Anwenderbericht Planungsbegleitendes Facility Management bei der Generalsanierung der Chirurgie Graz PREVERA Consulting GmbH Burgenlandstraße 38 A-9500 Villach T +43 4242 329 322 F +43 4242 329 322 9 [email protected] www.prevera.at Partner der Planungsbegleitendes Facility Management bei der Generalsanierung der Chirurgie Graz 100 Jahre nach der Eröffnung des Grazer Landeskrankenhauses sieht sich das Planungsteam des Bau- und Sanierungsprojektes LKH 2020 mit ganz anderen Themen als damals konfrontiert. Mit dem planungsbegleitenden Raumbuch von PREVERA bekommt die KAGes (Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft) ihr Raum- und Flächenmanagement, die Umzugsplanung und die Mängelverfolgung bereits ab der Planungsphase in den Griff. Bei seiner Eröffnung vor genau 100 Jahren war das Landeskrankenhaus Graz das größte und modernste Krankenhaus Europa. Damals war die große Herausforderung die Übersiedlung der Patienten, die folgendermaßen gelöst wurde: Gehfähige Patienten gingen zu Fuß; große Möbelwagen mit Sitzbänken transportieren die nicht gehfähigen Patienten; Schwerkranke wurden auf Lastwagen mit Matratzen transportiert. Heutzutage gehört nicht mehr der Umzug von Patienten zu den schwierigsten Aufgaben, sondern die Übersiedlung der Ausstattung. Die Dokumentation von Übersiedlungs- und Umzugsgütern insbesondere von medizinisch-technischer Ausstattung - ist nur ein der vielen Prozesse, die das PREVERA Raumbuch schon während der Planungs- und Bauphase unterstützt. Die Entscheidung für das PREVERA Raumbuch traf die KAGes nach der Fixierung des Gesamtprojektes LKH 2020 im Jahr 2011. In erster Linie entscheidend war die Anbindung des PREVERA Raumbuches an die bestehende CAFM Software. „Wir verwaltet die Flächen unserer Krankenhäusern seit über 10 Jahren mit speedikon FM“, erläutert DI(FH) Franz Puregger, Facility Manager der KAGes. „Mit unseren aktuellen Referenzprojekten, wie dem Wiener Krankenhaus Nord oder dem SMZO Geriatriezentrum Donauspital, konnten wir bei der Entscheidung zusätzlich punkten“, weiß Dipl.-Ing. Thomas Schnabl, Geschäftsführer von PREVERA. Das Projekt LKH 2020 ist komplex und umfangreich: Es umfasst unter anderem die dringend notwendige Sanierung der Universitätsklinik für Chirurgie, den Zubau der Radiologie und den Neubau der Zahnklinik. Während des Bauvorhabens bleibt der laufende Betrieb, der die Spitzenversorgung, die Schwerpunktversorgung sowie die Grund- und Regelversorgung der Steirischen Bevölkerung abdeckt, voll aufrecht. Chirurgie neu in vier Etappen Das größte Projekt innerhalb des Gesamtprojektes LKH 2020 ist die Sanierung des Chirurgiekomplexes des Univ. Klinikums Graz. Der Chirurgiekomplex besteht in seiner Grundstruktur aus dem 100-jährigen Altbau und einem in den sechziger Jahren hinzugefügten Hochhaus. Der bauliche Zustand ist inzwischen denkbar schlecht, daher sind schwerwiegende Sanierungsmaßnahmen unumgänglich geworden. Der Flächen- und Ausstattungsstandard liegt unter dem derzeit üblichen Grad. Die Generalsanierung, die die erforderlichen Flächenerweiterungen und Verbesserungen der Funktionalität bringen soll, muss bei laufendem Krankenhausbetrieb und extremer Raumbeengtheit vorgenommen werden. Daher erfolgt die Durchführung in vier Hauptetappen mit einem Realisierungszeitraum von rund 12 Jahren. Chirurgiehochhaus Inbetriebnahme in den 70er Jahren Chirurgie-Altbau / A-Trakt Entstehungszeit Jahrhundertwende A-Trakt (Altbau) (Chirurgiehochhaus) B-Trakt Erweiterungsbau: geplanter Neubau G-Trakt F-Trakt Chirurgieinnenhof: Erweiterungsbauten (Entstehungszeitraum 2000 und 2010) Abb. 1: Übersichtsplan LKH-Univ. Klinikum Graz - Chirurgiekomplex In der ersten Bauetappe wird südlich des bestehenden Chirurgiehochhauses ein Erweiterungsbau errichtet, der in ein Stationshaus und einen neuen Funktionstrakt mit 16 OP’s unterteilt sein wird. Nach dessen Errichtung können die bestehenden Funktionseinheiten des Bestandes in den Neubau übersiedeln und die Sanierungsmaßnahmen im alten Chirurgiekomplex starten. In der zweiten und dritten Bauetappe erfolgt die Generalsanierung des Chirurgiehochhauses, danach wird der 100-jährige Altbau saniert. Abb. 2: © Architekten Pernthaler ZT GmbH „Mit dem PREVERA Raumbuch sind wir in der Lage, Änderungen in Bezug auf die Raumkonfigurationen sowie Ausstattungen und nutzerspezifische Erfordernisse während den einzelnen Bauetappen effizient darzustellen und zu steuern“, sagt Frau Dipl.-Ing. Christina Maurer, Projektleiterin im Planungsteam der KAGes. Ausstattungselemente, die übersiedelt werden sollen, werden als Umzugsgut erfasst und können in Umzugslisten ausgewertet werden. Somit unterstützt dieser Prozess die Masseermittlung für Neuanschaffungen. Raum- und Flächeninformationen für die Übernahme ins CAFM-System Ausstattungselemente sind jedoch nur ein kleiner – wenn auch wesentlicher Teilbereich - die mit dem Raumbuch abgebildet werden. Die Erfassung von allen Raum- und Flächeninformationen und die parallele Datenerfassung durch alle beteiligten Planer (Architekt, HKLS-Planung, Elektroplanung, Medizintechnik Planer, Betriebsorganisation Planung etc.) sind die Kernfunktion des webbasierten Systems. Außerdem wird die Struktur und Qualität des Datenaustausches z.B. für Medienlisten bei Krankenhausprojekten während des Planungsprozesses definiert. Die Flächen und Qualitäten bilden die Basis für Leistungsverzeichnisse, Kostenschätzungen und das spätere Flächenund Reinigungsmanagement. Alle Informationen werden redundanzfrei in einem System verwaltet und ermöglichen eine Vielzahl von Auswertungen. Abb. 3: FM Lösungen für Planung und Betrieb Die Implementierung des PREVERA Raumbuches beginnt immer mit einer Grundlagenermittlung, in der die Struktur gemeinsam mit dem Projektteam festgelegt wird. „Die Koordination und Abstimmung mit der Projektleitung und den einzelnen Planer ist unsere zentrale Aufgabe in der Grundlagenermittlung“, erläutert Thomas Schnabl. „Die Abstimmung der Datenfelder erfolgt nicht nur mit dem Architekten, sondern auch mit allen Bereichen der Gebäudetechnik bis hin zur Medizintechnik-Planung.“ Der beste Zeitpunkt für die Implementierung ist laut Schnabl zu Beginn der Entwurfsplanung. Durch individuell einstellbare Importfunktionen ist es jedoch auch möglich, Raumlisten, Einrichtungskataloge oder Inventarlisten aus Excel oder CAD zu einem späteren Zeitpunkt in das Raumbuch zu importieren. Abb. 4: Ablauf planungsbegleitendes Datenmanagement Von der Entwurfsphase bis zur Ausführungsplanung werden laufend Raumdaten ergänzt oder angepasst. Vor allem bei umfangreichen Projekten ist es notwendig, alle Veränderungen transparent und sichtbar zu dokumentieren. PREVERA hat ein Änderungsverfolgungs-Tool eingebaut, das die lückenlose Dokumentation aller Veränderungen unterstützt. Die Änderungsverfolgung vergleicht jeweils zwei Datenbestände miteinander und kann eine Auswertung der Veränderungen von verschiedenen Datensätzen vornehmen, wie beispielweise Änderungen der Räume, Raumattribute, Ausstattungselemente oder Medienangaben. Fotodokumentation und mobile Mängelerhebung Das PREVERA Raumbuch ist ein wachsendes System. „Bei der Arbeit an unseren Raumbuch-Projekten entstehen gemeinsam mit unseren Kunden laufend neue Ideen und Anforderungen aus der Praxis. Daher entwickeln wir die Anwendung ständig weiter und passen sie an die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden an.“, erklärt Thomas Schnabl. Die jüngsten Entwicklungen sind eine Fotodokumentation, mit der Fotos direkt im Raumbuch abgelegt werden können. mit QR-Code Erkennung aus den Bilddaten. Vor allem das Auslesen von QR-Codes aus der Kamera macht diese Anwendung so interessant. Das funktioniert so: Bei der Baustellenbegehung sind die einzelnen Räume mit QR-Codes, in denen die Raumnummer hinterlegt ist, beschildert. Mit einer gängigen Digitalkamera wird zuerst der QR-Code fotografiert; danach werden alle weiteren Fotos gemacht. Die Software liest die Raumnummer aus dem QR-Code aus. Alle darauffolgenden Fotos werden der ausgelesenen Raumnummer zugewiesen. So entfällt die oft umständliche Zuordnung der Fotos und läuft vollständig automatisiert ab. Abb. 5: Fotodokumentation im PREVERA Raumbuch Eine weitere Neuheit ist die mobile WebApp zur Mängelerhebung, mit der Baumängel direkt bei der Baustellenbegehung erfasst, dem entsprechenden Raum und Gewerk zugeteilt und mit Terminen versehen werden können. Die Daten werden direkt im Raumbuch gespeichert und stehen dort für die Mängel- und Terminverfolgung, Listenauswertungen, Aufgabenzuordnung und weiteren Funktionen zur Verfügung. Mit dem Einsatz der mobile Web-App zur Mängelerhebung entfallen die fehleranfällige Doppelerfassung und der zeitaufwändige Datenabgleich. Da die Datenerfassung online in Echtzeit erfolgt, ist der Anwender auf der Baustelle immer am gleichen Stand wie das Büro - und umgekehrt. Im Planungsteam Chirurgie arbeiten derzeit 10 Personen mit dem PREVERA Raumbuch. Über die Akzeptanz kann DI(FH) Franz Puregger Positives berichten: „Nach anfänglicher Skepsis haben die Projektverantwortlichen rasch erkannt, dass das Raumbuch ein Werkzeug ist, mit dem der Arbeitsaufwand rund um das Thema Raumdaten wesentlich reduziert werden kann.“ Zusätzlich hat sich in den letzten Jahren das Thema Nachhaltigkeit im Bewusstsein der Planer verankert, sodass jeder weiß: Nur eine frühzeitige Einbindung von Facility Management unter Berücksichtigung des gesamten Gebäudelebenszyklus sorgt für maximale Effizienz und Nachhaltigkeit in der späteren Bewirtschaftung. Infobox Daten und Fakten Projekt Chirurgie Graz - Bauetappe 1 Bauherr KAGes (Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft mbH) Generalplaner ARGE Chirurgie, Graz FM Datenmanagement PREVERA Wettbewerb/Entscheidung 2008 Implementierung Raumbauch 2011 Baubeginn 2013 Inbetriebnahme 2017 Technische Daten Bettenanzahl ca. 240 NGF ca. 29.000 m² Anzahl Räume ca.1200 Über PREVERA PREVERA ist ein Beraterteam - bestehend aus Wirtschafts- und Bauingenieuren, Energie- und Dienstleistungsspezialisten sowie Informationstechnikern - das ein gesamtheitliches Service für die Gebäudeoptimierung durchführt. Die Beratungsleistungen konzentrieren sich auf Immobilien- und Facility Management, mit den Kompetenz-Schwerpunkten CAFM Beratung, planungs- und baubegleitendes FM, Life Cycle Management, Energiemanagement und infrastrukturelle Dienstleistungen. PREVERA optimiert mit modernster IT-Unterstützung die immobilienwirtschaftlichen Prozesse von Gebäuden und verfolgt dabei die Ziele, Transparenz zu schaffen, Kosten einzusparen, Werte zu steigern und Nachhaltigkeit in der Bewirtschaftung zu erreichen. Mehr Information auf www.prevera.at
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