Publikation: Ressort: tbwv wv-au Pagina: Erscheinungstag: Ist-Farben: MPS-Planfarben: 25 31. 3. 2015 cmyk0 cmyk Dienstag, 31. März 2015 Regionalteil für den Wirtschafts- und Lebensraum Wil–Uzwil–Flawil und den Hinterthurgau WILER ZEITUNG <wm>10CAsNsjY0AIJ4AzAAABkZ6HUPAAAA</wm> <wm>10CPPxsTbVMwBjZ1e_ENcga0MDIIg3AANrQyNzPVNTSzhtYGxsYGRgaGplaGhgYmphbmxkHZCS5pmXkZhToleQkgYAxrFNAU8AAAA=</wm> 25 Viele Junge wollen nach Bundes-Bern Bei den Nationalratswahlen im Hebst stehen rund 30 Kandidaten aus der Region auf den Listen. Auffallend viele gehören Jungparteien an. Gefordert wird die Bekämpfung der Cyber-Kriminalität und die Abschaffung der «Billag». Grosse Wahlchancen räumen sie sich nicht ein. KRISTIAN FILIPOVIC REGION. Die jungen Leute sind unsere Zukunft, ist ein viel zitierter Satz. Der Vorwurf, junge Menschen würden sich nicht mehr für Politik und gesellschaftliche Probleme interessieren, ist ebenfalls oft zu hören. Ersteres nehmen sich die Jungpolitiker aus der Region Wil zu Herzen und letzterem beweisen sie das Gegenteil. Ungefähr ein Drittel der Nationalratskandidaten 2015 aus der Region sind von Jungparteien. Gesellschaftsrelevante Ziele «Ich möchte ein Zeichen setzten für alle junge Menschen. Ich hoffe, durch mein Engagement interessieren sie sich mehr für Politik. Den wir können das Leben in der Schweiz nur mitbestimmen, wenn wir uns selbst beteiligen und nicht nur zuschauen was die anderen machen», erklärt Prend Berisha von der JCVP, seine Motivation für die Nationalratskandidatur. Sein Ziel sei es, die Familien zu stärken in der Schweiz, weil sie das Herz einer Nation seien, sagt Berisha. Nach ihm soll die Familiengründung in der Schweiz keine Strafe sein. Ein weiteres gesellschaftliches Problem, dem er sich als Politiker gerne widmen Bild: pd Prend Berisha Nationalratskandidat JCVP, Wil-Untertoggenburg Bild: pd Andrina Strasser Nationalratskandidatin JCVP, Wil-Untertoggenburg würde, ist die Sicherheit im Internet und die Bekämpfung der Cyber-Kriminalität. Andrina Strasser, ebenfalls von der JCVP, würde sich auch gerne dafür einsetzten, Familien attraktiver zu gestalten. Sie ist der Überzeugung, dass man an einem Konzept arbeiten müsste, welches es den Frauen ermöglichen soll, sowohl Karriere ma- Unser duales Bildungssystem ist eine Stärke der Schweiz. Andrina Strasser Nationalratskandidatin chen wie auch eine Familie gründen zu können. Als Ingenieurin sieht sie dabei ihre Stärke, Grundlagen für Innovationen zu schaffen. Die attraktive Gestaltung der Berufslehre, ist ihr ein weiteres wichtiges Anliegen. «Ich möchte die Berufslehre wieder attraktiver gestalten. Sodass auch in Zukunft in jedem Bereich genug kompetente Fachpersonen vorhanden sind. Unser duales Bildungssystem ist eine Stärke der Schweiz, welches wieder stärker gefördert werden muss.» Für die JSVP tritt aus der Region Wil Pascal Müller an. «Man muss seine Meinung vertreten und das habe ich immer schon gemacht. Wenn man was ändern will, muss man sich gegen eine Sache wehren, sonst passiert nichts», ist seine Motivation. Sein Ziel ist die Bekämpfung der Jugend-Kriminalitätund -Arbeitslosigkeit. Ausserdem ist für ihn der bessere Umgang mit Sozialkosten von gesellschaftlicher Relevanz. «Man soll nicht diejenigen belohnen, welche den Sozialstaat ausnutzen wollen, sondern denjenigen Hilfe geben, die sie wirklich brauchen. Dies könnte man mit einer besseren Überprüfung erzielen, zum Beispiel mit Einsatz von Detektiven.» Jannik Schweizer von den Jungfreisinnigen würde gerne dem Desinteresse der Jugend an der Politik entgegensteuern. «Dazu brauchen wir eine Verjüngung des Parlaments», fügt er an. Ausserdem will er sich unter anderem für den gegenseitigen Respekt unter der Bevölkerung einsetzten. «Jeder soll den anderen so leben lassen, wie er ist.» Seine Parteikollegin Fabienne Bünzli würde gerne der staatlichen Einflussnahme im Bereich des Lebens und der Wirtschaft entgegenwirken. «Es geht Bild: pd Jannik Schweizer Präsident Jungfreisinnige Wil und Umgebung nicht, dass sich der Staat zunehmend in unseren Alltag einmischt und uns vorschreiben will, wie wir unser Privatleben ausgestalten möchten», vertritt sie ihre Meinung. Eine Sache, die sie gerne ändern würde, ist die Abschaffung der Billag-Gebühren. «Demokratie lebt von freien Medien – mit dem SRG-Monopol ist das nicht gegeben», so Bünzli Demokratie lebt von freien Medien. Fabienne Bünzli Nationalratskandidatin und findet es für unverständlich, dass man für Medienprodukte bezahlen muss, die man gar nicht konsumiert. setzten. In einem weiterem Punkt vertreten die Jungpolitiker eine ähnliche Meinung, nämlich ihrer guten Verbindung zu der Mutterpartei. «Als Jungfreisinnige sind wir in der FDP gut aufgehoben, akzeptiert und vor allem respektiert. Insoweit sind wir in einer komfortablen Lage», erklärt Fabienne Bünzli die Situation der Jungfreisinnigen. Andrina Strasser findet, dass eine gute Durchmischung zwischen jungen und erfahrenen Politikern besteht. «Junge Politiker dürfen noch eher politisch über die Stränge schlagen als ältere. Wir sind unabhängiger und mit den neuen Medien noch besser vertraut», sind für Jannik Schweizer die positiven Aspekte eines Jungpolitikers. Pascal Müller sieht die Nähe zu Themen wie Ausbildung oder Ausgang als die Stärke von Jungpolitikern. «Man ist frischer an der Sache dran. Zum Beispiel könnten wir Jungpolitiker einen besseren Kompromiss finden, was die Öffnungszeit von Bars und Clubs betrifft.» Auch Prend Berisha hat eine ähnliche Überzeugung. «Wir Jungpolitiker können uns besser in die Probleme der Jugendlichen versetzten und somit auch in die Zukunft, denn die Jugend ist die Zukunft.» Ambitioniert aber geduldig Bild: pd Pascal Müller Nationalratskandidat JSVP, Thurgau In einem Punkt sind sich die Jungpolitiker einig, nämlich dass sie ihre Ziele bei den Nationalratswahlen nicht zu hoch setzten und jetzt schon verbissen einen Platz im Nationalrat erwarten. Jedoch erhoffen sie sich von der Nationalratskandidatur, wertvolle Erfahrungen sammeln zu können, aber auch aktiv Zeichen zu Bild: pd Fabienne Bünzli Nationalratskandidatin Jungfreisinnige, Region Wil Blickfang Bäume weichen einem Trottoir Gestern wurden an der Lerchenfeldstrasse im Zentrum der Stadt Wil mehrere Bäume gefällt. Bild: Ursula Ammann www.wilerzeitung.ch Kandidaten Wer in den Nationalrat möchte Folgende Kandidaten wollen am 18. Oktober gewählt werden: Für die CVP sind es Beda Sartory, Wil, Martha Storchenegger, Jonschwil, Lukas Fust, Kirchberg, Ruedi Heim, Aadorf und Josef Gemperle, Fischingen. Für die JCVP treten Andrina Strasser, Züberwangen, Christina Steinmann, Zuckenriet, Prend Berisha, Wil, Mirjam Gemperle, Fischingen, und Claudia Weber, Sirnach, an. Die Kandidaten von der FDP sind Imelda Stadler, Lütisburg, und Marc Mächler, Zuzwil. Von den Jungfreisinnigen kandidieren Fabienne Bünzli, bis vor kurzem in Wil wohnhaft, Jannik Schweizer und Marc Flückiger, Wil, und Stefan Fritschi, Niederwil. Von der SVP stellen sich Linus Thalmann, Kirchberg, Lukas Reimann, Wil, Hansjörg Walter, Wängi, Vico Zahnd, St. Margarethen, und Kurt Baumann, Sirnach, zur Wahl. Ebenfalls aus Sirnach tritt Pascal Müller, JSVP, an. Für die SP kandidieren Barbara Gysi und Arber Bullakaj, Wil. Die Nationalratskandidaten der Grünen sind Ueli Siegenthaler, Flawil, Kurt Egger, Eschlikon, Yvonne Gilli, Michael Sarbach und Eva Noger, Wil. Sebastian Koller, Wil, tritt für die Jungen Grünen an. Erika Häusermann, Wil, vertritt die Grünliberalen. Für die EVP steigen Roman Rutz, Wil, und Franz Sutter, Oberuzwil, ins Rennen. (KrF)
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