unMittelBARock! Tage Mitteldeutscher Barockmusik Pressemitteilung vom 2. April 2015 Tage Mitteldeutscher Barockmusik machen die Geschichte der Rudolstädter Hofkapelle erlebbar Moderne Erstaufführungen von Erlebach und Gebel Vom 15. bis zum 17. Mai 2015 macht das Festival „unMittelBARock! – Tage Mitteldeutscher Barockmusik“ unter dem Motto „Hochlöblich musizieret“ in Rudolstadt Station. Das abwechslungsreiche Programm der drei Tage umfasst insgesamt 10 Veranstaltungen. Vom großbesetzten Festkonzert über Führungen und Vorträge, einen musikalischen Gottesdienst in der Stadtkirche St. Andreas bis zum abschließenden Orgelspaziergang durch drei Rudolstädter Kirchen mit dem Organisten Frank Bettenhausen spannt sich der inhaltliche Bogen des Musikfestes. Ein besonderer Höhepunkt des Festivalprogramms, das sich u.a. der Geschichte der 1635 erstmalig erwähnten Rudolstädter Hofkapelle widmet, wird das Eröffnungskonzert mit dem Ensemble WESERRENAISSANCE BREMEN unter der Leitung von Manfred Cordes. In der Stadtkirche St. Andreas werden die Sänger und Instrumentalisten des Klangkörpers, allesamt hochkarätige Spezialisten für die Aufführung der Musik des 17. Jahrhunderts, geistliche und weltliche Werke aufführen, die nachweislich bei der Hochzeitsfeier von Graf Ludwig Günther I. von Schwarzburg-Rudolstadt mit Aemilie Antonia von OldenburgDelmenhorst im Jahr 1638 musiziert wurden. Über die Musik von Johann Hermann Schein, Samuel Scheidt, Andreas Hammerschmidt, Heinrich Schütz und anderen Meistern dieser Zeit wird so die Prachtentfaltung am Hof der Residenz Rudolstadt auch für heutige Zuhörer erfahrbar. Als moderne Erstaufführungen erklingen darüber hinaus in einem Wandelkonzert zwischen St. Andreas und dem Schloss Heidecksburg am 16. Mai 2015 zwei Kantaten, die für den Rudolstädter Hof entstanden. Von Philipp Heinrich Erlebach (1657-1714), der 35 Jahre lang am Hof des Grafen Albert Anton von SchwarzburgRudolstadt als Kapellmeister wirkte, wird die Kantate zum Sonntag Exaudi „Herr, ich rufe zu dir, eile zu mir“ für Sopran, Alt, Tenor und Bass, Coro, 2 Violinen, 2 Violen, Fagott und Basso continuo erstmalig seit ihrer Entstehungszeit wieder zu hören sein. Nach dem verheerenden Großbrand der Heidecksburg 1735, bei dem die komplette alte Musikaliensammlung verloren ging und mit ihr auch ca. 90 % der Kompositionen Philipp Heinrich Erlebachs, wurde eine neue Sammlung von Musiklaien für die Hofkapelle aufgebaut. Statt fremde Kompositionen zu beschaffen, trug Fürst Johann Friedrich von Schwarzburg-Rudolstadt namentlich Georg Gebel d.J. (1709-1753) ein schier unvorstellbares Kompositionspensum auf. Ein Beispiel für das hohe Niveau der Kunst Gebels zeigt sich in der Erstaufführung der Kantate in zwei Teilen „So seid nun mäßig und nüchtern zum Gebet“ für Sopran, Alt, Tenor und Bass, 2 Violinen, Violen, Fagott und Basso continuo. Aufgeführt werden die beiden Werke, die eigens für die Tage Mitteldeutscher Barockmusik vom Musikwissenschaftler Manfred Fechner nach Quellen des Thüringischen Staatsarchivs Rudolstadt eingerichtet wurden, von der Chursächsischen Capelle Leipzig. Weitere Informationen und Tickets: www.unMittelBARock.de Mitteldeutsche Barockmusik in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen e.V. c/o Carsten Gerth | Am Treptower Park 27 | 12435 Berlin | (0177) 3 65 56 04 [email protected]
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