Stationäre Infusionsgeräte für den Klinikbetrieb 1 Technische Produktgestaltung 3. Semester Wintersemester 2014/15 Dozent: Christian Zimmermann Studierende: Kwangjin An Olivier Brückner Dennis Enke Janson Jecelj Ylva Schmidt Carolin Straub 2 3 Stationäre Infusionsgeräte für den Klinikbetrieb Perfusoren und Infusomaten dienen der kontinuierlichen intravenösen Verabreichung von Medikamenten und werden täglich in Krankenhäusern bedient. Infusionspumpen sind die im Klinikalltag am meisten verwendeten Geräte. Für jeden Patienten wird die erforderliche Dosis individuell eingestellt und verabreicht. Die derzeit auf dem Markt gängigen Infusionsgeräte zeigen uneinheitliche Bedienung bei gleichartigen Funktio- nen beider Gerätetypen, unklare bzw. undeutliche Anzeigen und eine aufdringliche Anmutung, welche in der ohnehin unruhigen Umgebung des Klinikbetriebes unwillkommen ist. Dieses Projekt versucht durch einfache Handhabung, selbsterklärende Bedienung und angemessene Form den Nutzwert zu optimieren. 4 5 Inhalt 1Recherche 1.1Grosshadern 1.2Staufferklinikum 1.3 Rehabilitationsklinikum Ulm 1.4 Marktrecherche – Fresenius 1.5 Marktrecherche – B. Braun 1.5.1 B. Braun Perfusor Space 1.5.2 B. Braun Infusomat Space 6 8 10 12 14 16 18 20 2Konzept 2.1Anforderungsliste 2.2 erste Entwürfe 2.3Interaktion 2.4Anschlüsse 2.5Bauteile 2.6Vormodelle 22 24 26 28 30 32 34 3Elemente 3.1Gehäuseschalen 3.2Griff 3.3Standleisten 3.4Hebel 3.5Einsätze 3.5.1Spritzeneinsatz 3.5.2Schlaucheinsatz 3.6Klappen 3.6.1Scharnier 3.6.2 Front Raster 3.6.3 Klappe Infusomat 3.7Fördermechanik 3.7.1Spritzenpumpe 3.7.2Peristaltik 3.8Anschlüsse 3.9Akku 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 3.10Bedienelemente 3.11Farbgebung 70 72 4Interaktion 4.1Taskanalyse 4.2Ablauf 4.3Unterschiede 74 76 82 100 5 Finaler Entwurf 5.1Stückliste 5.2Modellbau 5.3Masse 5.4Renderings 5.5Ansichten 5.6Modellfotos 102 104 106 108 110 118 120 6. Quellen 6.1Bildquellen 6.2Textquellen 132 132 133 6 - 1. Recherche 1. Recherche - 7 1. Recherche Zuallererst war es wichtig zu verstehen wie die Infusionsgeräte funktionieren. Deshalb wurden einige Exkursionen in Kliniken unternommen, um den Arbeitsalltag mit den Geräten zu erforschen und die Meinungen der Ärzte und Pfleger einzuholen. Darüber hinaus sollte ein Überblick über die aktuellen Geräte am Markt geschaffen werden. Ebenso sollten alternative technische Komponenten recherchiert werden. 8 - 1. Recherche 1. Recherche - 9 1.1 Besuch Universitätsklinikum Grosshadern Um einen Überblick über die aktuelle Situation in Kliniken zu erlangen, wurde ein Termin mit Herrn Dr. Ernst Weninger, einem Anästhesisten im Universitätsklinikum Grosshadern in München vereinbart. Das neue Operation Zentrum (OPZ) des Klinikums konnte unter Dr. Weningers Leitung besichtigt werden, vor allem hinsichtlich der dort verwendeten Geräte, die sehr ausführlich von ihm erklärt wurden. Bei dieser direkten Begegnung im Krankenhausalltag fiel direkt auf, dass Perfusoren und Infusomaten ein sehr wichtiger Bestandteil der Behandlung von Patienten sind und dass diese Geräte gerade in ihrer Bedienung Spielraum für Verbesserungen aufweisen. Dr. Weninger führte auch die Interaktionen am aktuellen B. Braun Perfusor vor. Dabei wies er darauf hin, was ihn an diesem System stört. 10 - 1. Recherche 1.2 1. Recherche - 11 Besuch Staufferklinikum Mutlangen Um noch detailliertere Informationen über die Geräte Perfusor und Infusomat zu erlangen, wurde ein Termin im Staufferklinikum in Mutlangen ausgemacht. Eine kleine Gruppe von Studenten wurde von Pflegedienstleiter Ralph Trevino und dem Medizintechniker Johannes Babel empfangen. Sie beantworteten einen zuvor erstellten Fragekatalog und erklärten die beiden Geräte ausführlich. Ausserdem durften die Infusomaten und Perfusoren, welche dort in Gebrauch sind, getestet werden. Unter Anleitung von Herrn Trevino wurde Kochsalzlösung in Spritze und Schlauch geführt und die vorzunehmenden Einstellungen an den Geräten getroffen. Herr Babel klärte über mehrere technische Details und Aufgaben in der Wartung der Geräte auf. So fielen sowohl einige ergonomische Probleme als auch optische und mechanische Aspekte auf, die verbesserungswürdig sind. 12 - 1. Recherche 1.3 1. Recherche - 13 Besuch Rehabilitationsklinikum Ulm Einen weiteren Einblick in den täglichen Gebrauch von Infusomaten und Perfusoren bekamen wir im RKU. Stationsleiter Thomas Thernes nahm sich Zeit und zeigte anhand aller stationären Infusionsgeräten die Bedienung und Anwendung. Die RKU arbeitet zur Zeit mit den Geräten Perfusor fm, Infusomat fmS und Perfusor compact von B. Braun. Die neue Space Generation von B. Braun wird ausschliesslich auf den Intensivstationen angewendet. Die Umstellung auf die neuen Geräte war nicht einfach für das Krankenhaus- personal. So wurde zu Beginn die neu entwickelte Medikamentenbibliothek kaum genutzt und jede Infusion manuell eingegeben. Thomas Thernes erläuterte sowohl alle positiven und erforderlichen Eigenschaften von Infuionsgeräten, als auch seine persönlichen Verbesserungsvorschläge. Er unterstützte uns während des gesamten Projekts, beantwortete unsere Fragen, gab uns Anregungen und stellte uns alle Zubehörteile wie Spritzen, Infusionschläuche, Infusionen etc. zur Verfügung. 14 - 1. Recherche 1.4 1. Recherche - 15 Marktrecherche – Fresenius Fresenius bietet mit ihrer Produktfamilie Agilia hohe Präzision und Benutzerfreundlichkeit im Bereich der Applikationstechnik für Spritzenpumpen und volumetrische Infusionspumpen. Höchste Förderratenpräzision, eine einheitliche und interaktive Benutzeroberfläche, Ratenmodus ml/h und/oder Dosiskalkulation sind ebenso mit inbegriffen wie auch eine hohe Mobilität und Stapelbarkeit durch einen speziellen Tragegriff. Ein spezieller Spritzenkolbenschutz vermeidet bei den Spritzenpumpen unbeabsichtigte Bolusgaben. Fresenius bietet drei verschiedene Spritzenpumpen mit verschiedenen Komponenten an. Der Injectomat Agilia hat ein spezielles Drucküberwachungssystem, der Injectomat MC Agilia besitzt eine initiale Medikamentenbibliothek und der Injectomat TIVA Agilia ist speziell für die Anästhesie hergestellt. Somit kann jede medizinische Einrichtung nach ihren Bedürfnissen ein Gerät auswählen. Bei den Infusionspumpen Volumat Agilia und Volumat MC Agilia unterscheiden sich ausschliesslich die Komponenten Selbsttest und Softwareoption. Allerdings sind Tastatur und Software ähnlich zu den Injectomaten, was sie leicht und intuitiv bedienbar machen. Speziell für die Intensivstation wurde mit «Cinema» ein Konzept entwickelt, um den aktuellen Status aller Agilia Infusionspumpen für die Infusionsund Ernährungstherapie an einer zentralen Stelle anzuzeigen. Das modulare Konzept «Orchestra» bietet eine Lösung für Intensivmedizin und OP. Die Orchestra-Module ermöglichen eine zentrale Steuerung von bis zu acht Spritzenpumpen und Infusionspumpen. Großes Display, Steuerung der Displayhelligkeit, Programmierbare Modi, Schnellstarter, kurze Einweisungszeiten, sichtbare Sicherheitsfeatures, sind alles Eigenschaften die jedes Fresenius Gerät besitzt. Fresenius Injectomat Agilia [1] Fresenius Volumat Agilia [2] 16 - 1. Recherche 1.5 1. Recherche - 17 Marktrecherche – B. Braun B. Braun Space Die neuen Geräte von B. Braun, Perfusor Space und Infusomat Space, überzeugen am Markt mit ihrer kleinen Grösse und dem leichten Gewicht. Die Bedienung ist bei beiden Geräten völlig identisch, wodurch Arbeitsabläufe optimiert werden und ein höherer Sicherheitsstandard gewährleistet wird. Auch Anschlüsse, entnehmbarer Akku, Grafik-Display und Tastatur sind einheitlich gestaltet. Eine interne Medikamentendatenbank verfügt über eine Speicherkapazität von bis zu 1200 Medikamenten, somit kann man schnell und einfach Medikamente und Infusionstherapien auswählen. Die neue B. Braun Space Station ist der Grundbaustein für das Ordnungssystem der Space Generation. Sie kann bis zu vier Pumpen aufnehmen mit integrierter Stromversorgung und bietet dazu eine Tragemöglichkeit. Mit einer zusätzlichen Stativklemme können einzelne Geräte wie die Space Stations auch an Stativstangen angebracht werden. 18 - 1. Recherche 1.5.1 1. Recherche - 19 B. Braun Perfusor Space Der Perfusor Space von B. Braun hat ein vollautomatisches Antriebssystem und besitzt eine exzellente Fördergenauigkeit (0,01 - 99,99 ml/h in 0,01 ml/h-Schritte; 100 - 999,9 ml/h in 0,1 ml/h Schritte - Genauigkeit: ± 2%). Das Grafikdisplay erscheint mit einer Hintergrundbeleuchtung und einem integrierten Nachtmodus. Mit einer Dosisratenkalkulation, Initialbolusfunktion und einer Medikamentendatenbank wird die Eingabezeit des Krankenhauspersonals enorm verkürzt. Eine individuelle Konfiguration des Start-Menüs und verfügbare Menü-Punkte sind über ein zugehöriges PC-Programm möglich. Der Perfusor Space hat eine Grösse von (BxHxT) 249x68x152 mm und wiegt ca. 1,4 kg. B. Braun Perfusor [3] 20 - 1. Recherche 1.5.2 1. Recherche - 21 B. Braun Infusomat Space Der Infusomat Space enthält einen automatischen Free-Flow-Schutz, bei jedem Öffnungsvorgang der Pumpenklappe werden zwei Anti-Free-FlowKlemmen ausgelöst. So wird Free-Flow auch dann zuverlässig unterbunden, wenn zur Leitungsentnahme die Rollenklemme nicht geschlossen wurde. Der Infusionsschlauch ist im Gehäuseinneren befestigt. Durch Up- and Downstream Drucksensoren und einen Luftsensor wird die durchlaufende Infusion kontrolliert. Eine zusätzliche Bolusgabe kann man auf Anforderung, mit einer Volumen/ Dosierungs-vorwahl oder mit einer Zeitvorwahl bis zu 99,99 ml hinzufügen. Der Förderratenbereich liegt bei 0,1 1200 ml/h Schritten in 0,01, 0,1, oder in 1 ml/h-Schritten. Der Infusomat Space hat ein Gewicht von 1,4 kg und die Masse 214x68x124 mm (BxHxT). B. Braun Infusomat [4] 22 - 2. Konzept 2. Konzept Dieses Projekt versucht durch einfache Handhabung, selbsterklärende Bedienung und angemessene Form den Nutzwert des Perfusors und Infusomaten zu optimieren. 24 - 2. Konzept 2. Konzept - 25 2.1 Anforderungsliste Aus der Recherche haben sich die Anforderungen für die Geräte ergeben. Diese beinhalten technisch, dass ein Netzteil integriert ist, ein wiederaufladbarer und wechselbarer Akku, ein Motor um die Pumpe anzutreiben, Anschlüsse für das Gerät sowie eine Anzeige- und Bedienelemente. Es war wichtig, dass die Bedienung über einen berührungssensitiven Bildschirm, sowie zusätzlich über einen Drehsteller umgesetzt wird, da dieser die Eingabe von Werten vereinfacht. Des weiteren soll ein additives Element für die Halterung an der Krankenhaus-Stange vermieden, also direkt in das Gehäuse bzw. Gerät integriert werden. 26 - 2. Konzept 2. Konzept - 27 2.2 Erste Entwürfe Die Geräte sollen nicht zerklüftet sondern vielmehr kompakt aussehen. Deshalb ist die Kolbenführung komplett im Gerät untergebracht und ragt nicht aus der Seite. Ebenso sollen Perfusor und Infusomat ein einheitliches Bild darstellen, weshalb sie die exakt gleichen Aussenmasse haben. Die Spritze bzw. der Schlauch sind von der Klappe jeweils vollständig verdeckt. Das anfangs eingezeichnete Sichtfenster wurde bewusst weggelassen, da der Fortschritt der Infusion über den Monitor ausreichend sichtbar ist. Das Gehäuse hat vorne eine leichte Schräge und an den Kanten rechts und links Verrundungen. Diese sind zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht genau definiert, da erst am Modell selbst der genaue Radius bestimmt werden kann. 28 - 2. Konzept 2. Konzept - 29 2.3 Interaktion Zuerst gab es die Variante mit drei Drucktastern unter dem Bildschirm, die als Softkeys fungieren sollten. Hierzu gab es verschiedene Ansätze, auch zur Form der Drucktaster. Im Nachfolgenden sind die einzelnen Varianten zu sehen. Letztendlich fiel die Entscheidung jedoch auf ein berührungssensitives Display, da die drei Softkeys 13:51 h 21,9 ml die Interaktion auf dem2:12 doch kleinen Monitor zu sehr einschränken würden. 13:51 2:12 h 41,2 70 Fentanyl Optionen Interaktionen in verkleinerter Größe dargestellt. 12,3 ml/h Bolus Stopp Fentanyl Optionen Bolus Stopp 2:12 21,9 ml 13:51 2:12 70% 13:51 70% 21,9 ml 13:51 2:12 21,9 ml Spritze gleich leer 2:12 h Fentanyl Fentanyl Optionen Optionen 12,3 ml/h 12,3 ml/h Bolus Bolus Stopp Stopp Optionen Optionen 12,3 ml/h 12,3 ml/h Bolus Bolus 13:51 12,9 12,9 Fentanyl Fentanyl ml/h ml/h Optionen Optionen 13:51 41,2 0:08 h Fentanyl Fentanyl 13:51 13:51 70 12,3 ml/h 13:51 70 Fentanyl 70% Zurück Zurück 2:12 21,9 ml 12,3 ml/h Stopp Stopp 2:12 70% 41,2 Fentanyl 12,3 ml/h Spritze leer Spritze leer Optionen Bolus Stopp 30 - 2. Konzept 2. Konzept - 31 2.4 Anschlüsse Bisherige Geräte, wie zum Beispiel die Space-Linie von B. Braun, haben eine Vielzahl an Anschlüssen. Damit nicht alle Einzelgeräte jeden Anschluss haben müssen, gibt es sogenannte Space StationsW, in die mehrere Geräte eingedockt werden können. Diese Station besitzt dann eine Ethernet-, zwei USB-, eine externe Gerätebuchse, sowie einen Netzanschluss. Ziel des Projekts ist, die Zahl der Anschlüsse zu minimieren, um eine Station überflüssig zu machen. Für jedes Gerät sind eine Kaltgerätebuchse für die Energiezufuhr, ein USB-Anschluss für das Aufspielen und Aktualisieren der Software und zusätzlich eine Ethernetbuchse zur Vernetzung zu einem zentralen Computer vorgesehen. 32 - 2. Konzept 2. Konzept - 33 2.5 Bauteile Benötigt wird ein kompaktes Gehäuse, in das alle Komponenten der Mechanik passen. Dazu gehören der Elektromotor und die mechanische Übertragung, eine Hauptplatine mit verschiedenen Anschlüssen, das Netzteil sowie ein Akku zur Überbrückung von Stromausfällen sowie für die allgemeine Mobilität der Geräte. Das Gehäuse soll über eine integrierte Möglichkeit der Befestigung an die Krankenhausstange besitzen und eine Erleichterung beim mobilen Einsatz über einen Tragegriff erhalten. Eine Gehäuseklappe soll sowohl zur Sicherheit, als auch zum homogenen Erscheinungsbild der Produktfamilie beitragen. In der Klappe sind die Interaktionsmöglichkeit über ein Touchdisplay und einen Drehsteller mit Drückfunktion verbaut. Dazu passend soll ein Interface zur Steuerung verschiedener Programme und Signalisierung verschiedener Zustände gestaltet werden. Die Abmessungen halten sich an das Grösste zu verarbeitende Medium, der genormten 50ml Spritze. Somit ergibt sich auch die Gesamtbreite der Produktfamilie, die etwas über das Mass einer vollständig ausgezogenen Spritze geht. Höhe und Tiefe hingegen können dafür relativ gering gehalten werden. Die wichtigsten Anschlüsse sollten nur zur Stromversorgung, einer Installations- und Programmiermöglichkeit und einer Konnektivität zum Krankenhausinternen Computersystem sein. 34 - 2. Konzept 2. Konzept - 35 2.6 Vormodelle Zur besseren Veranschaulichung wurden erste Modelle aus Schaum angefertigt. 36 - 3. Elemente 3. Elemente - 37 3. Elemente Infusomaten und Perfusoren injizieren flüssige Medikamente. Nur der Vorgang, wie das Medikament gefördert und dem Patienten verabreicht wird, unterscheidet sich. Formgebung, Gehäuseaufbau, Akku, Griff, Schienen, Anschlüsse uvm. sind alles Elemente die bei beiden Geräten existieren und somit in der Gestaltung und der Position beider Geräte identisch sind. Sie konstituieren eine Produktfamilie. 38 - 3. Elemente 3.1 3. Elemente - 39 Gehäuseschalen Um Produktionskosten einzusparen wurde die Produktfamilie so entwickelt, dass sie aus den exakt gleichen Gehäuseschalen besteht. Demzufolge besitzen sowohl Perfusor als auch Infusomat die gleichen Schalen. Um dies zu ermöglichen muss gewährleistet sein, dass die Schalen so konstruiert sind, dass für die Bauelemente beider Geräte genug Platz eingeplant ist. Für eine stabile Verschalung besitzt das Gehäuse überwiegend eine Wandstärke von 3mm. Um Ober- und Unterschale lösbar miteinander zu verbinden und um eine einfache Wartung des Geräts zu ermöglichen, werden die Schalen mit 5 M5 Zylinderschrauben fixiert. 40 - 3. Elemente 3.2 3. Elemente - 41 Griff Zum besseren Transport des Infusomaten und des Perfusors gibt es einen in das Gehäuse integrierten Muschelgriff. Die Griffkante wird im Spritzguss des oberen Gehäuseteils über Lamellen ausgeformt um eine bessere Haptik zu erreichen. Eine Schale wird von unten verschraubt um eine höchst mögliche Dichte des gesamten Gehäuses zu gewährleisten. Schnittdarstellung 42 - 3. Elemente 3.3 3. Elemente - 43 Standleisten Das entwickelte Passungs-System bietet die Möglichkeit mehrere Geräte aufeinander stapeln zu können. Dies wird durch die Standleisten, welche an der Bodenseite der Unterschale angebracht sind und durch zusätzlich formschlüssige Vertiefungen in der Oberschale ermöglicht. Die Vertiefungen betragen nur 1 mm, die ausgetragenen Leisten hingegen 9 mm. Daraus resultiert der kleinstmögliche Abstand von 8 mm zwischen den Geräten, der aber die vollständige Öffnung der Klappen ermöglicht. Die Standleisten garantieren Bodenfreiheit und sicheren Stand, darüber hinaus schützen sie das Gerät vor dem Eindringen von Flüssigkeiten. Die Formgebung der Standleisten bleibt in der Gesamtwirkung dabei dezent im Hintergrund. Darstellung der Oberseite, Vertiefungen. Darstellung der Unterseite Füsschen / Stege. Unsere ersten Überlegungen gingen in Richtung eines ausfahrbaren Schienensystems, welches gleichzeitig die Daten und Stromversorgung zwischen den Geräten herstellen sollte. Es stellte sich jedoch als unnötig und unpraktikabel heraus. 44 - 3. Elemente 3.4 3. Elemente - 45 Hebel In Krankenhäusern ist es üblich die Apparate an Edelstahlstangen zu befestigen. Diese Befestigungsstangen sind in der Regel im gesamten Krankenhauskomplex in einer einheitlichen Grösse gehalten. Aktuell wird mit einer Klemmschraube das jeweilige Gerät an die Stange geklemmt. Dieses Prinzip ist zwar individuell an verschiedene Stangendurchmesser anpassbar, jedoch in Stresssituationen und in Situationen in der die Befestigung nicht gut einsehbar ist ein zu grosser Zeitfaktor. Deshalb fiel die Entscheidung auf den Exzenterhebel, da dieser eine wesentlich einfachere Handhabung zulässt und zusätzlich eine Signalfunktion erfüllt, wenn der Hebel geöffnet ist. Unser Befestigungssystem greift an drei Angriffspunkten, bei dem einer davon über den Hebelmechanismus beweglich ist und für den nötigen Anpressdruck zur Klemmung sorgt. Bei geöffneten Hebel lässt sich der Ausschnitt im Gerät in einem Winkel von 75° zur Geräterückseite an die Befestigungsstange führen. Hierbei liegt die Befestigungsstange an zwei Punkten im Ausschnitt an. Wird nun der Exzenter komplett geschlossen ist gewährleistet dass genug Anpressdruck auf die Stange übertragen wird um das Gerät an dieser Stelle der Stange zu halten. Durch den bündigen Abschluss mit der Gehäuserückseite ist somit automatisch signalisiert dass das Gerät sicher befestigt ist. Der Exzenterhebel wird durch eine M6 Innensechskantschraube mit Ansatzschaft, welche als Bewegungsachse dient, am Gehäuse befestigt. Der Exzenterhebel wird aus einer Aluminiumlegierung gefräst, welche die benötigten Festigkeitswerte erfüllt. Zudem trägt dies zur Korrosionsbeständigkeit bei. Das Gewicht bei diesem Bauteil ist nicht sehr hoch. Ein früheres Konzept der Befestigung war es einen Kniehebel zu verwenden, welcher sich jedoch als zu komplex herausstellte. 46 - 3. Elemente 3.5 3. Elemente - 47 Einsätze Im Sinne modularer Gestaltung können für Perfusor und Infusomat Gehäuseteile und Einbaukomponenten soweit als möglich gemeinsam genutzt werden, was nicht nur die Anmutung vereinheitlicht, sondern auch unter ökonomischen und ökologischen Aspekt von Vorteil ist. Für jedes Gerät gibt es einen passenden Einsatz der von vorne in die beiden Gehäuseschalen eingepasst und von unten verschraubt wird. 48 - 3. Elemente 3.5.1 3. Elemente - 49 Spritzeneinsatz Das Gerät ist nur für Spritzen mit einem Volumen von 50 ml ausgelegt. Für den Einsatz der Spritze wurde ein System entwickelt, mit dem diese schnell und einfach eingelegt werden kann. Anders als bei herkömmlichen Perfusoren wird die Spritze komplett in das Inlay eingelegt, somit kann das Fixieren und Sperren über zusätzliche Elemente vermieden werden. Dieser Formschluss verhindert das Verrutschen oder Wackeln der Spritze. Da das Zentrum der Spitzenachse 10 mm vertieft in dem Einsatz liegt,befindet sich somit auch die maximale Grösse der Spritze hinter der Öffnung, was ein Herausfallen vermeidet. Um dies zusätzlich abzusichern wird die Spritze von der Klappe des Geräts nach Innen gepresst. Die Aussparung für die Flügelchen der Spritze ermöglicht nur zwei Einlegemöglichkeiten und minimiert somit die Fehlerquote, da das Gerät sich bei falscher Spritzenlage nicht schließen und starten lässt. 50 - 3. Elemente 3.5.2 3. Elemente - 51 Schlaucheinsatz Ähnlich wie beim Spritzeneinsatz für die Spritze gibt es beim Infusomaten eine konzipierte Schlauchführung. Neu ist, dass der Schlauch in das Klappeninnere fixiert wird, statt in das Geräteinnere. Vorteil ist eine erhöhte Kontrolle beim Einlegen des Schlauchs und somit eine ermöglichte Einhandbedienung. Die Fixierung erfolgt über einen standardisierten B. Braun Infusomatenschlauch ohne Anti-Free-Flow-Klemme. Zunächst wird das vordere Klemmteil eingelegt und der Latexteil des Schlauchs über die Persitaltik geführt. Die formschlüssige Aussparung ist für die Fixierungsflügel des Schlauchs vorgesehen und verhindert somit Verdrehungen. Der Restschlauch, der zum Infusionsbehältnis führt, wird in eine formschlüssige Aussparung gedrückt und kann somit nicht von der Klappe eingeklemmt werden. Um den benötigen Anpressdruck des Schlauchs an die Peristaltik zu ermöglichen wird ein gefederter Schnappmechanismus verwendet. Fehldosierungen werden vermieden indem man diesen Schieber einrasten lässt, dabei den elektrischen Kontakt ermöglicht und somit die Funktionen des Infusomaten entsperrt. 52 - 3. Elemente 3.6 3. Elemente - 53 Klappen Die Front-Klappen der Geräte sind eines der wichtigsten Bestandteile, da sie die Bedienelemente beinhalten und deshalb vom Nutzer verstärkt wahrgenommen werden. Auf der Frontseite befindet sich nur der Monitor sowie der Drehsteller und gegebenenfalls der Schiebeverschluss des Infusomaten, welcher die beiden Geräte optisch unterscheidbar macht. 54 - 3. Elemente 3.6.1 3. Elemente - 55 Scharnier Als Scharnier für die Klappe wird ein unsichtbarer Einbohr-Zylinderscharnier genutzt. Es ist aus vernickeltem Messing gefertigt, um das homogene Erscheinungsbild beizubehalten. Die Idee dazu lieferte eine Minox Kompaktkamera, die ein ähnliches Scharniergelenk für den Objektivauszug nutzt. 56 - 3. Elemente 3.6.2 3. Elemente - 57 Front Raster Um ein stimmiges Gesamtbild der Geräte zu erhalten, wurde ein Raster, ausgehend von der Frontklappe, entwickelt, welches sich über das gesamte Gerät zieht. Da der Bildschirm eine Breite von 88 mm und eine Höhe von 48mm hat, war dieser die Basis für das Raster. Daraus folgt eine Einteilung von 11 mm in der Breite und 8 mm in der Höhe. So kommt das Gerät auf eine Gesamtbreite von 297mm, dies entspricht 27 mal ein Rasterkästchen. Der Drehsteller hat daraus folgend einen Durchmesser von 33 mm und ist in einem Abstand von 11 mm zum Bildschirm positioniert. Über und unter dem Display sind jeweils 8mm Platz, dies schliesst die abgeschrägte Fläche mit ein. Darstellung hier in 1:2 58 - 3. Elemente 3.6.3 3. Elemente - 59 Klappe Infusomat Der zusätzlich benötigte Verschluss des Infusomaten muss ebenfalls in die Frontklappe integriert werden. Nach verschiedenen Konzepten erwies sich ein Schieber über die gesamte Klappenhöhe als sinnvollste Lösung. Die Verschlusshaken werden geöffnet in dem man den Schieber, mit dem Daumen, nach links betätigt. Die Grösse lässt sich ebenfalls durch das Raster lösen, somit hat der Schieber eine Breite von 44 mm. Durch Verrundung und eine angesetzte Fase ergibt sich ein sichtbarer Spalt von 22 mm. Dieser erfüllt neben seiner Funktion auch eine Differenzierung zwischen Infusomat und Perfusor. Blech 30 4 Innerhalb der Klappe ist ein Blech verbaut, welches das Einhaken durch den Schieber ermöglicht. Dieses Blech bringt den Druck durch eine Stahlfeder auf. 10 10 40 20+ 30 6 15 nach unten nach oben 14 40 Fräsung im Deckel 5 35 10 60 - 3. Elemente 3.7 3. Elemente - 61 Fördermechanik Um das Medikament aus den verschiedenen Behältnissen zu fördern, besitzen beide Geräte einen Antrieb, welcher sich jedoch nur in der jeweiligen Mechanik unterscheidet. Der Elektromotor bleibt bei beiden Apparaten derselbe. Der Perfusor nutzt eine genormte 50ml Perfusorenspritze welche durch einen Schieber entleert wird. Beim Infusomat wird eine Lamellenperistaltik genutzt um die Flüssigkeit durch einen genormten Latexschlauch zu fördern, welcher über einen Infusionsbeutel oder eine Infusionsflasche befüllt wird. 62 - 3. Elemente 3.7.1 3. Elemente - 63 Spritzenpumpe Wie bereits bei vorhandenen Apparaten erfolgt die Übertragung der Kraft über einen Elektrischen Motor, welcher eine Kugelgewindespindel antreibt. Der Läufer der sich auf dieser Spindel bewegt, ist mit dem farbigen Schieber im Spritzeneinsatz verbunden und überträgt die erforderliche lineare Kraft, um den Spritzenkolben in die Spritze zu drücken. 64 - 3. Elemente 3.7.2 3. Elemente - 65 Peristaltik Eine lineare Peristaltikpumpe fördert das Medikament des Infusomaten. Ein Motor treibt eine Nockenwelle an, welche wiederum die einzelnen Segmente der Peristaltik ansteuert. Diese Lamellensegmente drücken dabei abwechselnd den Schlauch zusammen bzw. lassen ihn frei. So entsteht eine Wellenbewegung, die die Flüssigkeit dosiert durch den Schlauch fördert. Eine Dosierung der Fördermenge ist somit einfach über die Regulierung der Motorgeschwindigkeit möglich. 66 - 3. Elemente 3. Elemente - 67 3.8 Anschlüsse Insgesamt sind drei Anschlüsse vorhanden. Ein USB-Anschluss, ein Netzwerkanschluss und ein Stromanschluss. Die standardisierte Buchse C13 entspricht einer hohen Belastbarkeit und sichert durch die Erdung den Stromkreislauf zusätzlich ab. Der RJ45 Ethernet Netzwerk Anschluss ermöglicht eine nahtlose Eingliederung in das Intranet des Krankenhauses, um somit die Zustände des Gerätes von überall erfassen und anpassen zu können. Die USB Typ A Buchse dient zur vereinfachten Wartung und schnellen System-Konfiguration. Dieser Anschluss ist zur Einrichtung aller neuen Geräte im Krankenhaus relevant. 68 - 3. Elemente 3.9 3. Elemente - 69 Akku Ein entnehmbarer Akku überbrückt die Zeit ohne externe Energiezufuhr. Aus der Leistung die der Schrittmotor benötigt (4,8 Ah), errechnet sich bei einem für medizintechnische Geräte zugelassenen NiMH Akku und einer Betriebszeit von 8 Stunden ein Mindestvolumen von 45 cm³. Es ergibt sich eine Kantenlänge von 36 mm. Fixiert wird der Akku durch eine Kulisse mit Schliesshaken, die mit dem angebrachten Schieber geöffnet und geschlossen werden kann. Sobald das Gerät wieder an eine Energiezufuhr angeschlossen ist, wird der Akku vollständig aufgeladen. Wird er eine längere Zeit nicht genutzt und Damit der Akku gehalten wird, aber dennoch schnell zu wechseln ist, wird er wie die Klappe des Infusomaten durch einen kleinen Schieber verhakt. somit auch nicht entladen, entlädt das Gerät den Akku automatisch um ihn anschliessend wieder aufzuladen, damit die Lebensdauer maximal gehalten wird. Der aktuelle Status des Akkus wird bei eingeschaltetem Gerät auf dem Display als kleines Batteriesymbol dargestellt, welches sich am oberen linken Rand befindet. 70 - 3. Elemente 3.10 3. Elemente - 71 Bedienelemente Zur Bedienung der jeweiligen Geräte gibt es einen Drehsteller und einen Touchscreen. Es handelt sich um Plug & Play Geräte, dadurch wird eine möglichst geringe Einschaltdauer gewährleisten. Um das Gerät einzuschalten benötigt es lediglich einen direkten Stromanschluss über den Netzstecker oder einen eingelegten Akku mit einer Mindestaufladung. Gestartet wird das Gerät über 2-sekündiges Drücken des Drehstellers. Heruntergefahren wird ebenfalls über den Drehsteller, durch 5-sekündiges Drücken (die Bestätigungsfunktion einer Eingabe wird bei langem Drücken vernachlässigt). 72 - 3. Elemente 3.11 3. Elemente - 73 Farbgebung Die Produktfamilie soll in einem sauberen Weiss erscheinen. Da ein komplett reiner Weiss-Ton jedoch schnell verschmutzen würde, fiel die Wahl auf den für Geräte üblichen RAL 7035 Farbton, das Lichtgrau. Im Kontrast dazu stehen die Interaktionselemente. Um diese von dem Gerät abzuheben wurde die Farbe Azurblau (RAL 5009) gewählt, welche sich auch in der Bildschirm-Darstellung wiederfindet. Sowohl der Drehknopf als auch die Peristaltik bzw. der Schieber der Spritze wurden in diesem Farbton gehalten. RAL 7035 Lichtgrau C 5 M 0 Y 5 K 20 RAL 5009 Azurblau C 90 M 30 Y 10 K 40 74 - 4. Interaktion 4. Interaktion - 75 4. Interaktion Bei der Bedienung der Geräte ist es sehr wichtig, dass die Interaktion klar und einfach dargestellt wird. Alle Bedienhandlungen sind auf der Frontseite zugänglich durch einen berührungssensitiven Monitor und einen Drehsteller, wodurch sich eine Kombination von Kontakt- und Zufassungsgriff ergibt. Die Farbwahl des Drehstellers stellt den Bezug zum Bildschirm her. Die Anzeige- und Bedienelemente beider Geräte haben denselben Aufbau und die gleiche Position. Auch aufgrund der einfachen Reinigung wurde entgegen des ersten Konzepts eine berührungssensitive Oberfläche gewählt, welches drei Drucktaster als Softkeys vorsah. Ein standardisiertes 4 Zoll Display im 16:9 Format wurde hierfür vorgesehen. 76 - 4. Interaktion 4.1 4. Interaktion - 77 Taskanalyse Um genau definieren zu können wann welche Interaktion durchgeführt und eingestellt werden muss, wurde ein Ablauf der Funktionen erarbeitet. Einschalten Energiezufuhr sicherstellen Drehsteller gedrückt halten (automatischer Selbsttest wird durchgeführt) Auswahl Medikamentenbibliothek Auswahlfeld berühren Manuelle Eingabe Auswahlfeld berühren Medikamentenbibliothek mit Drehsteller Medikament auswählen Volumen mit Drehsteller einstellen Bestätigen Drehsteller drücken Volumen mit Drehsteller einstellen Bestätigen Drehsteller drücken Dauer mit Drehsteller einstellen Bestätigen Drehsteller drücken Errechnete Förderrate bestätigen Drehsteller drücken Kontrollschirm für Start Drehsteller drücken Bestätigen Drehsteller drücken Förderrate mit Drehsteller einstellen Bestätigen Drehsteller drücken Errechnete Dauer bestätigen Drehsteller drücken Kontrollschirm für Start Drehsteller drücken 78 - 4. Interaktion Unter «Optionen» findet man die Untermenüs «Einstellungen» und «Werte umstellen» 4. Interaktion - 79 Optionen Auswahlfeld berühren Einstellungen Auswahlfeld berühren Werte umstellen Auswahlfeld berühren; Infusion pausiert automatisch Helligkeit Auswahlfeld berühren Balkenanzeige Auswahlfeld berühren Lautstärke Auswahlfeld berühren Medikament Auswahlfeld berühren Volumen Auswahlfeld berühren Förderrate Auswahlfeld berühren Dauer Auswahlfeld berühren Einstellen Drehsteller drehen %-Anzeige ml-Anzeige Zeitanzeige Auswahlfeld Auswahlfeld Auswahlfeld berühren berühren berühren Einstellen Drehsteller drehen Einstellen Drehsteller drehen Einstellen Drehsteller drehen Einstellen Drehsteller drehen Einstellen Drehsteller drehen Bestätigen Drehsteller drücken Bestätigen Drehsteller drücken Bestätigen Drehsteller drücken Bestätigen Drehsteller drücken Bestätigen Drehsteller drücken Bestätigen Drehsteller drücken Bestätigen Drehsteller drücken Zurück Auswahlfeld berühren Bestätigen Drehsteller drücken Bestätigen Drehsteller drücken Kontrollschirm für erneuten Start Drehsteller drücken 80 - 4. Interaktion Bolusgabe 4. Interaktion - 81 Bolus Auswahlfeld berühren Alarmtyp Gerätealarm Alarmcode Betriebsalarm Voralarm kurz vor Betriebsalarm Erinnerungsalarm 2 min Untätigkeit Alarmhinweis unzulässige Eingabe Akkustisches Signal Ja Ja Ja Ja einmalig Ja Ja Ja Ja Ja Volumen einstellen Drehsteller drehen Bolusgabe Auswahlfeld berühren Optische Signale Stoppen bzw. Unterbrechen der Infusion Stopp Auswahlfeld berühren Erneuter Start Auswahlfeld berühren Bei den Geräten können verschiedene Fehler auftreten, die in ihrer Hierarchie unterschiedlich sind. Rotes Display Gerätealarm Alarmcode Gelbes Display Abbruch Auswahlfeld berühren Betriebsalarm Voralarm kurz vor Betriebsalarm Akku fast leer Spritze/Behälter leer Spritze/Behälter fast leer Kontakt verloren Klappe offen KVO aktiv (Ohne Warndisplay) Akku fehlt Erinnerungsalarm 2 min Untätigkeit Konfiguration nicht abgeschlossen Textanzeige Alarmbeschreibung Alarmbeschreibung Alarmbeschreibung Alarmbeschreibung Alarmbeschreibung Tätigkeit Drehsteller drücken Drehsteller drücken Drehsteller drücken Drehsteller drücken Drehsteller drücken Folge Ton aus Ton aus Warndisplay verschwindet Ton aus Warndisplay verschwindet, Balkenanzeige bleibt gelb Ton aus Warndisplay verschwindet Ton aus Warndisplay verschwindet Gerät schaltet ggf. ab unterbricht Infusion läuft weiter läuft weiter läuft weiter Alarmhinweis unzulässige Eingabe Rate außerhalb des Bereichs 82 - 4. Interaktion 4.2 4. Interaktion - 83 Ablauf Im Folgenden werden die Bildschirme in ihrer Reihenfolge gezeigt, wie sie bei einer typischen Behandlung auftreten. Dabei gewährleistet der prägnante Zeitbalken eine gute Erkennbarkeit auch bei größerem Betrachtungsabstand, um den aktuellen Status mit einem Blick erfassen zu können. Unterschiedliche Betriebszustände werden durch die jeweils spezifische Farbe des Zeitbalkens signalisiert. Warnhinweise werden vollflächig je nach Grad der Wichtigkeit gelb oder rot dargestellt. Alle Interaktionen sind in Originalgrösse dargestellt. Nun kann man mithilfe des Drehstellers zu dem gewünschten Medikament aus der alphabetischen Liste scrollen. Zu Beginn wird ein Selbsttest durchgeführt um zu erkennen ob Fehler am Gerät vorliegen. Durch Druck auf den Drehsteller wird das Medikament ausgewählt. Im Anschluss kann man zwischen der Auswahl über die Medikamentenbibliothek und der Manuelle Eingabe des Medikaments wählen. Bei Berührung erscheint die ausgewählte Fläche heller und bestätigt so optisch die Auswahl. Anschließend werden alle wichtigen Parameter, wie etwa das Volumen über den Drehsteller eingestellt und per Druck bestätigt. 84 - 4. Interaktion 4. Interaktion - 85 Dabei erscheinen die einstellbaren Werte in Blau und die festen Werte in Schwarz. Das rote Pausesymbol ändert sich in einen grünen Pfeil und signalisiert so den laufenden Vorgang. Über den blauen Zeitbalken lässt sich stets der Fortschritt der Infusion erkennen. Das Uhrensymbol verdeutlicht die Zeitanzeige. Nachdem Volumen und Dauer festgelegt wurden, wird automatisch die Förderrate berechnet. Ebenso läuft die Zeit über dem Balken im Sekundentakt ab. In der oberen Leiste werden die verbleibenden Werte in % und ml angezeigt. Auch die aktuelle Uhrzeit wird neben dem Akkusymbol angezeigt. Zur anschließenden Kontrolle werden nochmals alle Werte übersichtlich in Schwarz dargestellt. Nach erneutem Bestätigen über den Drehsteller wird die Infusion gestartet. Soll dem Patienten ein Bolus verabreicht werden, so muss das «Bolus»-Feld berührt werden, der zur visuellen Bestätigung hellblau erscheint. 86 - 4. Interaktion 4. Interaktion - 87 Die Infusion wird automatisch pausiert und man kann das gewünschte Volumen für die Bolusgabe einstellen. Ist die Bolusgabe abgeschlossen, wechselt die Anzeige automatisch wieder in den normalen Status zurück. Durch Berühren des Feldes «Bolusgabe» wird diese gestartet. Um die Infusion abzubrechen oder zu unterbrechen muss man auf das Auswahlfeld «Stopp» tippen. Der Balken und die Zeitangabe erscheinen nun in einem kräftigen Violett, dass sich deutlich zum Normalstatus differenziert. Auf dem Balken steht zur Verdeutlichung und Fehlervermeidung zusätzlich «Bolusgabe». Die Infusion wird umgehend pausiert, bis erneut gestartet wird beziehungsweise der Abbruch erfolgt. 88 - 4. Interaktion 4. Interaktion - 89 Wenn die Infusion nur noch 5 % Restvolumen hat, wird ein Voralarm ausgelöst. Sinkt das Restvolumen auf nur noch 2 %, wird automatisch die KVO aktiv. Die Förderrate wird also verringert, sodass die Vene offen bleibt. Es erscheint ein gelber Warnbildschirm und ein akustisches Signal ertönt. Ein Fehlersymbol und der Fehlertext informieren den Pfleger. Dieser betätigt den Drehsteller, der Ton erlischt und der Warnbildschirm verschwindet. Ist die Infusion vollständig durchgelaufen, so ertönt erneut ein Warnsignal und diesmal erscheint ein roter Warnbildschirm mit Fehlersymbol und Text. Die Anzeige wechselt nun in die Warnfarbe Gelb und zusätzlich erscheint der Alarm-Text im Anzeigebalken. Nachdem der Pfleger den Drehsteller gedrückt hat, erscheint der End-Bildschirm mit der roten Anzeige. Alle Werte betragen Null. Nun muss man nur noch den «Beenden»-Button betätigen und die Infusion ist vollständig abgeschlossen. 90 - 4. Interaktion Die Einstellungsmöglichkeiten sind hier auch als 1:1 Bildschirme dargestellt. 4. Interaktion - 91 92 - 4. Interaktion 4. Interaktion - 93 94 - 4. Interaktion 4. Interaktion - 95 96 - 4. Interaktion 4. Interaktion - 97 98 - 4. Interaktion 4. Interaktion - 99 100 - 4. Interaktion 4.3 4. Interaktion - 101 Unterschiede In der Interaktion beider Geräte gibt es einige wenige Unterschiede. Diese sind jedoch so gering, dass die Abbildung des Ablaufs eines Perfusors nicht separat dargestellt werden muss. Im Folgenden werden daher lediglich die Bildschirme im Vergleich gezeigt, die sich zu denen des Infusomaten wesentlich unterscheiden. 102 - 5. Finaler Entwurf 5. Finaler Entwurf Die endgültige Produkfamilie, bestehend aus Perfusor und Infusomat, enthält alle notwendigen Funktionen und ist dabei auf das Wesentliche reduziert. In den nachfolgenden Seiten wird das komplette System gezeigt. 104 - 5. Finaler Entwurf 5.1 5. Finaler Entwurf - 105 Stückliste Beide Geräte: 2x Einbohr-Zylinderscharniere aus Messing vernickelt Durchmesser 10 mm 2x Zylinderschrauben mit Innensechskant ISO 4762 M3x20 für die Griffschale Befestigungshebel Drück-Drehstellerabdeckung Perfusor: Infusomat: Schieber für den Spritzeneinsatz 2x Kegelrad Klappe des Perfusors Federstahlband für die Schiebebetätigung Federnde Verriegelungsmechanik Klappeneinsatz Perfusorklappe Klappe des Infusomats Akku 4x Magnete 10 Neodym Stabmagnete Ø3x15 NdFeB N50 5x Zylinderschrauben mit Innensechskant ISO 4762 M3x30 für das Gehäuse Gehäuseoberschale Kugelgewindetriebe 8 x 1 mm mit zylindrischer Mutter Gehäuseunterschale mit Standleisten Spritzeneinsatz Klappeneinsatz Infusomatklappe Peristaltikgehäuse Peristaltiklamellen Griffschale 7x Flachkopfschrauben mit Schlitz ISO 1580 M1,6x4 Peristaltiknockenwelle Schiebeverriegelung Akku Schiebebetätigung Infusomatenklappe Akku NiMH 4800 mAh Zweiteiliges Akkugehäuse Schlaucheinsatz Encoder PANASONIC EVEQDBRL416B (Drehsteller) Hybrid-Schrittmotor mit integrierter Endstufe QBL 4208-41-04-006 RJ45 Ethernet Netzwerk Buchse Standartisiertes 4 Zoll Farbdisplay 16:9 mit 120 ppi Strombuchse Typ C13 USB-A Buchse Zylinderschraube mit Innensechskant ISO 4762 M5x50 mit Ansatzschaft für den Hebel Verriegelungsmechanik Klappe 106 - 5. Finaler Entwurf 5.2 Modellbau Die Modelle wurden aus Ureol gefertigt. Durch Sägen, Fräsen, Drehen, Feilen und Schleifen entstanden die Einzelteile, die am Ende zusammengefügt wurden. Nachdem die Geräte gefillert und feingeschliffen waren, konnten sie lackiert werden. 5. Finaler Entwurf - 107 108 - 5. Finaler Entwurf Masse 165 297 20° 10 ø33 14 48 88 64 90 40 Die Masse der Geräte ergeben sich durch die benötigten Bauteile, wie etwa Akku, Antrieb usw. Die Länge von 297 mm bezieht sich auf das Frontraster mit 11 mm Spaltenbreite. Sie fasst damit die Grösse einer aufgezogenen Spritze komplett ein. Die Höhe von 64 mm entspricht ebenso dem Frontraster mit 8 mm Zeilengrösse. Die Front ist im 20°-Winkel abgeschrägt, weshalb sich die Klappe weiter öffnen lässt und das Einsetzen der Spritze bzw. des Schlauches vereinfacht wird. Im gestapelten Zustand beträgt der Abstand der Geräte durch die Standleisten 8 mm. Die Radien an den Seitenkanten betragen 6mm. Die restlichen Kanten besitzen lediglich einen Radius von 1 mm. 9 5.3 5. Finaler Entwurf - 109 110 - 5. Finaler Entwurf 5.4 Renderings Um die Darstellung der Geräte möglichst einfach zu halten, wurden die Stromkabel weggelassen. Der Monitor funktioniert rein hypothetisch. 5. Finaler Entwurf - 111 112 - 5. Finaler Entwurf 5. Finaler Entwurf - 113 114 - 5. Finaler Entwurf 5. Finaler Entwurf - 115 116 - 5. Finaler Entwurf 5.5 Ansichten 5. Finaler Entwurf - 117 oben Um die Darstellung der Geräte möglichst einfach zu halten, wurden die Stromkabel weggelassen. Der Monitor funktioniert rein hypothetisch. rechts / links frontal hinten unten 118 - 5. Finaler Entwurf 5.6 Modellfotos Um die Darstellung der Geräte möglichst einfach zu halten, wurden die Stromkabel weggelassen. Der Monitor funktioniert rein hypothetisch. 5. Finaler Entwurf - 119 120 - 5. Finaler Entwurf 5. Finaler Entwurf - 121 122 - 5. Finaler Entwurf 5. Finaler Entwurf - 123 124 - 5. Finaler Entwurf Herausnehmen der Spritze aus dem Perfusor in Phasenbildern. 5. Finaler Entwurf - 125 Einlegen der Spritze in den Perfusor Phasenbildern. 126 - 5. Finaler Entwurf Einlegen des Schlauchs in den Infusomaten in Phasenbildern. 5. Finaler Entwurf - 127 128 - 5. Finaler Entwurf 5. Finaler Entwurf - 129 130 - Quellen Quellen Quellen - 131 6.1 Quellen – Bilder 6.2 Quellen – Texte Recherche Seite 15 B. Braun Fresenius [1] Fresenius Injectomat Agilia http://img.medicalexpo.de/images_ me/photo-mg/spritzenpumpe-1-kanal-76198-8208684.jpg 24.03.15 http://nri-med.de/wp-content/uploads/ Infusomat-Space-Gebrauchsanweisung.pdf 05.11.14 http://www.fresenius-kabi.de/files/ Agilia_Applikationstechnik_Folder_August_2013.pdf 02.11.14 http://nri-med.de/wp-content/uploads/ Perfusor-Space-Gebrauchsanweisung. pdf 05.11.14 https://www.fresenius-kabi.de/files/ Produktkatalog_Applikation_Infusion_PE.pdf 02.11.14 [2] Fresenius Volumat Agilia http://www.fresenius-kabi.pl/usr/itemserver/photo/pl/IT/male/volumat_agilia_left.jpg 24.03.15 Recherche Seite 19 [3] B. Braun Perfusor http://images.innoservices.de/mediking/products/zoom/8713030.jpg 24.03.15 http://www.bbraun.de/cps/rde/xchg/ bbraun-de/hs.xsl/products.html?prid=PRID00001226 05.11.14 http://www.space.bbraun.com/documents/Space_System_Technical_Data_l.pdf 05.11.14 Recherche Seite 21 [4] B. Braun Infusomat http://images.innoservices.de/mediking/products/zoom/87130.jpg 24.03.15 http://mefina-medical.de/perfusor-infusomat-space.html?file=tl_files/mefina/media/perfusor_space.pdf 05.11.14 Technische Produktgestaltung 3. Semester Wintersemester 2014 / 15
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