Hansestadt Rostock Amt für Umweltschutz Abt. Immissionsschutz, Klimaschutz und Umweltplanung Schwerpunkte und Projekte 2014 Die Abteilung Immissionsschutz, Klimaschutz und Umweltplanung im Amt für Umweltschutz Rostock informiert im vorliegenden Bericht über wesentliche Ergebnisse, die im Jahr 2014 in den verschiedenen Aufgabengebieten der Abteilung erreicht werden konnten. In vielen Fällen stellen die nachfolgend aufgeführten Ergebnisse einen Zwischenstand dar, weil die Projekte weitergeführt werden oder sich neue Aufgaben unmittelbar daraus ableiten. Bei Interesse können vertiefende Details bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Abteilung erfragt werden. Aus dem Bereich Immissionsschutz Lärmaktionsplan (LAP) der 2. Stufe für den Ballungsraum Rostock Die Erarbeitung des LAP wurde Ende 2014 abgeschlossen und der LAP im Januar 2015 durch die Bürgerschaft beschlossen. Im Verlauf des Jahres fanden intensive Abstimmungen zum Maßnahmenkonzept mit der Projektlenkungsgruppe sowie der Öffentlichkeit statt. Im Internetportal www.rostock-wird-leiser.de werden die aktuellen Informationen und der Bericht mit Maßnahmenkonzept und Karten veröffentlicht sowie künftig auch Umsetzungsprojekte dokumentiert. Der Schienenverkehrslärm findet bislang noch keine Berücksichtigung, da die Kartierdaten des Eisenbahnbundesamtes (EBA) erst seit Anfang 2015 vorliegen. Die Ergänzung des LAP um das Thema Schienenverkehrslärm beginnt im April 2015 und soll bis November 2015 abgeschlossen sein. Lärmarme Straßenbeläge In den vergangenen Jahren wurde die Entwicklung der Wirkung lärmarmer Fahrbahnbeläge messtechnisch erfasst, um den Nachweis über die dauerhafte Schallpegelminderung zu erbringen. Im August 2014 wurden in diesem Rahmen vergleichende Nahfeldmessungen der Reifen-Fahrbahn-Geräusche (CPX Messung) an vier verschiedenen Abschnitten mit unterschiedlichen Fahrbahnbelägen durchgeführt. Dabei handelt es sich um einen Abschnitt der Hamburger Straße mit einem Splittmastixasphalt (SMA 8), die Ortsdurchfahrt Nienhagen mit einer heiß eingebauten dünnen Asphaltdeckschicht (DSH-V 5), einen Abschnitt der L22 im Stadthafen mit einem LOA 5D und die Gutenbergstraße mit einer kalt eingebauten dünnen Asphaltdeckschicht (DSK). Aus der in diesem Jahr durchzuführenden Auswertung der Untersuchungen der vergangenen Jahre sollen Handlungsempfehlungen für den Einsatz lärmarmer Fahrbahnbeläge abgeleitet werden. Der Einsatz lärmarmer Fahrbahnbeläge ist eine wichtige Minderungsmaßnahme im Rahmen der Lärmaktionsplanung der 2. Stufe für den Ballungsraum Rostock. CPX – Messung im August 2014 Luftreinhalteplanung Der seit 2008 für die Hansestadt Rostock verbindliche Luftreinhalteplan verfolgt das Ziel, die geltenden EUGrenzwerte für Feinstaub und Stickoxide einzuhalten. Trotz Umsetzung zahlreicher Maßnahmen wie Temporeduzierung von 60 km/h auf 50 km/h auf der L22, Geschwindigkeitsüberwachung, Optimierung der Lichtsignalanlagen zur Harmonisierung des Verkehrsflusses und umfassender Öffentlichkeitsarbeit konnte der Grenzwert für das Stickstoffdioxid-Jahresmittel von 40 µg/m³ am Messcontainer in der Straße Am Strande/Ecke Grubenstraße bis zum ursprünglichen Einhaltedatum (2010) nicht erreicht werden. Im Jahr 2014 wurde dieser Wert bei Stickstoffdioxid mit 41 µg/m³ überschritten. Das Land MV hatte 2011 wegen dieser Überschreitung weitere Unterlagen bei der EU eingereicht, die im Zuge eines Notifizierungsverfahrens geprüft wurden. Die EU-Kommission entschied Anfang 2013, dass der Hansestadt Rostock eine Fristverlängerung bis 2015 gewährt wird. Die Stadt muss weitere Anstrengungen unternehmen, um eine Grenzwerteinhaltung nachhaltig sicherzustellen. Sie prüft deshalb Maßnahmen wie den Aufbau des umweltdatenbasierten Verkehrsmanagementsystems oder die Einführung der Umweltzone. Lärmuntersuchungen für die Außengastronomie Warnemünde Durch Anwohner und Besucher von Warnemünde wurden in der Vergangenheit häufig Beschwerden über Lärm auf Grund der Außengastronomie geäußert. Dies gilt insbesondere für Bereiche, in denen eine hohe Dichte an gastronomisch genutzten Flächen im Freien vorliegt. Dies sind die Bereiche östlich und westlich des Alten Stromes und in der Mühlenstraße. Deshalb wurde 2013/2014 eine Untersuchung durchgeführt, um die Situation lärmseitig zu analysieren und Handlungsempfehlungen zur Minimierung der Lärmbelastung und zur Konfliktvermeidung zu erarbeiten. Entstanden ist eine umfangreiche Dokumentation, die die Schwerpunkte aus Lärmschutzsicht darstellt und in Form von Datenblättern eine Übersicht über die Gaststättenaußenbereiche gibt. Außerdem werden grundsätzliche Möglichkeiten der Lärmminderung beschrieben. Hanse Sail 2014 Wegen der mit einer Großveranstaltung verbundenen Geräuschbelastungen wurden der Bühnenbetrieb und der Veranstaltungsbereich immissionsschutzrechtlich überwacht. Gäste und Anwohner hatten wie auch in den vergangenen Jahren die Möglichkeit, bei Bedarf das „Lärmtelefon“ zu nutzen, um mögliche Probleme zu Geräuschbelästigungen durch die Hanse Sail direkt und schnell klären zu können. Die Nummer wurde vorab in der Presse veröffentlicht. Dafür übernahmen Kolleginnen und Kollegen des Amtes im Wechsel die Rufbereitschaft. Zusätzlich wurden Kontrollen im Stadthafen und in Warnemünde tags wie auch in den Abend-/ Nachtstunden durchgeführt. Beschwerden von Anwohnern gab es u. a. zu basslastigen Geräuschen bei verschiedenen Bühnenprogrammen, aber auch durch das Abtun der lauten Böller beim Kanonierstreffen in Gehlsdorf. Ein an der Kaikante Neptunallee liegender Segler wurde noch am Sail-Freitag an den Landstrom angeschlossen. Von den Anwohnern befürchtete Belästigungen durch Abgase wie 2013 blieben somit weitgehend aus. Aus dem Bereich Klimaschutz und Kampagnen Masterplan Klimaschutz Im vom BMU geförderte Vorhaben „Masterplan 100% Klimaschutz für die Hansestadt Rostock“ wird aufgezeigt, wie bis zum Jahr 2050 der Energiebedarf der Stadt um 50 % und die CO2-Emissionen um 95 % gegenüber 1990 gesenkt werden können. Das in intensiver Abstimmung mit weiteren Ämtern der Stadtverwaltung und den Mitgliedern des Energiebündnisses Rostock entstandene Konzept wurde 2014 durch die Bürgerschaft der Hansestadt bestätigt und seine schrittweise Umsetzung beschlossen. Die Umsetzung bis 2016 beinhaltet konkrete Projekte und Maßnahmen, die ebenfalls durch das BMU gefördert werden. Insbesondere werden Energiekonzepte für kommunale Objekte erstellt, Pendlerströme im Verkehrsbereich untersucht sowie Kampagnen und Veranstaltungen zum Klimaschutz organisiert. Eine zu bildende Steuerungsgruppe aus Vertretern der Bürgerschaft, der Verwaltung, kommunaler Unternehmen sowie der Universität wird die Umsetzung begleiten und kontrollieren, um ggf. lenkend einzugreifen. Rostocker Woche für Nachhaltigkeit und Klimaschutz Im September 2014 fand zum zweiten Mal die „Rostocker Woche für Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ statt. Die Rostocker Woche bündelt die Aktivitäten der lokalen Klimaschutzakteure und Partner der Bildung für Nachhaltige Entwicklung und bietet eine gemeinsame Plattform zur Bekanntmachung und Bewerbung der Aktivitäten an. Im vergangenen Jahr fand neben dem Klima-Aktionstag eine Vielzahl von weiteren Aktivitäten zum Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit statt, so beispielsweise Exkursionen im Rahmen der Energietour, Veranstaltungen im Rahmen der bundesweiten „Fairen Wochen“, thematische Filmvorführungen im Li.Wu. sowie der Tag der offenen Tür im Interkulturellen Garten. Ähnlich wie bereits im Jahr 2012 zur ersten „Rostocker Woche für Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ wurden die Veranstaltungen als Programm zusammengefasst und veröffentlicht. Klima-Aktionstag im Rahmen der alljährlichen Europäischen Mobilitätswoche Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche veranstaltet die Hansestadt Rostock in Zusammenarbeit mit dem Rostocker Agenda-21 Arbeitskreis „Klimaschutz und Mobilität“ seit 2009 jährlich einen öffentlichen Aktionstag. Im Mittelpunkt stehen Aktionen und Projekte, die den Einwohnerinnen und Einwohnern die Zusammenhänge zwischen der eigenen Mobilität und dem Klimaschutz vor Augen führen. Im Jahr 2012 wurde erstmals die Lange Straße an einem Sonntag für den Autodurchgangsverkehr komplett gesperrt. Unter dem Motto „Straße frei! Freiräume. Einsichten. Visionen.“ fand stattdessen auf der Straße ein buntes Straßen-Klima-Fest mit Bürgermeile, vielen Mitmachaktionen und PARK(ing) Day statt. Die Parklücken standen diesmal nicht den Autos, sondern den Rostockerinnen und Rostockern zur Verfügung, die den zusätzlichen Freiraum mit eigenen und kreativen Ideen füllten. Aufgrund der positiven Resonanz wurde der autofreie Klima-Aktionstag auch im Jahr 2013 wieder durchgeführt. 2014 fand der Klima-Aktionstag gemeinsam mit den Aktivitäten zum Weltkindertag am Kröpeliner Tor statt. Für die Zukunft soll der Klima-Aktionstag ein fester Bestandteil des Rostocker Veranstaltungskalenders werden. Die Hansestadt Rostock ist jedes Jahr mit einem Informationsstand vertreten. (siehe auch www.radregion-rostock.de ) Infostand der Hansestadt Rostock (Amt für Umweltschutz STADTRADELN 2014 und Tief- und Hafenbauamt) mit Glücksrad und Klima-Quiz Die Hansestadt Rostock beteiligte sich bereits fünf Mal an der bundesweit stattfindenden Aktion STADTRADELN - eine Kampagne des Klima-Bündnis e. V. zur Förderung des Radverkehrs innerhalb der Stadt. Die Grundidee: Kommunen und Landkreise motivieren ihre Bürgerinnen und Bürger für drei festgelegte Wochen auf das Fahrrad umzusatteln und die Autos stehen zu lassen. Im Jahr 2010 radelten für die Hansestadt Rostock 95 Teilnehmerinnen und Teilnehmer und legten insgesamt knapp 15.000 Kilometer zurück. Im Jahr 2014 hatten sich die Zahlen im Vergleich zum Startjahr bereits mehr als verzwanzigfacht. Über 1.900 Teilnehmerinnen und Teilnehmer legten eine Strecke von über 293.000 Kilometer zurück. Im Jahr 2015, am 3. Mai, wird der bundesweite STADTRADELN-Auftakt in der Hansestadt Rostock stattfinden. Als Partner für die Auftaktveranstaltung und anschließende Fahrradtour wurde die Warnow-Tour gewonnen, die in diesem Jahr ihr 10jähriges Jubiläum feiert. Die gemeinsame Auftaktfahrt startet gegen 10.30 Uhr. Anschließend wird in Richtung Markgrafenheide geradelt, wo eine längere Pause eingelegt wird, bevor es gegen 15.00 Uhr wieder zur Hanse Messe zurückgeht. Während der Pause wird ein Unterhaltungsprogramm mit Musik, Tombola und Spiel geboten. Informationen zum STADTRADELN: www.stadtradeln.de Informationen zur Warnow-Tour: www.warnow-tour.de Energiesparwettbewerb Traditionsschiff in Rostock-Schmarl: Auszeichnung der Teilnehmerschulen des 9. Energiesparwettbewerbs Zum Schuljahresende im Juni 2014 wurde der 9. Energiesparwettbewerb der Rostocker Schulen abgeschlossen. Es hatten sich 21 Schulen beteiligt, darunter erstmals auch zwei Berufsschulen. Insgesamt wurden ca. 730 MWh Energie einspart und über 76 Tonnen CO2-Emissionen vermieden. Dafür wurden Einsparprämien in Höhe von insgesamt 14.150 € (30% der Einsparsumme) ausgezahlt. Die Auswertungsveranstaltung fand diesmal auf dem Traditionsschiff statt, wo die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler eine interessante Führung durch das Schiff erleben bzw. sich selbst in der historischen Bootswerft des Museums betätigen konnten. Der Wettbewerb wird auch im Schuljahr 2014/15 mit aktuell 22 teilnehmenden Schulen fortgesetzt. Bewertet werden neben den Einsparzahlen erstmals die begleitenden Aktivitäten der Schulen zum Thema Energiesparen und Umweltschutz. Klimaschutzbericht Die Hansestadt Rostock ist seit 1991 Mitglied im Klima-Bündnis. Es gehört zu den Aufgaben der Mitglieder, im regelmäßigen Turnus einen Klimaschutzbericht zu erstellen. Nach den Vorgaben des Klima-Bündnis e.V. wurde im traditionellen lokalen Rahmen bilanziert und witterungskorrigiert mit den Jahren 2008 und 1990 verglichen. Im Jahr 2013 wurden 3,72 t CO2 pro Einwohner emittiert und damit 55 % weniger im Vergleich zum Basisjahr 1990 mit damals 8,35 t CO2 pro Einwohner. Gleichzeitig sank der Endenergiebedarf auf 16,1 MWh pro Einwohner gegenüber 19 MWh pro Einwohner im Jahr 1990. Die Emissionen kommen zu 51 % aus Wärmebedarfsdeckung, zu 32 % aus Strombedarf und zu 17 % aus lokaler Mobilität und Transport. Insgesamt werden erst 3,6 % des Endenergiebedarfs aus Erneuerbaren Energien gedeckt. Projekt „Klimaschutz-Planer“ - zukünftige Bilanzierung Rostocks Mit der Teilnahme am Projekt Klimaschutz-Planer testet die Hansestadt Rostock, das künftig zur Verfügung stehende, verbindliche Bilanzierungsmodell für den kommunalen Bereich. Zukünftig wird der Bilanzrahmen insbesondere beim Verkehr erweitert, um aktuelle Berichtsanforderungen von Klima-Bündnis, EU- Konvent der Bürgermeister, Masterplan 100% Klimaschutz etc. zu erfüllen. Durchgangsverkehre sowie die Fernverkehre bis hin zu Flügen und Kreuzfahrten der Rostocker Bürgerinnen und Bürger wurden bisher nicht bilanziert. Absehbar ist für die Hansestadt Rostock eine Erhöhung um rund 1,5 t CO2 pro Einwohner und Jahr, wenn der gesamte, im Territorium der Hansestadt verortete Verkehr mit berücksichtigt wird. Die kommunale Steuerungsmöglichkeit von überregionalem Verkehr ist allerdings gering. Durch die Teilnehmer am Projekt „Klimaschutz-Planer - Kommunaler Planungsassistent für Energie & Klimaschutz“ von Klima-Bündnis, IFEU-Institut und weiteren Partnern mit Förderung durch das BMU werden neue Ansätze umfassend diskutiert und Teilergebnisse frühzeitig zum Einsatz kommen. Aus dem Bereich Umweltplanung / Umweltmanagement Rahmenkonzept Klimawandelanpassung Mit dem Bürgerschaftsbeschluss vom 10.10.2012 zur Erarbeitung des Rahmenkonzeptes in der Hansestadt Rostock wurde zugleich der Auftrag erteilt, den darin enthaltenen Maßnahme- und Aktionsplan alle zwei Jahre zu aktualisieren. Das Rahmenkonzept umfasst die Handlungsfelder Sturmflut/ Küstenschutz, Wasser, Grünflächen/ Naturschutz, Forstwirtschaft, Landwirtschaft, menschliche Gesundheit/ Wohlbefinden, Stadtplanung/ Stadtentwicklung sowie einen kurz-, mittel- und langfristig ausgerichteten Maßnahme- und Aktionsplan. Für das Handlungsfeld Wirtschaft fand unter der Federführung des zuständigen Senators im Juni 2013 im Erfahrungsaustausch mit Vertretern der Unternehmen der Daseinsvorsorge ein Kolloquium zu Handlungs- und Finanzierungsmöglichkeiten statt. Mit der 1. Fortschreibung des Maßnahme- und Aktionsplans wird über die Umsetzung der Ziele berichtet und der Erfüllungsgrad der Maßnahmen eingeschätzt. Sie enthält auch Änderungsvorschläge zum Handlungsfeld Tourismus. Das Konzept ist auf der Internetseite des Amtes für Umweltschutz veröffentlicht: www.rostock.de/umweltamt ( Immissionsschutz Umweltplanung Stadtklima und Klimawandelanpassung) Konvent der Bürgermeister zur Anpassung an den Klimawandel In ihrer Sitzung am 05.11.2014 fasste die Bürgerschaft der Hansestadt Rostock den Beschluss, der Initiative „Mayors Adapt – Konvent der Bürgermeister zur Anpassung an den Klimawandel“ beizutreten. Neben den Bemühungen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes ist es notwendig, die Widerstandsfähigkeit der Städte und Gemeinden gegenüber den unabwendbaren Auswirkungen des Klimawandels zu erhöhen. „Mayors Adapt“ ist die erste europaweite Initiative, die lokale Anstrengungen zur Anpassung an den Klimawandel unterstützt. Mit ihrem Beitritt hat sich die Hansestadt Rostock verpflichtet, die Kernziele der EU-Anpassungsstrategie in konkrete und wirkungsvolle Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel umzusetzen: 1. Entwicklung einer umfassenden lokalen Anpassungsstrategie, 2. Integration der Anpassungsmaßnahmen in bestehende Aktionspläne innerhalb von zwei Jahren nach der Unterzeichnung, 3. Fortschrittsbericht über die Umsetzung im Rahmen der Initiative im 2-Jahres-Rhythmus. Das unterzeichnete Beitrittsdokument wurde am 09.12.2014 an die Europäische Kommission übergeben. Umweltverträglichkeitsprüfung Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) hat das Ziel, umweltrelevante Vorhaben vor der Genehmigung auf mögliche erhebliche Umweltauswirkungen zu prüfen. Seit 2001 wird für bestimmte Vorhaben ein gestuftes Verfahren für UVP angewendet. Danach kann ab dem Erreichen eines bestimmten Größenwertes mit Hilfe einer Vorprüfung ermittelt werden, ob aufgrund der Umweltauswirkungen eine UVP durchzuführen ist oder nicht. Ein Beispiel aus dem Jahre 2014 ist das Vorhaben „Ausbau Seekanal Rostock“. Zur Festlegung des Untersuchungsrahmens fand im März 2014 hierzu ein Abstimmungs- und Unterrichtungsgespräch statt („Scoping“), bei dem Fragen zu Untersuchungen im Hinblick auf naturschutzfachliche Belange, wie FFH-Verträglichkeit, Artenschutz und Vereinbarkeit mit der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), angesprochen wurden. Betriebliches Umweltmanagement in der Stadtverwaltung Die Bürgerschaft beschloss bereits im Jahr 2005, in der Stadtverwaltung schrittweise ein Umweltmanagementsystem einzuführen. Dadurch soll das Verwaltungshandeln umweltfreundlicher und nachhaltiger ausgerichtet und ein positives Beispiel für andere Institutionen und Unternehmen gegeben werden. Die Aktivitäten richten sich dabei vor allem auf die öffentliche Beschaffung sowie das kommunale Energie- und Mobilitätsmanagement. Mit der bereits siebten Teilnahme am jährlichen Bundeswettbewerb „Papieratlas Deutschland“ hat die Stadtverwaltung Rostock deutlich gemacht, dass sie zu ca. 80% Recyclingpapier verwendet und damit rund 6,5 t CO2 spart. In den nächsten Jahren soll dieser Wert weiterhin verbessert werden. Beispielhaft ist die EMAS-Zertifizierung im Amt für Umweltschutz, mit dem das Amt über die höchste europäische Auszeichnung auf dem Gebiet des betrieblichen Umweltmanagements verfügt. Klimaneutrale Verwaltung Ausbau Seekanal Rostock Für den Einstieg in das Projekt wurde 2011 eine Vorstudie für eine Konzeption „Klimaneutrale Verwaltung“ beauftragt. Prüfungsschwerpunkte waren die grundsätzliche Machbarkeit und die Herausarbeitung wesentlicher Rahmenbedingungen und Anforderungen. Darauf aufbauend wurde Ende 2011 eine Studie zur Herangehensweise und zur Durchführung erster Schritte für eine Eröffnungsbilanz der CO2-Emissionen der Stadtverwaltung beauftragt. Im Rahmen dessen wurde auch ein Berechnungswerkzeug zur Einordnung des Ist-Zustandes der Emissionen aus den drei Handlungsfeldern Gebäude (Strom- und Wärmeverbrauch), kommunale Flotte und Dienstgänge/ Dienstreisen erstellt. Mit dem vorgelegten Gutachten wurde ebenfalls die Eröffnungsbilanz der CO2-Emissionen vorgelegt. Für 2015 ist eine erneute Auswertung der Bilanzierung der CO2-Emissionen geplant. Ende 2014 erfolgte für zwei kommunale Standorte die Beauftragung eines „Energie-Checks“, d.h. die energetische Analyse der Gebäude und die Darstellung von möglichen Einsparmaßnahmen. Die dabei ermittelten Einsparpotentiale sollen in Umsetzungsprojekten schrittweise erschlossen werden. www.rostock.de/umweltamt
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