FILMFORUM im DOMFORUM Mai bis August 2015

Freitag, 15. Mai 2015, 17:00 Uhr
Die Novene
Kanada 2005, Regie: Bernhard Emond, 97 Min.
Jeanne konnte als Ärztin nicht verhindern, dass eine ihr anvertraute
junge Frau mit Kind einer Gewalttat zum Opfer fiel. Diese Tragödie hat sie völlig aus der Bahn
geworfen. Ziellos flüchtet sie aus
ihrem tristen Alltag an die Ufer des
St.-Lorenz-Stroms. Dort trifft sie auf François,
einen jungen, etwas naiven Mann, der in SaintAnne-de-Beaupré, dem grössten Wallfahrtsort
Nordamerikas, eine Novene absolviert. In diesem
neuntätigen Gebetsritus betet er zur Heiligen
Anna um die Genesung seiner Großmutter. Die
Begegnung zwischen den beiden Figuren ist der
Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft. Hier
die erfahrene Ärztin aus der Stadt, der jeder
Glaube und jegliches Vertrauen abhanden gekommen sind. Da der sanftmütige, tiefgläubige junge
Mann vom Land.
Freitag, 15. Mai 2015, 19:30 Uhr
Die Frau nebenan
Frankreich 1981, Regie: Francois Truffaut, 106 Min.
Ein
verheirateter
Mann mit sechsjährigem Sohn bekommt als neue
Nachbarin
seine
frühere, inzwischen
ebenfalls verheiratete Geliebte. Ihre Beziehung lebt wieder auf; sie
erfahren erneut, dass sie weder miteinander noch
ohne den anderen leben können.
Truffauts zwanzigster Film erzählt die tragische
Geschichte dieser "amour fou" mit meisterlicher
Beiläufigkeit; er ist tiefgründig, vielschichtig und
hervorragend gespielt.
Freitag, 05. Juni 2015, 17:00 Uhr
Wer wenn nicht wir
Deutschland 2010, Regie: Andrea Veigl, 125 Min.
Spielfilm über die
Beziehung
von
Gudrun
Ensslin
zum Schriftsteller
Bernward Vesper
sowie die Genese
des Links-Terrorismus in der Bundesrepublik
Deutschland der 1960er- und 1970er-Jahre. Angereichert mit Archivmaterial zum zeitgeschichtlichen Hintergrund, entwirft er ein Porträt, das vor
allem auf die intellektuellen Spannungen fokussiert.
Freitag, 05. Juni 2015, 19:30 Uhr
Freitag, 03. Juli 2015, 17:00 Uhr
The Virgin of Liverpool
Großbritannien 2003, Regie: Lee Donaldson, 87 Min.
Das Leben einer Arbeiterfamilie in Liverpool gerät
aus den Fugen, als die Tochter
eine Marienstatue anschleppt,
die in ihrer Kirche nicht mehr
gebraucht wird. Nachdem die
Statue einige Tränen vergossen hat und andere kleinere Wunder eintreten, setzt
ein Pilgerstrom ein, der jäh
abreißt, als das Gerücht
auftaucht, die Tränen der Jungfrau seien ein
billiger Trick.
Unterhaltsamer Film in der Tradition der britischen Arbeiterkomödie, der in die Niederungen
der Unterschicht führt und Menschen zeigt, die
sich sozialen Gegebenheiten und Vernachlässigungen nicht unterwerfen wollen.
Die Brücke
Bundesrepublik Deutschland 1959
Regie: Bernhard Wicki, 98 Min.
Freitag, 03. Juli 2015, 19:30 Uhr
Wickis mit Preisen überhäufter Antikriegsfilm.
Eine Schar deutscher
Jungen verteidigt 1945,
völlig sinnlos, eine unwichtige Brücke bei
einer
Kleinstadt im
Bayerischen Wald vor den anrückenden
Amerikanern.
Der Film enthüllt im Missbrauch jugendlicher Unbefangenheit und Ideale zugleich den schlimmen
Aberwitz des Krieges. Das bedeutende Thema fand
eine erschütternde und zugleich sachliche Gestaltung.
Japan 2010, Regie: Tran Anh Hung, 133 Min.
Naokos Lächeln
Elegisches Drama
über die Beziehung
eines
jungen
Mannes zu einem
Mädchen, mit dem
ihn einst eine
Jugendfreundschaft verband. Seine Liebe zu ihm
ist jedoch vom Selbstmord eines gemeinsamen
Freundes überschattet.
Nach einem Roman von Haruki Murakami entwirft
der Film ein in den 1960er-Jahren angesiedeltes
Porträt, in dem jugendlicher Lebenshunger und
der gesellschaftliche Aufbruch auf die Schwermut
der jungen Leute als Erbe einer unaufgearbeiteten
Vergangenheit stoßen.
Freitag, 07. August 2015, 17:00 Uhr
FILMFORUM im DOMFORUM
Small World
Frankreich/Deutschland 2010
Regie: Bruno Chiche, 93 Min.
Das an Alzheimer erkrankte "Schwarze Schaf"
einer
großbürgerlichen Industriellenfamilie rührt an lange
verdrängte Familiengeheimnisse.
Eine Mischung aus
Familiendrama und Thriller, der es nicht gelingt,
ihre sich in Gegenwart und Vergangenheit verstrickenden Handlungsfäden plausibel zu entwirren und zu einer spannenden Geschichte zu
verknüpfen.
Freitag, 07. August 2015, 19:30 Uhr
Siddhartha
USA 1972, Regie: Conrad Rooks, 82 Min.
Ein junger indischer
Adeliger verlässt auf
der Suche nach dem
Sinn des Lebens sein
Elternhaus. Sein Weg
führt ihn über eine
Asketenschule und
die Begegnung mit Buddha in die Arme einer Kurtisane. Doch weder Wohlstand noch sinnliche
Leidenschaft stillen seine Sehnsucht, in die sich
tiefer Schmerz mischt, als sich sein Sohn von ihm
abwendet. Erst als Fährmann findet er Ruhe und
inneren Frieden. Werkgetreue Adaption von
Hermann Hesses Roman "Siddhartha".
Jeden ersten Freitag im Monat bietet das
FILMFORUM an einem Abend zwei Spielfilme zu einem Themenkomplex. Im Anschluss an die erste Vorstellung besteht die
Gelegenheit, sich in einem ungezwungenen gemeinsamen Gespräch über die
Schnittstellen von persönlichem Filmerleben und allgemeinen, im Film behandelten Themen auszutauschen. Dass Filme
bestimmte Themen immer wieder und aus
ganz unterschiedlichen Perspektiven behandeln, zeigt jeweils der zweite Film des
Abends: als Ergänzung, als Kontrast oder
Kommentar zum ersten. So wird die Betrachtung des gerade gesehenen Films in
der Moderation mit thematischen Hinweisen auf den zweiten Film verbunden.
Eintritt
je Film: 5,00 € / für beide Filme: 7,00 €
Veranstaltungsort
DOMFORUM  Domkloster 3  50667 Köln (Zentrum)
Moderation
Jürgen Kisters (Journalist)
Veranstalter
Kath. Bildungswerk Köln
und DOMFORUM
FILMFORUM
im DOMFORUM
Mai bis August 2015