Stadtumbau- und Sanierungsgebiet Frankfurter Allee Nord 2013 // 14 Integriertes Stadtentwicklungskonzept Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Integriertes Stadtentwicklungskonzept Stadtumbau- und Sanierungsgebiet Frankfurter Allee Nord Auftraggeber Bezirksamt Lichtenberg von Berlin Abteilung Stadtentwicklung Stadtentwicklungsamt Fachbereich Stadtplanung Alt-Friedrichsfelde 60, 10315 Berlin Auftragnehmer STATTBAU Stadtentwicklungsgesellschaft mbH Pufendorfstraße 11, 10249 Berlin www.stattbau.de Bearbeitung Genia Krug Karsten Hanke Meike Hartmuth Carsten Praum Technische Unterstützung Anna Jauch Sinje Koch Thomas Janßen Berlin, September 2014 Um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen, verzichten wir auf Schreibweisen zur Geschlechtertrennung. Selbstverständlich sind immer gleichzeitig und chancengleich beide Geschlechter angesprochen. Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Inhalt 1. Vorbemerkung 2.Rahmenbedingungen 2.1 Gebietsbeschreibung 7 9 9 2.2 Gebietskulisse 14 2.3 Planungssituation 16 3. 2.3.1 Flächennutzung 17 2.3.2 Bebauungsplanverfahren 19 Fortschreibung der Analyse 2009 21 3.1 Eigentumsverhältnisse 21 3.2 Bauzustand 23 3.3 Demografische und soziale Struktur 24 3.3.1 Einwohnerentwicklung 24 3.3.2 Demografische Struktur 24 3.3.3 Soziale Struktur 26 3.4 Wohnen 27 3.4.1 Anzahl und Größenstruktur der Wohnungseinheiten, Wohnformen 27 3.4.2 Eigentumsstruktur 28 3.4.3 Ausstattung 29 3.4.4 Wohnungsmieten und Wohnungsleerstand 30 3.5 Grün- und Freiflächen 32 3.5.1 Öffentliche Freiflächen und Spielplätze 32 3.5.2 Private Freiräume 37 3.5.3 Öffentlicher Straßenraum 38 3.5.4 Vernetzung von Grünflächen 40 3.6 Gewerbe 42 3.6.1 Gastronomie 42 3.6.2 Beherbergung 42 // 3 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 3.6.3 Gesundheit 43 3.6.4 Handwerk 43 3.6.5 Kreativgewerbe 43 3.6.6 Sonstiges Gewerbe 44 3.7 Einzelhandel 44 3.8 Soziale Infrastruktur 45 3.8.1 Schulen 46 3.8.2 Sporteinrichtungen 47 3.8.3 Kindertagesstätten 49 3.8.4 Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen 51 3.8.5 Einrichtungen des Gesundheitswesens 53 3.8.6 Einrichtungen im Kulturbereich 54 3.8.7 Angebote für Senioren 55 3.9 Akteure und Netzwerke 55 3.9.1 Akteure und Beteiligung 55 3.9.2 Übersicht lokale Akteure Alt-Lichtenberg 57 3.10 Verkehr und Straßenraum 58 3.10.1 Entstehungsgeschichte des Straßennetzes 58 3.10.2 Straßennetz und -funktionen 59 3.10.3 Verkehrsaufkommen 59 3.10.4 Verkehrsführung 60 3.10.5 Verkehrsberuhigung 61 3.10.6 Zustand des Straßen- und Gehwegnetzes 61 3.10.7 Ruhender Verkehr 62 3.10.8 ÖPNV 62 3.10.9 Radverkehr 63 3.10.10 Fußgänger 64 3.11 Technische Infrastruktur 64 3.11.1 Elektrizität 64 3.11.2 Fernwärme 65 3.11.3 Gas 65 3.11.4 Wasserversorgungs- und Entwässerungsanlagen 65 // 4 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 3.11.5 Telekommunikation 66 3.12 Umwelt, Klimaschutz und Energie 66 3.12.1 Geologische Situation und Bodenverhältnisse 66 3.12.2 Altlasten 67 3.12.3 Klima 68 3.12.4 Luft 68 3.12.5 Lärm 68 3.12.6 Energie 70 3.12.7 Solarpotentiale 71 4.Entwicklungskonzept 73 4.1 Erneuerungsbedarf Bausubstanz 73 4.1.1 Wohnbausubstanz 73 4.2 Neubau- und Verdichtungspotential 74 4.2.1 Größere Standorte Wohnungsneubau 74 4.2.2 Nachverdichtungen, Lückenschließungen, kleinteiliger Wohnungsneubau 78 4.2.3 Dachgeschossausbauten 79 4.2.4 Übersicht Wohnungspotentiale 80 4.3 Einwohnerentwicklung aufgrund der Wohnungsbaupotentiale 80 4.4 Entwicklung der Grün- und Freiräume 81 4.4.1 Maßnahmen zur Qualifizierung der Grün- und Spielflächen 82 4.4.2 Maßnahmen zur Qualifizierung privater Freiflächen 86 4.4.3 Maßnahmen zur Qualifizierung des öffentlichen Straßenaums 87 4.4.4 „Grünes Netz Nord“ 89 4.5 Entwicklung Einzelhandel und Gewerbe 4.6 Projekte der sozialen und kulturellen Infrastruktur 90 91 4.6.1 Kita 92 4.6.2 Schulen 93 4.6.3 Sport- und Freizeiteinrichtungen 94 4.6.4 Kultur- und Bildungseinrichtungen 95 4.6.5 Spielleitplanung 96 // 5 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 4.7 Entwicklung Verkehr und Straßenraum 96 4.7.1 Fließender Verkehr 97 4.7.2 Ruhender Verkehr 100 4.7.3 Öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV) 100 4.7.4 Radwegenetz 101 4.7.5 Fußgängerverkehr 102 4.8 Energetisches Quartierskonzept und Klima 104 4.8.1 Klimaschutz 104 4.8.2 Energetisches Quartierskonzept 106 4.8.3 Mobilitätskonzept 109 4.8.4 Lärmminderung 110 4.9 Handlungsschwerpunkte 111 4.9.1 Ehemaliges MfS-Areal 111 4.9.2 Wohngebietspark und Schulstandort Rüdigerstraße 113 4.9.3 Wohngebietszentrum Alte Frankfurter Allee/ Siegfriedstraße 115 4.9.4 Hubertusbad 116 4.9.5 Frankfurter Allee 116 4.9.6 Trainspotting Gudrunstraße und Friedhofsvorplatz 117 5.Kosten- und Finanzierungsübersicht 118 6.Handlungsinstrumente 120 6.1 Akteure und Beteiligung 120 6.2 Bodenordnung 121 6.3 Vertiefende Gutachten, Wettbewerbe, Bebauungspläne 121 6.4 Zwischennutzungen 123 7. Quellen 125 8.Anhang 130 // 6 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 1. Vorbemerkung Das Gebiet Frankfurter Allee Nord (FAN) ist mit der Zwölften Verordnung über die förmliche Festlegung von Sanierungsgebieten seit dem 31.03.2011 Stadtumbau- und Sanierungsgebiet. Der Festlegung vorausgegangen waren Vorbereitende Untersuchungen, in deren Ergebnis erhebliche strukturelle Mängel und Defizite festgestellt worden waren. Das mit der Festlegung als Sanierungs- und Stadtumbaugebiet beschlossene Integrierte Stadtentwicklungskonzept (INSEK) folgt dem Leitbild für die Entwicklung des Gebiets als „Gesundes, ökologisches Modellgebiet mit besonderen Orten“. Seit der förmlichen Festlegung ist vieles in FAN geschehen: Mit der Neugestaltung des Freiaplatzes wurde im August 2013 das erste über das Programm Stadtumbau geförderte Vorhaben im öffentlichen Raum eingeweiht. Für zwei weitere, in naher Zukunft zu realisierende öffentliche Infrastrukturvorhaben, wie den Neubau der Jugendfreizeiteinrichtung an der Gotlindestraße und die Neuanlage des Wohngebietsparks nördlich der Rüdigerstraße, sind die konzeptionellen und planerischen Vorbereitungen abgeschlossen. Mit diesen Projekten werden vor allem qualitative Defizite bei der sozialen Infrastruktur und den öffentlichen Freiflächen gemildert. Bereits vor Festlegung des Stadtumbau- und Sanierungsgebiets war eine zunehmende Neubautätigkeit für Wohnungen im Gebiet festzustellen. Neben mehrgeschossigen Wohnungsneubauten und Umnutzung ehemaliger Gewerbebauten entstanden zahlreiche Eigenheime, ob als Reihenhäuser oder freistehende Einfamilienhäuser. Wohnungsneubau wird auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden, wobei das Gewicht auf mehrgeschossigen Wohngebäuden liegen wird. Damit einhergehend werden auch die Einwohneranzahl im Gebiet und die Bedarfe und Anforderungen an soziale Infrastruktureinrichtungen, Freiflächen und die Qualität des öffentlichen Raumes weiter steigen. Für den westlichen Sanierungsbereich zwischen Frankfurter Allee und Normannenstraße sowie Magdalenenstraße und Ruschestraße ist im Juni 2013 durch das Bezirksamt sowie im September 2013 durch die BVV der Rahmenplan für die Entwicklung beschlossen worden. Für das Gesamtgebiet ist ein Verkehrskonzept erarbeitet worden und durch das im Herbst 2013 fertiggestellte Energetische Quartierskonzept können die städtebaulichen Ziele der Gebietsentwicklung um eine energetische Gesamtbetrachtung ergänzt werden. Aus diesen beiden Konzepten // 7 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 werden nun konkrete Maßnahmen- und Projektvorschläge zur späteren Umsetzung abgeleitet. Der Stadtumbau- und Sanierungsprozess in FAN profitiert von der aktiven Beteiligung seiner Bewohner, ansässigen Initiativen und Trägern, Eigentümern und Gewerbetreibenden. Der seit Mai 2013 bestehenden FAN-Beirat vertritt die Interessen der Menschen des Gebiets, bringt sich konstruktiv in die Entwicklung von Projekten ein und gibt Impulse und Anregungen für die weitere Gebietsentwicklung. Mit der Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes sollen die Ziele für das Gebiet FAN fortgeschrieben und präzisiert werden, indem erfolgte Veränderungen sowie neue Planungen und Konzepte einbezogen werden und geänderten Bedingungen und Anforderungen Rechnung getragen wird. // 8 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 2. Rahmenbedingungen 2.1 Gebietsbeschreibung Das Stadtumbau- und Sanierungsgebiet befindet sich am östlichen Rand der Berliner Innenstadt. Lediglich 4 km vom Alexanderplatz entfernt, ist es der westlichste Teil Lichtenbergs und grenzt an den Stadtbezirk Friedrichshain. Begrenzt durch die Frankfurter Allee im Süden, Möllendorffstraße im Westen, der Rutnikstraße und der Blockmitte zwischen Bornitz- und Gotlindestraße nördlich und der ehemaligen Gleisanlagen der Industriebahn im Osten, erstreckt sich das Gebiet über eine Fläche von etwa 150 ha und umfasst 52 statistische Blöcke aus dem statistischem Gebiet 149 und Teilbereiche von drei Blöcken aus Gebiet 150. Im Rahmen der förmlichen Festlegung als Stadtumbau- und Sanierungsgebiet im März 2011 wurde die Gebietskulisse um den Standort der JFE Plexus und der Kita Singemäuse an der Gotlindestraße sowie dem Vorplatz des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde erweitert. Historie Das über Jahrhunderte landwirtschaftlich geprägte Dorf Lichtenberg im Osten von Berlin wurde erstmals 1288 urkundlich erwähnt. Am heutigen Loeperplatz befindet sich, mitsamt Dorfkirche, der historische Kern der mittelalterlichen Siedlung. Bis ins späte 18. Jahrhundert ist Lichtenberg Ausflugsziel und Wohnort wohlhabender Berliner. Um den Dorfkern entstehen in dieser Zeit Vorort-Villen, Reihen- und Einzelhäuser. Entlang der 1708 durch Markgraf Albrecht Friedrich von Brandenburg-Schwedt angelegten Frankfurter Allee (1824-72 Frankfurter Chaussee, 1950-61 Stalinallee) entstehen um 1830 Landhäuser. Das um die Dorfkirche gelegene Gutsund Bauernland wird zu dieser Zeit zunehmend parzelliert. Zwischen der Magistrale nach Berlin, bis hin nach Friedrichfelde, verdichtet sich im 19. Jahrhundert Wohnbebauung mit typischen Berliner Mietshäusern mit Seitenflügeln und Hinterhöfen. Der engmaschige Bebauungsplan von Hobrecht endet an der heutigen Möllendorffstraße, Freia- und Roedeliusplatz sind in diesem bereits vorgesehen. Zur Zeit der Industriealisierung erfährt das Dorf Lichtenberg ein rasantes industrielles Wachstum und eine starke Einwohnerzunahme (1871: 3.000 Einwohner; 1900: 58.000 Einwohner); es verliert dadurch zunehmend an ländlichem Charakter. Es zählt zu den größten industriellen Ballungszentren im Osten Berlins. Allein das Industriegebiet Herzberge beschäftigt in Zeiten der DDR 20.000 Arbeitskräfte. Diese Wachstumsschübe sind nicht zuletzt auf die gute verkehrliche Erschließung zurückzuführen. Ab 1867 // 9 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 wird Lichtenbergs Verkehrsanbindung ausgebaut. Zunächst konnte es mittels der Königlichen Preußischen Ostbahn erreicht werden, später über Pferde- und Fernbahnlinien und bis heute über Tram, U- und S-Bahnlinien. Ab 1900 setzt erneut ein starker Wachstumsschub ein. Die Villen entlang der Frankfurter Allee werden durch Mietshäuser ersetzt und Blockrandstrukturen mit höherer Grundstücksausnutzung auf engen Parzellen erbaut, um den immensen Einwohnerzuwachs zu kompensieren (1910: 164.000 Einwohner). Alleen binden das zerrissene Erscheinungsbild des späteren Verwaltungsbezirks Lichtenberg von Berlin. Nach 1900 wird ein zentral gelegenes Ortszentrum zwischen den teilweise repräsentativen Bauten von Amtsgericht, Glaubenskirche, Finanzamt und dem heutigen Hans-Zoschke-Stadion geplant. 1907 erhält Lichtenberg Stadtrecht. Daran gebunden ist die Einrichtung städtischer Institutionen und Versorgungseinrichtungen, wie der Neubau des Rathauses, der Polizeistation, des Krankenhauses, des Wasser- und Elektrizitätswerks, sowie die Modernisierung von Abwasserentsorgungssystemen. Insbesondere wurde das Angebot der sozialen Infrastruktur durch mehrere Schulen, einer Volksbücherei, einem Sportstadion und dem Stadtbad erweitert. 1920 wird die mit Abstand am weitesten urbanisierte Stadt im östlichen Berliner Umland eingemeindet. In den 1920er Jahren bauen hier einige Unternehmen für Ihre Belegschaften Wohnungen. Charakteristisch für diese Anlagen sind die Beschränkung der Bebauung auf den Blockrand und die großzügig begrünten Innenhöfe. Zu Beginn der 1940er Jahre ist nur noch das Gebiet nördlich der Rüdigerstraße unbebaut. Im Zweiten Weltkrieg wird Lichtenberg ab Januar 1944 mehrfach das Ziel von Bombenabwürfen. Die Blockrandbebauung entlang der Frankfurter Allee wurde fast komplett zertrümmert. Mehr als 20.000 Wohnungen wurden zerstört und ein starker Bevölkerungsverlust (1939: 196.000 Einwohner; 1945: 145.000 Einwohner) verzeichnet. Ab den 1950er Jahren ändert sich das Gesicht des Gebiets nochmals deutlich. Das Hans-Zoschke-Stadion gilt als eines der ersten Bauten der DDRArchitektur. Außerdem wurde ein Doppelschulkomplex und das Wohngebiet „Lockere Stadt“ zwischen Hagen-, Gotlindestraße, dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde und der Rüdigerstraße mit geringer Geschossigkeit und großzügigen Freiflächen erbaut. Zwischen Rusche- und Magdalenenstraße wird systematisch die Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) aufgebaut. Die großformatigen Verwaltungsgebäude forderten den Abriss vorkriegszeitlicher Bausubstanz, Kleingärten und Straßen. Als architektonisch schwerwiegender Eingriff zählt der Abriss der von Bruno // 10 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Taut entworfenen Wohnbauten und der Neuapostolischen Kirche (1931 erbaut) an der Nomannenstraße, welcher im Zuge der MfS-Erweiterung in der 80er Jahren durchgeführt wurde.1 In den 1980er Jahren wird das Gebiet zunehmend zum innerstädtischen Wohnort ausgebaut. Es entstehen Wohnungsneubauten in der Plattenbauweise WBS 70, mit modernen, zentral beheizten Wohnungen in 6-geschossigen Gebäuden mit Läden im Erdgeschossbereich. Mit den politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen der Wende 1989 setzte erneut ein Wandel im Gebiet ein. Das MfS-Areal wurde aufgelöst und bestehenden Gebäuden neue Nutzungen zugefügt. Der Schulkomplex an der Rüdigerstraße sowie das Stadtbad wurden geschlossen. Die Glaubenskirche am Roedeliusplatz wurde von der Koptischen Gemeinde erworben und für einen Teil der Wohnbebauung beginnt die Sanierung. In der Umgebung eröffnen mehrere Großmärkte, Einkaufszentren und größere Einzelhandelseinrichtungen. Seit 2009 verzeichnet der Bezirk wieder ein verstärktes Anwachsen der Bewohnerzahlen. In Folge dessen und aufgrund der positiven Prognosen bis 2030 ist im Bezirk der vermehrte Neubau von Wohnungen zu erwarten. Auch das Gebiet FAN entwickelt sich aktuell und in naher Zukunft durch eine Vielzahl baulicher und räumlicher Veränderungen weiter. Unter anderem werden nach denkmalschutzgerechter Sanierung im ehemaligen Postamt Lichtenberg I an der Dottistraße Eigentumswohnungen entstehen. Ergänzt durch vier neue Baukörper mit Eigentumswohnungen Ecke Ruschestraße entsteht das Carree „Alte Post“. Die ehemalige Polizeidienststelle in der Rathausstraße soll zukünftig ebenfalls zu einem Wohnstandort entwickelt werden. Weitere Wohngebäude entstehen an der Gotlindestraße auf dem Gelände der alten Gärtnerei. Realisiert werden soll außerdem ein Wohnprojekt in der Magdalenenstraße sowie durch eine von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE geplante Randbebauung mit städtebaulichem Hochpunkt Frankfurter Allee 135 an der Kreuzung Möllendorffstraße und Wohnblöcke auf dem ehemaligen Areal des Kinderkrankenhauses Lindenhof. Unmittelbar südlich dessen entstand in den letzten Jahren eine Eigenheimsiedlung mit Einfamilien- und Reihenhäusern. Fokussiert werden ebenso die Schaffung von preisgünstigem Wohnraum sowie Erweiterung und Neubau sozialer Versorgungseinrichtungen und die Qualifizierung der öffentlichen Freiräume. Hier ist sowohl der bereits neu gestaltete Freiaplatz zu nennen, als auch der mit Hilfe intensiver Öffentlichkeitsarbeit entwickelte Wohngebietspark zwischen Hagen- und Dietlindestraße. 1 Halbrock, Christian: Stasi-Stadt - Die MfS-Zentrale in Berlin-Lichtenberg, 2009. // 11 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Denkmäler Trotz seiner relativ jungen Entwicklungsgeschichte verfügt das Gebiet über zahlreiche unter Denkmalschutz stehende Bauten, Ensembles und Freiflächen. Abb.1: Denkmalkarte (SenStadtUm, o.J.) Rathaus Lichtenberg Zu den ältesten Bauwerken im Gebiet gehört das im Stil der Backsteingotik erbaute Rathaus Lichtenberg. Ebenso denkmalgeschützt ist die benachbarte Oberschule am Rathaus. Im Rathauspark befinden sich die geschützte „Blutsmauer“ sowie das Grabkreuz der Wilhelmine Loeper. Auf dem sog. Fischbrunnenplatz befindet sich seit dem 2. Weltkrieg der „Jüngling mit Fisch“ im Stile des realistischen Naturalismus. Des Weiteren werden das Postamt Lichtenberg I, die Kommandozentrale der Stasi (Haus 1), das Finanzamt, die Justizvollzugsanstalt, als auch das Amtsgericht mitsamt repräsentativer Fassade geschützt. Ein großer Bereich um den Roedeliusplatz unterliegt dem Ensembleschutz. Die in dessen Zentrum gelegene Glaubenskirche, mit ihren 61 m hohen Zwillingstürmen, steht unter Schutz sowie das Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde Alt-Lichtenberg und die Gebäude der ehemaligen Gemeindeschulen in der Atzpodien- und Bürgerheimstraße. Stadtbad Lichtenberg Das 1991 geschlossene Stadtbad Lichtenberg (auch Hubertusbad) steht als eines der wenigen Beispiele erhaltener kubisch-expressionistischer Architektur unter Denkmalschutz. Das bereits unter Denkmalschutz stehende Ensemble der Kinderklinik Lindenhof wurde im Jahr 2013 durch zwei weitere Gebäude auf dem Areal erweitert. Auch das heutige Sana-Klinikum Lichtenberg, welches ursprünglich Städtisches Krankenhaus Lichtenberg // 12 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 hieß, wird geschützt, zudem einige Wohnanlagen der 1920er Jahre, mitsamt ihren Freiflächen in den Innenhöfen. Der 1886 angelegte Städtische Friedhof Lichtenberg an der Gotlindestraße ist ein Gartendenkmal, dazu gehören ebenfalls die um 1890 entstandene Friedhofskapelle und das zugehörige Verwaltungsgebäude. Die Unterschutzstellung einzelner Bereiche auf dem ehemaligen MfS-Areal wird derzeit geprüft. Teilbereiche und deren Charakteristika Aufgrund der unterschiedlichen Bebauungsstrukturen im Gebiet können fünf Teilbereiche unterschieden werden, die sich zum Teil zu feststehenden Begriffen entwickelt haben: Westliches Gebiet, ehemaliges MfS-Areal, Korridor Gotlindestraße, Nibelungenviertel mit Roedeliusplatz und die Lockere Stadt. Das westliche Gebiet ist geprägt von Verwaltungs- und Wohnbauten v.a. vom Anfang des 20. Jahrhunderts, den 1930er und 1970er Jahren und wird von der Möllendorff-, Rutnik-, Ruschestraße und der Frankfurter Allee begrenzt. Durch teils fehlende Raumkanten und ungleich ausgeprägte Stadtund Straßenräume erhält das Teilgebiet eine heterogene Stadtstruktur, welche der Bedeutung des Rathausstandortes nicht angemessen ist. Aufgrund seiner nahezu geschlossenen Blockrandbebauung und der teilweise hohen Bebauung wirkt das Areal des ehemaligen MfS, begrenzt von der Rusche-, Normannen-, Magdalenenstraße und Frankfurter Allee) im Stadtraum als Barriere. Der Korridor Gotlindestraße, begrenzt von der Ruschestraße, den Flurstücken nördlich Gotlindestraße bis aufgelassene Industriebahn inklusive Hans-Zoschke-Stadion, ist geprägt von großen Verwaltungsbauten, von Wohnbauten in Zeilenbauweise aus den 1970er Jahren sowie von großformatigen Discountern und Freiflächen. Das Nibelungenviertel ist, durch einheitliche Raumkanten und Höhen der Gebäude aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts, ein relativ geschlossenes Quartier. Begrenzt wird das Quartier durch Magdalenen-, Rüdigerbzw. Gotlindestraße, Gudrunstraße und Frankfurter Allee. Begrenzt von Hagen-, Gotlindestraße, Zentralfriedhof Friedrichsfelde und Rüdigerstraße befindet sich der Teilbereich der sog. Lockeren Stadt. Hier weicht die Blockstruktur einer offenen, durchgrünten Bebauung aus viergeschossigen Wohnzeilen, welche um große Grünflächen angeordnet sind. Südlich der Gotlindestraße entsteht eine neue Eigenheimsiedlung, die sich bis zur Rüdigerstraße erstrecken wird. // 13 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Nördlich davon, auf dem Areal des ehemaligen Kinderkrankenhauses Lindenhof, sind Geschosswohnungsneubauten und der Umbau der historischen Gebäude zu Wohnungen geplant. Die baulichen Veränderungen nehmen großen Einfluss auf die städtebauliche Struktur, ihr Erscheinungsbild und die Wahrnehmung des Quartiers. Sehr heterogen ist auch die Bebauungsstruktur entlang der Frankfurter Allee, in der Gebäude unterschiedlicher Entstehungszeiträume und Geschossigkeiten zu finden sind. Abb.2: Teilbereiche (Stattbau, 2012) 2.2 Gebietskulisse Die Vorbereitenden Untersuchungen haben belegt, dass in dem Gebiet ein erheblicher städtebaulicher Investitionsbedarf besteht, um Funktionsschwächen, strukturellen Mängeln und Abwärtstendenzen entgegen zu wirken. Erheblicher Handlungs-, Erneuerungs- und Anpassungsbedarf besteht bei den sozialen Infrastrukturen sowie dem öffentlichem Straßenraum und der Brachflächenrevitalisierung. Hierzu nahm der Senat von Berlin mit der 12. Verordnung vom 15. März 2011 das Gebiet Frankfurter Allee Nord in die aktive Förderkulisse des Programms Stadtumbau Ost auf. Eine erforderliche Erweiterung der Kulisse konnte im Zuge der Vorbereitenden Untersuchung begründet werden. Hierbei handelt es sich um die Standorte der JFE Plexus und der Kita Singemäuse an der Gotlindestraße. Bis 2015 wird hier der Siegerentwurf des Architekturwettbewerbs aus Fördermitteln des Stadtumbau-Programms für eine neue Jugendfreizeiteinrichtung realisiert und der Außenbereich neu gestaltet. Auch der Vorplatz des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde kann infolge der Gebietserweiterung durch Einsatz von Fördermitteln qualifiziert werden. // 14 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Gleichzeitig mit der Festlegung als Stadtumbaugebiet wurden drei Teilbereiche als Sanierungsgebiet im umfassenden Verfahren festgelegt. Die Sanierungsinseln umfassen eine Fläche von 25 ha und 102 Grundstücken. In der Kosten- und Finanzierungsübersicht der 12. Verordnung sind für Maßnahmen bei der Infrastruktur rund 25 Mio. Euro vorgesehen. Die Frist für die Dauer als Sanierungsgebiet soll 10 Jahre betragen, sich somit bis 2021 erstrecken.2 Der westliche Sanierungsbereich wird von der Normannenstraße nördlich, der Magdalenenstraße östlich, der Frankfurter Allee 163-187 südlich sowie von der Ruschestraße und dem ehemaligen Städtischen Friedhof begrenzt und beinhaltet außerdem die Gebäude der Dottistraße 5-9 und 14-16. Signifikant für diesen Bereich sind die Gebäudeblöcke der ehemaligen Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit. Nach der politischen Wende vollzogen sich in diesem Bereich starke Änderungen der Nutzungsstruktur. Unter anderem zogen in die nahezu geschlossene Blockrandbebauung der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU), das Stasi-Museum und die Deutsche Bahn AG. Die vielgeschossigen, ehemals von der DB AG genutzten Plattenbauten, stehen nach deren Auszug überwiegend leer, ebenso wie das ehemalige LCC an der Normannenstraße. Der Rahmenplan sieht für den ehemaligen MfS-Block eine Mischnutzung aus unter anderem Gewerbe, Verwaltung und einem geringem Wohnanteil vor. Jenseits der Ruschestraße soll sich nach Sanierung, Umnutzung und Neubau Wohnen stabilisieren. Der Bereich zwischen Siegfriedstraße, Frankfurter Allee und Gudrunstraße stellt eine weitere Sanierungsinsel im umfassenden Verfahren dar. Primär vertreten sind Wohngebäude mit Geschäften im Erdgeschoss sowie kleinere Gewerbebetriebe, die zum Teil in Nebengebäuden auf den Grundstücken angesiedelt sind. Nördlich der Rüdigerstraße sowie zwischen Hagen- und Dietlindestraße befindet sich die dritte Sanierungsinsel. Das früher an der Hagenstraße gelegene Schulgebäude, nördlich des heutigen BIP-Kreativitätsgymnasiums, wurde inzwischen abgebrochen, um die städtebaulichen Missstände vor Ort zu beseitigen. Auf dem ehemaligen Schulhofareal und der angrenzenden Freifläche soll ein Wohngebietspark mit generationsübergreifenden Angeboten entstehen. Im März 2013 formierte sich eine Arbeitsgruppe aus Anwohnern, Vertretern sozialer Gruppen sowie kommunaler 2 SenStadtUm: Zwölfte Verordnung über die förmliche Festlegung von Sanierungsgebieten vom 15.03.2011. // 15 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Einrichtungen und der Verwaltung. Durch sie wurden die Gestaltung und das Nutzungsangebot bestimmt. In einem konkurrierenden Gutachterverfahren wurden vier Landschaftsarchitekturbüros aufgefordert, Entwürfe einzureichen. Ein Entscheidungsgremium aus Vertretern des Bezirksamts, Fachleuten und der AG, wählten das Entwurfskonzept des Büros Hoch C aus, welches bis 2015 realisiert werden soll. 2.3 Planungssituation Die Entwicklung des Gebiets Frankfurter Allee Nord folgt dem Leitbild „FAN – das gesunde, ökologische Modellgebiet mit besonderen Orten“, welches im Zuge der Vorbereitenden Untersuchung von Februar 2010 erstellt wurde. Die geförderten Maßnahmen im Rahmen der Sanierung und des Stadtumbaus sollen nach diesen Kriterien konzipiert werden, um eine Imageverbesserung und Gebietsprofilierung zu erwirken. Dabei werden vorhandene Qualitäten gestärkt, Ankerpunkte ausgebaut und an bestehende Potentiale angeknüpft. Durch die funktionelle Aufwertung des Angebots an kulturellen und sozialen Einrichtungen soll das Gebiet für Familien noch attraktiver werden. Auch die Schaffung neuer Angebote an Wohnraum für unterschiedliche Zielgruppen und die Qualifizierung von öffentlichen Grün- und Freiräumen werden benötigt.3 Als „besondere Orte“ gelten das ehemalige MfS-Areal, der Bereich entlang der Frankfurter Allee, das Hubertusbad sowie die ehemalige Kinderklinik Lindenhof. Das im Zuge der Vorbereitenden Untersuchung entwickelte integrierte Entwicklungskonzept sieht hier und im restlichen Gebiet, begründet durch bestehende Substanz- und Funktionsschwächen, zahlreiche Maßnahmen vor. Im Hinblick auf das Leitbild wird die Sicherung und Ergänzung von FAN als attraktives, innenstadtnahes Wohngebiet für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen und Gesundheitsstandort empfohlen. Außerdem soll das Gebiet eine umfassende ökologische Erneuerung erfahren.4 Im Zuge dessen wurden in der vergangenen Zeit bereits viele Entwicklungen angestoßen und Maßnahmen realisiert. Mit der Erarbeitung des INSEKs, die im Juni 2013 mit der Ausschreibung des Rahmenplanes für die Entwicklung der westlichen Sanierungsinsel begonnen wurde, sollen die Ziele des Gebiets FAN verdichtet und präzisiert sowie geänderten Bedingungen Rechnung getragen werden. Auch die Sanierungsziele werden konkretisiert. Der Sanierungsrahmenplan für die westliche Sanierungsinsel sieht die Mischung unterschiedlicher 3 SenStadtUm: Stadtumbau Ost: Das Fördergebiet Frankfurter Allee Nord, 2013. 4 STATTBAU GmbH, VU Frankfurter Allee Nord, 2010. // 16 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Nutzungen vor. Die ehemaligen Bezirksamtsgebäude an der Frankfurter Allee sowie die Plattenbauten an der Ruschestraße sind für die Nutzung durch Büro- und Gewerbeeinrichtungen sowie durch Kreativgewerbe vorgesehen. Der Verbleib des Finanzamtes, des Stasi-Museums und der StasiUnterlagenbehörde wird vorausgesetzt. Mit der Erweiterung und funktionellen Ergänzung der Behörde wird die Idee der Bildung eines „Campus der Demokratie“ verfolgt. Wohnnutzung ist entlang der westlichen Seite der Ruschestraße Ecke Dottistraße und in den Häusern der Magdalenenstraße 19 und 21 geplant. Ein Hotel mit begrenzter Bettenzahl wird für den Plattenbau Frankfurter Allee/ Ruschestraße empfohlen. Im Blockinneren sollen die Freiflächen übersichtlich, funktional und attraktiv gestaltet und eine ansprechende öffentliche Durchwegung geschaffen werden. 2.3.1 Flächennutzung Als vorbereitende Bauleitplanung stellt der Flächennutzungsplan von Berlin (FNP) in der Fassung der Neubekanntmachung vom 12. November 2009 (ABl. S. 2070, zuletzt geändert am 31. Mai 2014) für das Gebiet Frankfurter Allee Nord folgende Gebietstypen generalisiert dar: Abb.3: FNP (SenStadtUm, o.J.) // 17 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Das Gebiet umfasst eine Gesamtfläche von rund 150 ha. Bei der realen Nutzung des Gebiets überwiegt die Wohnnutzung, gefolgt von einer Mischnutzung und in Teilen von gewerblicher Nutzung. Wohnbaufläche W 1 hoher Nutzungsdichte (GFZ über 1,5) • im Bereich südlich der Fanningerstraße/ östlich der Magdalenenstraße Wohnbaufläche W 2 mittlerer Nutzungsdichte (GFZ bis 1,5) • im angrenzenden Bereich nördlich der Fanningerstraße/ des Hoenerwegs gemischte Baufläche hoher Nutzungsdichte M 1 • mit dem Symbol „Einzelhandelskonzentration“ im Bereich des S-/ U-Bhf. Frankfurter Allee, die Frankfurter Allee nördlich straßenbegleitend bis Rathausstraße sowie gemischte Baufläche mittlerer Nutzungsdichte M 2 • östlich angrenzend bis Ruschestraße (mit dem Symbol Post) Gemeinbedarfsflächen mit den Zweckbestimmungen • „Verwaltung“ im Bereich Rusche-/ Normannenstraße, • „Krankenhaus“ im Bereich Fanninger-/ Hubertusstraße Gemeinbedarfsfläche mit hohem Grünanteil • mit der Zweckbestimmung „Krankenhaus“ im östlichen Bereich des Gebiets Grünflächen im Kontext mit Grünvernetzungen • mit der Zweckbestimmung „Parkanlage“, „Kleingarten“ im Bereich Gotlindestraße, • „Sport“ im Bereich Rusche-/ Normannenstraße übergeordnete Hauptverkehrsstraßen • Frankfurter Allee, • westlich, den Geltungsbereich tangierend, eine Verbindungstrasse zwischen A 100 und Storkower Straße (Bündeltrasse) mit Anschlussstelle an die A 100 U-Bahntrasse mit Bahnhöfen • (Frankfurter Allee unterirdisch) // 18 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Gegenwärtig läuft ein Verfahren zur Änderung des FNP im Areal Lindenhof. Nach Verlagerung des Kinderkrankenhauses soll nun aufgrund hoher Lagegunst der südlichen Bereiche als Wohnbaufläche W2 umgewidmet und somit stärker ins Quartier eingebunden werden. Mit der Änderung wird dem gesamtstädtischen Planungsziel, Berlin als attraktiven Wohnstandort zu stärken, Rechnung getragen werden.5 Abb.4: Beabsichtigte FNP-Änderung (Stand. 10.2013) 2.3.2 Bebauungsplanverfahren Zur planungsrechtlichen Sicherung der Entwicklungsziele wurden durch das Bezirksamt folgende Bebauungsplanverfahren eingeleitet: Der Bebauungsplan 11-60 Gotlindestraße 2/20 Lindenhof hat die Festsetzung eines allgemeinen Wohngebiets (WA) im Bestandsensemble und in den Neubaufeldern zum Ziel. Neben der Umnutzung des denkmalgeschützten Lindenhofs entstehen auf dem Areal drei viergeschossige Wohngebäude, welche die Hofstruktur des Ensembles aufnehmen. Die Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE soll die Bauvorhaben realisieren. Der Baubeginn der rd. 400 Wohneinheiten ist für das Jahr 2014/ 2015 geplant.6 5 SenStadtUm: FNP-Änderung, Herzberge/ Lindenhof (Lichtenberg), 2013. 6 HOWOGE: HOWOGE baut, 2014. // 19 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Abb.5: Bebauungsplan Verfahrensstand Weitere Planungen der HOWOGE bestehen an der Frankfurter Allee 135. Hier sollen ab Mitte 2015 rd. 215 Mietwohnungen entstehen, welche durch einen Verwaltungsbau und Gewerbeflächen im Erdgeschoss ergänzt werden.7 Für den Standort soll auf Grundlage des städtebaulichen Wettbewerbs ein B-Planverfahren eingeleitet werden. Ende Oktober 2013 wurde durch das Bezirksamt für die westliche Teilfläche des Grundstücks Gotlindestraße 44 ein Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan 11-90 gefasst. Die Festsetzung eines allgemeinen Wohngebiets (WA) und die Sicherung der öffentlichen Grünverbindung entlang der Gotlindestraße sind die Planungsziele.8 Zur Deckung der Kitabedarfe wurde unmittelbar östlich angrenzend das B-Planverfahren 11-68 für das Grundstück Gotlindestraße 44 eingeleitet.9 Für das Areal des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit wurde Ende 2013 der Aufstellungsbeschluss für den B-Plan 11-80 MfS-Block gefasst. Dieser sieht die Festsetzung eines Sondergebiets (SO) mit der Zweckbestimmung „Büro, Verwaltung, kulturelle und gesundheitliche Zwecke und sonstige nicht wesentlich störende Gewerbebetriebe“ und ein allgemeines Wohngebiet (WA) für die Grundstücke Magdalenenstraße 19 und 21 vor. Mit der Schaffung dieser planungsrechtlichen Grundlage sollen die Entwicklung des Blocks gesteuert und möglichen Nutzungskonflikten entgegengewirkt werden. 10 7 HOWOGE: Presseinformation, 2013. 8 BA Lichtenberg: Geltungsbereich der Bebauungspläne im Bezirk Lichtenberg, 2014. 9 Emmrich, Christina, Bezirksstadträtin für BA Lichtenberg Berlin: Große Anfrage DS/0487/VII der Fraktion SPD – Vergabe und Schaffung von Kitaplätzen, 2012. 10 BA Lichtenberg: Bebauungsplan 11-80, Aufstellungsbeschluss, 2013. // 20 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 3. Fortschreibung der Analyse 2009 3.1 Eigentumsverhältnisse Die Grundlage für die Darstellung der Eigentumsverhältnisse bilden Auszüge aus dem Liegenschaftskataster/ Liegenschaftsbuch, die zum Zeitpunkt der Vorbereitenden Untersuchungen und eine Sammlung der Kauffälle im Gebiet im Zeitraum 2009 bis Januar 2014, die vom Amt für Planen und Vermessen des Bezirksamtes Lichtenberg zur Verfügung gestellt wurden. Die Darstellung erfolgt anhand von Flurstücken. Im Gebiet Frankfurter Allee Nord befinden sich - ausgenommen Flurstücke des Straßenlands - rd. 670 Flurstücke (siehe Karte Grundstücks- und Eigentumsverhältnisse im Anhang). Die Änderung der Anzahl ergibt sich aus der Aufteilung der Baugrundstücke an der Gotlindestraße westlich des Friedhofes und an der Kriemhild-/ Rüdigerstraße. Im Interesse einer besseren Übersichtlichkeit wurde im Rahmen der Vorbereitenden Untersuchungen die Vielzahl der Eigentümer in folgende Gruppen untergliedert: • Einzeleigentümer (Gebäude und Teileigentum) • Banken, Versicherungen und Immobiliengesellschaften (einschließlich Deutsche Bahn AG und BVG) • Konfessionelle Einrichtungen und Stiftungen • Wohnungsbaugesellschaften (städtische und private) • Wohnungsgenossenschaften • Kommunales Eigentum (Bund, Land, Bezirk) • Berliner Immobilienmanagement • Liegenschaftsfonds Berlin • TLG In Auswertung der Verkaufsfälle seit 2009 ist festzustellen, dass Änderungen gegenüber der prozentualen Verteilung der oben aufgeführten Gruppen eingetreten sind. In den überwiegenden Fällen wurden Flächen von Einzeleigentümern an Einzeleigentümer verkauft bzw. von Einzeleigentümern an Immobiliengesellschaften und umgekehrt. Relevante Verschiebungen in den Eigentumsarten haben sich durch die Veräußerung von Flächen des Liegenschaftsfonds an der Rüdiger- und der Kriemhildstraße und der landeseigenen Flächen des aufgegebenen Krankenhausstandortes Lindenhof ergeben. // 21 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Durch den Verkauf der Flächen der Deutschen Bahn AG im ehemaligen MfS-Areal an einen Privateigentümer sind keine relevanten Verschiebungen entstanden, da es sich statistisch um ein Grundstücksverkauf zwischen Einzeleigentümern handelt. Der mit 28 Prozent größte Flächenanteil befindet sich im Eigentum von Banken, Versicherungen und Immobiliengesellschaften mit rd. 28 Prozent der Flurstücke. Ein Flächenanteil von 24 auf 16 Prozent der Flurstücke ist Eigentum von Wohnungsbaugesellschaften. Einzeleigentümer besitzen mit 35 Prozent den größten Anteil an den Flurstücken, einen Flächenanteil von 11 Prozent. Das kommunale Eigentum umfasst rd. ein Viertel der Flächen im Gebiet. Vorrangig sind dies Flächen der öffentlichen Infrastruktur, die beiden Friedhöfe sowie Grün- und Freiflächen und Spielplätze. Einzeleigentümer Banken, Versicherungen und Immobiliengesellschaften konfessionelle Einrichtungen und Stiftungen Wohnungsbaugesellschaften Genossenschaften kommunales Eigentum Liegenschaftsfonds TLG BIM Abb.6: Eigentümerverhältnisse Flurstücke Einzeleigentümer Banken, Versicherungen und Immobiliengesellschaften konfessionelle Einrichtungen und Stiftungen Wohnungsbaugesellschaften Genossenschaften kommunales Eigentum Liegenschaftsfonds TLG BIM Abb.7: Eigentümerverhältnisse Flächenanteile Das Grundvermögen des Liegenschaftsfonds Berlin umfasst 13 Flurstücke mit einem Flächenanteil von 1,8 Prozent der Gebietsfläche: Darunter sind neben Schlüsselgrundstücken, wie z.B. dem Areal des Hubertusbades und Gebäude- und Erschließungsfläche im ehemaligen MfS-Areal, auch Klein- // 22 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 gartenflächen im Blockinnenbereich, schwer oder nicht bebaubare Restflächen in Blockrandbereichen und ehemalige Grünflächen. Nach Auszug des Kinderkrankenhauses Lindenhof wurde die Liegenschaft durch den Liegenschaftsfonds an die städtische Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE veräußert. Die Flurstücke der TLG, Standort ehemalige Kaufhalle an der Rüdigerstraße 75 und die ehemalige Fläche des Betonwerks an der Kriemhildstraße, wurden verkauft. Die Flurstücke, auf denen die Gebäude des Finanzamtes stehen, liegen beim Berliner Immobilienmanagement. Konfessionelle Einrichtungen und Stiftungen verfügen lediglich über ein Flurstück. 3.2 Bauzustand Die Beurteilung des Bauzustandes der Hauptgebäude beruht auf der Analyse der Bürogemeinschaft BBP/ SBH, die im Rahmen der Entwicklung des Energetischen Quartierskonzeptes eine Untersuchung der Gebäudezustände im Gebiet durchgeführt haben. Die Bewertung stellt den allgemeinen Zustand der Gebäude dar, unabhängig vom energetischen Zustand der Gebäudehüllen.11 Dabei wurde der bauliche Zustand der Fassaden, Fenster und Dächer berücksichtigt. Unterschieden wird nach den Kategorien unsaniert, teilsaniert, saniert und Neubau, wobei Letzteres alle Gebäude einschließt, die nach dem Jahr 1990 erbaut wurden. (Siehe Karte Bauzustand im Anhang.) Der überwiegende Teil der Hauptgebäude weist einen guten Bauzustand auf: rd. 53 Prozent der Gebäude sind saniert, 25 Prozent teilsaniert, 9 Prozent Neubau. Insbesondere die Gebäude im Norden des Gebiets sind in einem guten Zustand, teilweise auch energetisch umfänglich ertüchtigt. Unsanierte Gebäude (rd. 13 Prozent) befinden sich vor allem im ehemaligen MfS- Areal und in der dichten nachgründerzeitlichen Bebauung in der südöstlichen Sanierungsinsel Siegfriedstraße. Hier sind umfassende Maßnahmen an Fassaden, Fenstern und Dächern erforderlich. Weiterhin besteht sehr hoher Sanierungsbedarf aufgrund des langanhaltenden Leerstandes des Hubertusbades. 11 Bürogemeinschaft Ingenieurbüro BBP Bauconsulting mbH/ StadtBüro Hunger: Energetisches Quartierskonzept Stadtumbau- und Sanierungsgebiet Frankfurter Allee Nord, 2013. // 23 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 3.3 Demografische und soziale Struktur 3.3.1 Einwohnerentwicklung Zum Stand 30. Juni 2013 wohnten 14.947 Menschen im Stadtumbau- und Sanierungsgebiet Frankfurter Allee Nord.12 Im Vergleich zum 31. Dezember 2007 bedeutet dies ein Plus von 825 Einwohnern (5,8 Prozent). Damit liegt das Gebiet FAN über den ebenfalls positiven Entwicklungen des Bezirks Lichtenberg (4,6 Prozent) und der Gesamtstadt (4,0 Prozent). Der insgesamt positive Wanderungssaldo hat nicht zuletzt auch Auswirkungen auf den Verbleib von Kindern unter 6 Jahren: Im Jahr 2007 lag deren Wanderungssaldo bei -5,9 Prozent, 2010 nur noch bei -3,1 Prozent. Im bezirklichen bzw. gesamtstädtischen Vergleich ist dieser Wert jedoch immer noch sehr hoch (Lichtenberg: -0,7 Prozent, Berlin: -0,1 Prozent). 3.3.2 Demografische Struktur Mit 5,7 Prozent bewegt sich der Anteil der unter 6-Jährigen im Gebiet auf durchschnittlichem Niveau, was auf eine Zunahme von 0,7 Prozent-Punkten seit 2007 zurückzuführen ist. Im Gegensatz dazu wohnen mit konstanten 6,4 Prozent vergleichsweise wenige 6- bis unter 18-Jährige in der Frankfurter Allee Nord (Lichtenberg: 8,1 Prozent, Berlin: 9,3 Prozent). Abb.8: Altersstruktur, Daten: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Stand: 30. Juni 2013 12 Die in diesem Kapitel verwendeten Daten entstammen einer aktuellen Abfrage beim Amt für Statistik Berlin-Brandenburg sowie dem Monitoring Soziale Stadtentwicklung aus den Jahren 2008 und 2010. Eine detaillierte Übersicht bieten die im Anhang befindlichen Datenblätter. // 24 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Der Anteil der 18- bis 65-Jährigen ist im Gebiet mit 73,3 Prozent unverändert hoch (Lichtenberg: 66,0 Prozent, Berlin: 66,1 Prozent). Auffällig ist hierbei, dass der Anteil dieser Alterskohorte im Bezirk Lichtenberg in den vergangenen sechs Jahren um 1,9 Prozent-Punkte gesunken ist, wohingegen der Anteil im Gebiet FAN auf gleichem Niveau blieb. Mit 14,6 Prozent liegt der Anteil der über 65-Jährigen niedriger als im Vergleichsjahr 2007 (15,3 Prozent). Im Gegensatz dazu verzeichnete diese Alterskohorte sowohl auf bezirklicher als auch auf gesamtstädtischer Ebene leichte Zuwächse – in Lichtenberg von 19,4 auf 20,0 Prozent und in Berlin von 18,5 auf 19,0 Prozent. In diesem Zusammenhang zeichnet sich ein gegenläufiger Trend ab. Der Anteil der Ausländer und der Menschen mit Migrationshintergrund liegt sowohl im Gebiet FAN (7,8 bzw. 14,1 Prozent) als auch im Bezirk Lichtenberg (9,0 bzw. 16,7 Prozent) weit unter dem gesamtstädtischen Schnitt von 14,9 bzw. 27,8 Prozent. Abb.9: Migrationshintergrund, Daten: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg Dabei ist in den vergangenen Jahren über alle räumlichen Vergleichsgrößen hinweg eine positive Entwicklung zu verzeichnen, die im Bezirk Lichtenberg mit einem Anstieg von 1,5 bzw. 3,0 Prozent-Punkten besonders deutlich ausfällt. Im Gebiet stieg der Anteil der Ausländer und der Menschen mit Migrationshintergrund um 0,4 bzw. 1,1 Prozent-Punkte. // 25 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 3.3.3 Soziale Struktur Bei der Anzahl der Arbeitslosen und der Empfänger von Existenzsicherungsleistungen gab es in den Jahren 2007 bis 2010 einen einheitlichen Trend. Abb.10: Monitoring Soziale Stadtentwicklung, Stand: 31. Dezember 2010 So liegt der Anteil der Arbeitslosen sowie der Langzeitarbeitslosen im Planungsraum Rüdigerstraße mit 11,1 bzw. 4,0 Prozent zwar weiterhin recht deutlich über dem gesamtstädtischen Schnitt von 9,4 bzw. 3,1 Prozent, dennoch ist auch hier, genau wie im Bezirk Lichtenberg und in Berlin, in den Vergleichsjahren ein Rückgang um rund 1 Prozent-Punkt zu verzeichnen. Umgekehrt stellt sich die Situation bei den nicht-arbeitslosen Empfängern von Existenzsicherungsleistungen, den sogenannten „Aufstockern“ dar: Der ohnehin vergleichsweise niedrige Ausgangswert des Planungsraums Rüdigerstraße ging in den Jahren 2007 bis 2010 von 12,1 auf 10,6 Prozent zurück, während der Anteil der „Aufstocker“ in der Gesamtstadt lediglich von 13,9 auf 13,7 Prozent sank. Mit dem Anteil der nicht-erwerbstätigen Empfänger von Existenssicherungsleistungen unter 15 Jahren wird das Ausmaß der von Kinderarmut Betroffenen beschrieben. Auf diesen Anteil muss ein besonderes Augenmerk gelegt werden. Lag ihr Anteil im Planungsraum Rüdigerstraße im Jahr 2007 noch bei 40,4 Prozent und damit ganz leicht über dem bezirklichen bzw. gesamtstädtischen Schnitt, so ist in den Jahren bis 2010 ein Rückgang um gut 9,2 Prozent-Punkte zu konstatieren. Analog zu den übrigen sozialstrukturellen Kategorien haben sich die beiden anderen räumlichen Vergleichsgrößen im Bereich der Kinderarmut ebenfalls verringern können, liegen sie mit 36,9 Prozent in Lichtenberg und 36,4 Prozent in der Gesamtstadt nun über den 31,2 Prozent des Planungsraums Rüdigerstraße. // 26 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 3.4 Wohnen Vorbehalte gegenüber Lichtenberg, die ihre Ursachen zum einen in vermuteter baulicher Tristesse und zum anderen in dem schwierigem Erbe als ehemaliger Standort des MfS sowie politisch stark rechts geprägten Aktivitäten haben, sind sicherlich noch nicht völlig verschwunden. Die Vorzüge des innenstadtnahen Wohnens in einem Gebiet mit sehr guter ÖPNV-Anbindung, die starke Durchmischung mit Grün in Kombination mit im Vergleich günstigen Mietpreisen werden jedoch immer stärker wahrund angenommen, insbesondere von jüngeren Menschen. Der Ortsteil AltLichtenberg, zu dem das Stadtumbau- und Sanierungsgebiet gehört, zieht immer mehr neue Bewohner an. Die Fortschreibung der Analyse beruht auf der Auswertung der Angaben über Baugenehmigungsverfahren beim Bezirksamt, Auswertung von Wohnungsmarktberichten, Recherchen im Internet sowie Begehungen vor Ort. 3.4.1 Anzahl und Größenstruktur der Wohnungseinheiten, Wohnformen Bereits während der Erarbeitung der Vorbereitenden Untersuchungen im Jahr 2009 wurden mit ersten Bautätigkeiten für Wohnungsneubauten im Gebiet Frankfurter Allee Nord begonnen. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Errichtung von Einfamilienhäusern im östlichen Gebietsteil, im Bereich Gotlindestraße/ Kriemhildstraße. Im südöstlichen Teil des Gebiets wurden in einigen Altbauten Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Auf den Flächen im Nordwesten des Gebiets FAN, an der Gotlindestraße/ Ruschestraße/Bornitzstraße, zeichnete sich die Neubebauung mit weiteren Einfamilienhäusern ab. Für früher gewerblich genutzte Standorte, wie das leer stehende Bekleidungswerk an der östlichen Normannenstraße und das ungenutzte alte Postamt Lichtenberg I an der Dottistraße, waren Investoren an einer Umnutzung und baulichen Erweiterung mit Wohnungen interessiert und im Gespräch mit dem Bezirksamt. Zu den im Jahr 2009 vorhandenen rd. 9.150 Wohneinheiten werden ausgehend von den seit Anfang 2010 bis Ende 2013 erteilten Baugenehmigungen bis nächstes Jahr etwa 850 neue Wohnungen, einschließlich 174 Plätzen in einem neu entstandenen Seniorenheim, im Gebiet FAN hinzukommen. Somit beträgt der Gesamtbestand an Wohnungen im Gebiet etwa 10.000 Wohneinheiten. Mehr als die Hälfte der neuen Wohnungen befinden sich in Geschossbauten. Einfamilienhäuser umfassen etwa ein Viertel dieser neuen Wohneinheiten. In geringem Umfang wurden Dachgeschosse für Wohnzwecke ausgebaut, leer stehende Remisen zu Wohnungen umge- // 27 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 wandelt. Für zwei mehrgeschossige, leer stehende frühere Bürogebäude an der Magdalenenstraße wird von den Eigentümern der Umbau zu Wohnungen beabsichtigt. Mit diesem Wohnungszuwachs hat sich der Anteil größerer, familiengerechter Wohnungen erhöht. Waren im Jahr 2009 noch mehr als die Hälfte 1- und 2-Zimmer-Wohnungen, haben die neu gebauten bzw. sich im Bau befindlichen Wohnungen überwiegend drei und mehr Zimmer mit Wohnflächen, die bis zu 160 m² betragen. Dies betrifft nicht nur die Einfamilienhäuser, sondern auch die Wohnungen in Geschossbauten. Genauer quantifizierte Aussagen darüber sind jedoch aufgrund nur teilweise zur Verfügung stehender Daten nicht möglich. Auch nach heutigem Informationsstand gibt es im Stadtumbau- und Sanierungsgebiet FAN vorwiegend traditionelle Wohnformen, nur wenige Wohngemeinschaften und keine Wohnprojekte, wie z.B. „generationsübergreifendes Wohnen“. Beantragt ist jedoch die Umnutzung des früher als Bürogebäude genutzten Hauses Magdalenenstraße 19 für das Wohnprojekt WiLMa 19. Als institutionalisiertes Wohnprojekt ist Ende 2013 das neue Seniorenheim „Domicil“ an der Gotlindestraße/ Atzpodienstraße hinzugekommen. In der „Lockeren Stadt“ im Osten des Gebiets leben im Vergleich noch immer viele Senioren in Single-Haushalten, obwohl in Folge des Generationenwandels hier eine behutsame Veränderung beginnt, in dem frei werdende Wohnungen auch von jungen Menschen und Familien nachgefragt und angemietet werden. Die Errichtung zahlreicher größerer Wohnungen in der jüngeren Vergangenheit entspricht den im Jahr 2009 von Bewohnern geäußerten Wunsch nach mehr größeren Wohnungen für Familien im Gebiet Frankfurter Allee Nord. 3.4.2 Eigentumsstruktur Mit einem Wohnungszuwachs von etwa 9,3 Prozent innerhalb von vier Jahren hat sich auch die Eigentumsstruktur verändert. Verfügten 2009 die Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften noch über etwa die Hälfte der Wohneinheiten, so überwiegen gegenwärtig private Eigentümer und Gesellschaften. Nach wie vor sind jedoch die städtische HOWOGE mit über 2.400 Wohneinheiten, die über das ganze Gebiet verteilt sind, sowie die Pirelli RE Facility Management Deutschland mit über 1.500 Wohneinheiten, die sich auf die Bauten der 1930er und 40er Jahre nördlich und // 28 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 westlich des Roedeliusplatzes konzentrieren, größte Grundstückseigentümer im Gebiet. Die Dynamik bei der Entwicklung des Anteils an Einzeleigentümern ist dabei auffällig. Betrug der Anteil von Eigentumswohnungen am Gesamtwohnungsbestand 2009 noch rd. 10 Prozent, die vor allem im Nibelungenviertel lagen, so hat sich dieser Anteil um gut 3 Prozent erhöht. Dies ist zum großen Teil auf die wachsende Zahl von Eigenheimen, die Errichtung einer nicht unbedeutenden Anzahl von Eigentumswohnungen sowie auf die Steigerung von Einzeleigentumsverkäufen im Bestand zurückzuführen. Kauffälle 2011: bebaute, unbebaute Grundstücke, Wohnungs- und Teileigentum Kauffälle 2010: bebaute, unbebaute Grundstücke, Wohnungs- und Teileigentum Abb.11: Kauffälle 2010 Abb.12: Kauffälle 2011 Kauffälle 2012: bebaute, unbebaute Grundstücke, Wohnungs- und Teileigentum Kauffälle 2013: bebaute, unbebaute Grundstücke, Wohnungs- und Teileigentum PDF erstellt am: 26.02.2014 PDF erstellt am: 26.02.2014 Abb.13: Kauffälle 2012 Abb.14: Kauffälle 2013 PDF erstellt am: 26.02.2014 3.4.3 Ausstattung PDF erstellt am: 26.02.2014 Fast alle Wohnungen im Gebiet FAN sind mit Innen-WC und Bad oder Dusche nach zeitgemäßen Standards ausgestattet. Auch die Wärmeversorgung erfolgt weitgehend modern und überwiegend zentral mit Fernwärme und Erdgas, nur vereinzelt mit Heizöl und Kohleöfen oder mittels GamatAußenwandheizungen. Defizite wurden von Bewohnern bezüglich einer mangelnden Barrierefreiheit beklagt, insbesondere in den Wohnblöcken der „Lockeren Stadt“ mit ihrem relativ hohen Anteil an älteren Bewohnern. Hier fehlen u.a. Aufzüge. In den vergangenen Jahren ist jedoch die Nachrüstung mit Balkonen // 29 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 erfolgt. So sind inzwischen nahezu alle Wohnungen in der „Lockeren Stadt“, in der überwiegend Q3A-Bauten stehen, mit Balkonen ausgestattet worden. Auch in der südöstlichen Sanierungsinsel um die Siegfriedstraße gibt es Gebäude, die noch nicht mit modernen Heizungen ausgestattet sind und z.T. sogar vereinzelt über Außen-WC verfügen. 3.4.4 Wohnungsmieten und Wohnungsleerstand Bestandsmieten, Neuvermietungen und Miethöhen in neuen Wohnungen Die überwiegenden Teile des Stadtumbau- und Sanierungsgebiets sind lt. Mietspiegel 2013 in die Kategorie „einfache Wohnlage“ eingeordnet. Teile im Nordosten sowie im westlichen Bereich gehören der Kategorie „mittlere Wohnlage“ an. Die Bestandsmieten in der Kategorie „einfache Wohnlage“ liegen im Mittel zwischen 5,19 und 5,33 Euro/m² je nach Entstehungszeitraum und bei Wohnungsgrößen bis zu 90 m². In „mittlerer Wohnlage“ betragen die entsprechenden Mietspiegelmittelwerte 5,28 bis 7,10 Euro/m².13 Die Angebotsmieten im Bezirk Lichtenberg betrugen im Jahr 2013 im Mittel 7,11 Euro und sind im Verhältnis zu den meisten anderen Berliner Bezirken zwar stärker angestiegen, liegen jedoch noch unterhalb des Berliner Quadratmeter-Mittelwertes von 8,02 Euro.14 Bei eigenen Stichproben von Vermietungsangeboten lagen die Mietpreisspannen zwischen 6,50 Euro/m² netto-kalt im Bereich Siegfriedstraße und Rüdigerstraße und bis zu 10 Euro/m² netto-kalt im westlichen Teil des Sanierungsgebiets.15 Das Mietniveau bei neu geschaffenem Wohnraum im Gebiet FAN, wie z.B. dem Lichtenberger Carree um die Rudolf-Reusch-Straße, liegt im Bereich von 9,00 bis 10,00 Euro/m² und beeinflusst das Mietniveau der näheren Umgebung. So hat sich das Viertel um den Stadtpark Lichtenberg, zu dem das Carree gehört, zu einem teuren Quartier entwickelt, in dem der MietenMittelwert bei 9,21 Euro/m² liegt. Die Wohnkostenquote in diesem westlichen Teil gehört, gemessen an dem eher geringen Haushaltseinkommen seiner häufig lang ansässigen Bewohner, mit zu den höchsten in Berlin.16 13 SenStadtUm: Berliner Mietspiegel, 2013. 14 GSW Immobilien AG: WohnmarktReport Berlin, 2014. 15 ImmobilienScout 24, 2014. 16 Ebenda. // 30 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Lichtenberg zählt zu den Bezirken, bei denen der Anteil an Mietwohnungen oberhalb von 90 Prozent liegt. Angespannt mit stark steigender Tendenz ist die Nachfrage nach Wohnungen im mittleren und unteren Preissegment.17 Dies betrifft insbesondere Mietwohnungen aller Wohnungsgrößen. Wohnungssuchende Mieter setzen neben einer günstigen (bezahlbaren) Miete auf ein stabiles soziales Umfeld, wünschen sich ein neues Bad und eine Terrasse oder einen Balkon. Keine Rolle spielen bei ihnen hingegen die Ausstattung mit Küchen oder ein hoher energetischer Gebäudestandard. Das Angebot an Wohneigentum im Bezirk ist im Verhältnis zur Nachfrage ausgeglichen, bei einem leichten Angebotsdefizit bei Reihenhäusern/ Townhouses. In Reaktion auf solch eine Nachfrage sind im Gebiet FAN in der jüngeren Vergangenheit bereits zahlreiche Reihenhäuser und Townhouses entstanden bzw. sind noch im Bau (siehe Karte Gebietskulisse im Anhang). Auch für kaufwillige Wohnungsinteressenten ist ein stabiles soziales Umfeld wichtig, ebenso die Ausstattung mit Terrassen/ Balkonen, jedoch haben sie ein stärkeres Interesse an einem besseren energetischen Standard als potenzielle Mieter. Die Kaufpreishöhe hat bei potenziellen Erwerbern einen niedrigeren Stellenwert, als die Miethöhe bei Mietern. Die Nachfrage nach barrierearmen Wohneinheiten, sowohl bei Mietern als auch Eigentumserwerbern, ist eher nachrangig.18 Leerstand Die im Rahmen der Vorbereitenden Untersuchungen im September 2009 erfolgte Abfrage von Eigentümern im Gebiet FAN durch STATTBAU ergab eine niedrige Leerstandsquote von 0,7 Prozent im erfassten Wohnungsbestand. Ergänzend wurde bei der Erfassung der übrigen Wohneinheiten vor Ort im südlichen Nibelungenviertel ein höherer Leerstand an Wohnund Gewerbeeinheiten in der Erdgeschoss-Zone festgestellt. Die Eigentümer beschrieben bestehenden Wohnungsleerstand mehrheitlich nicht als strukturell bedingt, sondern als zeitweilig in Zusammenhang mit Baumaßnahmen. Der Wohnungsleerstand bei BBU-Unternehmen im Bezirk Lichtenberg betrug im Jahr 2013 1,6 Prozent und lag damit auf dem niedrigsten Niveau 17 Lt. IBB Wohnmarktbarometer 2013: unteres Mietpreissegment < 6,00 Euro/m², mittleres Preissegment 6,00 bis 8,00 Euro/m². 18 IBB Investitionsbank Berlin: IBB Wohnmarktbarometer 2013, Der Berliner Wohnungsmarkt aus Expertensicht, 2013. // 31 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 der Berliner Innenstadtbezirke. Durchschnittlich lag die Leerstandsquote in der ganzen Stadt bei 2,6 Prozent.19 Dem Berliner Trend folgend ist davon auszugehen, dass sich der Wohnungsleerstand im Gebiet seitdem nicht erhöht hat. Zudem sind die im Jahr 2010 laufenden Sanierungsmaßnahmen, insbesondere im östlichen Teil von FAN, abgeschlossen und die Wohnungen vermietet. Bei Begehungen im Gebiet sind nur wenige Hinweise auf Leerstand festzustellen. So bietet z.B. eine Genossenschaft, deren Bestände in der „Lockeren Stadt“ im Nordosten des Gebiets liegen, 2- bis 3-Raum–Wohnungen in geringer Zahl zur Vermietung an. Recherchen im Internet ergaben mehrere Angebote zur Vermietung für den Bereich des Carree Parkaue.20 Hier haben sich die von den Bauherren geäußerten Vermietungsfristen für neu geschaffene Loft-Wohnungen bis Mai 201321 noch nicht realisiert, sondern zeitlich verzögert. 3.5 Grün- und Freiflächen Die folgende Analyse basiert im Wesentlichen auf bezirklichen Angaben, dem Landschaftsrahmenplan und Landschaftsprogramm sowie eigenen Erhebungen. Die Verfügbarkeit und die Nutzungs- und Gestaltungsqualität von Grünund Freiflächen sowie öffentlichem Raum sind von großer Bedeutung, sowohl für die Qualität des Wohnstandortes Frankfurter Allee Nord als auch für die Attraktivität des Gebiets für Besucher und als Standort für wirtschaftliche Aktivitäten. 3.5.1 Öffentliche Freiflächen und Spielplätze Insbesondere dort, wo die Bebauungsstruktur sehr dicht ist oder private Freiflächen nur eingeschränkt nutzbar sind, erhalten öffentliche Grünund Freiflächen eine wesentliche Aufgabe als Erholungsmöglichkeiten für Bevölkerung und Besucher. 19 Stadtkontor GmbH: Bereichsentwicklungsplanung Wohnen, Untersuchung der Wohnungsbaupotentiale (Entwurf), 2013. 20 ImmobilienScout 24, 2014. 21 Der Tagesspiegel Online, Hunziker, Christian: „Lichtenberg ist ganz stark im Kommen“ Investor und Mieter lockt die Nähe zum Zentrum, 2012. // 32 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Wohnungsnahe Grünflächen Wohnungsnahe Grünflächen sind dem unmittelbaren Wohnumfeld zugeordnet, ihr Einzugsbereich ist auf einen 500 m großen Radius beschränkt. Sie können in kurzer Zeit (in 5-10 Gehminuten) und mit geringem Aufwand erreicht werden. Um ihrer Funktion gerecht zu werden, ist eine Mindestgröße von 0,5 ha erforderlich. Als Richtwert für die Versorgung hat das Land Berlin 6 m²/EW festgelegt. Bei der Ermittlung des Versorgungsgrades wird außerdem die Baustruktur der Wohnquartiere berücksichtigt, da davon ausgegangen wird, dass private Freiflächen Aufgaben von öffentlichen wohnungsnahen Freiflächen übernehmen.22 Folgende öffentliche wohnungsnahe Grünflächen befinden sich im Gebiet: Rathauspark Der 1,4 ha große Rathauspark liegt zwischen Möllendorff- und Rathausstraße, unmittelbar hinter dem Rathaus Lichtenberg. Ein kleiner Teil der Anlage (560 m²) befindet sich abgetrennt vom übrigen Park zwischen Rathaus- und Rudolf-Reusch-Straße vor dem Gelände der Oberschule am Rathaus. Die Gesamtanlage besteht im Wesentlichen aus großen Rasenflächen und einem z.T. sehr alten Gehölzbestand.23 Hier war der Standort für den Alten Gemeindefriedhof, der 1923 geschlossen wurde. Der Park wird nach Süden hin von der denkmalgeschützten „Blutmauer“ abgegrenzt, die an die Opfer der Märzkämpfe von 1919 erinnert.24 Auf der Rasenfläche vor der Blutmauer befindet sich eine Skulpturengruppe von E. Pansowová, die „Erben der Spartakuskämpfer“ (1987). Südlich des Rathauses befand sich ehemals ein Dienstgebäude des Bürgeramts. Die Baracke wurde 2013 abgerissen. Die rd. 3.000 m² große Fläche wurde mit Rasen bepflanzt und in den Park integriert. Der Pflegezustand des Parks ist gut; jedoch sind die Wege, zum Teil auch Bänke und Einfassungen dringend erneuerungsbedürftig.25 Der 1971 geschlossene und entwidmete Urnenfriedhof Rathausstraße hat eine Fläche von 1,48 ha und befindet sich zwischen Rudolf-Reusch-Straße und Ruschestraße. 1996 wurde die Anlage neu gestaltet. Aufgrund mangelnder Verkehrssicherheit war die ehemalige Friedhofsfläche über Jahre geschlossen, konnte inzwischen jedoch wieder gesichert und geöffnet werden. Die Grünfläche dient im Wesentlichen als Durchwegung, informell 22 SenStadtUm: Umweltatlas, 2013. 23 Zu den jüngeren Gehölzen zählen acht Bäume, die 1998 vom Berliner Aktionskünstler Ben Wargin gepflanzt wurden. (BA Lichtenberg: Landschaftsrahmenplan, 2006.) 24 Ebenfalls unter Denkmalschutz befindet sich ein Grabkreuz von 1842. (SenStadtUm: Denkmale in Berlin. Denkmaldatenbank, 2012.) 25 BA Lichtenberg: Abstimmung mit Fachämtern am 09.12.2013. // 33 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 wird sie als Hundeauslauf genutzt. Die Potentiale, wie Lage und Größe der Grünfläche, als auch ihr in Teilen reizvoller Charakter, sind bei weitem nicht ausgeschöpft. Ehemaliger Friedhof Lichtenberg Spielplatz auf dem Freiaplatz Der ehemalige Friedhof Lichtenberg („Friedhof Plonzstraße“) an der Gotlindestraße 46 wurde 1886 als Alleequartierfriedhof angelegt. Er wurde ebenfalls 1971 für die Friedhofsnutzung geschlossen und als Grünfläche gewidmet. Die 3,02 ha große, als Gartendenkmal eingetragene Anlage, ist noch deutlich von der Friedhofsnutzung geprägt. Das ehemalige Verwaltungsgebäude, ein um 1900 errichteter Ziegelbau und die 1890 erbaute Friedhofskapelle, sind als Baudenkmäler in die Berliner Denkmalliste eingetragen.26 Das Verwaltungsgebäude wird gegenwärtig als bezirkliche Ausbildungsstätte für Garten- und Landschaftsbau genutzt. Die Auszubildenden betreiben auf dem Gelände der Grünfläche einen Stauden- und Kräutergarten und eine Übungsfläche für Steinarbeiten. Neben dem Gebäude befindet sich die Grabstätte von Oskar Ziethen, dem ehemaligen Oberbürgermeister der Stadt Lichtenberg. Die Grünfläche dient vorwiegend als Durchwegung und bietet aufgrund der Grabanlagen nur eingeschränkte Erholungsmöglichkeiten für Spiel und Sport. Der rd. 0,6 ha große Freiaplatz liegt zwischen Freia-, Rüdiger-, Siegfriedund Wotanstraße. Die mit einem schönen, z.T. sehr alten Gehölzbestand ausgestattete Grünfläche entstand mit den umliegenden Wohngebäuden in den ersten Jahrzehnten des 20. Jh. Auf dem Platz befindet sich eine Skulptur von S. Grzimek, die „Mutter mit Kind“ von 1979/1980. 2013 wurde der Freiaplatz nach Entwürfen des Planungsbüros „gruppe F“ umgestaltet und konnte im August 2013 als erstes fertiggestelltes Stadtumbau-Projekt im Gebiet feierlich der Öffentlichkeit zur Nutzung übergeben werden. Durch die Aufteilung des Platzes in verschiedene Aufenthaltsbereiche, die die unterschiedlichen Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen, Erholungssuchenden und Hundebesitzern berücksichtigen, sollen die früheren Nutzungskonflikte entschärft werden.27 Die Umgestaltung, insbesondere die des Spielplatzes, erfolgte mit intensiver Beteiligung der Bürger. Die rd. 0,6 ha große, unzureichend gestaltete Grünfläche Hagen-/ Rüdigerstraße wird voraussichtlich Standort für einen Schulneubau sein, weshalb sie bei der Analyse der Grün- und Freiflächen sowie bei der Berechnung des Versorgungsgrades nicht weiter berücksichtigt wird. 26 SenStadtUm: Denkmale in Berlin. Denkmaldatenbank, 2012. 27 SenStadtUm: Stadtumbau Ost: Das Fördergebiet Frankfurter Allee Nord, 2013. // 34 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 An der Ecke Möllendorffstraße/ Frankfurter Allee befindet sich der rd. 3.000 m² große sog. Fischerbrunnenplatz. Zentrales Element ist ein Brunnen mit einer Skulptur von Hans Latt, „Jüngling mit Fisch“ von 1925/33. Daneben gibt es Gehölze, Rasenflächen und asphaltierte Wege. Die Lärmbelastung durch den Verkehr auf der Frankfurter Allee und Möllendorffstraße ist sehr hoch, trotzdem wird der Platz gut angenommen. Aufgrund der Nähe zu Ringcenter und Rathaus hat der Platz ein großes Potential als (Kurzzeit-)Erholungsfläche für deren Besucher. Die Grünfläche Rutnikstraße ist eine streifenförmige 3.800 m² große Grünfläche, bestehend aus einem Gehölzstreifen, einem Weg und einem Rasenstreifen. Sie grenzt im Norden an private Rasenflächen, im Süden an Stellplätze im Straßenraum. Nach Westen hin, ein wenig nach Süden versetzt, befindet sich bis hin zur Möllendorffstraße eine sehr schöne alte Allee. Der Pflegezustand ist gut. Aufgrund der geringen Flächengröße bzw. dem starken Verkehrsaufkommen werden der Fischerbrunnenplatz und die Grünfläche Rutnikstraße bei der Bewertung des Versorgungsgrads nicht berücksichtigt. Bewertung der Versorgung mit öffentlichen Grünflächen Im Gebiet besteht eine Vielzahl an Grün- und Freiflächen, jedoch sind die Flächen stark in ihren Nutzungsmöglichkeiten eingeschränkt: Einen flächenmäßig nicht unerheblichen Anteil (rd. 4, 5 ha) nehmen zwei ehemalige Friedhöfe ein, die sich vor allem zum Spazierengehen bzw. Durchqueren eignen. Die Erholungsmöglichkeiten auf den Freiflächen mit Nähe zur Frankfurter Allee und Möllendorffstraße sind durch starken Verkehrslärm beeinträchtigt. Die Grünflächen sind darüber hinaus zumeist einfach gestaltet mit großen Rasenflächen, Wegen mit Bänken und nur geringem Angebot an Spielmöglichkeiten. Einzige Ausnahme bisher stellt der 2013 umgestaltete Freiaplatz dar. Ungünstig ist zudem die Verteilung der Flächen im Gebiet, die sich im Versorgungsgrad widerspiegelt: Während der westliche Teil (südlich der Normannenstraße bis zum ehemaligen MfS-Areal und nördlich der Normannenstraße bis zur Atzpodienstraße) gut versorgt ist (> 6,0 m²/EW), ist der Bereich östlich der Siegfriedstraße schlecht (< 6,0-3,0 m²/EW) und der südlich der Fanningerstraße zwischen Magdalenen- und Siegfriedstraße gar nicht versorgt (≤ 0,1 m²).28 Dementsprechend bedeutend ist die qualitätsvolle Vernetzung der Grünflächen (siehe Kapitel 3.5.4.). Bezogen auf das 28 SenStadtUm: Umweltatlas, 2013. // 35 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 gesamte Stadtumbau- und Sanierungsgebiet beträgt der Versorgungsgrad an wohnungsnahen Grünflächen aktuell rd. 52 Prozent, wobei die beiden ehemaligen Friedhöfe aufgrund ihrer eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten nur anteilig angerechnet wurden. Abb.15: Versorgung mit öffentlichen, wohnungsnahen Grünanlagen (Umweltatlas, 2013) Siedlungsnahe Grünflächen Innerhalb der Gebietsgrenzen gibt es derzeit keine Grünflächen, die die Anforderung an siedlungsnahes Grün erfüllen (mind. 10 ha Flächengröße und in rd. 1.000 m Gehbereich oder mind. 50 ha Flächengröße und in rd. 20 min Fahrbereich oder rd. 1.500 m Gehbereich).29 Seit 2003 in Bau befindlich ist der Landschaftspark Herzberge zwischen dem Krankenhaus Herzberge und der ehemaligen Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Lindenhof. Die Fertigstellung des rd. 50 ha großen Landschaftsparks mit landwirtschaftlichen Nutzflächen, geschützten Biotopen und Wegen für Radfahrer, Skater und Fußgänger ist für 2015 geplant. Ein Zugang über die Gotlindestraße wurde bereits angelegt. Die Festsetzung als Landschaftsschutzgebiet (LSG) befindet sich derzeit im Verfahren.30 Spielplätze Öffentliche Kinderspielplätze werden entsprechend den Spielbedürfnissen der verschiedenen Altersgruppen unterschieden in Kleinkinderspielplätze, allgemeine Spielplätze, pädagogisch betreute Spielplätze und Spielplätze mit zeitlich begrenzter Nutzungsmöglichkeit. Relevante Kriterien sind Flächengröße und Spielangebote. Für die Berechnung des Bedarfes gilt ein Richtwert von 1 m² Spielplatzfläche pro Einwohner.31 29 Ebenda. 30 SenStadtUm: FIS-Broker: Landschaftsplanverfahren, 2013. 31 SenStadtUm: Stadtgrün, Kinderspielplätze, 2011. // 36 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Es befinden sich folgende öffentliche Spielplätze im Gebiet: Bezeichnung Spielfläche Spielangebot Spielplatz im Rathauspark 956 m² Klettern, Rutsche, Wippe, Tischtennis, Sitzgruppen Spielplatz auf dem Freiaplatz 2.948 m² Für alle Altersgruppen: Klettern, Rutsche, Wippgeräte, Schaukel, Netze, Tischtennis, Kleinkinderbereich, Sitzgruppen in ruhigen Rückzugsbereichen Bewertung der Spielplatzversorgung Mit lediglich zwei öffentlichen Spielplätzen im gesamten Gebiet besteht eine beträchtliche Unterversorgung. Aufgrund der Erweiterung des Spielplatzes auf dem Freiaplatz ist der Versorgungsgrad seit 2009 von 5,9 Prozent auf 27 Prozent gestiegen, bedeutet allerdings immer noch ein erhebliches Defizit, welches nur unwesentlich durch das bestehende private Spielangebot ergänzt wird (siehe Kapitel 3.5.2.). Aktuell befinden sich vier weitere Spielplätze in Planung (siehe Kapitel 4.4.1.). Der Spielplatz auf dem Freiaplatz wurde neu gestaltet und das Nutzungsangebot erweitert. Der Spielplatz im Rathauspark befindet sich in einem schlechten Zustand und bietet nur eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten. 3.5.2 Private Freiräume In einigen Teilbereichen des Stadtumbaugebiets sind den Wohngebäuden umfängliche private Grün- und Freiflächen zugeordnet. Das gilt insbesondere für die Q3A-Gebäude der „Lockeren Stadt“ im Osten des Gebiets und für die in geringer Dichte bebauten Wohnblöcke aus den 1920er bis 1940er Jahren im nördlichen Bereich. Viele der privaten Grünflächen sind nicht öffentlich zugänglich oder nur der Nutzung der jeweiligen Anwohner vorbehalten. Ein großer Teil der privaten Grünflächen besteht aus einfach gestalteten Rasenflächen und einzelnen Gehölzen oder Gehölzgruppen. Spielangebote für Kinder gibt es vereinzelt und in Form von Sandkästen und Wippelementen. Eine Ausnahme ist der südliche Bereich des Innenhofs Atzpodien-/ Bürgerheimstraße/ Frankfurter Allee. Hier gibt es ein relativ umfängliches Angebot an Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten. // 37 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Eine Besonderheit stellen die Innenhöfe der beiden Wohnanlagen der BVG an der Hagen-/ Rüdiger-/ Siegfriedstraße dar. Die um 1930 von A. Brodersen gestalteten Höfe sind als Gartendenkmäler unter Schutz gestellt. Auch die Grünflächen der unter Denkmalschutz stehenden Wohnanlagen Wotanstraße und Roedeliusplatz haben besondere gestalterische Qualitäten. Im Rahmen der Fortschreibung der Analyse wurden die Freiflächen in den drei Sanierungsinseln genauer untersucht (siehe Karte Zustand der Freiflächen in den Sanierungsinseln im Anhang). Die Freiflächen der westlichen Sanierungsinsel im ehemaligen MfS-Areal sind durch einen hohen Versiegelungsgrad gekennzeichnet und weitestgehend in einem unzureichenden Zustand. Ausnahmen stellen lediglich die Flächen vor Haus 1 – hier wurde der Bodenbelag 2011 erneuert – und vor dem Ärztehaus dar, wo sich eine rd. 2.000 m² große Grünfläche befindet, die mit diversen Gehölzen und Bänken ausgestattet und in einem gepflegten Zustand ist. Größtenteils werden die versiegelten Freiflächen im ehemaligen MfS-Block vom ruhenden Verkehr genutzt.32 Die Freiflächen der Grundstücke Frankfurter Allee 163–167/ Ruschestraße 2-4 sind ebenfalls durch unzureichende Qualität und einen hohen Versiegelungsgrad gekennzeichnet. Im Rahmen des Neubauvorhabens an der Dottistraße werden die dazugehörigen Freiflächen neu gestaltet. Die privaten Freiflächen in der südöstlichen Sanierungsinsel um die Siegfriedstraße sind größtenteils in einem gepflegten Zustand. Jedoch weisen insbesondere die Grundstücke um die Siegfriedstraße einen hohen Versiegelungsgrad auf und werden zum Teil als Stellplätze genutzt. Unversiegelte Freiflächen sind meist sehr einfach gestaltet und bestehen im Wesentlichen aus Rasenflächen. Spielangebote für Kinder gibt es nur vereinzelt. Die Freiflächen in der nordöstlichen Sanierungsinsel um den Schulcampus Rüdigerstraße befinden sich in einem schlechten Zustand, werden jedoch im Rahmen der Planung für den Wohngebietspark und den Schulcampus neu gestaltet (siehe auch Kapitel 4.9.2.). 3.5.3 Öffentlicher Straßenraum Struktur, Ausstattung und Zustand des Straßenraumes wirken entscheidend auf die Qualität des öffentlichen Raumes und sind daher von großer Bedeutung für die Wohn- und Aufenthaltsqualität. Der öffentliche Straßenraum im Gebiet ist insgesamt in einem relativ gut gepflegten Zustand. In einigen Bereichen sind jedoch Gehweg- und Straßenbeläge erneue32 STATTBAU GmbH: Qualifizierung des ehemaligen MfS-Areals, 2011. // 38 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 rungsbedürftig und Gehwegvorstreckungen fehlen nahezu flächendeckend (siehe auch Kapitel 3.9.). Straßenraumprofil Der Roedeliusplatz verfügt über einen für heute überdimensionierten Straßenraum, der durch eine frühere Straßenbahntrasse begründet ist. Wie auch in der Frankfurter Allee, der Möllendorff-, Rutnik-, Rusche- und Plonzstraße nimmt die Fahrbahn hier viel Raum ein, sodass der Kfz-Verkehr sehr dominant und die Aufenthaltsqualität für Passanten erheblich eingeschränkt ist. Aufgrund der ungeordneten Verkehrsführung stellt er einen Gefahrenpunkt sowohl für Fußgänger als auch für den Kfz-Verkehr dar. Die Frankfurter Allee stellt aufgrund ihrer Breite und ihrer Ausgestaltung eine nur schwer überwindbare Barriere für Fußgänger dar. Gestalterisch unbefriedigend ist die östliche Seite der Ruschestraße mit der weit zurückgesetzten 13-geschossigen Bebauung. Auch an der Ecke Möllendorffstraße/ Frankfurter Allee ist der Straßenraum mit der derzeitigen Gestaltung der Grünfläche, „Fischerbrunnenplatz“, nur unzureichend gefasst. Stadtplätze/ besondere Straßenräume Die Funktionen von Stadtplätzen können vielfältig sein: Belebte Orte zum Verweilen, Treffpunkte, Veranstaltungsorte für Stadtteilfeste und Märkte. Innerhalb des Gebiets gibt es bislang keinen qualifizierten Stadtplatz, aber Straßenräume, die sich aufgrund ihrer Lage, Größe oder/und umliegenden Nutzungsstrukturen eignen würden, „Stadtplatz“ zu werden. Dazu gehören insbesondere der Roedeliusplatz, aber auch der Straßenraum an der Alten Frankfurter Allee und der „Vorplatz“ vor dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde. Hier findet alljährlich im Januar eine große Gedenkveranstaltung statt. An den übrigen 364 Tagen des Jahres zeigt sich der Platz mit seinen gestalterischen und baulichen Mängeln. Ein noch ungenutztes Potential als „Promenade“ besitzt die Rutnikstraße. In ihrem westlichen Abschnitt befindet sich eine sehr schöne alte Allee aus verschiedenen Baumarten, östlich schließen eine Grünfläche und Stellplätze an. Eine besondere Qualität hat auch der Straßenraum in der Gudrunstraße, die von der Alten Frankfurter Allee bis zum Zentralfriedhof Friedrichsfelde führt: Auf ihrer Westseite befinden sich an den Straßenkreuzungen drei- // 39 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 eckige, z.T. erhöht liegende und baumbestandene Freiflächen, die vereinzelt genutzt werden (Ecke Guntherstraße von einem Restaurant, Ecke Gernotstraße als Aufstellfläche für Glascontainer). Die Verkehrsinsel an der Ecke Gernotstraße ist Teil des Straßenlandes, die übrigen Flächen sind den Wohngebäuden zugeordnet. Der gegenüberliegende Gehweg bietet an verschiedenen Stellen (durch eine grüne Böschung hindurch) einen reizvollen Ausblick auf die Gleise der Straßen-, Regional- und Fernbahn. Die Gehwege sind auf beiden Seiten sehr schmal angelegt. Straßenbegleitgrün Das FAN-Gebiet zeichnet sich durch einen nahezu gebietsübergreifenden und teilweise sehr alten Bestand an Straßenbäumen aus. Die Frankfurter Allee hat im Lichtenberger Bereich, im Unterschied zu ihrem Abschnitt im Bezirk Friedrichshain, einen betonierten und nicht begrünten Mittelstreifen. Straßenmobiliar/ -ausstattung Die öffentliche Beleuchtung ist zum Großteil veraltet. Sitzmöglichkeiten und Fahrradständer sind nur vereinzelt vorhanden. Eine gebietsübergreifende Ausstattung fehlt. 3.5.4 Vernetzung von Grünflächen Die Vernetzung von Grün- und Freiflächen wird sowohl aus Naturschutzund gesundheitlichen Gründen als auch hinsichtlich einer Verbesserung der Angebote im Bereich Erholung und Tourismus angestrebt. Das Berliner Landschaftsprogramm weist einen übergeordneten WestOst-Grünzug aus, der in Teilen durch das Gebiet verläuft. Abb.16: Erholung und Freiraumnutzung, Entwicklungsziele und Maßnahmen aus dem LaPro 2006 - das Gebiet im räumlichen Zusammenhang (bearbeitet) // 40 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Mit der FNP-Änderung vom 10. Oktober 2006 wird für das Gebiet folgender Grünzug dargestellt, der in Teilen bereits vorhanden ist: Stadtpark Lichtenberg, Rutnikstraße/ Hendrichplatz, Grünstreifen vor dem Neubaugrundstück Gotlinde-/ Ruschestraße, Grünfläche ehemaliger Friedhof Plonzstraße, Grünstreifen entlang der Grundstücke Gotlindestraße 36-44, Freiflächen des ehemaligen Kinderklinikums Lindenhof, Zentralfriedhof Friedrichsfelde. Ebenfalls geplant ist ein Grünzug entlang der Ruschestraße, zwischen Scheffelstraße und dem ehemaligem Urnenfriedhof Rathausstraße.33 Abb.17: FNP-Änderung vom 10. Oktober 2006 Mit dem berlinweiten Vorhaben „20 Grüne Hauptwege“ sollen Wohngebiete - abseits von stark befahrenen Straßen - mit attraktiven Erholungsangeboten verbunden und gleichzeitig eine attraktive, sichere, umweltfreundliche, gesundheitsfördernde und „grüne Alternative“ zum Autoverkehr angeboten werden. Der das Gebiet betreffende Weg 6 „Lindenberger Korridor“ verläuft vom Rathauspark über den ehemaligen Urnenfriedhof Rathausstraße, Normannenstraße und Roedeliusplatz, Plonzstraße, Gotlindestraße bis zur Anbindung zum Landschaftpark Herzberge.34 Am Roedeliusplatz und entlang der Gotlindestraße gibt es innerhalb dieses „Grünen Weges“ derzeit deutliche Lücken. 33 SenStadtUm: FNP-Änderung. Gotlindestraße (Lichtenberg). Lfd. Nr. 04/06, 2006. 34 SenStadtUm: 20 Grüne Hauptwege. Landschaftsprogramm für Berlin, 2006. // 41 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 3.6 Gewerbe Zum Zeitpunkt der Erarbeitung des INSEK‘s lagen keine aktuellen Angaben aus der Gewerbedatenbank des Landes Berlin vor. Die Analyse basiert auf dem Zentren- und Einzelhandelskonzept Berlin-Lichtenberg 2011, bezirklichen Angaben sowie eigenen Erhebungen. 3.6.1 Gastronomie Wesentlich für den urbanen und sozialen Charakter in einem Wohngebiet ist das Vorhandensein von gastronomischen Betrieben mit einem möglichst breit gefächerten Angebot von Tagescafés bis hin zu Restaurants verschiedener Ausrichtungen und Preisklassen. Im Gebiet gibt es eine Vielzahl an gastronomischen Einrichtungen, jedoch liegen sie zum Großteil in Randlagen. Die größte Dichte besteht weiterhin um die Siegfriedstraße/ Alte Frankfurter Allee. Weitere gastronomische Einrichtungen kamen seit 2009 hinzu. Dabei handelt es sich größtenteils um Bäckereien mit Café und Imbiss mit einfachem Angebot.35 Die Betriebskantine und die Cafeteria im Sana-Klinikum Lichtenberg ergänzen das Angebot. Eine besondere Einrichtung ist die „Alte Mensa“, ein Ausbildungsbetrieb der Kiezküchen in der Atzpodienstraße, welche ein hochwertiges Speisenangebot bietet. 3.6.2 Beherbergung Im Gebiet selber befinden sich zwei Hotels: • NH Berlin Frankfurter Allee, Rathausstraße 2-3, 4 Sterne, 99 Zimmer, Restaurant Wirtshaus Fünfländereck, 2 Veranstaltungsräume für je 30 Personen36 • Hotel Siegfriedshof, Siegfriedstraße 204 b/c, 3 Sterne, 40 Zimmer (Erweiterung um 4 Zimmer seit 2009)37, Siegfrieds Café und Restaurant38 35 36 37 38 BA Lichtenberg: Bauordnungsrechtliche Genehmigungen von 2010 -2014. NH Berlin Frankfurter Allee, 2014. BA Lichtenberg: Bauordnungsrechtliche Genehmigungen von 2010 -2014. Hotel Siegfriedshof, 2014. // 42 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 3.6.3 Gesundheit Das Gebiet FAN ist mit dem Sana-Klinikum Lichtenberg von überregionaler Bedeutung als Gesundheitsstandort. Ergänzend zum Krankenhaus (siehe Kapitel 3.7.5) befinden sich vier Ärztehäuser im Gebiet: • MedizinZentrum am Sana-Klinikum Lichtenberg, Frankfurter Allee 231 A • Ärztezentrum Ruschestraße Verwaltungs- & Service GmbH & Co.KG, Ruschestraße 103 • Ärztehaus am Roedeliusplatz, Schottstraße 4 • Ärztehaus Gotlindestraße, Gotlindestraße 49 Vom Allgemeinmediziner bis hin zu Fachärzten und Spezialisten steht damit ein breites Spektrum an ärztlicher Versorgung zur Verfügung. Abgesehen von den Ärztehäusern in der Ruschestraße und am Roedeliusplatz, die räumlich sehr dicht beieinander liegen, ist die Verteilung im Gebiet befriedigend. Im jeweiligen näheren Umfeld der Ärztezentren befinden sich weitere einzelne Arztpraxen, Apotheken und Gewerbe mit gesundheitlichen Ausrichtungen, wie z.B. Physiotherapien und verschiedene ambulante Pflegedienste. 3.6.4 Handwerk Im Gebiet gibt es diverse Handwerks- oder handwerksähnliche Betriebe, die vor allem Remisen und untergeordnete Nebengebäude als Werkstätten nutzen. Größtenteils handelt es sich um nicht-störende Betriebe. Eine Ausnahme stellt die Tischlerei Dumong in der Siegfriedstraße 2 dar, die aufgrund der Lärmbelastung, die von ihr ausgeht, im allgemeinen Wohngebiet nicht zulässig ist. Handwerks- oder handwerksähnliche Betriebe konzentrieren sich vor allem im Nibelungenviertel. 3.6.5 Kreativgewerbe Die Ansiedlung einer kreativgewerblichen Nutzung ist im ehemaligen MfSAreal zu verzeichnen. Das Haus 13 (Frankfurter Allee 187) wird seit 2011 von dem Verein [fragments.of.urban.culture] e.V. genutzt. Der Verein verfolgt ein kulturwirtschaftliches Unternehmenskonzept, dessen grundlegende Aufgabe die strukturelle Vernetzung (Networking) einer Vielzahl kultureller, bzw. wirtschaftlicher Projekte ist. Im Hinblick auf seinen geogra- // 43 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 phischen, auf urbane Räume ausgerichteten Fokus, hat der [f.u.c.] auch eine über Berlin hinausreichende, internationale Dimension. Der [f.u.c.] ist mittlerweile ein wichtiger Knotenpunkt in einem dynamischen Fragment einer internationalen Kulturszene geworden. Am Standort stellt er Arbeitsräume für Künstler und Kreative, vor allem aus dem Musikbereich, bereit. Mit dem Liegenschaftsfonds Berlin GmbH & Co. KG als Vermieter wurde ein befristeter Mietvertrag abgeschlossen, der im Februar 2014 ausläuft. Der [f.u.c.] e.V. hat großes Interesse, am Standort dauerhaft zu bleiben und ihn zu einem „internationalen Treffpunkt der zeitgenössischen Kunstund Kulturszene“ unter Einbeziehung der Freiflächen zu entwickeln. Die kreativgewerbliche Nutzung wird durch das Stadtplanungsamt auf der bestehenden planungsrechtlichen Grundlage sehr kritisch gesehen. 3.6.6 Sonstiges Gewerbe Auf dem Grundstück Gotlindestraße 39 befindet sich ein Autohändler. Aus planungsrechtlicher Sicht kann der Kfz-Handel nicht am Standort verbleiben, da die Nutzung im allgemeinen Wohngebiet nicht zulässig ist. Ferner ist für den Standort eine öffentliche Freifläche/ Stadtplatz als Sanierungsziel festgesetzt. Derzeit unterstützt der Bezirk den Autohändler bei der Suche nach einem Ersatzstandort. 3.7 Einzelhandel Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Attraktivität eines Quartieres ist die Ausstattung mit wohnortnahen Einzelhandelsangeboten mit einer fußläufigen Erreichbarkeit innerhalb eines Radius von 500 m. Dieser Radius stellt allerdings für Senioren, Menschen mit Bewegungseinschränkungen und Kinder die Grenze der Erreichbarkeit dar. Größere Einkäufe über diese Distanz sind auch für Menschen ohne Einschränkungen nicht ohne Hilfsmittel möglich. Sind die Einzelhandelsangebote am Rand dieses Radius durch Barrieren wie z.B. die Frankfurter Allee abgetrennt, liegen sie in der Regel außerhalb des Akzeptanzbereiches. Im Gebiet FAN befindet sich nur ein Nahversorgungszentrum (NVZ). Der Standort in der Siegfriedstraße/ Alte Frankfurter Allee bietet rd. 1.400 m² Verkaufsfläche und ist geprägt von kleinen Läden mit Angeboten aus dem Sortiment Nahrungs- und Genussmittel sowie weiteren NVZ-typischen Angeboten aus den Bereichen Einzelhandel, Dienstleistung, gesundheitlichen // 44 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 und gastronomischen Einrichtungen.39 Durch die Wiedernutzung der Kaufhalle in der Rüdigerstraße als CAP-Supermarkt hat sich das NVZ Siegfriedstraße seit der VU stabilisiert. Die Qualität der Läden ist gestiegen, es gibt wenig Leerstand (z.B. Frankfurter Allee 255). Der 2009 zu beobachtende Trading-Down-Effekt ist gestoppt. Ein Wandel des Gewerbes ist absehbar. Trotz Fluktuation der Anbieter wird das Zentrum angenommen, bietet jedoch kaum Aufenthaltsqualität. Der Standort wird hauptsächlich fußläufig frequentiert, da die PKW-Zuwegung durch schlechte Parkmöglichkeiten stark beeinträchtigt ist. Eine kleinere Ansammlung von Gewerbe mit eingeschränktem Angebot befindet sich in der Normannenstraße zwischen Möllendorff- und RudolfReusch-Straße (Bäckereien, Friseur, Nagelstudio, u.ä.). Ferner haben sich kleine Läden (Kioske, Bäckereien, u.ä.) um den U-Bahnhof Magdalenenstraße angesiedelt. Ein weiteres Nahversorgungszentrum mit einer Verkaufsfläche von rd. 1.800 m² grenzt direkt in der nördlichen Peripherie (Gotlindestraße) an und dient der Versorgung des Gebiets FAN. An dem Standort befinden sich ein Vollsortimenter (Rewe), ein Discounter, Bäcker, Drogerie und Apotheke. Das NVZ ist sehr funktional und minimalistisch gehalten und bietet keine Aufenthaltsqualität. Mit dem Ring Center I und II an der Frankfurter Allee befindet sich ein Hauptzentrum im direkten Verflechtungsbereich des Gebiets.40 Südlich der Frankfurter Allee und nördlich der Bornitzstraße befinden sich weitere Einzelhandelsstandorte, die allerdings nur nach Überqueren von Hauptverkehrsstraßen zu erreichen sind. Sie dürften für Senioren, Menschen mit Bewegungseinschränkungen und Kinder aus dem Gebiet wenig attraktiv bzw. nicht erreichbar sein. 3.8 Soziale Infrastruktur Einrichtungen sozialer Infrastruktur sind wesentlicher Bestandteil eines Gebiets mit überwiegender Wohnnutzung und bestimmen maßgeblich Qualität und Nachfrage für diesen Standort. Angebote in Einrichtungen sozialer Infrastruktur richten sich an verschiedene Alters- und Nutzergruppen. 39 sbp – Sozio-ökonomische Beratung und Planung: Aktualisierung des Zentren- und Einzelhandelskonzepts für den Bezirk Lichtenberg von Berlin, 2011. 40 Ebenda. // 45 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 3.8.1 Schulen Im Gebiet Frankfurter Allee Nord gibt es drei Schulstandorte. Bei weiterer Ausnutzung der Wohnbaupotentiale wird die Einwohnerzahl für das Gebiet FAN weiter ansteigen. Legt man einen Wohnungszusatz von rd. 1.450 WE zugrunde, erwächst hieraus ein Bedarf an zusätzlich 229 Schulplätzen. Dies entspricht rd. 1,5 Zügen im Grundschulbereich. Grundschule Die „Grundschule auf dem lichten Berg“ ist 1976 errichtet worden und liegt im nördlichen Teil des Gebiets an der Atzpodienstraße. In der Schule werden gegenwärtig 378 Schüler in Regel- und in Montessori-Klassen unterrichtet. Die Schule bietet eine Ganztagsbetreuung in offener Form an. Die Kapazität der Schule wird ab dem Schuljahr 2014/2015 um die Filiale in der Siegfriedstraße 208/210 erweitert. Die notwendige Freifläche für die Siegfriedstraße konnte durch den Ankauf der nördlich angrenzenden Fläche und durch Aufständern des Speiseraums annähernd bereit gestellt werden. Der bauliche Zustand des Schulgebäudes ist insgesamt gut. Umfassender Erneuerungsbedarf im Schulgebäude bezieht sich auf Trockenlegungsmaßnahmen, auf die Erneuerung des Bodenbelages, auf die Modernisierung der Hausanschlussstation sowie die Modernisierung der Fachräume. Bei den Schul- und Pausenhofflächen und der ungedeckten Schulsportfläche besteht umfassender Modernisierungs- und Instandsetzungsbedarf. Ebenso ist die Schulsporthalle einschließlich Dach und Fassade dringend sanierungsbedürftig. Die Kapazität der Schule ist für ihren Einzugsbereich nicht ausreichend. Oberschule am Rathaus Im denkmalgeschützten Gebäude der „Oberschule am Rathaus“ werden gegenwärtig 321 Schüler unterrichtet. Die Schule ist eine integrierte Sekundarschule. Sie bietet einen Zweig „Produktives Lernen“, eine BEO-Klasse (Beobachtungsklasse für schuldistanzierte Schüler) und zusätzliche Angebote in Arbeitsgruppen an. In Kooperation mit der Mildred-Harnack-Schule können Schüler in der Sek II das Abitur erlangen. Aufgrund der stetig steigenden Schülerzahlen im Grundschulbereich sind die Schulkapazitäten auch im Bereich der weiterführenden Schulen nicht ausreichend und müssen langfristig erweitert werden. Das Angebot an Schulhoffreiflächen ist aufgrund der besonderen topografischen Lage der Schule auf einer Anhöhe gering bemessen. Andererseits ist die Schule in den Grünzug vom Park am Rathaus zum ehemaligen Friedhof an der Rudolf-Reusch-Straße eingebunden. // 46 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Im Rahmen des Konjunkturpakets II wurde die denkmalgerechte Sanierung des Daches einschließlich der Rekonstruktion des Turmaufsatzes umgesetzt. Erforderliche Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen am Schulgebäude, in dem auch eine Sporthalle integriert ist, beziehen sich im Wesentlichen auf die Fassaden, die Klassenräume, die Aula und die Eingangstreppenanlage. Erheblicher Sanierungsaufwand besteht ebenso für die Sporthalle einschließlich der zugehörigen Nebenräume. Das aus den 1950er Jahren stammende Schulgebäude an der Rüdigerstraße 76 wird seit 2007/2008 als freie Schule genutzt. Zuvor wurde das Gebäude als öffentliche Gesamtschule betrieben. Träger des KreativitätsGymnasiums Berlin Lichtenberg ist Die Kappe e.V.. Derzeit werden an der Schule in den Sekundarstufen I und II 87 Schüler unter Berücksichtigung der Rahmenlehrpläne des Landes Berlin unterrichtet. An der Schule können der Mittlere Schulabschluss und das Abitur abgelegt werden. In der Sekundarstufe I werden die Schüler in leistungsdifferenzierten Klassen unterrichtet. In der Sekundarstufe II werden allgemeinbildende, fachwissenschaftliche und studienbezogene Inhalte und Lernformen miteinander verbunden. Nach umfangreichen Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen u.a. mit Mitteln des Konjunkturpakets II liegt bei der weiteren Sanierung des Standortes der Fokus auf der energetischen Sanierung des Schulgebäudes, der Sanierung der Sporthalle sowie auf der Neugestaltung der Schulfreifläche. 3.8.2 Sporteinrichtungen Zum Zeitpunkt der Fortschreibung des INSEKs lag keine abgestimmte Sportstättenentwicklungsplanung des Bezirks Lichtenberg vor. Verbindliche Richtwerte für die Ausstattung mit gedeckten und ungedeckten Sportstätten je Einwohner sind im Land Berlin nicht mehr anzuwenden. Nach Einschätzung des Sportamtes ist die Versorgung des Gebiets FAN mit ungedeckten Sportflächen als ausreichend einzuschätzen. Die Situation hinsichtlich gedeckter Sportflächen (Hallenteile) wird für den Gesamtbezirk als ausreichend eingeschätzt. Für das Gebiet FAN wird jedoch aufgrund der ungleichen Verteilung der Einrichtungen nördlich und südlich der Landsberger Allee keine ausreichende Ausstattung an gedeckten Sportflächen festgestellt. Freie Kapazitäten befinden sich nicht in zumutbarer Entfernung zum Gebiet FAN. // 47 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Folgende Sportanlagen liegen im Gebiet (siehe auch Karte Soziale und kulturelle Infrastruktur im Anhang): • Turnhalle in der „Oberschule am Rathaus“ • Sporthalle der „Grundschule auf dem lichten Berg“ • Sportfreifläche der „Grundschule auf dem lichten Berg“ • Sporthalle Gotlindestraße/ Hagenstraße • „Hans-Zoschke- Stadion“, Ruschestraße 61 • Schulsporthalle im Schulkomplex an der Rüdigerstraße Bei Bedarf wird der Sportplatz an der Scheffelstraße, jenseits der Möllendorffstraße, von den Schulen genutzt. Keine der Sportanlagen ist wettkampfgerecht. Für den Schulsport wird eine 400 m Laufbahn nicht zwingend benötigt. Im Bedarfsfall steht eine 400 m Laufbahn in der Umgebung des Gebiets FAN lediglich im BVG-Stadion an der Siegfriedstraße zur Verfügung. Weitere Sportfreiflächen mit Rundlaufbahnen im Bezirk sind das Stadion Friedrichsfelde, der Sportplatz „Am Breiten Luch“ Wartenberger Straße und die Sportanlage Wartenberg Fennpfuhlweg. Die Sporthallen sind vormittags von den Schulen belegt und stehen nachmittags bis abends für den Vereinssport zur Verfügung. Der Sanierungsbedarf, insbesondere bei den Sporthallen, ist erheblich. Hans-Zoschke-Stadion Das Hans-Zoschke-Stadion ist eine Sporteinrichtung in kommunalem Eigentum, sein Trägerverein ist der SV Lichtenberg 47. Es ist ein reines Fußballstadion, das neben Spielen und Training des Vereins auch Austragungsort für Fußballspiele anderer Vereine (1. FC Union) und von Fußballturnieren mit stadtweitem Einzug ist. Daneben bietet es Raum für Veranstaltungen im Freien. Durch die Rasenfläche des Spielfeldes ist die Nutzungsdauer der Anlage begrenzt. Mit einer künstlichen Platzeindeckung ließen sich die Nutzungszeiten wesentlich erweitern. Seit 2009 wurden Sanierungsarbeiten an der Umfassungsmauer des Stadions und im Eingangsbereich zur Normannenstraße durchgeführt. Weitere, teilweise erhebliche bauliche Maßnahmen zur Instandhaltung der Sportflächen sind erforderlich. // 48 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 3.8.3 Kindertagesstätten Das Gebiet Frankfurter Allee Nord verzeichnet seit 2005 eine positive Bevölkerungsentwicklung, die sich laut Kitaentwicklungsplan auch in der Zahl der Kinder unter 6 Jahren widerspiegelt.41 Gegenwärtig haben acht Kindertagesstätten, von denen sieben in freier Trägerschaft sind, ihren Standort im Gebiet. Die Kitas bieten ein breites Profil an, das von künstlerischer bis zu einer sportlichen Ausrichtung reicht. Seit 2009 hat sich das Angebot an Kitaplätzen durch drei neue Einrichtungen von 505 auf 692 erweitert. Folgende Einrichtungen befinden sich derzeit im Gebiet FAN (siehe auch Karte Soziale und kulturelle Infrastruktur im Anhang): Einrichtung Adresse Träger Plätze Profil Kita „Bunte Plonzstraße 22 Forum Soziale Dienste e.V. 200 Plonzstifte“ Säuglingsgruppe, Projektarbeit, gruppenübergreifende Angebote, Sportangebote und Bewegungsförderung, selbst gekochte, gesunde Mahlzeiten Kita „Singemäuse“ Gotlindestraße 36, 37 Independent Living Kitas für Berlin gGmbH 181 Musik als pädagogischer Schwerpunkt, Umgang mit Instrumenten, Generationenchor Kita „Kiezspatzen“ Hubertusstraße 5 Kinder im Kiez gGmbH 80 altershomogene Gruppenarbeit, Schwimmunterricht Kita der ev. Kirchengemeinde AltLichtenberg Schottstraße 6 Ev. Kirchengemeinde Alt-Lichtenberg 41 Musikalische Frühförderung Kindergärten Nord-OstEigenbetrieb von Berlin 65 4 Gruppen in kleiner Altersmischung, bewegungs- und sportorientiert (Fußball), musikalische Früherziehung, selbst gekochte, gesunde Mahlzeiten Kita “Sonnen- Rudolfgarten” ReuschStraße 57 41 BA Lichtenberg: Lichtenberger Kindertagesstättenentwicklungsplan 2013/ 2016, 2013. // 49 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Einrichtung Adresse Träger Plätze Profil BIP Kreativitätskita „MiniMax“ Rüdigerstraße 76 Die Kappe e.V. 70 individuelle Entwicklung und Förderung von Begabung, Intelligenz und Persönlichkeit Elterninitiativ-Kita „Herzberger Wurzelzwer- Hagenstraße 49 Sprachförderung und ästhetische Bildung 30 ökologischer Schwerpunkt, pädagogische Ansätze nach Reggio, Montessori, Waldorf sowie natur-, musikund erlebnispädagogische Betrachtungen Elternini- Bürgerheim- Zauberinsel 25 tiativ- Kita „Zauberinsel“ straße 25 Gesellschaft für kindliche Sprachförderung und ästhetische Bildung UG Sprachförderung und ästhetische Bildung ge“ Gesamtkapa- 692 zität An den Kitaeinrichtungen wurden seit 2009 erhebliche Modernisierungsund Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt. Der höchste Sanierungsbedarf von den Einrichtungen im Gebiet besteht jedoch weiterhin bei der Kita „Kiezspatzen“ an der baulichen Hülle und an den Fenstern. Kita Kiezspatzen Die Versorgung der Kindertagesstätten mit Freiflächen für Spiel und sportliche Betätigung ist quantitativ ausreichend. Jedoch sind der Zustand der Freiflächen und die Ausstattung mit Spielgeräten teilweise nicht zufriedenstellend. Die Spielfläche der Kita Hubertusstraße liegt auf einem zum Sana-Klinikum Lichtenberg gehörenden Grundstück. Die Nutzbarkeit dieser Fläche konnte jetzt durch den Träger langfristig vertraglich gesichert werden. Gemäß den Angaben aus dem Kita-Entwicklungsplan Lichtenberg 2013/2016, der von einem kontinuierlichen Anstieg der Kinder unter 6 Jahren, bedingt durch den Anstieg des Wohnungsangebotes durch Neubau und einem rechnerischen Versorgungsgrad von 80 Prozent der 0–6-Jährigen ausgeht, besteht ein zusätzlicher Bedarf von knapp 347 Plätzen im Stadtteil Alt-Lichtenberg. Der ermittelte Fehlbedarf berücksichtigt noch nicht die Entwicklung der Einwohnerzahlen aufgrund der Umsetzung der // 50 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Neubaupotentiale im Gebiet FAN. Allein durch diese Baumaßnahmen entsteht ein Einwohnerzuwachs von 3.335 Personen. Unter weiterer Ausnutzung der vorgenannten Verdichtungspotentiale ist allein aus diesem Gebiet mit einem weiteren Bedarf von 147 Plätzen zu rechnen. Das bezirkliche Jugendamt begleitet mit einem Monitoring zur Erfassung der Bedarfsänderungen die Entwicklung im Bezirk und seinen Stadtteilen, um rechtzeitig geeignete Träger für den Betrieb zusätzlicher Kitas zu akquirieren. Zusätzlich zum bestehenden Angebot an Kita-Plätzen werden durch Neuund Erweiterungsbauten an folgenden Standorten im Gebiet FAN zusätzliche Kapazitäten entwickelt. Gotlindestraße 54 • Träger: FamilyandCare • Neubau 180 Plätze Schottstraße 6 • Träger: Ev. Kirchengemeinde Alt-Lichtenberg • Erweiterung um 20 Plätze Gotlindestraße 36 • Träger: Independent Living Kitas für Berlin gGmbH • Erweiterung um 75 Plätze42 Rathausstraße 12 Kita Goltlindestraße 36 • Träger unbekannt • Umnutzung Bestand 60 Plätze (Schätzung, die durch das Jugendamt benannte Kapazität von 100 Plätzen lässt sich aufgrund des begrenzten räumlichen Potentials - besonders hinsichtlich der erforderlichen Freiflächen, nicht umsetzen) 3.8.4 Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen Drei Einrichtungen der Kinder- und Jugendfreizeit sind für die Versorgung des Gebiets relevant (siehe auch Karte Soziale und kulturelle Infrastruktur im Anhang). Die Jugendfreizeiteinrichtung „plexus“ an der Siegfriedstraße 29 in Trägerschaft des publicata e.V. verfügt zurzeit über 60 Plätze. Sie bietet u.a. eine 42 Ebenda. // 51 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 offene Jugendarbeit, zahlreiche kreative Angebote, interkulturelle Projekte an. Die Einrichtung ist sowohl im Inneren als auch außen dringend und umfassend sanierungsbedürftig. Dem Jugendklub zugeordnet ist eine großzügige Freifläche, die jedoch zum Teil mangelhaft gestaltet und ausgestattet ist. Ab 2014 beginnen Baumaßnahmen für den Neubau einer Jugendfreizeiteinrichtung auf demselben Grundstück mit 130 Plätzen. Die Trägerschaft der Einrichtung wird über ein Interessenbekundungsverfahren entschieden. Die „Kidsoase“ befindet sich in den Räumen eines Eckladens Fanninger-/ Guntherstraße in einem sanierten Mietwohnhaus. Sie bietet mit 26 Plätzen Raum für Kinder- und Jugendarbeit, politische Bildung, Mädchenprojekte u.v. mehr. Träger des Kinderklubs ist der Verein SOZIALWERK des dfb e.V. Für die Freizeitbetreuung von Kindern im Alter von 6–14 Jahren ist der Klub unverzichtbar, deckt jedoch den Bedarf an Projekt- und Freizeitangeboten für diese Altersgruppe nicht ab. Das „Jugendkulturelle Zentrum für Lichtenberg - Die Linse“, eine Einrichtung der Sozialdiakonischen Arbeit Berlin gGmbH, liegt außerhalb des Stadtumbaugebiets westlich der Möllendorffstraße auf dem Gelände des Theaters an der Parkaue. Das Gebäude des Jugendklubs ist in den vergangenen Jahren erneuert worden. Die Kapazität liegt bei insgesamt 133 Plätzen. Der Einzugsbereich der „Linse“ reicht weit über den Stadtteil Alt-Lichtenberg und damit über das Stadtumbau- und Sanierungsgebiet Frankfurter Allee Nord hinaus. Es ist eine Adresse, die auch Jugendliche aus anderen Stadtbezirken, insbesondere aus Friedrichshain anzieht. Das Spektrum ist vielfältig und hat neben kreativen Projekten Musik- und Band- sowie Medienarbeit zum Schwerpunkt. Aufgrund des Zielpublikums und der speziellen inhaltlichen Ausrichtung der Einrichtung wird die „Linse“ bei der Ermittlung der Bedarfsabdeckung für das Gebiet FAN nicht mit berücksichtigt. Nach Angaben der Jugendverwaltung werden in Alt-Lichtenberg, zu dem das Stadtumbau- und Sanierungsgebiet zählt, 436 Plätze benötigt.43 Demgegenüber stehen nur 86 Bestandsplätze in den oben beschriebenen Einrichtungen. Selbst mit der Kapazitätserweiterung durch den Neubau der Jugendfreizeiteinrichtung „plexus“ besteht ein Fehlbedarf in Alt-Lichtenberg von 280 Plätzen. Unter Berücksichtigung der Einwohnerentwicklung im Gebiet FAN bei Ausnutzung der Wohnraumpotentiale ist bei einem Zuwachs von fast 2.300 Personen von einer Verschlecherung der Versorgung auszugehen. 43 BA Lichtenberg: Termin mit dem Jugendamt am 13.01.2014. // 52 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Ergänzende Angebote bilden die „Familienbegegnungsstätte FLiBB Lichtenberger Brücke“ in der Frankfurter Allee 219 und das „Jugendcafé Maggie“ in der Frankfurter Allee 205. In der „Familienbegegnungsstätte FLiBB“ wird durch die Träger Neues Wohnen im Kiez e.V., Existere e.V. und Albatros gGmbH eine Eltern- und Krisenberatung angeboten. Das „Jugendcafé Maggie“ wurde durch den Träger gangway e.V. initiiert. Mit diesem durch die Jugendlichen selbst verwalteten Café besteht ein spezifisches Angebot für Jugendliche im Alter von 16 bis 27 Jahren. Des Weiteren bietet der ehrenamtliche arbeitende Verein Kinderkunst ohne Führungskreuz in der Siegfriedstraße 29a naturkundliche und kreative Freizeitgestaltung für Kinder und Familien an. 3.8.5 Einrichtungen des Gesundheitswesens Zentrale Bedeutung als Gesundheitseinrichtung im Gebiet FAN hat der Standort der Sana Kliniken GmbH - das Sana-Klinikum Lichtenberg an der Fanningerstraße. Sana-Klinikum Lichtenberg Das Sana-Klinikum Lichtenberg hat in den vergangenen Jahren sowohl sein bauliches Erscheinungsbild als auch seine Ausstattung erheblich verändert und den klassischen Namen „Oskar-Ziethen-Krankenhaus“ abgelegt. Ein Neubau an der Fanninger Straße hat die Kinderklinik des aufgegebenen Standorts Lindenhof aufgenommen. Die Baumaßnahmen auf dem denkmalgeschützten Areal sind abgeschlossen. Das Krankenhaus verfügt gegenwärtig über 551 Betten. Mit rd. 1000 Mitarbeitern ist es zudem ein bedeutender Arbeitgeber im Gebiet FAN. Trotz der guten Anbindung an das Netz des öffentlichen Nahverkehrs ist die Unterbringung des ruhenden Verkehrs ein Konfliktpunkt. Die Parkplätze in einem bestehenden Parkhaus auf dem Klinikgelände sind an praktizierende Ärzte im Haus vermietet. Patienten, Mitarbeiter und Besucher sind gehalten, ihre Fahrzeuge auf Stellplätzen im öffentlichen Straßenland zu parken. Insbesondere die Fanninger Straße, der Bereich Alte Frankfurter Allee/ Eingang U-Bhf Lichtenberg und die Siegfriedstraße unterliegen einem erheblichen Parkdruck. Der Plan zur Herstellung eines Parkplatzes für das Krankenhaus auf den Grundstücken Fanninger Straße 39 und 41 konnte aufgrund zu starker städtebaulicher Konflikte nicht umgesetzt werden. Ergänzend zum Krankenhausstandort haben sich im Gebiet vier Ärztezentren, zahlreiche Gemeinschaftspraxen und Apotheken sowie Gewerbe mit gesundheitlichen Ausrichtungen angesiedelt (siehe auch Kapitel 3.6.4.). // 53 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 3.8.6 Einrichtungen im Kulturbereich Folgenden Kultureinrichtungen befinden sich im Gebiet (siehe auch Karte Soziale und kulturelle Infrastruktur im Anhang): Museen/ Gedenkstätten Das „Stasimuseum Berlin – Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße“ befindet sich in der Ruschestraße 103 (laut Berliner Denkmalliste bzw. Normannenstraße 20 laut Vermessungsamt) und ist von internationaler Bedeutung. Träger ist der Verein ASTAK e.V. Stasimuseum Berlin Werkstätten Das „Keramikatelier“ an der Frankfurter Allee ist eine basiskulturelle Einrichtung in Trägerschaft der bezirklichen Kulturverwaltung, die seit 1987 Kurse und offene Werkstätten anbietet. Ausstellungsräume/ Galerien In der Hagenstraße 56 befindet sich die theARTer Galerie. Ausstellungsräume sind im Rathaus in der bezirklichen Galerie „Ratskeller“ (Möllendorffstraße 6). Weitere Ausstellungsmöglichkeiten gibt es in der EgonErwin-Kisch-Bibliothek (Frankfurter Allee) und temporär im ehemaligen Versorgungstrakt des MfS-Blocks (Normannenstraße). Theater Das „Theater an der Parkaue“ (Parkaue 29), im westlichen Verflechtungsbereich des Gebiets FAN gelegen, ist Theater des Landes Berlin und engagiert sich zusätzlich zu den Aufführungen in Projekten mit Kindern, Jugendlichen und Schulen. Bibliotheken An der Frankfurter Allee 149 befindet sich die Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek als Bezirksbibliothek. // 54 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 3.8.7 Angebote für Senioren Im Gebiet befinden sich einige Einrichtungen, die verschiedene Angebote für und mit Senioren durchführen. In dem 2013 eröffneten Seniorenwohnheim in der Gotlindestraße 51 finden regelmäßig öffentliche Angebote und Veranstaltungen statt. Neben speziellen Veranstaltungen werden in der Hagenstraße 56 Beratung und Unterstützung bei der Bewältigung von Alltagsproblemen angeboten. Im nördlichen bzw. westlichen Verflechtungsbereich des Gebiets befinden sich in der Ruschestraße 43 die Seniorenbegegnungsstätte „Rusche 43“ und in der Möllendorffstraße 102/ 103 der „Seniorenwohnpark Lichtenberg“. 3.9 Akteure und Netzwerke 3.9.1 Akteure und Beteiligung Die Menschen im Stadtumbau- und Sanierungsgebiet Frankfurter Allee Nord sind bereit und motiviert, sich aktiv in die Erneuerung und Entwicklung ihres Kiezes einzubringen. Im Bezirk Lichtenberg besteht eine jahrelange Tradition der aktiven Bürgerbeteiligung, die sich auch in FAN widerspiegelt: Ob es sich um die jährlichen Veranstaltungen zum Bürgerhaushalt in Lichtenberg, die jeweils am Jahresanfang stattfindende „Lange Nacht der Politi“k oder die seit 2013 veranstalteten FAN-Konferenzen handelt - alle Veranstaltungen finden stets große Resonanz bei den Bewohnern und auch den Menschen, die im Gebiet tätig sind. Im Mai 2013 wurde, hervorgehend aus der 1. FAN-Konferenz, als erster Bürgerversammlung im festgelegten Stadtumbau- und Sanierungsgebiet, der FAN-Beirat berufen. Dieser stellt die Gebietsvertretung dar, deren 15 stimmberechtigten Mitglieder Wohnungsmieter und Eigentümer, Gewerbetreibende, Vertreter der verschiedenen Träger und Initiativen sowie von Bildungseinrichtungen im Gebiet repräsentieren. Innerhalb sehr kurzer Zeit hat sich dieser Bürgerbeirat eine Geschäftsordnung gegeben und seine Arbeit als Interessenvertreter, Sprachrohr, Impulsgeber und Vermittler zwischen Bürgern und Verwaltung aufgenommen. Inzwischen engagieren sich Beiratsmitglieder und weitere FAN-Bewohner in verschiedenen thematischen Arbeitsgruppen, wie Öffentlichkeitsarbeit und Verkehr und bringen sich aktiv bei Projekten, wie z.B. dem Wohngebietspark und der Alten Frankfurter Allee ein. Teilweise schon längere Zeit ansässige Träger und Projekte im soziokulturellen Bereich, Bildungs- und Kultureinrichtungen, ansässige Vereine aus Sport, Kultur und Bildung, Schulen und Kitas aus dem Gebiet, die // 55 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Gebietsbetreuerin u.a. sind wichtige Multiplikatoren, auf denen das Netz der Beteiligung der Betroffenen aus dem Gebiet Frankfurter Allee Nord aufbauen kann. Einrichtung Adresse Stadtteilzentrum Hagenstraße 56 (Zuständigkeit wechselt zum 01.07.2014) Jugendcafé „Maggie“ Frankfurter Allee 205 SV Lichtenberg 47 e.V. Ruschestraße 9 SV Tora Berlin e.V. Wotanstraße 14 Kreativitätsgymnasium Rüdigerstraße 76 Grundschule auf dem lichten Berg Atzpodienstraße 19 Oberschule am Rathaus Rathausstraße 8 Kita „Bunte Plonzstifte“ Plonzstraße 22 Kita „Singemäuse“ Gotlindestraße 36/37 Kita „Sonnengarten“ Rudolf-Reusch-Straße 57 Kita Hubertusstraße Hubertusstraße 5 Kita der evang. Kirchengemeinde Schottstraße 6 Publicata e.V./ JFE PLEXUS Gotlindestraße 39 JFE „Die Linse“/ Sozialdiakonisches Werk Parkaue 25 Familienzentrum Frankfurter Allee 219 Wichtige Schlüsselpositionen für die Entwicklungen im Gebiet FAN haben dabei das Stadtteilzentrum und die Gebietskoordinatorin des Bezirksamtes inne. Beide sind zudem Mitglieder des FAN-Beirats. Über die Gebietskoordinatorin wird die Geschäftsstelle des Beirats betrieben, das STZ steht in verantwortlicher Position für die Verwaltung des FAN-Fonds, über den kleinere Projekte, die das Miteinander verbessern und Aktivitäten der Bürger befördern, im Gebiet finanziert werden. Auf den monatlich stattfindenden Treffen der lokalen Akteure des Stadtteils Alt-Lichtenberg im STZ Hagenstraße findet ein reger Austausch zu Themen statt, die das Gebiet und angrenzende Regionen betreffen. So wird bspw. über Neuigkeiten aus dem Bezirksamt berichtet, über neue Projekte im Stadtumbau- und Sanierungsgebiet beraten, über geplante Neubauvorhaben informiert, gemeinsame Veranstaltungen werden geplant und vorbereitet. Die Stadtumbau- und Sanierungsgebietsbeauftragte ist in dieses Netzwerk gut integriert, eine projekt- bzw. themenbezogene Kommunikation erfolgt auch dank der Unterstützung durch STZ und Gebietskoordinatorin selbstverständlich und unkompliziert. Spezielle Formen für die Einbeziehung der Bewohner des Gebiets FAN stellen die gebiets- und themenbezogenen experimentellen Beteiligungsverfahren dar, welche im Rahmen von studentischen Seminaren am lived\ space\lab der UdK seit 2012 durchgeführt werden. // 56 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 3.9.2 Übersicht lokale Akteure Alt-Lichtenberg Bezirksamt Lichtenberg • Gebietskoordinatorin • Stadtteilkoordinatorin Jugend, Region 3 • Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek Freie Träger, Vereine, Projekte • albatros gGMBH • Erstaufnahmeheim für Flüchtlinge, Rhinstraße • Evangelische Kirche Lichtenberg • Existere e. V. • Familienbegegnungsstätte FLIBB • Initiative Stadtgarten • Jugendkulturzentrum Linse • Jugendbegegnungsstätte plexus • Kinderclub „kids-OASE“ • Kinderkunst ohne Führungskreuz • kjhvg Berlin-Brandenburg gGmbh • Pflegestützpunkt BILOBA • publicata e. V. • Schuldnerberatung Lichtenberg • Seniorenpflegeheim Siegfriedstraße • Sportverein Tora • Stadtteilzentrum Lichtenberg-Nord (Koordinator der Runde) • Völkerball e. V. Kitas und Schulen • Kita Bunte Plonzstifte • Kita Singemäuse • BIP-Krativitätsgymnasium • Oberschule am Rathaus • Schule auf dem lichten Berg • Schule am Gutspark Wohnungsunternehmen • HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH • Wohnungsgenossenschaft MERKUR e. G. • Wohnungsbaugenossenschaft VORWÄRTS e. G. // 57 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 3.10 Verkehr und Straßenraum Als Informationsgrundlagen für diesen Abschnitt dienen überwiegend bezirkliche Angaben, Aussagen der Lärmminderungsplanung und Daten der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.44 Angaben zum Zustand des Straßennetzes beruhen auf eigenen Erhebungen und Abstimmungen mit dem bezirklichen Straßen- und Grünflächenamt. Aufgrund der besonders hohen Lärmbelastungen wurde 2008 im Auftrag der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz für das „Konzeptgebiet Frankfurter Allee Nord“ und die „Konzeptstrecke Frankfurter Allee“ eine Lärmminderungsplanung erarbeitet.45 3.10.1 Entstehungsgeschichte des Straßennetzes Das Straßennetz im Gebiet FAN ist geprägt von einer im Wesentlichen orthogonalen Blockstruktur. Die ältesten Straßen im Gebiet sind die Frankfurter Allee im Süden und die Möllendorffstraße im Westen. Sie bildeten die Orientierungslinien für die erste Bebauung des Gebiets, bevor es ab 1900 nach dem heutigen Raster erschlossen wurde. Der Großteil der heutigen Straßen wurde zwischen 1890 und 1900 angelegt. Spätere Veränderungen am Straßennetz sind u.a. die Anlage der Rutnikstraße (in den 1930er Jahren), die Schließung der Hubertusstraße für den KFZ-Verkehr im Bereich des Sana-Klinikums Lichtenberg (ab rd. 1945), die Anlage von Ortlieb-, Dietlinde-, Dankwartstraße und des nördlichen Abschnittes der Atzpodienstraße (Mitte der 1950er Jahre) und die Verlegung der Frankfurter Allee von der Alten Frankfurter Allee auf die Lichtenberger Brücke (Mitte der 1970er Jahre). Durch Überbauung gingen im Bereich des MfS-Blocks die Helmuthstraße (1956) und die Müllerstraße (um 1975) verloren. Die Ruschestraße erhielt ihre heutige Breite in den späten 1970er Jahren nach Abriss der Altbauten. Mit Entwicklung der Neubaustandorte an der Rudolf-Reusch-, Gotlinde-, Bornitz und Kriemhildstraße sind zur Erschließung der Grundstücke folgende neue Straßen entstanden: • Philosophenweg (von der Bornitzstraße aus) • Rhododendronweg (von der Bornitzstraße aus) • Bidenswinkel (von der Bornitzstraße aus) • Silberweidenweg (von der Bornitzstraße aus) • Heidenelkenweg (von der Gotlindestraße aus) 44 U.a. FIS-Broker, StEP Verkehr, 2011. 45 SenGUV: Lärmminderungsplanung für Berlin – Aktionsplan, 2008. // 58 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Bezeichnungen für die Erschließung der Neubaugrundstücke an der Rudolf-Reusch- und Kriemhildstraße liegen nicht vor. Bei vorgenannten Straßen handelt es sich um Privatstraßen ohne Widmung als öffentliche Verkehrsfläche. 3.10.2 Straßennetz und -funktionen Im Gebiet FAN sind 38,3 ha gewidmete Verkehrsfläche. Dies entspricht einem Anteil an der Gebietsfläche von rd. 25 Prozent. Das Straßennetz hat eine Gesamtlänge von 16,4 km und eine Netzdichte von 0,11 km/ha. Charakteristisch für das Gebiet ist ein engmaschiges Straßennetz, das von zwei Hauptverkehrsstraßen von überbezirklicher Bedeutung - der Frankfurter Allee im Süden und der Möllendorffstraße im Westen - begrenzt wird. Die beiden Hauptverkehrsstraßen nehmen Quell- und Zielverkehr des Gebiets FAN auf. Vorrangstraßen im Gebiet FAN sind neben der Frankfurter Allee und der Möllendorffstraße die Ruschestraße und die Siegfriedstraße; bei diesen Straßen liegt die Zuständigkeit für den Planungsrahmen und I-Maßnahmen bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. In besonderem Maße wird das Gebiet von der Frankfurter Allee geprägt, die das Berliner Zentrum und andere Stadtteile mit dem Umland verbindet. Als Bundesstraße und Hauptradiale in Ost-West-Richtung hat sie die höchsten Verbindungsfunktionen und Verkehrsaufkommen im Gebiet FAN. Der Straßenraum ist zwischen den S-Bahnhöfen Frankfurter Allee und Berlin-Lichtenberg 70 m breit und hat 6-8 Fahrspuren. Im StEP Verkehr ist die Frankfurter Allee als großräumige Straßenverbindung ausgewiesen. In Nord-Süd-Richtung stellt die Möllendorffstraße eine wichtige Verbindung zu Storkower Straße und Landsberger Allee her. Darüber hinaus nehmen Rusche-, Alfred- und Siegfriedstraße als wichtige Nord-Süd-Verbindungen und Zubringerstraßen zur Frankfurter Allee wesentliche Verkehrsströme auf. Durch die hierbei entstehenden hohen Verkehrsaufkommen haben diese Straßen starke Trennwirkungen im Quartier. 3.10.3 Verkehrsaufkommen Die Verkehrsaufkommen im Gebiet sind mehrheitlich (etwa 60 Prozent) auf Gebiets-Durchgangsverkehr zurückzuführen, allerdings betrifft der Durchgangsverkehr überwiegend den Randbereich. Die höchsten Verkehrsaufkommen außerhalb der Magistrale Frankfurter Allee bestehen // 59 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 auf der Möllendorffstraße und der Ruschestraße (Richtung Norden). Die Straßenzüge Alfred-/ Schott-/ Atzpodien- und Rüdigerstraße nehmen zwischen 25 und 35 Prozent des Durchgangsverkehrs auf (aus großräumigen Verkehren nach Hohenschönhausen und kleinräumigen Verkehren ins nördlich angrenzende Gewerbegebiet), der nördliche Abschnitt der Siegfriedstraße rd. 40 Prozent. Auf der Frankfurter Allee resultieren die Verkehrsbelastungen überwiegend aus Verkehrsströmen zwischen östlichem Stadtgebiet und innerer Stadt. Die restlichen Verkehrsbelastungen im Gebiet (etwa 40 Prozent) resultieren aus Eigenverkehren, also aus Binnen-, Quell- und Zielverkehren in das Gebiet und aus dem Gebiet.46 Die Frankfurter Allee weist ein Verkehrsaufkommen von 52.500 Kfz/24h am S-Bahnhof Frankfurter Allee bis zu 67.600 Kfz/24h am Bahnhof Lichtenberg auf (Verkehrszählung 2009). Die Quartiersstraßen sind deutlich geringer belastet (Möllendorffstraße über 19.200 Kfz/24h, Ruschestraße 19.300 Kfz/24h und Siegfriedstraße 14.600 Kfz/24h).47 Der Lkw-Anteil liegt im Gebiet zwischen 610 Lkw/24h (Atzpodienstraße) und 2.540 Lkw/24h (Siegfriedstraße). Hinzu kommt insbesondere auf der Alfred-, Schott-, Atzpodien-, Rüdiger- und Siegfriedstraße Busverkehr (108-372 Busse/24h). Die Frankfurter Allee weist Lkw-Verkehr von bis zu 6.828 Lkw/24h auf. 3.10.4 Verkehrsführung Der Großteil der Straßen ist in beide Fahrtrichtungen befahrbar. Die unten genannten Straßen sind als Einrichtungsverkehr ausgewiesen. • Rathausstraße (Fahrtrichtung Südwesten) • Kubornstraße (ab Hoenerweg Richtung Norden)48 • Alfredstraße (Richtung Süden) • Plonzstraße: von Rüdigerstraße bis Roedeliusplatz (Richtung Süden) • Atzpodienstraße: von Frankfurter Allee bis Rüdigerstraße (Richtung Norden); von Gotlinde- bis Rüdigerstraße (Richtung Süden) • Fanningerstraße: von Siegfried- bis Hagenstraße (Richtung Osten) • Hagenstraße: von Rüdiger- bis Gotlindestraße (Richtung Norden) 46 SenGUV: Lärmminderungsplanung für Berlin – Aktionsplan, 2008. 47 SenStadtUm: FIS Broker: Verkehrsmengen, 2009. 48 Steinbrecher & Partner Ingenieurgesellschaft mbH: Verkehrs- und Parkraumkonzept, Bereich Frankfurter Allee Nord, 2012. // 60 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Bedeutende Verkehrsknoten des Gebiets FAN befinden sich entlang der Frankfurter Allee, so z.B. an der Kreuzung Möllendorffstraße (hier ist Linksabbiegen in westlicher und östlicher, aber nicht in nördlicher und südlicher Fahrtrichtung möglich), Ruschestraße (Linksabbiegen in westlicher und östlicher Fahrtrichtung möglich) und Alfredstraße (Abbiegen auf die Frankfurter Allee nach Westen und Osten möglich). 3.10.5 Verkehrsberuhigung Eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h gilt für die Frankfurter Allee, die Möllendorffstraße (zwischen Loeperplatz und Normannenstraße besteht bei Nässe eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h), die Ruschestraße und Siegfriedstraße zwischen Alter Frankfurter Allee und Rüdigerstraße und Gotlindestraße. Die Straßen Alfred-, Schott-, Atzpodien-, Rüdiger- (von der Schott- bis zur Siegfriedstraße) und Siegfriedstraße (zwischen Rüdiger- und Gotlindestraße) sind nachts (22-6 Uhr) als Tempo-30 Zone ausgewiesen. Für den Bereich südlich der Rüdigerstraße hat der Bezirk einen Antrag auf die Ausweitung der Tempo-30-Zone gestellt. Ein verkehrsberuhigter Bereich ist am Kunzeweg und in der Kubornstraße nördlich der Normannenstraße ausgewiesen. Für die übrigen Straßen gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h. 3.10.6 Zustand des Straßen- und Gehwegnetzes Der Straßenbelag variiert innerhalb des Gebiets FAN. Während Hauptachsen wie Rusche- und Siegfriedstraße, asphaltiert sind, sind die Seitenstraßen, insbesondere im Nibelungenviertel, zumeist mit Großstein gepflastert, das teilweise in sehr schlechtem Zustand ist. Ebenfalls einen schlechten Zustand weist die Betondecke der Fahrbahn in der Gotlindestraße zwischen Rusche- und Siegfriedstraße auf. Etwa 3,7 ha (das entspricht rd. 10 Prozent) der gewidmeten Verkehrsfläche weisen einen Erneuerungsbedarf auf. Einige Gehwege, insbesondere im südlichen Nibelungenviertel, sind im Entstehungszustand mit Bernburger Mosaik und Granitplatten erhalten. Etwa 1,7 ha (14 Prozent der Gehwegflächen) weisen einen Erneuerungsbedarf auf. Diese Angaben beziehen sich ausschließlich auf den Gehwegzustand und treffen keine Aussagen über gestalterische Aspekte. Darüber // 61 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 hinaus sind etwa 50 Prozent der Baumscheiben zu klein bemessen, wodurch Gehwegschäden bereits entstanden oder zu erwarten sind (siehe Karte Erneuerungsbedarf Straßen und Gehwege im Anhang). 3.10.7 Ruhender Verkehr Insgesamt ist das Gebiet ausreichend mit 5.427 Stellplätzen versorgt. Je nach Rechenmodell ergibt sich im Bestand ein Bedarf von 5.196 Stellplätzen (nach Einwohnern) oder 6.405 Stellplätzen (nach Wohneinheiten). In den meisten Straßen ist beidseitiges Parken erlaubt, in der Regel in Längsanordnung, bisweilen auch als Längsparken auf der einen und Querparken auf der anderen Straßenseite. Aufgrund der ungleichen Verteilung des Stellplatzangebotes im Gebiet und aufgrund von Einrichtungen mit großem Publikumsverkehr, wie Sana-Klinikum, Arbeitsamt, Amtsgericht, bestehen lokale Defizite. Diese Einrichtungen stellen keine eigenen Stellplätze in ausreichender Anzahl zur Verfügung. Hinsichtlich der Stellplatzversorgung bestehen folgende Konfliktbereiche: • Umfeld Rathaus Lichtenberg • Wohnbebauung zwischen Rutnik- und Normannenstraße • Westlicher Abschluss Rüdigerstraße • Bereich um den Roedeliusplatz • Wohnbebauung zwischen Gotlinde-, Rüdiger-, Wotan- und Hagenstraße • Sana-Klinikum und Umfeld • U- und S-Bahnhof Lichtenberg und Umfeld49 3.10.8 ÖPNV Das Gebiet FAN ist durch die Liniennetze der BVG und der Berliner S- und U-Bahn gut erschlossen. Dabei kommt dem Knoten Bahnhof Lichtenberg sowohl als Umsteigebahnhof zwischen Fern-, U-, S- und Straßenbahn sowie dem Busnetz als auch als Einsteige- und Zielbahnhof für die Bewohner des Gebiets besondere Bedeutung zu. Wichtige Verkehrsmittel sind die am westlichen und östlichen Rand des Gebiets FAN verlaufenden S-Bahn-Linien S 41, 42/Ring, 8, 85, 9 (Bahnhof Frankfurter Allee) bzw. S 5, 7 und 75 (Bahnhof Lichtenberg) und die in OstWest-Richtung verlaufende U-Bahnlinie 5 (Alexanderplatz <> Hönow) mit den Bahnhöfen Frankfurter Allee, Magdalenenstraße und Lichtenberg. 49 Ebenda. // 62 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Der westliche Teil des Gebiets um das Rathaus wird durch die MetroTramLinie M 13 (Virchow-Klinikum <> S Warschauer Straße) und Straßenbahnlinie 16 (Ahrensfelde <> Scharnweberstraße) versorgt, die durch die Möllendorffstraße verlaufen. Im Osten verkehren im Verlauf der Siegfriedstraße die Straßenbahnlinien 18 (von und nach Riesaer Straße) und 21 (von und nach S Schöneweide/ Sterndamm) und (nördlich der Rüdigerstraße) die Buslinien 240 (S+U Hauptbahnhof <> S Storkower Straße) und 256 (nach Norden zur Siedlung Wartenberg) sowie die Nachtbuslinien N50 (U Tierpark <> Buchholz-West) und N56 (U Magdalenenstraße <> Wartenberg). Die Linien 240, N50 und N56 werden über die Alfredstraße/ Schottstraße (Richtung Süden) und Atzpodienstraße (Richtung Norden) an die Frankfurter Allee angebunden. Der Nachtbus N94 verkehrt vom U-Bahnhof Magdalenenstraße zum U-Bahnhof Hermannplatz. Entlang der Frankfurter Allee verläuft die Nachtbuslinie N5 (Hackescher Markt <> Hellersdorf). Unter Berücksichtigung eines Einzugsbereiches von 300 m (3 Gehminuten) bzw. von 500 m (6 Gehminuten) von den Haltestellen/ Stationen des ÖPNV aus ist das Gebiet FAN insgesamt gut abgedeckt. Nicht oder nur ungenügend sind der Bereich um das Arbeitsamt und Zoschke-Stadion im Westen und der Bereich um den Lindenhof im Osten an den ÖPNV angeschlossen.50 3.10.9 Radverkehr Radverkehrsanlagen bestehen entlang der Frankfurter Allee, der Möllendorffstraße und der südlichen Ruschestraße (bis Normannenstraße) jeweils in beiden Richtungen (bzw. Bussonderfahrstreifen im östlichen Bereich der Frankfurter Allee). Weiterhin besteht eine Radverkehrsanlage in der Atzpodienstraße zwischen Rüdiger- und Fanningerstraße. Über die Frankfurter Allee fehlen Querungsmöglichkeiten. Durch das Gebiet verlaufen keine stadtweiten Fahrradrouten. Unmittelbar nördlich an das Gebiet FAN angrenzend verläuft entlang der Bornitzstraße die 20 km lange Route RR8 vom Schlossplatz im Berliner Zentrum nach Hellersdorf und Hoppegarten. Mit dem Zugang zum Landschaftpark ist eine Anbindung an das Gebiet FAN entstanden. Da ein hoher Anteil des Straßennetzes als Tempo-30-Zonen ausgewiesen ist, kann sich der Radverkehr in vielen Bereichen problemlos bewegen. Beeinträchtigungen bestehen jedoch einerseits durch das stark abfallende Geländeprofil von der Gotlindestraße zur Frankfurter Allee (8-10 Meter Höhenunterschied) und andererseits in den Straßenabschnitten mit Großpflaster. 50 Ebenda. // 63 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 3.10.10 Fußgänger Aufgrund der starken Verkehrsbelastungen, in Bereichen mit übergroßen Verkehrsflächen und fehlender Querungsmöglichkeiten sind Fußgänger im Gebiet FAN deutlich benachteiligte Verkehrsteilnehmer. Gehwegvorstreckungen gibt es nur entlang der Fanningerstraße. Eine Gefahrenstelle stellt laut Hinweisen aus der Bevölkerung der Standort der Ampelanlage an der Gotlinde-/ Siegfriedstraße dar. Hier fehlt eine Querungsmöglichkeit nördlich der Gotlindestraße. 3.11 Technische Infrastruktur Als Informationsgrundlange für die Analyse der technischen Ver- und Entsorgung dienen Leitungskarten der Netzbetreiber. Die Leitungen der technischen Infrastruktur im Gebiet FAN haben in der Regel ausreichende Kapazitäten. Eine Grunderneuerung der Leitungsnetze erfolgte nicht. Seit 1990 werden die Leitungen nach Bedarf repariert und erneuert. Im Zusammenhang mit wesentlichen Erweiterungen des Wohnungsbestandes wurden Anpassungsmaßnahmen vorgenommen. 3.11.1 Elektrizität Netzbetreiber ist die Stromnetz Berlin GmbH. Das Gebiet FAN wird seit Mitte der 1980er Jahre vom Umspannwerk Gürtelstraße versorgt, in dem die Stromspannung von 110 auf 10 KV Mittelspannung transformiert wird. Im Gebiet FAN gibt es rd. 30 Umspannstationen, die den Strom von 10 auf 0.4 KV Niederspannung für den Hausgebrauch transformieren. Die meisten dieser Stationen befinden sich im Eigentum der Vattenfall (Netzstationen), die anderen sind in Privatbetrieb (Kundenstationen), wie z.B. auf dem MfS-Areal mit dem dazugehörigen Privatnetz. Das Netz ist in gutem Zustand. Schäden sind in der Regel situationsbedingt, z.B. durch Fremdeinwirkung. Die Kapazität des Stromleitungsnetzes reicht aus, um eine sichere Versorgung zu gewährleisten. // 64 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 3.11.2 Fernwärme Netzbetreiber ist die Vattenfall Europe Wärme AG. Das Gebiet verfügt über eine moderne Wärmeversorgung, überwiegend mit Fernwärme und Erdgas. Vereinzelt wird mit Heizöl und Kohle geheizt. Durch das Gebiet verlaufen mehrere Fernwärmetrassen, die Bestandteil eines Verbundnetzes mit den Erzeugern des HKW Klingenberg in Rummelsburg und bei Kapazitätsengpässen des HKW Marzahn im Bezirk Marzahn-Hellersdorf sind. Vattenfall betreibt keine Blockheizkraftwerke im Gebiet. Es gibt keine Kenntnisse über andere mögliche Betreiber von Blockheizkraftwerken, etwa die GASAG oder die Blockheizkraftwerks-, Träger- und Betreibergesellschaft mbH Berlin. 3.11.3 Gas Netzbetreiber ist die Netzwerkgesellschaft Berlin-Brandenburg GmbH & Co. KG, (NBB). Das gesamte Gebiet ist ausreichend mit Gas versorgt. Die Anlagen haben einen Betriebsdruck > 4 bar. In der Dietlindestraße befindet sich eine Gasdruck-Regelanlage, die zur Versorgung der umliegenden Gebiete benötigt wird. In der Gotlindestraße befindet sich eine Kunden-Gasdruck-Regelanlage. Die Leitungen auf dem ehemaligen MfS-Areal sind nur unvollständig bekannt. Das Netz der Gasleitungen auf dem Areal der Kinderklinik Lindenhof ist nicht bekannt, da es sich nicht im Eigentum der NBB befindet. 3.11.4 Wasserversorgungs- und Entwässerungsanlagen Anders als die Berliner Innenstadt, die über ein Mischsystem verfügt, wird das Gebiet über ein Trennsystem von Abwasser und Regenwasser entsorgt. Netzbetreiber sind die Berliner Wasserbetriebe (BWB). Zwischenpumpwerke gibt es im Gebiet FAN nicht. An der Westseite der Lichtenberger Brücke gibt es ein Regenpumpwerk, nördlich der Kinderklinik Lindenhof ein Regenrückhaltebecken. Das Becken befindet sich im Eigentum von SenGUV und wird von der Senatsverwaltung betrieben. Die bestehenden Netze sind in einem betriebsfähigen Zustand. Seit 1990 fanden keine umfassenden Erneuerungen des Systems, sondern nur punk- // 65 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 tuelle Verbesserungen statt, meist im Zusammenhang mit Straßenbaumaßnahmen (so liegen bspw. in der Fanningerstraße noch Rohre aus dem Jahr 1933). Bei Abwasserleitungen werden schadhafte Leitungen erneuert, während Trinkwasserleitungen ausgewechselt werden, wenn ihre statistische Bilanz schlecht ist und sie mehrmals repariert werden mussten. Im Gebiet FAN befindet sich ein Löschwasserbrunnen (gegenüber der Frankfurter Allee 149).51 3.11.5 Telekommunikation Netzbetreiber ist die Deutsche Telekom Netzproduktion GmbH. Die Leitungen wurden nach der Wende umfassend erneuert. Die Gebietsversorgung ist gewährleistet. Informationen über die Bandbreite der Internetleitungen liegen nicht vor. 3.12 Umwelt, Klimaschutz und Energie 3.12.1 Geologische Situation und Bodenverhältnisse Das Gebiet Frankfurter Allee Nord liegt an der südlichen Grenze der Hochfläche des Barnims zum Berlin-Warschauer-Urstromtal. Das Gelände des Gebiets steigt im Mittel von der Frankfurter Allee im Süden zur Gotlindestraße im Norden um rd. 13 m an. Der Boden besteht im Großteil des Gebiets aus Geschiebemergel und Geschiebelehm. In den südlichen Teilen der Blöcke entlang der Frankfurter Allee, zwischen Möllendorffstraße und Atzpodienstraße, ist Talsand die bestimmende Bodenqualität. In diesem Bereich liegen zudem die Hauptgrundwasserleiter. Der Flurabstand des Grundwassers (Abstand zwischen Oberkante Terrain und Grundwasser) liegt überwiegend in einer Tiefe von 20-30 m. Im westlichen Bereich zwischen Frankfurter Allee bis etwa zur Dottistraße, steht das Grundwasser in geringerer Tiefe von 3-7 m an. 51 STATTBAU GmbH, VU Frankfurter Allee Nord, 2010. // 66 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 3.12.2 Altlasten Aktuelle Angaben zum Altlastenkataster für das Gebiet liegen nicht vor. Die fortgeschrieben Angaben beruhen auf Informationen durch die Eigentümer bzw. auf der Durchführung von Abrissmaßnahmen mit Tiefenenttrümmerung. Grundstück/ Adresse Kategorien gemäß BBodSchG Dottistraße 10, 11/ Ruschestraße 6-8 altlastenverdächtige Fläche ohne orientierende Erkundung, inzwischen Abriss und Tiefenberäumung Siegfriedstraße 11 altlastenverdächtige Fläche mit orientierender Erkundung Kriemhildstraße 23 altlastenverdächtige Fläche mit orientierender Erkundung Siegfriedshöfe altlastenverdächtige Fläche mit orientierender Erkundung Möllendorffstraße 7-9/ Normannenstraße 42/ R.-Reusch-Straße 19/33 altlastenverdächtige Fläche mit orientierender Erkundung Lindenhof Verdachtsfläche, Gutachten: BOLAB-A 18.04.2011 OZK altlastenverdächtige Fläche, Gutachten: IST 14.07.1994 Frankfurter Allee 195 altlastenverdächtige Fläche ohne orientierende Erkundung Fanningerstraße 39 altlastenverdächtige Fläche mit orientierender Erkundung Gotlinde-/ Ruschestraße altlastenverdächtige Fläche mit orientierender Haupteintrag: Bornitzstra- Erkundung ße 46 (allerdings deutlich mehr Adressen betroffen) Dottistraße 1-6/ Frankfurter Allee 153 altlastenverdächtige Fläche mit Teilsanierung HOWOGE Frankfurter Allee 147-149 altlastenverdächtige Fläche ohne orientierende Erkundung Hubertusstraße 18 altlastenverdächtige Fläche ohne Untersuchung Dietlindestraße 8 altlastenverdächtige Fläche ohne Untersuchung Dankwartstraße altlastenverdächtige Fläche ohne Untersuchung Wotanstraße 29 altlastenverdächtige Fläche ohne Untersuchung Rathausstraße 11, 12 altlastenverdächtige Fläche mit orientierender Erkundung // 67 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Grundstück/ Adresse Kategorien gemäß BBodSchG Frankfurter Allee 145 altlastenverdächtige Fläche mit orientierender Erkundung Fanningerstraße 41 altlastenverdächtige Fläche mit orientierender Erkundung Kriemhildstraße 8-22 Altlast mit erfolgter Teilsanierung Frankfurter Allee 165 altlastenverdächtige Fläche ohne orientierende Erkundung Wohngebietspark altlastenverdächtige Fläche mit orientierender Erkundung, Nachweis stellenweise Verunreinigung mit PAK und Schwermetallen (Zuordnungswert = Z 2) 3.12.3 Klima Das Klima im Gebiet FAN ist laut Umweltatlas der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung der Klimazone 3 zugeordnet. Dies bedeutet eine mittlere Temperaturabweichung im Vergleich zu Freilandverhältnissen von etwa 9,5°C. Das Risiko für bioklimatische Reize ist gering, eine Gefährdung durch Schwüle ist mäßig. Lokal kann es in Teilbereichen des Gebiets zu turbulenteren Windverhältnissen kommen. Davon gefährdet sind der westliche Abschnitt der Gotlindestraße und der Teilabschnitt Frankfurter Allee zwischen Siegfriedstraße und Atzpodienstraße. 3.12.4 Luft Für den Bereich der Frankfurter Allee werden keine Messdaten zur Luftbelastung erhoben. Es gibt jedoch Berechnungen, wonach die Luftbelastungen in Folge der Straßenbreite der Allee und der offenen, zurück gesetzten Bebauung auf der Südseite erheblich geringer sind, als z.B. im Bereich der Frankfurter Allee westlich des S-Bahnhofs Frankfurter Allee. 3.12.5 Lärm Laut der umfassenden Untersuchungen, die 2008 im Rahmen der Lärmminderungsplanung für das „Konzeptgebiet Frankfurter Allee Nord“, angestellt wurden, ist das Stadtumbau- und Sanierungsgebiet im gesamtstädtischen Vergleich in Teilbereichen überdurchschnittlich lärmbelastet.52 52 SenGUV: Lärmminderungsplanung für Berlin – Aktionsplan, 2008. // 68 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Lärmquellen Hauptverursacher der Lärmbelastungen ist der Straßenverkehr in Form von Erschließungsverkehr und kleinräumigem Durchgangsverkehr. Ein großräumiger Durchgangsverkehr findet nur im Randbereich statt. Weitere Lärmquellen sind der Straßenbahnverkehr (in Möllendorff-, Siegfried-, Fanninger- und Gudrunstraße) sowie der S-Bahn- (Linien S 5, S 7 und S 75), Regional- und Fernverkehr (östlich der Gudrunstraße).53 Starke Lärmbelastungen aus Industrie- und Gewerbenutzungen im Gebiet entstehen nicht. Das nördlich angrenzende Straßenbahndepot der BVG ist jedoch als relevante Lärmquelle einzustufen. Die problematische Lärmsituation wird verstärkt durch enge Straßenräume im Gebiet und durch die Kombination von Kfz- und Straßenbahnverkehr. Letzterer erreicht stellenweise die Lärmwerte des Straßenverkehrs.54 Lärmerhöhend um 2 dB(A) im Kfz-Verkehr wirken die als Großverbundplatte verlegten Straßenbahngleise in der Siegfriedstraße und Gudrunstraße jeweils zwischen Fanningerstraße und Alter Frankfurter Allee.55 Lärmbelastungen/ Lärmbetroffenheiten Am höchsten lärmbelastet sind Frankfurter Allee (75 dB(A) tags/ 68 dB(A) nachts), Siegfriedstraße (73 dB(A) tags/ 66 dB(A) nachts) und Alfredstraße (72 dB(A) tags/ 66 dB(A) nachts). Weitere Straßen mit hoher Lärmbelastung sind Rusche-, Möllendorff-, Atzpodien- und der mittlere Abschnitt der Rüdigerstraße. Besonders lärmbelastet ist die Freifläche an der Frankfurter Allee/ Möllendorffstraße. Entlang der Frankfurter Allee sind die Abschnitte direkt östlich des S-Bahnhofs Frankfurter Allee sowie östlich und westlich der Einmündung Alfredstraße besonders belastet. Die Mehrzahl der Bewohner in FAN erfährt Lärm über dem gesundheitlichen Schwellenwert. Als Schwellenwerte für die Dringlichkeit von Maßnahmenprüfungen werden im Lärmminderungsplan zwei Stufen definiert: 53 Die Lärmbelastung aus Regional-, Fern- und S-Bahn-Verkehr ist besonders hoch östlich der Kriemhildstraße, wo die Bahntrasse aus der Senke kommt und es keine lärmmindernde Bebauung gibt. 54 In der Möllendorffstraße sind Straßenbahn und Straßenverkehr gleich starke Lärmemittenten. In Abschnitten von Fanninger- und Gudrunstraße erreichen die Lärmwerte der Straßenbahn im Nachtzeitraum das Niveau des Kfz-Verkehrs. 55 Diese Gleisabschnitte werden voraussichtlich im Zuge des Rückbaus der Wendeschleife Siegfried-/Fanninger-/Gudrunstraße und der Anlage einer neuen Tram-Endhaltestelle in der Nähe des U-Bahnhofeinganges ab 2014 erneuert. // 69 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 1. Stufe: 70 dB(A) tags und 60 dB(A) nachts - bei Überschreitung dieser Werte sollen möglichst kurzfristig Maßnahmen zur Verringerung der Gesundheitsgefährdung ergriffen werden. 2. Stufe: 65 dB(A) tags und 55 dB(A) nachts - diese Werte wurden von der Lärmwirkungsforschung als gesundheitsrelevante Schwellenwerte ermittelt und dienen im Rahmen der Vorsorge als Zielwerte für die Lärmminderungsplanung. Tagsüber sind im „Konzeptgebiet Frankfurter Allee Nord“, das etwas größer ist, als das Stadtumbau- und Sanierungsgebiet, 25 Prozent der Anwohner von Lärmbelastungen über 70 dB(A) betroffen, 85 Prozent von Belastungen über 65 dB(A). Entlang der Frankfurter Allee sind 29 Prozent der Anwohner von Lärmbelastungen über 70 dB(A) und alle Anwohner von Belastungen über 65 dB(A) betroffen. Nachts sind im gesamten Konzeptgebiet 61 Prozent von einer Lärmbelastung über 60 dB(A) betroffen, 97 Prozent von einer Belastung über 55 dB(A). Entlang der Frankfurter Allee sind 58 Prozent der Anwohner von Lärmbelastungen über 60 dB(A) und alle Anwohner von Lärmbelastungen über 55 dB(A) betroffen. Im Rahmen der Lärmminderungsplanung werden Einwohnerdichte und Lärmpegel in Zusammenhang gebracht. Die höchste Betroffenheit wurde diesbezüglich in Abschnitten der Frankfurter Allee, Siegfriedstraße und Alfredstraße ermittelt. 3.12.6 Energie56 Im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt ist durch die Bürogemeinschaft Ingenieurgesellschaft BBP Bauconsulting mbH und Stadtbüro Hunger im Jahr 2013 ein energetisches Quartierskonzept erarbeitet worden. Zielstellung war, dass die städtebaulichen und Sanierungsaspekte für die Entwicklung des Gebiets FAN um eine energetische Komponente ergänzt werden sollen. Die Aufgabenstellung umfasste folgende Themenfelder: • Ermittlung und Darstellung der bestehenden energetischen Situation bei sämtlichen Gebäuden sowie der Straßenbeleuchtung • Ermittlung der Energie- und CO2-Einsparpotentiale im Gebiet • Entwicklung eines Leitbildes und Ableitung von Zielen und Maßnahmen für die energetische Gebietsentwicklung • Formulierung erforderlicher Schritte zur Umsetzung 56 Bürogemeinschaft BBP/SBH: Energetisches Quartierskonzept Stadtumbauund Sanierungsgebiet Frankfurter Allee Nord, 2013. // 70 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Die Analyse für das energetische Quartierskonzept erbrachte u.a. folgende Ergebnisse: • Der Wärmebedarf im Gebiet liegt unter über dem Durchschnitt der sechs Berliner Wohnungsbaugesellschaften im Jahr 2006. • Seit dem Jahr 1990 wurden im Bereich Wärme deutliche Verbesserungen realisiert. • Der Nutzenergiebedarf für Wärme ist mehr als doppelt so groß wie der für Strom. • Beim Primärenergiebedarf liegen Wärme und Strom annähernd gleich auf. • Der Energiebedarf für Straßenbeleuchtung ist im Vergleich zum Strom- und Wärmebedarf gering. • Erneuerbare Energien spielen im Gebiet nur eine geringe Rolle. • Es zeigen sich räumliche und thematische Schwerpunkte zur weiteren energetischen Verbesserung des Gebiets auf. Im Rahmen des Konzeptes sind Prinzipien für die weitere Entwicklung des Gebiets in energetischer Hinsicht entwickelt worden (siehe Kapitel 4.8.2.). 3.12.7 Solarpotentiale Die Nutzung von Sonnenenergie eröffnet die Möglichkeiten zur Einsparung von Heizenergie und zur Reduzierung von CO2-Emissionen. Für das Berliner Stadtgebiet ist sukzessive ein Solaratlas aufgebaut worden, in dem grundstückskonkret die möglichen Solarpotentiale dargestellt sind. Der Solaratlas für das Gebiet FAN weist einen relativ hohen Anteil von Dachflächen auf, die sehr gut geeignet für den Einsatz von Photovoltaik sind. Darunter befinden sich folgende öffentliche Gebäude und Infrastruktureinrichtungen: • Rathaus Möllendorffstraße * • Oberschule am Rathaus * • Finanzamt Normannenstraße • Stasi-Museum und Archivgebäude des BStU • Amstgericht und JVA Roedeliusplatz • Filiale der Schule auf dem lichten Berg Atzpodienstraße * • Kita Plonzstraße • Agentur für Arbeit Gotlindestraße • Bundesverwaltungsamt Gotlindestraße * Die Gebäude werden vom Bezirksamt, Serviceeinheit Facility Management als ungeeignet eingestuft. // 71 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Auch eine hohe Anzahl privater Gebäude verfügen über ein sehr gutes Solarpotential. Dazu zählen die Gebäude entlang der Frankfurter Allee, mit Ausnahme der Häuser zwischen Siegfriedstraße und Hagenstraße, sowie die Bauten entlang der Gudrunstraße. Auch der überwiegende Teil der Gebäude an der Fanningerstraße wäre sehr gut für die Nutzung von Sonnenenergie geeignet. Dem gegenüber spielt nach vorliegendem Kenntnisstand der Einsatz von Sonnen- und erneuerbaren Energien im Gebiet keine Rolle. Solarpotential Photovoltaik Eignung pro Gebäude Abb.18: Solaratlas Berlin Lichtenberg // 72 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 4. Entwicklungskonzept 4.1 Erneuerungsbedarf Bausubstanz 4.1.1 Wohnbausubstanz Eine der Stärken des Gebiets Frankfurter Allee Nord ist seine Qualität als Wohnstandort, wovon inzwischen auch Menschen aus anderen Stadtteilen Lichtenbergs und Bezirken Berlins angezogen werden. Nicht zuletzt die innenstadtnahe Lage, die gute Erschließung des Gebiets über den ÖPNV, der hohe Anteil an Grünflächen in Verbindung mit einem vielfältigen Wohnangebot haben das Stadtumbau- und Sanierungsgebiet FAN zu einem interessanten Wohnort werden lassen. Neubau Unabhängig von der Festsetzung als Stadtumbau- und Sanierungsgebiet gab und gibt es eine starke Wohnungsneubautätigkeit im Gebiet, die von Projektträgern oder Einzeleigentümern realisiert wurden und werden. Dabei sind in der überwiegenden Zahl größere, familienfreundliche Wohneinheiten entstanden, was sich auch bei den sich im Bau befindenden Projekten fortsetzen wird. Selbstverständlich verfügen diese Objekte über einen zeitgemäßen energetischen Standard und weisen einen hohen Komfort auch in Bezug auf Barrierearmut auf. Jedoch handelt es sich dabei zum einen um Wohneigentum und zum anderen um Mietwohnungen, die im oberen Preissegment ab 9,00 Euro/m² liegen. Insofern wird auch zukünftig der Bedarf an familiengeeigneten Mietwohnungen im unteren und mittleren Mietpreissegment im Gebiet FAN bestehen bleiben. Im Zusammenhang mit den Neubauvorhaben der HOWOGE ist davon auszugehen, dass nur im Falle einer Förderung im Rahmen der neuen Wohnungsbauoffensive des Landes Berlin hier Wohnungen für Mieter aus mittleren und unteren Einkommensgruppen entstehen können. Wohnungsbestand Insgesamt sind die Wohngebäude im Gebiet FAN in einem guten bis mittleren Bauzustand. Signifikanter Wohnungsleerstand in Kombination mit erheblichem Sanierungsbedarf besteht in der Wohnanlage Frankfurter Allee 163-167/ Rusche- // 73 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 straße 2-4, in dem sich 196 Wohnungen befinden. Diesen Komplex hat die HOWOGE zurück erworben. Zur Vorbereitung der erforderlichen Sanierung ist mittlerweile eine öffentliche Ausschreibung erfolgt. Die Erneuerungsmaßnahmen sollen neben baulichen und energetischen Maßnahmen auch Anpassungen/ Neuordnungen in der Grundrissstruktur umfassen. Die Sanierungsmaßnahmen werden voraussichtlich ab 2015 erfolgen. Für den größer werdenden Anteil von Senioren an der Bevölkerung im Gebiet sollte geeigneter, barrierefreier Wohnraum geschaffen werden. Wie bereits in den Vorbereitenden Untersuchungen empfohlen, sollte u.a. in der „Lockeren Stadt“ eine mögliche Nachrüstung mit Aufzügen geprüft werden. Bei den erforderlichen Erneuerungsmaßnahmen in Wohngebäuden sollten Potentiale für energetische Sanierungen weitestgehend ausgenutzt (z.B. durch Wärmedämmung an Fassaden und Dächern und moderne Haustechnik) und somit die Nebenkosten für die Bewohner reduziert werden. In Teilbereichen der südlichen Sanierungsinsel um die Siegfriedstraße soll ein ökologisches Modellprojekt „Umsetzung grundstücksübergreifender energetischer Sanierungsmaßnahmen in einem Gebiet mit heterogener Eigentümerstruktur“ realisiert werden. Im Ergebnis der energetischen Gesamtbetrachtung für das Gebiet Frankfurter Allee Nord ist der besondere Handlungsbedarf für dieses und die Zielstellungen des bereits vorbereiteten Modellprojektes bestätigt worden.57 Abrisse von Wohngebäuden oder -teilen im Gebiet FAN werden nicht empfohlen, da eine gute Belichtung und Besonnung in den zumeist großzügig gestalteten Wohnanlagen bereits gewährleistet und die vorhandene Bausubstanz überwiegend in einem guten bis mittleren Zustand ist. 4.2 Neubau- und Verdichtungspotential 4.2.1 Größere Standorte Wohnungsneubau Die bereits 2009 deutlich festzustellende Neubautätigkeit im Gebiet FAN hat sich seitdem intensiv fortgesetzt und hält noch an. Es zeichnet sich jedoch ab, dass der Neubau im Eigenheim-Segment, ob als freistehendes EFH, Reihenhaus oder Townhouse, die ihrem Charakter nach eher unty57 Bürogemeinschaft BBP/SBH: Energetisches Quartierskonzept Stadtumbauund Sanierungsgebiet Frankfurter Allee Nord, 2013. // 74 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 pisch für ein innenstadtnahes Gebiet wie FAN sind, in der Zukunft nur noch in verringertem Umfang fortgesetzt wird. Der Entwurf der Bereichsentwicklungsplanung Wohnen für den Bezirk Lichtenberg von 2013 weist für das Stadtumbau- und Sanierungsgebiet FAN drei größere Standorte aus, auf denen jeweils mehr als 100 WE entstehen können58: 1. Ehemaliger Standort des Natur- und Grünflächenamtes Gotlindestraße mit einem Potential von rd. 140 WE bei kurzfristiger Priorität 2. Ehemaliger Standort Kinderklinik Lindenhof mit einem Potential von rd. 500 WE im Neubau und Umnutzung bei mittelfristiger Priorität 3. Standort Rathausstraße – Frankfurter Allee mit einem Potential von rd. 300 WE bei langfristiger Priorität Siegerentwurf, Neubebauung Frankfurter Allee Im Entwurf für den STEP Wohnen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ist zudem ein Wohnungspotential von rd. 1.500 Wohnungen auf dem Areal des ehemaligen MfS dargestellt. Auf dem Standort der ehemaligen Gärtnerei an der Gotlindestraße wird eine Bebauung mit Wohngebäuden erfolgen. Über den Bebauungsplan 1190 wird die Wohnbebauung planungsrechtlich entwickelt. Zur Sicherung einer Gemeinbedarfsfläche mit der Zweckbestimmung „Kita“ hat der Bezirk den Aufstellungsbeschluss für den B-Plan 11-68 gefasst. Der Schwerpunkt des künftigen Wohnungsneubaus wird mittelfristig im Neubau mehrgeschossiger Wohnhäuser liegen. Dies sind vor allem die beiden Vorhabenstandorte der HOWOGE – Lindenhof mit rd. 400 WE im Neubau und Frankfurter Allee/ Möllendorffstraße mit etwa 225 WE.59 Zur planungsrechtlichen Entwicklung des Wohnungsbauvorhabens auf dem ehemaligen Kinderkrankenhausgelände ist das Bebauungsplanverfahren 11-60 eingeleitet worden. Als Folgeeinrichtung ist der Neubau einer Kita vorgesehen. Neben der Errichtung mehrgeschossiger Wohnungsneubauten sollen die erhaltenswerten und zum überwiegenden Teil unter Denkmalschutz stehenden Anlagen und Gebäude für Wohnzwecke umgebaut werden. Für zwei dieser Gebäude hat die HOWOGE ein Konzeptverfahren für Baugruppen eingeleitet. Durch Umbau könnten in den ehemaligen Krankenhausgebäuden weitere rd. 100 attraktive Wohnungen entstehen. 58 Stadtkontor GmbH: Bereichsentwicklungsplanung Wohnen, Untersuchung der Wohnungsbaupotentiale (Entwurf), 2013. 59 HOWOGE, 2014. // 75 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs der HOWOGE ist der gestalterische Rahmen für eine künftige Bebauung südlich des Rathausparks und entlang von Frankfurter Allee und Möllendorffstraße ausgetestet worden. Für diesen Standort wird in einem nächsten Schritt durch den Wettbewerbssieger ein Rahmenplan erarbeitet, auf dessen Grundlage dann ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet werden soll. Die Umnutzung von Bestandsgebäuden mit Ergänzungen durch mehrgeschossigen Wohnungsneubau ist ein weiteres, zukünftiges Potential für neue Wohnungen in FAN. Der Liegenschaftsfonds Berlin führt gegenwärtig ein Konzeptverfahren zur Vergabe des Grundstücks der ehemaligen Polizeiwache an der Rathausstraße 12 durch. Die Aufgabenstellung für die Wettbewerber um dieses Areal schreibt die Errichtung preisgünstigen Wohnraums sowie die Herstellung und den Betrieb einer Kindertagesstätte vor.60 Ausgehend von dem im Entwurf zur BEP Wohnen Lichtenberg dargestellten Potential könnten hier rechnerisch rd. 75 Wohnungen entstehen - durch Neubau und Umnutzung der bestehenden Substanz. Wohnungen im ehemaligen MfS-Block Umnutzung zu Wohnen bzw. Abriss und Wohnungsneubau sind eine unter mehreren Entwicklungsoptionen für den ehemaligen MfS-Block. Abb.19: Hausnummern- und Orientierungsplan des MfS-Areals 60 Liegenschaftsfonds Berlin GmbH Co KG: Informationsmemorandum zur Veräußerung des Grundstücks Rathausstraße 12 in Berlin Lichtenberg, 2013. // 76 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Im Falle der Nutzung des Blocks an der Ruschestraße zu Wohnzwecken reicht das Wohnungspotential je nach Variante von rd. 160 Wohnungen, bei Abriss Haus 18 und Neubau von rd. 90 WE an gleicher Stelle sowie Umnutzung der Häuser 3 bis 6 in der Magdalenenstraße, bis zu gut 1.000 WE, bei Umnutzung der 13-Geschosser an der Ruschestraße und der o.g. Gebäude in der Magdalenenstraße.61 Selbst auf Rückfragen sowohl beim Bezirk als auch bei SenStadtUm konnte die im Entwurf zum STEP Wohnen Berlin dargestellte Kennzahl von 1.500 WE in diesem Block weder zahlenmäßig noch der WE-Größe nach geklärt werden. Seitens der Eigentümer der ehemaligen Bahnimmobilien gibt es bislang nur ungenaue Vorstellungen darüber, in welcher Weise, wie viele Wohnungen mit welcher Größenstruktur und für welche Zielgruppen realisiert werden sollen. Zudem steht die Idee für eine Wohnungsnutzung planungsrechtlich nicht in Übereinklang mit der von Eigentümerseite gleichzeitig gewünschten Integration einer großen Beherbergungseinrichtung einschließlich einer entsprechend dimensionierten Gastronomie- und Freizeitstätte für die Hostelgäste. Nach dem im Juni 2013 beschlossenen Rahmenplan für die Entwicklung ist jedoch nur eine auf die Grundstücke Magdalenenstraße 19 und 21 beschränkte Umnutzung zu Wohnflächen vorgesehen, wogegen die übrigen Flächen als Sondergebiet für Verwaltung, Kultur und Gewerbe zu entwickeln sind. Dieser Rahmenplan stellt auch die Grundlage für den Aufstellungsbeschluss zum B-Plan 11-80 dar.62 Die konzeptionelle Klärung für die Entwicklung des ehemaligen MfS-Blocks ist noch nicht abgeschlossen. Gründe dafür sind sowohl die Dimensionen der Baumassen im Block, die unterschiedlichen Akteure mit ihren Interessen, der hohe Finanzbedarf und nicht zuletzt die besondere historische Bedeutung des Areals. 61 STATTBAU GmbH: Entwicklungsvarianten für den Block an der Ruschestraße/Wohnungspotentiale und Einwohnerentwicklung, Vorlage zur Fachämterrunde am 27. 01.2014. 62 BA Lichtenberg: Bebauungsplan 11-80, Aufstellungsbeschluss, 2013. // 77 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 4.2.2 Nachverdichtungen, Lückenschließungen, kleinteiliger Wohnungsneubau In geringem Umfang bestehen in einzelnen Bereichen, wie z.B. der „Lockeren Stadt“ im Nordosten des Gebiets, Möglichkeiten für die Einordnung von Neubauten. So erwägt gegenwärtig die Wohnungsgenossenschaft Vorwärts e.G. den Neubau eines Wohngebäudes an der Gotlindestraße. Bei Einordnung eines Neubaus, der in seiner Kubatur die benachbarten Bestandsbauten aufnimmt, könnten hier etwa 20-25 neue Wohnungen mit familienfreundlichen Grundrissen entstehen. Die z.Zt. gewerblich genutzten Grundstücke Hubertusstraße 16 und 17 könnten nach Verlagerung des ansässigen Landschaftsbaubetriebes an einen Ersatzstandort mit zwei Wohnhäusern mit insgesamt 20 WE bebaut werden. Auf den Grundstücken Fanningerstraße 39 und 41, auf denen sich ungenutzte Remisen und Nebengebäude befinden, könnten in einem Neubau rd. 24 WE entstehen. Die Brache zwischen Gudrunstraße, Kriemhildstraße und Rüdigerstraße könnte ebenfalls bebaut werden. Gegenwärtig wird die Fläche lediglich als wilder Hundeauslauf genutzt. Problematisch ist zwar die lärmexponierte Lage aufgrund der kurzen Entfernung zu den Bahngleisen, wodurch an dieser Stelle die Errichtung z.B. einer Kita seitens der Fachabteilung abgelehnt wird. Spezielle technische und bauliche Vorkehrungen, eine besondere, der Lärmbelastung entsprechende Gebäude- und Grundrissgestaltung möglichst in Kombination mit innovativen Elementen zur Nutzung von Sonnenenergie, könnten an dieser Stelle jedoch einen besonderen architektonischen Akzent bei guter Wohnqualität setzen. Etwa 50 Wohnungen könnten in einem derartigen Neubau entstehen. Auf etwa 40 Grundstücken im Gebiet befinden sich Remisen und Nebengebäude. Überwiegend werden diese für Gewerbe, Lagerflächen oder als Autostellplätze genutzt. Vereinzelt wurden Anträge auf Umbau zu Wohnzwecken tlw. in Koppelung mit Arbeitsräumen gestellt.63 Der Umbau weiterer Remisen zu Wohnungen wird in seinem zahlenmäßigen Umfang sehr gering sein und ist jeweils im Einzelfall im Zusammenhang mit der Qualität der Freiflächen auf dem betroffenen Grundstück sowie einem ggf. beabsichtigten Dachgeschossausbau zu beurteilen. 63 BA Lichtenberg: Bauordnungsrechtliche Genehmigungen von 2010 -2014. // 78 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 4.2.3 Dachgeschossausbauten Dachgeschossausbauten in Bestandsgebäuden im Gebiet FAN finden sich gegenwärtig vor allem im Bereich östlich der Alfredstraße und südlich der Rüdigerstraße. Insgesamt erfolgte der Dachgeschossausbau für Wohnzwecke im Gebiet bisher überwiegend punktuell auf einzelnen Grundstücken. Ganze Straßenzüge, bei denen das Dachgeschoss ausgebaut ist, gibt es nicht. Eine Ausnahme davon stellt die Wohnanlage nördlich des Freiaplatzes dar, bei der das ausgebaute Dach bereits Bestandteil des Konzeptes war. Gegenwärtig sind die Dächer von rd. 70 Gebäuden ausgebaut. Diese Zahl resultiert aus der Auswertung von Luftbildern, Sichtung von Fotos sowie aus Begehungen. Der im Verhältnis zu anderen innerstädtischen oder innenstadtnahen Gebieten eher geringe Umfang an Wohnungen in den Dächern kann an der bislang unterbewerteten Wohnattraktivität des Gebiets FAN liegen. Insbesondere bei Häusern, deren Sanierung vor 2010 erfolgte, wurden nur in sehr geringem Umfang Wohnungen in Dächern neu geschaffen. Der Ausbau von Dächern ist eine Möglichkeit, Wohnfläche zu gewinnen ohne die Grundstücksfläche weiter zu überbauen und zu versiegeln. Seit 2010 sind beim BWA sechs Anträge auf Dachausbau für Wohnzwecke gestellt worden, alle liegen im östlichen Teil von FAN. Bei den Bauvorhaben „Lichtenberger Lofts“ an der Normannenstraße und dem Projekt „Alte Post“ in der Dottistraße sind die Dachgeschosse für Wohnungen ausgebaut worden bzw. wird dieses erfolgen. Insbesondere in der Sanierungsinsel um die Siegfriedstraße mit ihrer dichten nachgründerzeitlichen Bebauung sollte der Umfang des Dachgeschossausbaus begrenzt werden. Zusätzlich sollten Ausgleichsmaßnahmen, wie die Entsiegelung und Begrünung der Hofflächen, Fassaden- bzw. Dachbegrünungen und der Nachweis eines Biotopflächenfaktors (Anteil der naturhaushaltswirksamen Fläche auf dem Grundstück) in einem Durchführungsvertrag mit dem Grundstückseigentümer vereinbart werden. Anträge auf Dachgeschossausbau werden anhand der jeweiligen, individuellen Grundstückssituation beurteilt. Das Potential an Dachgeschossausbauten im Sanierungs- und Stadtumbaugebiet betrifft auch die zwischen den beiden Weltkriegen erbauten Wohnanlagen und Gebäude, die aufgrund ihrer Gebäudestruktur, der hohen Satteldachform und den großzügigen unbebauten Innenhöfen für den Dachgeschossausbau geeignet sind. Eine vorsichtige Berechnung ergibt ein Potential von rd. 200 Wohnungen, die in Dachgeschossen der Bestandsgebäude entstehen könnten. // 79 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 4.2.4 Übersicht Wohnungspotentiale Objekt WE Neubau Lindenhof HOWOGE 400 Umnutzung Lindenhof 100 Neubau südlich Rathauspark HOWOGE 225 Rathausstraße 12 75 Sanierung Leerstand HOWOGE Ruschestraße 196 Neubau ehemaliger Gärtnerei Gotlindestraße 140 Neubau Genossenschaft Gotlindestraße 20 Neubau Brache Kriemhildstraße/ Rüdigerstraße 50 Hubertusstraße 16-17 (Blockrandschließung) 20 Fanningerstraße 39, 41 24 Dachgeschossausbau, bei einer 50 prozentigen Ausnutzung von 400 potenziellen WE 200 Gesamt 1.450 In dieser Übersicht sind die möglicherweise zu realisierenden Wohnungspotentiale im ehemaligen MfS-Block nicht enthalten. Somit ergibt sich ein Gesamtpotential an zusätzlichen Wohnungen von etwa 1.450 WE. 4.3 Einwohnerentwicklung aufgrund der Wohnungsbaupotentiale Ausgangspunkt für die Berechnung der Einwohnerzahl im Stadtumbauund Sanierungsgebiet FAN sind die Angaben des Amts für Statistik Berlin Brandenburg mit Stand 30. Juni 2013. Dabei ist anzunehmen, dass in dieser Anzahl auch ein Teil jener Einwohner enthalten ist, die in der Folge der Fertigstellung von nach 2010 genehmigten Wohnungsbauvorhaben neu in das Gebiet gezogen sind. Als Grundlage für die Berechnungen zukünftiger Bedarfe bei Freiflächen und Infrastruktureinrichtungen sind die Wohnungspotentiale gem. Tabelle Kapitel 4.2.4 zugrundegelegt worden. Für die Belegung der Wohnungen in mehrgeschossigen Gebäuden wurde ein Faktor von 2,3 Personen angenommen, bei Dachgeschossen wurde von 1,5 Personen/WE ausgegangen.64Daraus ergibt sich folgende Einwohnerentwicklung: 64 BA Lichtenberg: Lichtenberger Schulentwicklungsplan 2013. // 80 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Anzahl WE Belegungsfaktor/WE Einwohner Neubau Lindenhof HOWOGE 400 2,3 920 Umnutzung Lindenhof 100 2,3 230 Neubau südlich Rathauspark HOWOGE 225 2,3 517,5 Rathausstraße 12 75 2,3 172,5 Sanierung Leerstand HOWOGE Ruschestraße 196 2,3 450,8 Neubau ehemaliger Gärtnerei Gotlindestraße 140 2,3 322 Neubau Genossenschaft Gotlindestraße 20 2,3 46 Neubau Brache Kriemhildstraße/ 50 Rüdigerstraße 2,3 115 Hubertusstraße 16-17 (Blockrandschließung) 20 2,3 46 Fanningerstraße 39, 41 24 2,3 55,2 Dachgeschossausbau, bei einer 50 prozentigen Ausnutzung von 400 potenziellen WE 200 1,5 300 Gesamt 1.450 3.175 Bestand, Stand Juni 2013 14.497 Gesamt 17.672 Zuwachs rd. 22 % 4.4 Entwicklung der Grün- und Freiräume Mit dem Leitbild „Gesundes, ökologisches Modellgebiet mit besonderen Orten“ gewinnen die Grün- und Freiflächen im Gebiet erneut an Bedeutung. Aus der Bestandsanalyse ergibt sich im Wesentlichen die Aufgabe, vorhandene Flächen und bestehende Räume zu qualifizieren, das Nutzungsangebot deutlich zu erweitern und den Flächenbestand an einzelnen Stellen zu ergänzen. Dies gilt insbesondere für die Neuanlage von Spielplätzen. Hier besteht aktuell ein Defizit von rd. 77 Prozent, das sich bei dem zu erwartenden Bevölkerungszuwachs abermals verschärfen würde. Unter Berücksichtigung des Leitbildes bietet es sich an, bei der Ausstattung // 81 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 und Gestaltung der öffentlichen Grün- und Freiflächen einen Schwerpunkt auf gesundheitsfördernde und umweltrelevante Maßnahmen zu setzen. Eine gebietsübergreifende Verbesserung der Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raumes wird mit dem „Grünen Netz Nord“ angestrebt. Hier werden vorhandene, das Gebiet betreffende Planungen zur Vernetzung von Grün- und Freiflächen durch „innere“, fußläufige Wegeverbindungen ergänzt und für Anwohner und Besucher vielfältig nutzbar gemacht (siehe Kapitel 4.4.4.). 4.4.1 Maßnahmen zur Qualifizierung der Grünund Spielflächen Erweiterung des Nutzungsangebotes Das FAN-Gebiet bietet vielfältige räumliche Potentiale, sich allein oder gemeinsam mit anderen auf Grün- und Freiflächen und im Straßenraum aufzuhalten und zu betätigen. Bei der Qualifizierung vorhandener Flächen oder der Neuanlage von Grünund Freiflächen könnten als ruhige Nutzungen ermöglicht bzw. erweitert werden: • Spazierengehen, Lehrpfade, Liegen, Sitzen, Minigolf, Schach, Boule Als bewegungsintensive Nutzungen: • Laufen, Ballspiele jeder Art, Springen, Balancieren, Fahrradfahren, Skaten, Tischfußball, Tischtennis Mit der Anlage von Motorikparks oder Parcours könnten gleichzeitig koordinative Fähigkeiten und Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer gefördert werden. Themen/ Maßnahmen im Umweltbereich könnten u.a. sein: • Wasser: Planschen, Regenwasserbewirtschaftung, Lehmbau • Boden: Entsiegelung • Stadtklima: Fassaden- und Dachbegrünung, Wasserbecken • Pflanzen: Nutzpflanzen, Lehrpfade, Baumpaten • Tiere: Tierbeobachtung, Futter- und Nisthilfen, Artenvielfalt • Lärmminderung • Recycling // 82 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 In Bezug auf Spielplätze sind bisher nicht alle Altersgruppen versorgt. Es fehlen Angebote für Jugendliche, wie z.B. Bolzplätze oder Abenteuerspielplätze. Der geplante Wohngebietspark zwischen Hagen- und Dietlindestraße sieht generationenübergreifende Angebote vor, allerdings sollten auch weiterhin bei der Umgestaltung bzw. Neuanlage von Spielplätzen alle Altersgruppen berücksichtigt werden. Bei der Gestaltung der Grün- und Freiflächen sowie des Straßenraumes sollte u.a. durch die Anlage von Gehwegabsenkungen, Rampen, etc. auf Barrierefreiheit geachtet werden. Bei der Qualifizierung und Neuanlage von Spielplätzen und bei Aufwertungsmaßnahmen im öffentlichen Raum sollten Standorte hinsichtlich der Anlage von Wasserbecken/ Brunnen geprüft werden (Erweiterung des Spielangebotes, Stadtklima). Aufgrund der hohen Bewirtschaftungskosten für solche Anlagen und der angespannten Haushaltssituation sind Sponsering oder andere Public Private Partnership Projekte für bestehende oder evtl. neu einzurichtende Brunnen oder ähnliche Wasserflächen zu akquirieren. Beteiligung von Anwohnern Die Lebens- und Wohnqualität hängt für viele Menschen eng damit zusammen, wie groß ihre Identifikation mit dem Wohnquartier ist und ob eine Verantwortung für das Wohnumfeld empfunden wird. Dazu können Beteiligungsmaßnahmen erheblich beitragen. Die Umgestaltung des Freiaplatzes und die Planung des Wohngebietsparks zeigen das Interesse der Anwohner, sich für ihr Umfeld zu engagieren (z.B. AG Wohngebietspark). Bei der Neu- und Umgestaltung von Grün- und Freiflächen sollte auch weiterhin auf die Beteiligung von Anwohnern geachtet werden. Die Beteiligung ist in allen Arbeitsphasen möglich: In der Planungsphase, wenn Anwohner über zukünftige Gestaltungen und Nutzungen von Flächen entscheiden, in der Umsetzungsphase, in der z.B. Kinder bei der Gestaltung von Spielplatzausstattung mitarbeiten und nach der Fertigstellung, wenn sich Anwohner im Rahmen von „Patenschaften“ z.B. um die Pflege oder die Zugänglichkeit (Auf- und Zusperren) einzelner Flächen kümmern. Die Gesundheit eines Menschen wird auch durch die Zufriedenheit mit seiner Arbeitssituation beeinflusst. In diesem Sinne können Ausbildungsund Qualifizierungsmaßnahmen zum “Wohl“ der Menschen beitragen. Die Neuanlage oder Umgestaltung von Grün- und Freiflächen ist ein besonders geeignetes Arbeitsfeld, um Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen zu integrieren. Die Umsetzung der Baumaßnahme für die Umgestaltung // 83 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 des Grundstücks Gotlindestraße 44 zur öffentlichen Freifläche soll durch die Lehrlinge des sich auf dem Nachbargrundstück befindlichen Ausbildungsbetriebes des Straßenbau- und Grünflächenamtes erfolgen. Maßnahmenvorschläge für einzelne Flächen werden im Folgenden aufgeführt. Ihre Konkretisierung ist für den weiteren Planungsverlauf unter Berücksichtigung der vereinbarten Schwerpunktsetzung, Zielgruppen und unter Beteiligung der künftigen Nutzer, Eigentümer und betroffenen Fachämter vorgesehen. Maßnahmen zur Qualifizierung des Bestands Der Rathauspark ist die am intensivsten genutzte Grünfläche im Gebiet. Sowohl aktuelle Gestaltung als auch Nutzungsmöglichkeiten schöpfen das vorhandene Potential bei weitem nicht aus. Maßnahmenvorschläge sind: • Erneuerung und Erweiterung des Spielplatzes • Erneuerung der Wege • Überarbeitung von Pflanzflächen, Einfassungen, Ausstattung • Umgestaltung der kleinen Parkfläche (z.B. in Zusammenarbeit mit der Oberschule am Rathaus) Der ehemalige Urnenfriedhof Rathausstraße ist in seiner Nutzbarkeit sehr eingeschränkt und dient bisher hauptsächlich als Durchwegung. Maßnahmenvorschläge sind: • Neugestaltung (ggf. konkurrierendes Gutachterverfahren) • Anlage eines Naturspielplatzes mit generationenübergreifenden Angeboten65 • Organisation der Betreuung und Pflege z.B. durch Verein oder private Anwohnerinitiative Der ehemalige Friedhof Lichtenberg („Friedhof Plonzstraße“) ist als Gartendenkmal unter Schutz gestellt. Um seine Qualitäten zu erhalten und Nutzungsmöglichkeiten zu erweitern, werden folgende Maßnahmenvorschläge gemacht: • Qualifizierung der Grünanlage unter Beibehaltung des Friedhofcharakters und Herausarbeitung des Gartendenkmals • Nutzungskonzept für Kapelle 65 Die Maßnahme wird vom Umwelt- und Naturschutzamt abgelehnt. // 84 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Maßnahmen zur Erweiterung des Flächenbestandes und Spielplatzangebotes Um die aktuell bestehende Unterversorgung an öffentlichen Grünflächen und Spielplätzen, die sich mit der Zunahme der Bevölkerung verschärfen wird, zu beheben, ist eine Erweiterung des Angebots notwendig. Aktuell befinden sich vier Freiflächen mit Spielplätzen in Planung: Spielplatz im Wohngebietspark Auf der ehemaligen Schulfläche zwischen Hagen- und Dietlindestraße wird ab 2014 der Wohngebietspark entstehen. Dabei handelt es sich um eine rd. 1 ha große Parkanlage mit Nutzungsangeboten für alle Generationen: Klettern, Trampolin, Labyrinth, Kleinkinderbereich mit Wasserspiel, Tischtennis, Bolzplatz, Streetball-Platz, Sitzgruppen in Rückzugsbereichen (siehe auch Kapitel 4.9.2). Gotlindestraße 44 Auf dem Grundstück der ehemaligen bezirklichen Gärtnerei Gotlindestraße 44 östlich des Friedhofs Lichtenberg ist eine rd. 0,4 ha große öffentliche Freifläche mit Spielplatz und einer Durchwegung zur Bornitzstraße vorgesehen. Die Planung wird durch das zuständige Grünflächenamt erstellt, die Umsetzung der Baumaßnahme soll durch die Lehrlinge des sich auf dem Nachbargrundstück befindlichen Ausbildungsbetriebes des Straßenbau- und Grünflächenamtes erfolgen. Für die Spielplatzplanung haben bereits die Kinder aus der Kita „Plonzstifte“ Ideen zu Papier gebracht. Auch in 2014 sollen vor Planungsbeginn weitere Ideen von Kindern und anderen Anwohnern gesammelt werden. Lindenhof Auf dem Gelände der ehemaligen Kinderklinik Lindenhof ist im Rahmen der Neubebauung durch die HOWOGE ein öffentlich nutzbarer Spielplatz mit einer Fläche von rd. 3.000 m² geplant.66 Gernotstraße 3 Auf dem rd. 1.000 m² großen Grundstück befinden sich gegenwärtig drei Garagen bzw. Nebengebäude. Da es im Besitz eines privaten Eigentümers liegt, ist für die geplante Errichtung eines Spielplatzes der Ankauf des Grundstücks durch das Land Berlin erforderlich. Dieser Bedarf ist rechtzeitig beim zuständigen treuhändnerischen Sanierungsträger Berlins anzumelden. 66 BA Lichtenberg: Abstimmung mit Fachämtern am 09.12.2013. // 85 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Mit der Umsetzung der geplanten Grünflächen und Spielplätze wird unter Berücksichtigung der Bevölkerungszunahme (siehe Kapitel 4.3) ein Versorgungsgrad von rd. 55 Prozent für wohnungsnahe Grünflächen bzw. von 76 Prozent für Spielplätze erreicht.67 Trotz der geplanten Neuanlagen von Spielplätzen besteht im Gebiet weiterhin ein Defizit, vor allem im westlichen Teil. Daher sollte der Spielplatz im Rathauspark in Flächengröße und Nutzungsmöglichkeiten erweitert werden, wobei die (Freiflächen-)planung auf dem Grundstück Frankfurter Allee 135 zu berücksichtigen ist. Des Weiteren wird die Anlage eines Naturspielplatzes mit generationenübergreifenden Spiel- und Freizeitangeboten auf dem ehemaligen Urnenfriedhof Rathausstraße vorgeschlagen. 4.4.2 Maßnahmen zur Qualifizierung privater Freiflächen Erweiterung des privaten Spielangebotes Um ein möglichst vielfältiges und umfangreiches Spielangebot im Gebiet zu erhalten, sollten zusätzlich private Grundstückseigentümer angeregt werden, vorhandene Spielangebote auf ihren Freiflächen zu ergänzen, neu anzulegen und öffentlich zugänglich zu machen. Bei der Errichtung neuer Gebäude ist die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zur Anlage von Spielplätzen gemäß BauOBln zu berücksichtigen. Entsiegelung der Freiflächen Insbesondere im dicht bebauten südöstlichen Bereich des Gebiets, in dem die Freiflächen von einem hohen Versiegelungsgrad gekennzeichnet sind, sollten private Eigentümer dazu angeregt werden, die Freiflächen zu entsiegeln. Neben der Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes würde dadurch auch die Qualität erheblich gesteigert werden. Freifläche um den „Feldherrenhügel“ im ehemaligen MfS-Block Im Rahmen des Konzepts „Campus der Demokratie“ sollte die Freifläche um den „Feldherrenhügel“ in einem beschränkten Wettbewerb zu einer 67 Da aktuell noch keine genauen Flächenangaben vorliegen, wurden bei der Berechnung des Versorgungsgrads die Nettospielflächen mit 70 Prozent der Bruttospielflächen angesetzt. // 86 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 attraktiven Aufenthaltsfläche mit musealem Charakter umgestaltet werden. Die räumliche Beziehung von Haus 1 und dem Feldherrenhügel sollte dadurch unterstrichen und Raum für Außenausstellungen, wie z.B. die Dauerausstellung zur Friedlichen Revolution 1989/90, geschaffen werden. Für die Umgestaltung ist eine Bodenordnung zur Anpassung der Eigentumsverhältnisse erforderlich. Fassaden- und Dachbegrünung Gebietsübergreifend und insbesondere im dicht bebauten südöstlichen Bereich des Gebiets sollten im Bestand und bei Neubau Möglichkeiten für Fassaden- und Dachbegrünungen geprüft werden bzw. private Eigentümer zu diesen Maßnahmen angeregt werden. Positive Wirkungen der Begrünung entstehen für: • Stadtluft (Feuchte, Kühle, Staubbindung) • Energiehaushalt des Gebäudes (Isolierung/ Verschattung) • Tierwelt • Wohn- und Arbeitsumfeld (psychologische Aspekte, Gestaltung) 4.4.3 Maßnahmen zur Qualifizierung des öffentlichen Straßenaums Zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität des Straßenraums werden die folgenden Maßnahmen vorgeschlagen68: • Ergänzung von Straßenbäumen (u.a. in der Alfred-, Atzpodien- und Siegfriedstraße) • Qualifizierung des Straßenbegleitgrüns (u.a. an der Ruschestraße im Bereich Hans-Zoschke-Stadion) • Gebietsübergreifende Ausstattung mit Sitzmöglichkeiten • Gebietsübergreifende Ausstattung mit Fahrradständern • Gebietsübergreifende Überprüfung und ggf. Ergänzung der Ausstattung mit Abfallbehältern • Gebietsübergreifende Ausstattung mit Tütenspendern für Hundekot • Anlage eines Leitsystems zur Information und Orientierung • Anlage von Mittelinseln und Bremsschwellen zur Entschleunigung des Verkehrs gem. Lärmminderungsplan69 (Rüdiger-/ Hubertusstraße, Schottstraße) 68 Weitergehende Maßnahmen u.a. zu Gehwegsanierungen und Anlage von Gehwegvorstreckungen werden in Kapitel 4.7 aufgeführt. 69 SenGUV: Lärmminderungsplanung für Berlin – Aktionsplan, 2008. // 87 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 • Verlagerung des ruhenden Verkehrs im Kunzeweg (Spielstraße) • Verringerung der Fahrbahnbreiten (Atzpodienstraße und Normannenstraße/ Roedeliusplatz) „Grüne Insel Frankfurter Allee“ • Begrünung Mittelstreifen: Für den Mittelstreifen der Frankfurter Allee sollten Möglichkeiten der Begrünung geprüft werden, um die Barrierewirkung und mangelnde Aufenthaltsqualität der Straße zu vermindern.70 • Künstlerische Interventionen im Straßenraum: Alternativ oder ergänzend zur Begrünung des Mittelstreifens kann eine künstlerische Gestaltung des Mittelstreifens erfolgen. Auch im übrigen Straßenraum der Frankfurter Allee kann (ggf. temporäre) Kunst dazu beitragen, die Identifikation der Anwohner mit ihrem Stadtteil zu verbessern und die Attraktivität des Gebiets für Besucher zu steigern. • Qualifizierung Straßenbegleitgrün: Aufzuwerten sind insbesondere die Pflanzflächen auf den Gehwegen und die Böschung an der Alten Frankfurter Allee. • Gestaltung einzelner Bereiche: Eine qualifizierte Gestaltung des Straßenraumes ist insbesondere an der Ecke Möllendorffstraße (sog. Fischerbrunnenplatz), an der Ecke Alfredstraße (ehemals Grünfläche) und im Bereich der Alten Frankfurter Allee erforderlich. Stadtplätze/ Promenade Für die folgenden Straßenräume wird eine Qualifizierung zu Stadtplätzen, zur Promenade o.Ä. vorgeschlagen, z.B. im konkurrierenden Wettbewerbsverfahren (siehe Karte Öffentliche Freiflächen und Grünes Netz Nord im Anhang): • Wohngebietszentrum Alte Frankfurter Allee/ Siegfriedstraße – Umgestaltung als „Kiezzentrum“: Neuordnung der Verkehrsflächen, Neugestaltung der Beläge, Neugestaltung der Böschung, Ausstattung mit Sitzmöbeln, etc. (siehe auch Kapitel 4.9.3) • Straßenraum Grudrunstraße – Umgestaltung des Straßenraumes zu „Trainspotting“ Lichtenberg: Ggf. Neuordnung der Verkehrsflächen; Qualifizierung und Hervorhebung der Blockecken (z.B. durch farbige Gestaltung im Gehweg- oder Straßenbereich); Qualifizierung der bezirkseigenen Fläche Ecke Gernotstraße; auf der Ostseite Anlage von Aussichtsstegen über die Grünböschung hinweg; Berücksichtigung der „Wegeziele“ Gedenkstätte und Friedhof (siehe auch Kapitel 4.9.6) 70 Die Maßnahme wird von der Fachverwaltung aufgrund der hohen (Unterhalts-)Kosten kritisch betrachtet. // 88 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 • „Vorplatz“ vor dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde - Umgestaltung als Eingangssituation zum Zentralfriedhof Friedrichsfelde mit Gedenkstätte und Ausgangspunkt für Spazier-und Radwege Richtung Norden: Neuordnung der Verkehrsflächen, Neugestaltung der Beläge, ggf. Neugestaltung mit Straßenbäumen/ Pflanzflächen, Ausstattung mit Sitzmöbeln, etc. unter Berücksichtigung der alljährlich stattfindenden Gedenkveranstaltung und der Neuordnung von Block 62 (ehemals Grünfläche) (siehe auch Kapitel 4.9.6) • Roedeliusplatz – denkmalgerechte Umgestaltung zum „Kiezzentrum“71: Neuordnung der Verkehrsflächen, Neugestaltung der Beläge, ggf. Neugestaltung mit Straßenbäumen/ Pflanzflächen, Ausstattung mit Sitzmöbeln, etc. unter Einbeziehung der umliegenden Einrichtungen • Rutnikstraße – Umgestaltung zur „Rutnikpromenade“: Neuordnung der Verkehrsflächen, Neugestaltung der Beläge, ggf. Neugestaltung mit Bäumen/ Pflanzflächen, Ausstattung mit Sitzmöbeln und Bewegungsangeboten, Sicherstellung der Sichtachse zur Kapelle • Gotlindestraße - Qualifizierung zum „Grünen Band“: Grundhafte Erneuerung, Neugestaltung mit Bäumen/ Pflanzflächen, Ausstattung mit Sitzmöbeln und ggf. Bewegungsangeboten, Gehwegvorstreckungen im Bereich Kita und Jugendfreizeiteinrichtung, Stellplatzordnung für Kitabereich, Anlage Gehweg vor Kita 4.4.4 „Grünes Netz Nord“ Der öffentliche Raum im Gebiet hat derzeit nur geringe Aufenthaltsqualitäten. Gründe dafür sind gestalterische Defizite, zu geringe Nutzungsmöglichkeiten und eine hohe Belastung durch Verkehr und Verkehrslärm. Entsprechend wenig wird der öffentliche Raum zum Aufenthalt genutzt. Mit den oben aufgeführten Maßnahmen wird eine Aufwertung für einzelne Räume (z.B. Roedeliusplatz) und bezüglich einzelner Ausstattungselemente (z.B. gebietsübergreifend Sitzmöglichkeiten) angestrebt. Mit dem „Grünen Netz Nord“ (siehe Karte Öffentliche Freiflächen und Grünes Netz Nord im Anhang) wird vorgesehen, vorhandene und neue (geplante) Qualitäten im Gebiet zu verbinden und fußläufig in einer Art „Spazier-Parcours“ erfahrbar zu machen . Das „Grüne Netz Nord“ ist identitätsstiftend, regt zur Bewegung an, trägt zur Bildung bei und hilft bei der Orientierung im Gebiet. Zusätzlich kann der Aufbau von nutzbaren, grünen Vernetzungen den Biotopverbund verbessern. 71 Ein Gutachterverfahren bzgl. der Umgestaltung ist für 2014, die Umsetzung für 2015 angestrebt. // 89 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Grundlage für das „Grüne Netz Nord“ bilden bereits vorhandene, das Gebiet betreffenden Planungen zur Vernetzung von Grün- und Freiflächen, die zusammengefasst und erweitert werden. Besonderer Bestandteil des „Grünen Netzes“ ist das „Grüne Band“, mit dem eine direkte Verbindung zwischen dem Stadtpark Lichtenberg und dem Landschaftspark Herzberge vorgesehen ist. Diesbezüglich sollten die Rutnikstraße und Gotlindestraße auf Grundlage eines vertiefenden Gutachtens qualifiziert werden. Die Erweiterung der Grünverbindungen erfolgt durch ein „inneres“ Wegenetz, das gezielt schöne, interessante und nützliche Orte im Gebiet für Fußgänger verbindet und an verschiedenen Stellen Möglichkeiten zum Ausruhen und zu Spiel und Sport anbietet (ausgewiesene Spielplätze und Grünflächen, Sitzmöglichkeiten und Bewegungsangebote im Straßenraum). Vorgesehen sind sowohl Wege im öffentlichen Straßenraum - möglichst abseits der großen Straßen -, als auch „informelle“ Wegebeziehungen etwa entlang sehenswerter privater Innenhöfe. Ein Leitsystem hilft bei der Orientierung, informiert über einzelne Orte, mögliche Nutzungen und gesundheits- und umweltrelevante Themen. Das „Grüne Netz Nord“ ist mit intensiver Beteiligung der Bürger zu entwickeln. Aktuell befindet sich die Arbeitsgemeinschaft Wohnumfeld im Aufbau, die u.a. ein Konzept für einen „Natur- und Gesundheitspfad durch das FAN-Gebiet“ erstellt. 4.5 Entwicklung Einzelhandel und Gewerbe Ausgehend von den Entwicklungszielen, die wohnortnahe Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfs zu verbessern, das Gebiet als Standort für Einzelhandel, Gewerbe und Kultur zu stärken und es gezielt als Standort für Gesundheit und Ökologie zu profilieren, werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen: Das Nahversorgungs-/ Wohngebietszentrum Alte Frankfurter Allee/ Siegfriedstraße sollte qualifiziert und gestärkt werden. Eine Standortgemeinschaft der Gewerbetreibenden zur Aufwertung und Belebung des Zentrums sollte angeregt/ unterstützt werden. Als Ziel- und Umsteigepunkt sollte der öffentliche Straßenraum durch Neuordnung der Verkehrsführung und Parkraumbewirtschaftung sowie durch Straßenbegleitgrün und // 90 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Sitzmöglichkeiten zu einem attraktiven Stadtraum gestaltet werden, der zum Verweilen einlädt. Ein ansprechendes Hotel im unteren Preissegment könnte z.B. eine Ankerfunktion für die Ansiedlung ergänzender Gewerbe auch im Bereich der Einzelhandelsversorgung und Dienstleistungen übernehmen und zur Niveausteigerung des Gewerbes im Bereich beitragen. Die Ansiedlung von Kreativgewerbe im ehemaligen MfS-Block sollte unterstützt werden. Bezugnehmend zum Konzept „Campus der Demokratie“ sollte eine kulturelle, bildungsnahe, kreative Nutzung, die mitunter Angebote für die Öffentlichkeit schafft (Ausstellungen, Veranstaltungen), den Standort wiederbeleben. Es besteht eine Nachfrage von jungen Kreativvereinen/ -unternehmen an innenstadtnahem Raum, die diese Idee umsetzen können. In einem Konzeptverfahren sollte über die weitere Nutzung der Grundstücke Frankfurter Allee 187 des Liegenschaftsfonds entschieden werden. Für die Entwicklung von Standorten für Kreativgewerbe ist ein Konzept zu erarbeiten. Die Möglichkeit zur Ansiedlung solcher Unternehmen ist bei der Entwicklung verschiedener Standorte zu prüfen. Frankfurter Allee 149: Die Außenwirkung der Bibliothek sollte dringend entsprechend ihrer Ankerfunktion verbessert werden. Bei der Vermietung an neue Gewerbe ist auf Synergieeffekte abzuzielen. Hierzu sind Gespräche mit der HOWOGE als Eigentümerin erforderlich. Wochenmarkt: Die Einrichtung eines kleinen Wochenmarktes mit frischen Waren erweitert das bestehende Handelsangebot. Potentielle Standorte sind: Roedeliusplatz, Alte Frankfurter Allee oder entlang der Gudrunstraße. 4.6 Projekte der sozialen und kulturellen Infrastruktur Die im Gebiet vorhandenen Einrichtungen sind zu erhalten. Durch bauliche Maßnahmen mit ökologischem Anspruch sind sie funktionell aufzuwerten und zu stabilisieren. Die nachfolgend aufgeführten Maßnahmen an Bestandseinrichtungen basieren auf den Angaben der jeweiligen Fachverwaltung und Trägern der Einrichtungen bzw. auf eigenen Einschätzungen. Die Vorschläge und groben Kostenschätzungen erübrigen nicht genaue Ermittlungen von Maßnahmen- und Finanzierungsbedarfen im Vorfeld von z.B. Programmplanungen. // 91 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 4.6.1 Kita „Singemäuse“, Gotlindestraße 36/37 • Instandsetzung und Erweiterung der Kapazität durch Neubau um 75 Plätze • Geschätzte Kosten: 1.900 T Euro • Erneuerung und verbesserte Ausstattung der Freifläche • Geschätzte Kosten: rd. 40 T Euro Kita „Bunte Plonzstifte“, Plonzstraße 22 • Umfassende energetische Sanierung • Erneuerung und malermäßige Instandsetzung der Innenräume • Erneuerung der Freifläche • Geschätzte Kosten: rd. 500 T Euro Kita „Kiezspatzen“, Hubertusstraße 5 • Umfassende Sanierungsmaßnahmen sowohl bei der Hülle als auch in den Innenräumen • Erneuerung und verbesserte Ausstattung der Freifläche • Vermögensrechtliche Zuordnung der Spielfreifläche • Geschätzte Kosten: rd. 520 T Euro Kita der ev. Kirchengemeinde, Schottstraße 6 • Kapazitätserweiterung durch Anbau von 20 Plätzen • Geschätzte Kosten: 300 T Euro • Aufwertung der Freifläche • Geschätzte Kosten: rd. 10 T Euro Kita „Sonnengarten“, Rudolf-Reusch-Straße 57 • Umfassende energetische Sanierung • Erneuerung und malermäßige Instandsetzung der Innenräume • Erneuerung der Freifläche • Geschätzte Kosten: rd. 500 T Euro Kita „Minimax“, Rüdigerstraße 76 • Dachausbau und Neueindeckung • Geschätzte Kosten: rd. 200 T Euro Neben den dargestellten Sanierungs-, Umbau und Erweiterungsmaßnahmen an den bestehenden Einrichtungen ist an folgenden Standorten die // 92 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Errichtung von Kitas als Neubau oder durch Umbau in bestehenden Gebäuden durch private Bauherren geplant: • Lindenhof, • Rathausstraße 12, • Gotlindestr. 44. 4.6.2 Schulen „Schule am Rathaus“ Nach Umsetzung der finanziell gesicherten Maßnahmen zur Erneuerung der Sporthalle und der Sanierung der Fenster im Jahr 2014 verbleiben an dem Standort folgende Maßnahmen und Kosten: Schulgebäude • Sanierung der Fassade des Schulgebäudes • Erneuerung der Eingangstreppenanlage • Sanierung von Klassenräumen und Aula • Geschätzte Kosten: rd. 2.000 T Euro Freiflächen • Verbesserung der Aufenthaltsqualität der Schulfreifläche durch verbesserte Ausstattung • Geschätzte Kosten: rd. 120 T Euro Geschätzte Gesamtkosten: rd. 2.120 T Euro „Grundschule auf dem lichten Berg“ Schulgebäude • Trockenlegungsmaßnahmen • Erneuerung der Hausanschluss-Station • Erneuerung des Fußbodenbelags im Schulgebäude • Erneuerung Fachräume • Geschätzte Kosten: rd. 400 T Euro Freiflächen • Sanierung der ungedeckten Schulsportfläche mit Kleinspielfeld und div. Leichtathletikanlagen • Errichtung Ballfangzaunanlage • Geschätzte Kosten: rd. 216 T Euro // 93 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Sanierung Pausenhoffläche • Erneuerung Einfriedung einschließlich Tore • Geschätzte Kosten: rd. 416 T Euro Sporthalle • Geschätzte Kosten: rd. 1.500 T Euro Geschätzte Gesamtkosten: rd. 2.532 T Euro Neben der Modernisierung und Instandsetzung des Bestandes wird bei steigenden Schülerzahlen eine Erweiterung des Standortes über die Kapazität der Filliale Siegfriedstraße hinaus geprüft. Kreativitätsgymnasium Zusätzlich zu den Maßnahmen im Konjunkturpaket II und bisher im Rahmen des Programms Stadtumbau geförderten Maßnahmen sind umfassende Maßnahmen zur Erneuerung und Anpassung an zeitgemäße Standards erforderlich. Gebäude • Dachausbau und Neueindeckung Hauptgebäude 800 T Euro • Aufstockung Mensa mit Fluchttreppe 220 T Euro • Sporthalle Erneuerung Dach 100 T Euro • Aufstockung Verbindungsbau zur Sporthalle 150 T Euro • Geschätzte Kosten: rd. 1.270 T Euro Freiflächen • Erneuerung Freifläche • Geschätzte Kosten: 200 T Euro Geschätzte Gesamtkosten: rd. 1.470 T Euro Mittelfristig ist eine Potenzialfläche für Schulzwecke am Standort an der Hagen-/ Rüdigerstraße gesichert. 4.6.3 Sport- und Freizeiteinrichtungen Sanierung Sporthalle Hagenstraße • Grundinstandsetzung und energetische Sanierung der Sportalle einschließlich Dach- und Fassade • Geschätzte Kosten 1.800 T Euro // 94 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Hans-Zoschke-Stadion • Umbau Spielfeld von Natur- auf Kunstrasen mit Trainingsplatzbeleuchtung • Sanierung II. BA Natursteinmauern • Sanierung Kassenhäuschen • Bau eines Tiefbrunnens zur Rasenbewässerung • Erneuerung Grundstückszaun mit Toren • Geschätzte Gesamtkosten: 1.247 T Euro Um Konflikte zu vermeiden, sind vor Umsetzung der Maßnahmen für eine Erweiterung der Nutzungszeiten des Stadions die zu erwartenden Auswirkungen auf die umgebende Wohnbebauung zu untersuchen. Maßnahmen an den Schulsporthallen sind im Kapitel 4.6.2 den jeweiligen Schulstandorten zugeordnet. Jugendfreizeiteinrichtungen Neben dem bereits dargestellten Neubau einer Jugendfreizeiteinrichtung am Standort Gotlindestraße sind keine weiteren neuen Einrichtungen vorgesehen. Zur Minderung dieses Defizits bei Angeboten im Jugendfreizeitbereich wird die Ansiedlung des Caritas Kinder- und Jugendzentrums „Magdalena“ aus dem Stadtteil Frankfurter Allee Süd angestrebt. Hierfür sind geeignete Räumlichkeiten in Bestandsobjekten, die nicht bereits durch das Jugendamt genutzt werden, zu suchen. 4.6.4 Kultur- und Bildungseinrichtungen Kieztreffpunkt • Kein Neubau geplant, zur besseren räumlichen Verteilung der Angebote ist eine Verlagerung von Standorten zu untersuchen (z.B. in Gebäude an der Ruschestraße - ehemaliges MfS-Areal) Bibliothek, Frankfurter Allee 149 • Verbesserte Erschließung durch Anlage einer Außentreppe inkl. Baumaßnahmen zur Anpassung im Inneren • Geschätzte Kosten: rd. 50 T Euro Leitsystem • Entwicklung und Umsetzung eines Leitsystems zur Orientierung im Gebiet mit Hinweisen auf Einrichtungen und Projekte sowie besondere Orte, touristische Hinweise; Führung entlang der „Schleichwege“ durch das Gebiet • Geschätzte Kosten: rd. 100 T Euro // 95 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 4.6.5 Spielleitplanung Spielleitplanung ist ein relativ neues Instrument der informellen Planung, durch welche Maßnahmen im öffentlichen Raum und in Einrichtungen im Hinblick auf ihre Relevanz für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene initiiert, beurteilt und gesteuert werden können. Im November 2010 hat die BVV Lichtenberg den Beschluss zur Initiierung einer Spielleitplanung für die Region Alt-Lichtenberg/ Frankfurter Allee Nord durch das Bezirksamt gefasst. Seitens der Jugendverwaltung des Bezirks wird angestrebt, ab Frühjahr 2014 mit der Erarbeitung einer Spielleitplanung zu beginnen. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Erarbeitung der Spielleitplanung ist für die Jugendverwaltung der Aufbau einer kontinuierlichen und vernetzten Beteiligungsstruktur. Entsprechend wird eine ämterübergreifende Steuerungsrunde unter Federführung der Jugendverwaltung eingerichtet. Erste Aufgaben der Steuerungsrunde werden sein: Die Erarbeitung der Aufgabenstellung für die Spielleitplanung, die Bestimmung des Geltungsbereiches und die Auswahl des Büros, das den Spielleitplan erarbeitet. Der Prozess der Erarbeitung der Spielleitplanung unter intensiver Beteiligung von Kindern und Jugendlichen sowie wichtigen Einrichtungen, wie Kita, Grundschulen und Trägern wird sich voraussichtlich über einen Zeitraum von rd. 1,5 Jahren erstrecken. Der gesamte Prozess wird durch Starterprojekte komplettiert. Über die abgestimmte Spielleitplanung soll ein Beschluss im BA und BVV gefasst werden. 4.7 Entwicklung Verkehr und Straßenraum Im Rahmen eines Verkehrs- und Parkraumkonzeptes wurden durch das Büro Steinbrecher & Partner Ingenieurgesellschaft mbH vertiefende Untersuchungen in Varianten sowie entsprechende Lösungsansätze erarbeitet. Um die Wohnfunktion des Gebiets zu stärken, sieht das Konzept grundsätzlich eine Reduzierung der Verkehrsbelastung durch Verkehrsvermeidung und –lenkung sowie die Verbesserung der Bedingungen für den nicht-motorisierten Verkehr vor. Dies wird durch verschiedene Maßnahmen erreicht. // 96 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 4.7.1 Fließender Verkehr Durch die Aktivierung von Wohnungsbaupotentialen im Gebiet FAN, wie z.B. auf dem Lindenhof, an der Gotlinde- und der Kriemhildstraße sowie eine Nachverdichtung des Wohnungsbestandes durch Dachgeschossausbau kommt es aufgrund der steigenden Einwohnerzahlen auch zu einer Erhöhung des Fahrtenaufkommens. Zur Verkehrsberuhigung und -sicherheit dienen sowohl straßenräumliche Maßnahmen, wie die Anlage von Mittelinseln und Gehwegvorstreckungen und die Verringerung von Fahrbahnbreiten, als auch die Begrenzung von Fahrgeschwindigkeiten und die Sanierung von Straßen- und Gehwegbelägen (siehe Karte Maßnahmenplan Verkehr im Anhang). Eine Reduzierung des Verkehrsaufkommens wird insbesondere mit der Förderung nicht motorisierter Verkehrsmittel des Umweltverbundes (Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV) als auch mit der Überprüfung geeigneter Zonen für eine Parkraumbewirtschaftung angestrebt. Das Maßnahmenkonzept sieht vor, gebietsübergreifend vorhandene Schäden der Beläge von Straßen und Gehwegen zu beseitigen und Baumscheiben ausreichend groß anzulegen. Gehwegvorstreckungen werden an Standorten der sozialen Infrastruktur und zur Erleichterung der Wegeverbindungen im „Grünen Netz Nord“ (siehe Karte Öffentliche Freiflächen und Grünes Netz Nord im Anhang) vorgesehen. Bei allen Maßnahmen sollte eine weitestgehende Barrierefreiheit verfolgt werden. Bei der Anlage von Radwegen sollten bei Straßen mit Kopfsteinpflaster, deren Pflasterbelag beibehalten werden soll, in dem von den Radfahrern genutzten Bereich die Fugen optimiert oder glatte Pflastersteine verlegt werden. Radwege können nur dort angelegt werden, wo im Straßenprofil ein entsprechendes Potenzial besteht. Eine weitere wichtige Maßnahme zur Verbesserung der Verkehrssituation ist die Vermeidung nicht gebietszugehöriger Verkehre, wie Durchgangsverkehr und Fremdparken im Zusammenhang Park&Ride für fremde Innenstadtpassanten im Umfeld des ÖPNV (besonders U-Bahn). Im Folgenden werden Maßnahmen konkretisiert, die den Umweltverbund fördern, die Aufenthaltsqualität und das Stadtbild verbessern: Frankfurter Allee • Mehr Querungsmöglichkeiten für Fußgänger und Radfahrer zwischen Rathaus- und Atzpodienstraße (Querung zwischen Ruscheund Magdalenenstraße besteht bereits) // 97 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 • Herstellung eines Radweges auf der Nord- und Südseite auf der Lichtenberger Brücke, Anbindung des nördlichen Radweges an die Gudrunstraße über die bestehende Rampe • Prüfung von Begrünung auf Mittelstreifen • Verringerung der Spurbreiten • Angebotsstreifen für Radfahrer über Lichtenberger Brücke • Verlagerung der nördlichen Fahrspuren Richtung Zentrum zulasten des Mittelstreifens (Begrünung Mittelstreifen und Fahrspurverlagerung, -einengung bzw. -rückbau wird vom Bezirksamt nicht empfohlen, da die Mittelinseln zur Querung und für den Aufzug zu den U-Bahnhöfen genutzt werden) Siegfriedstraße • Anlage von Gehwegvorstreckungen und Baumscheiben im Gehwegbereich nördlich der Rüdigerstraße Rutnikstraße: • Neuordnung der Verkehrsflächen/ Stellplatzanlagen, Aufwertung von Promenade/ Grünstreifen zur Umsetzung der Maßnahme „Grünes Band“ (siehe auch Kapitel 4.4.4) Gotlindestraße • Grundhafte Erneuerung des westlichen Bereichs der Straße im Zusammenhang mit Neubauvorhaben • Querungshilfe im Bereich Kita und Jugendfreizeiteinrichtung unter Berücksichtigung einer evtl. neu einzurichtenden Busverbindung • Stellplatzordnung für Kitabereich • Anlage eines Gehweg vor Kita Alfredstraße • Ergänzung von Straßenbäumen (ist aufgrund von Bodenbelegung mit Medien zu prüfen) Ruschestraße • Querungshilfe vor Friedhofsausgang Ruschestraße 8 Ruschestraße zwischen Normannen- und Bornitzstraße • Grundhafter Neubau • Wegfall der Parkspur • tlw. Ersatzstellplätze auf öffentlichem Parkplatz Rusche-/ Gotlindestraße • Anlage von Radverkehrsanlagen // 98 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Roedeliusplatz • Verringerung der Fahrbahnbreiten • Neuordnung der Verkehrsflächen/ Stellplatzanlagen • Aufwertung des Platzbereichs • Anlegen von Radverkehrsanlagen • Einrichtung von Gehwegvorstreckungen Fanningerstraße zwischen Alfred- und Atzpodienstraße • Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit für den Radverkehr Atzpodienstraße zwischen Fanningerstraße und Frankfurter Allee • Einrichtung von Haltestellenkap und Gehwegvorstreckungen Rüdigerstraße • Einrichtung von Gehwegvorstreckungen zwischen Schott- und Gudrunstraße • Aufwertung des Straßenraums Hagenstraße zwischen Gotlinde- und Rüdigerstraße • Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit für den Radverkehr • Aufhebung der Einbahnstraßenregelung für Radverkehr prüfen Kriemhildstraße zwischen Rüdiger- und Gudrunstraße • Geplante Routenführung Bus 256 erfordert Änderung der Parkordnung (Abgang der Stellplätze Kriemhildstraße West und Änderung von Längs- in Querparken Kriemhildstraße Ost); alternativ: Einbahnstraße in Richtung Süden und Beibehaltung der bestehenden Parkordnung (Konzept wird gegenwärtig erarbeitet) Fanningerstraße zwischen Siegfried- und Gernotstraße • Wegfall der Wendeschleife Straßenbahn • Änderung von Längs- in Querparken Südseite • Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit für Radverkehr • Einrichtung RVA prüfen • Einrichtung von Gehwegvorstreckungen Alte Frankfurter Allee/ Siegfriedstraße • Neuordnung der Verkehrsflächen/ Stellplatzanlagen • Aufwertung des Bahnhofsvorplatzes • Funktions- und Gestaltungskonzept in konkurrierendem Gutachterverfahren // 99 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Alte Frankfurter Allee zwischen Siegfried- und Hagenstraße • Straßenumbau durch Neustrukturierung der Haltestelle für Straßenbahn und Bus 72 4.7.2 Ruhender Verkehr Die Neuordnung des ruhenden Verkehrs ist nicht als „autofreundliche Gestaltung“ des Gebiets FAN zu sehen. Sie dient der Verbesserung der Wohnfunktion des Gebiets im Einklang mit den teilweise überregionalen Einrichtungen der Infrastruktur. • Einführung einer Anwohnerparkregelung (positive Resonanz der Beteiligten auf der 1. FAN-Konferenz 2014, Gutachten in Vorbereitung) • Neuorganisation öffentlicher Stellplätze an den Aufkommensschwerpunkten und die Bewirtschaftung dieser in Form von Parkentgelt und/oder zeitlicher Begrenzung • Einbezug zentraler Einrichtungen (Sana-Klinikum Lichtenberg, Agentur für Arbeit, Stasi-Museum) in das Parkraummanagement, Forderung des Nachweises ausreichender Stellplätze durch vorgenannte Institutionen • Genehmigung von neuen Wohnbaugebieten nur unter der Maßgabe, dass ein ausreichender Stellplatznachweis auf eigenem Grundstück erfolgt • Beauftragung einer Ausführungsplanung zur Einführung Anwohnerparken einschließlich vorbereitender Leistungen 4.7.3 Öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV) Um die ÖPNV-Nutzung zu fördern, sollte die Haltestellenerreichbarkeit und -situation im Gebiet FAN verbessert und langfristig eine gute Erschließung des Gebiets gewährleistet werden. Dies betrifft besonders die derzeit defizitär versorgten Bereiche um das Arbeitsamt Rusche-/ Gotlindestraße und um den Lindenhof und die Kriemhildstraße. Eine wichtige Rolle spielt die Erschließung der neu entwickelten Wohnstandorte an der Kriemhildstraße und die ab 2015 geplante Entwicklung eines Wohnquartiers auf dem Areal des ehemaligen Kinderkrankenhauses Lindenhof. Eine Reaktivierung der 2012 eingestellten Buslinie 265 führt zu einer Verbesserung der Situation. 72 Ergänzung von Maßnahmen aus Steinbrecher & Partner Ingenieurgesellschaft mbH: Verkehrs- und Parkraumkonzept, Bereich Frankfurter Allee Nord, 2012. // 100 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Abb.20: Steinbrecher und Partner, Abdeckung ÖPNV 4.7.4 Radwegenetz Zur Verbesserung der Radwegeinfrastruktur sind folgende Maßnahmenerforderlich: Abschnitt Abschnittslänge (rd.) Maßnahme Ruschestraße zwischen Nor- 350 m mannen- und Rutnikstraße Anlegen von Radverkehrsanlagen (Radfahrstreifen oder Schutzstreifen) Roedeliusplatz 115 m Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit, Strukturierung der Radverkehrsführung Fanningerstraße zwischen Alfred-und Atzpodienstraße 200 m Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit Atzpodienstraße zwischen 280 m Fanningerstraße und Frankfurter Allee Anlegen von Radverkehrsanlagen (Radfahrstreifen oder Schutzstreifen) Hagenstraße zwischen Gotlinde- und Rüdigerstraße 280 m Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit Fanningerstraße zwischen Siegfried- und Gudrunstraße 340 m Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit Kriemhildstraße zwischen Rüdiger- und Gudrunstraße 90 m Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit // 101 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Abb.21: Steinbrecher und Partner, Zielroutennetz Radverkehr In Ergänzung zu den o.g. Maßnahmen werden Querungshilfen für den Radverkehr an ausgewählten Knotenpunkten empfohlen. Weiteres Element der Radverkehrsinfrastruktur sind Fahrradabstellanlagen. Das Fahrradparken, insbesondere das Kurzzeitparken im öffentlichen Straßenland, im Umfeld öffentlicher und gewerblicher Einrichtungen und das Langzeitparken im Umfeld von Haltestellen des ÖPNV, erfordern ausreichende Stellplatzanlagen. An ausgewählten Standorten mit relativ entspannter Stellplatzsituation könnten zukünftig bestehende Parkstände des KfzVerkehrs für Fahrradabstellanlagen umfunktioniert werden. 4.7.5 Fußgängerverkehr Für den übergeordneten Fußgängerverkehr im Gebiet können folgende Handlungsempfehlungen gegeben werden: Teilbereich Funktion Maßnahme Ehemaliges MfSAreal Verbindung U-Magdalenenstraße mit Verwaltungsstandorten Normannen- und Gotlindestraße sowie StasiMuseum Qualifizierung der Fußgängerverbindung Ehemaliger Friedhof an der Rudolf-ReuschStraße Grüne Verbindungsachse zwischen Rathauspark und Verwaltungsstandort Normannen-/ Ruschestraße Querungshilfen Rathausstraße, Rudolf-Reusch-, Ruschestraße Rutnikstraße Verbindungsachse zwischen Aufwertung der GrünfläStadtpark Lichtenberg und che/ Entwicklung einer Wohnquartier/ öffentlicher Promenade Raum mit Aufenthaltsqualität // 102 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Teilbereich Funktion Maßnahme Hans-ZoschkeStadion Kaltluftentstehungsgebiet, grüne Achsen zwischen Stadion und Bebauung Aufwertung der Randbereiche, Zugangsbereiche Roedeliusplatz Knotenpunkt Fußgängerströme, Begegnungsraum, Aufenthaltsqualität Umstrukturierung der Verkehrsflächen nördlich des Roedeliusplatzes, Aufwertung der Platzsituation, Pflege der Grünanlage Freiaplatz Knotenpunkt Fußgängerströme, Begegnungsraum, Aufenthaltsqualität, Umsteigepunkt ÖPNV Akzentuierung der Zugangsbereiche Zentralfriedhof Friedrichsfelde einschließlich Vorplatz Ruhe- und Begegnungsraum, Kaltluftentstehungsgebiet Gestaltung des Vorplatzes, Aufwertung und Pflege der Grünanlage Alte Frankfurter Allee/ Siegfriedstraße Süd Knotenpunkt Fußgängerströme, Begegnungsraum, Aufenthaltsqualität, Marktplatz, Umsteigepunkt ÖPNV Umstrukturierung und Gestaltung des Straßenraumes, Schaffung einer Platzsituation, Verbesserung der Aufenthaltsqualität Ergänzt werden die Handlungsempfehlungen durch kleinteilige Maßnahmen im Straßenraum, wie z.B. Gehwegvorstreckungen im Bereich von Kitas und Schulen sowie Grün- und Wegeverbindungen durch den Blockinnenbereich. Durch Querungshilfen für den Fußgängerverkehr, wie z.B. Gehwegvorstreckungen, werden folgende Ziele erreicht: • Erhöhung der Verkehrssicherheit • Verbesserung der Barrierefreiheit • Entschleunigung des motorisierten Verkehrs73 Wichtiger Bestandteil des Verkehrsnetzes für Fußgänger ist das informelle Wegenetz des „Grünen Netzes Nord“, welches Verbindungen zwischen Orten auch abseits des Straßennetzes schaffen soll (siehe Kapitel 4.4.4). 73 Steinbrecher & Partner Ingenieurgesellschaft mbH: Verkehrs- und Parkraumkonzept, Bereich Frankfurter Allee Nord, 2012. // 103 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Abb.22: Steinbrecher und Partner, Handlungsempfehlungen Fußgängerverkehr 4.8 Energetisches Quartierskonzept und Klima 4.8.1 Klimaschutz Der Bezirk Lichtenberg hat sich im Rahmen der Nationalen Klimaschutzoffensive das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 den CO2-Ausstoß erheblich zu reduzieren. Nach frühzeitigen Maßnahmen, wie der Einführung eines Energiemanagements für bezirkliche Gebäude, der Einrichtung von Klimabüros, der Beteiligung an der Berliner Solarbörse, der Durchführung von fifty-fiftyProjekten an Schulen sowie Sanierungsmaßnahmen der Lichtenberger Wohnungswirtschaft wurde in Folge der Energiekonferenz in Lichtenberg eine bezirkliche Kampagne zum Klimaschutz gebildet. Unter frühzeitiger Beteiligung der Akteure in Form von Interviews, Zukunftswerkstätten und Experten-Workshops wurde im Jahr 2010 in Lichtenberg als erstem Berliner Stadtbezirk durch die B.&S.U. und der Borchert GeoInfo GmbH ein bezirklich integriertes Klimaschutzkonzept erarbeitet. Im Konzept sind, ausgehend vom Bezugsjahr 2007, ebenfalls Ansätze für zwei Szenarien dargestellt, aus denen folgende Reduzierungsziele für Wärme und Strom bis zum Jahr 2020 abgeleitet werden können: Reduzierung 2007/08 Referenzszenario Klimaszenario gesamt jährlich gesamt jährlich Endenergieverbrauch -6 % -0,50 % -14 % -10 % CO2-Emissionen -9 % -0,67 % -18 % -1,37 % t CO2 pro Person 2020* 4,0 3,5 * Bevölkerungsprognose 2011-2030 für den Bezirk – Mittlere Variante 2020: 277.900 Personen // 104 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Je nach Verbrauchersektoren und Akteuren wurden folgende Maßnahmen entwickelt: Übergeordnete Maßnahmen • Einrichtung eines bezirklichen Klimaschutzrates • Klimaschutzmanager • Klimaschutzkommunikation • Modellprojekt Klimaschutzsiedlung Private Haushalte • Sanierungsoffensive für Wohn- und Nichtwohngebäude • Kooperation mit der Wohnungswirtschaft • Optimierung der Energieberatung • Energieberatung für Leistungsempfänger • Energiesparwettbewerbe Kommunale Gebäude • Energetische Sanierungsstandards für bezirkliche Liegenschaften • Weiterentwicklung des Energiemanagements • Energieprojekte an Schulen • Nutzermotivation in Verwaltungsgebäuden • Ausbau der Kooperation mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Industrie und Gewerbe • Energieeffizienz Coaching für Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (GDH)/ Betriebliche Energiekonzepte • Energie-Check Handwerk • Themenspezifische Kampagnen für GHD Sektor • EnergieEffizienz-Netzwerk Lichtenberg • Handwerker-Plattform • Energieeinsparung in Sportvereinen Verkehr • Ausbau des ÖPNV • Modernisierung des bezirklichen Fuhrparks • Weiterentwicklung des Radwegekonzepts • Verbesserung des Abstellangebots für Fahrräder • Aktionen zu nachhaltiger Mobilität/ Mobilitätserziehung // 105 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Energieversorgung • Energetische Nutzung von Biomasse • Ausbau der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung • Ausbau erneuerbarer Energien • Ausbau Solardachbörse • Solarparks74 Wichtige Projekte wurden bereits umgesetzt. Durch die Einsetzung einer Klimaschutzbeauftragten im Bezirksamt Lichtenberg wird die Umsetzung der Projektvorschläge und Verstetigung der Projekte sichergestellt. In Kooperation mit bezirklichen und externen Akteuren ist das Verfahren zum Klimaschutz fortzuentwickeln. Insgesamt entsteht durch die Umsetzung der Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept für den Gesamtbezirk ein jährliches Einsparungspotential von 1,0 Prozent hinsichtlich des Energieverbrauchs und 1,2 Prozent hinsichtlich der CO2-Emission. 4.8.2 Energetisches Quartierskonzept In Fortführung des bezirklichen Klimaschutzkonzepts wurde für das Stadtumbau- und Sanierungsgebiet FAN im Jahr 2012 ein Energetisches Quartierskonzept entwickelt. Dieses Rahmenkonzept bietet im Zeitraum bis 2025 die Grundlage zur schrittweisen Konkretisierung der Gesamtgebietsplanung und entsprechender Teilräume oder Einzelprojekte. Begleitet werden sollen die geplanten Maßnahmen und Projekte durch ein langfristiges Monitoring. Ausgehend vom gutem Stand der energetischen Erneuerung des Gebiets greift das Energetische Konzept die Leitbildorientierung des „Modellgebiets“ auf: Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen mit quartiersbezogener Wirkung sollen mit modellhaften energetischen Lösungen verknüpft werden. Sie sollen Vorbild- und Anstoßwirkung für weitere Maßnahmen im Gebiet und darüber hinaus entfalten und zur Imagebildung beitragen. Die energetische Entwicklung des Gebiets FAN erfolgt nach folgenden Kriterien: 74 Bezirksamt Lichtenberg [Hrsg.], B.&S.U. Beratungs- und Servicegesellschaft Umwelt mbH: Integriertes kommunales Klimaschutzkonzept 2010, Bezirk Lichtenberg zu Berlin, 2010. // 106 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Städtebauliche Entwicklung und Mobilität • Verträgliche Erhöhung der Nutzungsdichte im Bestand und Entwicklung neuer Baugebiete im Norden und Osten des Gebiets • Stärkung des Nahversorgungszentrums Siegfriedstraße, Ausbau von Betreuungs- und Bildungsangeboten für Kinder und Aufwertung der öffentlichen Kommunikations-, Freizeit- und Erholungsräume im Gebiet • Schaffung attraktiver und barrierearmer Wege für Fußgänger und Radfahrer mit Verknüpfungen zum Umfeld, Erweiterung der Buserschließung, Ausbau des ÖPNV-Knotens Alte Frankfurter Allee zur Mobilitätsstation sowie der Infrastruktur für E-Mobilität, Umsetzung der Maßnahmen des Verkehrs- und Parkraumkonzeptes Gebäudesanierung, Energiesysteme und -träger • Berücksichtigung des Erneuerungsstandes und der Belastbarkeit für Eigentümer und Nutzer: Konzentration der energetischen Modernisierung auf unsanierte und teilsanierte Gebäude • Erzielung einer Vorbildwirkung des Landes Berlin bei der energetischen Sanierung von öffentlichen Gebäuden: Energetische Optimierung des gesamten Gebäudebestandes bis zum Jahr 2025 • Erweiterung der Energieversorgung des Gebiets mit Systemen der Kraft-Wärme-Kopplung: Ausbau der Fernwärme, Aufbau von Nahwärmesystemen an geeigneten Standorten • Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien in den Energiesystemen • Zurückdrängung von Öl und Kohle als Energieträger • Ausbau der Erzeugung und Nutzung von erneuerbaren Energien im Gebiet: Verstärkte Nutzung von solarer Strahlung und von Erdwärme (Fokus Neubauprojekte) Transparenz, Akzeptanz und Aktivierung • Intensive Planungsbeteiligung aller Akteure und der Gebietsbevölkerung • Einbettung der energetischen Maßnahmen in ganzheitliche Aufwertungen • Beachtung von tragbaren Kosten und Sozialverträglichkeit bei der Projektentwicklung • Klärung von Interessenkonflikte bei Neuausrichtungen von Versorgungslösungen im Dialog • Ausbau der Informationen zum energetischen Stand, zur Entwicklung und zu den Wirkungen von Maßnahmen // 107 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 • Beratung und Koordinierung quartiersbezogener energetischer Projekte und offensive Ansprache von Eigentümern bei festgestellten hohen Handlungsbedarfen • Offensiver Einsatz von Gremien, Aktionen und Projekten zur Sensibilisierung der Belange des Klimaschutzes Modellprojekte Mit folgenden Zielstellungen sollen Modellprojekte zur kurzfristigen Umsetzung ausgewählt werden: • Eine hohe Vorbild- bzw. Anstoßwirkung für weitere Maßnahmen im Gebiet und darüber hinaus zu erzielen • Die Imagebildung eines ökologischen Modellgebiets zu befördern sowie • Die Projekte in einem hohen energetischen Standard zu realisieren Zugleich muss darauf verwiesen werden, dass der Mehraufwand aufgrund des modellhaften Ansatzes für die energetische Gesamtbilanz des Gebiets kaum signifikante Effekte erzeugt. Der Mehrwert für die energetische Gebietsentwicklung liegt vor allem in der beabsichtigten Vorbild- und Anstoßwirkung mit Blick auf die vielschichtige Eigentümerstruktur des Gebiets. Die Bestimmung der Modellprojekte orientiert sich an folgenden Kriterien: • Fokussierung auf Projekte mit Quartierswirkung: Im Vordergrund stehen Projekte, die aufgrund ihres Umfangs sowie ihrer Aufgabe für die Quartiersentwicklung eine besondere Bedeutung haben • Erzielung einer thematischen Breite, die sich an den Handlungsschwerpunkten der energetischen Gebietsentwicklung anlehnt • Berücksichtigung einer möglichst realistischen Umsetzbarkeit in einem fassbaren Zeitraum (5-10 Jahre) Als Modellprojekte werden vorgeschlagen: • Bildungscampus Rüdigerstraße - Modellhafte Sanierung des Kreativgymnasiums (Maßnahme begonnen) • Umsetzung grundstücksübergreifender energetischer Sanierungsmaßnahmen in einem Gebiet mit heterogener Eigentümerstruktur (Maßnahme beantragt) / Pilotprojekt: Smart Metering • Neues Wohnquartier Lindenhof • Ökologischer Umbau ehemaliges MfS-Areal75 • Konzept zu gebietsübergreifendem Regenwassermanagement 75 Bürogemeinschaft BBP/SBH: Energetisches Quartierskonzept Stadtumbauund Sanierungsgebiet Frankfurter Allee Nord, 2013. // 108 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 4.8.3 Mobilitätskonzept Mit rd. 28 Prozent Anteil an der CO2-Emission liegt der Verkehr an zweiter Stelle der CO2-Emittenten hinter den Haushalten (48 Prozent) und vor der Wirtschaft (23 Prozent). In Bezug auf den Energieverbrauch hat der Verkehr einen Anteil von 24,5 Prozent hinter dem Sektor Haushalt (57,9 Prozent) und vor dem Sektor Wirtschaft (16,4 Prozent).76 Mit einer Verringerung des Energieverbrauchs und des CO2-Ausstoßes im Sektor Verkehr kann ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Auf der Grundlage des Lichtenberger Klimaschutzkonzeptes wird seit 2013 ein Mobilitätskonzept vorbereitet. Hierbei sollen fünf Bereiche stellvertretend für typische Lichtenberger Siedlungsstrukturen hinsichtlich des Mobilitätsverhaltens der Bewohner und der Verkehrsströme untersucht werden. In Auswertung der Analyse sind Konzepte im Verkehrssektor als Klimaschutzmaßnahmen zu entwickeln. Einer der fünf Lichtenberger Untersuchungsbereiche ist der Bereich Alte Frankfurter Allee als innerstädtischer Bereich mit dichter, nachgründerzeitlicher Bebauung und guter Anbindung an den ÖPNV. Die zu entwickelnden Maßnahmen müssen auf die Stärkung des nichtmotorisierten Verkehrs abzielen. Für die Fälle, in welchen nicht auf einen motorisierten Individualverkehr verzichtet werden kann, sind ökologisch orientierte Angebote, wie Car-Sharing und E-Tankstellen zu entwickeln. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf der Attraktivitätssteigerung des ÖPNV, auf optimaler Vernetzung mit dem Rad- und Fußwegeverkehr. Diese Elemente können in einer Mobilitätsstation im Bereich Alte Frankfurter Allee zusammengefasst werden. Als ein weiterer Baustein eines Mobilitätskonzeptes für das Gebiet FAN ist das bereits im Integrierten Stadtentwicklungskonzept 2009 vorgeschlagene „Grüne Netz Nord“ zu sehen. Zur fußläufigen Verbindung von stark frequentierten Flächen, wie z.B. öffentlichen Freiflächen, wird ein Wegenetz parallel zum bestehenden Straßennetz vorgeschlagen. 76 Bezirksamt Lichtenberg [Hrsg.], B.&S.U. Beratungs- und Servicegesellschaft Umwelt mbH: Integriertes kommunales Klimaschutzkonzept 2010, Bezirk Lichtenberg zu Berlin, 2010. // 109 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 4.8.4 Lärmminderung Mit der Lärmminderungsplanung hat die Berliner Senatsverwaltung bereits 2008 ein qualifiziertes Maßnahmenkonzept für das Gebiet FAN erarbeitet. Die hier vorgeschlagenen Maßnahmen beinhalten sowohl straßenräumliche Maßnahmen, wie die Anlage von Mittelinseln und Gehwegvorstreckungen und den Ausbau des Radwegenetzes, als auch Geschwindigkeitsregelungen, wie die Erweiterung der Tempo-30-Zone und Maßnahmen der Verkehrsorganisation durch Parkregelungen und Verkehrslenkung, ergänzt von Maßnahmen zu Gleis- und Fahrbahnsanierungen und Schallschutzmaßnahmen. Ein großer Teil der in der Lärmminderungsplanung 2008 für das Konzeptgebiet Frankfurter Allee Nord vorgesehenen Maßnahmen wurden bereits umgesetzt: • Tempo-30 in Alfredstraße, Siegfriedstraße, Gudrunstraße, Alte Frankfurter Allee • Aufhebung Gehwegparken in der Alfredstraße • Haltestellenkap und Verbesserung Gehwegbereich in der Alfredstraße • Einrichtung Radweg in der Frankfurter Allee • Einrichtung Radweg in der Atzpodienstraße Von aktueller Bedeutung für die Lärmreduzierung im südlichen Bereich des Gebiets FAN ist der geplante Rückbau der Straßenbahn-Wendeschleife in der Siegfried-/ Fanninger-/ Gudrunstraße und die damit verbundene Erneuerung der Gleise in der Siegfriedstraße zwischen Fanningerstraße und Alter Frankfurter Allee ab 2015. Mit den entwickelten Maßnahmen können z.T. deutliche Minderungen der Lärmbelastungen erreicht werden, ohne dass die verkehrlichen Funktionen des Hauptstraßennetzes wesentlich beeinträchtigt werden. Durch langfristige Maßnahmen zur Reduzierung des Verkehrsaufkommens wären weitere Lärmminderungen im Gebiet möglich. Dies kann sowohl durch die Förderung nicht motorisierter Verkehrsmittel des Umweltverbundes (Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV und Carsharing) als auch die Reduzierung des Pkw-Zielverkehrs, z.B. durch betriebliches Mobilitätsmanagement erfolgen. In Fortschreibung der Vorschläge aus der Lärmminderungsplanung wird durch das Bezirksamt eine Studie zum Mobilitätsmanagement beauftragt. Als ein Knotenpunkt wird der Bereich der Alten Frankfurter Allee exemplarisch für ein relativ dicht bebautes, nachgründerzeitliches Gebiet mit Wohn- und gewerblicher Nutzung mit guter Anbindung an den ÖPNV untersucht. Zentrales Augenmerk liegt auf der Vermeidung motorisierten Individualverkehrs und der Förderung des nichtmotorisierten Verkehrs. // 110 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 2 1 Josef-Orlopp-Straße 3 Frankfu ienstra ße 12 5 13 5 Atzpod Sc ho Alfredst raße 4 5 9 5 rstraße 10 5 6 Siegfrie dstraße Rüdige tt st ra ße straße Rusche Mö lle n do rffs tra ße 11 Fannin ger Stra 8 rter Alle e ße 7 e aß str un dr Gu 14 Abb.23: Aktionsplan Lärmminderungsplan Frankfurter Allee Aufgrund ihrer Verkehrsfunktion und zu erwartender gleichbleibender Verkehrsbelastungen bestehen auf der Frankfurter Allee nur begrenzte Handlungspotentiale zur effektiven Lärmminderung; hohe Lärmbelastungen verbleiben auch bei Umsetzung der im Rahmen der Lärmminderungsplanung empfohlenen Maßnahmen. Deshalb sollten für die Frankfurter Allee auch Maßnahmen des passiven Schallschutzes geprüft werden. Ein Ansatzpunkt dafür sind die im Konjunkturpaket II vorgesehenen Schallschutzfenster entlang der Frankfurter Allee (Häuser FA 151-285, mit Ausnahme der Häuser 223-255). Bis 2011 wurden fast 300 Schallschutzfenster eingebaut. 4.9 Handlungsschwerpunkte 4.9.1 Ehemaliges MfS-Areal Für das Areal, das mit einer Fläche von rd. 7,2 ha und seinen überdimensionierten baulichen Volumina einen Fremdkörper im Gebiet darstellt, sind seit den Vorbereitenden Untersuchungen verschiedene Varianten für die Entwicklung aufgezeigt worden. Ausgangspunkt war dabei, dass der vorhandene und erhaltenswerte Bestand Grundlage für weitere Entwicklungen ist, ohne dass dabei die Vision eines Stadtareals, das der geschichtlichen Bedeutung adäquat Rechnung trägt und Impulsgeber für den ganzen Stadtbezirk ist, aufgegeben wird. // 111 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Insbesondere zu erhalten sind das Finanzamt in der Normannenstraße, das unter Denkmalschutz stehende Stasimuseum im Haus 1, die Gebäude des BStU an der Magdalenenstraße und das Gebäude des ehemaligen Offizierskasinos (Haus 22). Der Block des ehemaligen MfS ist Teil der westlichen Sanierungsinsel. Seit der förmlichen Festlegung des Stadtumbau- und Sanierungsgebiets im März 2011 haben sich die Bedingungen und Situationen und damit auch die Ziele und Zwecke der Sanierung in Teilen verändert. Insbesondere sind seitens des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen veränderte Nutzungsanforderungen formuliert worden und für verschiedene Gebäude zahlreiche Vorbescheids- bzw. Bauanträge gestellt worden. Mit dem Sanierungsrahmenplan, der im Juni 2013 vom Bezirksamt beschlossen wurde, sind die Voraussetzungen für die sanierungsrechtlichen Genehmigungen oder ggf. Versagungen geschaffen worden. Außerdem stellt der Rahmenplan die Grundlage für Bebauungspläne dar, in denen die Entwicklungs- und Sanierungsziele auch über den Zeitraum der Sanierungsgebietsfestlegung hinaus gesichert werden sollen. Der Rahmenplan sieht vor, dass langfristig der Standort des BStU erhalten und zu einem Campus der Demokratie unter Nutzung weiterer Gebäude ausgebaut werden soll. Danach können bei Erhalt und Sanierung in die vielgeschossigen Plattenbauten an der Ruschestraße Büro- und Geschäftsräume, auch für Kreativgewerbe, eingeordnet und an der Frankfurter Allee ein Hostel eröffnet werden. Das frühere Kongresszentrum an der Normannenstraße soll zu einem mit der Wohnumgebung verträglichen Veranstaltungsort ohne kerngebietstypische Vergrügungsstätten sowie für Geschäfts- und Büroräume entwickelt werden. Die zahlreichen Nebengebäude und Garagen, die teilweise in schlechtem baulichen Zustand sind, sowie das Gebäude des Reha-Zentrums sollen perspektivisch abgerissen werden und an ihrer Stelle qualitätsvolle Freiflächen entstehen. Zwei früher durch Büros genutzte Gebäude an der Magdalenenstraße 19 und 21 sollen zu Wohngebäuden umgebaut werden. Im Rahmen von seit Ende 2013 laufenden Gesprächen mit den Eigentümern im Block werden nunmehr deren konkrete Entwicklungsabsichten und Vorhaben erkundet und den Zielen des Sanierungsrahmenplanes gegenübergestellt. Es werden Gespräche darüber geführt, welche gemeinsamen Entwicklungsziele, ggf. unter Änderung der bestehenden Sanierungsziele, auf dem Areal umgesetzt werden können. Dieser Prozess wird sich voraussichtlich noch bis in das 2. Quartal 2014 erstrecken, da ein Interessenausgleich angesichts der Dimensionen und des entstehenden Finanzierungsbedarfs nicht einfach zu bewerkstelligen ist. // 112 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 4.9.2 Wohngebietspark und Schulstandort Rüdigerstraße Ein Schwerpunkt im Gebiet FAN und daher als Sanierungsinsel festgelegt, ist der Bereich zwischen Hagen-, Dietlinde-, Gotlinde- und Rüdigerstraße. Im Rahmen des Stadtumbauprogramms stehen Fördermittel für die Gestaltung des sogenannten Wohngebietsparks zur Verfügung. Um diese Fläche gestalterisch in den Gesamtbereich zu integrieren, wurde für die Planung der neuen Freifläche die nordöstliche Sanierungsinsel in drei Ideenbereiche und einen Konzeptbereich eingeteilt. Die Ideenbereiche sind der Vorplatz des Kreativitätsgymnasiums an der Rüdigerstraße, der voraussichtlich Standort für den Schulneubau wird, der Schulhof sowie die Fläche westlich der Hagenstraße, die zu einem kleinen Stadtplatz umgestaltet werden soll. Die Gestaltung der Ideenbereiche ist derzeit finanziell nicht gesichert. Der Konzeptbereich umfasst den Teil des zukünftigen Wohngebietsparks, eine Parkanlage, welche für alle Generationen ansprechend, interessant und vielfältig sein soll. Abb.24: Übersicht Ideen- und Konzeptbereiche // 113 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Wohngebietspark Das Konzept für den Park wurde mit großer Beteiligung der Anwohner entwickelt. Auf Anregung des Kreativitätsgymnasiums formierte sich eine Arbeitsgemeinschaft, die sich seit Mitte 2012 regelmäßig traf, um die Umgestaltung der Freifläche durch aktive Mitbestimmung von betroffenen Anwohnern, Vertretern sozialer Gruppen (Senioren und Elternvertretern) sowie kommunaler Einrichtungen (Schulen, Kindergärten und der HOWOGE) zu begleiten. In einem konkurrierenden Gutachterverfahren wurden vier Landschaftsplanungsbüros aufgefordert, Entwürfe einzureichen, die u.a. die von der AG erarbeiteten Kriterien (Nutzungsangebote für Jung und Alt, Schul- und Freizeitsport, Lernort, Spielplatz, Freizeittreffpunkt, Nachhaltigkeit/ Bepflanzungen) berücksichtigen sollten. Ein Entscheidungsgremium, bestehend aus Vertretern des Bezirksamts, Fachleuten und der AG, wählte den Siegerentwurf. Ausgewählt wurde das Konzept des Büros Hoch C. In Anwohnerversammlungen und als weiterer Baustein der Beteiligung in Workshops mit Kitakindern und Schülern des Kreativitätsgymnasiums wurde die Planung konkretisiert. Abb.25: Entwurf Konzeptbereich, Planung Hoch C Die Entwurfsplanung konnte Ende 2013 abgeschlossen werden, der Baubeginn ist für Ende April 2014, die Fertigstellung ist im Frühjahr 2015 vorgesehen. Das während der Planungsphase praktizierte Beteiligungsverfahren soll in angemessener Weise auch während des Bauprozesses fortgesetzt werden. // 114 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Schulstandort Rüdigerstraße Mittelfristig soll hier durch inhaltliche Kooperationen ein Bildungsverbund um den Wohngebietspark entstehen. Neben dem bereits vorhandenen Kreativitätsgymnasium umfasst dieser Verbund zwei bestehende Kindertagesstätten, eine bestehende Grundschule in der Nachbarschaft, eine Vorhaltefläche für eine weitere Grundschule sowie eine Jugendfreizeiteinrichtung im Norden. Die Vorhaltefläche für eine neue Grundschule, die auf Grund der wachsenden Bevölkerung und des Zuzugs von Familien in das Gebiet notwendig werden wird, ist südlich des Kreativitätsgymnasiums, Rüdigerstraße 77, angeordnet. Der ursprüngliche Standort an Stelle des wegen großer Sanierungsbedürftigkeit abgerissenen Schulbaus in der Hagenstraße 26 wurde zugunsten des Wohngebietsparks aufgegeben. Die stadträumliche Einordnung der geplanten einzügigen Schule mit der dazugehörigen Freifläche ist noch zu erarbeiten. Aufgabe ist der Erhalt einer angemessenen öffentlichen Grünfläche, die Sicherung der guten Erreichbarkeit des Kreativitätsgymnasiums und ein attraktiver neuer Schulstandort. 4.9.3 Wohngebietszentrum Alte Frankfurter Allee/ Siegfriedstraße Die Alte Frankfurter Allee hat aufgrund Ihrer Lage große Bedeutung für das Gebiet FAN. Sie ist Knotenpunkt des Öffentlichen Nahverkehrs, Nahversorgungszentrum, Zugang zum Sana-Klinikum und Eingang zum Nibelungenviertel. Aufgrund der Defizite im derzeitigen Zustand befindet sich dieser Straßenzug als Projekt im Fokus. Weitere Rahmenbedingung ist die Neuorganisation der Straßenbahnendhaltestelle U-Bahnhof Lichtenberg im Zusammenhang mit dem Rückbau der Straßenbahnwendeschleife in der Fanninger- und teilweise Gudrunstraße. Seitens der BVG und SenStadtUm VII liegen zwei Varianten der Schienenplanung vor. Nach Auswahl der weiterzuentwickelnden Variante sind in einem konkurrierenden Gutachterverfahren Planungen für folgende Maßnahmen zu erarbeiten und umzusetzen: • Städtebauliche Aufwertung des platzartigen Straßenzuges • Umsetzung eines Mobilitätskonzeptes • Verbesserung der Vernetzung der Elemente des ÖPNV evtl. mit dem Neubau eines Zugangstunnels zur S- und U-Bahn (östlich der Frankfurter Allee 250) // 115 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 • Begrenzung/ Ordnung des ruhenden Verkehrs • Sichere Leitung der Passantenströme • Sicherung eines attraktiven Zugangs zum Sana-Klinikum • Verbesserung der Situation für den Einzelhandel • Verringerung der Beeinträchtigung für die vorhandene Wohnnutzung 4.9.4 Hubertusbad Um das auch als Stadtbad Lichtenberg bekannte und seit 1991 geschlossene Bad haben sich inzwischen ein Verein und eine Projektgenossenschaft gegründet. Ein Nutzungskonzept für das Hubertusbad wird gegenwärtig von der Genossenschaft in Zusammenarbeit mit Experten erarbeitet. Dabei wird auch eine gemeinsame Nutzung mit dem Sana-Klinikum Lichtenberg angestrebt. Neben therapeutischen Bädern, einer Schwimmhalle und anderen Wellnesseinrichtungen werden auch Hotelnutzung, Wohnen sowie Raumangebote für Kunst und Kultur ins Auge gefasst. Im Auftrag des Liegenschaftsfonds Berlin GmbH & Co. KG wurde 2014 eine denkmalpflegerische Untersuchung erarbeitet, die erforderliche Sicherungsmaßnahmen für das Gebäude und bautechnische Rahmenbedingungen für verschiedene Umnutzungsvarianten aufzeigt. 4.9.5 Frankfurter Allee Die Frankfurter Allee ist mit der Bundesstraße B1/B5 eine der verkehrsreichsten Ausfallstraßen Berlins Richtung Osten. Sie ist die prägende südliche Raumkante zum Gebiet FAN. Die sechsspurige Straße bildet eine Barriere nicht nur für den nichtmotorisierten Verkehr. Neben ihrer Verkehrsfunktion ist sie aber auch Wohnort und Gewerbestandort. Die Frankfurter Allee trägt wesentlich zum Image des Gebiets FAN bei. Das durch diese Straße vermittelte Bild wird jedoch nicht den Potentialen des Gebiets gerecht. Von einer wesentlichen Minderung des Lärmpegels ist auch mit der Umsetzung der in der Lärmminderungsplanung vorgeschlagenen Maßnahmen nicht auszugehen. Somit liegt der Schwerpunkt der Entwicklung der Frankfurter Allee neben aktiven Lärmminderungsmaßnahmen in der Verbesserung des passiven Lärmschutzes und in der Gestaltung des Stadtraums, der die subjektive Wahrnehmung der Lärmbelastung mindert. // 116 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Wichtige Maßnahmen zur Verbesserung der Situation an der Frankfurter Allee sind: • Ausweitung des passiven Schallschutzes für Wohnnutzung • Neugestaltung der öffentlichen Freifläche rund um den Fischerbrunnen im Zusammenhang mit der Errichtung von Neubauten auf dem Grundstück Frankfurter Allee 135/ Ecke Möllendorffstraße • Qualifizierung des Straßenraums vor dem Grundstück 149 mit der Stadtbibliothek • Aktivierung der Bebauung im Block zwischen Rusche- und Magdalenenstraße • Qualifizierung des nördlichen Gehweges der Frankfurter Allee • Schaffung von gestalterischen und inhaltlichen Akzenten, z.B. durch visuell wirksame Solaranlagen oder Schallschutzkonstruktionen 4.9.6 Trainspotting Gudrunstraße und Friedhofsvorplatz Die Profilierung und Weiterentwicklung der besonderen Qualität der Gudrunstraße wird gegenwärtig im Rahmen einer Diplomarbeit an der TU Berlin untersucht. Der Schwerpunkt wird dabei auf der Gestaltung des Freiraums in Verbindung mit Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung liegen. Die attraktive Lage am Südostrand des Stadtumbau- und Sanierungsgebiets FAN mit weitem Blick über die Gleisanlagen von Fern-, Regional- und S-Bahn und bemerkenswerten kleinräumigen Besonderheiten, wie die unbebauten dreieckigen Freiflächen an den Blockecken und das leer stehende BVG-Häuschen sind Anknüpfungspunkte für die zukünftige Ausgestaltung des Straßenraumes. Zwischen der dichten urbanen Qualität der Alten Frankfurter Allee, in der voraussichtlich 2015 die Neugestaltung beginnen wird, soll die Gudrunstraße zu einem attraktiven Bindeglied zum Friedhofsvorplatz werden. // 117 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 5. Kosten- und Finanzierungsübersicht In der Kosten- und Finanzierungsübersicht sind gemäß § 149 BauGB die geschätzten Kosten aller im integrierten Entwicklungskonzept dargestellten Maßnahmen sowie der voraussichtliche Aufwand zur Vorbereitung und Steuerung des Stadtumbau- und Sanierungsgebiets in Kostengruppen zusammengefasst dargestellt. Die dargestellten Kosten beruhen auf Aussagen der jeweils zuständigen Fachverwaltungen, auf Aussagen der Träger öffentlicher Belange, auf Angaben in Kostenkatalogen sowie auf Kostenschätzungen in Auswertung vergleichbarer Vorhaben und Projekte. Bei den Angaben in der Tabelle der Kosten- und Finanzierungsübersicht handelt es sich um Brutto-Baukosten. Die aufgeführten Maßnahmen und Kosten berücksichtigen die ab Januar 2014 noch umzusetzenden Projekte bzw. Teilprojekte. Kosten der Leitungsträger zur Erneuerung ihrer Ver- und Entsorgungsnetze sind im Rahmen dieser Untersuchungen nicht erfasst worden. Angaben zu Kosten für Grunderwerb wurden auf der Grundlage des Bodenrichtwertes (Stand 01.2014) ermittelt. Im Rahmen des Stadtumbau- und Sanierungsverfahrens wird die Kostenund Finanzierungsübersicht jährlich fortgeschrieben und an den aktuellen Verfahrensstand angepasst. Die in der Kosten- und Finanzierungsübersicht enthaltenen Kostenschätzungen werden durch Gutachten und Planungen untersetzt bzw. präzisiert. In der Rechtsverordnung zur Festlegung des Gebiets ist eine Laufzeit des Verfahrens von 10 Jahren vorgesehen. Bei Gesamtkosten zur Steuerung des Verfahrens und zur Umsetzung der geplanten Maßnahmen im Gebiet Frankfurter Allee Nord in Höhe von 29,98 Mio. Euro ergibt sich bei einer verbleibenden Laufzeit von 8 Jahren ein jährlicher Finanzbedarf in Höhe von 3,75 Mio. Euro. Eine besondere Position im Verfahren nimmt die Entwicklung und Neugestaltung des ehemaligen MfS-Areals ein. Die hier dargestellten Kosten beschränken sich auf die Herstellung einer öffentlichen Grün- und Freifläche sowie auf die Erneuerung der Erschließung gemäß den Aussagen des Rahmenplans für diesen Bereich aus dem Jahr 2013. Eine Aussage über weitere Maßnahmen und Kosten ist erst nach Fortschreibung der Entwicklungsziele gemeinsam mit den Grundstückseigentümern in einer Standortgemeinschaft und im Rahmen eines anschließenden Wettbewerbsverfahrens möglich. // 118 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 KGR Kosten in Euro 11 Vorbereitende Untersuchung und Integrierte Entwicklungskonzepte 100.000,00 12 Weitere Vorbereitung 550.000,00 125 Abschluß der Gesamtmaßnahme 100.000,00 2 Ordnungsmaßnahmen 21 Bodenordnung, Grundstückserwerb 22 Umzug von Bewohnern und Betrieben 23 Freilegung von Grundstücken 246 Anlagen zur öffentlichen Versorgung 25 Sonstige Ordnungsmaßnahmen 3 Ausgaben für Baumaßnahmen 31 ModInst von Wohngebäuden 32 Neubauten und Ersatzbauten 33 Errichtung, Änderung Gemeinbedarf, davon: 25.223.000,00 331 Soziale und kulturelle Infrastruktur 15.555.000,00 332 Grünanlagen und Spielplätze 3.456.000,00 333 Verkehrsanlagen, öffentl. Straßenraum 6.212.000,00 34 Verlagerung oder Änderung von Betrieben 50.000,00 35 Sonstige Maßnahmen 5 Aufgabenerfüllung für Berlin 51 Vergütung von Sanierungsträgern 52 Vergütung v. Beauftragten 6 Aktivierung, Beteiligung Dritter 61 Geschäftsstraßenmanagement 62 Gebiets- u. Verfügungsfonds 250.000,00 63 Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen, Image, Partnerschaften 250.000,00 Gesamt 1.511.000,00 950.000,00 1.000.000,00 29.984.000,00 // 119 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 6. Handlungsinstrumente 6.1 Akteure und Beteiligung Aufgrund bestehender Netzwerke, Initiativen und Bürgerbeteiligungsverfahren verfügen die Bewohner des Gebiets über positive Erfahrung bei der Gestaltung ihres Wohnumfeldes in ehrenamtlicher Tätigkeit. Sie arbeiten engagiert und sachbezogen. Das zeigt sich besonders in den Aktivitäten des FAN-Beirats, in der regen Mitarbeit in Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen (z.B. AG Wohngebietspark, AG Verkehr, AG Wohnumfeld) sowie in der Teilnahme der Bürger an Abstimmungen über zukünftige Planungen (z.B. Gutachterverfahren zum Entwurf des Wohngebietsparks). Die Beteiligung der Bürger erweist sich als erfolgreiches Handlungsinstrument und wird fortgeführt. Zur weiteren Beförderung der Mitarbeit der Bewohner werden folgende Maßnahmen empfohlen: • Fortführung der öffentlichen Bürgerveranstaltungen FAN-Konferenz und „Lange Nacht der Politik“ in einem interaktiven Format • Fortführung des FAN-Fonds mit einem jährlichen Budget für gemeinwohlorientierte Kleinprojekte und –maßnahmen • Weitere Unterstützung zur Mitarbeit in themenspezifischen Arbeitsgruppen • Erweiterung des Inhaltes und des Beteiligungsrahmens bei der Erarbeitung der Spielleitplanung, der Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Altersgruppen • Entscheidung über Projekte im öffentlichen Raum in Gutachter- oder vergleichbaren Verfahren, wodurch die Bewohner frühzeitig in die Planung einbezogen werden können, z.B. bei der gemeinsamen Erarbeitung der Aufgabenstellung für die zu beauftragenden Planer • Initiierung niedrigschwelliger Veranstaltungesangebote im öffentlichen Raum, die das nachbarschaftliche Miteinander der Bewohner und die Identifikation mit dem Kiez fördern, analog den Projekten der UdK „Stadt (er)finden“ und „Stadt (per)formen“ • Fortsetzung experimenteller und innovativer Beteiligungsverfahren, wie z.B. des live\space\lab der UdK // 120 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 6.2 Bodenordnung Lage Flurstück Vorhaben Handlungsbedarf Ruschestraße 104 Teilfl. 131, 292 Öffentliche Freifläche Erwerb Gernotstraße 3 146, 147, 149, Teilfl. 140 Öffentlicher Spiel- Erwerb platz 6.3 Vertiefende Gutachten, Wettbewerbe, Bebauungspläne Für einige der Vorhaben sind zur Vorbereitung der Umsetzung weitergehende Maßnahmen erforderlich. Dazu gehören die Erstellung von Gutachten und Machbarkeitsstudien sowie komplexe Verfahren, wie Beteiligungs-, Wettbewerbs- oder B-Planverfahren. Vorhaben Verfahren Gestaltung sog. Fischerbrunnenplatz Wettbewerb Neugestaltung öfftl. Spielplatz Rathauspark Konkurrierendes Gutachterverfahren Wohnungsneubau südl. Rathauspark Rahmenplan auf Grundlage Wettbewerbsergebnis, B-Planverfahren Wohnungsneubau und Umnutzung Rathausstraße 12 B-Planverfahren zur Sicherung Wohnungsbaustandort und Gemeinbedarf Urnenfriedhof Rathausstraße Konkurrierendes Gutachterverfahren zur Einordnung und Gestaltung eines Naturspielplatzes MfS-Areal 1) Bildung Standortgemeinschaft 2) Beschränkter Wettbewerb zur Gestaltung des Freiraums „Campus der Demokratie“ 3) Konzeptverfahren zur Zwischennutzung LiFo-Grundstücke 4) B-Planverfahren zur Sicherung der Entwicklungsziele Roedeliusplatz Konkurrierendes Gutachterverfahren zur Gestaltung des öffentl. Raumes Schule auf dem lichten Berg Untersuchung zu potenziellen Entwicklungsmöglichkeiten des Schulstandortes // 121 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Vorhaben Verfahren Gernotstraße 3 Konkurrierendes Gutachterverfahren für Neuanlage öfftl. Spielplatz Straßenraum Gudrunstraße Machbarkeitsstudie und Konzept zur Gestaltung des Straßenraumes unter Einbeziehung „grüner Blockecken“ und Einordnung „Train-SpottingPlattformen“ Vorplatz Zentralfriedhof Konkurrierendes Gutachterverfahren zur Neugestaltung Straßenraum Alte Frankfurter Allee/ südl. Siegfriedstraße Konkurrierendes Gutachterverfahren zu Funktions- und Gestaltungskonzept Mittelstreifen Frankfurter Allee Gutachten zur Anlage eines begrünten Mittelstreifens Rutnikpromenade Planung zur Erweiterung des Grünstreifens (Promenade) im Bereich Rudolf-Reusch-Straße und Ruschestraße Parkraumbewirtschaftung Machbarkeitsstudie und Wirkungssimulation Straßenraumgestaltung Gutachten und Konzept zur Ausgestaltung der Straßenräume im Gebiet FAN (Beleuchtung, Mobiliar, Fahrradstellplätze) Ökologisches Modellgebiet FAN 1) Maßnahmenkatalog zur Umsetzung ökologischer und energetischer Maßnahmen in den Modellprojektbereichen ehemaliges MfS-Areal, Schulcampus Rüdigerstraße, südöstliche Sanierungsinseln an der Siegfriedstraße, Lindenhof 2) Beratungsangebot für Wohnungsbaugesellschaften und Einzel-Eigentümer 3) Zusammenarbeit und Einbeziehung der Schulen // 122 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Vorhaben Verfahren Spielleitplanung Konzept für die Gestaltung öffentlicher Räume, Anlagen und Einrichtungen unter den Aspekten Nutzbarkeit und Akzeptanz für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, Grundlage für kontinuierliche Beteiligungsstruktur schaffen Grünes Netz Nord Konzept und Maßnahmenvorschläge zur Aktivierung, Ausbau und Verknüpfung von Freiräumen im Gebiet Gebietsdokumentation Gutachten zur sozialen Entwicklung im Gebiet Leitsystem für Gesamtgebiet Planungsauftrag z.B. an Universitäten 6.4 Zwischennutzungen Im Gebiet gibt es derzeit ungenutzte Gebäude und brachliegende Grundstücke. Diese Flächen können städtebauliche Missstände aufzeigen oder verstärken, sei es aufgrund schlechter Gebäudesubstanz oder aufgrund illegal entsorgten Sperrmülls und Haushaltsabfällen oder durch Verkehrssicherungspflichten entstehende Kosten. Neben den faktischen Beeinträchtigungen beeinflussen die brachliegenden Grundstücke das Image des Gebiets negativ. Gleichzeitig stellen diese Flächen auch Potentiale dar. Solange die Nutzung an diesen Orten noch unbestimmt ist oder geplante Nutzungen noch nicht zur Umsetzung kommen, können temporäre Nutzungen dazu beitragen, Orte zu beleben und „Adressen“ zu bilden. Darüber hinaus können spätere Verfügungen erprobt und ggf. Unterhaltungskosten eingespart werden. Die Zulässigkeit von Zwischennutzungen unterliegt den gleichen planungs- und bauordnungsrechtlichen Kriterien wie dauerhafte Nutzungen. Ehemaliges MfS-Areal: Gegenwärtig ist im Hause Frankfurter Allee 187, das zum Bestand des Liegenschaftsfonds gehört, Kreativgewerbe ansässig. Diese Nutzung ist zeitlich befristet und ist aus stadtplanerischer und sanierungsrechtlicher Sicht problematisch einzuschätzen. Für die Entwicklung der Liegenschaft wird geprüft, ob eine Vergabe im Konzeptverfahren durchgeführt wird. Hubertusbad: Erhalt der Zugängigkeit des für den Kiez wichtigen Gebäudes durch Führungen, Wecken von Interesse an dem Objekt durch Ausstellungen, kulturelle Veranstaltungen // 123 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Brache zwischen Gudrun-, Kriemhild- und Rüdigerstraße: Ausgewiesene Hundeauslauffläche77 – Betreuung der Fläche durch, z.B. Stadt & Hund GmbH, Bereitstellung von Hundekotbeutelspendern 77 Der Wunsch wurde auf der FAN-Konferenz am 13.03.2014 mehrfach genannt. // 124 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 7. Quellen Amt für Statistik Berlin-Brandenburg. Online: http://www.statistik-berlin-brandenburg.de/ Bezirksamt Lichtenberg, Abt. Jugend und Gesundheit (2013): Lichtenberger Kindertagesstättenentwicklungsplan 2013/ 2016. Online: http://www.berlin.de/imperia/md/content/balichtenberghohenschoenhausen/buergerservice-familie/kep2013_2016.pdf?start&ts=138147 3758&file=kep2013_2016.pdf Bezirksamt Lichtenberg, Abt. Stadtentwicklung, Fachbereich Bau- und Wohnungsaufsicht (2014): Bauordnungsrechtliche Genehmigungen von 2010-2014. Bezirksamt Lichtenberg, Abt. Stadtentwicklung, Fachbereich Stadtplanung (2014): Geltungsbereich der Bebauungspläne im Bezirk Lichtenberg. Online: http://www.berlin.de/imperia/md/content/balichtenberghohenschoenhausen/bebauen/festgesetzt/geltungsbereiche17012014.pdf?start &ts=1389952515&file=geltungsbereiche17012014.pdf Bezirksamt Lichtenberg, Abt. Stadtentwicklung, Fachbereich Stadtplanung (2012): Übersicht der Bebauungsplanverfahren im Bezirk Lichtenberg. Online: https://www.berlin.de/imperia/md/content/balichtenberghohenschoenhausen/bebauen/festgesetzt/uebersicht012012.pdf?start&ts=1325 769265&file=uebersicht012012.pdf Bezirksamt Lichtenberg, Abt. Umwelt und Gesundheit, Fachbereich Naturschutz und Landschaftsplanung (2006): Landschaftsrahmenplan für den Bezirk Lichtenberg. Online: http://www.berlin.de/imperia/md/content/balichtenberghohenschoenhausen/freizeit-gruen/lrp.pdf?start&ts=1252707009&file=lrp.pdf Bezirksamt Lichtenberg (2013): Bebauungsplan 11-80, Aufstellungsbeschluss vom 12.12.2013. Bezirksamt Lichtenberg [Hrsg.], B.&S.U. Beratungs- und Servicegesellschaft Umwelt mbH (2010): Integriertes kommunales Klimaschutzkonzept 2010, Bezirk Lichtenberg zu Berlin. Online: https://www.berlin.de/imperia/md/content/balichtenberghohenschoenhausen/klimaschutz/2010_07_21_klimaschutzkonzept_lichtenberg_endfassung.pdf?start&ts=1331562588&file=2010_07_21_klimaschutzkonzept_lichtenberg_endfassung.pdf // 125 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 Bürogemeinschaft BBP/SBH; Ingenieurgesellschaft BBP Bauconsulting mbH und StadtBüro Hunger, Stadtforschung und -entwicklung GmbH (2013): Energetisches Quartierskonzept Stadtumbau- und Sanierungsgebiet Frankfurter Allee Nord. Der Tagesspiegel Online, Hunziker, Christian (2012): „Lichtenberg ist ganz stark im Kommen“ Investor und Mieter lockt die Nähe zum Zentrum. Online: http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/immobilien/lichtenbergistganz-stark-im-kommen-investoren-und-mieter-lockt-die-naehe-zumzentrum/6956534.html Emmrich, Christina; Bezirksstadträtin für Bezirksamt Lichtenberg von Berlin, Abt. Jugend und Gesundheit (2012): Große Anfrage DS/0487/VII der Fraktion SPD – Vergabe und Schaffung von Kitaplätzen. 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Online: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/staedtebau/foerderprogramme/stadtumbau/uploads/media/Bericht_Parkraumkonzept_ FAN_120227.pdf // 129 Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14 8. Anhang Karten, Pläne • Gebietskulisse • Eigentumsverhältnisse • Bauzustand • Öffentliche Freiflächen und Grünes Netz Nord • Zustand der Freiflächen in den Sanierungsinseln • Soziale und kulturelle Infrastruktur • Erneuerungsbedarf Straßen und Gehwege • Neubau- und Verdichtungspotentiale • Maßnahmenplan Verkehr • Integriertes Entwicklungskonzept Datenblätter zur Bevölkerungsstruktur • Einwohnerzahl und -entwicklung • Wanderungsverhalten • Altersstruktur • Ausländer und Menschen mit Migrationshintergrund • Sozialstruktur Ergebnis der Abwägung der TÖB-Beteiligung // 130
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