Jahresheft 2015 Jahresbericht 2014

kliniksonnenhof
Kinder- und Jugendpsychiatrisches Zentrum
Jahresheft 2015
Jahresbericht 2014
Inhaltsverzeichnis
Jahresheft 2015
Leitbild
Seite 4
Klinikkonzept
Seite 5
Behandlungskonzept
Seite 6
Konzept der Klinikschule
Seite 7
Fachtagung: Wohin mit den Kindern? Vernetzung und Übergangsprobleme
Seite 8
Fachtagung: Psychosen in der Adoleszenz
Seite 10
Miteinander – füreinander: ein Spielplatz verbindet
Seite 12
Erfahrungsbericht einer Patientin
Seite 15
Der Bereich Pflege / Sozialpädagogik im Kontext des horizontalen Denkens
Seite 16
Bazar der Klinik – ein vielbesuchter Anlass
Seite 18
Vom Praktikanten zum Sozialpädagogen HF
Seite 20
Selbständigkeitsförderung durch Projektarbeit
Seite 22
Entwicklung der Klinikschule 2001 bis 2015
Seite 25
Jahresbericht 2014
Bildhinweis: Es werden keine Patienten abgebildet.
Gestaltung und Fotografie: 2plus – die Agentur für Corporate Design und Kommunikation, Wattwil
Druck: Schneider & Scherrer AG, Bazenheid
Bericht des Stiftungsrates
Seite 30
Bericht der Geschäftsleitung
Seite 31
Qualitätsbericht 2014
Seite 36
Erfolgsrechnung 2014
Seite 40
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am 31. Dezember 2014
Seite 41
Leitbild
Stiftung Sonnenhof
Die Klinik Sonnenhof ist ein fachärztlich geleitetes
kinder- und jugendpsychiatrisches Zentrum mit
eigener interner Schule. Trägerin ist die Stiftung
Sonnenhof.
Organisation
Wir verfügen über 38 Plätze. Die Klinik ist in drei
Stationen mit jeweils zwei Gruppen aufgeteilt: eine
Station mit zwei Kindergruppen, eine Station mit
einer Jugendgruppe und eine Gruppe mit einem
spezifischen Behandlungsangebot für Jugendliche mit einer Diagnose aus dem Bereich des
Borderline-Spektrums sowie eine Station mit einer
Jugend- und einer altersgemischten Gruppe. Alle
Stationen und auch die Gruppen können je nach
Bedarf offen oder geschlossen geführt werden.
Kooperation
Die Behandlung in der Klinik Sonnenhof erfolgt in
enger Kooperation mit anderen Fachstellen und
Institutionen, insbesondere mit den Kinder- und
Jugendpsychiatrischen Diensten (KJPD) St. Gallen
und den KJPD der anderen Vertragskantone und
den freipraktizierenden Ärzten und Therapeuten.
Mitarbeitende, Qualitätsmanagement,
Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz
Der Einsatz unserer Mitarbeitenden, ihre Fachkompetenz, aber auch ihre Arbeitszufriedenheit
sind der Hauptgarant für die erfolgreiche Erfüllung
unserer Aufgaben. Wir achten auf ein gutes Arbeitsklima und fördern die Mitarbeitenden durch
regelmässige Fort- und Weiterbildung sowie Supervision.
Wir betreiben eine Klinikschule zur heilpädagogischen Abklärung und Förderung. Der Schule ist
eine Werkstatt angeschlossen.
Die Klinik unterhält ein Qualitätsmanagementsystem, das von der SQS nach der ISO-Norm 9001
zertifiziert wurde.
Leistungsauftrag und -angebot
Die Klinik Sonnenhof ist erster Ansprechpartner
und Hauptbehandlungsstätte für die Erbringung
stationärer kinder- und jugendpsychiatrischer Leistungen im Kanton St. Gallen. Daneben ist die Klinik
Sonnenhof auf der Spitalliste der Kantone Appenzell Ausserrhoden, Zürich, Schwyz und Schaffhausen.
Der Arbeitssicherheit und dem Gesundheitsschutz
unserer Mitarbeitenden und Patienten schenken
wir grosse Bedeutung.
Unser Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche mit allen Formen von emotionalen Problemen
oder Verhaltensstörungen, die einen psychiatrisch
indizierten stationären Aufenthalt benötigen.
Behandlungskonzept
Unsere Arbeitsweise in multidisziplinären Teams
und unsere Behandlungsphilosophie sind im Behandlungskonzept ausgeführt, das wir entsprechend den wissenschaftlichen Erkenntnissen und
vorhandenen fachlichen Ressourcen regelmässig
weiterentwickeln. Die Gesundheit, Sicherheit, das
Wohlbefinden und Entwicklungspotenzial der Patientinnen und Patienten stehen im Vordergrund
unseres Bemühens. Wir streben eine vertrauensvolle, an realistischen Zielen und Lösungen orientierte Zusammenarbeit mit den Sorgeberechtigten, den Einweisern und dem übrigen Umfeld
der Patienten an.
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Klinikkonzept
Öffentlichkeitsarbeit
Durch Öffentlichkeitsarbeit machen wir unsere
Arbeit transparent. Wir setzen uns – unter anderem durch Aktivitäten in verschiedenen Fachgremien – für eine kontinuierliche Verbesserung der
kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung im
Einzugsgebiet ein.
Im Rahmen von eigens veranstalteten Fachtagungen suchen wir den Dialog mit der Fachöffentlichkeit. Wir nehmen an wissenschaftlichen Projekten
mit anderen kinder- und jugendpsychiatrischen
Institutionen teil und leisten zusammen mit den
KJPD St. Gallen als Weiterbildungsstätte der Kategorie A (volle Weiterbildungsermächtigung) einen
Beitrag zur kinder- und jugendpsychiatrischen
Facharztausbildung nach den Richtlinien der FMH.
Stiftung Sonnenhof
Geschäftsleitung
Die Klinik Sonnenhof ist Versorgungsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Kanton St. Gallen.
Daneben werden die Kantone Appenzell, Schwyz,
Schaffhausen und Zürich mitversorgt. Die Fachklinik dient als Kompetenzzentrum, in dem diejenigen
Patienten behandelt werden, deren Krankheitsbilder, psychosoziale Umstände oder Bedürfnisse
an Diagnostik, Behandlung und Betreuung besonders komplex und anspruchsvoll sind, sodass die
Versorgung im ambulanten- oder teilstationären
Rahmen nicht mehr möglich ist.
Unser Auftrag
Wir sind erster Ansprechpartner und Hauptbehandlungsstätte im Kanton St. Gallen für Kinder
und Jugendliche mit psychiatrischen Problemen
aller Art, die eine stationäre Behandlung notwendig machen. Darüber hinaus nehmen wir Patienten
aus anderen Kantonen auf. Im stationären Kontext
werden kurze, mittellange und auch längerfristige
Diagnostik- und Behandlungsaufenthalte realisiert.
Die Klinik übernimmt diejenigen dringlichen und
mit Gefährdung für den Patienten oder andere
Personen verbundenen Kriseninterventionen, die
im psychiatrischen stationären Rahmen aufgefangen und behandelt werden müssen. Bei der Indikationsstellung ist die Frage nach dem Ursprung
der Störung, ob psychiatrisch oder (psycho)sozial,
sekundär. Massgebend und primär ist die Frage, ob
die psychiatrische Klinik die geeignetste Einrichtung für die notwendige Intervention ist.
Diagnostik und Therapie
Diagnostik und Behandlung finden stets in multidisziplinären Teams unter fachärztlicher Leitung
statt. Alle Massnahmen berücksichtigen immer die
Einzigartigkeit des Patienten und seiner Gesamtsituation. Im Behandlungsbereich nehmen die
psychodynamisch orientierte Reflexion des Klinikalltags und die daraus folgende Steuerung therapeutischer Prozesse einen besonderen Stellenwert
ein. Systemische, insbesondere familiäre Zusammenhänge werden immer mitberücksichtigt. Die
multidisziplinären Teams arbeiten nach dem sogenannten «Tandemprinzip»: Bezugstherapeut und
Bezugsperson aus dem Bereich Pflege / Sozialpädagogik übernehmen Fall- und Organisationsverantwortung; das multidisziplinäre Team aus allen
anderen Bereichen der Klinik arbeitet ihnen zu.
Das Therapieangebot umfasst:
– Kinder- und jugendpsychiatrische Behandlung
im therapeutischen Milieu,
– Psychotherapie im engeren Sinne (psycho-
dynamisch ausgerichtete Psychotherapie,
kognitiv-verhaltenstherapeutisch strukturierte
Programme, familienorientierte Interventionen,
kognitive Verhaltenstherapie in Einzelsettings),
– Diagnosespezifische Therapie (Dialektisch-Behaviourale-Therapie für Adoleszente [DBT-A]),
– Kunsttherapie, Musiktherapie, Körpertherapie
und tiergestützte Therapie,
– Logopädie und Ergotherapie,
–Psychopharmakotherapie,
– Familienarbeit (Familien- und Erziehungsberatung, Familientherapie, Elterntrainigs)
– sozialpsychiatrische Aktivitäten.
Sozialarbeit
Unsere Sozialarbeiterinnen leisten wichtige Beiträge bei der Berücksichtigung sozialer, materieller
und kontextbezogener Einflüsse auf den Krankheits- und Therapieverlauf sowie bei der Vorbereitung und Einleitung der Nachsorge.
Wohn- und Lebensraum
Unsere Patienten leben in Kleingruppen. Die Behandlungsplätze verteilen sich auf drei Stationen
mit je zwei Gruppen. Die sechs Gruppen sind gemischtgeschlechtlich und alters- bzw. diagnosebezogen belegt. Die Stationen sind nach den Prinzipien des therapeutischen Milieus organisiert: Sie
bieten einerseits alters- und krankheitsgemässe
räumliche Unterbringung und Tagesstruktur, andererseits stellen sie einen professionell ständig
reflektierten Lebensraum dar, in dem der Entwicklungsstand erfasst werden kann, Entwicklungsaufgaben geleistet oder nachgeholt werden können.
Schule und Arbeit
Wir bieten eine Beschulung im Vollpensum von
28 Wochenlektionen an. Unsere Klinikschule bemüht sich, schulischen Rückständen während des
stationären Aufenthalts vorzubeugen. Sie ist daran
beteiligt, Erkenntnisse über die Patienten in Lern-,
Leistungs- und Gruppensituationen zu sammeln,
die für die Diagnostik und Therapie, später auch für
die Beschulung bzw. Ausbildung nach dem Klinikaufenthalt relevant sind. Es wird in Kleingruppen
mit maximal sechs Schülern gelernt. Die Werkklasse wird vornehmlich von Jugendlichen besucht,
die keiner Schulpflicht mehr unterliegen, handwerkliche Ambitionen haben oder durch praktische Arbeit am besten gefördert werden können.
Dr. med. Ulrich Müller-Knapp
Chefarzt / Klinikleiter
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Behandlungskonzept
Durch konsequente interdisziplinäre Zusammenarbeit wird eine optimale Diagnostik und Behandlung angestrebt. Eine ausgewogene und angemessene Forderung und Förderung im soziotherapeutischen Milieu unterstützt eine möglichst
optimale und nachhaltige Gesamtentwicklung
während und nach dem Klinikaufenthalt.
Entstehung eines «psychotherapeutischen Raumes»
Voraussetzungen für eine erfolgversprechende
psychotherapeutische stationäre Arbeit sind ein
klares Konzept und eine stabile, psychotherapeutischen Prozessen dienliche Organisationsstruktur unseres Klinikalltags. Wir sind bestrebt, eine
Atmosphäre zu schaffen, welche die Entstehung
des «psychotherapeutischen Raumes» begünstigt.
Darin soll allen verbalen und nonverbalen Äusserungen und Verhaltensweisen unvoreingenommenes Interesse entgegengebracht werden, um
diese zunächst verstehen zu können. Krankheitssymptome und Verhaltensweisen können eine – oft
unbewusste – Ausdrucksfunktion haben. Zusammen mit den Patienten und seinen Angehörigen
versuchen wir, die Bedeutung der psychischen Störung herauszuarbeiten, um in der Behandlung die
Bewusstheit, Selbstständigkeit, Selbststeuerung,
Entscheidungsfreiheit und Anpassungsfähigkeit
bei allen Betroffenen zu erweitern.
Herstellung hilfreicher Beziehungen
Da günstige und nachhaltige therapeutische Veränderungen nur im Rahmen von tragfähigen Beziehungen zu erzielen sind, besitzt deren Aufbau und
Erhaltung einen zentralen Stellenwert während der
Behandlung. Bei der Definition von realistischen
Behandlungszielen werden das Potenzial sowie die
Interessen der Patienten und ihrer Angehörigen
stets berücksichtigt. Die Erfahrungen in der Einzeltherapie und im Stationsmilieu betrachten wir
unter anderem als einen Lern- und Übungsprozess,
in dem sich neue Perspektiven hauptsächlich im
Bereich der zwischenmenschlichen Beziehungen
eröffnen können. Wenn irgend möglich, fördern
wir die Fähigkeit der Betroffenen, auf die eigene
Situation selbst Einfluss nehmen zu können.
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Zusammenarbeit mit dem Umfeld
Bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen
ist die intensive Zusammenarbeit mit dem gesamten Umfeld ausserhalb der Klinik unerlässlich. Da wir
den Auftrag für die Behandlung in der Regel nicht
nur vom Patienten selbst, sondern auch von seinen
Sorgeberechtigten bekommen, müssen mit diesen
Konzept der Klinikschule
die Ziele und Mittel der Behandlung laufend abgesprochen werden. Die Herstellung und Erhaltung
eines «Arbeitsbündnisses» nicht nur mit dem Patienten, sondern auch mit den Angehörigen stellt
eine wesentliche Voraussetzung für die Abklärung
und eine erfolgversprechende Therapie dar. In
manchen Fällen werden Veränderungen im sozialen Umfeld unumgänglich, um die Chancen für
einen dauerhaften Behandlungserfolg zu wahren.
Koordination der Aktivitäten und Kommunikation zwischen den Mitarbeitern
In der Klinik werden die Patienten von Mitarbeitern aus unterschiedlichen Berufsgruppen betreut.
Sinnvolle multidisziplinäre kinder- und jugendpsychiatrische Arbeit im stationären Milieu setzt die
sorgfältige Koordination aller Aktivitäten voraus.
Während die Beobachtungen und Meinungen aller Teammitglieder für die Abklärung und Therapie
gleichermassen wertvoll sind, ist stets zu beachten, wer was wann zu tun und zu entscheiden hat.
Die Integration der Aktivitäten von verschiedenen
Mitarbeitern in unterschiedlichen Bereichen findet
in den Rapporten, Visiten, klinischen Sitzungen,
Teambesprechungen und Supervisionen statt.
Die spezifischen Aufgaben eines Klinikmitarbeiters
und der unterschiedlichen Bereiche müssen für
den Patienten und seine Angehörigen transparent
sein. Die Grenzen zwischen den Bereichen und die
verschiedenen Rollen, in welchen die Mitarbeiter
den Patienten und ihren Angehörigen begegnen,
sollten einerseits nicht verwischt werden, andererseits muss dem Phänomen Rechnung getragen
werden, dass all zu starre Regeln und Organisationsstrukturen einen therapeutischen Zugang
erschweren bis unmöglich machen können.
Störungsspezifisches Angebot – DBT-A
Seit Oktober 2012 bieten wir auf der Jugendgruppe «Merkur» mit der Dialektisch-behaviouralen
Therapie für Adoleszente (DBT-A) ein störungsspezifisches Behandlungskonzept für Jugendliche
zwischen 13 und 18 Jahren mit Diagnosen aus
dem sogenannten Borderline-Spektrum mit z.B.
selbstverletzendem Verhalten, starken Stimmungsschwankungen, wiederkehrenden Suizidgedanken
und / oder Impulsivität an. Das Therapieprogramm
ist in Ergänzung zu den oben erwähnten Grundsätzen zu sehen und arbeitet nach einem stringenten, klaren Manual.
Dr. med. Ulrich Müller-Knapp
Chefarzt / Klinikleiter
Auftrag
Zur stationären kinder- und jugendpsychiatrischen
Behandlung gehört eine interne Beschulung. Der
Patient wird seinem Entwicklungsstand und seiner
gesundheitlichen Verfassung entsprechend schulisch gefördert, um den Anforderungen der «Normalität» bzw. Realität möglichst gerecht zu werden. Die Klinikschule übernimmt während des
Aufenthalts den Bildungsauftrag der öffentlichen
Schule unter sonderpädagogischen Bedingungen.
Häufig ist es Aufgabe der Klinikschule, grundsätzlich eine Offenheit für schulische Angebote zu
wecken und eine Lernbereitschaft aufzubauen.
Dabei ist die Wiederherstellung oder Stärkung des
Selbstwertgefühls des Schülers vordringlich. Ein
weiteres Ziel ist die Optimierung des ganzen Lernbereichs. Unter Berücksichtigung seiner Individuallage soll der Schüler so weit gefördert werden, dass
er den Anschluss an den Stand seiner Herkunftsklasse halten kann. Dank der Lernzielbefreiung
können wir optimal auf seine individuellen Fähigkeiten und Ziele eingehen.
Organisation
Die Schule führt sechs Kleinklassen auf der Unter-,
Mittel-, Ober- und Werkstufe. Der Schulunterricht
umfasst maximal 28 Wochenlektionen. Pro Klasse
werden sechs Schüler mit unterschiedlichsten
Leistungsniveaus unterrichtet, von der Kleinklasse
bis zum Gymnasium. Jugendliche, welche die
Schulpflicht bereits erfüllt haben, besuchen die
Werkklasse. Die Werkschüler arbeiten bis zu vier
Tage pro Woche in der Werkstatt an realistischen
Zielen und Lösungen; an einem Tag geniessen sie
allgemeinbildenden Unterricht (analog zu ihrer
Berufsausbildung).
boten wie Individuum und Gemeinschaft, Mensch
und Umwelt, Räume und Zeiten, Natur und Technik, aber auch erlebnisorientierte Fächer wie Musik,
Turnen, Schwimmen, Gestalten und Werken.
Neben Wissensvermittlung werden auch pädagogische Werte und Haltungen vermittelt wie
– Forderungen nachkommen,
– Belastungen aushalten,
– Ansprüche und Wünsche äussern,
– Innere und äussere Konflikte lösen,
– Lernstrategien entwickeln.
Schülerbeurteilung
Die Lehrkräfte der Klinikschule leisten durch gezielte Beobachtungen ihren Beitrag zur Diagnostik
und verfassen einen Schulbericht. Darin werden
die Sozial-, Selbst- und Sachkompetenz beurteilt.
An den offiziellen Zeugnisterminen erhalten Schüler, die mehr als die Hälfte des Semesters die Klinikschule besucht haben, ein Wortzeugnis. Dabei
wird auf Noten verzichtet, denn die formative Lernbeurteilung steht im Zentrum.
Gegebenenfalls nehmen die Lehrpersonen an Beratungsgesprächen mit Eltern und Vertretern der
Zielschulen teil. Alle Aussenkontakte werden durch
den Fall führenden Therapeuten koordiniert. Dabei
werden Personenschutz und Arztgeheimnis beachtet.
Benno Walser
Leiter Klinikschule
Unterricht
Drei wichtige Optionen des Unterrichts sind:
–Unterricht gemäss Lehrplan für Schüler, deren
Schulungsfähigkeit durch die Erkrankung nicht
wesentlich beeinträchtigt ist,
–Sonderpädagogische Förderung von Schülern,
welche Lernstörungen aufweisen,
Beachtung therapeutischer Gesichtspunkte
–
durch die Lehrperson im Sinne eines individuellen, auf die Erkrankung und die psychischen
Besonderheiten abgestimmten Zugangs.
Primär konzentrieren wir uns auf die Fächer
Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen. Im Weiteren werden handlungsorientierte Fächer ange-
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Fachtagung: Wohin mit den Kindern?
Vernetzung und Übergangsprobleme
Das Thema «Vernetzung» beschäftigte uns bereits
in unserer Herbstfachtagung 2013. Damals bezogen wir uns auf die internen Vernetzungsprozesse
in der Klinik und stellten u.a. unser Aggressionsmanagement vor. Vorträge zu den Themen «Krisenintervention» und «Teamkommunikation» rundeten
das Thema ab.
Die zweite «Vernetzungsfachtagung» mit dem
provokativ-aufrüttelnden Titel «Wohin mit den
Kindern?» sollte den Fokus auf die Vernetzung mit
unseren externen Partnern richten. Der Grundgedanke hinter diesem Thema ist die fortwährende
Erfahrung, dass die Potenziale besonders an den
Schnittstellen noch nicht vollständig ausgeschöpft
scheinen. Unter dem steigenden Anmeldedruck
der letzten Jahre kam es immer wieder an den
Übergängen von ambulanter zu stationärer Behandlung und umgekehrt zu Situationen, die unsere Patienten, deren Eltern, unsere Zuweiser, aber
auch unsere Mitarbeiter teilweise unzufrieden
machten. Beschwerden häuften sich. Insbesondere
ging es um die lange Wartezeit vor der Aufnahme,
brenzlige Situationen aggravierten sich schliesslich
zu Notaufnahmen. Intern aggravierten sich zunächst reguläre Verläufe durch den Umstand, dass
die bereits als abgeschlossen erklärte Behandlung
wegen einer unklaren perspektivischen Situation
verlängert werden musste. Dies wiederum hatte
natürlich auch Auswirkungen auf unsere Warteliste. Dringend behandlungsbedürftige Patienten
mussten länger warten, wodurch im ambulanten
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Rahmen wieder zusätzliche Krisen entstanden.
Beschwerden über ein unzureichendes Austrittsmanagement oder frühzeitige, ungeplante Entlassungen häuften sich – hier standen dann kontroverse Standpunkte gegenüber: Einerseits die
Klinik mit dem Bestreben, die ausreichend lange
stationär behandelten Patienten nicht unnötig zu
psychiatrisieren und ihnen mit dem Austritt den
nächsten Entwicklungsschritt zu ermöglichen. Andererseits eine beschränkte Situation nach dem
Austritt: zu wenig leicht und schnell verfügbare
Anschlusslösungen vor allem im Bereich interner
Massnahmen, fehlende tagesklinische Angebote
dezentral und im Jugendlichenalter sowie allgemeine Probleme im Bereich der Finanzierung: Die
notwendigen Massnahmen nach dem stationären
Aufenthalt sind neben ihrer Schwierigkeit, sie gut
zu organisieren, auch häufig teuer und belasten so
die Budgets der Gemeinden.
Komplexe Situation
Die Situation ist komplex. Vor lauter Komplexität
passiert es häufig, dass wir Helfenden die Patienten beinahe aus dem Auge verlieren. In der Krise
ärgert man sich zu Unrecht über scheinbar nicht
zur Zusammenarbeit bereite Kollegen, die man
eigentlich doch ganz gut kennt und von denen
man weiss, dass sie gewissermassen im gleichen
Boot sitzen. Bei sehr komplexen Fällen sind extrem
viele Helfer im Helfernetz, jeder hat den Anspruch,
Gutes zu tun, und tut es tatsächlich auch. Häufig
findet dies jedoch nicht vernetzt statt, viele, vor
allem in komplexen Fällen, haben den Eindruck,
am Rand der Belastbarkeit zu sein. Und versuchen
verzweifelt ihre Idee, die selbstverständlich gut ist,
an den Mann zu bringen. Dabei verlieren wir alle
aus den Augen, dass die wirklich tollen und guten
Ideen manchmal mit der Realität gar nichts zu tun
haben können.
Eindrucksvoll stellte Angela Marfurt von der KESB
St. Gallen ein Fallbeispiel vor, in dem mit der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde, den Kinder- und Jugendpsychiatrischen Diensten, den
Mitarbeitern der Klinik Sonnenhof, dem Amtsarzt,
der Polizei, der Berufsbeiständin, dem Jugendheim
Platanenhof, der Klinik Wil, dem Sozialamt, drei Jugendheimen und einem Internat sowie der Klinik
Münsterlingen insgesamt 13 Teamplayer beteiligt
waren.
Entlastung entschleunigt –
auch den perspektivischen Prozess!
In solch komplexen Fällen ist eine stationäre Aufnahme für den Patienten sowie für alle Teamplayer ausserhalb der Klinik zunächst mit einer grossen Entspannung verbunden. Man pausiert, kann
reflektieren, kann sich beruhigen und kommt auf
neue Ideen. Dieser durchaus sinnvolle Vorgang
dauert seine Zeit und ist neben Entlastung, Pause
und Erholung auch mit immensen Kosten verbunden, was aber für all jene, die dann keine Unterbringungskosten mehr zahlen müssen, wiederum eine
Entlastung darstellt. Zu viel Entlastung in diesem
Sinne verlangsamt den perspektivischen Prozess
bzw. lässt ihn gelegentlich erst gar nicht in Gang
kommen. Dazu müssten baldmöglichst alle Helfer
zusammenfinden, um miteinander zu kommunizieren. Entscheidungen müssten getroffen werden, dies möglichst zeitnah im Sinne der Patienten,
die ja nur so kurz wie möglich im stationär psychiatrischen Rahmen verweilen sollen, um alsbald
wieder ambulant behandelt werden zu können.
Prozessoptimierung intern
Was also ist nötig, um das Potenzial an den Schnittstellen bzw. den Übergängen ganz auszuschöpfen? Innerhalb der Klinik Sonnenhof versuchen
wir kontinuierlich, die internen Prozesse zu optimieren. Die Einführung eines neuen Klinikinformationssystems soll dies erleichtern; in diesem
Zusammenhang werden alle Prozesse derzeit neu
beschrieben und es wird dabei versucht, diese zu
«verschlanken», Verstaubtes auszumustern und im
Sinne der Patienten prozessorientiert zu arbeiten.
Interne Schulungen zum Aggressions- und Krisenmanagement sowie eine im Jahr 2015 stattfindende Schulung des Gesamtkaders in horizontaler
Führung sind weitere Bausteine. Immer wieder
wird der Blick auf das Bewusstsein für Übergänge
und Schnittstellen geschärft.
Vernetzungsbemühungen extern
Neben den internen Bemühungen versuchen wir
uns mit all unseren Partnern noch besser zu vernetzen. In diesem Zusammenhang muss die enge Zusammenarbeit zwischen Klinik Sonnenhof und den
KJPD St. Gallen hervorgehoben werden. Bestrebung ist hier immer wieder, eine Behandlungskette im Sinne «ambulant vor stationär vor ambulant»
zu ermöglichen. Aber auch die Zusammenarbeit
mit all unseren anderen Partnern versuchen wir
verstärkt anzugehen. Dies gelingt in einer Vielzahl
von Arbeitskreisen, die in den letzten zwei Jahren
entstanden sind.
Fazit und Ausblick
Die Frage «Wohin mit den Kindern?» ist also nicht
abschliessend beantwortet worden. Die am Ende
der Tagung stattfindende Plenumsdiskussion erbrachte unter anderem den Vorschlag eines Kriseninterventionszentrums. Dieses könnte, wie die
Klinik Sonnenhof auch, ein rein psychiatrisches,
von Kanton und Krankenkassen getragenes Unternehmen sein. Alternativ wäre darüber nachzudenken, ob nicht auch eine Kooperation von Bildungs-,
Sozial- und Gesundheitsdepartement im Sinne einer gemeinsam zu erarbeitenden Konzeption und
einer Mischfinanzierung eine Lösung darstellen
könnte.
Das Gesundheitsdepartement des Kantons St. Gallen hat mit seiner Spitalplanung Psychiatrie 2014
und dem Strukturbericht auch für die Kinder- und
Jugendpsychiatrie die St. Galler Leistungsanbieter evaluiert. Auch dieser Bericht beschreibt noch
Lücken bei der Vernetzung. Ebenso beschreibt
er das Fehlen eines spezialisierten Kriseninterventionsangebots. In Zusammenarbeit mit den
betroffenen Leistungserbringern sollen Bedarf,
Ausgestaltung, Standort sowie Finanzierung eines
solchen Kriseninterventionszentrums für Kinder
und Jugendliche, aber auch allfälliger Alternativen
im Hinblick auf die nächste Überarbeitung der
Spitalliste Ende des Jahres 2017 geprüft werden.
Dr. med. Ulrich Müller-Knapp
Chefarzt / Klinikleiter
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Fachtagung:
Psychosen in der Adoleszenz
Unsere Herbsttagung 2014 widmete sich dem
Thema «Psychosen in der Adoleszenz». Dazu referierten Dr. Gregor Berger (Oberarzt, KJPD ZH,
Leiter Notfalldienst), Prof. Dr. med. Silke Bachmann
(Ärztliche Direktorin, Clienia Littenheid) und Prof.
Thomas Staroszynski (Professor für Kunsttherapie,
Kunsthochschule Nürtingen).
Die Adoleszenz als kritische Phase
Die Adoleszenz stellt aus entwicklungspychologischer Sicht eine sensible und kritische Phase dar.
Einerseits steht die Bewältigung der altersspezifischen Entwicklungsaufgaben an. Anderseits wird
der junge Mensch mit vielen psychosozialen und
gesellschaftlichen Anforderungen und Einflüssen
von aussen konfrontiert, während bei ihm selbst
körperliche und neurologische Prozesse in Gang
kommen, sich biologisch-genetische Veranlagungen manifestieren und – oft turbulente – innerseelische Vorgänge vonstattengehen.
Durch diese Faktoren wird die Adoleszenz zu einer sehr dynamischen und vulnerablen Zeit, die
anfällig ist für unterschiedliche Störungen, auch
psychische.
Psychosen
Psychosen sind schwere und komplexe psychische
Krankheitsbilder. Treten sie im Jugendalter auf,
so können sie einen erheblichen Einfluss auf die
gesamte weitere Entwicklung der betroffenen Individuen haben. Die frühzeitige Erkennung von
Psychosen und deren adäquate Behandlung entscheiden deshalb wesentlich über den Erfolg des
Heilungsprozesses und den weiteren Verlauf der
Erkrankung.
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Viele Menschen, die an einer Psychose erkranken,
erleben zunächst über lange Zeit subklinische Symptome, die unspezifisch sind und sich in einem Verlust der individuellen Stresstoleranz zeigen, sowie
in einer Abnahme der funktionellen Leistungsfähigkeit; es kommt zu einem «Knick» in der eigenen
Lebensgeschichte. Diese Phase wird als Hochrisikostadium bezeichnet. Erst wenn sich daraus eine
manifeste Psychose entwickelt, kann retrospektiv
von einer Prodromalphase gesprochen werden,
welche die Entwicklung der psychotischen Erkrankung angekündigt hat. Eine wesentliche Rolle
in der Behandlung aller psychischen Störungen,
insbesondere jedoch bei psychotischen Erstmanifestationen, spielt dabei die sogenannte «DUP»:
die Dauer der unbehandelten Psychose. Je länger
die Erkrankung in ihrer frühen Phase nicht erkannt
wird, desto gravierender sind die Folgen:
– Unvollständige Besserung der Symptome,
– Schlechtere soziale und berufliche Integration,
– Einbusse kognitiver Fähigkeiten,
– Höhere Dosis antipsychotisch wirksamer
Medikamente,
– Geringere Compliance,
– Höhere Rückfallgefahr und längere Rehospitalisierungsphase.
Früherkennung
Für alle psychischen Erkrankungen – gerade in der
Adoleszenz – ist die Früherkennung von grosser
Bedeutung, denn es besteht ein wechselseitiger
Zusammenhang zwischen psychischer Störung
und nicht erfüllter Entwicklungsaufgabe.
Einerseits stehen psychische Störungen oft der
Erfüllung von Entwicklungsaufgaben und dem
Erreichen von Entwicklungsschritten im Weg. Anderseits sind unerreichte adoleszenz-spezifische
Entwicklungsabschnitte (z.B. Identitätsfindung,
Autonomieentwicklung, körperliche und psychosexuelle Entwicklung, Erarbeiten einer beruflichen
Perspektive usw.) assoziiert mit einem geringeren
psychosozialen Funktionsniveau, was wiederum
anfällig macht für das Entstehen psychischer Störungen. Somit entsteht ein Teufelskreis.
Weil die ersten Anzeichen einer psychotischen
Erkrankung oft unspezifisch sind und erst der weitere Verlauf der Symptomatik eine eindeutige diagnostische Zuordnung erlaubt, besteht eine grosse
Schwierigkeit darin, die betreffenden Patienten
frühzeitig zu erkennen. Zudem zeigen sich insbesondere in der Adoleszenz immer wieder individuelle psychische Besonderheiten, welche nur
schwer in die Kategorien «krank» oder «gesund»
diagnostisch einzuteilen sind.
Gregor Berger plädiert deshalb dafür, in der Diagnostik und Behandlung von Psychosen das Konzept des «Stagings» anzuwenden. Demnach kann
eine psychotische Erkrankung in unterschiedliche
Stadien eingeteilt werden. Ähnlich wie bei der Diagnostizierung der Persönlichkeitsstörung, wo zunehmend nicht mehr eine kategoriale Zuordnung
vorgenommen wird, sondern von Dimensionen
gesprochen wird, kommt bei der diagnostischen
Beurteilung psychotischer Erkrankungen das
«Staging» zur Anwendung. Eine solche Einteilung
hat bestimmte Vorteile, z.B. kann eine stadienge-
rechte Diagnose vorgenommen werden, können
Behandlungen und Prognosen optimiert und das
Stigma der Erkrankung reduziert werden.
Unterschiedliche Phasen der Erkrankung
Unterschieden werden folgende Stadien:
–Stadium 1: Notwendigkeit, Hilfe in Anspruch zu
nehmen. Depressive Symptome, Substanzmissbrauch, sinkendes Funktionsniveau.
– Stadium 2: Erste psychotische Symptome, Manie
oder psychotische Depression.
– Stadium 3: Chronische Psychosen.
– Stadium 4: Residualzustände.
Die Anwendung des «Stagings» bei der Behandlung von Psychosen hat Vorteile, denn über die
konventionelle psychiatrische Diagnostik hinaus
erlaubt es eine sehr viel feinere Art, zu diagnostizieren und ermöglicht, adäquate, dem jeweiligen
Stadium entsprechende Behandlungsmassnahmen und Interventionen festzulegen.
Behandlung
Für eine optimale und nachhaltige Behandlung
betont auch Silke Bachmann die Relevanz der frühestmöglichen Intervention. Durch eine Früherkennung und eine zeitnahe Intervention kann nicht
nur eine Verbesserung der aktuellen Symptomatik
und eine Verminderung oder gar Vermeidung persönlicher, sozialer und beruflicher Desintegration
erwirkt werden.
In der Behandlung von Psychosen sind sogenannte Positive Symptome – wie etwa Halluzinationen
– der Behandlung besser zugänglich als die Negativsymptomatik. Unter Letztere fallen z.B. die
Abnahme der Motivation, der soziale Rückzug,
die Sprachverarmung und die Affektverflachung.
Auch die kognitiven Auffälligkeiten, z.B. Aufmerksamkeitsstörungen und Beeinträchtigung des
Gedächtnisses, sind weniger gut zu behandeln.
Psychotische Erkrankungen verlaufen oft im Zusammenhang mit Suchterkrankungen. Diese Komorbidität begünstigt einerseits einen früheren
Krankheitsbeginn und wirkt sich anderseits negativ
auf die Behandlungsmotivation des Patienten aus.
Von entscheidender Bedeutung für eine erfolgreiche Behandlung ist das Zusammenspiel von
Pharmakotherapie, Psychotherapie und Soziomilieutherapie. Auch der Einbezug nahestehender
Personen stellt einen wichtigen Bestandteil der
Behandlung dar, auch schon im frühen Stadium
einer Erkrankung. Einerseits sind Angehörige direkt
mitbetroffen, anderseits stellen sie eine wichtige
emotionale und soziale Unterstützungsquelle für
die Patienten dar. Auch in der Arbeit mit Jugendlichen stellt deshalb die enge Zusammenarbeit mit
den Eltern und der Familie einen wichtigen Teil der
Behandlung dar. Insbesondere die Psychoedukation – also der Umgang mit der Erkrankung – sollte
in jeder Phase der Behandlung einen zentralen
Stellenwert einnehmen, um neben anderen therapeutischen Interventionen, wie z.B. kognitives
Training, soziale Aktivitäten oder Bewegungstherapie, den Verlauf positiv zu beeinflussen und den
Betroffenen ein möglichst hohes Mass an Kompetenz im Umgang mit ihrer Erkrankung zugestehen
und somit die Lebensqualität positiv beeinflussen
zu können. Auch eine – zu Beginn vor allem stützende – Psychotherapie sollte ein Bestandteil der
Behandlung sein, denn sie schafft die Grundlage
des Verstehens und ermöglicht die Integration der
Erkrankung in die eigene Persönlichkeit und Lebensgeschichte.
Kunsttherapeutischer Zugang
Neben dem psychotherapeutisch-psychiatrisch
stellt der kunsttherapeutische Zugang eine weitere Behandlungsmethode dar. Thomas Staroszynski erklärte, dass mit künstlerischem Handeln ein
spezifischer Erfahrungs- und Erzählraum geschaffen wird, in dem therapeutische Arbeit stattfinden
kann. Über den Prozess des Gestaltens können sich
die Patienten ausdrücken und ihre inneren Vorgänge sowie ihre psychischen Erlebnisse symbolisieren. Eine kunsttherapeutische Begleitung soll
dabei den Prinzipien der stützenden Psychotherapie folgen. Dabei finden zunächst kürzere Kontakte in einer Sicherheit und Ruhe vermittelnden
Umgebung statt, gefolgt von einer Aktivierung unter Bereitstellung eines strukturierenden Settings.
Aufmerksam muss darauf geachtet werden, dass
weder eine kognitive noch eine emotionale Überforderung stattfinden. Eine interdisziplinäre Vernetzung mit dem Behandlungsteam ist eine wichtige Voraussetzung, um die Kunsttherapie in das
gesamte Behandlungskonzept einzubinden. Die in
der Kunsttherapie gelebten Kommunikations- und
Beziehungsmodalitäten ermöglichen somit das
Entstehen emotionaler Regulationssysteme und
die Neuordnung psychischer Strukturen.
Dr. phil. Natalia Kunz
Leitende Psychologin
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Miteinander – füreinander:
ein Spielplatz verbindet
Seit einigen Jahren besteht der grosse Wunsch, das
Gelände der Klinik Sonnenhof an die Bedürfnisse
der Kinder und Jugendlichen anzupassen. Um
dieses Projekt nun endlich umzusetzen, wurde im
Oktober 2013 eine Projektgruppe aus den Bereichen Pflege / Sozialpädagogik, Psycho- und Kreativtherapie sowie Ärzte und Schule gegründet, um
den Startschuss zu initiieren. Als externer Experte
wurde Markus Allemann von Allemann Naturgärten, Schönholzerswilen, ins Boot geholt. Sein grosser Erfahrungsschatz an diversen Spielplatzbauten
in der Region sollte in die Planung dieses grossen
Projekts mit einbezogen werden.
Extrene Partner Markus Allemann, Naturgärtner,
Schönholzerswilen
Mitglieder der Projektgruppe Deborah Benz,
Rahel Dudler, Veronika Grad, Michael Heisel, Käthi
Keller, Urs Koller, Daniela Krucker, Valentina
Moosbeckhofer, Marcel Peterer, Patricia Rüesch,
Andrea Scheck, Pauline Schre-zenmeir, Sabine
Staroszynski, Reto Wäspe, John Villabruna-Belt,
Andy Wittenwiler,
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«ESSA» steht für Erlebnis-, Spiel- und Sport-Arena.
Dieser Name steht für die folgenden Projektideen:
… das Klinikgelände soll den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen angepasst werden;
… Spiel-, Entwicklungs- und Erlebnisräume sollen
entstehen, die von Kindern und Jugendlichen sowohl selbstständig als auch im Rahmen von Gruppenaktivitäten genutzt werden können;
… Kinder, Jugendliche und Mitarbeitende werden
in den Entwicklungs- und Gestaltungsprozess mit
einbezogen und können sich so mit Gelände und
Entwicklungsraum identifizieren».
In der Planungsphase wurde in mehreren Workshops der Projektgruppe der Gesamtplan für den
Spielplatz erarbeitet. Grosse Wichtigkeit dabei hatte auch die Mitarbeit der Kinder und Jugendlichen.
Diese erstellten Modelle mit Wünschen und Vorstellungen für einen «perfekten» Spielplatz. Auch
die Projektgruppe hatte Ideen gesammelt und
diese dann mit den Wünschen der Kinder und
Jugendlichen verglichen. Nach intensiver Auswertung konnte dann mithilfe von Fachmann Markus
Allemann der definitive Bauplan erstellt werden.
Für die Realisierung des Projekts «ESSA» war die
Klinik Sonnenhof auf Unterstützung von aussen
angewiesen. Ein Spendenkonto, das bereits seit
Jahren vorhanden ist, und ein im Budget festgelegter Betrag finanzierten dieses Projekt nur teilweise. Die geplante Eigenleistung während einer
Sonderwoche ermöglichte, die Kosten weiter zu
verringern. Eine Sponsorentafel im Zentrum des
Spielplatzes benennt die wichtigsten Spender.
Der Spielplatzbau mit den Kindern und Jugendlichen als milieutherapeutische Arbeit am eigenen
Entwicklungsraum war zentrales Element des Projekts. Die Sonderwoche im Juni 2014 war geprägt
von viel Arbeit, die natürlich auch Motivationsarbeit der Mitarbeitenden für die Kinder und
Jugendlichen enthielt, da die Arbeiten körperlich
anstrengend waren. Durchwegs verlief die «Bauwoche» sehr positiv und ohne grosse Blessuren.
Alle Bereiche der Klinik und die Patienten arbeiteten Hand in Hand.
ehemalige Patientinnen und Patienten, die bei der
Planung dabei waren, sowie Mitarbeitende des
«Sonnenhofs» und die Projektgruppe zu einem feinen Brunch. Anschliessend wurden die Fahnen mit
allen Namen der am Projekt beteiligten Personen
beschriftet, gehisst und der Spielplatz feierlich eingeweiht. Frohe, lachende Patienten tobten sich an
diesem sonnigen Freitag in den Sommerferien aus.
Bei vielen war Stolz dabei, weil sie bei der Projektgruppe, der Planung oder beim Bau mit dabei waren und nun das Ergebnis geniessen konnten.
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14
Erfahrungsbericht einer Patientin
Eine 17-jährige Patientin schildert gegen Ende der
Behandlung ihre Eindrücke folgendermassen:
«Ich bin wegen selbstverletzenden Verhaltens
(SVV) und Entzugserscheinungen im Rahmen meiner Drogensucht als Noteinritt in die Klinik Sonnenhof gekommen. Am Anfang war ich fest davon
überzeugt, dass dies nur ein Kurzaufenthalt wird.
Ich fühlte mich nicht verstanden und wollte so
schnell wie möglich wieder weg von hier. Nachdem mir dann der Oberarzt das DBT-A-Programm
vorgestellt hatte, brauchte ich noch eine Weile, bis
ich mich wirklich dazu überwinden konnte. Ich
hatte Zweifel, ob mir hier wirklich geholfen werden
kann. Schliesslich habe ich mich doch für das
Programm entschieden, weil ich merkte, dass ich
Unterstützung brauche und die Klinik mir diese
gewähren kann.
mussten mir Mitarbeiter aufzeigen, was ich für
Fortschritte machte, weil ich es selbst nicht immer
gesehen habe. Dies war mir eine grosse Hilfe, und
so konnte ich immer wieder genug Kraft schöpfen,
um weiter zu machen.
Nun stehe ich am Ende des DBT-A-Programms.
Rückblickend habe ich die richtige Entscheidung
getroffen. Ich habe viele Techniken und Fähigkeiten (Skills) gelernt, die ich gut im Alltag anwenden
kann und welche mir persönlich helfen. Seit Beginn des Programms kann ich positiver in die Zukunft blicken, da ich jetzt weiss, wie ich in schwierigen Situationen reagieren kann.»
A.S. (17-jährig)
In den ersten Wochen merkte ich schnell, dass es
grossen Durchhaltewillen braucht und man nur
weiterkommen kann, wenn man wirklich freiwillig
das Programm absolviert. Es ist nicht einfach, dass
man sich plötzlich so intensiv mit sich selbst beschäftigen soll. Am schwierigsten für mich war es,
den Mitarbeitern und Mitpatientinnen Vertrauen
zu schenken und sich ihnen gegenüber zu öffnen.
Dies war eine ganz neue Erfahrung für mich. Auch
in den einzelnen Gefässen (Skills-, Basis- und Achtsamkeitsgruppe) spielt das Vertrauen eine grosse
Rolle, weil man auch viel über die anderen erfährt.
Am Anfang war es schwer, bis ich mit den vielen
neuen Begriffen, die verwendet wurden, klarkam,
aber durch die gute Führung von den Mitarbeitern
war dies schnell der Fall.
Natürlich ist es nicht immer gut gelaufen. Ich habe
auch Rückfälle gehabt, nach denen es nicht einfach war, wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Es gab auch Zeiten, in denen ich der Überzeugung war, ich sei am falschen Ort. Durch die
vielen Regeln habe ich mich zeitweise eingeschränkt und nicht altersgerecht behandelt gefühlt. Ich fühlte mich in solchen Momenten nicht
verstanden und war verzweifelt. Doch ich brauchte
diese Regeln, um auf dem richtigen Weg zu bleiben. Immer und immer wieder habe ich mir meine
Ziele vor Augen führen müssen, um nicht aufzugeben. Während meines Aufenthalts habe ich sehr
viele Fortschritte gemacht. Mit jedem kleinen
Schritt, den ich vorwärts kam, wuchsen meine Motivation und mein Glaube daran, dass ich meine
Suchtprobleme in den Griff kriegen werde. Oft
15
Der Bereich Pflege / Sozialpädagogik
im Kontext des horizontalen Denkens
Kernidee des horizontalen Führens ist es, Arbeitsprozesse – im Lichte des Unternehmensimpulses – konsequent auf den Kunden auszurichten
und die Mitarbeitenden zu befähigen, in diesem
Zusammenhang einen möglichst hohen Grad an
Eigenverantwortung und Selbststeuerung zu
übernehmen. Das heisst, auch Freiräume für den
Mitarbeiter zu schaffen und diesem somit eine individuelle Entwicklung zu einem noch verantwortungsbewussteren Mitarbeiter zu ermöglichen.
Im Prozess zu dieser Thematik haben wir uns auf
der Leitungsebene interdisziplinär intensiv mit
dem Thema auseinandergesetzt. Am Anfang dieser Entwicklung stand der Kreationsprozess. Dieser
Prozess beschreibt die Entwicklung des gesamten
Betriebes, aber auch der Teilbereiche in den vier
Hauptelementen des Prozessorientierten Denkens,
der Balance und der Verbindung dazwischen.
Aus Sicht des Bereichs Pflege / Sozialpädagogik gestalten wir unsere Arbeit mit Hilfe der vier Sichtweisen wie folgt:
Sie – für wen wir es tun:
Alles, was wir tun, tun wir für das Wohlergehen der
Kinder und Jugendlichen, die uns anvertraut werden. Sie sind es, weswegen wir da sind. Oft zusammen mit deren Eltern, manchmal auch mit Bei-
Kreationsprozess
Was wir erbringen:
– Strukturen
– Prozesse
– Beratungsleistungen
– Dienstleistungen
– Impact
– Mehrwert
– Verantwortung
Es
Wie wir es miteinander tun:
– Getragenes Zukunftsbild
und Strategie
– Getragene Werte, Einzigartigkeit
– Leadership, Zusammenarbeit,
Umgang, Lernkultur, Sichtbarkeit
– Synergie der individuellen Talente
– Klare Aufgaben, Rollen
und Verantwortung
– Co-inspiring, co-learning
und co-development
– Absprachen und Commitment
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16
Was ich dazu beitrage:
– Selbstwahrnehmung und
Selbstreflexion
– Überzeugungen und Werte
– Wissen, Erfahrung
– Ergreifen von Initiativen
– Qualitätsverständnis
– Inspiration und Energie
– Engagement
– Biografie und Lernweg
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Für wen wir es tun:
– Erwartungen, Bedürfnisse,
Nöte, Fragen und Herausforderung der Gesellschaft,
Markt und Kunden
– Relevante globale, regionale,
lokale Trends und Entwicklung
stand, Vormund oder anderen Professionals,
welche unsere Klienten in ihren Bedürfnissen unterstützen.
Ich – was ich (der Bereich Pflege /Sozialpädagogik) dazu beitrage:
Insgesamt bis zu 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Bereich Pflege / Sozialpädagogik stehen den Kindern und Jugendlichen und ihren
(Helfer-)Systemen 365 Tage pro Jahr rund um die
Uhr zur Verfügung. Diese 70 Mitarbeitenden umfassen zusammen knapp 50 Vollzeitstellen, verteilt
über 42 Stellen in drei Tagesdienst-Teams, 7 Stellen
in einem Nachtdienst-Team und 1 Leitungsstelle
für den gesamten Bereich.
Diese 70 Stellen werden von unterschiedlichsten
Menschen verschiedenster Nationalitäten und mit
einer grossen Diversität an Pflege- und Sozialpädagogischem Hintergrund besetzt.
Neben den etwa 58 diplomierten Mitarbeitenden
stehen den Kindern und Jugendlichen und deren
(Helfer-)Systemen auch sechs angehende Sozialpädagogen / -innen und sechs (Vor-)Praktikanten / -innen zur Verfügung. Diese werden von zwei Ausbildungsverantwortlichen Pflege / Sozialpädagogik
begleitet.
Wir – wie wir es miteinander tun:
Wir leben eine Fehlerkultur, bei der neben dem
Lernen für unsere Klientel auch die Entwicklung
des einzelnen Mitarbeitenden und die Entwicklung des Betriebes als Gesamtes im Fokus steht.
Wir legen sehr grossen Wert auf eine offene, wertschätzende und prozessorientierte Zusammenarbeit und sind seit einigen Jahren auf der Suche
nach dem idealen Mix des Teamworks zwischen
den verschiedenen Bereichen. Uns ist es dabei ein
grosses Anliegen, die Prozesse der Zusammenarbeit so optimal wie möglich zu gestalten. In diesem Zusammenhang haben wir 2013 disziplinenübergreifend durch die Mitarbeitenden der
Stationen und des Mittelkaders die Sitzungsstruktur überarbeiten lassen und das «Tandem-Modell»
für unsere Klinik entwickelt und eingeführt.
Die neue Sitzungsstruktur gewährleistet einen sehr
genauen Informations- und Kommunikationsfluss
mit einer optimalen Nutzung von Ressourcen. Das
«Tandem-Modell» garantiert uns eine genaue Einteilung der Zusammenarbeit und der Übernahme
von Verantwortung der verschiedenen Disziplinen.
Unser Denken geht dabei von folgendem Prinzip
aus: Diejenigen, die bei den Kindern und Jugendlichen am nächsten «dran» sind, sollen auch gemeinsam für den Prozess rund um das Kind und
den Jugendlichen verantwortlich sein. Im Idealfall
arbeiten im multidisziplinären Team alle so zusammen, dass immer derjenige mit dem meisten
Know-how für die jeweilige Situation entscheidet
und verantwortlich ist. Natürlich können die Mitarbeitenden aus den Bereichen Pflege / Sozialpädagogik und Ärzte / Therapeuten nicht alle Bereiche
abdecken. Sie bilden also als «Kern-Tandem» die
kleinste Entscheidungseinheit des multidisziplinären Teams und holen die anderen Professionen
situativ in den Entscheidungsprozess. Ein Teil dieses «Kern-Tandems» wird vom Bereich Pflege / Sozialpädagogik übernommen. Obwohl wir eine
fachärztlich geleitete Klinik sind, bei der am Schluss
die endgültige Verantwortung dem ärztlich-therapeutischen Bereich gehört, sind wir immer darum
bemüht, den Prozess gemeinsam zu gestalten,
unter Berücksichtigung der einzelnen Bereichskompetenzen.
Es – was wir tun:
In dem Zusammenhang ist der Bereich Pflege / Sozialpädagogik verantwortlich für die 24-StundenBegleitung der Kinder und Jugendlichen. Wir begleiten unsere Klientel bei der Alltagsgestaltung in
allen Bereichen. So unterstützen wir unsere Patienten im Erreichen ihrer Ziele, bei der Befriedigung
ihrer Bedürfnisse und bei der Bewältigung ihrer
Krisen. Für diese Aufgaben stehen uns eine Vielzahl
von Methoden zur Verfügung. Unter anderem nutzen wir dafür der Pflegeplanung nach Fiechter und
Meier als wegweisende Modelle.
John Villabruna-Belt
Leiter Pflege / Sozialpädagogik
17
Bazar der Klinik –
ein vielbesuchter Anlass
Der Bazar gehört zu den grössten Anlässen im
«Sonnenhof»-Jahr. Deshalb haben wir uns vorgenommen, über dieses Ereignis im Jahresheft zu berichten. Zwei Schülerinnen aus der Werkklasse haben sich bereit erklärt, den Bazar genauer unter die
Lupe zu nehmen und darüber zu schreiben.
Früher und heute
Schon seit über 40 Jahren findet der beliebte Bazar
statt. Mit diesem Anlass wollte man die Klinik für
alle Interessierten öffnen und so dafür sorgen, dass
die Klinik im Dorf besser integriert ist. Unter den
zahlreichen Besuchern befinden sich schon seit
Anfang auch viele ehemalige Patienten. Natürlich
fand in den vielen Jahren auch ein Wandel statt.
Wurde früher nur im Lehrerteam an den Verkaufsartikeln oft bis tief in die Nacht gearbeitet, erfolgen
die Vorbereitungen heute in gut organisierter
Teamarbeit gemeinsam mit den Patienten, den
Stationen und der Schule.
Motto «Tannenbaum»
Das Hauptthema für den Bazar – dieses Jahr der
Tannenbaum – wurde von einer Arbeitsgruppe gewählt. Bei der Umsetzung durfte jeder seine Ideen
einbringen, selber umsetzen oder an die entsprechenden Personen weiterleiten. Der Bazar bedeutet für alle eine gute Öffentlichkeitsarbeit und eine
schöne Abwechslung zum Arbeitsalltag. Dies ist
aber auch mit viel Arbeit und Aufwand verbunden,
jedoch überwiegt die Freude, seine Ergebnisse zu
präsentieren. Mit den Einnahmen vom Bazar haben die Schule und die Stationen die Möglichkeit,
aussergewöhnliche Anschaffungen für die Jugendlichen zu tätigen. Wie z.B. Kanus, Velos, Gokarts oder Alpamare-Besuche. Aber auch der Stundenlohn der Werkschüler für die Arbeit in der
Werkstatt wird daraus finanziert.
18
Der grosse Tag!
Der Bazar öffnete seine Türen am Samstag, 29. November um 9.30 Uhr. Im Laufe des Tages kamen
immer mehr Leute dazu. Der grösste Ansturm war
um die Mittagszeit. Die Besucher hatten das Vergnügen, sich zwischen einem vielseitigen Angebot
entscheiden zu können. Zudem bekamen sie auch
einen Einblick in die Räumlichkeiten der Kreativtherapien, Stationen, Schulzimmer, der Werkstatt und
der Handarbeit. Zusätzlich hatte man die Möglichkeit, nach Lust und Geduld im Zelt Kerzen zu ziehen. Die Mitarbeiter waren sehr motiviert und
konnten voll und ganz hinter ihren Produkten stehen. Viele ehemalige Patienten des «Sonnenhofs»
kamen, um damalige Mitpatienten und Mitarbeiter
wieder zu sehen. Sie haben sich über soziale Netzwerke verabredet. Der Besuch war für sie sehr emotional und erfreuend. Die meisten kamen aber
trotzdem mit einem positiven Gefühl zurück in den
«Sonnenhof» und das auch meistens über mehrere
Jahre hinweg.
Die Besucher schwärmten vom Bazar, und viele
kommen jedes Jahr aufs Neue. Sogar der Gründer
des Bazars war anwesend!
Fazit
Der Bazar war ein Highlight für Gross und Klein. Die
viele Arbeit hat sich gelohnt, war ein voller Erfolg
und wurde von allen Seiten sehr geschätzt. Der Leiter Pflege / Sozialpädagogik beschreibt den diesjährigen Bazar als sehr gelungen. Es war schön, von
den ehemaligen Jugendlichen zu hören, dass sie
auf einem guten Weg sind. Sehr beliebt bei den
Besuchern war die Veränderung der Speisekarte.
Auch das «Schlemmerhüsli» war sehr beliebt.
Werkschülerinnen S. (18) und Z. (17)
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19
Vom Praktikanten
zum Sozialpädagogen HF
Praktikum
Im Februar 2010 startete ich mit einem Praktikum
in der Klinik Sonnenhof. Damals wusste ich noch
nicht, was in den kommenden fünf Jahren alles auf
mich zukommen wird. Aber alles von Anfang an:
Ich begann am 1. Februar auf der Gruppe «Merkur»,
damals hiess die Station noch Akutstation und war
geprägt von vielen Notfällen. Nach einer kurzen
Zeit als Praktikant arbeitete ich vor dem Ausbildungsbeginn eineinhalb Jahre als Betreuer ohne
Ausbildung. Begleitet wurde ich von der Stationsleiterin und den Mitarbeitenden der Station.
Ausbildung zum Sozialpädagogen
Mit dem Wechsel im Sommer 2011 in die berufsbegleitende Ausbildung zum Sozialpädagogen bei
der Agogis in Wil und St. Gallen reduzierte sich mein
Arbeitspensum in der Klinik rapide und gleichzeitig
fühlte ich mich fachlich mehr und mehr gestärkt.
20
Ich wurde noch intensiver durch die Stationsleiterin begleitet und begann, meine Arbeit bewusster
zu reflektieren. Mein Arbeitspensum von 60 % wurde ergänzt durch einen Schulanteil von rund 30 %.
So besuchte ich jeweils einmal im Monat eine komplette Woche den Unterricht in Wil und ab dem
zweiten Jahr in St. Gallen. Durch die Schulwochen
konnte ich mich oft zusätzlich motivieren und kam
«vollgeladen» mit neuen Methoden / Theorien und
Ansätzen zurück an den Arbeitsplatz.
Das erste Jahr war vor allem bei der Arbeit eine
grosse Herausforderung. Unser Team erlebte viele
Zu- und Abgänge von Mitarbeitenden. Die Stelle
der Ausbildungsverantwortlichen war noch in weiter Ferne. So fiel es mir manchmal schwer, mich
in der Rolle des Auszubildenden zurechtzufinden.
Als dann in der Mitte des ersten Ausbildungsjahres
entschieden wurde, dass mein komplettes Team
die Gruppe wechselt und ich als Auszubildender
auf der Gruppe bleiben sollte, war für mich ein Tiefpunkt in meiner Ausbildung erreicht.
Anschliessend ging es steil bergauf. Mein Team
wurde neu zusammengesetzt, neue Mitarbeitende
kamen in die Klinik und die für mich lang ersehnte
Stelle der Ausbildungsverantwortlichen wurde geschaffen. Ich erinnere mich noch gut an eine der
ersten Fragen von der Ausbildungsverantwortlichen, die lautete: «Weshalb arbeitest du nach diesen turbulenten Jahren weiterhin im ‹Sonnenhof›?»
psychiatrie mit Bewegung und Sport». Dies nicht
zuletzt deshalb, da ich grundsätzlich der Meinung
bin, Bewegung und Sport fördere die psychische
und physische Gesundheit, weshalb wir bereits seit
einigen Jahren erfolgreich einen Sport- und Bewegungsabend auf der Station 3 in die Wochenstruktur integriert haben.
Rückblickend denke ich, ich verfügte über viel
Zuversicht in eine positive Entwicklung der Klinik,
welche mir die Energie und den Mut gab, die Ausbildung im «Sonnenhof» weiter voranzutreiben.
Die Arbeit mit den Jugendlichen und die neugeschaffene Stelle trieb diesen Optimismus an.
Ebenfalls zum Abschluss gehörte eine sozialpädagogische Interventionsplanung, welche als Grundlage für die mündliche Abschlussprüfung diente.
Für mich umfasst dies, den gesamten Hilfsprozess
und das Verständnis einer Prozessplanung nochmals vertieft zu bearbeiten und konkret in den sozialpädagogischen Alltag in der Klinik zu transferieren. Mit dieser Arbeit konnte ich im April 2014 alle
meine Ausbildungselemente abschliessen und das
Diplom als Sozialpädagoge HF entgegennehmen.
In der Funktion einer Stabsstelle hatte die Ausbildungsverantwortliche die Möglichkeit, losgelöst
von der Stationsleitung, mich zu begleiten, mich
zu fordern und fördern, meine Arbeit zu spiegeln
und mich in jeglichen Situationen zu unterstützen. So wurden über die Zeit laufend neue Ausbildungselemente geschaffen, um die sechs bis zwölf
Auszubildenden zu unterstützen. Regelmässig
stattfindende Gespräche mit der Ausbildungsverantwortlichen, Intervisionen und Lernlabore wurden geplant und durchgeführt. Die Ausbildung in
der Klinik Sonnenhof bekam ein Gesicht und wurde durch alle Beteiligten geformt. Die Begleitung
wurde noch verstärkt durch eine weitere Person,
welche auf der Station die Auszubildenden im Alltag begleitete und unterstützte.
Dipl. Sozialpädagoge HF
Noch bevor ich alle Ausbildungselemente abgeschlossen hatte, bewarb ich mich für eine Stelle als
Dipl. Sozialpädagoge auf der Station 3. Nach einem
erfolgreichen Bewerbungsverfahren wurde mir auf
1. Juli 2014 eine Stelle im gleichen Team angeboten, welche ich mit Freude annahm. Gerade die
vielen Veränderungen der letzten Jahre bewogen
mich dazu, auch nach der Ausbildung in der Klinik
Sonnenhof zu bleiben und diesen Prozess der Veränderung auch aktiv mitzugestalten. So meldete
ich mich auch als Stationsbegleitung für die Praktikanten und Auszubildenden auf der Station 3.
Ich möchte meine Erfahrungen, mein Wissen und
meine Motivation gleich weitervorantreiben und
weitergeben.
Auch auf der Station ging die positive Veränderung
weiter. Auf der Gruppe «Merkur» wurde eine spezielle DBT-A-Therapiestation eröffnet. Meine Ziele
wurden klarer und detaillierter, die Arbeit mit den
Jugendlichen fachlicher und pädagogischer gestaltet und im Team konnte ich mich verstärkt auch
fachlich klar ausdrücken. Gegen Ende des zweiten
Ausbildungsjahres begann dann ebenfalls die interne DBT-A-Weiterbildung, die wir als Gesamtteam
der Gruppe «Merkur» gemeinsam absolvierten.
Nach über fünf Jahren im ‹Sonnenhof› kann ich
sagen, ich durfte hier meinen Grundstein als Sozialpädagoge legen. Ich freue mich, dass ich in diesen fünf Jahren bei so vielen Prozessen bei den Jugendlichen und in der Klinik dabei sein durfte. Jede
Herausforderung in der Arbeit kann ich als Chance
sehen und werde dies auch in Zukunft versuchen.
Letztes Ausbildungsjahr
Im letzten Ausbildungsjahr beendete ich die DBTA-Ausbildung in der Klinik Sonnenhof. Gleichzeitig schrieb ich meine Diplomarbeit zum Thema
«Bewegung und Sport im Jugendalter – Sozialpädagogische Arbeit in einer Kinder- und Jugend-
Ich danke allen beteiligten Mitarbeitenden der
Klinik, besonders der Station 3 und der Ausbildungsverantwortlichen, allen Jugendlichen, die
im Laufe der Jahre bei uns waren, und allen sonst
involvierten Personen für die breite Unterstützung
in den letzten Jahren.
Gabriel Dahinden
Sozialpädagoge HF
21
Selbständigkeitsförderung
durch Projektarbeit
«Hilf mir, es selbst zu tun!»
Maria Montessori
Heterogenität der Klassen
Unsere Schüler stammen aus verschiedenen Kantonen, haben unterschiedliche Beschulungsarten
und Lehrmittel, sind verschieden alt und sind auf
unterschiedlichem Lernstand. Weil die Heterogenität der Klasse im Bereich der kognitiven Leistungen
sowie der Lern- und Arbeitsvoraussetzungen sehr
gross ist, arbeiten die Schüler mit einem eigens für
sie erstellten Wochenplan, bei deren Gestaltung sie
mitbestimmen dürfen. Die Lerninhalte sind auf das
Niveau des jeweiligen Schülers angepasst. Mit dem
Wochenplan wird das Lernen in die Hände der
Schüler gelegt. Sie können ihr Arbeitstempo weitgehend selber bestimmen. Der Wochenplan sorgt
dafür, dass in der Klasse zur gleichen Zeit an unterschiedlichen Aufgaben gearbeitet werden kann.
Den Kindern und Jugendlichen wird die Möglichkeit gegeben, selber zu entscheiden, wann sie welche Aufgabe bearbeiten und wie viel Zeit sie sich
dafür nehmen wollen.
22
Projektarbeit
Während der Wochenplanarbeit erhalten die Schüler auch Zeit für ihre Projekte. Die Projektarbeit hat
einen wichtigen Stellenwert im Unterricht. Oft wird
beim Schuleinstieg mit der Projektarbeit gestartet,
da die Motivation für andere Schulfächer gering ist.
Die Schüler können das Thema ihren Interessen
und Ressourcen entsprechend auswählen (Hobby,
Sport, Land, Musik, Technik usw.) und gehen in der
Folge mit mehr Motivation an die Arbeit. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema fördert
die Selbstständigkeit und hilft ihnen, sich nachhaltig mit dem Thema auseinanderzusetzen. Dabei
lernen sie, sich die nötige Hilfe selbst zu organisieren (effiziente Internetrecherche anhand von
Schlüsselwörtern) und werden in ihrem Arbeitsprozess individuell begleitet und unterstützt. Je
nach Lernstand werden mit den Schülern zusammen Lern- und Präsentationstechniken erarbeitet
wie Mind-Map, PowerPoint, Plakat, Stichwortkarten
oder Zusammenfassungen. Häufig bringen die
Schüler schlechte Schulerfahrungen mit und haben Mühe mit dem Sprechen vor der Klasse. Oftmals haben sie grosse Ängste und Hemmungen,
welche mit Unterstützung, konstruktiver Kritik und
Üben überwunden werden. Während ihres Aufenthaltes erhalten sie mehrmals die Möglichkeit, sich
mit einem Thema auseinanderzusetzen und es vor
der Klasse zu präsentieren. Nach der Präsentation
erfolgt im Klassenverband die Feedbackrunde. Die
zuhörenden Schüler lernen mit Hilfe von klar festgelegten Kriterien, ihre persönliche Meinung wertschätzend und konstruktiv zu formulieren.
Was hast du Neues gelernt? Nicht viel Neues, da
ich schon das meiste wusste. Ausser, dass es feines
Essen gibt in Brasilien.
usw. gehalten. Ich habe auch schon Power-PointPräsentationen gemacht, aber vor allem habe ich
Vorträge mit Plakaten gemacht, da ich gerne male.
Nachfolgend werden einige Erfahrungen
der Schüler vorgestellt.
Was bereitet dir Sorge, wenn du an die Projektvorstellung denkst? Dass mich andere auslachen.
Wieso hast du «Brasilien» für deine Projektarbeit
ausgesucht? Weil meine Kolleginnen aus diesem
Land kommen.
Was willst du beim nächsten Mal berücksichtigen bzw. anders machen? Ich möchte etwas zum
Essen mitbringen.
Wie bist du bei deinem Projekt vorgegangen?
Nachdem ich nach Infos gesucht habe, drucke ich
sie aus, lese sie durch und streiche das Allerwichtigste an. Danach mache ich mir im Kopf eine Zusammenfassung vom ganzen und schreibe es auf.
Für die Vorbereitung lese ich die Zusammenfassung sehr oft durch und versuche, die Sachen teilweise auswendig zu lernen. Die Zusammenfassung
habe ich während der Präsentation in den Händen,
um notfalls drauf zu schauen.
Welche Erfahrungen hast du bis jetzt mit Projektarbeit gemacht? Ich mache solche Arbeiten
nicht so gerne, wenn die Themen vorgegeben
werden.
Wie bist du vorgegangen, um an Infos zu gelangen? Ich habe im Internet recherchiert.
Welche Unterstützung hast du benötigt bzw. hat
dich weitergebracht? Internet (Infos), Lehrpersonen (Lesen der Arbeit).
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Wieso hast du das Buch «Outsider» gewählt? In
meiner Herkunftsklasse war ich gerade an diesem
Buch dran und wollte dort weitermachen.
Welche Erfahrungen hast du bis jetzt mit Projektarbeit gemacht? Die Projektarbeit macht mir
Spass, ganz besonders die Vorbereitung. Bis jetzt
habe ich Vorträge über Kaninchen, Bücher, Körper
Was bereitet dir Sorgen, wenn du an deine Projektvorstellung denkst? Ich habe Angst, dass ich
«rot anlaufe», den Faden verliere und die Textstelle
auf der Zusammenfassung nicht mehr finde.
Was willst du beim nächsten Mal berücksichtigen bzw. anders machen? Ich möchte meine Nervosität besser überspielen und versuchen, den Faden nicht zu verlieren.
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Wieso hast du «Die Zeit» zum Thema deiner Projektarbeit gemacht? Ich habe das Buch «Momo»
gelesen und mich gefragt, was die Zeit eigentlich
ist. Ich finde es ein spannendes Thema und wollte
eine Antwort auf diese Frage. Die Zeit kann man ja
nicht sehen, deshalb ist diese Frage so spannend.
Welche Erfahrungen hast du bis jetzt mit Projektarbeit gemacht? Bis jetzt habe ich meistens
Projekte über Tiere gemacht und das Thema immer mit einem Plakat vorgestellt. Das ist das erste
Mal, wo ich eine PPP mache. Dieses Thema war für
mich sehr schwierig und deshalb habe ich mich
etwas davor gedrückt und so lange gebraucht, um
es endlich präsentieren zu können.
Wie bist du vorgegangen, um an Infos zu gelangen? Ich habe die Lehrpersonen gefragt und im
Internet recherchiert.
Wie bist du bei deinem Projekt vorgegangen?
Ich habe alle Infos mit einem Mind-Map dargestellt
und versucht, eine Kurzfassung zu schreiben.
Was hast du Neues gelernt? Ich weiss jetzt, dass
wir ein inneres Zeitgefühl haben und wie die Zeit
definiert wird. Ich habe erfahren, wie wir die Zeit
messen. Aber ich frage mich immer noch, was die
Zeit wirklich ist. Ich habe gelernt, dass man die Zeit
23
Entwicklung der Klinikschule
2001 bis 2015
nutzen soll. Auch das Buch «Momo» kann ich allen
weiterempfehlen. Es hat mich zum Nachdenken
gebracht und mich für dieses Thema inspiriert.
Was bereitet dir Sorgen, wenn du an deine Projektvorstellung denkst? Ich denke positiv und
mache mir keine Sorgen.
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Wieso hast du diese Sängerin ausgesucht? Ich
habe mich für die Sängerin «Becky G» entschieden.
Einerseits weil ich sehr gerne Musik höre und andererseits weil ich es erstaunlich finde, was sie mit 17
Jahren schon geschafft hat, wofür andere Menschen viel länger Zeit brauchen oder manche auch
gar nie schaffen. Da ich ihre Musik gerne höre, hat
es für mich gleich gepasst.
Welche Erfahrungen hast du bis jetzt mit Projektarbeiten gemacht? Ich arbeite gerne an Projektarbeiten und finde es sehr spannend, Dinge
herauszufinden, die ich vorher nicht gewusst habe.
Wie bist du vorgegangen, um an Infos zu gelangen? Ich habe schon manche Infos gewusst und
habe die dann auch gleich aufgeschrieben, doch
das meiste habe ich im Internet gefunden. Bei Mitschülern habe ich nachgefragt, aber leider haben
sie «Becky G» gar nicht gekannt.
Welche Unterstützung hast du benötigt bzw. hat
dich weitergebracht? Ich war froh, dass mir die
Lehrpersonen weiterhelfen konnten, wenn ich Fragen hatte oder auch die Mitschüler. Was mir auch
geholfen hat, ist, dass ich alle möglichen Infos im
Internet nachschauen konnte.
Was hast du Neues gelernt? Dass man im Internet
sehr viele Informationen findet, von denen man bis
jetzt noch nie etwas gehört hat, und dass es gar
nicht so schlimm ist, den Vortrag vorzutragen.
Von welchen Rückmeldungen der Mitschüler
konntest du profitieren? Wenn die Mitschüler
einem Rückmeldungen geben wie z.B.: «Ich fände
es besser, wenn du noch mehr Informationen über
diese Person erzählt hättest», oder «Gut wäre es,
wenn du sagen würdest, warum du dieses Thema
gewählt hast». Auch Rückmeldungen wegen der
Lautstärke oder des Augenkontakts sind sehr hilfreich. Dann kann man sich beim nächsten Vortrag
daran erinnern und so auch von den Rückmeldungen profitieren.
24
Was willst du beim nächsten Mal berücksichtigen bzw. anders machen? Ich will versuchen, et-
was lauter zu sprechen oder auch zu erzählen, warum ich dieses Thema ausgewählt habe. Was ich
auch noch möchte, ist, mehr Informationen über
diese Person zu erzählen.
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Wieso hast du dieses Thema ausgesucht? Weil
ich die Musik von ihr mag.
Welche Erfahrungen hast du bis jetzt mit Projektarbeit gemacht? Ich habe gelernt, dass man
schon früh berühmt werden kann.
Wie bist du vorgegangen, um an Infos zu gelangen? Ich habe das Internet und mein eigenes Wissen benutzt.
Was hast du Neues gelernt? Wie ihr bürgerlicher
Name ist, welche Alben sie rausgebracht hat usw.
Von welchen Rückmeldungen der Mitschüler
konntest du profitieren? Ich konnte dank den
Feedbacks ruhiger vor der Klasse stehen.
Was willst du beim nächsten Mal berücksichtigen? Die PowerPoint möchte ich das nächste Mal
besser machen.
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Wieso hast du «Das Innenleben eines i-Mac» für
deine Projektarbeit ausgewählt? Ich habe dieses
Thema gewählt, weil mich Computer faszinieren.
Welche Erfahrungen hast du bis jetzt mit Projektarbeit gemacht? Mir ist aufgefallen, dass es viel
Zeit braucht, eine PowerPoint zu machen.
Wie bist du vorgegangen, um an Infos zu gelangen? Mir hat es geholfen, mein Fachbuch zu lesen.
Welche Unterstützung hast du benötigt bzw. hat
dich weitergebracht? Die meisten Informationen
habe ich von der Apple-Website bekommen.
Was hast du Neues gelernt? Dass 5K die neuste
Pixelauflösung auf dem Markt ist.
Von welchen Rückmeldungen der Mitschüler
hast du profitiert? Das nächste Mal mache ich eine
einheitliche Farbe bei der PowerPoint.
Was willst du beim nächsten Mal berücksichtigen bzw. anders machen? Ich möchte ein Quiz
einbauen, um die Klasse besser einzubeziehen.
Ruth Meier und Shirin Artho
Schulische Heilpädagoginnen
Anlässlich meiner Pensionierung im Sommer 2015
blicke ich zurück auf mehr als 14 schöne, spannende und fordernde Jahre als Schulleiter und Lehrer an der Klinikschule. Ich übernahm im Januar
2001 eine Abteilung, die in einem multidisziplinären Prozess ein neues Schulkonzept und eine
fortschrittliche Schulhauskultur erarbeitet hatte.
Ich wurde Teil einer Klinikleitung, die sich der Qualitätsentwicklung verschrieben hatte und innert
vier Monaten die Zertifizierung bestehen wollte.
Eine Klasse stand vorübergehend leer, weil im Vorjahr immer mehr Patienten aus medizinischen
Gründen als nicht schulfähig erklärt wurden. Eine
andere Klasse musste wegen Fachkräftemangels
von kurzfristigen Stellvertretungen geführt werden. Mein Pensum war hälftig aufgeteilt auf Leiten
und Unterrichten.
Vorerst hatte ich das Gefühl, die Klinikschule mit
fünf Klassen und zehn Teilzeitlehrkräften sei die
einzige auf weiter Flur. Da entdeckte ich in der ersten Arbeitswoche das Fachbuch von Christoph
Ertle: «Schule bei kranken Kindern und Jugendlichen – Wege zu Unterricht und Schulorganisation
in Kliniken und Spezialklassen.» Dieses praxisnahe
Werk war Grundlage für den Aufbau unserer Klinikschule, wies auf eine Vielzahl von pädagogischen
Angeboten hin und enthielt wertvolle Impulse. Ich
nahm Kontakt auf mit Klinikschulen in Deutschland
(Tübingen, Landshut) und in der Schweiz (Littenheid, Luzern) und begann, mich zu vernetzen.
Durch die jährlichen Kontakte und Tagungen an
verschiedenen Schulen konnte ich immer neue Erkenntnisse und spezifische Methoden in die schulische Arbeit im «Sonnenhof» einfliessen lassen.
Eine spezielle Didaktik
Meine beiden Leitsätze lauteten: «Die Schüler sollen eine positive Schulerfahrung machen» und
«Lehrkräfte sollen Schule halten können». Als
Schulleiter sorgte ich demnach für «normale» Bedingungen in Anlehnung an die kantonalen Vorgaben betreffend Klassen, Lehrmittel, Anstellung,
Mitarbeiterbeurteilung und Weiterbildung. Und
die Kliniklehrer führten die Kinder und Jugendlichen behutsam, aber auch klar in verschiedenen
Systemen, wo sie beobachtet und gefördert wurden: im Klassenunterricht, im Neigungsfach, in der
Einzelförderung, im klassenübergreifenden Fachunterricht, an Gesamtschulanlässen und in Projektwochen. Gleich in den ersten Monaten erforderte
der Aufbau des Qualitätsmanagement-Systems intensive Schreibarbeit. Unsere Klinikschule erhielt
als Erste der Schweiz einen eigenen QM-Ordner!
Guter Unterricht rief aber auch nach Professionalität und Konstanz: Gleich acht Lehrkräfte schlossen
in meiner Zeit berufsbegleitend die Master-Ausbildung in Heilpädagogik ab und die Personalfluktuation konnte auf 2 % gehalten werden. Fünf Lehrkräfte durften die Pensionierung erreichen: Fritz
Heierli, Yolanda Vetterli, Karl Wohlgensinger, Eleonora Furrer und Peter Rüegg.
Ich fühlte mich von Anfang an der Normalität verpflichtet: «So normal wie möglich – so speziell wie
nötig». Das Lehrpersonal vertieft deshalb extern
seine Qualifikationen in Fremdsprachen, Werken,
Sport und im Umgang mit Heterogenität. Die
Klinikschule nimmt teil am kantonalen Lehrmittelund Weiterbildungsangebot und im Berufsverband. Überdies pflegen wir eine kollegiale Zusammenarbeit mit den Dorfschulen von Ganterschwil
und Bütschwil betreffend Erprobungswochen für
Schüler, welche für eine Belastungszeit in der
Regelklasse bereit sind. Interkantonale und gar internationale Vernetzung waren mir genau so bedeutsam. Highlights im Jahreslauf waren meine
Engagements im Arbeitskreis der Deutschschweizer Klinikschulleiter (als Gründungsmitglied) sowie
im Arbeitskreis «Schule und Psychiatrie (SchuPs
Deutschland)». Inhalte sind der Austausch von Erfahrungen und die Entwicklung einer speziellen
Didaktik für das psychiatrische Arbeitsumfeld.
25
Ausbau des schulischen Angebots
Ein Schwerpunkt meiner Arbeit bildete der Umgang mit Erwartungen und Belastungen im Lehrerberuf sowie die Pflege der Berufs- und Teamkultur. Ich fühlte mich auch persönlich herausgefordert,
die gute Balance zu finden in Beruf, Berufung und
Erholungszeit, wozu die Verbesserung meiner Arbeitsorganisation und die Errichtung einer Stellvertretung gehörten. Ein wiederkehrendes Thema
war die interne Positionierung der Klinikschule mit
guten Absprachen und der Organisation spezifischer interdisziplinärer Weiterbildungen. Die Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst war eher ein
leichtes Spiel, da wir miteinander während 14 Jahren das Büro teilten. Die konzeptionellen Entwicklungen umfassten den Ausbau des Angebots für
die Werkklasse, die Einführung zweier Abklärungswochen während der Schulferien, die Regelung
des Kontakts mit Eltern und Stammschule, den
Umstieg auf die Förderziele nach ICF.
Hier könnte die öffentliche Schule viel lernen
Eine externe Lehrkraft, die mehrere Wochen bei
uns unterrichtete, fasste ihre Zeit in der Klinikschule
so zusammen: «Ich habe das Schulteam als sehr
engagiert, herzlich und zufrieden erlebt. Die Kinder
stehen im Mittelpunkt und man versucht, ihnen
eine gute Schulerfahrung mit auf den Weg zu geben. Eigentlich erstaunlich, denn die Kinder sind ja
nur so kurze Zeit da und man könnte denken:
‹Okay, speisen wir den auch noch mit ein bisschen
Lern-Futter ab, der geht ja eh bald wieder.› Ich
habe einige Situationen erlebt, aus denen ich viel
gelernt habe und die dann durch die gute Zusammenarbeit mit den Stationen gelöst werden
konnten; diesen Austausch mit den Fachkräften
Pflege / Sozialpädagogik / Therapie fand ich sehr
anregend. Obwohl ich manchmal den Eindruck
hatte, dass einige Kinder von zu vielen Personen
therapiert, beschult, betreut werden, gibt dieser
Austausch ein ganzheitlicheres Bild über das Kind.
Von diesem interdisziplinären Austausch könnte
die öffentliche Schule noch viel lernen, denn das
habe ich dort nicht so gut und strukturiert erlebt.»
26
Die Klinikschule bleibt wichtiger Pfeiler
Ich bin stolz darauf, dass die Klinikschule ein wichtiger Pfeiler der Klinik Sonnenhof ist und sein wird.
In der Schweiz gibt es lediglich zwei Kliniken, deren
Schulleitung ebenfalls Teil der Klinikleitung ist. Eine
Klinikschule ist immer eine spezielle Schule, aber
auch eine ganz normale. Und die unsrige ist voll
auf Kurs! Als Folge der höheren Belegung wird im
August 2015 eine sechste Klasse eröffnet werden.
In den nächsten Monaten und Jahren wird sie noch
weitere interne und kantonale Aufgaben und Herausforderungen meistern:
–Umsetzung des Berufsauftrags des Bildungsdepartements,
– Einführung des Lehrplans 21,
–Optimierung des Kontakts mit den Herkunftsund Zielschulen,
–Fokussierung auf die zentrale Position des Patienten und Schülers,
– landesweite Vernetzung.
Ich wünsche euch allen viel Power, Tatendrang und
Engagement, dass es gelingt, Kindern und Jugendlichen positive Schulerlebnisse zu vermitteln und
sie möglichst viel Normalität spüren zu lassen. Und
dass alle Mitarbeitenden es immer wieder schaffen,
Prioritäten zu setzen und den Ball tief zu halten.
Benno Walser
Leiter Klinikschule
Eine Lehrerin blickt zurück
auf 14 Jahre Klinikschule
Es ist nicht etwa so, dass ich den «Sonnenhof» verlassen möchte oder pensioniert werde. Doch da
wir beide – Benno Walser und ich – gleichlang hier
arbeiten, nutze ich diese Gelegenheit zurückzuschauen: Wie war die Klinikschule im Jahre 2001?
Was hat sich als fester Wert bewährt und was hat
sich verändert in einer Zeit, in der sich alles rasch
und umwälzend entwickelt – auch die Klinik Sonnenhof?
Die Entscheidung, für die Kinder- und Jugendpsychiatrie zu arbeiten, fiel bei mir aufgrund der Arbeitssituation, die ich an der öffentlichen Schule
erlebte. Ich arbeitete als Reallehrerin in einer 2.
Oberstufe und konnte miterleben, was es bedeutet, mit Eltern, Schulbehörde, Polizei, kantonaler
Kriseninterventionsgruppe und weiteren Personen
zusammenzuarbeiten. Ich durfte damals Supervision in Anspruch nehmen und dabei entwickelte ich
die Idee, irgendwo arbeiten zu wollen, wo interdisziplinäre Arbeit organisiert und grossgeschrieben
wird und wo ich mich nicht als Einzelkämpferin
fühle. So kam ich in die Klinik Sonnenhof, die mir
genau diese Zusammenarbeit versprach!
Meine erste Klasse …
… hatte auch damals sechs bis acht Schülerinnen
und Schüler. An einige mag ich mich noch gut erinnern, weil sie nicht nur drei, sondern mehrheitlich
sieben Monate im «Sonnenhof» blieben. Natürlich
arbeiteten wir an den gleichen Themen wie heute,
nur dass wir mehr Zeit zur Verfügung hatten und
uns nicht nur die Hauptfächer vornehmen konnten, sondern auch mal Chemie machten – natürlich am offenen Fenster, damit der Feuermelder
nicht losging – oder eine Weihnachtszeitung mit
Postenlauf gestalteten. Da die Schülerinnen und
Schüler länger in der Klasse weilten, fielen auch die
Abschiede entsprechend grösser aus. Gerne lieferten sich alle Beteiligten einer Klasse einen Bowlingwettkampf. An der Spitze präsentierten sich mal
wieder André Meyer, der damalige Hauswart, oder
Fritz Heierli, der Werkstattleiter. Keine Angst: Die
Schüler kamen ebenfalls zum Zuge! Heute finden
dagegen eher «kleine Abschiede» statt, wie Spaziergänge oder Spielrunden, und bei einigen Klassen gibt es jeweils eine schöne Abschiedskarte mit
guten Wünschen mit auf den Weg.
Auch die Werkklasse hat sich gewandelt: Schüler,
welche die offizielle Schulzeit bereits hinter sich
gebracht hatten, wurden zu Beginn meiner Zeit im
«Sonnenhof» an zwei Nachmittagen – ähnlich wie
in der Berufsschule – unterrichtet. Die Hauptzeit
verbrachten sie in der Werkstatt, in der Handarbeit
und in den verschiedenen Therapien oder im Atelier. Anhand der Therapiepläne, die ich jeweils am
Freitagabend vom Schulleiter Benno Walser druckfrisch in meinem Fächli liegen hatte, plante ich
meine Woche. Computer gab es nur vereinzelt in
den Schulzimmern und weder Internet noch Intranet! Damit ich mich austauschen konnte, suchte
ich nach der Schule abwechslungsweise die verschiedenen Stationen auf; und damit ich über die
aktuellen Ereignisse im Bilde war, rief ich die Stationen frühmorgens an. Das war zeitintensiv, förderte aber klar die Zusammenarbeit und hatte zur
Folge, dass wir uns alle gut kannten.
Es gab auch noch andere Berührungspunkte, die
heute etwas in Vergessenheit geraten sind: Wir
fuhren ins Ski- und ins Kletterlager; an Sondertagen
wurde mehrfach auswärts geschlafen. Meine Erlebnisse beziehen sich auf die Winterlager, die ich
zwar als sehr anstrengend, aber auch toll in Erinnerung behalten habe.
Grundlegende Werte und Haltungen
Mit Benno Walser hatte – ein halbes Jahr, bevor ich
meine Arbeit im «Sonnenhof» aufnahm – ein neuer
Schulleiter das Zepter über die Klinikschule übernommen. Gemeinsam entwickelten wir Lösungen
und Konzepte für den intensiven Alltag: Wie schreiben wir die Zeugnisse? Wie oft und für wen findet
Einzelförderung statt? Wie gestalten wir den Kontakt mit den Herkunftsschulen? Was sollten wir für
unsere Schülerinnen und Schüler mit ihren zukünftigen Lehrpersonen vorbesprechen? Wie bringen
wir uns an Elterngesprächen ein? Wie können wir
aktiv die interdisziplinäre Zusammenarbeit gestalten? Wie streiten wir miteinander?
Rückblickend kann ich festhalten, dass zwar die
Klassenzimmer noch (fast) die gleichen sind, dass
unser Lehrerteam nur wenige Wechsel zu verzeichnen hatte und dass die Klassengrössen in etwa
gleich geblieben sind wie vor vierzehn Jahren. Diese Eckpfeiler sind sicher die grundlegenden Werte
eines Schul-Systems, das sich im Laufe der Jahre
immer wieder an die Klinik angepasst hat, ohne dabei den Grundsatz «so normal wie möglich, so speziell wie nötig» zu verletzen. Auf jeden Fall lässt sich
aus meiner Sicht sagen: Langweilig wurde es mir in
all den Jahren im «Sonnenhof» nie!
Kati Bolt
Reallehrerin
27
kliniksonnenhof
Kinder- und Jugendpsychiatrisches Zentrum
Jahresbericht 2014
Bericht des Stiftungsrates
Bericht der Geschäftsleitung
Auftrag der Klinik
Für eine vergleichsweise kleine Institution wie die
Klinik Sonnenhof ist es wichtig, sowohl Beachtung
zu finden als auch zu geben. Dies ist der Klinikleitung mit ihren Mitarbeitenden im vergangenen
Jahr einmal mehr gelungen. Die Belegung war
über das ganze Jahr gesehen sehr hoch. Daraus
lässt sich ein grosses Vertrauen der zuweisenden
Instanzen und eine gute Zufriedenheit der Eltern
interpretieren. Dem achtungsvollen Umgang mit
den Patienten unter Einbezug der oft schwierigen
Situation, in denen sich die Eltern befinden, wurde
zentrale Bedeutung geschenkt.
Das Jahr 2014
2014 war wieder ein Jahr der Rekorde – es wurden
erneut sehr viele Patienten betreut – und das trotz
eines «Sommerlochs». Noch nie hatten wir so viele
Mitarbeitende, so viele Bewerbungen und noch
nie liefen so viele Entwicklungen parallel ab.
Aufgaben des Stiftungsrates
Der Stiftungsrat traf sich im vergangenen Jahr zu
vier ordentlichen Sitzungen. Neu gewählt wurde
Christoph Meier, Arnegg. Wichtige Traktanden waren wie immer die Belegung, Rückmeldungen von
Patienten bzw. deren Eltern, Stimmung unter den
Mitarbeitenden und die Finanzen – alles Themenkreise, die Freude bereiten. Das interne Kontrollsystem der Klinik wurde geprüft und abgesegnet. Mit
Freude nahm der Stiftungsrat Kenntnis vom sehr
positiven Auditbericht der Schweizerischen Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme
(SQS). Beachtung fanden auch die beiden Fachtagungen, die dank ausgewiesenen Referenten und
wichtigen Themen sehr gut besucht wurden. Als
Arbeitgebervertreter in die Personalvorsorgekommission wurden für eine weitere Amtsdauer von
vier Jahren die Stiftungsräte Cornelia Egger und
Gregor Sinkovec gewählt.
neu gestaltete Spielplatz. An der Erstellung waren
alle Kinder sowie zahlreiche Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter beteiligt.
Zusammenarbeit mit
dem Gesundheitsdepartement
Bei der Zusammenarbeit mit Kostenträgern und
Behörden gilt es einen besonderen Dank auszusprechen an die Adresse des Gesundheitsdepartements. Auf der neuen Spitalliste Psychiatrie des
Kantons St. Gallen, gültig ab 1. Januar 2015, ist wiederum die Klinik Sonnenhof aufgeführt und für alle
Diagnosen der Kinder- und Jugendpsychiatrie zugelassen.
Dank des Stiftungsrates
Wir dürfen auf ein sehr intensives und erfolgreiches
Jahr zurückblicken. Im Namen des Stiftungsrates
spreche ich meinen herzlichen Dank aus an alle
Mitarbeitenden der Klinik Sonnenhof. Wiederum
haben ihre fachliche Kompetenz, das hohe Engagement und situationsgerechtes Einfühlungsvermögen die vielseitigen Erwartungen und Bedürfnisse erfüllt. Die hohe Beachtung dieser wertvollen
Institution ist ihnen zu verdanken. Ich danke auch
der Geschäfts- und Klinikleitung für die anspruchsvolle Führungstätigkeit und die angenehmen Kontakte. Mein Dank gilt aber auch den Eltern für ihr
Vertrauen und der zahlreichen Unterstützung von
ausserhalb.
Dies haben wir einerseits dem grossen Arbeitseinsatz und Engagement der Mitarbeitenden zu verdanken und deren Wunsch, stets das Beste für den
Patienten zu erreichen. Andererseits möchten wir
uns hier auch bei unseren Patienten, deren Eltern
und unseren Zuweisern bedanken, die Vertrauen in
unsere Arbeit setzten und dies weiterhin tun.
tienten zum Büro- und Therapiegebäude für die
Verwaltung, Ärzte, Therapeuten und Sozialarbeiter.
In den rund neunzig Jahren sind die technischen
Installationen, die Raumaufteilungen, die Qualität
der Bausubstanz usw. veraltet. Ebenfalls ist in den
letzten Jahren der Bedarf an kinder- und jugendpsychiatrischen Plätzen stark angewachsen, sodass
der Platzbedarf für die Mitarbeitenden in Form
von Arbeits- und Therapieplätzen sowie Besprechungsräumen kontinuierlich gestiegen ist.
Laufende Projekte
Die Klinikleitung hat deshalb einen neuen Nutzungsplan für das Verwaltungsgebäude erstellt
und der Stiftungsrat hat für den Umbau einen Kredit von rund 3,2 Millionen Franken bewilligt.
Umbau Verwaltungsgebäude Das Verwaltungsgebäude wurde 1923 als Kinderheim für den evangelischen Erziehungsverein der Kirchenbezirke
Toggenburg, Wil, Gossau, See und Gaster gebaut.
Bis heute hat das Gebäude viele Entwicklungen
durchgemacht: vom Kinderheim zur Kinder- und
Jugendpsychiatrie, vom Wohngebäude für die Pa-
Der Umbau wird in zwei Etappen ausgeführt. Von
April bis Dezember 2014 wurden die oberen drei
Etagen erneuert. Seither werden das Erd- und Untergeschoss umgebaut und renoviert. Die oberen
Stockwerke werden seit Januar genutzt. Der Abschluss der Bauarbeiten ist auf Mitte 2015 geplant.
Beim Umbau wurde spezielles Augenmerk auf
Bruno Schlegel
Präsident des Stiftungsrates
Klinikschule
Im August fand eine Aussprache statt mit Thomas
Rüegg, Präsident des Schulgemeindeverbandes,
und Norbert Stieger, Präsident der Schulgemeinde
Wattwil. Für die Verrechnung der Klinikkosten
konnte eine gute Lösung gefunden werden.
30
Umbau des Verwaltungsgebäudes
Viel Zeit in Anspruch nahm die umfassende Renovation des Verwaltungsgebäudes. Auf mehreren
Rundgängen durfte ich mich immer wieder vom
Baufortschritt überzeugen. Nachträglich bewilligt
wurden ein neu gestalteter Eingangsbereich und
ein Lifteinbau. Die Arbeiten werden im Frühjahr
2015 abgeschlossen. Ich bin überzeugt, dass sich
der Aufwand gelohnt hat und dass wir sowohl den
Patienten als auch den Mitarbeitenden zeitgemäss
ausgerüstete Räume und eine behagliche Atmosphäre bieten können. Freude bereitet auch der
31
Klinikinformationssystem Die Einführung der
Termin- und Bettenplanung auf den 1. Juli 2014
ging ohne grössere Probleme über die Bühne.
Lediglich einige Anpassungen und Weiterentwicklungen waren notwendig. Durch die Flexibilität
des Programms sind wir in der Lage, die meisten
Anpassungen selber vorzunehmen.
Gegenwärtig läuft die Ausarbeitung der gesamten
Dokumentation. Die Schulung findet ab Frühling
2015 statt und das Programm wird nach einer längeren Testphase im September 2015 zur Anwendung kommen.
Die Leistungserfassung konnte vorgezogen werden und wurde deshalb ein Jahr früher am 1. Januar 2015 eingeführt.
SohoRap / Tandem Die seit Anfang November
gültige Organisationsstruktur mit der dazugehörigen Dokumentation konnte nach einigen
Sorgen und Ängsten so erfolgreich eingeführt
werden, dass selbst kritischste Mitarbeitende sich
bald positiv äusserten. Somit ist es gelungen, eine
neue moderne Sitzungs- und Rapportstruktur einschliesslich Dokumentation zu schaffen. Sie löst ein
bewährtes, allerdings über zehn Jahre altes System
erfolgreich ab.
32
Spielplatz Unter der Regie unseres Leiters Pflege / Sozialpädagogik, John Villabruna-Belt, entwickelte sich im Sommer das Projekt «Spielplatz» zu
einer wundervollen gemeinschaftlichen Arbeit der
gesamten Klinik. Tatsächlich fast alle anwesenden
Mitarbeitenden und beinahe alle Patienten beteiligten sich bei sommerlichen Temperaturen am gemeinschaftlichen Aufbau des Spielplatzes. Dieser
ist jetzt endgültig fertiggestellt und auch von der
bfu abgenommen. Wir sind sehr stolz auf diesen
Spielplatz – vor allem wegen der Art und Weise,
wie er gemeinsam mit den Patienten und den Mitarbeitenden entstanden ist.
Unsere Patienten
2014 konnten wir wie in den Jahren zuvor unseren
Auftrag der stationären kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung für den Kanton St. Gallen
vollumfänglich und auch für die Kantone Appenzell, Zürich, Schwyz und Schaffhausen wieder gut
erfüllen. Wir behandelten insgesamt 210 Patienten.
Vereinzelt mussten ältere jugendliche Patienten
wegen der durchgehend hohen Belegung im Bereich der Erwachsenenpsychiatrie behandelt werden, für deren Hilfe wir uns an dieser Stelle ganz
herzlich bedanken möchte.
Unsere Patienten bilden das gesamte Spektrum
kinder- und jugendpsychiatrischer Erkrankungen
im Alter zwischen sechs und achtzehn Jahren ab.
Durch die weiterhin in der Intensivität zunehmende
ambulante Betreuung kommt es zu einer ausgeprägten Selektion: Stationär werden nur noch
diejenigen mit den schwersten Verläufen und den
komplexesten Problemen behandelt. Die Vielzahl
der Behandelten haben Mehrfachdiagnosen und
kommen aus psychosozialen Umständen, die nur
wenig stützend und sichernd erlebt werden. Häufig muss für unsere Patienten eine neue, möglichst
entwicklungsfördernde Perspektive erarbeitet
werden. Die geringe Anzahl adäquater und schnell
verfügbarer Plätze im Bereich stationärer Jugendhilfe kompliziert meist das Entlassungsprozedere
und führt gerade in der sehr empfindlichen Phase
des Übergangs in einen neuen Entwicklungsschritt
zu Irritationen bei dem Patienten und seiner Familie. Gerade auch bei den betreuenden Helfern und
Behörden, die sich zur besseren Organisation nahtlose und sichere Übergänge wünschen, wächst
bei steigender Belegung die Irritation. Somit ist
die fortlaufende und sich den Gegebenheiten anpassende Optimierung der Übergänge eine dringende Notwendigkeit in Zusammenarbeit mit allen externen Partnern.
Belegung
Mit 12 351 Behandlungstagen haben wir in diesem
Jahr wieder ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Die hohe
Belegung von durchschnittlich 94 % wurde von allen Mitarbeitenden hervorragend bewältigt. Dies
war wiederum nur durch ein Mehr an Arbeit zu bewältigen. Die durchschnittliche Behandlungsdauer
ist wegen vermehrter Kriseninterventionen von 2,5
auf 2,1 Monate gesunken. Der Anteil an Aufenthalten unter 30 Tagen ist von 29 % auf 39 % angestiegen; dafür sind die mittleren Verweildauern (30 bis
90 Tage) von 34 % auf 26 % gesunken. Die Anzahl
der behandelten Patienten ist nur unwesentlich
von 208 auf 210 Patienten und die Eintritte von 176
auf 177 angestiegen. Auch in diesem Geschäftsjahr
sind Patienten aus acht Kantonen behandelt worden. Am meisten Patienten kamen von St. Gallen,
gefolgt von Zürich und Appenzell Ausserrhoden.
Die Klinik Sonnenhof ist zurzeit auf den Spitallisten
von St. Gallen, Zürich, Appenzell Ausserrhoden,
Schaffhausen und Schwyz.
Qualität und Kundenzufriedenheit
Die gute Qualität unserer Behandlungen sichern
wir unter anderem mit unserem Qualitätsmanagementsystem, einem kontinuierlichen Training in
Aggressionsmanagement für alle Mitarbeitenden
und dem bereits installierten «Beinahefehler-Meldesystem» (CIRS) zur Weiterentwicklung der Fehlerkultur.
Die Ergebnisse der standardisiert erfolgenden
freiwilligen Befragung zur Kundenzufriedenheit
bestätigen das Jahr 2014 durch sehr gute Werte:
Eltern und Behörden gaben uns sehr gute Noten
(>8 von 10 möglichen Punkten). Dieses Ergebnis
erfüllt uns mit Stolz und Freude.
Dank für die gute Zusammenarbeit
Im Namen der Klinikleitung möchten wir uns bei
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre
hervorragende, stets professionelle Arbeit bedanken, ohne die ein solch positives Ergebnis nicht zustande gekommen wäre.
Auch dem Stiftungsrat danken wir im Namen aller
Mitarbeitenden herzlich für die gute Zusammenarbeit. Die Zusammenarbeit unter dem neuen Präsidenten Bruno Schlegel und seinem Team war stets
optimal unterstützend.
Vielen Dank auch an die Zuweiser, Behörden
und das Gesundheitsdepartement des Kantons
St. Gallen für die hervorragende Zusammenarbeit
und Unterstützung.
Dr. med. Ulrich Müller-Knapp
Chefarzt / Klinikleiter
Erwin Geiger
Verwaltungsleiter
Kundenzufriedenheit 2007 bis 2014
Bewertung
die Gestaltung der Räumlichkeiten, auf eine gute
Akustik, moderne Arbeitsplätze und eine energetische Sanierung gelegt. Alle Mitarbeitenden verfügen über einen höhenverstellbaren Arbeits- und
Besprechungstisch; fast alle Leuchtkörper sind mit
Leuchtdioden (LED) ausgestattet. Die Etagen wurden mit einem Lift und das Gebäude mit einer
grosszügigen Eingangshalle erschlossen und die
Aussenwände wurden von innen isoliert. Damit
ist der 92-jährige Bau rollstuhlfähig und entspricht
weitgehend den heutigen bautechnischen Anforderungen. Schmuckstück des Gebäudes ist
das Dachgeschoss. Der alte dunkle Estrich ohne
Isolation und Fenster ist heute ein heller Seminarraum mit ausgezeichneter Isolation, Akustikdecke,
Dachfenstern, Bodenheizung, Eichenholzboden,
modernster Präsentationstechnik und Möblierung,
einer Küche, drei Pikettzimmern und drei modernen Nasszellen.
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
20072008200920102011201220132014
Eltern Behörden
33
34
35
Qualitätsbericht 2014
Belegung
Patiententage
Anzahl Betten
Auslastung
36
20142013
12 351
12 150
36
35
94,0 %
95,1 %
Behandelte Patienten
Kanton St. Gallen
Andere Kantone
Total
2014
2013
148
153
62
55
210208
Eintritt nach Wohnkantonen
St. Gallen
Appenzell Innerrhoden
Appenzell Ausserrhoden
Bern
Baselland
Graubünden
Schaffhausen
Schwyz
Solothurn
Thurgau
Uri
Zürich
Deutschland
Total
2014
2013
124
127
3
0
18
5
00
10
01
57
15
00
21
01
2328
01
177176
Eintritt nach Alter
5- bis 13-jährig
14- bis 19-jährig
Total
2014
2013
55
56
122
120
177176
Eintritt nach Geschlecht
Männlich
Weiblich
Total
2014
2013
6387
11489
177176
Eintritt nach Kostenträger
Invalidenversicherung
Krankenversicherung
Jugendanwaltschaft
Total
2014
2013
1420
163156
00
177176
Eintritt nach Dringlichkeit
Geplante Eintritte
Notfallaufnahmen
Wiedereintritte (innerhalb von zwei Monaten)
Total
2014
2013
96
115
7754
4
7
177176
Einweisende Stellen
KJPD St. Gallen
KJPD andere Kantone
Kinder- / Jugendpsychiater bzw. andere Ärzte / Therapeuten
Kinderspital / Spital / Klinik
Jugendsekretariat / Sozialdienst / Beratungsstelle
KESB
Vormundschaftsbehörde / Beistand
Eltern
Selbsteinweisung / andere
Total
2014
2013
57
54
18
21
68
75
26
14
1
1
38
3
3
10
0
0
177176
Austritte
Nach Hause
Pflegefamilie
Therapeutische Wohngruppe / Wohnheim / Pädagogische Institution usw.
Psychiatrische Klinik
Einrichtung für Rehabilitation
Anderes Krankenhaus
Andere / unbekannt
Total
Aufenthaltsdauer
Durchschnittliche Aufenthaltsdauer
< 1 Monat (akute Behandlung)
1 bis 3 Monate (kurze Behandlung)
3 bis 5 Monate (mittellange Behandlung)
> 5 Monate (lange Behandlung)
20142013
91
112
106
65
48
3
1
2
4
0
1
5
2
176174
20142013
2,1 Mte.
2,5 Mte.
39 %
29 %
26 %
34 %
31 %
32 %
4 %
5 %
Hauptdiagnosen bei Austritt (nach ICD-10; Mehrfachdiagnosen sind die Regel)
1. Achse: Klinisch-psychiatrisches Syndrom
0 – 9
Organische, einschliesslich symptomatischer
psychischer Störungen
männlich weiblich
Total
0
0
0
10 – 19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
20 – 29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen
0
3
3
3
1
4
30 – 39 Affektive Störungen (depressiv, manisch-depressiv)
7
28
35
10
22
32
40 – 49 Neurotische Störungen, Belastungs- und somatoforme Störungen (inkl. posttraumatische Stressstörungen)
50Essstörungen
0
6
6
51Schlafstörungen
0
1
1
60 – 63 Persönlichkeitsentwicklungsstörungen (inkl. Borderline)
0
11
11
70
Leichte Intelligenzminderung
1
0
1
84
Tiefgreifende Entwicklungsstörung (inkl. Autismus)
1
3
4
90 – 92 Störung des Sozialverhaltens, hyperkinetische und kombinierte Störungen
23
17
40
93 – 98 Emotionale Störungen und Störungen
sozialer Funktionen des Kindesalters
19
20
39
Total
89 112176
37
Angebot Therapie
Krisenintervention
Abklärung und Diagnostik
Stationäre Psychotherapie, störungsspezifische Angebote
Eltern- und Familiengespräche
Kunsttherapie
Musiktherapie
Tiergestützte Therapie
Logopädie
Körpertherapie / Ergotherapie
Psychopharmakotherapie
Dialektisch-behaviourale Therapie für Adoleszente (DBT-A)
Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik im Kinder- und Jugendalter (OPD-KJ)
Angebot Klinikschule
Heilpädagogischer Unterricht mit bis zu 28 Wochenlektionen in fünf Kleinklassen und einer Werkklasse in
der Unter-, Mittel- und Oberstufe sowie auf der Sekundarstufe II
Werken mit Holz, Metall, Textilien und anderen Materialien mit 40 Wochenlektionen
Angebot Pflege / Sozialpädagogik
Bezugspersonenarbeit
Therapeutisches Milieu
Angebot Sozialarbeit
Klärung der Rechtssituation (Sorgerecht, Obhut, Patientenrechte)
Finanzierungsfragen
Kontakt zu Behörden
Mitarbeit bei der Organisation der Nachbetreuung, inklusive Beschulung
Mitarbeit im multidisziplinären Team
38
Behörden
Fachtagungen für Ärzte, Zuweiser, Lehrpersonen, Behörden usw.
Wohin mit den Kindern? Vernetzungs- und Übergangsprobleme (26. Juni)
Psychosen in der Adoleszenz (5. November)
Teilnehmer
160
170
Kundenzufriedenheit Fachtagungen Juni 2014
(maximale Punktzahl 4, minimale 1)
3,3
Bewertung von elf Kriterien (Erwartungen, Referenten, Administration, Dokumentation, Verpflegung usw.)
Rücklaufquote des Fragebogens
38 %
November 2014
8,1
7,8
7,9
9,1
8,8
8,3
9,2
9,6
9,0
8,7
55 %
3,4
58 %
Mitarbeiterqualifikation (Ausbildungsabschlüsse)
Ioannis Christodoulakis
Promovierung zum Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie
Anzahl Fachpersonen per Dezember 2014
Personen
Stellen- %
6
560
Ärzte
Therapeuten
10
865
4
255
Paratherapeuten
Pflege / Sozialpädagogik
60
4 890
3
165
Sozialarbeiter
Lehrpersonen
11
743
6
480
Verwaltung
Hausdienst
10
510
4
290
Hotellerie
Technischer Dienst
2
180
116
8 938
Total ohne Praktikanten
Anzahl Auszubildende / Praktikanten
Sozialpädagogen in Ausbildung
Praktikanten Pflege
Vorpraktikum Schule (Schulassistenten / Schulischer Heilpädagoge)
Praktikanten Psychologie
Kundenzufriedenheit 2014
Eltern
(maximale Punktzahl 10, minimale 1)
Über Ziele, Möglichkeiten, Grenzen der Behandlung informiert?
7,9
7,7
Über den Verlauf der Behandlung informiert?
Arbeit an Problemen und Suche nach Lösungen einbezogen?
7,5
9,0
Für das Kind wurde in der Klinik gut gesorgt?
Betreuung und Förderung des Kindes im Stationsalltag zufrieden?
8,6
Stationsregeln ihnen und ihrem Kind bekannt (Eltern)?
8,4
Form und Ziele der gemeinsamen Arbeit besprochen (Behörden)?
Sprache der Mitarbeitenden verständlich?
9,1
Mitarbeiter waren freundlich und entgegenkommend?
9,2
Mit psychiatrisch-psychotherapeutischer Behandlung zufrieden?
7,9
Kind wurde in Klinikschule gefördert?
7,7
Rücklaufquote
38 %
2014
11
6
11
0
2013
11
7
10
1
Qualitätsmanagementsysteme
ISO 9001:2008
Quality4Children
Arbeitssicherheit H+
Rezertifizierungsaudit Mai 2014
39
Erfolgsrechnung 2014
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
am 31. Dezember 2014
In 1 000 Franken
2014
2013
Fr.Fr.
12 973
12 756
Ertrag
St. Galler Patienten
8 007
8 972
4 728
3 611
Ausserkantonale Patienten
Übrige Erträge
153
154
Ausserordentlicher betriebsfremder Erfolg
85
19
Klinikleiter und Chefarzt
Müller-Knapp Ulrich
Dr. med., Facharzt
Vorsitzender der Geschäftsleitung
Aufwand
12 810
12 606
Personalaufwand
10 787
10 295
Ärzte und Therapeuten
1 693
1 605
4 583
4 320
Mitarbeiter Pflege / Sozialpädagogik
Lehrkräfte und Sozialarbeiter
1 203
1 200
Verwaltung529490
Küche und Hausdienst
528
513
156
149
Technischer Dienst
Leistungen Dritter
57
55
Sozialleistungen
1 742
1 643
Personalnebenkosten296320
Sachaufwand
2 023
2 311
Medizinischer Bedarf
147
138
Lebensmittelaufwand220204
Haushaltaufwand5545
77
113
Unterhalt und Reparaturen
Anlagenutzung 91117
791
1 004
Abschreibungen
Debitorenverluste / Delkredere
0
0
Mietzinse1515
Energieaufwand und Wasser
94
98
0
0
Zinsaufwand auf Umlaufvermögen
Verwaltungs- und Informatikaufwand
354
396
63
54
Übriger patientenbezogener Aufwand
Übriger nicht patientenbezogener Aufwand
81
84
Klinikschule3543
Ärztliche Leitung
Schwarzmaier Stephan
Dr. med., Facharzt, Oberarzt
Verwaltungsleiter
Geiger Erwin
Betriebsökonom FH, MAS FHO in Health Service
Management, Mitglied der Geschäftsleitung
Leiter Pflege / Sozialpädagogik
Villabruna-Belt John
Dipl. Pflegefachmann HF / Organisationsentwickler und Coach IAS
Leiter Klinikschule
Walser Benno
Sekundarlehrer, Schulischer Heilpädagoge
Ärztliche Behandlung, Therapie, Elternarbeit
Beck Sabine, Dipl. Psychologin KJP
Caplazi Pia Marianne, Assistenzärztin
Christodoulakis Ioannis, med. pract., Oberarzt
Dudler Rahel, lic. phil. Psychologin
Ebner Lisa, PG-Psychologin
Furstoss Max, PG-Psychologe
Hengartner Werner, Sozialpädagoge
Hofmann Andrea, M. Sc. Psychologin
Kunz Natalia, Dr. phil. Psychologin
Lothenbach Peter, lic. phil. Psychologe
Müller Franka, Assistenzärztin
Nick Eva, M. Sc. FH Psychologin
Pellegrini Luana, Bewegungstherapeutin
Romano Giuseppe, Dipl. Musiktherapeut SFMT
Staroszynski Sabine, Dipl. Kunsttherapeutin FH
Thurnher Mark, Dipl. Psychologe
Ulmann Salome, lic. phil. Psychologin
Werner Monika, med. pract., Oberassistenzärztin
Sozialarbeit
Huber Daniela, Dipl. Sozialpädagogin HF
Thum Monika, Dipl. Sozialarbeiterin FH
Purchase Daniela, Dipl. Sozialarbeiterin FH
Stationsleitungen Pflege / Sozialpädagogik
Peterer Marcel, Dipl. Pflegefachmann HF
Saladin Renate, Dipl. Pflegefachfrau HF
Erni-Koller Karin, Dipl. Sozialpädagogin HFS
Gruppenleitungen / Stationsleitungen
Stv. Pflege / Sozialpädagogik
Herren Bianca, Dipl. Pflegefachfrau HF
Michael Linard, Betreuer
Scheck Andrea, Dipl. Pflegefachfrau HF
Walczewski Irene, Dipl. Pflegefachfrau HF
Ergebnis163150
40
41
42
Pflege / Sozialpädagogik
Allen Christine, Dipl. Sozialpädagogin HF
Behrens Norbert, Dipl. Pflegefachmann HF
Benz Deborah, Dipl. Sozialpädagogin FH
Boos Richard, Dipl. Pflegefachmann HF
Büttel Marlen, Betreuerin Agogis
Burghoff Afra, Dipl. Sozialpädagogin FH
Capraro Franziska, Dipl. Sozialpädagogin HFS
Cotti Mojca, Dipl. Pflegefachfrau DN 2 HF
Dahinden Gabriel, Sozialpädagoge HF
Dopfer Matthias, Dipl. Sozialpädagoge FH
Dörig Gian, Dipl. Sozialpädagoge FH
Duss Simon, Dipl. Pflegefachmann HF
Duss Susanne, Dipl. Pflegefachfrau HF
Eicher Jasmin, Sozialpädagogin i.A.
Eisenhut Anita, Dipl. Pflegefachfrau DN 2 HF
Federer Rebecca, Dipl. Sozialpädagogin HFS
Feller Francine, Sozialpädagogin i.A.
Forrer Lena, Betreuerin
Friedrich Nadine, Dipl. Sozialpädagogin FH
Gasser Sandra, Dipl. Pflegefachfrau DN 2 HF
Gisiger Karina, Dipl. Sozialpädagogin FH
Heim Simone, Betreuerin
Heisel Michael, Agoge
Hirschi Anic, Sozialpädagogin HF
Hofer Karina, Dipl. Sozialpädagogin FH
Holenstein Riccarda, Pflegefachfrau HF
Hollenstein Myriam, Dipl. Sozialpädagogin FH
Hollenstein Susan, Dipl. Sozialpädagogin FH
Janssen Natalie, Pflegefachfrau HF
Jenni Sarina, Sozialpädagogin i.A.
Juhnke Susanne, Dipl. Sozialpädagogin
Kalb Alexander, Dipl. Sozialpädagoge FH
Kalousek Ralf, Dipl. Sozialpädagoge
Kaltenbacher Andreas, Dipl. Pflegefachmann HF
Majoleth Carmen, Dipl. Pflegefachfrau HF
Mayer Sebastian, Dipl. Pflegefachmann HF
Meyer Wolfgang, Sozialpädagoge
Moosbeckhofer Valentina, Sozialpädagogin
Müller Isabelle, Betreuerin
Müller Medea Anna, Dipl. Pflegefachfrau DN 2
Müller Rafael Johannes, Sozialpädagoge i.A.
Munz Honorio, Dipl. Pflegefachmann HF
Nekouhemat Tak Fereshteh, Pflegefachfrau HF
Pohl Julia, Dipl. Sozialpädagogin FH
Preissler Denise, Dipl. Pflegefachfrau HF
Rauber Kay, Dipl. Pflegefachmann HF
Rickenbach Andrea, Dipl. Pflegefachfrau DN 2 HF
Sager Nicole, Dipl. Sozialpädagogin FH
Schindler Dieter, lic. phil., Psychologe
Schmid Fabienne, Dipl. Sozialpädagogin FH
Schmitz Nadine, Dipl. Sozialpädagogin FH
Schrezenmeir Pauline, Dipl. Pflegefachfrau HF
Seufert Sven, Dipl. Pflegefachmann HF
Städler Simon, Sozialpädagoge i.A.
Steinbichler Miriam, Dipl. Sozialpädagogin HFS
Stekla Anna Agnieszka, Dipl. Sozialpädagogin
Suhner Deborah, Dipl. Sozialpädagogin FH
Tschopp Susi, Dipl. Pflegefachfrau HF
Vogel Stephan, Dipl. Pflegefachmann HF
Walczewski Yanick, Betreuer
Ausbildungsverantwortliche Pflege / Sozialpädagogik
Helbling Manuela, Dipl. Pflegefachfrau DN 2 HF
Müller Evelyn, Dipl. Sozialpädagogin FH
Lehrkräfte und Schulassistenzen
Artho Shirin, Primarlehrerin
Bolt Katharina, Reallehrerin
Gisler Marco, Schulassistent
Hohmann Michael, Schulischer Heilpädagoge
Kalt-Schaumann Gabriele, Primarlehrerin
Keller Käthi, Lehrerin für Handarbeit
König Mariette, Schulische Heilpädagogin
Krucker Daniela, Schulische Heilpädagogin
Kurer Andrea, Schulassistentin
Manetsch Carla, Schulassistentin
Meier-Meyer Ruth, Schulische Heilpädagogin
Sandor Debora, Schulassistentin
Wäspe Reto, Werkstattleiter
Weidmann Janine, Schulassistentin
Wittenwiler Andreas, Schulischer Heilpädagoge
Verwaltung
Barben Walter, Personalfachmann
Eugster Monika, Verwaltungsangestellte
Luder Karin, Buchhalterin
Lüthi Barbara, Sekretärin
Ruckstuhl Susanna, Verwaltungsangestellte
Klinikküche
Bruhin Rico, Koch, Leiter Klinikküche
Egli Silvia, Köchin
Kopka Dana, Mitarbeiterin
Schäfer Anna-Pia, Mitarbeiterin
Hausdienst
Ammann Sandra, Mitarbeiterin
Demiri Shemsije, Mitarbeiterin
Egli Anna Maria, Mitarbeiterin
Frei Beatrix, Mitarbeiterin
Frühwirth Maria, Mitarbeiterin
Hobi Saskia, Mitarbeiterin
Järmann Caroline, Stv. Leiterin Hausdienst
Partenza Karin, Mitarbeiterin
Pierini Anita, Mitarbeiterin
Technischer Dienst
Koller Urs, Elektrotechniker, Leiter Technischer Dienst
Weber Matthias, Mitarbeiter
Jubilare 2014
5 Jahre
Bruhin Rico
Egli Silvia
Forrer Lena
Kaltenbach Andreas
Mayer Sebastian
Suhner Deborah
Tschopp Susi
Walczewski Irene
Stiftungsräte Stiftung Sonnenhof
Schlegel Bruno, Präsident
Heilpädagoge und Logopäde, Degersheim
Egger Cornelia, Vizepräsidentin
Schulische Heilpädagogin, Wattwil
Dermont Linus
lic. oec. HSG, St. Gallen
Heer Hanspeter
Prof. lic. phil., Kantonsschullehrer, Wattwil
Meier Christoph
Head of Financial Services,
Bühler Management AG, Uzwil
Sinkovec Gregor
lic. oec. HSG et MBE HSG
Leiter Dienste für Personal und Finanzen,
Gesundheitsdepartement, St. Gallen
Vogt Kurt
Bauingenieur, Andwil
Supervisoren
von Aster Sigrid
Dr. phil., Psychotherapeutin FSP, Zürich
Garstick Egon
Psychotherapeut SPV, Zürich
Grosz Pedro
Dipl. Psychoanalytiker, Zürich
Leihener Florian
Dipl. Psychologe, Zürich
Marburg Fritz
Prof., Kunsttherapeut GPK, Ennenda
Zulauf Ulrich
Dr. med., Kinder- und Jugendpsychiater
Chefärzte
Dr. Walter Züblin, 1954 bis 1961
Dr. Hermann Städeli, 1961 bis 1992
Dr. Michel Egi, 1992 bis 1997
Dr. Robert Fisch, 1997 bis 2012
Dr. med. Ulrich Müller-Knapp, ab 2013
10 Jahre
Helbling Manuela
Kunz Natalia
Majoleth Carmen
15 Jahre
Eugster Monika
Michael Linard
43
kliniksonnenhof
Kinder- und Jugendpsychiatrisches Zentrum
Klinik Sonnenhof
Sonnenhofstrasse 15
9608 Ganterschwil SG
Telefon 071 983 26 33
Telefax 071 982 71 31
[email protected]
www.kjpz.ch
Frauenfeld
Winterthur
Wil
St. Gallen
Zürich
Bütschwil
Ganterschwil
Appenzell
Wetzikon
Wattwil
Rapperswil
Wädenswil
Wildhaus
Buchs
Weesen
Wil
Flawil
Bazenheid
Lütisburg
Ganterschwil
Bütschwil
Wattwil
Glarus
Sargans