UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG FÜR DAS OBERALLGÄU UND KLEINWALSERTAL ... A llgäuer A nzeigeblatt Allgäuer Zeitung Freund und Gentleman Jupp Heynckes feiert 70. Geburtstag Porträt Seite 2 SAMSTAG/SONNTAG, 9./10. MAI 2015 Weltgrößte Holztuba Allgäuer Drechsler wollen ins Guinnessbuch der Rekorde Allgäu-Rundschau Regen, Blitz und Donner Es geht unbeständig und mit 13 bis 17 Grad ins Wochenende Wetter www.allgaeuer-anzeigeblatt.de NR. 106 PREIS ¤ 2,00 Blickpunkt Lokales Besonderes zum Muttertag Am Sonntag ist Muttertag: Grundschüler in Sonthofen erzählen, was ihre Mama so besonders macht. Ist das Fest aber etwas Schönes oder doch nur Kommerz? »Seite 37 Eine Zeitung zum Muttertag Jenseits der Pralinen: Viele Tipps für das ganz persönliche Geschenk » Bayern extra Kommentar VON JÖRG SIGMUND » [email protected] Jenseits des Klischees: Persönliche Einblicke von Müttern, die mit ihrer Rolle hadern & woher die Blumen kommen (wenn man sie nicht aus Zeitungspapier bastelt) Maut-Gezerre hat ein Ende D » Wochenend-Journal Foto: Katrin Fischer Cameron kann jetzt allein regieren Absolute Mehrheit für britische Konservative London Völlig überraschend sind die britischen Konservativen als klare Sieger aus der Parlamentswahl hervorgegangen. Premier David Cameron, der am Freitag von Königin Elizabeth II. erneut mit der Regierungsbildung beauftragt wurde, will die Briten nun über die EU-Mitgliedschaft des Landes abstimmen lassen. Wegen ihres schlechten Abschneidens traten die Vorsitzenden der Liberaldemokraten, der Labour-Partei und der United Kingdom Independence Party zurück. Camerons Tories erreichten nach Auszählung aller Wahlkreise bei der Wahl am Donnerstag 331 der 650 Sitze im Unterhaus. Die LabourPartei stürzte auf 232 Mandate ab. EU-Kommissionspräsident JeanClaude Juncker ließ erklären, er strebe einen „fairen Deal“ für Großbritannien in der EU an. (afp) »Die Dritte Seite Katrin Pribyl über die Wahl in Großbritannien »Leitartikel Warum David Cameron keine Zeit zum Feiern bleibt »Politik Gewinner und Verlierer Jetzt kommt die Pkw-Maut Verkehr Die CSU hat lange für die umstrittene Abgabe gekämpft. Im Bundesrat nahm das Gesetz trotz des Widerstands mehrerer Länder die letzte Hürde. Welche Rolle spielte SPD-Chef Gabriel? VON JÖRG SIGMUND Berlin/Augsburg Die Pkw-Maut kann kommen. Gegen den Widerstand mehrerer Länder hat der rotgrün dominierte Bundesrat am Freitag das umstrittene CSU-Prestigeprojekt gebilligt. Damit nahmen die Gesetze von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) die letzte parlamentarische Hürde und sind endgültig beschlossen. Die CSU hatte befürchten müssen, dass die Länderkammer die Maut noch einmal bremsen könnte, um Ausnahmen für Autobahnabschnitte in Grenznähe durchzusetzen. Nordrhein-Westfalen, BadenWürttemberg und Rheinland-Pfalz machten sich dafür stark, den Vermittlungsausschuss anzurufen. Verhindert hätte der Bundesrat die bereits im Bundestag beschlossene Infrastruktur-Abgabe damit zwar nicht mehr, Nachverhandlungen hätten das Vorhaben jedoch verzögern können. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hatte die SPD bereits vor der Sitzung der Länderkammer vor einer Maut-Blockade gewarnt und mit Konsequenzen gedroht. Auch Dobrindt hatte von einer „neuen Qualität der Zusammenarbeit“ im schwarz-roten Bündnis gesprochen, wäre der mit SPD gefundene Kompromiss noch einmal infrage gestellt worden. Wie es hieß, soll sich SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel persönlich eingeschaltet haben, um die SPD-regierten Länder auf Kurs zu bringen. Die Grünen warfen Gabriel vor, vor Seehofer und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eingeknickt zu sein. So sei „eine Mehrheit der Vernunft im Bundesrat“ verhindert worden, kritisierte BundestagsFraktionschef Anton Hofreiter. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) bedauerte die Entscheidung der Länderkammer. „Damit wird eine Infrastrukturabgabe ins Werk gesetzt, die außerhalb Bayerns kaum jemand will und die mit großer Wahrscheinlichkeit vom Europäischen Gerichtshof zu Fall gebracht wird.“ Starten soll die Maut 2016, einen genauen Termin gibt es jedoch noch nicht. Sie gilt für inländische Autofahrer auf Autobahnen und Bundesstraßen. Sie bekommen das Geld Die Pkw-Maut ● Gilt für inländische Autobesitzer auf Autobahnen und Bundesstraßen und Pkw-Fahrer aus dem Ausland nur auf Autobahnen. ● Kostet Inländer im Schnitt 74 Euro Jahresmaut, je nach Größe und Umweltfreundlichkeit des Autos; für Ausländer gibt es außerdem eine ebenso gestaffelte Zehn-Tages- und ZweiMonats-Maut (5 bis 30 Euro). ● Zahlen unterm Strich nur die Ausländer, Inländer sollen ihr Geld über eine niedrigere Kfz-Steuer zurückbekommen. ● Wird kontrolliert durch elektronischen Abgleich der Autokennzeichen, es gibt also keine Klebe-Vignette. ● Bringt laut Ministerium nach Abzug der Systemkosten 500 Millionen Euro jährlich ein. (dpa) über eine niedrigere Kfz-Steuer zurück. Für Pkw-Fahrer aus dem Ausland wird Maut nur auf Autobahnen erhoben. Dobrindt rechnet nach Abzug der Systemkosten mit Einnahmen von jährlich 500 Millionen Euro. Kritiker haben die Summe stets bezweifelt. Dobrindt sagte unserer Zeitung, die Abgabe helfe, „langfristig Investitionen in eine moderne Infrastruktur sicherzustellen“. Der Minister äußerte sich optimistisch, dass die Pkw-Maut auch einer europarechtlichen Prüfung standhält. „Wir sind in Kontakt sowohl mit Brüssel als auch unseren europäischen Nachbarn.“ Der verkehrspolitische Sprecher der Union im Bundestag, Ulrich Lange (CSU, Nördlingen), sprach von einem „guten Tag für die Infrastruktur in Deutschland“. Lange zeigte sich zufrieden, „dass sich die Bedenkenträger und Verzögerer nicht durchsetzen konnten“. Die niederländische Infrastrukturministerin Melanie Schultz betonte, dass die Einführung der PkwMaut „ein neues Hindernis für den grenzüberschreitenden Verkehr“ bedeute. (mit dpa) »Kommentar ie Pkw-Maut kommt. Die CSU hat sich allen Unkenrufen zum Trotz am Ende mit ihrem Wunschprojekt durchgesetzt und die vielen Zweifler widerlegt. Aus der in Wahlkampfreden geforderten „Ausländermaut“ ist zwar inzwischen eine sperrige „Infrastrukturabgabe für die Benutzung von Bundesfernstraßen“ geworden, ein Triumph für Verkehrsminister Alexander Dobrindt ist die Entscheidung des Bundesrats jedoch allemal. Die CSU hat damit – nach dem übrigens ebenso umstrittenen Betreuungsgeld – ein weiteres Wahlkampfversprechen aus dem Jahr 2013 durchgeboxt. Dabei hatte es so ausgesehen, als könnte die Maut auf der Schlussgeraden doch noch zur Belastungsprobe für die Große Koalition werden. Mehrere rot-grüne Länder hatten sich quergestellt und auf Nachverhandlungen im Vermittlungsausschuss gepocht. Dass es letztlich doch nicht dazu kam, lag wohl vor allem am augenblicklichen Zustand der schwarz-roten Koalition. Nach einem reibungslosen Regierungsstart hakt es inzwischen an mehreren Stellen. Auch deshalb wollte die SPD das Gezerre um die Maut vermutlich nicht auf die Spitze treiben. Die Maut kommt also 2016. Ob sie letztlich auch europäischem Recht standhält, werden womöglich erst die Gerichte klären. Heute in Ihrer Zeitung Steigende Asylkosten Die Unterbringung der Asylbewerber wird zu einem der großen Ausgabeposten im bayerischen Staatshaushalt. Mehr dazu auf Bayern. Erfolg im Milliardenprozess Frost im Frühling BMW baut drei Logistikzentren München/Kleinaitingen Der Autobauer BMW baut seine Logistik für Ersatzteile und Zubehör aus. Dabei werden in Bayern drei neue Logistikzentren und mehr als 2000 Arbeitsplätze bei entsprechenden Dienstleistern entstehen, wie BMW in München mitteilte. Konkret geplant ist ein neues Verteilzentrum und Ersatzteillager in Wallersdorf (Landkreis Dingolfing-Landau), ein Ersatzteillager in BruckbergGündlkofen (Landkreis Landshut) sowie, wie bereits berichtet, ein regionales Distributionszentrum in Kleinaitingen (Landkreis Augsburg). Dabei wird Wallersdorf mit bis zu 2000 Arbeitsplätzen der größte Standort sein. Die drei Zentren sollen 2016 beziehungsweise 2017 in Betrieb gehen. (dpa) »Wirtschaft Wetter Was es mit den Eisheiligen auf sich hat und was uns erwartet VON LINA SCHUTTENBERG Augsburg Der Mai bringt endlich das, worauf viele gewartet haben: Die Temperaturen werden milder, Bäume und Blumen wachsen und blühen. Bei den Namen Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und kalte Sophie laufen aber vor allem Hobbygärtnern wieder kalte Schauer über den Rücken. Es sind die Eisheiligen. Fünf Tage im Mai, benannt nach vier Märtyrern und einem Bischof. Sie stehen für die letzte Kälteperiode mit Nachtfrost. Empfindliche Pflanzen sollte man erst nach dieser Zeit nach draußen stellen, um sie vor Frostschäden zu schützen. Entstanden sind die Eisheiligen aus der Beobachtung, dass es in der zweiten Maidekade des Öfteren zu Kaltlufteinbrüchen kam, heißt es beim Deutschen Wetterdienst. „In dieser Zeit erwartet man jedes Jahr einen Kampf zwischen Winter und Sommer“, sagt der Augsburger Wetterexperte Klaus Hager. So eng dürfe man das mit den Daten aber nicht sehen. Der Kälteeinbruch könne auch schon ab dem 10. Mai beginnen oder sich bis zum 20. Mai hinauszögern. In diesem Jahr zeigen die Eisheiligen Mamertus (Montag, 11. Mai) und Pankratius (Dienstag, 12. Mai) noch ihr mil- des Gesicht. Mit Temperaturen bis zu 25 Grad kann es sogar richtig sommerlich werden. Der dritte Eisheilige Servatius leitet dann die kühlere Zeit ein – Mittwochabend soll es gewittern. Regenschauer dürften am Donnerstag dann so manchen Vatertags-Ausflug verderben, prognostiziert Hager. Auch mit einem Temperatursturz von etwa zehn Grad zeigen die Eisheiligen ab Christi Himmelfahrt ihre kalte Seite. In den Tagen danach rechnet Hager in tieferen Lagen sogar mit Bodenfrost. Für kurze Zeit erkämpft sich die kalte Jahreszeit also doch noch ein Gastspiel in der Region. Foto: fotolia Der FCA will die Bayern nerven München Das Beste an Augsburg, so befand einst Bertolt Brecht, ist der D-Zug nach München. Als der Dichter 1956 starb, war Claus Weselsky noch nicht auf der Welt. Inzwischen ist Letzterer zum Gewerkschaftsboss herangewachsen und sorgt dafür, dass die Züge nach München eher spärlich fahren. Das nervt viele Fans des FC Augsburg, die ihr Team heute zum FC Bayern begleiten wollen. Genervt ist auch Bayern-Trainer Pep Guardiola. Ginge es nach ihm, könnte die ganze Mannschaft des FCA am Augsburger Hauptbahnhof vergeblich auf den Zug nach München warten. Warum, das lesen Sie im Sport. Dort steht aber auch, dass der FCA schon gestern in Richtung München aufgebrochen ist – mit dem Bus. (AZ) Das Landgericht München hat die Abwicklungsanstalt der österreichischen Bank Hypo Alpe Adria zur Rückzahlung einer Milliardensumme an die BayernLB verurteilt. Die Details zum überraschenden Urteil lesen Sie auf Bayern. Kontakt Redaktionsleitung Allgäu (0831) 206-439 [email protected], Fax (0831) 206-123 Lokales Tel. (08323) 802-172, Fax -180 [email protected] Anzeigen Tel. (08323) 802-150, Fax -156 [email protected] Abo-Service Tel. (08323) 802-161, Fax -165 [email protected] Service-Center Kirchplatz 6, Immenstadt; Bahnhofstraße 10, Sonthofen . 60019 4 190107 702009 Ihre Heimatzeitung 2 Wochen gratis ! Gehen Sie bestens informiert in den Tag – mit Ihrer Heimatzeitung Zwei Wochen kostenlos und völlig unverbindlich. Sie genießen jeden Morgen interessante Informationen und aktuelle Nachrichten aus Ihrer Umgebung, dem Allgäu und der ganzen Welt. Gleich anfordern! Anrufen: Faxen: Mailen: Internet: 08 31/2 06-4 98 08 31/2 06-3 99 [email protected] www.all-in.de/probe
© Copyright 2024