Sie haben somit direkten Einfluss auf unser Wohlbefinden.
b) Versuche von Professor Niels Finsen (dänischer Arzt, 1860-1904)
zeigten, dass Farbschwingungen, die auf den menschlichen Körper
treffen, wahrgenommen werden und dass der Körper deutlich
darauf reagiert. Er konnte nachweisen, dass Farben für die
__Gesundheit _ des Menschen eine große Rolle spielen. Für
seine Forschungsarbeit erhielt er 1903 den Nobelpreis für Medizin.
c) Farben ziehen die _Aufmerksamkeit _ auf sich. Sie lösen
bei den Betrachtern __Gefühle__ und _Assoziationen__
(= weiterführende Gedanken, Ideen) aus und können zu
unbewussten Reaktionen führen (z.B. Lust, etwas zu kaufen).
Die Farbe mit der stärksten __Signalwirkung _ ist _Rot__
(z.B. rotes Stoppschild als Warn- und Gefahrensignal).
d) Jeder Farbe wird eine eigene __Wirkung___ zugeschrieben,
die für die meisten Menschen Gültigkeit hat (Beispiel: __Blau__
wirkt eher kühl und frisch, “Orange” eher __warm _). Das Wissen
um diese Wirkungen wird in vielen Bereichen bewusst eingesetzt
(z.B. in der _Werbung_, in der Mode, bei Raumgestaltungen).
e) Die Wirkung der einzelnen Farbe hängt eng mit ihrer jeweiligen
symbolischen Bedeutung zusammen (Symbol =Sinnbild,
z.B. bei der Fahnengestaltung). Der __Symbolcharakter _ kann
jedoch in verschiedenen Kulturkreisen unterschiedlich sein.
(z.B. Farbe der Trauer bei uns “Schwarz”__, in Indien “Weiß”)
DIE FARBKONTRASTE
(nach Johannes Itten)
1. Der Farbe-an-sich-Kontrast
Der Farbe-an-sich-Kontrast ist der einfachste aller
Kontraste. Man braucht mindestens drei klar von einander
entfernte Farben. Die Wirkung ist immer bunt, laut, kraftvoll
und entschieden. Mit den Farben, die eine große Leuchtkraft
besitzen, ist der Kontrast am einfachsten darzustellen
(reines Rot-Blau-Gelb).
2. Der Hell-Dunkel-Kontrast
Hell und Dunkel (Licht und Finsternis) als polare Kontraste
sind für das menschliche Leben von großer Bedeutung. Für
den Maler sind die Farben Schwarz und Weiß das stärkste
Ausdrucksmittel für Hell und Dunkel. Starke Hell-DunkelKontraste in Bildern verstärken oft die dramatische Wirkung.
Vor allem in der Barockzeit benutzten Maler dieses Stilmittel,
um die dramatische Wirkung zu steigern: NachtDarstellungen, Feuerszenen, Himmel-Hölle-Darstellungen.
3. Der Warm-Kalt-Kontrast
Versuche haben ergeben, dass Menschen in zwei
Arbeitsräumen, von denen der eine blau-grün und der
andere rot-orange gestrichen war, Kälte und Wärme um drei
bis vier Grad unterschiedlich empfanden. In dem blaugrünen
Raum begannen die Personen bereits bei einer
Innentemperatur von 15 Grad zu frieren, während sie sich im
rot-orangenen Raum erst bei 11-12 Grad kalt fühlten. Der
Warm-Kalt-Kontrast ist stark mit unseren Gefühlen
verbunden.
Warme Farben:
Rot, Orange, warmes Gelb
Kalte Farben:
Blau, Türkisgrün
4. Der Komplementär-Kontrast
Zwei komplementäre Farben stehen sich im Farbkreis
genau gegenüber. Wenn sie im Bild nebeneinander gesetzt
sind, steigern sie sich gegenseitig zu höchster Leuchtkraft.
Es gibt immer nur eine einzige Farbe, die zu einer anderen
komplementär ist. Wenn wir diese komplementären
Farbenpaare zerlegen, erkennen wir, dass immer die drei
Grundfarben enthalten sind.
Die wichtigsten komplementären Farbenpaare sind:
Rot-Grün, Blau-Orange, Gelb-Violett
5. Der Qualitäts-Kontrast
(Leuchtend-Stumpf-Kontrast)
Als Qualitäts-Kontrast bezeichnen wir den Gegensatz von
leuchtenden, gesättigten Farben zu stumpfen, getrübten
Farben. Leuchtende Farben können auf verschiedene Arten
gebrochen werden: Durch Mischung mit Weiß, Schwarz,
Grau oder mit ihrer Komplementärfarbe.
6. Der Quantitäts-Kontrast
Der Quantitäts-Kontrast bezieht sich auf das Größen-verhältnis
von zwei oder mehreren Farbflecken. Er ist also der Gegensatz
von “viel und wenig” oder “groß und klein”. Zwei Faktoren sind
für die Wirkung einer Farbe wichtig: Erstens ihre Leuchtkraft
und zweitens ihre Fleckengröße. Beispiel: da das reine Rot
eine große Leuchtkraft hat, braucht man in einem Bild nur eine
verhältnismäßig kleinere Fläche als beispielsweise für Grün
oder Blau, um die gleiche Wirkung zu erzielen.
7. Der Simultan-Kontrast
Mit dem Simultan-Kontrast bezeichnen wir die
Erscheinung, daß unser Auge zu einer
gegebenen Farbe immer gleichzeitig (also
simultan) die Komplementärfarbe verlangt und
sie selbsttätig erzeugt, wenn sie nicht gegeben
ist. Die simultan erzeugte Komplementärfarbe
entsteht als Farbempfindung im Auge des
Betrachters und ist nicht real vorhanden. Sie
kann nicht fotografiert werden.
Beispiel: Das Grau wirkt im orangefarbenen
Feld bläulicher als im weißen Feld, weil das
Auge die Komplementärfarbe dazu mischt.
Welche
Farbkontraste
lassen sich in folgenden Bildern nachweisen?
Franz Marc “Blauschwarzer Fuchs”, 1911
(Expressionismus, Deutschland)
Vincent van Gogh, “Sternennacht über der Rhone”, 1888
(Wegbereiter der Moderne)
Paul Cezanne “Die Bucht von Marseille”,1885
(Wegbereiter der Moderne)
Paul Klee “Feuer bei Vollmond”, 1933
(Abstrakte Malerei 20.Jh.)
Kunst: 7. Klasse
Praktische Übung zur Farbtheorie
Thema:
Der Komplementärkontrast
Bildbetrachtung: H. Rousseau
Aufgabe:
Male in der vorgegebenen Zeit ein Bild nach der Geschichte.
Verwende möglichst viele verschiedene Grün- und Rottöne, mische sie mit
anderen Farben (Gelb, Weiß, Schwarz, Blau, ...).
Beachte die Kriterien für eine interessante Komposition (Bildaufteilung)!
Bildgeschichte:
Ein Blick in den exotischen Urwald. In der Bildmitte kämpft ein, mit
einem rot gemusterten Tuch bekleideter Eingeborener mit einem
Tiger. Beide bewegen sich inmitten größerer Stauden und Kakteen
mit fantastischen Blüten. Die spannende Szene wird von den
langstieligen Gräsern und den riesigen Blüten der orangeroten
Orchideen zum Teil überdeckt. Im Vordergrund befinden sich
saftige Blätter der Strelizien, die vom unteren Bildrand überschnitten
sind, so dass man den Eindruck gewinnt, als setze sich der Urwald
zum Betrachter hin fort. Im Hintergrund bildet der Horizont eine
Senke, über der am zartblauen Himmel die rote Sonne steht. Zwei
unterschiedlich dicke Baumstämme rechts und links grenzen das
Bild seitlich ab. Ihre palmartigen Blattwedel stehen wie ein grünes
Gitterwerk vor dem hellen Himmel. Durch die Pflanzen, die in den
verschiedensten Grüntönen erscheinen, hindurch sieht man
teilweise den unheimlichen, sumpfigen Urwaldboden. Nirgends im
Bild bleibt eine weiße Stelle unbemalt.
Größe:
Technik:
Zeit:
Benotung:
DIN A3 Block (Rahmen von 3 cm vom Außenrand einzeichnen)
Wasserfarben, Deckweiß
eine Doppelstunde
nach den besprochenen Kriterien (zählt wie eine Stegreifaufgabe):
a) Bildidee und Gesamtkomposition
b) Farbgestaltung
c) Arbeitsweise
d) Fertigstellung in der vorgegebenen Zeit
Kunst: 7. Klasse
Praktische Übung zur Farbtheorie/Farbabstufungen
Farbabstufungen
Um einen Körper plastisch (dreidimensional) erscheinen zu lassen, muss
man seinen Farbwert zu den Schattenseiten hin schrittweise abstufen.
Grundlagen der
Perspektive
Grundlagen der Perspektive:
Einfache Möglichkeiten der räumlichen Darstellung
Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, um Tiefenwirkung auf der
zweidimensionalen Bildfläche zu erzeugen.
Zu den einfachen raumschaffenden Mitteln zählen folgende:
1. Überschneidung
Teilweise verdeckte oder
überschnittene Bildelemente
scheinen vom Betrachter weiter
weg zu sein und sich deshalb
weiter hinten in der Raumtiefe
zu befinden.
2. Verkleinerung:
Werden Bildelemente, die in der
Realität ungefähr gleich groß
sind, auf der Bildebene
unterschiedlich groß dargestellt,
dann scheint das kleinere Element weiter hinten zu liegen
und vom Betrachter weiter
entfernt zu sein als das größere.
3. Anordnung über der Grundlinie
Je weiter Bildelemente über der
Grundlinie angeordnet sind,
desto weiter scheinen sie vom
Betrachter entfernt zu sein. Es
wirkt so, als ob sie sich weiter
hinten im “Raum” befänden.
DIE PARALLELPERSPEKTIVE
Die Darstellung dreidimensionaler Gebilde auf
einer zweidimensionalen Bildfläche wird
Perspektive genannt. Die Perspektive soll
einen Eindruck von Tiefe oder Räumlichkeit
vermitteln.
Die Illusion von Räumlichkeit kann man mit
verschiedenen Mitteln erreichen. Eine
Möglichkeit ist das Anwenden der
Parallelperspektive oder Parallelprojektion.
Es gibt verschiedene Darstellungen der
Parallelperspektive. Vier davon werden links
schematisch am Beispiel eines Würfels
gezeigt. Allen gemeinsam ist:
SENRECHTE LINIEN BLEIBEN SENKRECHT,
WAAGERECHTE LINIEN BLEIBEN WAAGERECHT.
IN DIE TIEFE GEHENDE LINIEN LAUFEN PARALLEL
ZUEINANDER!
Kunst: 7. Klasse
Praktische Übung zur Parallelperspektive/Farbabstufungen
Thema: Fallende Würfel
Aufgabenbereiche:
a) Dreidimensionalität durch Parallelperspektive
b) Gestalten einer interessanten Komposition
c) Farbgebung: - Anwenden des Warm-KaltKontrastes
-Licht-/Schattenbereiche
d) saubere Arbeitsweise
zu a) Würfel wirken dreidimensional:
- wenn man auf drei Seiten sehen kann
(Parallelperspektive)
- wenn die drei Seiten unterschiedliche
Farbabstufungen haben (hell, mittel, dunkel)
zu b) Gestaltung einer interessanten Bildkomposition:
- Wichtiges soll größer sein als der Hintergrund
- Überschneidungen schaffen Räumlichkeit
- Anschneidungen mit dem Blattrand
- unterschiedliche Ansichten des Würfels zeigen
- große und kleine Formen abwechseln
- Ballung und Streuung beachten
zu c) Anwendung des Warm-Kalt-Kontrastes:
- Gestaltung der Würfel in unterschiedlichen
warmen und kalten Farben
- Festlegen, woher das Licht kommt
- auf Farbabstufungen achten: helle Seite immer
an ähnliche Stelle legen
DIE FARBPERSPEKTIVE
Bei einem Bild, das die Regeln der Farbperspektive
berücksichtigt, dominieren im Vordergrund “Lokalfarben”,
also Farben, die die Gegenstände tatsächlich haben. Im
Mittelgrund werden warme Lokalfarben mit kälteren
Farben gemischt und im Hintergrund überwiegt ein kühler
Farbton (meistens ein Blau) im Gebirge oder Himmel.
Der Maler macht sich dabei die Erkenntnis zunutze, dass
warme Farben (Rot, Orange, Braun) nach vorne
zu kommen scheinen und kühlere Farben (vor allem
Blautöne) sich zu entfernen scheinen.
Wenn er diese Regel anwendet, kann er die
Tiefenräumlichkeit (oder: Illusion
von Räumlichkeit) in seinem Bild verstärken.
Joseph Anton Koch “Das Kloster San Francesco di Civitella”, 1812
Definition für die Farbperspektive:
Ein Maler wendet die Farbperspektive an, indem er im
Vordergrund Lokalfarben und eher wärmere Farbtöne
verwendet und die Farben zum Horizont hin immer
mehr in Blautöne übergehen lässt. Man spricht
deshalb auch von einer “Verblauung” der Farben
nach hinten.
Die Farbperspektive erzeugt Weite und Tiefe im Bild.
Sie wird als künstlerisches Mittel eingesetzt, um die
Wirkung von Räumlichkeit zu verstärken.
Die Luftperspektive
Alle Maler versuchen, ihren Bildern möglichst viel Tiefenwirkung
zu geben. Es
soll der Eindruck entstehen, dass beispielsweise eine dargestellte Landschaft tatsächlich
nach hinten weiter geht (das nennt man Tiefenräumlichkeit).
Um das zu erreichen, kann man verschiedene künstlerische Tricks anwenden. Eine sehr
einfache Möglichkeit ist die Anwendung der
Luftperspektive
.
Je weiter man nach “hinten” schaut, desto mehr Luftschichten liegen zwischen den weiter
entfernten Gegenständen und dem Betrachter.
Luftperspektive bedeutet, dass
a) die Farbkontraste von vorne nach hinten schwächer werden
und die Farben zum Horizont hin deshalb immer blasser,
heller und gräulicher werden.
b) die Konturen (Umrisslinien) nach hinten immer unscharfer
werden und “verschwimmen”.
Sehr gut lässt sich dieses Phänomen beim Betrachten weit entfernter,
hintereinander gestaffelter Berge erkennen.
Übung:
Zeichne mit Bleistift fünf hintereinander liegende Bergketten.
Beginne in der vorderen Reihe mit einem kräftigen Grauton zu schraffieren
und lass das Grau nach hinten immer blasser werden.
Praktische Arbeit:
Farbperspektive und Luftperspektive
Thema: “Berglandschaft”
Bildgröße: DIN A3
Technik:
- Vorzeichnung mit Bleistift
- farbige Ausführung mit
Wasserfarben
Beispiel einer Schülerarbeit
Arbeitsschritte:
1. Vorzeichnung mit dünnem Bleistift.
2. Einen tief liegenden Horizont einzeichnen.
3. Mit fünf hintereinander gestaffelten Bergketten
beginnen, die nach hinten immer blasser und bläulicher werden
(Konturen/Umrisslinien werden auch immer undeutlicher).
4. Einen Weg mit Baumallee einzeichnen und farbig gestalten.
Die Bäume sind vorne groß, nach hinten werden sie kleiner.
Der Weg ist vorne breit, nach hinten wird er immer schmaler
(Zentralperspektive). Siehe Bildbeispiel unten.
5. Hinweis: Am unteren Bildrand sind die Farben kräftiger, zum
Horizont hin werden die Farben blasser. Beim Himmel umgekehrt:
Am oberen Bildrand ist das Blau am kräftigsten, nach unten zum
Horizont hin wird das Blau immer blasser.
Meindert Hobbema
“Allee von Middelharnis”,
1689
Bewertungskriterien:
- interessante Bildkomposition mit Berglandschaft, Weg, Bäumen
- richtige Anwendung der Farb- und Luftperspektive
- farbige Gestaltung, saubere Arbeitsweise
Stilmittel von Comics
CoMics: STilmittel
1. Formaler Aufbau des Comics:
- aneinandergereihte
Einzelbilder
- Kombination aus Bild
und Text
- leicht verständliche
Handlung, Übertreibungen
2. Figuren:
- Fantasiefiguren
- vereinfachte Darstellung
(Stilisierung)
- Typisches der Figur wird
hervorgehoben
- auch Tiere mit menschlichen Verhaltensweisen
3. Farben:
- kräftige, leuchtende,
reine Farben
- starke Farbkontraste
- schwarze Konturen
- flächiger Farbauftrag
4. Texte:
- kleine Erklärungstexte
- Sprech-/Denkblasen
- Kurzsätze
- Geräusche/Lautmalerei
Unterschiedliche Betrachterstandpunkte
Extreme Perspektiven
Die Froschperspektive
In Bildern mit Froschperspektive blickt der
Betrachter von unten in die
Szene. Sie wird deshalb
auch als Untersicht
bezeichnet. Der Horizont
liegt dabei sehr weit unten.
Im Comic wird die
Froschperspektive häufig
bei dramatischen Szenen
eingesetzt.
Die Vogelperspektive
In Bildern mit Vogelperspektive blickt der
Betrachter von oben auf
die Szene.
Diese Perspektive wird oft
dann eingesetzt, wenn man
sich einen Überblick über
das Geschehen verschaffen
soll. Der Horizont liegt
sehr weit oben oder ist
gar nicht zu sehen.
Comicfiguren
Aufgabe:
Wähle eine der Figuren aus und vergrößere sie auf 20cm.
Sprech
Sprechblasen und
Aufgabe:
Lautmalerei
Denke Dir für Deine Figur einen Text oder ein Geräusch aus.
Wähle die dafür passende Sprechblase aus. Wenn es ein lautmalerisches
Geräusch ist, überlege, wie die Buchstaben zu gestalten sind. Schau Dir dafür
die Beispiele auf dem Blatt genau an.
Praktische Arbeit:
COMIC
Thema:
“Eine Comicfigur begegnet zufällig
einem Alltagsgegenstand, der
menschliche Züge hat. Irgendwas ist
nicht in Ordnung!?! Es gibt eine kleine
Auseinandersetzung...”
Aufgabe: Gestalte das Hauptbild dieser Szene.
Ausführung “Comic”:
1.
Wähle eine Comicfigur und einen Alltagsgegenstand aus und vergrößere deine
Figuren auf je 20 cm Höhe auf den Block.
2. Zeichne dafür die wichtigen Linien der Figuren mit dünnen Bleistiftlinien vor.
3. Erfinde einen Text für die Sprechblasen oder Denkblasen. Denke daran, dass
die Schrift sehr groß gestaltet sein soll, damit sie gut lesbar ist.
Wähle passende Sprechblasenformen (oder Denkblasenformen) aus. Gestalte ein
übertriebenenes Geräusch, das zur Situation passt (Lautmalerei!).
4. In welchem Raum findet die Situation statt? Wie kann der Hintergrund
gestaltet werden? Wie sieht der Boden aus.
5. WICHTIG: Richte einen “Scheinwerfer” auf die Szene, indem Du über den
wichtigsten Ausschnitt einen Kreis zeichnest (mit Teller oder Zirkel einzeichnen).
6. Farbgestaltung:
a) Wo der Scheinwerfer hinleuchtet (innerhalb des Kreises): reine/leuchtende/
kräftige Farben.
b) Außerhalb des Scheinwerfers: Farben stark abdunkeln/eintrüben/abmischen.
c) Welche Farbkontraste wenden wir an?
Beginne beim Malen mit den hellen Farben!
7.
Erst am Schluss - wenn alle Farbflächen gefüllt sind: Ziehe alle Konturen mit
Schwarz nach.
Schülerarbeiten zu diesem Thema
Bewertungskriterien
für die praktische Arbeit “Comic”
Thema:
“Eine Comicfigur begegnet zufällig einem
Alltagsgegenstand, der menschliche Züge
hat. Irgendwas ist nicht in Ordnung!?!
Es gibt eine kleine
Auseinandersetzung...”
Aufgabe: Gestalte das Hauptbild der Szene.
Arbeitsschritte: laut Angabe.
Bewertungskriterien
1. Thema richtig erfasst? Passt die Szene zum Thema?
Interessante/spannende Szene gewählt?
3. Farbige Gestaltung:
a) flächiger Farbauftrag (Stilelement der Comics)
a) starker Hell-Dunkel-Kontrast in den Farben
b) Leuchtend-Stumpf-Kontrast (Qualitätskontrast)
c) schwarze Konturen (am Schluss setzen!)
4.
Gesamtkomposition:
a) Figuren groß (Format bestimmend) gestaltet
b) Wichtiges größer als Hintergrundsfläche
5. saubere Arbeitsweise
6. Zeitrahmen: Arbeit in der vorgegebenen Zeit geschafft?
Stilmittel des Comics anwenden
2. Aufgabe richtig verstanden?
Sind alle geforderten Einzelheiten vorhanden?
a) Comicfigur und “menschlicher” Gegenstand
b) Sprech- oder Denkblase
c) Geräusch: groß, auffällig gestaltet, passend
d) Hintergrund gestaltet? (Raum, in dem die Szene spielt)
e) “Scheinwerfer-Effekt” (Hell-Dunkel-Kontrast)
Malerei
des
Mittelalters
3. gemeinsame
Stilmittel:
2. Bildtechniken:
1. Bildarten:
Seccomalerei: Malen auf die
trockene Putzschicht
Farbige Glasstücke
werden in Bleirahmen
gefasst und mit
Schwarzlot bemalt
Temperafarben und Blattgold
auf Pergament
Malgrund ist ein grundiertes
Holzbrett oder eine
aufgespannte Leinwand
TAFELMALEREI
e) wenig Plastizität (= wenig dreidimensionale Wirkung von Körpern), wenig Farbübergänge von Licht- zu Schattenfarben
(z.B. Gold = göttliches Licht, Ultramarinblau = Himmel, Purpurrot = Macht und Würde)
d) Farben haben oft symbolische Bedeutung
c) Bedeutungsperspektive: Wer wichtig ist, wird größer dargestellt (z.B. Christus)
b) wenig räumliche Illusion (nur durch Überschneidungen, Staffelungen), keine Anwendung der Perspektivegesetze.
a) Stilisierung: Personen/Tiere/Architektur werden vereinfacht (=stilisiert) dargestellt (z.B. alle Gesichter nach ähnlichem Schema)
WANDMALEREI
GLASMALEREI
BUCHMALEREI
Die Malerei im Mittelalter (Romanik und Gotik)
Die Buchmalerei im Mittelalter
Die Buchmalerei ist eine
Kunstgattung, die sich mit der
künstlerischen Gestaltung von
Büchern befasst. Unter
Buchmalerei versteht man alle
handgefertigten Malereien und
alle malerischen Verzierungen
in einem Buch.
Zur Ausschmückung der Bücher dienten:
a) Ornamente (häufig als Zierrahmen)
b) Initialen
c) Grotesken
d) Miniaturen (kleine, erklärende Bilder, zum Text)
Worterklärungen:
a) Ornamente: Das Wort “Ornament” leitet
sich vom lateinischen Wort “ornare =
schmücken, zieren” ab. Als Ornament
bezeichnen wir ein schmückendes Muster,
das oft wiederholt und dicht aneinander
gesetzt wird.
b) Initialen: Eine eigenständige Erfindung
des Mittelalters ist die Vergrößerung und die
auffällige Verzierung der Anfangsbuchstaben
eines Textes. Diese Schmuckbuchstaben nennt
man “Initialen” (lateinisch: “initium”, der
Anfang).
c) Grotesken: Vor allem in der englischen
Buchmalerei entstanden die verzierten
Zusammenfügungen aus Tieren, Pflanzen
und Halbmenschen. Diese Fabelwesen
nennt man “Grotesken”.
Die Buchmalerei im Mittelalter
In der Ausgestaltung von Text und Bild
entwickelte sich in der Buchmalerei während
der Romanik und später auch in der Gotik
eine Vielzahl von Formen und Stilen. Je nach
Funktion und Gebrauch entstanden riesige,
üppig geschmückte Exemplare oder auch
kleine, mit zarten Blumen- und Vogelmustern
ausgeschmückte Miniaturbüchlein für den
privaten Gebrauch.
Inhalt
Die meisten mittelalterlichen Bücher waren
Handschriften mit religiösem Inhalt (z.B.
Bibeln oder Stundenbücher/Gebetbücher für
Laien). Aber es gibt auch andere wie
beispielsweise:
a) mittelalterliche Erzählungen
b) Apothekenhandbücher (Heilmethoden)
c) Tier- und Pflanzenbücher
d) Liederhandschriften
Herstellung
Die aufwändige Herstellung
mittelalterlicher Bücher, das Abschreiben
der Texte und die Anfertigung der Bilder,
besorgten die Mönche und Nonnen in den
Schreibstuben (= Skriptorium) der Klöster.
Oft waren die Mönche Jahre oder gar ihr
ganzes Leben mit dem Abschreiben eines
Buches beschäftigt.
Als Schreib- und Maluntergrund diente
Pergament, das aus ungegerbten
Tierhäuten hergestellt wurde. Pergament
hatte den Vorteil, strapazierfähiger und
glatter als Papyrus zu sein. Für ein großes
Buchexemplar benötigte man jedoch ca. 500
Schafhäute!
Die Bedeutungsperspektive in der mittelalterlichen Malerei
Als Beispiel: Eine Miniatur zum Matthäus-Evangelium
Dieses kleine Bild (= Miniatur) ist eine Illustration
(= erklärendes Bild) zum Matthäus-Evangelium im
sogenannten Codex Aureus. Codex Aureus
bedeutet soviel wie “goldenes Evangelienbuch”.
Das wertvolle Buch entstand im Kloster Echternach
um ca. 1000 n.Chr. - zu Beginn der Romanik.
Die Miniatur ist in drei Bildstreifen aufgeteilt, die
golden eingerahmt sind. Im obersten Streifen wird
Jesus drei Mal vom Teufel auf die Probe gestellt,
nachdem er 40 Tage in der Wüste gefastet hat. Es
werden drei Mal dieselben Personen gezeigt, denn
die Geschichte besteht aus drei zeitlich nacheinander folgenden Abschnitten. Der Teufel fordert
Jesus zuerst auf, Steine zu Brot zu verwandeln,
denn er weiß, dass Jesus nach dem Fasten großen
Hunger hat.
Dann schlägt er ihm vor, vom Dach des Jerusalemer
Tempels zu springen und verspricht, dass ihn die
Engel schon auffangen würden. Zum Schluss zeigt er ihm von einem hohen Berg aus das
ganze Land. Wenn Jesus ihn, den Teufel, anbeten würde, könnte er Herrscher über die
ganze Welt werden. Trotz großer Erschöpfung widersteht Jesus dem Teufel alle drei Mal.
In der zweiten Reihe fordert Jesus zwei Mal einige Fischer auf, ihm zu folgen. Diese Männer
werden seine ersten Jünger. In der unteren Reihe begegnet Christus Matthäus, dem Zöllner.
Auch er wird später ein Jünger von Jesus. In der gleichen Bildreihe daneben wird gezeigt,
dass sich Jesus mit den Zöllnern an einen Tisch setzt, um gemeinsam mit ihnen zu speisen,
obwohl Zöllner damals sehr unbeliebte Menschen waren. Die abgebildete Szene erinnert
an das Bild des “letzten Abendmahls”.
Kennzeichen/Merkmale mittelalterlicher Buchmalerei:
In allen drei Bildstreifen stehen die aufeinander folgenden Geschichten wie in einem
“Zeichentrickfilm” übergangslos nebeneinander. Alles Unwichtige der Szenen ist
weggelassen worden. Der Maler beschränkt sich auf das Wesentliche.
Auf räumliche Illusion und eine richtige perspektivische Darstellung der Häuser legt
der Maler keinen Wert.
Die Architektur, die Umgebung und die Personen werden vereinfacht (stilisiert)
dargestellt. Das heißt, dass beispielsweise alle Gesichter sehr ähnlich gemalt sind.
Der Maler wendet die Bedeutungsperspektive an, indem er die Person (Christus), die
für die Geschichte am wichtigsten ist, wird vergrößert darstellt.
Die Farben haben eher symbolische Bedeutung und entsprechen nicht unbedingt den
wirklichen Farben (=Gegenstandsfarben) der Bildgegenstände.
Insgesamt kann man feststellen, dass es in dieser Miniatur nicht so wichtig ist, die
Realität (=Wirklichkeit) genau abzubilden, sondern den Inhalt dieser Geschichte
möglichst einfach zu erzählen.
Kunst: 7. Klasse Kunstgeschichte: Die Buchmalerei des Mittelalters
Schrift und Bild - Merkmale der Buchmalerei
In der Ausgestaltung von Text und Bild entwickelte sich in der
Buchmalerei während der Romanik und später auch in der Gotik eine
Vielzahl von Formen und Stilen. Je nach Funktion und Gebrauch
entstanden riesige, üppig geschmückte Exemplare oder auch kleine,
mit zarten Blumen- und Vogelmustern ausgeschmückte
Miniaturbüchlein für den privaten Gebrauch.
Dieses hier abgebildete, wertvolle Buch ist ein
sogenannter Psalter - eine Sammlung von Psalmen
der Bibel. Es ist reich geschmückt mit ornamentalen
Zierleisten und kleinen Bildelementen. Für die 500
Seiten des Buches haben 1 Schreiber für den Text
und 6 Künstler für die Malereien gearbeitet.
Eine eigenständige Erfindung des Mittelalters ist die
Vergrößerung und auffällige Ausschmückung der
Anfangsbuchstaben eines Textabschnitts. Diese
Schmuckbuchstaben nennt man “Initialen”
(lateinisch: “initium”, der Anfang).
Vor allem in der englischen Buchmalerei entstanden
eigenwillige Formschöpfungen, wie die Verbindung
von Menschen, Tieren und Pflanzen zu neuen Wesen.
Man nennt sie “Grotesken”.
7. Klasse
Kunstgeschichte: Buchmalerei in der Romanik + Gotik
Schmuckformen in der Buchmalerei
Kunst: 7. Klasse
Kunstgeschichte: Die Buchmalerei des Mittelalters
Schmuckbuchstaben: Initialen
Zur Ausgestaltung von Handschriften
gehören Miniaturen (=Bilder, die zum Text
passen) und andere Schmuckformen.
Ein wichtiger Teil war die Verzierung der
Anfangsbuchstaben einer Seite oder
eines Kapitels. Diese geschmückten,
vergrößerten Anfangsbuchstaben
werden “Initialen” genannt, was sich
vom lateinischen Wort “initium”
(= der Anfang) ableitet.
Zum Schreiben und Zeichnen dienten
Federn, die aus Gänsekielen hergestellt
wurden. Die farbige Gestaltung wurde mit
Temperafarben ausgeführt. Um Temperafarben herzustellen, musste der Maler die
Farbpigmente (Farbpulver) mit Eigelb und
Leinöl vermischen. Goldflächen wurden
aus hauchdünn gewalzten Goldblättchen
hergestellt und mit einer Art Gummi auf das
Pergament geklebt.
Aufgabe: Fertige einen Entwurf für eine geschmückte
Initiale Deines Namens an. Der Buchstabe soll so groß
wie das Kästchen sein. Verwende alle Schmuckformen,
die besprochen wurden - auch der Hintergrund soll
gestaltet werden! Die Zeichnung wird anschließend mit
Tusche auf ein pergamentartiges Papier übertragen.
Schmuckbuchstaben:
Initialen
Aufgabe:
Fertige eine Initiale Deines Namens an (Größe DIN A4).
Arbeitsschritte
a) Entwurf mit Hilfe einer Bleistiftskizze
b) Anschließend Übertragen des Entwurfs auf ein pergamentartiges Papier
c) Ausarbeiten der Zeichnung mit Tusche und Feder.
Kriterien der Bild-Bewertung:
a) den Buchstaben groß gestalten
b) mit Ornamenten und Schmuckelementen verzieren
(Muster, Blumen, Ranken, Grotesken, Schmuckrahmen außen)
c) Hintergrund mitgestalten
d) auf Überschneidungen achten
e) Buchstabe kann auch den Schmuckelementen untergeordnet werden
und fast verschwinden.
g) saubere Arbeitsweise und Zeichentechnik (Anwendung der
gelernten Schraffuren, plastische Darstellung)
Schülerarbeiten zum Thema: Initialen
Architektur
der
Romanik
Bauwerke der Romanik (1000 - 1250)
Basilika “St. Michael”
in Altenstadt (Schongau)
Der Kaiserdom zu Speyer
(Pfalz)
Der Dom in Pisa, “Santa Maria Assunta”
Die Architektur der Romanik (1000 - 1250)
Der Kirchenbau von St. Michael in Hildesheim
Der romanische Kirchenbau
Sankt Michael ist die Klosterkirche der
ehemaligen Benediktinerabtei in Hildesheim.
Das Bauwerk wurde in der frühen
Romanik, etwa in der Zeit zwischen 1010
und 1030 erbaut.
Der Benediktinerorden
Der Benediktinerorden wurde vor knapp
1500 Jahren von dem Mönch Benedikt von
Nursia in Italien gegründet und vom Papst in
Rom genehmigt. Es gibt auch heute noch
Benediktinerklöster, doch ihre Zahl hat sich
seit dem Mittelalter stark verringert. Die
Mönche leben nach strengen Ordensregeln,
die Benedikt aufgestellt hatte. Entsprechend
der Benediktinerregel arbeiteten die Mönche
beim Bau ihrer Klosterkirche selbst mit. Die
Zeichnung rechts zeigt Mönche beim
Klosterbau.
Baumaterial und Ausstattung der
Klosterkirche
Die Abbildung unten zeigt ein Stück der
Mauer von St.Michael. Die Steine sind
sorgfältig behauen und versetzt. Um die
Festigkeit des Bauwerks zu erhöhen,
wurden sie zum Teil “verzahnt”. Die Kirche
ist in der so genannten Massivbauweise
errichtet worden (massiv: fest, nicht hohl).
Bei dieser Bauweise haben die Mauern
gleichzeitig raumbegrenzende und tragende
Funktion für das Dach. Entsprechend klein
bleiben die Öffnungen für Türen und Fenster.
In der Romanik werden sie oben von
einem Rundbogen abgeschlossen (die
spitzbögigen Öffnungen wurden erst in der
Gotik eingebaut).
Ursprünglich war das Mauerwerk mit einer
wasserabweisenden, dünnen Kalkschicht
überzogen und hell bemalt.
Den Boden der Kirche bedecken gemusterte
Fliesen. Die flache Decke im Mittelschiff und
in den Querhäusern wurde aus gehobelten
Brettern gelegt und prächtig bemalt.
Fensteröffnungen dichtete man mit dünn
geschliffenen Scheiben aus Alabaster
(einem fast durchsichtigen, weißen Stein)
oder mit kleinen Glasscheiben ab, die in
Bleirahmen zusammengefügt wurden. Das
Tageslicht im Inneren war gedämpft.
Architektur in der Romanik: Das Baukastensystem
Ein wichtiges Kennzeichen romanischer Kirchenbauten ist das
“Baukastensystem”. Man hat den Eindruck, als ob die Baumeister lauter
Bauklötze aus geometrischen Grundformen zusammengefügt hätten.
Wir erkennen Quader, Zylinder und Halbzylinder,
Prismen, Pyramiden und Kegel, die ganz dicht
aneinander und aufeinander sitzen. Dadurch wirkt das
Bauwerk von außen sehr kompakt und erinnert an
eine Burganlage.
Aufgabe:
Gebe den unten abgebildeten
Grundformen unterschiedliche
Farben und übertrage sie
dann in die gezeichnete
Außenansicht der Kirche, um
das Baukastensystem
deutlich zu machen.
Die Architektur der Romanik (1000 - 1250)
Fachbegriffe für die Beschreibung von Grundrissen
Aufgabe:
Markiere die wichtigen Fachbegriffe im Text und beschrifte dann mit Hilfe der
Beschreibung den unten abgebildeten Grundrissplan.
Der Grundriss der Kirche St. Michael in Hildesheim
Die Kirche ist genau in Ost-West-Richtung erbaut worden. Für die gläubigen Menschen des
Mittelalters war es wichtig, dass der Hauptaltar im Osten der Kirche aufgestellt war, denn die
heiligen Stätten der Bibel liegen im Osten, im Orient. (Wir sagen heute noch: “Man orientiert
sich” und meinen damit, dass wir die richtige Richtung suchen).
In der Mitte des Grundrissplans liegt das dreischiffige Langhaus. Es besteht aus einem breiteren
Mittelschiff und zwei Seitenschiffen. An den beiden Enden fügen sich die Querhäuser an. An
ihren Stirnseiten wiederum stehen jeweils achteckige Treppentürme. Im Westen fügt sich ein
lang gestreckter Chorraum an, der so genannte Mönchschor. Er schließt mit einer halbrunden
Apsis ab (= halbrunde Altarnische, die das Mittelschiff einer Kirche abschließt. Mehrzahl:
Apsiden). Im Osten sind dem Querhaus das Chorhaus und drei halbkreisförmige Apsiden
angefügt. Die mittlere Apsis ist bedeutend größer. Wo sich das Mittelschiff der Kirche und die
beiden Querhäuser durchkreuzen, entsteht ein besonderer Raum: die Vierung. Über der Vierung
erhebt sich der Vierungsturm.
Die Architektur der Romanik (1000 - 1250)
Der Innenraum von St. Michael in Hildesheim
Aufgabe:
Sehr schön zu erkennen sind die Rundbögen,
die ein wichtiges Stilmerkmal der Romanik
sind.
Das Mittelschiff wird von den Querschiffen
durch sehr hohe und weite Bögen abgegrenzt,
deren Wölbung in einem Schwung bis zum
Boden durchläuft. Zu den Seitenschiffen hin ist
das Mittelschiff durch Bogengänge
(= Arkaden) getrennt, die abwechselnd von
Säulen und Pfeilern getragen werden.
Überprüfe anhand des Grundrisses und der
Abbildungen, wieviele Säulen und wieviele
Pfeiler pro Seite zu finden sind.
Fachbegriffe für das Stützsystem aus
Säulen (runder Querschnitt) und Pfeilern
(rechteckiger Querschnitt):
A: PFEILER
B: KÄMPFERPLATTE
C: KÄMPFERWÜRFEL
D: WÜRFELKAPITELL
E: SÄULENSCHAFT
F: BASIS
Eine typische Kirchenform der Romanik:
Die Basilika
Die Basilika ist eine aus der Antike
(altes Griechenland, Rom) übernommene
Bauform. Das griechische Wort “basiliké” bedeutet “Königshalle”.
In der Antike diente die Basilika ursprünglich als Versammlungsort für
das Volk und war Markt- und Gerichtshalle .
Erst später wurde die Basilika als Bauform für christliche Kirchen
übernommen.
Hauptmerkmal der Basilika ist: Ein langgezogenes, höheres
Mittelschiff mit Lichtgaden und niedrigere Seitenschiffe.
Lichtgaden:
Der Lichtgaden oder auch Obergaden ist die obere Fensterreihe des
Mittelschiffs einer Basilika, die über den Rundbogen-Arkaden liegt und
durch die der Innenraum Licht erhält.
Querschnitt einer Basilika
Zeichne den Querschnitt
einer Basilika nach:
Architektur in der Romanik: Die Basilika St. Michael in Altenstadt
Geschichte
Altenstadt liegt an der heute noch teilweise
erhaltenen Römerstraße “Via Claudia Augusta”
(von Augsburg über Füssen nach Verona). Da
seit Karl dem Großen (800 n.Chr. Krönung zum
römischen Kaiser!) das deutsche Reich mit zum
Weströmischen Reich gehörte, gab es einen
regen Austausch über die Handelswege quer
durch das heutige Europa.
So ist es auch zu erklären, dass die Bauten der
römischen Antike mit ihren typischen Rundbögen
einen großen Einfluss auf die entstehenden
Kloster- und Kirchenbauten der Romanik in
Deutschland hatten.
Kennzeichen der Basilika
Die aus der Antike übernommene Kirchenform ist
die Basilika. Hauptmerkmal der Basilika ist, dass
sie ein lang gezogenes höheres Mittelschiff und
niedrigere Seitenschiffe hat (siehe Abbildung
rechts). Das Mittelschiff erhält Licht über den
Lichtgaden in der oberen Wandzone. Der Bau
besitzt eine Apsis gegenüber der Eingangsseite.
Die Basilika St.Michael in Altenstadt
Die Kirche wurde um 1200 erbaut. Sie ist die
einzige durchgewölbte Kirche der Spätromanik in
Bayern. Im Inneren fällt vor allem das große
Kruzifix auf dem Lettnerbalken mit den beiden
Figuren Maria und Johannes auf. Das Kreuz und
die Christusfigur sind Originale aus der Romanik,
Maria und Johannes sind Nachbildungen. Die
Originale befinden sich im Bayerischen
Nationalmuseum in München.
Fragen zum Bauwerk
1. Welche Bauelemente fallen bei der
Außenansicht am meisten auf?
2. Wie wirkt die Kirche dadurch?
3. Beschreibe den Grundriss und vergleiche ihn
mit dem Grundriss der Kirche St.Michael aus
Hildesheim. Welche Unterschiede sind
festzustellen?
Martin Schongauer
“Heiliger Michael im Kampf
gegen den Drachen”, 1470
Entwicklung der Grundrisse in der Romanik
Basilika
(Mittelschiff,
2 Seitenschiffe)
Definition:
Basilika mit
Querschiff
Basilika mit
gebundenem
System
Gebundenes System
Ein gebundenes System liegt dann vor, wenn das Vierungsquadrat
die Maße der ganzen Kirche bestimmt.
Im rechten Grundriss erkennt man, dass das Quadrat der Vierung als
Grundform immer wieder auftaucht (in den Seitenschiffen als halbes
Quadrat ).
Vorteil: Dadurch wurde eine neue Gewölbetechnik
möglich. Typisch für romanische Kirchen mit gebundenem
System
ist das Kreuzgratgewölbe .
(in der Gotik weiterentwickelt als: Kreuzrippengewölbe).
Vorher: flache Holzdecken und einfache
Tonnengewölbe .
Entwicklung der Wandgliederung in der Romanik
Rundbogen-Arkade
Rundbogen-Arkade
mit gleichen Stützen
mit Stützenwechsel
Stützen: nur Säulen
Definition:
Stützen: abwechselnd Pfeiler
und Säulen
Was ist eine Arkade?
Eine Arkade ist eine Reihe von Stützen, die über
Rundbögen miteinander verbunden ist.
Definition:
Was ist ein Stützenwechsel?
Stützenwechsel ist der rhythmische Wechsel
zwischen Pfeilern (viereckig oder vieleckig) und
Säulen (rund).
Decken- und Gewölbeformen in der Romanik
Hildesheim
Vezelay
Altenstadt
Kunst: 7. Klasse
Kunstgeschichte: Architektur in der Romanik
Decken- und Gewölbeformen der Romanik
Flachdecke
Tonnengewölbe
Blick ins Langhaus von
St. Michael in Hildesheim,
1007 - 1033
Blick ins Langhaus der
romanischen Basilika Saint
Marie-Madeleine in Vezelay
(Frankreich), ca. 1120 - 1215
Für die Frühromanik typisch
ist eine Flachdecke aus
Holz, die aufwändig bemalt
wurde.
Das Tonnengewölbe ist das
einfachste unter den Steingewölben romanischer
Kirchenbauten. Es wurde aus
einem halbierten Kreiszylinder
konstruiert. Die Vorbilder für
diese Gewölbeform finden wir
bereits in der römischen Antike
(Thermenanlagen,
Triumpfbögen).
Kreuzgratgewölbe
Blick ins Langhaus von
St. Michael in Altenstadt,
ca. 1170 - 1220
Ein romanisches Kreuzgratgewölbe entsteht, wenn
sich zwei Tonnengewölbe
mit gleichem Querschnitt
rechtwinklig kreuzen. Die
Schnittstellen nennt man
“Grate”.
Aufgabe:
Bearbeite folgende Fragen auf einem Extrablatt (ganze Sätze) und hefte sie in Deinen Ordner.
1. Aus welchem Material sind meistens Flachdecken gebaut.
2. Was sind Vorteile einer Flachdecke? Was ist von Nachteil?
3. Aus welcher geometrischen Grundform entsteht ein Tonnengewölbe?
4. In welcher Epoche finden wir Vorbilder für Tonnengewölbe?
5. Wie entsteht ein Kreuzgratgewölbe?
Kunst: 7. Klasse
Kunstgeschichte: Architektur in der Romanik
Kapitell-Formen in der Romanik
Das Kapitell (von lat. capitellum „Köpfchen“) ist der obere
Abschluss einer Säule oder eines Pilasters.
Aufgabe:
Zeichne ein Würfelkapitell mit einer romanischen Bestien-Darstellung
(wildes Tier, Fabelwesen) oder mit einem Pflanzenmotiv.
Kunst: 7. Klasse
Kunstgeschichte: Architektur in der Romanik
S. Speer
Das Kirchenportal der Romanik
Aufgabe:
Lies den Text und setze die folgenden,
fehlenden Wörter ein: Archivolten,
Trumeau, himmlische Sphäre,
symbolische Bedeutung, Gewände,
Himmelstor, Ornamenten, Tympanon,
halbrunden Form, Architrav
Lösung:
Das Portal hatte in der Romanik eine wichtige Rolle. Oft war es reich mit Figuren und
Ornamenten geschmückt und sollte so an der meist schlichten Außenfassade die Blicke
auf sich ziehen. Für die Kirche hatte das Portal eine symbolische Bedeutung. Es war
die trennende Schwelle zwischen der diesseitigen Welt und der himmlischen Sphäre.
Der Bogen war wegen seiner halbrunden Form Sinnbild des Himmels, denn nach
mittelalterlicher Vorstellung wölbte sich der Himmel wie ein Bogen über die Erde. So
verließ der Gläubige mit dem Durchschreiten des Portals den irdischen Bereich.
Entsprechend betrachtete man den Eingangsbereich als “porta coeli”, als Himmelstor.
Ein romanisches Portal setzt sich in der Regel aus den Einzelelementen: Archivolten
(=halbrunde Bogenläufe), Tympanon (=halbkreisförmiges Bogenfeld über der Tür),
Architrav (waagerechter Türsturz), Gewände (=Seitenwände des Portals) und Trumeau
(=stützender Mittelpfeiler) zusammen.
Kunst: 7. Klasse
Kunstgeschichte: Architektur in der Romanik
Das Kirchenportal der Romanik
Ordne die Fachbegriffe ihren Definitionen zu:
TRUMEAU
TYMPANON
ARCHIVOLTEN
GEWÄNDE
ARCHITRAV
So nennt man die Seitenwände des Portals.
Sie sind oft mit reich verzierten Säulen oder
langschmalen Figuren geschmückt.
Das ist die halbkreisförmige Fläche über den
Eingangstüren innerhalb des Bogenfeldes.
Hierbei handelt es sich um den waagerechten
Türsturz unter dem Tympanon. Er ist
architektonisch notwendig, da er eine
tragende Funktion hat.
Das ist der stützende Mittelpfeiler unterhalb
des Architravs.
Sie sind die Bogenläufe, die das Tympanon
umrahmen und werden in der romanischen
Symbolik als Bögen des Himmels gesehen.
Beschrifte die Grafik mit den Fachbegriffen:
1.
2.
3.
4.
5.
Kunst: 7. Klasse
Kunstgeschichte: Architektur in der Romanik (Folie)
Das Tympanon: Der Sitz des Göttlichen
Tympanon am Bamberger Dom
Tympanon von St.Michael in Altenstadt
Kunst: 7. Klasse
Kunstgeschichte: Architektur in der Romanik
Das Tympanon: Der Sitz des Göttlichen
Tympanon des Westportals von St. Fortunat in Charlieu, Frankreich:
Zwei Engel halten rechts und links die Mandorla mit dem in der Mitte thronenden Christus.
Definition:
Das Tympanon ist das Rundbogenfeld am Portal über
der Eingangstür. In der Romanik wird es meist von
Archivolten gerahmt, die nach innen gestaffelt sind.
Ausgeschmückt wird die Fläche oft mit aus Stein
gehauenen Relief-Bildern. Die Vorbilder für diese
Figurenfelder finden wir in den Giebelfeldern über dem
Eingang griechischer und römischer Tempel.
Bedeutung:
Das Tympanon bietet über dem Eingangsportal einen zentralen und
wirkungsvollen Platz, um den Gläubigen wichtige christliche Aussagen zu
vermitteln: Darstellung des Göttlichen, die Macht Gottes, Christus als
Herrscher oder Weltenrichter, der Kampf des Guten gegen das Böse...
Stilmerkmale:
Die Bilder im Tympanon sind in der Romanik meist in Stein gehauene
Reliefs - eine Bildhauerkunst, die noch stark an die Fläche gebunden ist,
aber schon wenig aus ihr heraustritt. Oft ist der Aufbau der Figuren
symmetrisch angeordnet. In vielen Darstellungen sitzt Christus im Zentrum
wie ein König auf seinem Thron.
Tympanon am Bamberger Dom:
In der Mitte thront Christus als Weltenrichter. An ihm
trennen sich die Menschen. Links stehen die Guten.
Rechts außen erkennt man den Teufel, der mit einer
Kette die Verworfenen mit sich zieht. Darunter befinden
sich auch ein Bischof und ein König - eine ernste
Mahnung für alle, die dieses Portal durchschreiten.
Tympanon von St.Michael in Altenstadt:
Im Rundbogenfeld erkennt man den Hl. Michael
in einer Kampfszene mit einem Drachen.
Symbolisch bedeutet dies: Kampf des Guten
gegen das Böse, Sieg des Guten über das
Böse!
Architektur
der
Gotik
Die Gotik
Wir verstehen unter Gotik die zweite große Stilepoche der
mittelalterlichen Kunst, die auf die Romanik folgte.
Die Gotik entstand Mitte des 12. Jahrhunderts in Frankreich und
bestimmte erst ab ca. 1200 die Baukunst auch in England und
Deutschland. Die Epoche endete um 1500.
Der gotische Stil ist nur in der Architektur genau abzugrenzen. In der
Malerei und der Bildhauerei fällt uns eine genaue Unterscheidung
zwischen Romanik und Gotik schwer.
Der Begriff “Gotik” (von ital.
“gotico” = fremdartig,
barbarisch) war ursprünglich ein
Schimpfwort und wurde zunächst
von einem italienischen
Kunstheoretiker der nächsten
Epoche (Georgio Vasari) als
negative Bezeichnung für die
mittelalterliche Kunst benutzt.
Merkwürdigerweise wurde sein
eher abschätzig gemeinter Begriff
als Epochenname übernommen.
Wichtige gotische Kathedralen
Der Regensburger Dom
Das Straßburger Münster
Der Kölner Dom
Notre Dame in Paris
Typische Bauelemente der Gotik
(ca. 1200 -
1500)
Lichtgaden/
Obergaden
Triforium
spitzbogige
Arkaden
Triforium
(lat.: tres = drei,
foris = Öffnung)
Das Triforium ist ein
schmaler Gang in der
Hochwand einer gotischen
Kirche.
Er liegt unterhalb des
Obergaden und über den
spitzbögigen Arkaden und
ist zum Mittelschiff hin
geöffnet.
Maßwerk
Maßwerk nennt man die fein
gearbeiteten Ornamente aus
Stein, die als Verzierung in
Fenster und Wandflächen
eingesetzt wurden.
Strebewerk
Strebebögen
Strebepfeiler
Strebemauer
Strebewerk
Das Strebewerk an der
Außenmauer der Kirche
besteht aus Strebebögen,
Strebepfeilern, Strebemauern.
Über das Strebewerk werden
lastende Kräfte gleichmäßig
auf mehrere Mauerschichten
verteilt und nach unten
geleitet.
Typische Bauelemente der Gotik
(ca. 1200 -
1500)
Fensterrose
Die Fensterrose ist ein
prächtig geschmücktes
Rundfenster über dem
Hauptportal einer gotischen
Kathedrale. Die Ornamente
bestehen aus einem filigran
(=fein) gearbeiteten Maßwerk.
Querschnitt durch
einen
Bündelpfeiler
Kreuzblume
(oberer Abschluss
der Fialen)
Krabben
(= knollenförmige
Verzierungen)
Wasserspeier
Bündelpfeiler
Bündelpfeiler bestehen aus
schmalen und dickeren
Dreiviertelsäulen, die um
einen Pfeilerkern angeordnet
sind. Die Dreiviertelsäulen
nennt man “Dienste”, weil sie
die Lasten der Kreuzrippen
nach unten leiten.
Fiale
Fialen sind schlanke, spitze
Türmchen, die meist als
oberer Abschluss eines
Strebepfeilers zu sehen sind.
Sie haben dekorative (=
schmückende) und statische
(= Gleichgewicht schaffende)
Funktionen, da sie das
Strebewerk durch ihr Gewicht
stabilisieren.
Typische
Bauelemente
der Gotik
Der Buendelpfeiler
Typisches gotisches Bauel
ement:
Bauelement:
Das Kreuzrippengewoelbe
Sterngewölbe
im Regensburger Dom
Kreuzrippengewölbe
im Chor des Kölner Doms
Erklärung:
Das Kreuzrippengewölbe ist die
Weiterentwicklung eines
Kreuzgratgewölbes. Die aus der
Fläche stehenden Rippen
kreuzen sich in der Jochmitte
und haben am Scheitel des
Bogens einen Schlussstein (ein
Joch ist ein Gewölbefeld).
Entwicklung der Gewölbeformen:
vom Tonnengewölbe
zum Kreuzgratgewölbe
zum Kreuzrippengewölbe
Sonderformen von Kreuzrippengewoelben
Sterngewoelbe
Netzgewoelbe
Gotische Fenster
Zeichne die unvollständigen Maßwerke aus gotischen
Kathedralen mit Bleistift weiter und koloriere die Fenster.
Zeichenübung: Gotik
Zeichenuebung
Der Kupferstich von Martin Schongauer illustriert in besonders dramatischer
Weise die Geschichte von der “Versuchung des Heiligen Antonius”.
Die Ausgeburten der
Hölle, die den Heiligen
quälen, wirken wie
teuflische Mischwesen,
deren Körper sich aus
verschiedensten Formen
und Strukturen von Tierkörpern zusammensetzen.
Aufgabe:
Wähle eines der Wesen
aus und entwirf daraus
einen neuen Wasserspeier für eine Fiale.
Zeichne mit dem Bleistift
und achte auf Plastizität,
interessante Strukturen,
Licht und Schatten.
Zwei Beispiele von Schülern:
Lektuere zur Gotik
Parallel zum Kunstgeschichtsunterricht lesen wir dieses
Buch. Es wird darin exemplarisch die Erbauung einer
Kathedrale in Frankreich geschildert. Im Verlauf der
Lektüre können beinahe nebenbei viele wichtige
Fachbegriffe bespochen und erklärt werden. Jede Seite
enthält interessante Zeichnungen, die die Besonderheiten
gotischer Bauwerke sehr gut veranschaulichen.
Architektur der
Romanik und Gotik
im Vergleich
Architekturvergleich:
Romanik
(1000 - 1250)
: Beispiele für romanische Bauten
Stiftskirche Berchtesgaden,
Basilika “St. Michael”
um 1180
in Altenstadt, um 1200
Romanischer Eingang mit Türmen ,sogenanntesDoppelturm-Anlage
“Westwerk”
Gotik
(1200 - 1500)
Schloss Berchtesgaden,
ehemalige Klosteranlage
gotische Eingangshalle,
um 1300
: Beispiele für gotische Bauten
Friedhofskirche Weilheim,
St.Salvator und St. Sebastian,
um 1449
Architekturvergleich:
Romanik (1000 - 1250) : Querschnitt einer Kirche
Kirchenform:
dreischiffige Basilika
wichtigstes Kennzeichen der Romanik: Rundbogen
Fenster:
Bauweise:
alle
wenige, kleine Rundbogenfenster
Massivbauweise(dicke, gemauerte Mauern, die
Lasten des Gewölbes und der Dachkonstruktion
tragen müssen).
Gotik (1200 - 1500) : Querschnitt einer Kirche
Kirchenform:
dreischiffige Basilika mit Strebewerk
wichtigstes Kennzeichen der Romanik: Spitzbogen
Fenster:
viele, hohe Spitzbogenfenster mit Maßwerk
Bauweise:
Skelettbauweise (über ein Strebewerk an der
Außenmauer werden lastende Kräfte gleichmäßig
auf mehrere Mauerschichten verteilt und nach
unten geleitet).
Bauschmuck:
schlichter Schmuck
verzierte Kapitelle,
gestaltetes Tympanon,
Schmuckbänder, wenig
Skulpturen (Bauplastik)
Lichtsituation:
wenig Licht
meistens wenige, kleine
Fenster
Wandflächen:
eher geschlossene
Wandflächen
mit wenig Fenstern
Bauweise:
Massivbauweise
(dicke, massive Mauern
müssen die lastenden
Kräfte auffangen und nach
unten leiten)
Wirkung:
Burgcharakter
(wehrhafte “Gottesburg”,
blockhaft geschlossen und
mit der Erde verbunden),
Waagerechte wird betont!
wichtiges Stilmerkmal:
Spitzbogen
Innenraum:
Raum strebt in die Höhe.
Innenraum:
Raum ruht in sich.
Querschnitt
wichtiges Stilmerkmal:
Rundbogen
Querschnitt
Gotik
Die Kathedrale von Reims, Frankreich
um 1250 begonnen
Architekturvergleich: Romanik -
Bauschmuck:
meist prächtige Gestaltung
aufwändig gearbeitete
Maßwerke, verzierteTürme,
Galerien, Rosetten,
Bündelpfeiler, viel Bauplastik
(Skulpturen, die zur Architektur
gehören z.B. am Portal)
Lichtsituation:
Lichtmystik!
Oft farbige Glasfenster.
Raum wie ein lichtdurchfluteter
Kristallkörper. Gott wird als
höchstes Licht verehrt.
Wandflächen:
aufgebrochene, hohe
Wände mit großen
Fenstern, die mit Maßwerk
verziert sind
Bauweise:
Skelettbauweise
(über ein Strebewerk an der
Außenmauer werden
lastende Kräfte gleichmäßig
auf mehrere dünnere Mauern
verteilt und nach unten
geleitet)
Wirkung:
eher Schlosscharakter
(filigrane Wirkung, leicht und
in den Himmel strebend),
Senkrechte wird betont!
Bildhauerei der
Romanik und Gotik
im Vergleich
Bildhauerei: Von der Romanik zur Gotik
- sitzt ganz gerade, nach vorn gerichtet
- Haltung: unbeweglich, steif, wie auf einem
Thron sitzend
- Stilisierung: vereinfachte, strenge Formen
- Wirkung: wirkt ruhig und erhaben, distanziert
- wenig Gestik
- Gesichtsausdruck:in sich gekehrt
- Kind sitzt für sich alleine, wie kleiner Erwachsener,
Buch in der Hand, Segnungsgeste
- keine innige Mutter-Kind-Beziehung
- wenig Gewandfalten
- Kleid: vereinfachte Darstellung des Kleides
- Körper: vereinfachte Formen
ROMANIK: Maria als
majestätische Herrscherin
- steht aufrecht, nach vorn gerichtet
- li Hüfte leicht zur Seite geschoben
- leichte S-Kurve
- Maria + Kind blicken nach vorn
- Gesichtsausdruck:offener, dem
Betrachter zugewandt
- hält Kind auf dem li Arm
- keine innige Mutter-Kind-Beziehung
- Kind: puppenhaft, noch wie kl Erw.
- ausgearbeitete, weich fallende
Gewandfalten
- Körper: Proportionen etwas realistischer
Madonna, in Altenstadt
entstanden um 1330
FRÜHGOTIK
- steht aufrecht, Körper zur Seite auf das Kind
zu gedreht, biegt Oberkörper zurück, so dass
Kind auf der Mittelachse ist
- Haltung:elegante Körperdrehung, S-Schwung
- weit ausladende, bewegte Formen
- Wirkung: wirkt bewegt, elegant, anmutig, lieblich
- Gestik: hält Kind mit beiden Armen, blickt es an
- Gesichtsausdruck: liebevoll, zugewandt
- Kind: wie ein Baby dargestellt
- innige Mutter-Kind-Beziehung
- sehr tiefe, stark ausgearbeitete, Gewandfalten
- Kleid: komplizierter Faltenwurf, Kleid ist sehr
wichtig, verbirgt ihren Körper
- Körper: etwas genauere Beobachtung von Körper,
Bewegung, Haltung
- sogenannter “weicher Stil”
GOTIK: Maria als
schöne, jugendliche Mutter
Aufgabe: Vergleiche die 3 Mariendarstellungen und beschreibe die Veränderungen, die von der Romanik zur Gotik zu erkennen sind.
Wichtig: Körperhaltung, Gesichtsausdruck, Gestik, Beziehung zum Kind, Darstellung des Kindes, Gewand, Faltenwurf, Körper realistisch dargestellt?
Bildhauerei: Von der ROMANIK zur GOTIK
- Körperhaltung: Christus scheint
aufrecht zu stehen, Füße
nebeneinander, Blick gesenkt
- stilisierte Körperdarstellung
- Stilisierung ist zu erkennen an:
Körper wirkt blockhaft, gerade, steif,
vereinfachte Formen, Schlichtheit
- Christus wird als König dargestellt
(mit der weltlichen Krone der
Staufferkönige)
- Wirkung: er wirkt erhaben,
als Sieger über den Tod
MERKMALE:
Kreuzigungsgruppe in Altenstadt,
entstanden um 1200
Romanik:
Christus als König
- Körperhaltung: Chr. hängt etwas mehr,
aber Kopf aufrecht, nachdenklicher Blick
nach vorn, Füße übereinander
- etwas realistischere Körperdarstellung
- zu erkennen an: Körper wirkt nicht so
steif,
leichter Schwung in der Hüfte
(beginnende S-Form), genauere
Ausarbeitung der Muskeln und Gelenke
- Christus als Andachtsbild
- Wirkung: trotz seines Leids wirkt er ruhig
und gefasst, stellt über den Blick Kontakt
zum Betrachter her
Kruzifix in Altenstadt, Seitenapsis
Frühgotik
- Körperhaltung: Christus hängt tot am
Kreuz, Kopf gesenkt, Füße übereinander
- übertriebene Dramatik in der
Darstellung des Körpers
- zu erkennen an: Körper wirkt abgemagert,
ausgemergelt, skelettartig ausgezehrt,
von Wunden übersäht, leblos
- das Leiden steht im Mittelpunkt
- Christus als “Schmerzensmann”
- Wirkung: die Darstellung schockiert,
Betrachter soll mitleiden, Anteil nehmen
am Schmerz Christi
Gotik:
Christus als Schmerzensmann
Bildhauerei: Von der Romanik zur Gotik
Die Sachzeichnung
Kunst: 7. Klasse künstlerische Techniken
GRAFIK: ZEICHNUNGEN
Das Wort Grafik leitet sich vom griechischen
Verb “graphein” ab, das “schreiben, zeichnen”
bedeutet. Zur Grafik gehören Bilder, die nicht
mit dem Pinsel gemalt sind, vor allem aber
Zeichnungen und Drucke.
Im folgenden geht es um Materialien, die sich
zum Zeichnen eignen. Dies können sowohl
trockene als auch flüssige Materialien sein. Zu
ersteren gehören der Bleistift und die Kohle, zu
den Letzteren die Tusche - sofern sie mit der
Feder und nicht mit dem Pinsel aufgetragen
wird. Zeichnen bedeutet nämlich Linien und
Striche zu Papier zu bringen, aus denen
ein Bild entsteht. Es ist der Gegensatz zum
eher flächigen Malen mit Pinseln.
Welche den nebenstehende Striche stammen
vom Bleistift, welche von der Kohle, welche
von Feder und Tusche?
1. _____________________________
2. _____________________________
3. _____________________________
4. _____________________________
5. _____________________________
Sollen beim Zeichnen
flächenähnliche Wirkungen
entstehen, müssen Striche
neben- oder übereinander gelegt
werden. Solche Striche heißen
“Schraffuren”. Je nach
Strichlage gibt es auch hier
spezielle Bezeichnungen, am
bekanntesten sind die
“Parallelschraffur” und die
“Kreuzschraffur”.
Jedes Zeichenmaterial erfordert
eine andere Art des Einsatzes
und jedes besitzt seinen eigenen
Ausdruck. Für jedes gibt es auch
Papier mit einer besonders
geeigneten Oberfläche.
Kunst: 7. Klasse künstlerische Techniken
Gezeichnete Steine
Die Beispiele zeigen einige der vielen zeichnerischen Möglichkeiten, Steine darzustellen.
Beachte die unterschiedlichen Schraffuren, die Verdeutlichung von Licht und Schatten und wie
bei den meisten Zeichnungen der Umraum mitgestaltet wird. Welches Beispiel wirkt besonders
plastisch? Welche Zeichnung ist nicht so gut gelungen?
Versuche mindestens 4 Steine unterschiedlich zu zeichnen.
Schraffuren und Strukturen
Fülle die leeren Felder mit
Schraffuren und Strukturen.
Thema: “Die Schlangengrube”
Ziel: Überschneidungen und unterschiedliche Strukturen
Vereinbarungen:
- Jede Schlange muss sich mindestens einmal über sich oder einmal
unter sich selbst hindurch winden.
- Mindestens vier Schlangen auf dem Bild.
- An den Überkreuzungen wird auf die untere Schlange mit Bleistift
eine Dunkelheit gezeichnet (Schraffur).
- Jede Schlange erhält eine andere Schuppenform, ein anderes
Schlangenmuster.
Zeichnen nach der Natur
Das Zeichnen verschiedener Baumsorten beginnt
damit, die Gesamtumrissform mit ihrem jeweiligen
typischen Wuchs und ihren spezifischen Merkmalen
genau zu beobachten. Um zwischen den Baumarten
unterscheiden zu können, ist das Studium des
Stammes, der Äste und des Blattwerks notwendig.
Die Kunst, sie dann in der Zeichnung richtig
darzustellen, liegt in der Vereinfachung der
Gesamtform. Zum Beispiel gleicht die Baumsilouette
einer kahlen Linde dem Umriss eines Lindenblattes.
Aufgabe: Zeichne als Übung die auf dem Arbeitsblatt
abgebildeten Bäume mit dem Bleistift in eines der
Kästchen.
Kunst: 7. Klasse
künstlerische Techniken
Aufgabe: Sachzeichnung einer Muschel
Die Sachzeichnung = Zeichnen nach der Natur
1. Arbeitsschritt: Das Betrachten
- Die Muschel anfassen und von
verschiedenen Seiten genau anschauen
- interessante Details, Besonderheiten
kennenlernen
- Oberflächenstruktur beobachten
- sich Zeit lassen beim Betrachten
2. Arbeitsschritt: Das Zeichnen
- Zuerst eine riesige Vergrößerung zeichnen
- Die Muschel von unterschiedlichen
Blickwinkeln zeichnen
- Auf interessante Blatteinteilung achten
- Den Hintergrund nicht vergessen!
- Schlagschatten zeichnen, Strukturen...
- Auf Kleinigkeiten achten! Details
herausheben.
- Beim Zeichnen auf Licht und Schatten
achten, um Plastizität (= Körperlichkeit) zu
erreichen.
Kunst: 7. Klasse
künstlerische Techniken
Die Sachzeichnung: Bewertungskriterien
1. Gelungene Komposition
* gute Blattaufteilung?
* Sind die Muscheln gut auf der Fläche verteilt?
* wurde der Hintergrund mitgestaltet?
2. Aufgabenstellung:
* unterschiedliche Ansichten der Muschel
* davon eine Ansicht sehr groß, wie herangezoomt
* Sachzeichnung mit Bleistiften auf DIN A3
* interessante Binnen-Strukturen, nicht nur Konturen zeichnen
* auf Plastizität achten
3. Sachzeichnung:
* Genaues Beobachten der Muschel
* Oberflächenstrukturen
* Tiefen (=Schatten) und Höhen (=Licht)
* Konturen und Binnenzeichnung
* Plastizität: extreme Dunkelheiten und Helligkeiten
4. Strukturen:
* abwechslungsreiche Strukturen
* verschiedene Schraffuren
* unterschiedliche Stofflichkeiten (Materialbeschaffenheit) nachahmen
5. Plastizität:
* Wirkt die Muschel wie ein runder Körper?
* Wirft sie einen Schlagschatten auf dem Tisch?
6. Arbeitsweise:
* sauberes Arbeiten mit dem Bleistift
* LINIEN ZEICHNEN - NICHT WISCHEN!
* Fertigstellen der Zeichnung in der vorgegebenen Zeit
Künstlerische Technik:
Die Collage
Collage (franz. coller = kleben) ist eine
Technik in der Bildenden Kunst,
bei der durch Aufkleben verschiedener
Elemente ein neues Bild geschaffen
wird. Eine künstlerische Collage kann
beispielsweise Zeitungsausschnitte,
Stoffstücke, Buchstabenschnipsel,
Stücke von farbigen Papieren oder
Fotografien enthalten, die auf einen
festen Untergrund oder Leinwand
geleimt wurden.
Collage: Schülerarbeit
Als Collage bezeichnen wir auch, wenn ein Künstler die
Techniken mischt - also gefundene Elemente aufklebt und
Teile selbst zeichnet oder dazu malt. Dadurch entstehen oft
ungewohnte neue, interessante Bildideen.
Schülerarbeit zum Thema “Collage”
Collage aus der Kunstepoche des Dadaismus
Praktische Arbeit zum Thema “Collage”:
“Allegorie des Frühlings”
Ausgangspunkt: Bildbetrachtungen und Zeichenübung
a) “Allegorien des Frühlings” von Sandro Botticelli und Giuseppe Arcimboldo.
b) Mode des Mittelalters: Bilder aus dem Stundenbuch des Duc de Berry.
c) Zeichenübung: Eigene Sammlung von Zeichnungen von “Frühblühern” anlegen.
d) Theorie: Collage-Technik
Aufgabe:
Gestalte das Profil Deines Kopfes als Allegorie des Frühlings (Schattenriss auf
DIN A3). Erfinde eine in die Zeit des Mittelalters passende Kopfbedeckung.
Fülle Profil und Kopfbedeckung mit zu den Gesichts-Formen passenden Blüten
und Blättern des Frühlings. Teile des Bildes sollen als Collage gestaltet sein. Es
soll eine harmonische Mischung aus geklebten und gemalten Elementen
entstehen.
Bewertungskriterien
1.
Thema richtig erfasst?
Sind alle geforderten Elemente enthalten?
(Profil, Kopfbedeckung, Thema: Frühling, Collage, gemalte Elemente)
2.
Komposition?
a) Kopf und Hut gestaltet mit Blüten/Blättern/evtl Obst
b) harmonische Komposition aus Collage und Gemaltem
c) passende Blütenformen für die Gesichtsformen
d) Hintergrund
3.
Arbeitsweise:
a) Farbige Gestaltung: passend zum Thema “Frühling”
b) saubere Ausführung der gemalten Teile
c) sinnvoller Einsatz der Collage-Technik
d) Vorarbeit: Wurde ein Zeichenblatt für die Blütenformen angelegt?
4.
Zeitrahmen:
Wurde die Arbeit in der vorgegebenen Zeit geschafft?
Die Allegorie
Allegorie der Gerechtigkeit
Eine Allegorie ist die
Verbildlichung eines
abstrakten Begriffs.
Die Allegorie wird häufig
durch eine Person dargestellt.
Allegorie des Frühlings (Schülerarbeit)
Allegorie der Musik