Jahresbericht Sabab Lou 2013

Stiftung Sabab Lou
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Jahresbericht 2013
zusammen Arbeit schaffen
Wir wollen, dass Menschen in Entwicklungsländern mit ihrer Arbeit Einkommen erwirtschaften und ein
selbstbestimmtes, würdevolles Leben führen können.
Dungsammlung in Kbaboku, Chereponi-Distrikt/Ghana
Jahresbericht 2013
Liebe Freunde von Sabab Lou,
die fast täglichen Meldungen von havarierten Flüchtlingsbooten im Mittelmeer machen
uns das Problem bewusst: das Elend in unseren südlichen Nachbarländern zwingt
mehr und mehr Menschen zu waghalsigen und oft tödlich endenden Fluchtmanövern.
Mit über 43000 Menschen hat allein Italien bis Juni dieses Jahres schon mehr
Flüchtlinge aufgenommen als letztes Jahr, Tendenz weiter steigend. Die Länder der
EU sind dem Ansturm mehr oder weniger hilflos ausgesetzt. Hilflose Helfer
sozusagen, die das Problem am falschen Ende zu lösen versuchen. Wie sollten sie
auch dem heillosen Gemenge von Krieg, Armut und Hunger in den Ländern des
Südens beikommen?
Dennoch sind wir überzeugt, dass man da, wo die Probleme ihren Ausgang nehmen,
ansetzen sollte. Globale Lösungen werden wir so nicht erreichen, das wissen wir,
aber eben Lösungen im Kleinen. Das praktizieren wir jetzt seit fünf Jahren. In
ländlichen Gegenden unterstützen wir Frauen und Jugendliche beim Aufbau
landwirtschaftlicher Produktion, dem Anbau von Gemüse und Feldfrüchten, und in
städtischer Umgebung helfen wir Frauen mit Mikrokrediten, ein Kleingewerbe
aufzubauen. Die Frauen erzielen Einkommen und können so etwas für ihre Kinder
und ihre Familien tun. Armut und Hunger verlieren etwas an Schrecken, ganz
verbannt werden können sie nicht. Immerhin, in den 3 Projekten der Stiftung haben im
Berichtsjahr 845 Frauen gearbeitet und wesentlich zum Unterhalt ihrer Kinder und
Großfamilien beigetragen. Nimmt man diese hinzu, haben rund 9000 Menschen von
den Projekten profitiert. Der anliegende Jahresbericht beschreibt es im Detail.
Dabei haben Sie, die Spender, Partner und Ratgeber uns viel geholfen. Damit
konnten größere Anlageinvestitionen, etwa in solare Pump- und
Bewässerungsanlagen, getätigt werden. Eine auf mehrere Jahre angelegte
Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Tropische und Subtropische
Agrarwissenschaften der Universität Hohenheim ermöglicht einen immensen
Wissenstransfer in das Anoshe Women-Projekt in Ghana. Ein ehemaliger McKinseyBerater und engagierter Begleiter der Stiftung berät das Management des BaddibuProjekts in Gambia. Ihnen und vielen anderen, nicht zuletzt den vielen Spendern des
letzten Jahres gilt unser aufrichtiger Dank.
Bleiben Sie uns weiterhin verbunden.
Frieder Keller-Bauer, im Juni 2014
Inhalt
1
Überblick, Seite 3
2
Projekte und Lösungsansätze, Seite 4
3
Projektverlauf und Bewertung, Seite 7
4
Jahresabschluss und Steuerliche Verhältnisse, Seite 11
5
Evaluation, Seite 14
2
1 Überblick
Die Stiftung Sabab Lou ist mit ihren Projekten in den subsaharischen Ländern Gambia und Ghana
vertreten. Dazu die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kennzahlen:1
Bevölkerung
Landbevölkerung
Landbevölkerung zu Gesamtbevölkerung
BIP nach offiziellem Wechselkurs in USD
BIP nach offiziellem Wechselkurs pro Kopf in USD
BIP Wachstum
2011
2012
2013
Anteil Landwirtschaft am BIP
In Landwirtschaft Beschäftigte zu Gesamt-Beschäftigte
Inflation
2011
2012
2013
Anteil Bevölkerung unter der nationalen Armutsgrenze
Anteil Landbevölkerung unter der nationalen ländlichen
Armutsgrenze
Alphabetisierung
Erwachsene über 15 Jahre zu Gesamt erwachsene Bevölkerung
Weibl. Jugendliche (15 - 24 Jahre) zu Gesamt weibl. Jugendliche
Männl. Jugendliche (15 - 24 Jahre) zu Gesamt männl. Jugendliche
Netto-Migration
Gambia
1,79 Mio.
756.599
42,2 %
907,4 Mio.
506,6
Ghana
25,37 Mio.
12.043.540
47,5 %
40.710,8 Mio.
1.604,9
-4,3 %
+5,3 %
+6,5 %
20,4 %
k. A.
+15,0 %
+7,9 %
k.A.
22,7 %
42,0 %
4,8 %
4,3 %
k.A.
48,4 % (2010)
73,9 % (2010)
8,7 %
9,2 %
11,6 %
28,5 % (2008)
39,2 % (2006)
51.1 % (2011)
63,6 % (2011)
72,6 % (2011)
-13.000 (2012)
71,5 % (2010)
83,2 % (2010)
88,3 % (2010)
-100.000 (2012)
Ghana, die erste Demokratie auf afrikanischem Boden, zählt gut 25 Mio. Einwohner und ist eine der
wohlhabenderen Nationen auf dem Kontinent. Reiche Goldvorkommen sowie der weit verbreitete
Anbau von Kakao sorgen seit vielen Jahren für sprudelnde Deviseneinnahmen. Vor drei Jahren ist auch
noch das Ölgeschäft hinzugekommen. Die Ölreserven im Offshore Jubilee Field werden auf 700 Mio.
Barrel geschätzt, deren Förderung hat im Dezember 2010 begonnen. Der Schub des 2011
einsetzenden Ölgeschäfts hat sich maßgeblich auf das BIP-Wachstum 2011 und 2012 ausgewirkt.
Dagegen steht eine enorm hohe Inflationsrate, die 2013 sogar fast 12 Prozent erreichte. Die nationale
Armutsrate beträgt insgesamt 29 Prozent, im Vergleich zu Gesamt-Subsahara-Afrika ein eher geringer
Wert, auf dem Land erreicht sie 39 Prozent. Aber es besteht ein starkes Gefälle (poverty gap) einmal zu
sozialen Randgruppen wie alleinstehenden Frauen und andererseits zu entlegenen geographischen
Regionen, die wie etwa im Norden weit härteren klimatischen Bedingungen ausgesetzt sind.
Das kleine Gambia mit 1,8 Mio. Einwohnern gehört zu den ärmsten Ländern weltweit. Das
Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf liegt bei 500 USD nach offiziellem Wechselkurs. Würde man nach
Kaufkraftparität gehen, läge es zwar etwas höher, aber immer noch weit abgeschlagen hinter
fortschrittlicheren Staaten südlich der Sahara. In dem stark vom Tourismusgeschäft abhängigen
Gambia ist das BIP im Zuge der weltweiten Finanzkrise 2011 sogar geschrumpft. In den beiden
Folgejahren war zwar wieder Wachstum zu verzeichnen, dieses wurde aber durch die Geldentwertung
fast vollständig kassiert. Knapp 50 Prozent der Einwohner leben unter der nationalen Armutsgrenze,
nach internationalem Maßstab (Kaufkraftparität) dürften es etwas weniger sein, wobei keine aktuellen
Zahlen vorliegen. Mit 74 Prozent ist die Armutsrate der Landbevölkerung, die 42 Prozent der
Gesamtbevölkerung ausmacht, erschreckend hoch. Da gibt es nichts zu deuten: Die Menschen auf dem
Land leben in bitterster Armut. Kein Wunder, dass die Netto-Migration schon 2012 tief im Minusbereich
lag und in den letzten beiden Jahren sicher noch tiefer gerutscht ist.
Quelle: Weltbank. Sofern nicht andere Jahresangaben angeführt werden, stammen die Zahlen aus dem
Jahr 2012.
1
3
2 Projekte und Lösungsansätze
So Memu-Projekt, Offinso, Ashanti-Region/Ghana
Das Mikrokreditprojekt wurde bereits 2009 implementiert. Unterhalb der Armutsgrenze lebende Frauen
werden beim Aufbau eines Kleingewerbes unterstützt. Hierzu erhielten im Berichtsjahr 175 Frauen ein
Darlehen. Das Projekt wird durch eine eigens gegründete ghanaische Nicht-Regierungsorganisation
(NRO), die First Step Foundation, durchgeführt. Die NRO berichtet direkt an Sabab Lou. Die Frauen
zahlen monatlich 2,5 Prozent Zinsen und ermöglichen so den Betrieb der First Step Foundation. Die
deutsche Stiftung Sabab Lou stellt den Kapitalstock, aus dem die Darlehen ausgereicht werden,
unverzinst zu Verfügung. 2,5 Prozent monatlich sind nach deutschem Maßstab viel Geld. Dazu muss
man aber wissen, dass die Foundation die Frauen von Anfang an betreut und führt: von der Auswahl,
über die Entwicklung einer Geschäftsidee, Einweisung in Small Scale Business, Schulung und
Weiterbildung, bis zur Bildung von Ersparnissen, mit denen sie ihr Leben und das ihrer Kinder
bestreiten. Das macht keine der örtlichen Banken, die gewöhnlich Zinsen zwischen 4 und 5 Prozent
verlangen.
Anoshe-Women-Projekt, Chereponi-Distrikt/Ghana
Das Agrarprojekt im Chereponi-Distrikt im äußersten Nordosten Ghanas wurde 2011 implementiert.
Inzwischen nehmen 350 Frauen der Anoshe Women Group aus 5 Dörfern an dem Projekt teil. Sie
bauen Feldfrüchte, Sojabohnen und Hirsearten, in der Regenzeit an und werden mit der Bereitstellung
von Saatgut, Pflugdiensten, sowie bei Verkauf und Vermarktung gefördert. Jede der Frauen
bewirtschaftet 1 Acre, rund 0,4 ha, die bepflanzte Gesamtfläche beträgt somit insgesamt 140 ha. Neben
den Farming-Aktivitäten betreibt die Gruppe seit 2012 in 3 Dörfern ein Tiermast-Programm. In zwei
muslimischen Dörfern werden Schafe gemästet, in einem christlichen Dorf Schweine. Eine ghanaische
NRO, die direkt an Sabab Lou berichtet, führt das Projekt durch. In den beteiligten Dörfern leben
insgesamt 5.532 Menschen, die direkt und indirekt von dem Projekt profitieren. Mehrere hundert Frauen
und weitere Dörfer stehen jedoch auf der Warteliste.
Frauen beim Bewässern ihrer Gemüsebeete, Chamen, Baddibu-Distrikt/Gambia
Baddibu-Projekt, Baddibu-District/Gambia
Das Agrarprojekt wurde 2010 implementiert. Derzeit partizipieren 3 Dörfer mit ihren Frauengruppen mit
insgesamt 320 Frauen an dem Projekt. Die Frauen werden bei der Gemüseproduktion in der
Trockenzeit gefördert. Die sich auf eine Gesamtfläche von 9 ha erstreckenden Gemüsegärten werden
durch solare Pump- und Bewässerungsanlagen bewässert. Diese liefern zugleich sauberes Trinkwasser
für die Haushalte. Auch dieses Projekt wird durch eine eigens gegründete gambische NRO, die an
Sabab Lou berichtet, durchgeführt. In den beteiligten Dörfern leben insgesamt 1.824 Menschen, denen
4
das Projekt zugute kommt. Dieses wird aufgrund der hohen Anlageinvestitionen noch 10 bis 15 Jahre
brauchen, bis es sich selber trägt.
Das Problem
Das Grundproblem stellt sich in allen Projekten gleich dar und lässt sich in wenigen Worten
zusammenfassen: kein regelmäßiges oder gar kein Einkommen, Armut, keine Sicherheit, keine Chance,
an Geld oder Startkapital zu kommen oder gar zu investieren, kein Plan, keine Beratung, keine
Betreuung, keine Schulung oder Weiterbildung. Daraus ergibt sich auch, was es braucht: Geld, eine
unternehmerische Idee oder einen Plan, Betreuung, Führung und Management.
Dieses Grundproblem kann projektspezifisch verschieden Gestalt annehmen. Die Frauen des So
Memu-Projekts sind vielfach alleinstehend, haben Kinder zu versorgen und müssen auch noch
Schulgelder oder im Krankheitsfall Arzt, Medikamente und Krankenhaus bezahlen.
Die Frauen des Anoshe Women-Projekts leben in der Regel in ihren Familien, jedoch reicht auch das
Einkommen der Männer bei weitem nicht, ihre Familien anständig zu versorgen. Der Nordosten Ghanas
gehört zu den ärmsten Landstrichen des Landes, es gibt nur die Landwirtschaft als Einkommensquelle,
und auch das nur während der Regenzeit mit dem Anbau von Feldfrüchten. Einen mehr oder weniger
großen Teil der Ernte nehmen die Menschen dann auch, um ihre Familien zu ernähren.
Substistenzwirtschaft eben, damit ist kein Geld verdient. Und die Einschränkungen sind vielfältig, um
nur einige zu nennen: kein Geld für Saatgut, keine Pflugdienste, um die Felder rechtzeitig vor der
Einsaat zu pflügen, zunehmend unberechenbare oder gar ausbleibende Regenfälle, kein Geld für
Düngung und Schädlingsbekämpfung, keine Lagermöglichkeiten, keine sicheren Abnehmer oder
Abnehmer, die aus der Not der armen Bauern Kapital schlagen.
Frauen der Anoshe Women Group, Chere-Nakaku, Chereponi-Distrikt/Ghana
Auch die Frauen des Baddibu-Projekts in Gambia leben im Verbund ihrer Familien, und die
Ausgangssituation ist gleich wie im Anoshe Women-Projekt. Einkommen bieten nur die Feldfrüchte, und
auch diese werden zum Teil verwendet, um die Familien zu ernähren. In der Trockenzeit wird im
Hinterhof etwas Gemüse angepflanzt, was aber direkt konsumiert wird. So bleibt zu wenig zum Leben.
Um mit Gemüse Einkommen zu generieren, muss in Bewässerung investiert werden. Gärten, die bis zu
6 ha groß sind, können die Frauen nicht ohne Bewässerungsanlagen bewirtschaften. Es fehlt schlicht
an Geld, solche zu installieren.
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Bisherige Lösungsansätze
Verallgemeinernd gesagt, es wird Geld gegeben, in vielen Fällen viel Geld. Das Problem dabei: Geld ist
nur ein Teil der Lösung, vielleicht sogar der geringste. Projekte, in denen nur Geld in Form von
Spenden gegeben wird, scheitern meistens. Diese Erfahrung machen wir immer wieder. Wir kennen die
vielen zerfallenen Brunnen, die nicht mehr pumpen, weil die Ersatzteile fehlen, die überwucherten
Pflanzschulen, weil kein Geld mehr für Personal da ist, und die leerstehenden Fischzerlegungshallen,
weil nichts für deren Instandhaltung zurückgelegt wurde. Sie sind mit Tausenden, Zigtausenden, gar
Millionen EURO eingerichtet und gebaut worden. Wir schließen daraus, dass Spenden allein nicht
helfen, ja auf Dauer sogar schädlich sind. Sie machen die Begünstigten abhängig, lullen sie ein in dem
Glauben, dass schon wieder ein neuer Spender kommen und helfen wird. Diese Erwartungshaltung ist
gang und gäbe, leider.
Hilfe zur Selbsthilfe, darum geht es uns. Geld sollte nur gegeben werden, wenn die Begünstigten bereit
sind, selbst etwas daraus zu machen und eine unternehmerische Idee oder einen Plan realisieren.
Dabei helfen wir ihnen.
Unser Ansatz
Geld allein macht’s nicht, das ist unsere feste Überzeugung. Was braucht es also zusätzlich?
Unserer Meinung nach sind es vier Charakterzüge, die ein Projekt auf den Weg bringen und zu einem
guten Ende führen. Erstens, eine unternehmerische Idee und daraus folgend ein Plan, der das Projekt
trägt. Die Begünstigten sind unternehmerisch tätig, schaffen Mehrwert mit dem zur Verfügung gestellten
Kapital und erzielen Einkommen, von dem sie ihre Familien ernähren können. Zweitens, damit es auch
von Dauer ist, bilden sie Ersparnisse und Rücklagen, um die Betriebsbereitschaft zu erhalten, wobei
diese aus den Erträgen, die erwirtschaftet werden, kommen. So erreicht man Nachhaltigkeit und ist
irgendwann nicht mehr auf Spenden angewiesen. Drittens, es sind die Frauen, die arbeiten. Sie sind die
Treiber der Projekte, und auf sie setzen wir. Die hierarchischen, männlich dominierten Strukturen
können auch wir nicht über den Haufen werfen. Aber die Frauen gewinnen an Selbstbewusstsein und
Stärke. Junge Menschen sagen uns, es wird noch ein, zwei Generationen dauern, dann haben es die
Frauen geschafft. Es wäre ihnen zu wünschen. Und viertens, wir bleiben dabei, bis es läuft. Für jedes
unserer Projekte sind landeseigene Nicht-Regierungsorganisationen da. Sie steuern die Abläufe und
berichten an Sabab Lou. Wir sind immer auf dem Laufenden, und wenn notwendig, sind wir auch
schnell vor Ort, was gar nicht so selten vorkommt. Die Projekte laufen nicht von allein. Da ist zuviel
Neues und Ungewohntes für die Begünstigten, aber auch für uns. Es ist ein gegenseitiger Erfahrungsund Lernprozess.
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3 Projektverlauf und Bewertung
So Memu-Projekt
Im Laufe des Berichtsjahres wurde der Kreditfonds um rund 5.500 EURO auf insgesamt 14.130 EURO
aufgestockt. Damit konnte die Zahl der gewährten Darlehen um 75 Prozent auf insgesamt 175
gesteigert werden. Neu eingeführt wurden sog. Aufstockkredite, die den Frauen ermöglichen, bei
besonderen Geschäftsvorhaben, zum Beispiel Lagererweiterung oder größere Investitionen, ihr
Darlehen für 3 Monate um einen gewissen Betrag zu erhöhen. Aufgrund vermehrter Nachfrage planen
wir im laufenden Jahr einen weiteren Ausbau des Kreditgeschäfts.
Im Berichtsjahr haben wiederrum zwei freiwillige Helfer des ASA Basis-Programms im Projekt
gearbeitet und einen entscheidenden Beitrag zu dessen Weiterentwicklung geleistet. Drei Monate lang
haben Simone Muders und Christian Schulz ein Programm zur Wirkungsanalyse, insbesondere der
Auswirkungen der Maßnahmen auf die Kreditnehmerinnen entwickelt und dann auch implementiert.
Was die Bewertung des Projekts angeht, legen wir Wert darauf, dass unsere Maßnahmen nachhaltig
wirken. Deshalb erfassen wir auch Zahlungsausfälle und, wichtiger noch, wir fragen nach, ob die Frauen
im ersten und zweiten Folgejahr nach Ablauf ihres Darlehens noch im Geschäft sind. Das ist nicht
immer einfach, weil zum Beispiel einige der Darlehensnehmerinnen aus 2012 unbekannt verzogen sind.
Deshalb die relativ hohe Ausfallquote von 12 Frauen. Und es ist auch traurig. Von den den 53 Frauen
von 2011 sind inzwischen 6 and AIDS verstorben.
So Memu-Projekt
Anzahl gewährte Darlehen in GHS
Wert gewährte Darlehen in GHS
Darlehensnehmerinnen 2012 noch im Geschäft 2013
Darlehensnehmerinnen 2011 noch im Geschäft 2013
Anzahl Zahlungsausfälle im Berichtsjahr
Wert Zahlungsausfälle im Berichtsjahr
2013
175
35.000
87
47
0
0
2012
99
28.600
99
-0
0
2011
53
10.000
--53
0
0
Schmuckverkäuferin, So Memu-Projekt, Offinso/Ghana
Anoshe Women-Projekt
2013 war kein einfaches Jahr für die Gruppe. Zum einen blieben die Anfang Juli erwarteten Regenfälle
aus. Erst gegen Ende des Monats kam der Regen. Einige der Frauen hatten schon eingesät, aber die
Saat konnte ohne Regen nicht aufgehen. Zum anderen traten erhebliche Engpässe beim Pflügen auf.
Schon im Vorjahr war es problematisch, mit nur einem Traktor innerhalb kurzer Frist 350 Felder mit
einer Gesamtfläche von rund 140 ha zu pflügen. Dabei muss man berücksichtigen, dass Felder und
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Dörfer nicht beieinander liegen, sondern viele Kilometer voneinander entfernt. Der ausbleibende Regen
tat ein Übriges, die ganze Planung wurde über den Haufen geworfen. Am Ende gingen 27 Frauen leer
aus, die Felder blieben ungepflügt, und es konnte nicht eingesät werden. Für die Frauen eine furchtbare
Situation. Wir dürfen vorwegnehmen, dass wir im laufenden Jahr einen zweitenTraktor anschaffen
konnten, und dass wir bei der nun einsetzenden Regenzeit alle 350 Felder pflügen konnten. So dürfen
wir hoffen, dass es dieses Mal besser geht.
Dennoch bleibt das Grundproblem: die Erträge sind seit Jahren rückläufig, die Niederschläge kommen
immer unregelmäßiger, die Märkte drücken kurz nach der Ernte die Preise, der Absatz läuft aufgrund
der geographischen Lage von Chereponi und nicht vorhandener Lager- und Transportmöglichkeiten
alles andere als optimal. Aus diesem Grund hat Sabab Lou zusammen mit dem „Zentrum für Tropische
und Subtropische Agrarwissenschafen“ der Universtät Hohenheim ein auf 5 Jahre angelegtes
Kooperationsprojekt „Nachhaltige Landwirtschaft in Nordost-Ghana“ aus der Taufe gehoben. Über
diesen Zeitraum hinweg werden jährlich 4 Master-Studenten während der 4 Monate dauernden Anbauund Erntephase im Projekt arbeiten. Sie beschäftigen sich mit so diversen Aspekten wie Boden,
Fruchtwahl und –wechsel, gemischtem Anbau, Organisation der Gruppe oder Marketing und Verkauf,
um nur einige zu nennen. Die Studenten schreiben ihre Masterarbeiten über das von ihnen gewählte
Thema, die Ergebnisse ihrer Untersuchungen sollen aber auch einen wichtigen Beitrag zur Steigerung
der Produktivität liefern. Sie werden eng betreut von ihren Professoren, die ausgewiesene Experten auf
ihrem Fachgebiet sind. Dadurch gewinnt Sabab Lou Zugang zu einem einzigartigen Brainpool. Die
Ergebnisse des ersten Jahres lieferten schon einige äußerst nützliche Handlungsempfehlungen und
lassen uns hoffen, dass wir die Negativspirale bald durchbrechen können.
Das in 3 Dörfern laufende Tiermastprogramm konnte 2013 nicht entscheidend weiter entwickelt werden.
In den zwei muslimischen Dörfern werden die Schafe immer noch von der Gemeinde gehalten, im
christlichen Dorf hat man die Schweine zwar einzelnen Familien zugeteilt, jedoch gibt es keinen Plan,
wie man weiter verfahren soll. Die Menschen sollen ja einen nachhaltigen Nutzen von den Tieren
haben, andererseits kann Dung sinnvoll auf den Feldern eingebracht werden. So wird ab diesem Jahr
sich ein Student aus Hohenheim um Tierhaltung kümmern.
Zur Bewertung der Maßnahmen im Berichtsjahr nehmen wir die folgenden Indikatoren und vergleichen
ihre Werte mit denen des Vorjahres: die Einwohnerzahl der beteiligten Dörfer, die Anzahl der am Projekt
beteiligten Frauen, der von ihnen generierte Ertrag, der Anteil davon, der an sie geht, der Anteil, der der
NRO zugeführt wird, sowie die Netto-Migration in den beteiligten Dörfern. Von dem von ihnen
generierten Ertrag dürfen die Frauen zwei Drittel behalten, bei einem Acre Anbaufläche sind das
meistens zwei 100 kg-Säcke. Den dritten Sack geben sie an die NRO ab, um diese für ihre
Vorleistungen wie Bereitstellung von Saatgut, Pflugdienste etc. zu entschädigen. Die Erträge geben wir
in der Landeswährung „Ghanaischer Cedi“ (GHS) an. Der Cedi hat derzeit noch einen Wert von rund 25
Euro-Cent, zu Anfang des letzten Jahres waren es rund 40 Cent.
Anoshe Women-Projekt
Einwohner beteiligte Dörfer
am Projekt beteiligte Frauen
generierter Gesamtertrag in GHS
2/3 Ertrag an beteiligte Frauen in GHS
1/3 Ertrag an Anoshe Women Group (NGO) in GHS
Netto-Migration
2013
5.532
350
61.530
41.020
20.510
-165
2012
k.A.
350
68.250
45.500
22.750
k.A.
Man muss sich das vor Augen führen: 350 Frauen schuften 4 Monate lang, um ein Einkommen von
41.020 Cedis, sprich 10.255 EURO zu generieren. Das entspricht pro Frau 29,30 EURO. Umgerechnet
auf vier Monate sind es pro Tag rund 25 Euro-Cent, die sie durch ihre Arbeit an Mehreinkommen
generieren. Für unsere Verhältnisse ein jämmerlicher Betrag, für die Frauen aber vielleicht genug, um
über die Armutsgrenze von 1,25 USD am Tag zu kommen. Das wäre ein kleiner bedeutender Schritt,
aber noch lange nicht ausreichend. Armut bekämpfen ist eine Arbeit, die nur in kleinen, unendlich
mühevollen Schritten vorangetrieben werden kann.
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Frauen der Anoshe Women Group, Nansoni, Chereponi-Distrikt/Ghana
Auch die an die NRO abgetretenen Erträge von 20.510 Cedis sind nicht genug. Sie reichen gerade mal
für den Einkauf des Saatguts und den Einsatz des Traktors im Folgejahr. Zwar kann das Projekt auch
nach einer schlechten Ernte wie im Berichtsjahr weiter betrieben werden. Darüber hinaus können aber
keine Rücklagen gebildet werden. Mittelfristig und langfristig ist das Projekt so nicht tragfähig. Die
Erträge müssen weitere Rücklagen zulassen. Das ist unser Ziel, und daran werden wir arbeiten.
Baddibu-Projekt
2013 wurde das Projekt im Baddibu-Distrikt am Nordufer des Gambia-Flusses nahezu vollständig
implementiert. Zusätzlich zu Chamen, das schon vor 4 Jahren eingerichtet wurde, hat Sabab Lou mit
ihrer ghanaischen NRO, der Rural Development Organization, im Berichtsjahr in den Dörfern Dutabullu
und Jumansar Gärten und solare Pump- und Bewässerungsanlagen installiert. Per 31.12.2013 wurden
pro Dorf insgesamt rund 45.000 EURO in die Anlagen investiert. Damit konnte in der Saison 2013/2014
auf 9 ha Gartenfläche Gemüse angebaut werden, und mit dem Verkauf konnten sich die Frauen
Einkommen und Auskommen schaffen. Das ist zunächst einmal ein Riesenschritt: In der Trockenzeit, in
der es bisher keine großen Einkommensmöglichkeiten gab, brachten die Frauen nun Geld nach Hause.
Jeder Fortschritt ist aber auch von mehr oder weniger großen Herausforderungen begleitet, und in
diesem Fall waren es größere. In Chamen hatte man im Jahr zuvor mit dem Anbau von Zwiebeln schon
Anfangserfolge erzielt. Also bauten nun alle Dörfer großflächig Zwiebeln an. Das hatte zur Folge, dass
es auf dem kleinen lokalen Markt ein Überangebot gab und die Preise in den Keller rutschten. Man
kennt dieses Phänomen, der typische Schweinezyklus. Mit Tomaten lief es ähnlich. Man hatte zuviel
davon zu gleicher Zeit, aber keine Kühl- und Lagermöglichkeiten. Sabab Lou hatte zwar schon im
Sommer einen Master-Studenten aus Hohenheim entsendet, um einen Produktionsplan für die drei
Dörfer zu entwickeln. Der Plan sah vor, pro Garten in drei, vier Gemüsesorten zu diversifizieren. Zum
anderen sollte in den beiden Anbauzyklen von November bis Mai zwischen verschiedenen
Gemüsesorten gewechselt werden. Wie oft lief es aber nicht genau nach Plan. Die Schwierigkeit
bestand darin, 320 Gemüsefarmerinnen, die bisher nach eigenem Gusto im Hinterhof Gemüse
angebaut hatten, auf Kurs zu bringen. Was die Übermenge an Tomaten anging, hat die NGO in den
ersten Monaten des laufenden Jahres, eine Trainingseinheit für die Weiterverarbeitung zur
Tomatenpaste angeboten. Diesen haben die Frauen aus Chamen auch begeistert angenommen. Aber
es wird Zeit brauchen, solche Maßnahmen in der Breite zu implementieren.
Die größte Herausforderung besteht darin, Rücklagen zu bilden, um die Anlagen dauerhaft zu erhalten
und gegebenenfalls zu erneuern. Mit den unternehmerischen Aktivitäten sollen die Frauen eben nicht
nur Einkommen für sich und ihre Familien generieren können, sondern auch Ersparnisse ansammeln,
9
damit die Anlagen dauerhaft betrieben werden können. Das verstehen wir unter Nachhaltigkeit. Sabab
Lou und ihre lokalen NROs sind dabei mit zwei beträchtlichen Hindernissen konfrontiert. Zum einen mit
der weit verbreiteten Erwartungshaltung, dass die Helfer aus dem Norden generös Spenden
ausschütten: wenn einer einen Brunnen gespendet hat und der Brunnen über die Zeit verfällt, dann wird
er wieder spenden, oder der Nächste spendet. Sabab Lou bezieht hier klar Position: Wenn der Brunnen
gespendet wurde, müssen die Empfänger dafür sorgen, dass er instandgehalten und gegebenenfalls
erneuert wird. Sabab Lou spendet kein zweites Mal. Zum anderen sind die Menschen in den ländlichen
Gegenden, in denen wir unsere Projekte betrieben, bitterlich arm. Drei Viertel der ländlichen
Bevölkerung in Gambia leben unter der Armutsgrenze von 1,25 USD pro Tag. Wenn wir Rücklagen
einfordern, könnte das auch so verstanden werden, dass wir den wirklich Armen noch in die Tasche
greifen wollen. Das wollen wir selbstverständlich nicht. Es ist ein schmaler Grat, auf dem wir die
Balance halten müssen. Von dem bisschen mehr, das die Menschen nun als Einkommen haben, sollten
sie wieder etwas abgeben, damit ihre Kinder in 10 Jahren noch sauberes Wasser trinken können. Wir
stellen uns dieser Herausforderung, aber es ist nicht einfach, vor allem nicht für die Menschen, denen
wir helfen.
Für die Bewertung nehmen wir diesselben Indikatoren wie beim Anoshe Women-Projekt, wobei wir uns
auf den Gesamtertrag, der in der laufenden Saison erwirtschaftet wurde, beschränken. Dieser kommt
bei diesem Projekt in voller Höhe den Frauen zugute. Die Gemüsesaison erstreckt sich über die
gesamte Trockenzeit von Dezember des Vorjahres bis Mai des laufenden Jahres. Der Ertrag wird in der
Landeswährung „Gambischer Dalasi“ angegeben, wobei ein Dalasi rund 2 Euro-Cent entspricht.
Baddibu-Projekt
Einwohner beteiligte Dörfer
am Projekt beteiligte Frauen
generierter Gesamtertrag in GMD
Netto-Migration
2013
1.824
320
446.123
-71
2012
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
Wassertank der solaren Pumpanlage in Jumansar, Baddibu-Distrikt/Gambia
Demnach haben in den vergangenen 6 Monaten 320 Frauen 446.123 Dalasi an Einkommen
erwirtschaftet, also rund 8.920 EURO. Pro Frau sind das 28 EURO, ungefähr derselbe Betrag, den die
ghanaischen Frauen mit nach Hause tragen. Allerdings können die gambischen Frauen ihre Gärten
auch in der Regenzeit bewirtschaften. Dann pflanzen sie Mais, Hirse oder Reis an, und diese Erträge
kommen ihnen dann auch zugute. Auf der anderen Seite zahlen die Dörfer einen Obulus für die
Wasseranlage, der den Rücklagen zugeführt wird. Hierzu haben wir eine Periode von 15 bis 20 Jahren
angesetzt, dann könnte die Anlage ersetzt werden. Nachhaltigkeit erreicht man nicht so einfach. Sie
erfodert auch erhebliche Einbußen und Anstrengungen.
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4 Jahresabschluss und Steuerliche Verhältnisse
Der Jahresabschluss zum 31.12.2013 wurde von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dürkop Möller
und Partner (DMP) in Hamburg auf der Grundlage der von DMP erstellten Buchführung und der
vorgelegten Unterlagen sowie der erteilten Auskünfte erstellt.
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2013
2013 (EURO)
2012 (EURO)
66.665,00
-76.735,96
-1.530,00
-14.851,77
-26.452,73
76.212,75
-61.475,34
-1.815,10
-8.814,05
4.108,26
32.318,30
-4.567,94
27.750,36
8.082,68
-4.894,25
3.188,43
III. Stiftungsergebnis
1.297,63
7.296,69
IV. Mittelvortrag Vorjahr
5.947,15
2.650,46
0,00
9.000,00
VI. Auflösung gebundener Rücklagen
9.000,00
6.000,00
VII. Einstellung in die freien Rücklagen
-9.250,00
-1.000,00
VIII. Mittelvortrag
6.994,78
5.947,15
I. Ideeller Bereich
1. Erhaltene Spenden
2. Ausgaben für unmittelbare Stiftungszwecke
3. Abschreibungen auf Anlagevermögen
4. Sonstige Ausgaben
5. Ergebnis ideeller Bereich
II. Vermögensverwaltung
1. Einnahmen
2. Ausgaben
3. Ergebnis Vermögensverwaltung
V. Einstellung in die gebundenen Rücklagen
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Erhaltene Spenden
Die höheren Spendeneinnahmen im Jahr 2012 kamen durch eine Sachspende von PV-Modulen in der
Höhe von 10.540,95 EURO zustande. Die Geldspenden in den Vergleichsjahren sind nahezu auf
gleicher Höhe.
Ausgaben für unmittelbare Stiftungszwecke
Die Erhöhung im Berichtsjahr wurde hauptsächlich durch die Anlageinvestitionen im Baddibu-Projekt
verursacht.
Sonstige Ausgaben
Wegen einer im Herbst angelaufenen PR-Kampagne haben sich die Kosten um rund 6.000 EURO
erhöht.
Einnahmen der Vermögensverwaltung
Vermehrte Einnahmen aufgrund realisierter Kursgewinne.
Auflösung gebundener Rücklagen
Die im Vorjahr eingestellten Rücklagen wurden für das Baddibu-Projekt und das Anoshe WomenProjekt eingesetzt.
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Freie Rücklagen
Gemäß § 58 Nr. 7a AO wurde ein Drittel des Überschusses aus der Vermögensverwaltung in die freien
Rücklagen eingestellt.
Bilanz zum 31.12.2013
Aktiva
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
II. Andere Betriebsausstattung
B. Umlaufvermögen
I. Sonstige Vermögensgegenstände
II. Sonstige Wertpapiere
III. Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabrenzungsposten
31.12.2013 (EURO)
31.12.2012 (EURO)
1.339,00
0,00
1.339,00
2.747,00
122,00
2.869,00
79.749,96
422.885,84
22.167,73
524.803,53
53.774,58
364.396,64
104.091,11
522.262,33
3.302,25
0,00
529.444,78
525.131,33
31.12.2013 (EURO)
31.12.2012 (EURO)
500.000,00
0,00
19.950,00
0,00
6.994,78
526.944,78
500.000,00
0,00
10.700,00
9.000,00
5.947,15
522.631,33
2.500,00
2.500,00
529.444,78
525.131,33
Passiva
A. Eigenkapital
I. Stiftungskapital
II. Vermögensumschichtungsrücklage
III. Freie Rücklagen
IV. Gebundene Rücklagen
V. Mittelvortrag
B. Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen
Erläuterungen zu den Aktivposten
Sonstige Vermögensgegenstände
Es handelt sich im Wesentlichen um Darlehen für die Projekte in Ghana und Gambia. Der Großteil
wurde für die Installation einer solaren Pump- und Bewässerungsanlage im Baddibu-Distrikt verwendet.
Rechnungsabgrenzungsposten
Diese berücksichtigen Werbe- und Beratungsleistungen sowie die Vermögenshaftpflichtversicherung für
die Monate Januar bis Juni 2014.
Erläuterungen zu den Passivposten
Rückstellungen
Für die Aufwendungen bei der Erstellung der Buchhaltung und Jahresabschlusses 2013.
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Einsatz von PV-Modulen in Jumansar, Baddibu-Distrikt/Gambia
Steuerliche Verhältnisse
Die Stiftung wird beim Finanzamt Bad Urach unter der Steuernummer 89078/32327 geführt.
Mit Datum vom 14. Januar 2014 wurde der Stiftung mit Freistellungsbescheid für die Jahre 2010 bis
2012 die Förderung mildtätiger Zwecke in der Entwicklungshilfe gem. § 52 Abs. 2 Satz 1 Nr. 7 und 15
AO bescheinigt. Die Stiftung ist somit von der Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer befreit. Bereits
mit Datum vom 3. Januar 2014 hat das Finanzamt bescheinigt, dass bei Kapitalerträgen, die bis zum
31. Dezember 2016 zufließen, für die Abstandnahme von Kapitalertragsteuer die Vorlage des
Freistellungsbescheides ausreichend ist.
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5 Evaluation
Sie wollen wissen, was mit Ihren Spenden passiert und wie effektiv wir sie einsetzen? Wie wirkunsvoll
arbeitet eine Organisation wie Sabab Lou? Die Frage ist berechtigt, und Organisationen wie Sabab Lou
müssen sich ihr in voller Verantwortung stellen.
Den Wirkungsgrad einer Organisation kann man messen, dafür gibt es Indikatoren, zum Beispiel von
dem Deutschen Zentralinstitut für Soziale Fragen DZI oder von dem amerikanischen Charity Navigator.
Die vier meist verwendeten Indikatoren sollen hier etwas näher ausgeführt werden:
1. Projektausgaben im Verhältnis zu Gesamtkosten
2. Verwaltungskosten im Verhältnis zu Gesamtkosten
3. Werbeausgaben im Verhältnis zu Gesamtkosten
4. Werbeeffizienz, nämlich €-Aufwand im Verhältnis zur Einnahme von 1 € Fördergelder
Die Gesamtkosten von Sabab Lou errechnen sich wie folgt, wobei die Zahlen direkt der Gewinn- und
Verlustrechnung entnommen werden können:
Gesamtkosten
I. Verwaltungskosten
Ausgaben Vermögensverwaltung
Abschreibungen auf Anlagevermögen
Sonstige Verwaltungsausgaben
2013 (EURO)
2012 (EURO)
4.567,94
1.530,00
14.851,77
20.949,71
4.894,25
1.815,10
8.814,05
15.523,40
II. Ausgaben für unmittelbare Stiftungszwecke
(Projektausgaben)
76.735,97
61.475,34
III. Gesamtkosten
97.685,68
76.998,74
Werbeausgaben
Sie sind in den Sonstigen Verwaltungsausgaben enthalten. Sie betragen 1.299,11 EURO im Jahr 2012
und 8.040,01 EURO im Jahr 2013.
Die Ergebnisse
Projektausgaben*
2012: 80 Prozent der Gesamtausgaben (61.475,34/76.998,74)
2013: 79 Prozent der Gesamtausgaben (76.735,97/97.685,68)
* mehr als 75 Prozent werden als gut bis sehr gut angesehen
Verwaltungskosten*
2012: 20 Prozent der Gesamtausgaben (15.523,40/76.998,74)
2013: 21 Prozent der Gesamtausgaben (20.949,71/97.685,68)
* weniger als 15 Prozent sind sehr gut, 15 bis 25 Prozent sind voll akzeptabel
Werbeausgaben*
2012: 2 Prozent der Gesamtausgaben (1.299,11/76.998,74)
2013: 8 Prozent der Gesamtausgaben (8.040,01/97.685,68)
* bis 10 Prozent werden als sehr gutes Ergebnis bewertert
Werbeeffizienz*
2012: 0.02 EURO für 1 EURO (1.299,11/76.212,75)
2013: 0,12 EURO für 1 EURO (8.040,11/66.665,00)
* 0,00 bis 0,10 EURO werden als sehr gut angesehen
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Stiftung Sabab Lou
Postanschrift:
Ziegelstraße 22
D 72582 Grabenstetten
T. 0049.7382.9389405
F. 0049.7328.9389406
[email protected]
www.sabab-lou.de
Spendenkonto
Stiftung Sabab Lou
Konto Nr. 120915
BLZ 613 700 24
IBAN DE20 6137 0024 0012 0915 00
BIC DEUTDEDB613
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