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Landkreis
Wie könnte man Lebensfreude, joie de vivre, und eine gelebte Partnerschaft besser zeigen, als diese jungen Damen, Mitglieder des Tanzensembles „Masc danse“ aus Malzéville.
Nummer 96 · Montag, 27. April 2015
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Tolle Choreografien, stimmungsvolle Tänze, flotte Musik, die Gäste des Festabends am Samstag wurden mit einem Feuerwerk an Unterhaltung begeistert. Am Ende waren es die Lenkzeiten der Busfahrer, die einen Tanz durch die Nacht unmöglich machten.
Fotos: apr
Eine fruchtbare Partnerschaft gefeiert
Die älteste Gemeindepartnerschaft des Altkreises Gmünd zwischen Waldstetten und Malzéville wurde 50 Jahre alt
„Unser Leben sei ein Fest - Notre vie soit
une fête“, wie könnte man besser eine
praktisch gelebte, Grenzen
überschreitende und verbindende
Freundschaft und Partnerschaft
beschreiben? Waldstetten und
Malzéville feierten am Wochenende gut
gelaunt „Goldene Hochzeit“.
Von Alfred Pradel
WALDSTETTEN. Die Stuifengemeinde als
Mekka der strahlenden Gesichter. Am
Wochenende traf diese Aussage auf ganz
Waldstetten zu, denn die älteste Partnerschaft zwischen einer Gemeinde des damaligen Altkreises Gmünd und einer
französischen Kommune feierte, ihren 50.
Geburtstag. Viele Ehrengäste, frühere
Bürgermeister, Pfarrer und Gemeinderäte, die amtierenden Würdenträger,
Staatssekretär Christian Lange MdB,
Landrat Klaus Pavel und große Delegationen aus Malzéville und Frankenblick,
der früheren Partnergemeinde Mengersgereuth-Hämmern, feierten „Goldene
Hochzeit“. Viele der Festredner hoben auf
dieses Attribut des besonderen Jubiläums
ab. Treue wie in einer langjährigen Ehe
verbindet die beiden Gemeinden, aus deren Mitte sich noch Vorfahren vor 70 und
mehr Jahren erbittert bekämpft haben,
sogenannte Erbfeinde waren.
„Ein wunderbarer Traum geht für mich
heute in Erfüllung, wir feiern heute das
erste Partnerschaftswochenende mit
Freunden aus Malzéville und Frankenblick. Anlass ist das 50-jährige Partnerschaftsjubiläum mit der Stadt Malzéville“, so Bürgermeister Michael Rembold in
seiner Festrede. Er bezeichnete es als
schönstes Geschenk für Waldstetten, gemeinsam mit lieb gewonnenen Freunden
feiern zu können, von denen man lernen
kann und die sich gegenseitig bereichern.
Er ließ die Geschichte der Partnerschaft
mit Malzéville, aber auch mit der heutigen Gemeinde Frankenblick, früher Mengersgereuth-Hämmern, Revue passieren.
Nur eine gemeinsame Partnerschaft sei
der Garant für ein geeintes, friedvolles
und stabiles Europa, so das Waldstetter
Gemeindeoberhaupt. Er dankte seinen
Vorgängern Otto Keicher, dessen Kinder
am Festwochenende anwesend waren, sowie Ehrenbürger Rainer Barth. „Es ist
besser, eine Familie zu haben, als auf sich
alleine gestellt zu sein. Europa ist eine Familie, Malzéville, Frankenblick und
Mit der Unterzeichnung der neuen Partnerschaftsurkunden wurden die nächsten 50 Jahre Freundschaft zwischen den Gemeinden Malzéville und Waldstetten eingeläutet. Untere Reihe, v.l.: Landrat Klaus Pavel und die Bürgermeister Rembold, Kling und Köpper.
Durch die Toskana
nach Casola Valsenio
BARTHOLOMÄ. Die Albvereins-Ortsgruppe und der Partnerschaftsverein Bartholomä laden zu einer achttägigen Kulturund Wanderreise ein. Mit Gleichgesinnten kann man die einzigartige Naturlandschaft der ligurischen Riviera und der
Emilia-Romagna genießen. In mehreren
Tagestouren durchqueren die Teilnehmer
vom Kloster Nostra Signora di Soviore
bei Monterosso aus die reizvolle, romantische Landschaft der Cinque Terre.
Schmale Wanderpfade in einer der
schönsten Küstenlandschaften der Welt
laden ein, entlang der steil abfallenden
Küste und über die sanften Bergketten zu
Fuß erkundet zu werden.
Nach einer Tagesfahrt durch die Kulturlandschaft der Toskana erreicht man
Casola Valsenio, das Dorf der Kräuter
und der vergessenen Früchte. Die Landschaft ist geprägt durch die Obst- und
Weinplantagen und erstrahlt im Frühsommer in voller Pracht bei der Ginsterund Lavendelblüte.
� Flyer mit Reise- und Wanderprogramm und
Kosten sind über den Wanderführer Karl
Busch, Telefon 07173/184590 erhältlich.
Waldstetten sind eine Familie mit einer
guten Zukunftsperspektive.“
Diese Ansicht vertraten auch Malzévilles Bürgermeister Bertrand Kling und
sein Kollege aus Frankenblick, Jürgen
Köpper. Bertrand Kling betonte den
Glauben an ein starkes Europa, man müsse gemeinsam den Europaskeptikern entgegentreten, die 50-jährige Partnerschaft
zwischen den Gemeinden sei ein starkes
Signal an die Verständigung zwischen
Menschen beider Ländern. In Anlehnung
an Kennedy’s berühmtes Berliner Zitat
bekannte Bertrand Kling: „Ich bin ein
Waldstetter.“
Jürgen Köpper erinnerte als Bürgermeister einer thüringischen Gemeinde an
erste zarte Bande zwischen den evangelischen Kirchengemeinden, die im Verborgenen verliefen, um die Staatssicherheit
nicht auf sich aufmerksam zu machen.
Getrennt durch die deutsch-deutsche Demarkationlinie, die nur wenige Kilometer
von Mengersgereuth-Hämmern entfernt
verlief, blieben die partnerschaftlichen
Bande bis zum Fall der Mauer nichtöffentlich. Jürgen Köpper zeigte sich dankbar über eine fruchtbare und arbeitsreiche Gemeindepartnerschaft zum Wohle
aller drei Gemeinden. Waldstetten und
Malzéville gratulierte er zum 50-jährigen
Jubiläum einer schönen Partnerschaft.
Und Altbürgermeister Rainer Barth bekam am Samstag gleich einen Arbeitsauftrag, Frankenblick möchte ein Heimatmuseum in der erfolgreichen Art Waldstettens einrichten und wer könnte da
besser mit Rat und Tat zur Seite stehen,
als der Waldstetter Ehrenbürger.
Landrat Klaus Pavel nahm das Bekenntnis von Bertrand Kling mit einem
Schmunzeln auf. Er rechnete vor, dass
Waldstetten 7200 Einwohner habe, Malzéville, von diesem Abend an bekennende
Waldstetter, hat 8000 Einwohner, was insgesamt 15 200 Einwohner ergibt. Somit
kann Waldstetten mit erheblichen Mehreinnahmen rechnen. Aber im Ernst, das
Kreisoberhaupt lobte den sichtbaren Zusammenhalt, die Partnerschaft der Gemeinden in einer in Jahrzehnten gewachsenen Gemeinschaft. „Die Menschen aus
Malzéville und Waldstetten sind die wahren Baumeister für das Zusammenwachsen von Europa. Sie sind die Friedensstifter Europas.“
Mit der Europahymne „Freude schöner
Götterfunken“ aus Beethovens 9. Symphonie, den Nationalhymnen Frankreichs
und Deutschlands leitete das Bläserensemble des Musikvereins Waldstetten zur
feierlichen Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden zum goldenen Jubiläum
über. Danach folgte die pure Lebensfreude, ausgedrückt in den Vorführungen der
„Les Neugeottes“ und den jungen Tänzerinnen von „Masc danse“ aus Malzéville
und dem Kirmes- und Trachtenverein
Mengersgereuth-Hämmern. Auch hier
pflegen junge Menschen Traditionen und
die Zukunft der Partnerschaft zwischen
den drei Gemeinden.
Den Sonntag läutete ein Festgottesdienst in der St.-Laurentius-Kirche ein.
„Ich bin dein guter Hirt’“, so das Motto in
der Lesung, der Predigt und den Fürbitten, auf französisch vorgetragen von Serena Hedrich, Line Abele und Ruben
Hönle von der Franz-von-Assisi-Schule.
Gänsehaut dann bei Händels „Halleluja“,
gemeinsam gesungen von den Kirchenchören der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden. Eine stimmungsvolle Matinee des Musikvereins
mit Alena Fischer als Vokal-Solistin, ausgelassene Stimmung und eine spürbare
Wehmut des Abschiednehmens beschloss
ein denkwürdiges Festwochenende.
Eine feste Bank am Festwochenende. Der Waldstetter Musikverein unter der Leitung von Manfred
Fischer begeisterte einmal mehr mit seinem Können und einer großen Freude an der Musik.
Interimslösung für die Mensa
30 Anmeldungen für die Gemeinschaftsschule in Waldstetten
WALDSTETTEN (ks). Die vor kurzem genehmigte Gemeinschaftsschule kann zum
Schuljahresbeginn 2015/16 zweizügig mit
30 Schülern starten. Dies teilte Rektor
Andreas Elser dem Gemeinderat in seiner
jüngsten Sitzung mit.
Bei den zusätzlichen kommunalen Betreuungsangeboten vor und nach dem
Unterricht ändert sich praktisch nichts.
Für das Ganztagesangebot der Grundschule wurden 60 Kinder angemeldet.
Eine Mensa im Foyer der Stuifenhalle als
zweijährige Interimslösung wurde einstimmig beschlossen.
Bürgermeister Michael Rembold und
Claudia Kuhn von der Verwaltung sowie
Rektor Andreas Elser von der Grund- und
Werkrealschule „Unterm Hohenrechberg“ informierten den Gemeinderat über
die fast unverändert weiterzuführenden
zusätzlichen kommunalen Betreuungsangebote vor und nach dem Unterricht im
kommenden Schuljahr, die sich aus der
Auswertung einer Umfrage ergaben.
Die Eltern bezahlen dafür 6,70 Euro
pro Betreuungsstunde im Monat. 60
Grundschulkinder der Klassen 1 bis 4
wurden verbindlich für das Ganztagesangebot in Wahlform angemeldet.
Somit können drei Gruppen gebildet
werden: 20 Kinder aus den drei ersten
Klassen, 26 der beiden zweiten Klassen
und 24 der drei dritten und zwei vierten
Klassen. Rektor Andreas Elser erläuterte
das Stundenplanmodell mit Pflichtunterricht und Ganztagesangebot am Beispiel
des Projekts Bauernhof, das auf dem
Schlatthof durchgeführt werden soll.
Dankenswerterweise beteiligen sich Musik- und Kunstschule mit sechs Stunden
an der Ganztagesbetreuung – der größte
Teil erfolgt über die verfügbaren Stunden
der Schule.
Dafür genehmigte der Gemeinderat die
Kosten von 7200 Euro pro Jahr. Der
Schulleiter berichtete von 30 Anmeldungen für die Gemeinschaftsschule – somit
könne man mit zwei Fünferklassen starten. 12 Anmeldungen aus Waldstetten
und Wißgoldingen stehen 17 aus dem Altkreis Schwäbisch Gmünd und eine aus
dem Kreis Göppingen gegenüber.
50 Jahre Partnerschaft, dokumentiert auf einem
Roll-up, das die Rathäuser zieren wird.
Kleintierzüchter
auf großer Fahrt
TÄFERROT. Mit einem vollbesetzten Bus
Im Rahmen des neuen Ganztagesschulkonzeptes ist der Schulträger verpflichtet, ein Mittagessen bereitzustellen. 53
der 60 zur Ganztagesbetreuung angemeldeten Kinder und weitere 41 möchten
dies.
Dazu kommen rund 50 Gemeinschaftsschüler, so dass an den drei Betreuungstagen Montag, Dienstag und Donnerstag
mindestens 100 Essen benötigt werden,
am Tag mit Mittagsunterricht der Grundschule sogar 140. Da die Mensa der Realschule bei weitem nicht ausreicht, muss
die Gemeinde über kurz oder lang eine
Lösung finden.
Der Gemeinderat beschloss eine auf
zwei Jahre angelegte, mit den Behörden
abgesprochene Interimslösung mit 75
Plätzen im Foyer der Stuifenhalle. Das
Mittagessen müsste dann in zwei Schichten eingenommen werden.
Das Gremium zeigte sich von dem vorgelegten Konzept Ganztagesbetreuung,
Gemeinschaftsschule und Mensalösung
angetan und sparte nicht mit Lob für
Schule und Verwaltung.
startete der Kleintierzuchtverein Täferrot
ins Hohenloher Land. Erster Halt war das
Brückenmuseum der Autobahn A 6 in
Braunsbach-Geislingen. Hier informierten sich die Mitglieder über den Bau der
Kochertalbrücke, die 1976-1979 in nur 33
Monaten erbaut wurde.
Die Fahrt führte weiter zum Schloss
Langenburg, in dem seit Jahrzehnten das
Deutsche Automobilmuseum beheimatet
ist. Viele ältere und auch junge Kleintierzüchter bestaunten mit großen Augen das
erste Firmenauto von Reinhold Würth,
ein 1954 gebauter Opel Olympia, der Mercedes-Benz von Queen Elisabeth von
1965. Der Bus steuerte am Nachmittag
nach Schillingsfürst mit Schloss und Falkenhof inmitten des schönen Naturpark
Frankenhöhe. Neben der Flugshow mit
den faszinierenden Greifvögeln des
Fürstlichen Falkenhofs gab es einen Gang
durch den Eulengarten des Barockschloss
und man konnte ein Stück weit in die Vergangenheit des Adelsgeschlechts Hohenlohe reisen. Den schönen Ausflugstag ließ
man auf dem Heimweg in einem Landgasthof ausklingen.