Initiative OSTOST-PASSAGE THEATER präsentiert Leipzig, den 12.03.2015 PRESSEMITTEILUNG Autorenwettbewerb konkreter Leipziger Utopien von 1989 - 2015 gestartet INTERNET http://ost-passage-theater.de [email protected] POST Initiative Ost-Passage Theater c/o gruppe tag e.V. Helmholtzstraße 07 04177 Leipzig PROJEKTLEITUNG Matthias Sterba (Regie) Matthias.Sterba@ ost-passage-theater.de Daniel Schade (Dramaturgie) Daniel.Schade@ ost-passage-theater.de BANKVERBINDUNG gruppe tag e.V. BIC: GENODEM1GLS IBAN: DE37 4306 0967 1115 5374 00 Leipzig ist die "Stadt der Utopien". Das belegt nicht nur das “Wendejahr” 1989, das als historischer Kristallisationspunkt eines utopischen Dranges nach anderen Perspektiven und neuen Möglichkeiten maßgeblich von Leipzig ausging. Heute, 25 Jahre nach der Wiedervereinigung ist die Stadt auch zur Projektionsfläche einer ganzen jungen Generation geworden, die das "Prinzip Hoffnung" dem sphärischen Kreisen der "zynischen Vernunft", das konkret Mögliche den leeren Angsttrieben des absolut Unmöglichen vorzieht. Keine deutsche Stadt dieser Größe kann eine so hohe Dichte an selbstverwalteten Haus- und Wohnprojekten, Nachbarschaftsinitiativen, Gartenkooperativen, Kunst- und Kulturräumen vorweisen. Schöner wohnen, anders arbeiten, besser leben - Leipzig ist vor dem Hintergrund all der Postindustrieromantik, die die liegengebliebenen Trümmer des Staatssozialismus hervorrufen, ein Laboratorium neuer Ideen und neuer Formen des Zusammenlebens. Ein El Dorado "konkreter Utopien", wie der Philosoph und Bürger der Stadt, Ernst Bloch, die Frontlinie bestimmte, entlang der sich "das Neue" verwirklichen würde. Anlässlich des tausendjährigen Jubiläums der Stadt hat die Initiative Ost-Passage Theater deshalb in Federführung des freien Ensembles der gruppe tag zusammen mit dem Kulturamt Leipzig, der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen, der Initiative Leipzig+Kultur und weiteren Kooperationspartnern ein neues Nachbarschaftsprojekt unter dem Titel "Leipzig - Die utopische Kommune" ins Leben gerufen, um den konkret gelebten Utopien zwischen 1989 und 2015 auf die Spur zu kommen. Mit einem Wettbewerb werden Autorinnen und Autoren gesucht, die ihre ganz eigene Leipziger Kurzgeschichte zum Thema beitragen. "Dabei haben wir gezielt auf eine all zu enge Themenführung und hohe Teilnahmehürden verzichtet. Denn ob Urleipziger oder Neuleipzigerin, Nachwuchsschreiberling oder Berufsliteratin - wir wollen alle ansprechen, die die Lust am Schreiben mit der Liebe zur Stadt verbinden.", so Daniel Schade, der als freier Dramaturg das Wettbewerbsverfahren leitet. Initiative OSTOST-PASSAGE THEATER präsentiert Der beste Beitrag wird dann im Juni/Juli von einer fünfköpfigen Fachjury zum Sieger gekürt, zu der unter anderem auch Prof. Dr. Günther Heeg vom Institut für Theaterwissenschaft und Christel Hartinger gehören. Letztere promovierte während Blochs Lehrtätigkeit an der Universität Leipzig im Bereich Literaturgeschichte. Neben einer Siegprämie von 500 €, die die Elke und Thomas Loest Stiftung auslobt, erhält der Gewinner oder die Gewinnerin die Möglichkeit der weiteren künstlerischen Zusammenarbeit, denn die gruppe tag wird die Kurzgeschichte anschließend in einen Bühnentext verwandeln und mit einem gemischten Ensemble aus Laien und Profis als abendfüllende Theaterveranstaltung inszenieren. „Wir verstehen 1989 in Leipzig als eine Art Siedepunkt utopischer Energien.“ sagt Matthias Sterba, der als freier Regisseur die Inszenierung leiten wird. „Aber erst in den Nachwendejahren hat sich auch eine utopische Praxis Bahn brechen können, vor allem in den von den ökonomischen Verwertungsinteressen weitgehend ignorierten Nischen Leipzigs. Den dort praktizierten, progressiven Lebensformen wollen wir mit dem Projekt nachspüren.“ Das so entstehende Theaterstück wird Ende September im Rahmen des großen Kulturkongresses "Kultur|Standort.Bestimmung" uraufgeführt und anschließend auf verschiedenen Bühnen der Stadt zu sehen sein. Aber auch die anderen Wettbewerbsteilnehmer/-innen bleiben dem Publikum nicht verborgen. Zusammen mit dem Engelsdorfer Verlag wird man in einem Sammelband Leipziger Kurzgeschichten 8-12 der besten Beiträge herausgeben und so das Engagement der Autoren und Autorinnen würdigen. Daniel Schade, der den Verlag beim Lektorat des Sammelbandes unterstützen wird, ist froh, dass die Kooperation zustande gekommen ist: "Deutsche Verlage schrecken vor der Publikation von Kurzgeschichten, gerade in einer Anthologie mit wenig bekannten Autoren, zurück. So bleiben viele kleine und große Kurzgeschichten, die einen wesentlichen Teil der literarischen Breitenkultur hierzulande ausmachen, im Verborgenen. Umso glücklicher sind wir, dass wir mit dem Engelsdorfer Verlag einen lokalen Partner finden konnten, der bereit ist auch unkonventionelle Wege zu gehen." Matthias Sterba, der sich mittlerweile in der Freien Leipziger Theaterszene mit Inszenierungen wie "Der subjektive Faktor", "Das Licht am Ende des Tunnels" oder "Generation Occupied" einen Namen gemacht hat, hofft nun auf eine rege Teilnahme am Wettbewerb: "Leipzig hat sich in den letzten 25 Jahren in atemberaubender Weise gewandelt. Wir wollen die individuellen Geschichten hinter diesem Wandel aufdecken. Es sind die oft unbeachteten Mikrogeschichten, die einen anderen Blickwinkel auf liebgewonnene Meistererzählungen über Leipzigs Stadtgeschichte möglich machen." Einsendeschluss für den Autorenwettbewerb ist der 07. Mai 2015. Es gilt der Postausgangsstempel. Die ausführliche Ausschreibung, die Teilnahmebedingungen und das Anmeldeformular sind online zu finden unter: http://ost-passage-theater.de/projekte/autorenwettbewerb2015
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