2. Strukturtheoretischer Ansatz - Friedrich-Schiller

Einführung in die Schulpädagogik
Schulpädagogische Grundlagen des Lernens
Vorlesung im Wintersemester 2014/2015 an der
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Prof. Dr. Nils Berkemeyer
Kontakt: [email protected]
4. und 5. Vorlesung
Historische und aktuelle Professionsvorstellungen I-II oder:
Über den guten Lehrer
Prof. Dr. Nils Berkemeyer
Kontakt: [email protected]
2. Erste Ausdifferenzierung im Hoch und Spätmittelalter
Rüegg (1996): Geschichte der Universität in Europa, Bd. 2.
 Fällige Gebühr bei Eintragung in die Matrikel
 Immatrikulation jedoch erst durch Eid vollzogen
 Gebühr konnte sich nach sozialem Status
unterscheiden
 Abschlüsse: Bakkalaureus, Magister Artium,
Doctor Philosophiae
Agenda der zwei Sitzungen
1. Einführung: Über die Notwendigkeit zur Reflexion
der eigenen Profession
2. Lehrerbilder in der Literatur
3. Themenlandkarte
4. Historisches zum Lehrberuf
5. Perspektiven auf den Lehrberuf
6. Professionstheorien
7. Empirische Befunde zum Lehrberuf
1. Einführung: Über die Notwendigkeit
zur Reflexion der eigenen Profession
Lehrerprofessionalität – Warum es sich lohnt über die
Grundlagen und Rahmenbedingungen des eigenen Berufs
nachzudenken!
-
Zielformulierungen finden (persönl. Wegmarken)
-
Realistische Bilder des Berufsfelds zeichnen (Urteilspräzision)
-
Sich die Aufgabe umfassend zu vergegenwärtigen (Sachgemäßheit)
-
Unterscheidungen kennen und nutzen
-
-
Pädagogische Dimension des Berufs
-
Politische Dimension des Berufs
-
Weitere Dimensionen (juristisch, etc.)
Alternativen kennenlernen – Position beziehen (Werte und Normen
fundieren)
2. Lehrerbilder in der Literatur
Lehrer in der Literatur
 „Gott Kupfer“, ein Idealtypus
des grausamen, machtgierigen
Lehrers in „Der Schüler Gerber“
Lehrer in der Literatur
 ein Idealtypus der identitätslosen Lehrerin, die die Beziehungsebene
nicht mehr findet in „der Hals der Giraffe“
 „Für die Schüler war es ohnehin das Beste,
sie in jedem Moment spüren zu lassen, dass
sie ihr ausgeliefert waren“
 „Es lohnt sich einfach nicht die Schwachen
mitzuschleifen. Sie waren nur Ballast, der das
Fortkommen der anderen behindert. Geborene
Wiederholungstäter. Parasiten am
Klassenkörper“ […] Je später man einen
Versager loswurde, desto gefährlicher wurden
sie“.
Lehrer in der Literatur
 Überraschende Einblicke in das russische Schulsystem, insbesondere
die Eliteförderung in Mathematik.
 „Manche Menschen sind geborene Lehrer.
Einige davon habe ich kennengelernt, und
sie sind schon eine eigene Spezies: äußerst
empfindsam, dünnhäutig wie die Kinder oder
Jugendlichen, auf deren Bedürfnisse sie so
gut eingestellt sind, zugleich unerschütterlich
davon überzeugt, dass aus ihren besten
Schülern Erwachsene werden, die klüger und
insgesamt besser gebildet sein werden
als sie selbst es sind“.
 „Viele von uns hätten die Schule nach dem
Abitur gern mitgenommen, wie die Schildkröte ihren Panzer, denn wir fühlten
uns nur innerhalb der Grenzen ihrer präzisen und logisch nachvollziehbaren
Regeln zu Hause“.
Übung:
1. Bitte notieren sie einen kurzen Eindruck,
ein prägnantes Stichwort.
2. Versuchen sie aus ihren Stichworten eine
Entwicklung herauszulesen. Z.B. was hat sich
verändert, was ist ähnlich geblieben?
3. Themenlandkarte
Themenlandkarte Lehrerprofession
Professionstheorien
(Soziologie,
Bildungswissen
-schaft)
Normativ-juristische
Vorgaben zum
Lehrberuf (z.B.
Standards,
Arbeitszeitmodelle)
Geschichte des
Lehrberufs
Lehrer und
Lehrerinnen
Öffentliche
Beobachtungen zum
Lehrberuf (Kunst,
Öffentlichkeit,
Politik, etc.)
Pädagogische
Professionalität
(Verbände,
Gewerkschaften,
aber auch
Wissenschaft)
Empirische
Forschung zum
Lehrerberuf
4. Historisches zum Lehrberuf
Historisches zum Lehrberuf
Kemnitz, H. (2011), in Terhart et al. Handbuch der Forschung zum Lehrerberuf

Einheitlicher Lehrerstand – trotz z.T. noch starker Differenzierung (diese
nimmt aber eher ab)

Nach 1810 (Examen pro facultate docendi) keine Theologen mehr als
„Regellehrer“ an Gymnasien (aber in den ersten 5 Jahren nur 39 Prüfungen in
Preußen! Implementationsdauer ca. 50 Jahre)

Zugleich der „Verfachwissenschaftlichung“ (vgl. hierzu auch Flitner, 1989)

Neuere histor. Forschung kritisiert den Befund der „linearen
Professionalisierung“ – Selbst- und Fremdbeschreibungen und gleichzeitig
Beobachtungsweisen müssen stärker berücksichtigt werden
5. Perspektiven auf den Lehrberuf
Aktuelles – Der Lehrberuf in der Öffentlichkeit

Halbtagsjobber

Faule Säcke

„Die dummen studieren Lehramt“ (Lehramt ein mehrfach selektierter
Beruf)

Helden der Nation

…
Aktuelles – Der angehende Lehrer in der Wahrnehmung der
Ausbilder

„Inhaltsvertreter“ - Fachorientierung

„Schülerfreunde“ - Beziehungsorientierung

„Offen-Engagierten“

„Nicht-Engagierten“
Beide vorwissenschaftlich
vgl. Albert Ilien, 2008
Aktuelles – Der Lehrberuf im Spiegel „wissenschaftlicher“
Publikationen

Vom „Belehrenden“ zum „Begleiter von Lernprozessen“

Lernberater (Isler, 2011, 43)

Gestalter von Lernumgebungen (ebd.)

Experte für Lehr- Lernprozesse (Baumert/Kunter 2006)

Lerncoach

Unterrichtsexperte (Herrmann, 2002)
Systematisches – Grundpositionen zum Lehrberuf

Adorno (1998): Bilder (Pauker, Prügler, gesellschaftlich ehre
belächelte) über den Lehrberuf (gerade auch die unterbewussten,
psychoanalytische Position) müssen aufgeklärt werden, um Schule als
Ort der Entbarbarisierung zu gestalten.

Bildungsbeamter oder Pädagoge (die verwaltete Schule, Helmut
Becker)

Die Unwahrscheinlichkeit wirksam zu werden – Technologiedefizit
(Luhmann/Schoor 1979), ähnlich Braitenberg (1993) aus einer
kybernetischen Perspektive.

Die Macht der Wissenschaft – Fortschritt durch Forschung
(wissenschaftliche Erkenntnisse) (z.B. Baumert & Kunter, 2006)
6. Professionstheorien
Professionstheorien
1.
2.
Professionstheoretische Ansätze
1.
Strukturfunktionalistisch, kriterienbezogener Ansatz
2.
Historisch, machtstrategischer Ansatz
3.
Kompetenz, aufgabenbezogener Ansatz
4.
Der interaktionistisch-ethnomethodologische Ansatz
Pädagogische Professionsansätze
1.
Systemtheoretischer Ansatz
2.
Strukturtheoretischer Ansatz
3.
Expertenparadigma
4.
Kompetenzorientierte Ansatz
5.
Pragmatisch-induktiver Ansatz
6.
Psychoanalytisch-selbstreflexiv-hermeneutischer Ansatz
Professionstheorien
1.
Professionstheoretische Ansätze
1. Strukturfunktionalistisch, kriterienbezogener Ansatz
2.
2.
Historisch, machtstrategischer Ansatz
3.
Kompetenz, aufgabenbezogener Ansatz
4.
Der interaktionistisch-ethnomethodologische Ansatz
Pädagogische Professionsansätze
1.
Systemtheoretischer Ansatz
2.
Strukturtheoretischer Ansatz
3.
Expertenparadigma
4.
Kompetenzorientierte Ansatz
5.
Pragmatisch-induktiver Ansatz
6.
Psychoanalytisch-selbstreflexiv-hermeneutischer Ansatz
Der kriterienbezogene Ansatz

Gesellschaftlicher Zentralwert wird durch Profession verfolgt
(Gesundheit, Gerechtigkeit, Bildung, etc.)

Klientenbezug (stellvertretende Deutung)

Gesellschaftliches Mandat (Legitimation durch akademische
Zertifizierung)

Berufsethos

Aus diesen Kriterien erklärt sich die hohe Anerkennung von
Professionen
Professionstheorien
1.
Professionstheoretische Ansätze
1.
Strukturfunktionalistisch, kriterienbezogener Ansatz
2. Historisch, machtstrategischer Ansatz
2.
3.
Kompetenz, aufgabenbezogener Ansatz
4.
Der interaktionistisch-ethnomethodologische Ansatz
Pädagogische Professionsansätze
1.
Systemtheoretischer Ansatz
2.
Strukturtheoretischer Ansatz
3.
Expertenparadigma
4.
Kompetenzorientierte Ansatz
5.
Pragmatisch-induktiver Ansatz
6.
Psychoanalytisch-selbstreflexiv-hermeneutischer Ansatz
Der machtstrategische Ansatz

Profession betont ihre Wichtigkeit für Gesellschaft

Verweist auf ihre Unverzichtbarkeit für Bestandssicherung

Schützt bzw. sorgt für ihre Exklusivität (nicht die Sache, sondern die Profession
ist wichtig)

Sorgt für Konkurrenzreduktion (Zugangsbeschränkungen, Abgrenzungen, etc.)

Dieser Ansatz erklärt „Professionsdefizite“, wenn Profession gar nicht Qualität
bedeutet, sondern Verfügung von gesellschaftlich bedeutsamen Ressourcen.
Professionstheorien
1.
Professionstheoretische Ansätze
1.
Strukturfunktionalistisch, kriterienbezogener Ansatz
2.
Historisch, machtstrategischer Ansatz
3. Kompetenz, aufgabenbezogener Ansatz
4.
2.
Der interaktionistisch-ethnomethodologische Ansatz
Pädagogische Professionsansätze
1.
Systemtheoretischer Ansatz
2.
Strukturtheoretischer Ansatz
3.
Expertenparadigma
4.
Kompetenzorientierte Ansatz
5.
Pragmatisch-induktiver Ansatz
6.
Psychoanalytisch-selbstreflexiv-hermeneutischer Ansatz
Der kompetenzorientierte Ansatz

Expertenwissen

Handlungsrepertoir

Standards

Wissenschaftslogik (kritisch-rational bis positivistisch)

Immanente Perspektive auf die Anforderungen der Profession, die
für die Leistungserbringung erforderlich sind, aber ohne
gesellschaftl. Bezüge
Professionstheorien
1.
Professionstheoretische Ansätze
1.
Strukturfunktionalistisch, kriterienbezogener Ansatz
2.
Historisch, machtstrategischer Ansatz
3.
Kompetenz, aufgabenbezogener Ansatz
4. Der interaktionistisch-ethnomethodologische Ansatz
2.
Pädagogische Professionsansätze
1.
Systemtheoretischer Ansatz
2.
Strukturtheoretischer Ansatz
3.
Expertenparadigma
4.
Kompetenzorientierte Ansatz
5.
Pragmatisch-induktiver Ansatz
6.
Psychoanalytisch-selbstreflexiv-hermeneutischer Ansatz
Der interaktionistisch-ethnomethodologische
Ansatz (Schütze, F., 1992)
betont
 Profession als relativ abgegrenzten Orientierungs- und
Handlungsbereich, der auf höhersymbolischen Teil-Sinnwelten
basiert.
 Berufsexperte und Klient schließen einen prekären, gefährdeten
Vertrauenskontrakt
 Verwendung wissenschaftlichen, den Laien nicht einfach zugängliches,
Wissen
 Fallorientierung mit paradoxen Strukturen (Hilfe vs. Autonomie), die
es transparent zu halten gilt (häufig aber verschleiert werden)
Professionstheorien
1.
2.
Professionstheoretische Ansätze
1.
Strukturfunktionalistisch, kriterienbezogener Ansatz
2.
Historisch, machtstrategischer Ansatz
3.
Kompetenz, aufgabenbezogener Ansatz
4.
Der interaktionistisch-ethnomethodologische Ansatz
Pädagogische Professionsansätze
1. Systemtheoretischer Ansatz
2.
Strukturtheoretischer Ansatz
3.
Expertenparadigma
4.
Kompetenzorientierte Ansatz
5.
Pragmatisch-induktiver Ansatz
6.
Psychoanalytisch-selbstreflexiv-hermeneutischer Ansatz
Der Systemtheoretische Ansatz
in Anlehnung an Luhmann & Schorr, 1979; Luhmann, 2002
Betont

Die Unwahrscheinlichkeit gelingender Kommunikation

die Ungewissheit sozialer Intervention

Die Unkalkulierbarkeit von Steuerung im sozialen Kontext

Die Autonomie (operative Geschlossenheit) der Beteiligten
Begreift Profession als
 Instanz der Respezifikation des Zentralsymbols „Etwas für den Lebenslauf Brauchbares
zu vermitteln“ (2002, 143).
 Diese sind Mitgliedschaftsabhängige Rationalitätsurteil
 Distanz von Idee und Praxis – Relationierungsherausforderung unter riskanten
Bedingungen - man kann Scheitern!!
 Klientenbezug und Vermittlungsaufgabe (i.S. der stellvertretenden Problemlösung) ist
entscheiden
Der Systemtheoretische Ansatz
in Anlehnung an Luhmann & Schorr, 1979, exemplarisch Fried, 2003112 ff.
Beschreibt den Lehrer als…
 Vermittler von Wissen und Können, wobei der professionelle Anteil
des Berufs mit zunehmenden Alter der Klienten zurücktritt.
 Der selbstreferentiell Unterricht plant und bewertet, sich somit selbst
hilft (ebd., 44) und sein frames, cognitive maps und schemata
verfestigt, manchmal auch weiterentwickelt (dann liegt Lernen vor).
 Mit dem Ziel die Entwicklung des Einzelnen Schülers zu befördern
Professionstheorien
1.
2.
Professionstheoretische Ansätze
1.
Strukturfunktionalistisch, kriterienbezogener Ansatz
2.
Historisch, machtstrategischer Ansatz
3.
Kompetenz, aufgabenbezogener Ansatz
4.
Der interaktionistisch-ethnomethodologische Ansatz
Pädagogische Professionsansätze
1.
Systemtheoretischer Ansatz
2. Strukturtheoretischer Ansatz
3.
Expertenparadigma
4.
Kompetenzorientierte Ansatz
5.
Pragmatisch-induktiver Ansatz
6.
Psychoanalytisch-selbstreflexiv-hermeneutischer Ansatz
Der strukturtheoretische Ansatz
in Anlehnung an Oevermann (1996, 2008) und Helsper (2007)
behauptet
 dass es Berufe gibt, die jenseits von Bürokratie und Markt geregelt
werden => eigene Strukturlogik =>Professionen
 Analyse der Typik der Handlungsprobleme
 Die in einer stellvertretenden Krisenbewältigung gesehen wird (früher
Propheten, Heiler, Schamanen, etc.; heute Ärzte, Juristen, etc.)
 Zur Lösung der Aufgabe verfügen Professionelle über

Ingenieurales Wissen und

Über nicht standardisierbares Professionswissen
 Fallverstehen als wichtiges Moment der Profession
Der strukturtheoretische Ansatz
in Anlehnung an Oevermann (1996, 2008) und Helsper (2007)
betont

Interventionspraktische Anwendung von Wissen

Klientenbezug – Arbeitsbündnis zur Bewältigung von Krisen

Herstellung, Aufrechterhaltung und Gewährleistung der
somatopsychosozialen Integrität.
Lehrerhandeln ist

Eine widersprüchliche Einheit von diffusen und spezifischen
Beziehungsmomenten mit Einzelnen, der Klasse (Gemeinschaft) und Eltern

Hilfe zur Selbsthilfe bei entstehenden Krisen, die durch Sozialisation und
kindliche Neugierde ausgelöst werden.
Professionstheorien
1.
2.
Professionstheoretische Ansätze
1.
Strukturfunktionalistisch, kriterienbezogener Ansatz
2.
Historisch, machtstrategischer Ansatz
3.
Kompetenz, aufgabenbezogener Ansatz
4.
Der interaktionistisch-ethnomethodologische Ansatz
Pädagogische Professionsansätze
1.
Systemtheoretischer Ansatz
2.
Strukturtheoretischer Ansatz
3. Expertenparadigma
4.
Kompetenzorientierte Ansatz
5.
Pragmatisch-induktiver Ansatz
6.
Psychoanalytisch-selbstreflexiv-hermeneutischer Ansatz
Das Expertenparadigma
Bromme, R. (1992)
betont

Wissen als zentrale Determinante von Handlungen

Die Entwicklung zum Experten ist durch gleichzeitige Entwicklung von
Werteüberzeugungen, Haltungen und Einstellungen begleitet, die

Zu spezifischen Skripts und Routinen führen,

Die wiederum die Qualität der Handlung eines Experten adäquater sein lässt als die des
Laien

So erkennen erfahrene Lehrkräfte schneller Strukturen spezifischer
Unterrichtssituationen,

Und können präzisere Urteile in Bezug auf Schülerleistungen fällen

Und zudem auch ihr Urteil aufgrund neuer Information besser revidieren als
beispielsweise Novizen
Professionstheorien
1.
2.
Professionstheoretische Ansätze
1.
Strukturfunktionalistisch, kriterienbezogener Ansatz
2.
Historisch, machtstrategischer Ansatz
3.
Kompetenz, aufgabenbezogener Ansatz
4.
Der interaktionistisch-ethnomethodologische Ansatz
Pädagogische Professionsansätze
1.
Systemtheoretischer Ansatz
2.
Strukturtheoretischer Ansatz
3.
Expertenparadigma
4. Kompetenzorientierte Ansatz
5.
Pragmatisch-induktiver Ansatz
6.
Psychoanalytisch-selbstreflexiv-hermeneutischer Ansatz
Der kompetenzorientierte Ansatz
Baumert & (Kunter 2006)
Basiert auf dem Expertenansatz und fasst professionelle Kompetenz als
 Professionswissen

Fachwissen, fachdidaktisches Wissen, Päd.-Psychol. Wissen, Organisationswissen, Beratungswissen

Überzeugungen, Wertehaltungen und Ziele

Motivationale Orientierungen

Selbstregulation
 Kompetenzfacetten sind dabei z.B.

Tiefes Verständnis der Schulmathematik

Wissen über mathematisches Denken von Schülern

Wissen über mathematische Aufgaben

Erklärungswissen

Wissen über effektive Klassenführung

Wissen über Leistungsbeurteilung

…
Professionstheorien
1.
2.
Professionstheoretische Ansätze
1.
Strukturfunktionalistisch, kriterienbezogener Ansatz
2.
Historisch, machtstrategischer Ansatz
3.
Kompetenz, aufgabenbezogener Ansatz
4.
Der interaktionistisch-ethnomethodologische Ansatz
Pädagogische Professionsansätze
1.
Systemtheoretischer Ansatz
2.
Strukturtheoretischer Ansatz
3.
Expertenparadigma
4.
Kompetenzorientierte Ansatz
5. Pragmatisch-induktiver Ansatz
6.
Psychoanalytisch-selbstreflexiv-hermeneutischer Ansatz
Der pragmatisch-induktive Ansatz
Bauer, Kopka & Brindt (1996)
betont
 Die konkreten (durch Induktion abgeleiteten) Arbeitsfelder
 Das päd. Selbst als Professionskern

Werte und Ziele

Berufssprache

Fachwissen

Techniken

Berufswissen

Handlungsrepertoire
 Das eingebettet ist in eine Arbeitsorganisation mit spezifischen
Merkmalen
Das Handlungsrepertoire
Bauer, Kopka & Brindt (1996)

Soziale Struktur


Interaktion


Umgangsregeln, Gruppenklima, feedback, Gefühle wahrnehmen und zeigen, Humor
Sprache und Kommunikation


Selbstorg. Ermöglichen, Bindungen aufbauen, leadership, Gruppen bilden und leiten
Vortragen, Diskussionen leiten, zuhören, moderieren, fragen, Experten interviewen
Gestaltung

Mimik, Gestik, Körper, Rituale, Entspannung und Konzentration, etwas vorführen, Räume
nutzen

Hintergrundarbeit

Vorbereiten, Planen, Archivieren, Material produzieren, Ablegen, Dokumentieren, Abrufen,
Auswählen, Organisieren
The Reflective Practioner
Donald A. Schön (1983)
betont
 Den Unterschied technischer/instrumenteller Rationalität und
reflexiver Rationalität (Reflection in Action)
 Damit wird wieder die Situationsbedingtheit hervorgehoben
 Und so entsteht zugleich eine wesentliche Differenz zum
Expertenparadigma
The Reflective Practioner
Donald A. Schön (1983, 300)
Expert
Reflective Practioner
 I am presumed to know, and must claim to do so,
 I am presumed to know, but I am not the only
regardless of my own unertainty
 Keep my distace from the client, and hold onto
the expert´s role. Give the client a sense of my
expertise, but convey a feeling of warmth and
sympathy as a „sweetener“
 Look for deference and status in the client´s
response to my professional persona
one in the situation to have relevant and
important knowledge. My uncertainties may be a
source of learning for me and for them.
 Seek out connections to the client´s thoughts and
feelings. Allow his respect for my knowledge to
emerge from his discovery of it in the situation.
 Look for the sense of freedom and of real
connection to the client, as a consequence of no
longer needing to maintain a professional facade.
Professionstheorien
1.
2.
Professionstheoretische Ansätze
1.
Strukturfunktionalistisch, kriterienbezogener Ansatz
2.
Historisch, machtstrategischer Ansatz
3.
Kompetenz, aufgabenbezogener Ansatz
4.
Der interaktionistisch-ethnomethodologische Ansatz
Pädagogische Professionsansätze
1.
Systemtheoretischer Ansatz
2.
Strukturtheoretischer Ansatz
3.
Expertenparadigma
4.
Kompetenzorientierte Ansatz
5.
Pragmatisch-induktiver Ansatz
6. Psychoanalytisch-selbstreflexiv-hermeneutischer Ansatz
Der psychoanalytisch-selbstreflexiv-hermeneutische Ansatz
Albert Ilien (2008, 2009)
betont
 Die Bearbeitung von Bildungsparadoxien
 In einem kulturkritischen Professionsansatz
 Drei Ebenen des Lehrerhandelns

Kompetenz- Wissensvermittlung

Arbeitsverhalten

Kulturelle Haltungen
Theorie der Schule und Neue Theorie der Schule
Soziologische und kulturtheoretische Vorschläge von (Fend, 1980, 2006, 51)
Gesellschaft
Wirkungsbereich bei Schülerinnen und Schülern
Kultur und
Sinnsysteme
Symbolische
Ordnungen
Bildungssystem
Kulturelle Teilhabe und
Identität
Enkulturationsfunktion
Sozialisation und
kulturelle
Initiation
Ökonomisches
System
Produktionsbereich
Berufsrelevante
Fähigkeiten
Qualifikationsfunktion
Lehre und
Unterricht
Sozialstruktur
Berufl.
Positionssystem
Stellung in der schul.
Leistungshierarchie
Allokationsfunktion
Prüfungen und
Berechtigungen
Politisches System
Herrschaftsform
Soz. Identität und polit.
Teilhabe
Integrationsfunktion
Politische Bildung
Institutionelle
Regelsysteme und
Herrschaftsformenen
Bereits bekannte Folie!
Lektüre zur Diskussion über Profession

Baumert, J & Kunter, M. (2006): Stichwort: Professionelle Kompetenz von Lehrkräften.
IN: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 9. Jg., S. 469-520.

Helsper, W. (2007): Eine Antwort auf Jürgen Baumerts und Mareike Kunters Kritik am
strukturtheoretischen Professionsansatz. In Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 10
Jg., S. 567-579.

Ilien, A. (2009). Grundwissen Lehrerberuf. Eine kulturkritische Einführung. Wiesbaden:
VS Verlag. Sowie ders. (2009). Lehrerprofession. VS Verlag

Helsper, W./Tippelt, R. (Hrsg.) (2011): Pädagogische Professionalität. Zeitschrift für
Pädagogik. 57. Beiheft.

Helmke, A. (2010). Unterrichtsqualität und Lehrerprofessionalität. 3. Aufl. Seelze:
Kalmeyer, 143 ff. (aktuelle Prüfungsliteratur im Examen)

Bauer, K.-O. et al. (1996) Pädagogische Professionalität und Lehrerarbeit. Weinheim:
Juventa.
Herzlichen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
Kontakt: [email protected]