Regionensieger Ost

Praxis & Wissen
Auf John Deere fokussiert
Regionensieger Ost im AGRARTECHNIK Service Award | Bei der Hawart OMV aus MecklenburgVorpommern fokussiert man sich auf John Deere. Die Belohnung sind hohe Marktanteile und
eine gute Kundenbindung. Beim AGRARTECHNIK Service Award zeigte der Betrieb zum wiederholten Mal was er zu bieten hat.
S
andböden sind im Gebiet um Klebe
in Mecklenburg-Vorpommern vorherrschend. Auf diesen wird überwiegend Ackerbau betrieben, aber auch
die Milchviehhaltung spielt bei den
landwirtschaftlichen Betrieben im Um-
land eine wichtige Rolle. „Bereits seit
1955 gibt es hier einen Landtechnikstützpunkt“, sagt Frank Sieland, der die
Niederlassung der Hawart OMV in Klebe,
bei Plau am See, leitet. Aus der DDR-Zeit
stammt auch noch die rund 1 000 Qua-
dratmeter große Werkstatt. Dank der
großen Raumhöhe und großer Tore lassen sich darin auch moderne Landmaschinen gut reparieren und warten. „Um
den Arbeitsplatz etwas heller und freundlicher zu gestalten, planen wir die Umstellung auf eine LED-Beleuchtung. Zu
Versuchszwecken wurden bereits die ers­
ten dieser Lampen installiert“, erklärt
Frank Sieland.
Nach der Wende übernahm 1990 die
Firma Ottomeyer MV den Standort und
setzte auf eine Partnerschaft mit John
Deere als Hauptlieferant. Aufgrund der
Bestrebungen des Landtechnikherstellers, nur noch wenige große Händler mit
hohem Umsatz zu haben, schloss sich
die Firma Ottomeyer MV im Januar 2012
Die offene Maschinenhalle gegenüber der
Werkstattrückseite wurde 2001 neu gebaut. Die
Grundfläche beträgt über 1 100 Quadratmeter.
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www.agrartechnikonline.de
Agrartechnik April 2015
Fotos: Masur
mit der Hawart Landtechnik GmbH zusammen. Der neue Firmenname lautet
jetzt Hawart OMV Landtechnik GmbH.
Mit diesem Schritt der Firmenzusammenlegung wurde die Strategie ‚Vertriebs­
partner von Morgen‘ umgesetzt. Die Gesellschafter und Geschäftsführer Roland
und Sebastian Habeck sind sich einig,
dass mit der Zusammenlegung neben der
Umsatzstabilisierung, die Verbesserung
der Servicedurchdringung sowie die soziale Sicherheit aller Beschäftigten weiter
gewährleistet ist, denn das Unternehmen
setzt auf nachhaltiges Wachstum. „Wir
sind nach wir vor auf John Deere fokussiert und mit den Produkten voll zufrieden“, sagt Frank Sieland. Dass auch die
Landwirte und Agrargenossenschaften
im Umland von John Deere und der Hawart OMV als Servicepartner begeistert
sind, zeigt die Tatsache, dass das Unternehmen bei Traktoren einen Marktanteil
von 28 Prozent hat. Um diesen Anteil –
rund 65 Traktoren pro Jahr – halten zu
können, setzt die Hawart OMV neben
dem Service vor allem auf Vorführungen
und verschiedene Kundenveranstaltungen. „Da die landwirtschaftlichen Betriebe hier im Durchschnitt zwischen
800 und 900 Hektar haben, sind natürlich große Traktoren gefragt. Deshalb ist
besonders die John Deere Serie 8 R ein
Verkaufsschlager“, erklärt der Niederlassungsleiter.
Unter der Leitung von Frank Sieland wurde die
Niederlassung der Hawart OMV in Klebe bereits
zum dritten Mal Sieger beim Service Award.
Eigener Kleingerätebereich
Ein wichtiger Bauabschnitt wurde 2001
fertig gestellt. Die Multifunktionshalle
verbindet den Werkstatt- und Ersatzteiltrakt mit den Büroräumen. Diese zentrale Halle wird überwiegend als Empfangsraum und Ausstellungsfläche für
Kommunaltechnik und Grundstückspflege genutzt. Es lassen sich aber auch
Traktoren hereinfahren, so dass beispielsweise die Maschinenübergabe hier
erfolgen kann. Außerdem dient die Halle
auch als Ort für Betriebsfeiern oder Veranstaltungen.
Für Schulungen steht ein eigener Raum
zur Verfügung. Hier bekommen die Fahrer Informationen zur Bedienung ihrer
neuen Maschinen oder den Betriebsleitern werden die Vorteile von Agrar-Management-Systemen veranschaulicht.
„Unsere Kunden erwarten Lösungen,
die als eine Kombination aus Produkten
und Dienstleistungen zur Optimierung
von Leistung und Einsatzbereitschaft
der Maschinen sowie zur Senkung der
Betriebskosten beitragen. Dafür bildet
Farm Sight den Zukunftsschlüssel“, ist
Frank Sieland überzeugt.
Viel Wert wird auch auf Werbung für
Geräte zur Garten- und Grundstückspflege sowie Kommunaltechnik gelegt.
Auch hier setzt der Betrieb voll auf die
Produkte von John Deere. Jährlich rund
70 Rasentraktoren und Marktanteile bei
Kommunaltechnik zwischen 30 und 50
Prozent sprechen für sich. Um diese Geräte warten und reparieren zu können,
wurde vor zwei Jahren eine extra Kleinmotorenwerkstatt mit separater Auftragsannahme geschaffen. Da die Kunden zu diesem Bereich eine separate
Hofeinfahrt nutzen, kommt es zu weniger Betriebsbeeinträchtigungen durch
parkende Autos. Und für die Kunden
der Kleingeräte hat es den Vorteil, dass
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Das Werkstattgebäude (o.) bietet aufgrund seiner Größe und Höhe viel Platz, um auch moderne
Landmaschinen zu reparieren. Als nächstes soll eine LED-Beleuchtung installiert werden, um den
Arbeitsbereich noch heller zu machen (Mitte). Die Multifunktionshalle (re.) verbindet den Werkstatt- mit dem Bürotrakt und dient außerdem als Ausstellungshalle für Land- und Kommunaltechnik.
die Rasenmäher bis vor die Werkstatt gefahren werden können.
Werkstattauslastung planen
Ebenfalls im Jahr 2001 wurde eine offene Halle für Neu- und Gebrauchtmaschinen gebaut. Mit der Vermarktung
von gebrauchter Landtechnik hat die
Hawart OMV keine Probleme. Im Gegenteil: „Besonders bei den Traktoren
wartet schon oft ein Abnehmer, bevor
wir die Maschine überhaupt auf dem
Hof haben“, erklärt Frank Sieland. „Da
wir im großen Stil Servicevereinbarungen mit unseren Kunden beim Kauf
einer Neumaschine abschließen, sind
die Traktoren und Mähdrescher immer
top gewartet und technisch auf einem
guten Stand. Das spricht sich natürlich
auch bei den Interessenten für Gebrauchttechnik herum.“
Mietmaschinen spielen ebenfalls eine
Rolle bei der Hawart OMV. So werden
pro Jahr rund zehn Mähdrescher und 15
Traktoren für eine ganze Saison vermietet. „Gerade die Nacherntechecks und
Mietmaschinen verhelfen uns zu einer
hohen und vor allem planbaren Werkstattauslastung. Den Kunden garantieren
die Durchsichten vor beziehungsweise
nach der Ernte eine zuverlässig arbeitende Maschine und weniger A
­ usfälle in
der Saison“, sagt der Niederlassungsleiter.
Außerdem bietet das Unternehmen immer wieder Wartungs­aktionen zu festen
Preisen oder mit Preisnachlässen an.
Die Marktanteile liegen für die Hawart
OMV bei Mähdreschern bei 20 Prozent.
Bei Feldhäckslern sind die Marktanteile
doppelt so hoch. Ebenfalls gut vertreten
ist das Unternehmen mit Geräten zur Bodenbearbeitung.
Deutlich zugelegt
„Die Anzahl unserer Mitarbeiter ist konsequent angestiegen. Derzeit sind am
Standort Klebe 40 Personen beschäftigt“,
sagt Frank Sieland. „Alleine in der Werkstatt arbeiten 19 Leute. Besonders stolz
sind wir, dass wir vier Meister im Betrieb
beschäftigen.“ Auch die Ausbildungsquote stimmt. Derzeit sind es fünf, die
den Beruf des Land- und Baumaschinenmechatronikers erlernen. „Nach der Ausbildungszeit geht das Lernen natürlich
weiter. So legen wir Wert darauf, dass unsere Mitarbeiter die Schulungen der Hersteller in großem Stil besuchen“, sagt der
Niederlassungsleiter. „Da die Anforderungen heute so vielseitig sind und sich
nicht mehr jeder in allen Bereichen auskennen kann, haben die Mitarbeiter bei
uns ihre Schwerpunkte, in denen sie
Spezialist sind.“ (fm)