Kücknitz ist weltoffen

Ausgabe 1 I 2015
Lübecks Stadtteilmagazin
www.kuecknitz.info
Bürgerinformationsblatt für Alt Kücknitz, Dänischburg, Dummersdorf, Herrenwyk, Pöppendorf, Rangenberg, Roter Hahn, Siems und Wallberg
Leben im Grünen zwisc hen Weltkulturerbe und Os tseebad
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Editorial
Inhalt
Seite 3
Neue Persönlichkeiten in Kücknitz –
Pastor Albrecht Martins /
Die Schafe gehen zur Schule
Ulrich Meyenborg,
1. Vorsitzender
Kücknitz (er)leben e.V.
Liebe Kücknitzerinnen, liebe Kücknitzer,
nachdem die Schule Roter Hahn schon seit längerer Zeit eine neue Schulleiterin hat und inzwischen auch an der Schule Utkiek eine neue Schulleiterin ihren Dienst angetreten hat, ist nun
auch die Stelle der Schulleitung der Trave Gemeinschaftsschule ausgeschrieben worden. Nach
dem Wechsel von Rainer Fincke nach Bonn ist die freigewordene Pastorenstelle an St. Johannis
neu besetzt worden. An verantwortlicher Stelle im sozialen Gefüge unseres Stadtteils stehen damit nun Menschen, die neu in Kücknitz sind. Ich hoffe, dass sie sich über den „inneren Betrieb“
hinaus mit unserem Stadtteil identifizieren und an seiner Gestaltung mitwirken werden.
Im Januar fand in der Geschichtswerkstatt Herrenwyk ein plattdeutscher Liederabend statt.
Klaus Irmscher aus Mölln, der der bekannten Gruppe Liederjan angehörte, trug eigene Lieder
und Lieder nach Gedichten von Klaus Groth vor. Ein schöner Abend, den leider zu wenige
Kücknitzer erleben wollten. Das macht mich nachdenklich. Hat doch unser Museum für Industrie- und Alltagskultur Seltenheitswert in Schleswig-Holstein. Es wurde gleich nach dem
Konkurs des Hochofenwerks auf Initiative des damaligen Leiters der Lübecker Museen Dr. Wulf
Schadendorff eingerichtet, um die Geschichte des Ortsteils darzustellen. Nun muss die Geschichtswerkstatt bei jeder Sparrunde der Stadt ums Überleben bangen, zumal hier seit Jahren
nicht mehr investiert und das Personal laufend ausgedünnt wurde. Bisher konnten der Förderverein und engagierte Bürger eine endgültige Schließung verhindern. Auf Dauer wird dies aber
nur möglich sein, wenn die Geschichtswerkstatt noch mehr Unterstützung erhält und von den
Kücknitzern als „ihr“ Haus stärker angenommen wird. Das vielfältige und attraktive Ausstellungs- und Kleinkunstprogramm hat es allemal verdient.
Gleich nach der Inbetriebnahme des Herrentunnels habe ich für meine Familie eine Quickbox
zur elektronischen Schrankenfreigabe besorgt. Nachdem ich nun zum dritten Mal keine Freigabe erhielt und den Hilferuf betätigen musste, habe ich die Geschäftsstelle aufgesucht und das
Problem geschildert. Die Box sei in die Jahre gekommen und funktioniere nicht mehr richtig
wurde mir erklärt. Eine neue Box würde 25 € kosten erfuhr ich erstaunt. Bevor ich abwinken
konnte, bot man mir einen neu entwickelten Scheibenaufkleber an. Weil sich dieser in der Erprobungsphase befände, würde er zur Zeit noch kostenlos abgeben. Er muss jedoch fest mit der
Frontscheibe verbunden werden und kann deshalb nur für ein einziges Fahrzeug verwendet
werden. Ich habe mir den Aufkleber montieren lassen und hoffe jetzt nur, dass die übrige Tunneltechnik etwas länger hält.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Ulrich Meyenborg
2
Kücknitz [er]leben 1/2015
Seite 4/5
Herzlich Willkommen!
Ankommende Flüchtlinge in Kücknitz
Seite 6/7/8
Hans Rathje Reimers: Bestattungskulturen im Raume Waldhusen
Seite 9
Geschichtserlebnisraum Lübeck
Neues vom Klosterbau &
besondere Veranstaltungen
Seite 10/11
Der TSV Dänischburg –
der familiäre Sportverein
Seite 12/13
Erinnerungsort Pöppendorf
Seite 14/15
Ich bin Kücknitzer / Aktuelles /
Rätsel / Öffnungszeiten /
Adressen / Termine
Titelfoto
Nordische Filmtage zu Besuch in Kücknitz:
der Freundeskreis der Nordischen Filmtage
hatte zu einer besonderen Filmvorführung
am 2. Januar in die Kücknitzer Schwimmhalle eingeladen. Aufgrund des hohen Interesses der Kücknitzer wird eine Wiederholung
in ähnlicher Art erfolgen.
(Fotos: Olaf Malzahn)
Impressum
Herausgeber: Kücknitz [er]leben e.V.
1. Vorsitzender: Ulrich Meyenborg (ViSdP);
Redaktionsteam: Annika Dencker,
Volker Harder, Anja Hötzsch,
Ralf Lindenau, Karin Loos,
Dagmar Posner-Noack, Oliver Prieur,
Jörn Puhle, Ulrik Schulmerich, Ina Tietjen.
Anschrift: Kücknitz [er]leben,
c/o „KirchenFORUM“ Alte Post,
Straßenfeld 2, 23569 Lübeck
Auflage: 9.000 Exemplare
Internet: www.kuecknitz.info
E-mail: [email protected]
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Herstellung: Druckhaus
Menne, Lübeck
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Neue Persönlichkeiten in Kücknitz
Fotos: privat
Pastor Albrecht Martins
an der St. Johannes-Kirche
S
eit mehr als einem Vierteljahr ist Albrecht Martins nun als neuer Pastor
an der St. Johannes-Kirche im Amt.
Ein guter Grund, mit ihm ein Gespräch
zu führen, um ihn näher kennen zu lernen und ihn nach seinen ersten Eindrücken in unserem Stadtteil zu befragen.
Pastor Martins ist 50 Jahre alt und
nennt sich selbst einen „gelernten
DDR-Bürger“. Was er damit meint,
wird in der Schilderung seiner Entwicklung als Jugendlicher deutlich. In
einem Pastorenhaushalt in der Nähe
von Schwerin groß geworden, kam eine
Mitgliedschaft bei den Jungen Pionieren und später in der FDJ für ihn nicht
infrage. Damit waren ihm, wie übrigens auch seiner Schwester, im gesellschaftlichen Umfeld deutliche Grenzen
gesetzt. Die Erinnerungen an seine
Schulzeit sin deshalb auch merkwürdig „fremd und grau“. Seinen Freiraum
fand er im bürgerlich-protestantischen
Elternhaus und in der Kirchengemeinde: Eine Nische der Freiheit, die ihn
prägte. Um den Dienst mi der Waffe
zu vermeiden, leistete er seinen Dienst
als Bausoldat bei der Volksarmee ab.
Obwohl es ihm möglich war, an der
erweiterten Oberschule das Abitur zu
machen, bekam er nach dem Wehrdienst keinen Platz für ein angestrebtes
Architekturstudium. Er arbeitete einige
Zeit als Zimmermannsgehilfe auf dem
Bau und entschloss sich dann –der
Familientradition folgend- zum Theologiestudium. Er studierte zunächst in
Rostock und beendete das Studium in
Bonn. Zuerst war er Gemeindepastor
in Herrnburg und ging von dort aus an
den Dom nach Schwerin. Kücknitz ist
somit seine dritte Stelle.
In seine Dienstwohnung in der Dummersdorfer Straße ist bereits Ende
Oktober gemeinsam mit seiner Frau
eingezogen, und auch sonst ist er in
Kücknitz angekommen. Neben seinen
dienstlichen Verpflichtungen im engeren Sinne ist er intensiv dabei, mit dem
Fahrrad und zu Fuß den Stadtteil (und
die Natur rundherum) zu erkunden.
Und er schätzt ein. Ein lebenswertes
Umfeld! Seine ersten Begegnungen mit
Bürgern und einigen Vereinen schildert er als locker und unkompliziert. In
diesem Zusammenhang ist ihm die unterschiedlich gewachsene Struktur der
einzelnen Ortsteile aufgefallen, die sich
auch in der Kirchengemeinde spiegelt.
Er sieht es deshalb unter anderem auch
als seine Aufgabe an, die aus der Tradition gewachsenen, unterschiedlichen
Interessen zusammen zu führen. Andererseits glaubt er, dass diese Kleinteiligkeit im Stadtteil das Gefühl fördert,
eingebunden zu sein.
Im Unterschied zum touristisch geprägten Umfeld seiner bisherigen
Dienststelle am Schweriner Dom fällt
ihm auf, welch große Vielfalt von Vereinen und Verbänden es in Kücknitz
gibt und wie viele Menschen hier ihr
soziales Umfeld und die Gemeinschaft
mitgestalten wollen. Das passt; denn
das zuhören und die Pflege menschlicher Kontakte sind ihm bei seiner Arbeit als Pastor wichtiger als der Monolog von der Kanzel.
Die Schafe gehen zur Schule
E
inige Anwohner haben schon
belustigt nachgefragt, was da für
eine seltsame Truppe durch den
Park im Roten Hahn zieht?! Zweimal
die Woche ist dort ein ganz spezieller
Ausflugstrupp unterwegs; eine Horde
Schulkinder und vier schwarz-weiße
und gehörnte Jakob-Schafe.
Seit einigen Jahren gibt es eine lebendige Zusammenarbeit zwischen der
Grundschule
Roter Hahn und
dem Geschichtserlebnisraum.
Ve r s c h i e d e n e
Klassen nutzen
den Platz als auß e rs chu l is che n
Lernort. Die rund
100 Kinder der
Ganztagsschule
haben regelmäßig
die Möglichkeit,
nachmittags dort
zu sein. Seit dem Schuljahr 2014/2015
kommt ein Stück des Geschichtserlebnisraumes auch an die Schule Roter Hahn. Dienstags und donnerstags
werden die Schafe zu Schulbeginn mit
einigen Kindern im Geschichtserlebnisraum abgeholt und mittags wieder
dorthin zurückgebracht. Für die Kinder ist der Spaziergang und der Umgang mit den Tieren immer wieder
ein tolles Erlebnis. Ihre Schulstunden
verbringen die Schafe in einem großzügigen Auslauf. Die SchülerInnen
lernen ganz nebenbei den Lebensraum
der Schafe kennen und übernehmen
Verantwortung für die Tiere… ob die
Schafe schon das kleine 1x1 auswendig können war bei Redaktionsschluss
noch nicht bekannt.
Kücknitz [er]leben 1/2015
3
Küc k
Zur aktuellen Lage der Unterbringung der ankommenden Flüchtlinge in Kücknitz
I
n unserem Stadtteil leben schon seit
langem Menschen mit ganz unterschiedlichen Nationalitäten, die ihn
vielfältig, interessant und lebenswert
gestalten.
Anfang Dezember 2014 hatten verschiedene Institutionen, die Kirchengemeinde und Parteien zu einer Informationsveranstaltung zum Thema
‚geplante Flüchtlingsunterkunft auf
der alten Festwiese/ Solmitzstraße in
Kücknitz‘ eingeladen. Viele interessierte Menschen haben die Einladung
angenommen. Nach kurzen Einführungen der Trave-Wohnungsbaugesellschaft, der Gemeindediakonie und
der Hansestadt Lübeck in Person von
Senator Schindler und Mitarbeitern
4
Kücknitz [er]leben 1/2015
aus der Verwaltung wurde lebhaft und
konstruktiv diskutiert. Der erste Kommentar, der mit Applaus bedacht wurde, war das Angebot eines Kücknitzers,
der sagte, dass er gern helfen wolle. Die
Themen reichten von der Frage nach
ausreichend KiTa- und Schul-Plätzen
mit Berücksichtigung der sprachlichen
Förderung über konkrete Gestaltung
der Wohnungen bis hin zu der Versorgung bei Traumatisierungen.
Auch einem Flüchtling, der vor etwa 70
Jahren nach Kücknitz gekommen war,
war es aufgrund eigener Erfahrungen
wichtig, dass die ärztliche Versorgung
von Flüchtlingen selbstverständlich sein
muss (Gesundheitskarte). Verschiedene Privatpersonen und Vereine haben
schon konkrete Ideen zur Unterstützung, so möchte etwa eine Tagesmutter
einen Platz zur Verfügung stellen.
Momentan sind die ersten neuen
Flüchtlinge angekommen.
Die meisten Asylsuchenden kommen
aus Afghanistan, Syrien, Iran, Irak, russische Förderation, Balkanstaaten, Eritrea, Jemen Bis zur Fertigstellung der
Häuser in der Solmitzstraße werden sie
im Schlesien- und im Westpreußenring
wohnen und von MitarbeiterInnen der
Gemeindediakonie begleitet. Darüber
hinaus leben schon seit langem Flüchtlinge über den Stadtteil verteilt bei uns.
Für Toleranz und gegen Vorurteile die meisten Flüchtlinge, die aus ihrem
Herkunftsland fliehen, werden von
Bau einer Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in Lübeck-Kücknitz – Solmitzstraße 43
eltoffen
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Herzlich W
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Eine gute Tat …
Busfahren ist relativ teuer und das Budget recht begrenzt, deshalb freuen sich
die Ankommenden über „Fahrrad-Spenden“. Vielleicht haben sie noch ein
Rad für Jung oder Alt übrig?
Kriegen und Verfolgungen bedroht. Im
Moment kommen die meisten Menschen aus Syrien zu uns. Migration ist
ein normaler Prozess in der europäischen Geschichte. Viele Deutsche sind
selbst Nachfahren von Zugewanderten.
(Inhalte vgl. www.beranet-sh.de)
Lassen Sie uns die positive Stimmung
und konstruktive Haltung so vieler
Menschen unseres Stadtteils (etwa bei
der Informationsveranstaltung) bewahren und uns durch eine gelungene
Wilkommenskultur für die Menschen
auszeichnen, die zu uns kommen. Informieren Sie sich gern über aktuelle
Entwicklungen, Möglichkeiten der Begegnung und des Engagements unter
[email protected] oder telefonisch bei Günter de Groot unter 0451613 201 503 (Gemeindediakonie).
Howakuba
Stefan Zech
Schäferkamp 15 • 23569 Lübeck
Telefon: 0451 - 39 64 18
Mobil: 0172 - 41 38 47 9
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Bei Interesse besuchen wir Sie gerne. Ansprechpartner für die Anzeigenwerbung sind:
Ullrich Meyenborg
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Absprache per Datenträger oder per E-Mail
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Fotos: Trave
Kücknitz [er]leben 1/2015
5
Bestattungskulturen
im Raume Waldhusen
S
eit ungefähr 10 000 Jahren leben
Menschen im östlichen Holstein.
Aus der ersten Hälfte der seitdem
verstrichenen Zeit sind aber keine Gräber aus unserem Raume bekannt. Eine
archäologisch greifbare Bestattungskultur setzt in Waldhusen und seiner Umgebung sehr plötzlich mit dem Beginn
der Jüngeren Steinzeit ein (ca. 3600 v.
Chr.).
Ein Volk, das Ackerbau und Viehzucht
betrieb, und deshalb auch sesshaft war,
wanderte zu dieser Zeit hier bei uns ein.
Es brachte natürlich seine Kultur mit ins
Land. Nach der typischen Keramik wird
diese Kultur „Trichterbecher-Kultur“ genannt, nach der Bauweise der Grabstätten aber auch als „Megalithgrab-Kultur“
bezeichnet. Sie errichteten die monumentalen Großsteingräber (groß = mega;
Hans Rathje Reimers
Stein = lith). Im Raume Waldhusen gab
es mehrere solcher Gräber. Erhalten geblieben ist lediglich das Waldhusener
Hünengrab. Es war von einem 4,3 Meter
hohen Erdhügel bedeckt und von einem
Findlingskreis umgeben. Das Grab diente als Familien-Mausoleum einer Häuptlingsfamilie. Die Toten wurden liegend
oder gelegentlich auch hockend beigesetzt. Man gab ihnen Töpfe mit Nahrung
und Steinwerkzeuge mit auf die Reise ins
Totenreich. Das Waldhusener Hünengrab wurde schon 1844 ausgegraben. In
den 1970er Jahren fand noch einmal eine
Nachuntersuchung statt. Neben den ursprünglichen Bestattungen fand man in
dem Erdhügel noch Nachbestattungen
aus der Bronze- und Slawenzeit.
Am Ende der Jungsteinzeit (ca. 1600 v.
Chr.) wanderte ein weiteres Volk mit
seiner Kultur nach Holstein ein. Sie repräsentierten die Glockenbecherkultur.
Sie vermischten sich mit den Trägern
der Megalithkultur zu den Trägern der
Kultur des Nordischen Kreises. Daraus
entwickelten sich dann später die Stämme der Germanen. In unserem Raum
sind von den Glockenbecherleuten und
dem Mischvolk keine Hinterlassenschaften bekannt. Diese Periode ist sowohl in
völkischer, als auch kultureller Hinsicht
eine Übergangszeit. Sie leitet über zur
Bronzezeit und wird Frühe Bronze oder besser Kupferzeit genannt (1600
– 1450 v. Chr.). Die ersten Metallgegenstände in der Menschheitsgeschichte
waren aus Kupfer.
In der Älteren Bronzezeit (1450 – 1250
v. Chr.) sind die Hügelgräber noch relativ hoch, aber schon deutlich niedriger
als das Waldhusener Hünengrab, aber
oft ausladender, meist mehr als 25 Meter
in Durchmesser. Eine Eigentümlichkeit
in der Entwicklung Bestattungsanlagen
drückt sich darin aus, dass diese von der
Jüngeren Steinzeit bis hin zur Germanenzeit in der Regel sowohl in der Größe als auch in der Ausstattung immer
bescheidener wurden.
Während Hünengräber Familiengräber
waren, waren es jetzt Gräber für Einzelpersonen. Sie sind auch immer Körperbestattungen, die zunächst in roher
Erde, später unter Feldsteinpackungen
erfolgten und immer mit einem Erdhügel überdeckt wurden. Zwei solcher Gräber hat Oberförster Haug 1847 im Kleinen Stüft nahe der Straße nach Sereetz
ausgegraben. Zu dieser Hügelgräbergruppe gehören noch drei weitere Gräber, die nicht geöffnet wurden, aber sehr
flach sind und damit wahrscheinlich
der frühen Mittleren Bronzezeit (1250 –
1050 v. Chr.) angehören. Die späte Phase
dieses Zeitabschnittes wurde bisher in
Waldhusen und seiner Umgebung nicht
gefunden.
Dagegen ist die Jüngere Bronzezeit (1050
– 625 v. Chr.) mit fünf Gruppen – mit einer Anzahl von zwei bis neun Gräbern –
und einem großen Gräberfeld, das heute
noch dreißig Gräber umfasst, reichlich
vertreten. Dieses Gräberfeld im Forstort
Donnersrehmen war bis zum Jahre 1880
noch erheblich größer, die Zahl der Gräber lag bei über einhundert. Für den Bau
des Bahnhofes Waldhusen wurde das
Gelände dieser zerstörten Gräber abgetragen. Der Erdboden einschließlich der
Grabhügel samt ihrem Inventar wurde ohne archäologische Beobachtung
zur Aufschüttung des Bahndammes im
Waldhusener Moor verwandt. Es werden also in diesem Bahndamme noch so
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manche archäologische Schätze liegen.
Ein Großteil der Gräber im Donnersrehmen wurde schon vor 1840 von „Schatzsuchern“ ausgeplündert. Oberförster
Haug hat hier nur einen kleinen Teil dieser Gräber geöffnet und die Funde und
Befunde auch dokumentiert. Er wandte
aber das gleiche Grabungsverfahren wie
die Plünderer vor ihm an. Mit Eisenstangen sondierte man die Mitte des Hügels
auf Steinsetzungen, dort vermutete man
die Grablage mit ihren „Schätzen“. War
diese positiv, so grub man von der Spitze des Hügels bis zu diesen Steinlagen
und durchsuchte sie. Noch heute erkennt man die so geöffneten Hügel an
der trichterförmigen Vertiefung in ihrer Mitte, ohne dass man unterscheiden
kann, ob sie geplündert oder von Haug
wissenschaftlich untersucht wurden.
Dieses auch von Haug benutzte Verfahren entspricht natürlich nicht den heutigen wissenschaftlichen Ansprüchen, war
damals aber gängige Praxis und erbracht
zu der damaligen Zeit aber doch die
wesendlichen Kenntnisse über die Vorgeschichte unserer Gegend. Im Übrigen
findet man in allen Hügelgräbergruppen
des Waldhusener Forstes solche „eingedellten“ Hügelgräber. Nur eine Gruppe
blieb von den Schatzsuchern und von
Haug verschont, das ist die Gruppe gegenüber den Waldarbeiter-Werkwohnungen am Waldhusener Moor.
Die Gräber der Jüngeren Bronzezeit
sind in ihrer Größe sehr differenziert,
von mittelgroß bis kaum erkennbar, im
Ganzen aber kleiner als in der Älteren
Bronzezeit. Sie beherbergen grundsätzlich Bestattungen mit Urnen, gefüllt mit
verkohlten Knochenresten. Die Leichen
wurden also verbrannt, der „Leichenbrand“ in Urnen gefüllt, unter Steinpackungen oder in Steinkisten beigesetzt
und mit einem Hügel überdeckt. Es
besteht also zur Älteren Bronzezeit ein
grundsätzlicher Unterschied im Bestattungsritus. Der Übergang von der Körperbestattung zur Leichenverbrennung
vollzog sich in der Mittleren Bronzezeit.
Diese Veränderung setzt einen elementaren Wandel in den religiösen Vorstellungen voraus. Gibt sich hier der Kampf
zwischen den beiden Germanischen
Göttergeschlechtern, der Wanen und
Asen, zu erkennen?
Am Ende der Jüngeren Bronzezeit vollzieht sich abermals ein Wandel, dieses
Mal aber nur in dem Material der Beigaben. Während bisher nur die Bronze
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Kücknitz [er]leben 1/2015
7
Bestattungskulturen im Raume Waldhusen
Fortsetzung
Slawenzeitliche Hügelgräber „Auf dem Halse“ (2009)
Spätbronzezeitliche Hügelgräber im Donnersrehmen
(Nähe Bahnhof) (2005)
Jungbronzezeitliches Kegelgrab im Stübk (2009)
(Nähe Restaurant)
Altbronzezeitliches Hügelgrab im Kleinen Stüft (2009)
8
Kücknitz [er]leben 1/2015
als Grabbeigaben in Form von Waffen,
Schmuck und Gebrauchsgegenstände
in den Gräbern zu finden war, taucht
jetzt daneben auch schon Eisen auf. Die
Eisengegenstände dieser Zeit wurden
aber nicht vor Ort hergestellt, sondern
sind Importwaren aus dem keltisch dominierten Süden. Diese Übergandszeit
nennt man die Späte Bronzezeit (625
–550 v. Chr.). Die beiden imposanten
Hügel hinter dem Waldhusener Bahnhof gehören in diese Zeit. Unter anderen
Bronze- und Eisengegenständen fand
sich ein eisernes Schwert. Obwohl diese
beiden Gräber wieder durch ihre Größe beeindrucken, geht der Trend weiter
zu kleineren Gräbern, wie es sich weiter südlich im Donnersrehmen zeigen.
Nicht weit entfernt von den kleinsten
Hügelgräbern dieses Friedhofes wurde
zufällig, aber folgerichtig das „Endmodell“ dieser Endwicklung gefunden: ein
Grab, ganz nach der Art der Jüngeren
Bronzezeit, aber unter der Erdoberfläche
und ohne Hügel. Es ist wohl Merkmal in
Zeiten des Wandels, dass die Extreme
besonders groß sind!
Erst als die heimischen Handwerker
gelernt hatten selber das Eisen zu verhütten und zu schmieden spricht man
von der Eisenzeit (550 v. Chr. – 350 n.
Chr.). Diese Zeit ist mit der Entstehung
der Germanischen Völkerschaften gleich
zu setzen. Die Germanen begruben ihre
Toten ganz nach dem Vorbild der letztgenannten Bestattung, allerdings jetzt
meist in Urnen und ganz nach dem Vorbild des Hügelgräberfeldes im Donnersrehmen in Urnengräberfeldern. Solche
Gräberfelder mag es im Waldhusener
Wald wohl auch geben, gefunden wurden solche aber noch nicht. Der Wald
gewährt ihnen, da nicht offen sichtbar,
seinen Schutz.
Der Germanische Stamm der Langobarden verließ im 5. Jahrhundert (Völkerwanderungszeit 350 –800 n. Chr.)
zusammen mit seinen Nachbarstämmen
seinen angestammten Lebensraum, um
nach Süden zu ziehen. Auch unser Raum
wurde menschenleer. Damit brach auch
die rund 4000 Jahre währende kontinuierliche Entwicklung des Bestattungswesens abrupt ab.
Erst im 8. Jahrhundert setzt mit der Slawenzeit (800 – 1150) wieder menschliches Leben in unserem Raume ein, und
damit auch ein Bestattungswesen. Aus
der Siedlungskammer Pöppendorf heraus wurden etliche Grabanlagen älterer
Zeiten zu Nachbestattungen genutzt.
Entgegen ihrem eigentlichen Gebrauch,
ihre Toten in tiefen Erdgruben unverbrannt zu begraben, nutzten sie hier die
Kuppen des Hünengrabes und die bronzezeitlichen Hügelgräber auf dem Halse
zur Beerdigung. Die alten Grabhügel
wurden abgeflacht, die Toten auf dem
kleinen Plateau abgelegt und durch ein
darüber entfachtes kleines Feuer rituell
gereinigt und mit Boden überdeckt. Diese Prozedur erfolgte in manchen Grabhügeln mehrfach übereinander.
Mit der Eroberung des Slawenlandes
und dessen Besiedlung mit Deutschen
Kolonisten und der Christianisierung
der Slawen nach 1150 endete auch diese Art der Leichenbestattung. Fortan
wurden die christlichen Toten auf dem
Friedhof der Ratekauer Kirche bestattet. Keine Regel ohne Ausnahme: aufgefundene, unbekannte Tote wurden
an der Klausnerei zwischen Siems und
Kücknitz am Ohlendiek beigesetzt. Die
Klausnerei auf dem Weg zur Herrenfähre wurde von Einsiedlern bewohnt,
die hier zum Besten des Lübecker St.
Annen-Klosters um Almosen baten. Die
Klausnerei fand mit der Reformation ein
Ende; der kleine Friedhof wurde für den
alten Zweck bis 1766 fortgeführt. Der
Straßenname „Kappelenkamp“ erinnert
noch an die Klausnerei. Heute ist dieses
Areal mit Wohnhäusern besetzt. Dortige
Anwohner berichten von gelegentlich in
ihren Gärten aufgefundenen Knochen.
Seit 1909 besitzt Kücknitz eine eigene
Kirche. Für die Toten dieses aufstrebenden Stadtteils wurde der zunächst
noch sehr kleine Waldhusener Friedhof
als städtische Anlage eingerichtet. Sie
wurde mehrfach vergrößert, zunächst
für die Toten des Pöppendorfer Lagers,
dann aber auch, weil der Stadtteil nach
dem Kriege eine gewaltige Bevölkerungszunahme erfuhr. Seit 2000 befindet sich auf diesem Friedhof auch eine
Fläche für muslimische Tote.
Nachsatz: Der Oberförster Carl Haug
war ein passionierter Archäologe. Während seiner Waldhusener Dienstzeit
(1840 bis 1875) untersuchte er, zum Teil
mit anderen zusammen, viele Gräber in
Waldhusen und auch im nahen und ferneren Umfeld. Er brachte eine ansehnlich
Sammlung von Altertümern zusammen,
die er nach seiner Pensionierung an die
Lübecker Gesellschaft für gemeinnützige Tätigkeiten für die stolze Summe von
6000 Mark verkaufte. Dieser Schatz ging
mit dem Dommuseum in der Bombennacht Palmarum 1942 verloren.
Geschichtserlebnisraum Lübeck
Neues vom Klosterbau & besondere Veranstaltungen
I
Fotos: Archiv Geschichtserlebnisraum Lübeck
n diesem Frühjahr schreitet der Bau
der mittelalterlichen Klosteranlage
aus dem 12. Jahrhundert weiter voran, insgesamt ist eine Bauzeit von jetzt
noch 6 Jahren vorgesehen. Im vergangenen Jahr war die Sommerbaustelle der
„freireisenden Handwerker“ der absolute Höhepunkt. Insgesamt 170 verschiedene, täglich bis zu 80 HandwerkerInnen
aus 20 Gewerken haben vier Wochen
lang u.a. einen Tretkran mit 4,5m Durchmesser sowie die Rekonstruktion eines
Kaufmannshauses aus der Lübecker
Mengstraße aus dem Jahre 1180 errichtet. In dieses Haus ist mittlerweile die
Gutenberg- Druckpresse von Pastor Rinsche eingezogen und wurde auch schon
vielfältig mit Kindern genutzt. Darüber
hinaus soll zukünftig in dem Kontor über
die Klosterbaustelle informiert und der
Außenbereich weiter gestaltet werden.
Im Umfeld wird eine Streuobstwiese entstehen und die bereits begonnen Zäune
werden weiter gezogen um Ausläufe für
die Jakobsschafe zu schaffen.
Natürlich werden auch die Klostersteine weiter hergestellt und nach verschiedenen Experimenten scheint auch
die geeignete Mischung für die Ziegel
näher zu rücken.
Der Bau der Klosteranlage kann nur
mit großen und kleinen Spenden gelingen-und auch Ihre Spende hilft!
Der gemeinnützige Trägerverein „Bauspielplatz Roter Hahn e.V.“ hat verschiedene Möglichkeiten der finanziellen Mithilfe entwickelt, dies sind u.a.:
• Mitbauen und Steine kaufen-Klostersteine für den Bau spenden (je 5,– €)
•Feierliche und besondere Anlässe (Geburtstage, Hochzeiten, Fir-
menfeiern, etc.) Feiern Sie im Geschichtserlebnisraum oder sammeln
Sie im Rahmen Ihrer Feier für den
Klosterbau
•Firmenspenden
•Tierpatenschaft
• Spenden im Trauerfall
Sprechen Sie den Verein direkt
an oder informieren Sie sich im
Internet unter www.geschichtserlebnisraum.de/spenden.html
Hier treffen Sie auch auf Frau
Isenberg, Herrn Larsen und
Herrn Urban und können erfahren welche Ideen der Unterstützung geboren wurden.
Ein vierminütigen Kurzfilm
zum Klosterbau finden Sie unter
www.klosteranlage.de
Am 26. April findet das erste Spendenessen statt. „Unser Gastronomiepartner „Kochgefühl“ bereitet für Sie
kalte und warme Wildspezialitäten der
„Wilderei“ aus heimischen Wäldern zu.
Begleitet werden diese durch köstliche,
saisonale Beilagen und erlesene Klosterweine.“ Weiterhin kann der Geschichtserlebnisraum mit all seinen Tieren und
Gebäuden bei einem Rundgang mit den
Besonderheiten und Anekdoten kennengelernt werden. Wer möchte kann
sich auch im Langbogenschießen erproben. Das Spendenessen kostet 85,–Euro
und ist auch eine schöne Geschenkidee
zu Ostern oder zum Geburtstag. Eine
Anmeldung ist erforderlich.
Neu-KulturWochenenden
Das Angebot „ KulturSamstag“ wurde
für 2015 neu konzipiert und es werden
von April bis Oktober, je nach Jahreszeit,
verschiedene, themenbezogene KulturWochenenden stattfinden. Rund um
Schaf und Wolle, mittelalterliche Gewerke oder ein Viehmarkt stehen ebenso auf
der Liste wie ein Apfelfest mit professioneller Saftpresse im September-pflücken
Sie also rechtzeitig Äpfel und Birnen.
Die KulturWochenenden finden an
jedem letzten Wochenende, samstags
von 13 – 18 Uhr und sonntags von 12
– 17 Uhr, statt
Kücknitz [er]leben 1/2015
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Der TSV Dänischburg –
der familiäre Sportverein
D
er TSV Dänischburg ist ein
kleiner, familiärer Lübecker
Sportverein nördlich der Trave, der im diesem Jahr seinen 96igsten
Geburtstag feiert. Die ca. 250 Mitglieder spielen vorwiegend Fußball.
Neben zwei Herrenmannschaften,
die in der A- bzw. C-Klasse des KFVLübeck spielen, zählen die Altherren,
die Ü 40 sowie zwei Frauenmannschaften ( seit dieser Saison als SG mit dem
TSV Siems) zum Seniorenbereich.
Als multikultureller Verein unterstützen wir seit 2014 die Aktion „Fußballvereine gegen Rechts“ www.fussballvereine-gegen-rechts.de
Die erste Herrenmannschaft ist momentan Tabellenführer und will, nachdem er im letzten Jahr knapp verpasst
wurde, in dieser Saison 2014/15 den
Aufstieg in Kreisliga perfekt machen.
Die zweite Herrenmannschaft spielt
zwar in der untersten Kreisklasse, ist
aber gespickt mit vielen EX-A-Jugendlichen, die ihrem, unserem Verein die
Treue halten und zur zahlenmäßig
stärksten Truppe gehören. Mit viel
Spaß am Sport und guter Kamerad-
10
Kücknitz [er]leben 1/2015
schaft ist sicherlich in der nächsten Saison der Aufstieg ein Thema..;-)
Im Jugendbereich spielen unsere BJunioren sehr erfolgreich in der Kreisklasse, während unsere B-Juniorinnen
als SG mit dem TSV Siems in der Kreisliga antreten. Am 01.05. ab 10:00 Uhr
wird wieder unser traditionelles Juniorinnen-Turnier stattfinden und Anfang
Juni ist ein Tag des Mädchenfußballs
auf unserem Vereinsgelände geplant.
Besondere Erwähnung gebührt auch
der Jugendarbeit im Schiedsrichterwesen, die auf Kreisebene immer wichtiger wird. diese wird durch einen
vorbildlichen, aktiven Obmann in positiver Bahn geführt.. Der TSV gehört
noch zu den Vereinen im KFV Lübeck,
die ohne Punktabzug etc. durch fehlende Schiedsrichter, existieren.
Eine kleine Gruppe, erwachsener Frauen, hält sich in der Sparte Gymnastik
fit und trainiert auf Grund fehlender,
ortsnaher Hallenkapazitäten (Schließung der Luisenhof-Schule 2012) immer dienstags ab 18:30 in den Räumen
des Vereinsheims.
Alle Mannschaften und die „Gymna-
stik-Damen“ freuen
sich über neue Gesichter und Unterstützung. Dieses gilt insbesondere auchfür den Jugendbereich.
Wer Interesse hat meldet sich entweder
montags ab 20:00 im Vereinsheim oder
nutzt unsere Homepage www.tsvdaenischburg.de zur Information über Ansprechpartner und Trainingszeiten.
Das vereinseigene Gelände ist nur mit
vielen fleißigen Händen und ehrenamtlichen Helfern in Stand zu halten.
So lernt man sich u.a. bei gemeinsamen
Aktivitäten, Generations- übergreifend
kennen. Bei uns kennt praktisch „Jeder
– Jeden“, was den besonderen familiären Charakter unseres kleinen Vereins
ausmacht..
Der Stadtteil Lübeck-Dänischburg
gehörte bisher zu einer eher strukturschwachen Region, was sich durch
die Ansiedlung von IKEA und LUV
–Shopping Center 2014 geändert hat.
Die Schaffung neuer Arbeitsplätze wird
Dänischburg auch als Wohnort wieder
attraktiver machen und zu einem Anstieg der Mitgliederzahlen führen.
Der Jugendtreff „Dänischburg“, durch
den Internationalen Bund als Träger
vertreten, hat durch den Bau des LUVCenters seine Räumlichkeiten verloren.
Mit Hilfe einer großzügigen Spende
des LUV-Centers, werden beim TSV
Dänischburg Räumlichkeiten umgebaut, sodass der Jugendtreff in Kürze
in seine neuen Räume umziehen kann
und hoffentlich eine gut angenommene
Heimat findet. Wir freuen uns auf eine
konstruktive Zusammenarbeit für und
mit den Jugendlichen des Stadtteils.
Zudem trägt unser Verein mit seinen Veranstaltungen ( „Knut“ am ersten Freitag im Januar, Sportwoche
10. - 14. Juni 2015 , Laternenumzug
am 02.10.2015 um 19:30 ) zum kulturellen Leben in Dänischburg bei. Das
Vereinsheim ist für alle Veranstaltungen des sozialen, kulturellen Lebens
in der Region nutzbar. „Überregional“
beteiligt sich der TSV Dänischburg
regelmäßig am jährlich stattfindenden
Sternmarsch des Stadtteils mit zwei
Ständen.
Im Dezember 2014 haben wir einen
Antrag u.a. bei der Possehl-Stiftung
für einen Kunstrasenplatz gestellt, der
allen Sportlern des TSV Dänischburg,
vor allem in den Wintermonaten, attraktive Trainings- und Spielmöglichkeiten bringen soll. Wir hoffen, dass
dieser Antrag in 2015 positiv beschieden wird.
Fotos: TSV Dänischburg
Unser Dank gilt allen Ehrenamtlichen, Freunden und Förderern für ihr
Engagement und ihre Unterstützung,
sowie allen Sportlern für ihre Aktivitäten und gezeigten Leistungen.
ANSCHRIFT
TSV Dänischburg,
Dänischburger Landstraße 2
23569 Lübeck
Telefon: 0451 393575
Geschäftszeiten: Montag ab 20 Uhr
Werner Volkmann, 1. Vorsitzender
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Die Trave. Leben in Lübeck
Kücknitz [er]leben 1/2015
11
Erinnerungsort Pöppendorf
Der Gemeinnützige Verein Kücknitz e.V. engagiert sich
für eine historische Aufarbeitung
I
n Kücknitz, genauer gesagt in der
Gemarkung Waldhusen/Pöppendorf befand sich nach dem Zweiten
Weltkrieg eines der größten Flüchtlingslager Deutschlands.
Im Juli 1945 errichtete die Britische Militärregierung das „Lager Pöppendorf “
im Waldhusener Forst in der Nähe des
Bahnhofs Kücknitz als Internierungslager für mehr als 30.000 Wehrmachtsangehörige aus Norwegen. Ab Oktober
1945 wurde es als Durchgangslager für
deutsche Flüchtlinge aus den
ehemaligen deutschen Ostgebieten
genutzt. Mit insgesamt über 600.000
Flüchtlingen und Vertriebenen während der Existenz des Lagers war Pöppendorf damals das größte Lager in
ganz Schleswig-Holstein.
Bis zum Sommer 1947 wurde es
darüber hinaus auch für die Rückführung polnischer und baltischer
12
Kücknitz [er]leben 1/2015
sogenannter „displaced persons“, ehemaliger Zwangsarbeiter/innen genutzt.
Im Herbst wurden hier schließlich im
Rahmen der Operation Oasis tausende
jüdische Flüchtlinge der Exodus untergebracht.Das Lager wurde bis zum
Sommer 1950 als Flüchtlingsdurchgangslager genutzt. Danach wurde das
Lager abgerissen. Heute leben nur noch
wenige Zeitzeugen und es ist nur noch
wenigen, ortskundigen Personen die
Lage dieses für Lübeck und das Land
so bedeutenden historischen Ortes bekannt.
Ziel des Projektes ist es, in drei Schritten
die Geschichte des Lagers wissenschaftlich zu erforschen, zu dokumentieren
und schließlich auch einer breiteren
Öffentlichkeit nachhaltig zugänglich
zu machen. Dazu ist an eine Ausstellung sowie eine Veröffentlichung der
Forschungsergebnisse geplant. Neben
der Rekonstruktion der Ereignisse soll
auch danach gefragt werden, wie in
Lübeck bis heute daran erinnert wurde.
Wie wurde das Geschehen in der Öffentlichkeit bewertet und welchen Platz
hat es im kollektiven Gedächtnis der
Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt?
Die Erforschung dieses Teils der jüngeren Stadtgeschichte ist ein bedeutender
Beitrag zur allgemeinen Geschichte
der Stadt, denn über die Kenntnis des
Lagers vermittelt sich den Menschen
heute auch der gesamte weitere historische Kontext. Und besonders vor dem
Hintergrund der aktuellen Diskussion
über Deutschland als Einwanderungsland kann die erfolgreiche Integration
Millionen von Menschen interessante Impulse beitragen. In einem ersten
Schritt soll zunächst einmal eine Grobskizze entworfen werden, Zeitzeugenkenntnisse gesichert und die vorhan-
dene Quellenlage gründlich erforscht
werden.
Als erster Schritt wurde an historischer
Stelle (Parkplatz Waldhusen) ein Schild
mit einem Projekthinweis aufgestellt
um Öffentlichkeit herzustellen und
weitere Hinweise aus der Bevölkerung
zu erlangen.
Dieses Projekt ist für Kücknitz und die
Hansestadt Lübeck von herausragender Bedeutung. In 2015 jährt sich das
Ende des 2. Weltkrieges zum 70. Mal,
die noch lebenden Zeitzeugen stehen
kaum noch für Befragungen zur Verfügung. Der Gemeinnützige Verein
Kücknitz würde sich glücklich schätzen, wenn möglichst viele Institutionen
und Personen dieses Projekt tatkräftig
unterstützen würden.
Georg Sewe,
1. Vorsitzende des GMVK
Hans Ratje Reimers erläutert einer interessierten Wandergruppe die geschichtliche Bedeutung und Einzelheiten des zwischenzeitlich kaum sichtbaren Lagers. Foto: Sabine Scholz
Fotos: Privat/Archiv GMVK
Kücknitz [er]leben 1/2015
13
?
Kücknitz-Rätsel
Auch diesmal führt uns unser Rätsel
in die lebhafte Vergangenheit unseres
Stadtteils. Welchen Namen hatte die
Discothek Memory an der Travemünder Landstraße bevor sie MEMORY
genannt wurde?
Den Gewinn, einen Eis-Gutschein über
20,– € stiftet Helgas Eisdiele, Tilsitstr. 2a.
Senden Sie Ihre Lösung wie gewohnt an
Kücknitz(er)leben, c/o KirchenFORUM
Alte Post, Straßenfeld 2, 23569 Lübeck
oder per Mail an [email protected].
Anscheinend hat die Frage nach den „alten Kinos“ viele Menschen angesprochen
und so wurden zahlreiche richtige Antworten eingesandt, vielen Dank hierfür!
Die Gewinnerin des letzten Rätsels ist
Frau Klaudia Bergmann. Zu den erfragten Kinonamen „Rex“ und „Ultra“ kannte sie sogar noch das Kino“ HochofenLichtspiele“.
Herzlichen Glückwunsch zu ihrem
Gewinn, einem Gutschein von Silli`s
Stübchen in der Dockstraße.
KÜCKNITZ IM INTERNET
Bauspielplatz Roter Hahn
www.geschichtserlebnisraum.de
Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde
www.baptisten-kuecknitz.de
Ev.-Luth. Kirchengemeinde Kücknitz
www.kirche-kuecknitz.de
Gemeinnütziger Verein Kücknitz e.V.
www.gemeinnuetziger-verein-kuecknitz.de
Jugendtreff Dänischburg
[email protected]
Jugendzentrum Kücknitz JUZE
www.juzekuecknitz.de
Kath. Kirchengemeinde St. Joseph Kücknitz
www.sanktjoseph-sanktgeorg.de
Lübecker Museum
http://die-luebecker-museen.de
Förderverein für Lübecker Industrieund Arbeiterkultur e.V.
www.industrie-und-arbeiter-kultur.de
Sozialladen Novi-Life
www.faw.de/standorte/luebeck/sozialladennovi-life/
Förderverein „Kücknitzer Jugend“ e.V.
www.kuecknitzer-jugend.de
Sportvereine:
www.tgrangenberg.de
www.tsvdaenischburg.de
www.tsvkuecknitz.de
www.tsvsiems.de
Wünschen Sie Ihre Termine in der nächsten Ausgabe bzw. auf
unserer Internetseite ? Dann senden Sie diese bitte an: magazin@
kuecknitz.info. Diese erscheinen dann auch über den Gemeinnützigen Verein Kücknitz.
14
Kücknitz [er]leben 1/2015
Ich bin Kücknitzer
Jörg Vorwerk
V
on Kindesbeinen an lebe ich
in Kücknitz, erst am Wallberg,
später am Kirchplatz, jetzt in
Dummersdorf. Meine Vorfahren mütterlicherseits sind vor rund 100 Jahren
nach Kücknitz gekommen und hatten
einen kleinen Laden in der Nähe der
jetzigen Solmitzstraße. Meine Eltern
haben sich damals bei einer Tanzveranstaltung im alten Schlünz´schen
Park kennengelernt (gegenüber dem
Gemeinschaftshaus Rangenberg im
Wald). So bin ich mittlerweile Kücknitzer der vierten Generation.
Meine ersten vier Schuljahre habe ich
an der damaligen Volksschule am Kirchplatz absolviert, dann bin ich bis zum
Abitur an der Oberschule zum Dom
geblieben. Der Kirchplatz ist immer
noch einer meiner Lieblingsorte. Studiert habe ich dann in Kiel, es hat mich
also im Norden gehalten. Als Kind
wollte ich eigentlich Pastor werden, in
der Annahme, die müssten nur sonntags arbeiten. Später habe ich mich
dann für den Lehrerberuf entschieden.
Mein Vater und mein älterer Bruder
waren bereits Lehrer. Meine Praktika
während des Studiums habe ich dann
an meiner alten Schule in Kücknitz absolviert. Seit nunmehr 39 Jahren arbeite
ich an der Schule Roter Hahn. Die von
mir gelehrten Fächer sind Mathematik, Deutsch, Wirtschaft/Politik sowie
Heimat-, Welt- und Sachunterricht. Ich
weiß von vielen ehemaligen Schülern,
dass sie oft erst einmal eine Weile aus
Kücknitz wegziehen, aber wieder in
unseren Stadtteil zurückkehren.
Wenn ich mich an meine Kindheit in
Kücknitz erinnere, denke ich zuerst an
die zahllosen Erkundungstouren mit
meinen Freunden. Mit dem Rad sind
wir zum Waldhusener Forst, zur Trave und durchs Mühlbachtal gefahren.
Es waren die tollsten Orte für uns. Wir
hatten so viele Freiheiten… und so ist
es nicht verwunderlich, dass dies auch
heute noch meine Lieblingsorte sind.
Ich freue mich sehr darüber, dass mein
17jähriger Sohn mittlerweile die gleichen Orte erkundet wie wir damals.
Als Jugendlicher bin ich nicht nur viel
Foto: Ralf Lindenau
Fahrrad gefahren, sondern habe im
TSV Kücknitz Tischtennis gespielt. Damals gab es noch die Flenderwerft, die
Metallhütte, NWK (Kraftwerk) - das
gibt es heute alles nicht mehr. Es war
für die vielen Menschen im Stadtteil,
die ihren Arbeitsplatz verloren haben,
nicht leicht - aber für die Umwelt und
Lebensqualität hier vielleicht eine gute
Entwicklung. Ich weiß noch, dass man
damals – je nach Windrichtung – die
Kokereien riechen konnte. Vieles war
von einer schwarzen Staubschicht bedeckt.
Warum ich gern in Kücknitz lebe….
Zunächst einmal finde ich die Lage zwischen Ostsee und der Altstadt schön.
Die gesamte Infrastruktur ist vorhanden, von der Krippe, über alle Schularten, Sportvereine und Einkaufsmöglichkeiten bis hin zu den öffentlichen
Verkehrsmitteln. Dass Kücknitz eine
der niedrigsten Kriminalitätsraten im
Vergleich zu anderen Stadtteilen hat,
macht Kücknitz noch attraktiver. Kücknitz ist auch so liebenswert, weil es hier
viele Menschen gibt, die etwas für den
Stadtteil und die Bewohner tun. Es gibt
viele nette Leute.
Mein größtes Hobby ist das Fotografieren – bei so vielen schönen Motiven
in der Nähe bietet sich das an. Seit bei
der ersten Stadtteilkonferenz nach interessierten Leuten für „Kücknitz(er)
leben“ gesucht wurde, engagiere ich
mich in der Foto AG.
Termine
Gemeinschaftshaus Rangenberg:
Di. 17.03.15, 15 Uhr
Kaffeenachmittag der Siedlerdamen,
nur mit Anmeldung unter 396048
So. 22.03.15, 15.00 Uhr
Tanztee
Do. 02.04.15, 15 Uhr
Plattdeutscher Nachmittag
Do. 09.04.15, 19 Uhr
Bingo der Siedlung Rangenberg-Wallberg
So. 12.04.15, 15.00 Uhr
Tanztee
Sa. 18.04.15, 20 Uhr
Irische Nacht zugunsten der Mc Donald`s
Kinderhilfe, Haus Lübeck. Beginn 20.00
Uhr mit Phil Kenny & Friends, Special
Guest: 1st Sauerland Pipes &Drums, Natürlich mit irischen Spezialitäten: Whisky, Bier
und Irish Stew Einlass 19 Uhr
Kartenbestellung unter 0451-395302 und
303786
Eintritt 12 €, an der Abendkasse 14 €
Kirche:
Do. 30.04.15, 20 Uhr
Tanz in den Mai mit DJ Stefan Burmeister,
20.00 Uhr, Einlass 19.30 Uhr, Eintritt 6,50 €,
Tischbestellung unter 395302
Passionsandachten in Dreifaltigkeit: jeweils
19 Uhr: am Freitag, 13.3. / 20.3. / 27.3.
Do. 07.05.15, 15 Uhr
Plattdeutscher Nachmittag
So. 29.3., 16 Uhr
Sakraler Tanz in Dreifaltigkeit,
Anmeldung unter: Tel. 30 12 82
Fr. 08.05.15, 20 Uhr
Konzert mit Kerzel`s Ragtime Band,
Anmeldung unter 395302
Passionsandachten in St. Johannes: jeweils
19 Uhr: in der Karwoche 30.3. / 31.3. / 1.4.
Osternacht in St. Johannes: Sa, 4.4., 23 Uhr
So. 17.05.15, 15 Uhr
Tanztee
So. 07.06.15, 15 Uhr
Tanztee
Sa. 20.06.15, 18 Uhr
Matjesessen, 12 €,
Veranstalter SPD Kücknitz mit Tanz,
Fleischalternative ist vorhanden
So. 22.3., 17 Uhr
in St. Johannes, Konzert: Passionsmusik
So. 19.4., 17 Uhr
Dreifaltigkeit, Konzert:
Festliche Musik in der Osterzeit
Do. 14.5. - So. 31.5.
Festwochen der beiden Kirchenjubiläen
Mo. 18.5., 19.30 Uhr
Meditatives Singen in Dreifaltigkeit
Sa. 30.5., 17 Uhr
Dreifaltigkeit,
Konzert mit dem PopcOhr und Gästen
Mo. 15.6., 19.30 Uhr
Meditatives Singen in Dreifaltigkeit
+++ Öffnungszeiten-Ticker +++
Bauspielplatz Roter Hahn /
Geschichtserlebnisraum:
Di. – Fr. (13 – 18 Uhr) und nach Vereinbarung
Bibliothek:
Mo. (10 – 13 Uhr), Di., Mi., Fr. (14 – 18 Uhr)
Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk:
Fr. (14 – 17 Uhr), Sa. – So. (10 – 17 Uhr)
JUZE:
Mo. (14 – 20 Uhr), Di. (16 – 19 Uhr),
Mi. (14 – 19 Uhr), Do., Fr. (15 – 20 Uhr),
Sa. (nach Programm)
Sozialladen Novi-Life:
Mo./Di./Do./Fr. (9.00 – 17.00 Uhr)
Mi. (9.00-12.00 Uhr)
Recyclinghof:
Di., Do. (8 – 17 Uhr), Sa. (8 – 13:30 Uhr),
hier gibt es auch gelbe Säcke
Geschichtserlebnisraum Lübeck:
Stadtteilbüro:
Mo., Di. (8 – 14 Uhr), Do. (8 – 18 Uhr),
Fr. (8 – 12 Uhr)
Schwimmhalle Kücknitz:
Mo. (13 – 16 Uhr)
Di. (13 – 17 Uhr)
Mi. (14 – 22 Uhr), (16 – 18 Uhr Kinderspielzeit)
Do. (14 – 18 Uhr)
Fr. (8 – 9 Uhr) (Frauenstunde), (9 – 22 Uhr)
Sa. (8 – 20 Uhr)
So. (8 – 18 Uhr)
Während der Schulferien Schleswig Holsteins
Mo.–Do. schon ab 8 Uhr geöffnet!
Feiertags von 8 – 18 Uhr!
Karfreitag ist die Halle geschlossen.
Wochenmarkt Kirchplatz:
Fr. (8 – 13 Uhr)
Fr. 27.03.15, 15 Uhr
Café Hahn für Anwohner und Interessierte
Sa/So, 25./26.04., ab 13 Uhr
Kulturwochenende
Fr. 29.05.15, 15 Uhr
Café Hahn für Anwohner und Interessierte
Sa/So, 30./31.05., ab 13 Uhr
Kulturwochenende
Fr. 26.06.15, 15 Uhr
Café Hahn für Anwohner und Interessierte
Sa./So. 27./28.06., ab 13 Uhr
Kulturwochenende
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der Frühling steht
vor der Tür.
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der Allergiegeplagten: tränende Augen, laufende Nase, starker
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� Vermeiden Sie längere Aufenthalte im Freien während der
Pollenflugzeit
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** Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.