Neue Märkte im Stromnetz aufzeigen und bedienen

NEMAR
Neue Märkte im Stromnetz aufzeigen und bedienen
Projektstatus Begonnen
Hintergrund des Projektes NEMAR (Netzbewirtschaftung als neue Marktrolle) ist der zunehmende Anspruch an
dezentrale Stromerzeuger und -verbraucher einen Beitrag zu Systemdienstleistungen, Systemstabilität und
Versorgungssicherheit zu leisten. Durch eine gemeinsame Koordinierung auf den Netzebenen im Nieder- und
Mittelspannungsbereich von Erzeugern, Speichern, Verbrauchern und dem Verteilnetz als wichtigem zentralen
Akteur wollen die Forscher eine neue Marktrolle „Netzbewirtschaftung“ schaffen. Diese soll im Rahmen des
liberalisierten Strommarktes zur Anwendung kommen.
Ein neuer Akteur am Markt soll die im Verteilnetz angesiedelten Einheiten vertreten. Dank des
Zusammenschlusses der Informationen kann er dieses System kostenoptimal und effizient bewirtschaften.
Mögliche Einsatzgebiete sind der Handel am Spot-Markt, den Regelenergiemärkten, die Bereitstellung von
Systemdienstleistungen, die Generierung vermiedener Netzentgelte oder ganz neue Dienstleistungen, die sich im
Zuge des Umbaus der Stromnetze ergeben können.
Drei Instrumente führen zum Erfolg des Projekts
In diesem Projekt entwickeln die Projektpartner drei Instrumente für den Akteur zur Ausgestaltung der neuen
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Marktrolle (Abbildung 1), mit deren Hilfe sie zuerst die neue Marktrolle konzipieren und sie in einem
anschließenden Testbetrieb bewerten.
Zusammenspiel der drei Instrumente langfristige Ausbauplanung, kurzfristige Einsatzplanung und Datenplattform
Grafik: Fraunhofer ISE
1. Anhand einer modellbasierten langfristigen Ausbauplanung werden die grundsätzliche Struktur des Systems
und mögliche Ausbau- und Entwicklungspfade erarbeitet. Die Modellentwicklung wird vom Fraunhofer ISE
koordiniert.
2. Weiter wird eine kurzfristige Einsatzplanung erarbeitet, die den untertägigen Betrieb im Verteilnetz regelt. Es
wird hierfür am Fraunhofer ISE ein Werkzeug entwickelt, das die Betriebsführung der dezentralen Anlagen, also
der im Gesamtsystem integrierten Erzeuger, Speicher und beeinflussbaren Lasten optimiert.
3. Zur Handlungsfähigkeit dieser neuen Marktrolle bedarf es zudem hoch aufgelöster Messungen an
verschiedenen Punkten des Verteilnetzes, die „in-time“ aufbereitet und für den Akteur in einer Datenplattform
zusammengeführt werden. Die Plattform wird derart modelliert, dass diese eine große Flexibilität hinsichtlich
Veränderungen und Erweiterungen im Verteilnetz erlaubt sowie die Übertragung auf andere Verteilnetze ohne
großen Mehraufwand ermöglicht. Die Entwicklung und Umsetzung der Datenplattform wird von der Universität
Stuttgart in Kooperation mit Fichtner IT Consulting AG und Seven2one Informationssysteme GmbH
durchgeführt. Schwerpunktmäßig kümmert sich die Universität Stuttgart um die Konzeptentwicklung und
Fichtner IT Consulting AG sowie Seven2one Informationssysteme GmbH um die Umsetzung der
Datenplattform.
Handlungsempfehlungen dank großer Datanbasis
Das Ziel der Entwicklung ist, dass der Akteur zu jedem Zeitpunkt auf Daten zum aktuellen Netzzustand zugreifen
kann. Aus den Erkenntnissen der Konzeptentwicklung, der modellbasierten Untersuchungen, der Umsetzung der
Datenplattform und der Verschaltung der Elemente im Testbetrieb soll nicht nur eine Bewertung der neuen
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Marktrolle erfolgen, sondern es sollen auch Handlungsempfehlungen für Betreiber von Erzeugungsanlagen,
Speichern und dem Verteilnetz abgeleitet werden. Der Feldversuch soll gleichzeitig Aufschluss darüber geben, wo
technische Restriktionen für die Handlungsmöglichkeiten der neuen Marktrolle bestehen. Für den Feldversuch
werden derzeit zwei Stadtwerke in das Projekt eingebunden, die durch Messungen den Untersuchungen eine reale
Datenbasis liefern. Weiterhin werden mit den Stadtwerken Testläufe durchgeführt.
Projektlaufzeit
11/2014 - 10/2017
Kontakt
Dr. Niklas Hartmann
Projektleitung
Fraunhofer-Institut für Solare Energiesystem ISE
Heidenhofstr. 2
79110 Freiburg im Breisgau
phone: +49 761 4588-5730
email:
niklas.hartmann(at)ise.fraunhofer.de
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