Basel.Land. Bangen um den Ferienpass Die Kurse stehen auf der Kippe | Dienstag, 17. März 2015 | Seite 17 Stimmrecht für Ausländer und Teenies Juso und Junges Grünes Bündnis Nordwest lancieren zwei Schwester-Initiativen Von Dina Sambar hen davon sei es schlicht unhaltbar, einen so grossen Teil der Bevölkerung von der demokratischen Mitbestimmung auszuschliessen. «Denn das Stimmrecht hilft», so Ott, «Gräben zu überwinden.» In den Jugendlichen sehen die beiden Jungparteien die andere vom Entscheidungsprozess ausgeschlossene Bevölkerungsgruppe. «16-Jährige müssen schliesslich für ihre Zukunft wichtige Entscheide treffen. Zudem sind sie von zahlreichen Vorlagen ganz direkt betroffen», sagte Tashina Bätscher (Juso). Laufental/Thierstein. Reiten, einen Kriminalfall lösen, Kräuter sammeln und verarbeiten, Klettern oder eine Solarlokomotive bauen – das Angebot des Ferienpass Laufental-Thierstein ist bunt, abwechslungsreich und wird im Durchschnitt von 900 Kindern genutzt. Trotzdem ist nicht sicher, ob es den Ferienpass nächstes Jahr in dieser Form noch gibt. Denn Cécile Jenzer, seit 20 Jahren die treibende Kraft hinter dem Sommerferienangebot, hört auf. Sie ist sozusagen mit ihren mittlerweile erwachsenen Kindern aus der Aufgabe hinausgewachsen: «Als sie in die Sekundarschule gekommen sind, wurde der Kontakt zu Eltern, deren Kinder das Angebot nutzen, immer geringer. Deshalb ist es für mich heute schwieriger, Leute zu finden, die mithelfen.» Einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin hat Jenzer noch nicht gefunden, auch nicht unter den restlichen, ebenfalls langjährigen Vorstandsmitgliedern des Ferienpass-Vereins. Deshalb hat sie vor drei Wochen im Wochenblatt einen Aufruf gestartet. Bisher ohne konkretes Ergebnis: «Jemand hat sich gemeldet und sich nach dem Aufwand erkundigt.» Und der Aufwand für diese ehrenamtliche Aufgabe ist nicht ohne. Mindestens 500 Stunden pro Jahr müsse man einrechnen. Die drei Wochen Dauereinsatz während der FerienpassZeit nicht eingerechnet. «Der Aufwand ist jedoch gut planbar und der Ferienpass ist eine tolle Sache», sagt Jenzer. «Das Schönste seien die vielen glücklichen Kinderaugen.» Profiangebot wäre teurer Eine Möglichkeit wäre, den Ferienpass in die Hände einer professionellen Organisation zu legen. Jenzer geht davon aus, dass in dem Fall der Preis steigen und die Teilnehmerzahlen schrumpfen würden. «Wir finanzieren uns durch Spenden, die wir zusammenbetteln. Alle Helfer arbeiten ehrenamtlich. Profis müsste man bezahlen.» Einen ähnlichen Effekt vermutet sie, wenn die Gemeinden stärker eingebunden würden. «Plötzlich braucht es eine Leistungsvereinbarung und eine ProKopf-Finanzierung. Der Druck steigt und wir sind schon fast wieder beim Profiangebot», sagt Jenzer, die im Brislacher Gemeinderat sitzt. Zudem glaubt sie nicht, dass die Gemeinden bereit sind, mehr beizutragen als das, was sie mit ihren Spenden schon tun: «Es hat ja 20 Jahre wunderbar funktioniert.» Zurzeit kostet der Ferienpass 35 Franken für drei Wochen. Darin enthalten ist die Ferienwerkstadt, wo täglich Pizza gebacken, gebastelt, gewerkt und gespielt wird. Die Eltern müssen im geschlossenen Areal nicht anwesend sein. Zusätzlich können viele Kurse besucht werden, die jedoch eine beschränkte Teilnehmerzahl haben. Einige der aufwendigeren Angebote kosten einen Aufpreis. «Die meisten finden den Ferienpass günstig», sagt Jenzer. Doch es gebe bereits jetzt einige Eltern, die ihn zu teuer fänden. Demokratie komplettieren. Juso und Junge grüne wollen Jungen und ausländern eine Stimme geben. Von Thomas Gubler Liestal. Eines muss man den Jungsozialisten (Juso) und dem Jungen Grünen Bündnis Nordwest (JGB) lassen. Um politische Stimmungen und Grosswetterlagen kümmern sie sich wenig. Und Initiativen betrachten sie immer noch primär als Volksrechte und nicht als Wahlkampfinstrumente. So haben die Jungparteien gestern – fünf Wochen nach dem Sieg der Bürgerlichen bei den kantonalen Wahlen – unter dem Namen «Demokratie-Initiativen» zwei Volksbe- gehren lanciert, die derzeit ziemlich quer zum politischen Mainstream liegen: Mit dem einen verlangen sie das Stimmrecht für niedergelassene Ausländer und mit dem andern das für Jugendliche ab 16. Die beiden Anliegen sind als Schwester-Initiativen konzipiert. Der Kanton Baselland verfüge über eine gut funktionierende und stabile Demokratie. Die tiefe Stimm- und Wahlbeteiligung sei zwar ein Schönheitsfehler; «doch mehr als ein Schönheitsfehler ist, dass an dieser Demokratie nur zwei Drittel der Bevölkerung Anteil haben Foto Volksstimme dürfen», sagte Joël Bühler, Co-Präsident der Juso-Baselland, gestern in Liestal vor den Medien. Das schaffe doch geradezu Anreize, «das letzte Drittel zu vernachlässigen», sagte Bühler. Aus diesem Grund, so Anna Ott vom Jungen Grünen Bündnis, müsse den niedergelassenen Ausländern in der Schweiz, die ein Viertel der Bevölkerung ausmachten, das Stimmrecht gewährt werden. «Das Stimmrecht ist ein Grundrecht. Daher muss ein Ausschluss davon immer wieder neu überprüft werden», sagte Ott. Und abgese- Alternative zu den Bürgerlichen Beide Anliegen sind nicht wirklich neu, und beide dürften es in der gegenwärtigen politischen Grundstimmung eher schwer haben. Das scheint die Jungparteien aber nicht zu stören. «Wir wollen ja gerade eine Alternative zur bürgerlichen Politik bieten», sagte Joël Bühler. Man glaube an den Erfolg der beiden Initiativen, für welche Juso und JGB die nötigen mindestens je 1500 Unterschriften so schnell wie möglich zusammenbringen wollen. Um den Volksbegehren zum Erfolg zu verhelfen und so die «Demokratie zu komplettieren», wollen die Jungparteien aber auch in den Baselbieter Gemeinden für ähnliche Aktivitäten sorgen. Das Stimmrechtsalter 16 eingeführt hat bisher – übrigens auch auf Initiative der Juso – der Kanton Glarus. Wobei das passive Wahlrecht erst ab 18 gilt. Ein Stimmrecht und ein aktives Wahlrecht für Ausländer kennen bereits die Kantone Jura und Neuenburg. Verschiedene Kantone kennen zudem das Stimmrecht für Ausländer auf kommunaler Ebene. Schulrat hebt Einführungsklasse auf Sissacher Eltern befürchten, dass schulisch Schwache durch die Maschen fallen Von Christian Horisberger Sissach. Gabriele Schneebeli kann den Plänen des Sissacher Schulrats nicht viel abgewinnen. Der hat entschieden, die Einführungsklasse (EK) aufzuheben. In Zukunft sollen die einstigen EKSchüler in die Regelklassen integriert werden. Eigens zu diesem Zweck werden die bisher vier ersten und vier zweiten Klassen zu acht Mehrjahrgangsklassen umfunktioniert. Ab dem dritten Schuljahr werden die Klassen wieder nach Jahrgängen geführt. Nach den Sommerferien 2016 soll es losgehen. Schneebeli gehört einer Gruppe von rund einem Dutzend Eltern an, deren Kinder im nächsten oder übernächsten Herbst eingeschult werden. Sie befürchten durch die grosse Bandbreite an Niveaus – EK, Erst- und Zweitklässler sowie unter Umständen Schüler mit einer besonderen Förderung – eine riesigen Trubel im Klassenzimmer. Selbst mit der Unterstützung eines Heilpädagogen mit zehn bis zwölf Lektionen pro Woche bestehe die Gefahr, dass die leistungsschwächeren, sozial benachteiligten Schüler sowie Migrationskinder auf der Strecke bleiben, sagt die Mutter und KV-Lehrerin. Ferner ortet sie einen grösseren Aufwand für die Lehrkräfte, was für diese nicht sonderlich motivierend sein dürfte. «Wenn die Lehrer den Ablöscher haben, löscht es auch den Schülern ab.» Besonders ärgern sich die Sissacher Eltern über den Aktionismus der Gemeinde ohne Verpflichtung durch den Kanton. Schneebeli fragt: «Sind unsere Kinder Versuchskaninchen?» EK wurde zu Auffangbecken «Das Konzept wurde zunächst von den Lehrkräften im Schulrat kritisch beurteilt», räumt Schulratspräsident Hans Eglin ein. Die grössten Zweifel seien an den neuen Mehrjahrgangsklassen geäussert worden. Doch sei der Schulrat zur Überzeugung gelangt, dass die grosse Breite an Niveaus am besten in Mehrjahrgangsklassen aufgenommen werden könne. In Bezug auf die Qualität des Unterrichts hält Eglin fest, dass schon heute manche Kinder trotz Empfehlung für die EK die Regelklassen besuchen würden – auf expliziten Wunsch ihrer Eltern. Dadurch sei die Zusammensetzung der EK in welcher der Erstklass-Stoff auf zwei Jahre verteilt wird, «immer problematischer» geworden. Statt ein Lernparadies für Spätzünder habe man eine Gruppe verhaltensauffälliger Kinder, die einer Sonderbetreuung bedürfe. Schulleiter Patrick Schwab beurteilt den Schritt als «sinnvoll – wenn auch nicht einfach». Doch verfehle die heutige Einführungsklasse ihren Zweck; die Kinder könnten nicht im eigentlichen Sinn gefördert werden. Diese unbefriedigende Situation und das pädagogische Leitmotiv «Integration statt Separation» habe den Schulrat bewogen, die EK auf die Regelklassen zu verteilen, sagt Eglin. Damit wäre auch die vermeintliche Stigmatisierung von Einführungsklassen-Schülern – oft ein Grund, weshalb sich Eltern gegen eine Einschulung in der EK wehren – aus der Welt geschafft. Schneebeli und ihre Mitstreiter sind entschlossen, sich gegen die Reform zu stemmen. Die Gruppe beantragt, an der Gemeindeversammlung über die Kostenfolge der Reorganisation abstimmen zu lassen. Nach ihren Berechnungen verursachen die Mehrjahrgangsklassen 28 zusätzliche Lektionen mit Kosten in der Grössenordnung von 130 000 Franken, wie sie in einem Schreiben an die vorberatende Gemeindekommission errechnet. Schulleiter Schwab dagegen spricht lediglich von 16 zusätzlichen Lektionen. Nach seiner Rechnung ergibt das Mehrkosten um 50 000 bis 60000 Franken. Der Gemeinderat hält in seiner Stellungnahme zum Antrag fest, dass die Streichung des Betrags als Budgetantrag an der Dezember-Gemeindeversammlung zur Abstimmung gebracht werden könne. Der Schulratsentschluss sei nicht definitiv, da das Geld dafür nicht gesprochen sei. Substanziell müsse der Entscheid des Schulrats via Beschwerde bei der Regierung angefochten werden. anzeige Eröffnungsausstellung Honda-Terminal 21. und 22. März von 10–18 Uhr Das neue Honda-Terminal freut sich auf die Zusammenarbeit mit den regionalen Vertretern: GARAGE OBERER AG Diepflingen FEROCAR AG Magden GARAGE MARTIN ABT AG Muttenz RALLYE-GARAGE MÜLLER GMBH Grellingen WETTSTEINGARAGE ARNO STÖCKLI Basel Nur am Sonntag direkt vom Autosalon Genf new Honda CivicType R 2.0-i-VTEC-Turbo-Motor 310 PS bei 6500/min • max. 270 km/h • in 5,7 Sek. auf 100 km/h • Sechsgang-Getriebe • • Type R Base CHF 36’000.– Type R GT CHF 39’000.– Im weiteren zeigen wir Ihnen die neuen Honda Modelle Civic, Civic Tourer und CR-V und andere Sonderangebote. typod.ch im neuen
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