Donnerstag, 9. April 2015, Nummer 14 SchaffhauSer Bauer Offizielles Organ des Schaffhauser Bauernverbandes und seiner Fachsektionen Lebensmittelsicherheit Lottstetten will nicht von sanna bührer winiger Hoppla, jetzt rumort es ennet der Grenze. Ein Pendlermagazin hat mich gestern aufgeklärt: Die Gemeinde Lottstetten will nicht unbesehen eine Aldi-Filiale auf Gemeindeboden bauen lassen. Solches plant der deutsche Grossverteiler, weil – nicht weil die Deutschen vermehrt den Laden wechseln, nein, weil die Leute von drüben die deutschen grenznahen Discounter überfluten. Das wären dann also wir. Wir Schweizer und Schweizerinnen. Neulich hat sich bei mir jemand beschwert. Einkaufen in Deutschland sei schliesslich keine Sünde. So streng sehe ich das auch nicht. Aber unsere nationale Wirtschaft spielt halt immer noch in der Schweiz, und unsere Produzenten sind darauf angewiesen, dass sie ihre Erzeugnisse verkaufen können. Erzeugnisse, die sie zu unseren strengen Regeln produzieren, wohlgemerkt, bezüglich Umweltschutz, bezüglich Tierwohl zum Beispiel – für die einen wichtig, für andere nicht. Doch wen das Tierwohl nicht schert, wer kein Interesse hat, sich bezüglich Umweltschutz einen Kopf zu machen – wer sich einfach selbst gern am nächsten ist, dem müsste doch wenigstens das eigene Wohl am Herzen liegen. Oder? Er, oder sie, müsste sich doch nur das Beste gönnen wollen. Also Fleisch ohne Antibiotika, Gemüse ohne fragwürdige Rückstände, mit Kontrolle und Transparenz, damit allfälligen Wein- und Ölpanschern oder Gammelfleischmischern ein Riegel vorgeschoben werden kann. Hinterher. Hinterher? Igitt. Man hätte sie doch eben doch gerne vorher, die Transparenz, die Kontrolle. Nicht? Und wo wird das grossgeschrieben? Wo können wir sogar mitreden, was Lebensmittelqualität betrifft? Hier. Bei uns. Manchmal liegt die Lösung ja so nah. WHO 2 Millionen Tote jedes Jahr Laut der Weltgesundheitsorganisa tion WHO sterben weltweit jährlich zwei Millionen Menschen infolge lebensmittelbedingter Krankheiten. Jedes Jahr findet am 7. April der Weltgesundheitstag statt. Heuer war er dem Thema «Lebensmittelsicherheit» gewidmet. Über 200 Krankheiten können laut WHO durch verunreinigte und verdorbene Lebensmittel ausgelöst werden. Jährlich würden weltweit rund zwei Millionen Menschen daran sterben. Intransparenz als Gesundheitsgefahr Die WHO betonte, dass die Globalisierung eine internationale Zusammenarbeit noch nötiger mache, damit die Lebensmittel sicherer werden, wie die Nachrichtenagentur SDA schreibt. Der globale Handel führt gemäss WHO dazu, dass ein lokales Problem rasch zu einem internationalen Notfall werden könne, weil die Untersuchung viel komplizierter sei, wenn ein einzelnes Essen aus Zutaten aus verschiedenen Ländern bestehe. lid Schaffhauser brillierten an der LHS 30 Absolventen der Landwirtschaft lichen Handelsschule Strickhof konnten am 1. April 2015 im Strickhof Lindau in Eschikon ihr Diplom in Empfang nehmen. Die Festrede hielt Walter Bosshard. Der landwirtschaftliche Unternehmer aus Pfäffikon ZH sprach zum Thema «The best is yet to come» (Das Beste kommt noch), einem Zitat von Barack Obama. «Ich bin überzeugt, dass die Landwirtschaft eine goldene Zukunft hat», gab er sich zuversichtlich. Durch die wachsende Weltbevölkerung und die steigenden Energiepreise würden auch die Preise für Landwirtschaftsprodukte steigen. von brigitte weidmann, strickhof Den Start der Diplomfeier der Landwirtschaftlichen Handelsschule (LHS) Strickhof markierte auch dieses Jahr die Final-Präsentation der drei besten Businessplan-Projekte der Absolventen der LHS. Sehr gute Schaffhauser Leistungen Prämiertes Projekt «Ferkelamme» Eindeutig erkor das Publikum das Projekt «Selbstreinigende Ferkelamme – eine technische Lösung» von Maik Näf, Lohn, Michael Rüedi, Siblingen, Martin Stamm, Hallau, und Adrian Wirth, Oberstammheim, zum Sieger. Die Tatsache, dass die Zahl lebend geborener Ferkel pro Mutterschwein stetig ansteigt, bildete den Ausgangspunkt für die Projektidee des Businessplans der vier Absolventen. Mit der grossen Zahl an Ferkeln – Würfe mit 18 Ferkeln sind keine Seltenheit mehr – ist ein Mutterschwein aber überfordert, weshalb findige Unternehmer technische Ammen entwickelt haben. Bild brigitte weidmann Das Team des Siegerprojekts: Martin Stamm, Hallau, Maik Näf, Lohn, Michael Rüedi, Siblingen, Adrian Wirth, Oberstammheim (von links). Diese bereits auf dem Markt erhältlichen Produkte müssen aber mehrmals täglich gereinigt werden, um eine ausreichende Hygiene zu gewährleisten. Die vier LHS-Absolventen entwickel- ten deshalb eine technische Ferkelamme, die sich automatisch selbst reinigt. Das Siegerteam erhielt eine Werkreise zum Traktorenwerk von SameDeutz-Fahr in Italien geschenkt. Nach der Grussbotschaft von Max Binder, Nationalrat und Präsident der Strickhof-Schulkommission, übergab Ueli Voegeli zusammen mit Claude Gerwig, Leiter Höhere Berufsbildung, den erfolgreichen Absolventen die kantonalen Handelsschuldiplome und Urkunden. Manuela Helbling aus Walperswil BE mit der sensationellen Note 5,6 durfte eine Glocke des Strickhofvereins in Empfang nehmen. Einen zweiten Rang erreichte Lukas Roth, Hallau, mit 5,4, einen dritten Rang Michael Rüedi, Siblingen, mit 5,3. Aus dem Kanton Schaffhausen haben im Weiteren abgeschlossen: Maik Näf, Lohn, Jonathan Sätteli, Ramsen, sowie Martin Stamm, Thayngen. Interessengenossenschaft IG Fleisch vom Reiat Fleckviehzuchtverband Barzheim und Umgebung Eine IG auf Erfolgskurs Die Missen sind gekürt Die 10. ordentliche Genossenschafter versammlung der IG Fleisch vom Reiat zeigt: Lokal hat Zukunft. Alljährlich im März finden in Barz heim Misswahlen in Rot und Schwarz statt. Heuer reisten die Experten von Swissherdbook am 25. März 2015 zur Beurteilung an. «Regional produziert – regional einkaufen, das macht Freude für uns alle!», erklärte IG-Präsident Kurt Müller anlässlich seiner Begrüssung der über 100 Anwesenden in Thayngen. Er zog eine erfreuliche Bilanz der Genossenschaftsgeschichte. «Die IG Fleisch vom Reiat ist eine Selbsthilfeorganisation in der Form einer Genossenschaft», erklärte er. «Durch die Herausgabe von Anteilscheinen von mindestens 100 Franken und weitere Finanzierungen ist es möglich gewesen, unsere Organisation die letzten zehn Jahre auf stabile Füsse zu stellen. Der Umbau vom Schlachtlokal in Bibern und die Erstellung der Kadaversammelstelle in der Tongrube haben sich positiv entwickelt.» portwege zum Schlachthaus, professionelles Schlachten der Tiere, individuelle Verarbeitung und Zubereitung des Fleischs durch unsere Profis und deren Lernende und schlussendlich die vielfältige und fachgerechte Präsentation in den Verkaufstheken der jeweiligen Metzgerei.» Für die IG Fleisch vom Reiat stünden die Metzgerfamilien sowie die Kennzeichnung der Herkunft des Produkts als Garant für hochstehende Qualität, schloss Müller. Das Lokal wird rege genutzt Geschlachtet haben die Metzger Emil Suter, Franz Bührer und Störmetzger Lukas Fuchs 2014 acht Kühe, gegen 70 Rinder, über 50 Kälber, rund 100 Schafe sowie fast 400 Schweine. Von Jägern verarbeitet wurden auch 155 Stück Wild. Finanziell steht die IG solide da. 2014 schloss sie mit einem leichten Einnahmenüberschuss. Wer wagt, gewinnt Basis für lokales Fleischgewerbe Eine Garantie für eine gute Entwicklung hatte es zu Beginn der IGGeschichte keine gegeben. In einer Zeit, in der Schlachtungen zentralisiert wurden, brauchte es grossen Elan lokaler Gewerbetreibender und vieler Landwirte, sich für ein Schlachtlokal vor Ort einzusetzen. Doch die IG erreichte ihr Ziel: Das kleine Schlachthaus in Bibern konnte durch die Organisation übernommen und den aktuellen Hygiene- und Tierschutzvorschriften angepasst werden. Seither fungiert es als Schlachthof für die zwei Thaynger Metzgereien, als Notschlachtlokal und als Kadaversammelstelle. Auch die Jäger nutzen den Ort, um die erlegten Tiere zu schlachten. Die IG mag ein kleines Bollwerk gegen die Industrialisierung und Globalisierung bei der Fleischproduktion sein. Doch sie hat Erfolg. Wo andernorts Metzgereien schliessen, verfügt Thayngen noch über zwei aktive Unternehmen dieser Branche. Und dank der guten Ausgangslage konnte Metzger Emil Suter der Versammlung eine Nachfolgelösung für seinen Geschäftsbetrieb präsentieren. Der junge Fachmann Sebastian Steinemann und seine Frau werden die Metzgerei per 1. November 2015 übernehmen. Die Anwesenden zeigten sich darüber erfreut. Kurze Schlachtwege fürs Vieh «Unsere Tätigkeit im regionalen Bereich ist unsere Stärke», erklärte Müller und fasste für die versammelten Genossenschafter die Vorteile des regionalen Schlachtbetriebs zusammen: «Die tierfreundliche Haltung auf unseren Bauernhöfen, die kurzen Trans- Sie sind schweizweit die wohl letzte ihrer Art, die Misswahlen in Rot und Schwarz, die der Fleckviehzuchtverein Barzheim und Umgebung veranstaltet. Denn in Barzheim erfolgt die Beurteilung der Kühe durch die HerdebuchExperten linear, nicht nur von Auge, sondern auch mit dem Metermass. Verschiedene Parameter zählen «Die Tiere werden vermessen, die Zahlen mit bestehenden Richtwerten verglichen», erklärt Vereinspräsident Peter Winzeler, «je nach Abweichung werden Plus- oder Minuspunkte vergeben. Gemessen werden die Höhe, der Brustumfang und die Beckenbreite. Das Euter wird begutachtet und ebenfalls ausgemessen.» Ausschlaggebend für den Missentitel ist die Durchschnittszahl aller Werte. Erkoren werden so eine Miss Rotfleck und eine Miss Schwarzfleck sowie je Humor gehört auch zur Arbeitswelt Vollends strahlend wurde die Laune der Versammelten dann unter der Ägide von Yvonne Villiger. Die Unternehmscoachin zeigt unter viel Gelächter der Anwesenden auf, wie Humor auch in der nicht immer einfachen Arbeitswelt erhalten werden kann. Die 11. ordentliche Genossenschafterversammlung findet am 29. März 2016 statt. sbw B i l d k lv Koni Rühli, Barzheim, präsentiert seine Miss Rotfleck 2015. B i l d k lv Die Miss Schwarzfleck 2015 steht in Beni Suters Stall, in Dörflingen. eine Miss Schöneuter. Die heurigen Gesamtsiegerinnen gehören Koni Rühli, Barzheim, und Beni Suter, Dörflingen. Züchten aus Begeisterung Einen direkten Nutzen hätten die Züchter durch die Titel zwar nicht, erklärt Winzeler. Doch sei es eine Anerkennung für die investierte Arbeit in die Zucht. «In Hochzuchtgebieten hätte das einen anderen Stellenwert, aber hier ist die Zucht fast eher ein Hobby», so der Landwirt, «man hat nicht einfach nur Milchkühe, man will durch Zucht die Leistung noch etwas verbessern und hat Freude daran. Die Experten geben uns jeweils auch Ratschläge, was wir mit der Zucht noch verbessern könnten.»Die Mitglieder des Vereins züchten alle Rotfleckvieh, an der Frühjahrsschau stossen noch Schwarzfleck-Züchter dazu. «Die Schau veranstalten wir für uns und die Bevölkerung. Viele Mütter mit Kindern schauen sich die Tiere an. Und wenn die Zeit reicht, besuchen uns auch Bauern von auswärts», schliesst Winzeler. sbw Offizielles Organ des Schaffhauser Bauernverbandes und seiner Fachsektionen SchaffhauserBauer Bauer Schaffhauser donnerstag, 9. april 2015 n Nummer 14 Schaffhauser Landfrauen B i l d ar c h i v sb lv Der Schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband SBLV vertritt die Interessen aller Frauen vom Land. SBLV wertvolles Netzwerk Der Schweizer Bäuerinnen- und Landfrauenverband SBLV und sein Kontakt zur Sektion Schaffhausen. Der Schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband ist der Dachverband von rund 60 000 Frauen auf dem Land. Die 28 Kantonalsektionen, Kollektivmitglieder und Einzelmitglieder bilden eine Organisation mit Profil. Als Berufsverband für die Bäuerinnen und breit abgestützt in verschiedenen Gremien setzt sich der SBLV unter anderem für Bildung, Ernährung, frauenpolitische Themen, Hauswirtschaft, Familien und Lebensqualität für die ländliche Bevölkerung ein. «Ich bin stolz und dankbar, einem der grössten Frauenverbände in der Schweiz vorstehen zu dürfen. Unsere Stimme wird vielfach gehört, wir sind breit vernetzt und wir realisierten in den letzten Jahren zahlreiche erfolgreiche Projekte. Unsere Arbeit ist ausgerichtet auf die Frauen und die ländliche Bevölkerung», sagt Christine Bühler, SBLV-Präsidentin. Für Bäuerinnen und andere Frauen Der Schweizerische Bäuerinnenund Landfrauenverband wurde 1932 gegründet, damals als Schweizerischer Landfrauenverband SLFV, als sich fünf kantonale Landfrauenverbände zusammenschlossen. Nach dem Zusammenschluss im Jahre 2006 mit dem Schweizerischen Verband katholischer Bäuerinnen sind heute gut 60 000 Mitglieder in 28 Kantonalverbänden organisiert. In den zweisprachigen Kantonen gibt es je eine deutsch- und eine französischsprachige Sektion. Die Mitgliederzusammensetzung ist in jeder Sektion unterschiedlich. Gesamtschweizerisch beträgt der Anteil der Bäuerinnen rund 45 Prozent. 55 Prozent der Mitglieder sind Landfrauen, das heisst Frauen aus ländlichen Gegenden ohne bäuerlichen Hintergrund. DV 2016 in Schaffhausen Der SBLV hat zum Zweck, die beruflichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Interessen seiner Mitglieder auf eidgenössischer und internationaler Ebene zu vertreten. Er unterstützt und koordiniert die Tätigkeit der Mitgliedorganisationen zur Wahrnehmung der Interessen der Bäuerinnen und aller im SBLV organisierten Frauen. Oberstes Organ ist die Delegiertenversammlung, die einmal jährlich im Frühling zusammentritt. Alle zwei Jahre wird der Anlass an zwei Tagen in einer Sektion organisiert. Die «SBLV-Familie» freut sich bereits jetzt, ihre Delegiertenversammlung 2016 im Kanton Schaffhausen abzuhalten und dabei Sektion und Kanton noch besser kennenzulernen. Die ganze Schweiz ist vertreten Der Vorstand ist mit zehn Frauen aus der ganzen Schweiz zusammenge- 2 setzt. Er besteht aktuell aus Christine Bühler, Tavannes BE, Präsidentin, den Vizepräsidentinnen Liselotte Peter, Kefikon TG, und Monique Tombez, Moudon VD, sowie den Vorstandsfrauen Marie-Luce Baechler, Vallon FR, Ursula Egli, Rossrüti SG, Migga Falett, Bergün GR, Elisabeth Kurth, Langenthal BE, Françoise Marendaz, Manthod VD, Annekäthi Schluep, Schnottwil SO, und Jeanette Zürcher, Edlibach ZG. Vielseitige Schwerpunkte In vier Fachkommissionen wird dem Auftrag entsprechend fachspezifische Arbeit geleistet. Agrarpolitik, Familien- und Sozialpolitik, Öffentlichkeitsarbeit und QualitätssicherungsKommission Bildung Bäuerin QSBB. Momentan umfassen die Tätigkeiten des SBLV folgende Schwerpunktgebiete: Aus- und Weiterbildung der Bäuerin/des bäuerlichen Haushaltleiters; Stellungnahmen zu Gesetzes- und Verordnungsrevisionen und anderen Vorlagen sowie Swiss Tavolata, Rezeptdatenbank, Rezept-App für Smartphones, Kampagne zur rechtlichen und sozialen Absicherung der Frauen, Interessenvertretung und Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Organisationen. Enge Verbindungen zur Basis Der SBLV pflegt enge Verbindungen zu seinen Mitgliedern an der Basis und realisiert Projekte, um diesen eine Plattform zu bieten. Das Projekt «Swiss Tavolata» ist das jüngste Beispiel dafür. «Swiss Tavolata» bietet Bäuerinnen und Landfrauen, die gerne Gäste bewirten und kochen, eine reale Möglichkeit, auf dem Betrieb eine Erwerbstätigkeit aufzubauen. Ausgewiesene Fachfrauen verbinden so Stadt und Land (www.swisstavolata.ch.) Frauen wählen Im Herbst dieses Jahres finden die National- und Ständeratswahlen statt. Der SBLV setzt sich dafür ein, dass mehr Frauen aus dem ländlichen Raum kandidieren. Kandidatinnen erhalten auf www.landfrauen.ch eine Werbeplattform und können sich präsentieren. Gesunde Ernährung online «Gesund essen – wir wissen wie» ist die SBLV-Ernährungsseite auf www.landwirtschaft.ch. Der SBLV hat sich zum Ziel gesetzt, den Umgang mit gesunden Nahrungsmitteln und die Prinzipien einer ausgewogenen Ernährung aufzuzeigen und für alle nutzbar zu machen. Der SBLV ist das Bindeglied zwischen Konsument und Produzent. «Frau & Mann» ist die Themenplattform für Frauen und Männer in der Landwirtschaft und bietet Unterstützung für das Zusammenleben und Zusammenarbeiten in Familie und Betrieb (www.landfrauen.ch). Barbara Heiniger Gut, gibt’s die Schweizer Bäuerinnen Vereinigung Schaffhauser Randenbauern Motion Tierhalter als Verlierer Kompetenzzentrum für Boden gefordert An der Generalversammlung der Vereinigung der Randenbauern in Merishausen wurde deutlich, dass zahlreiche Mitglieder zu den Verlierern der neuen Agrarpolitik gehören. Die Umweltkommission des Ständerates (UREK-S) empfiehlt eine Motion zur Annahme, die ein Bodenkompetenzzentrum fordert. «Die Hoffnung, dass die Tierhaltungsbetriebe im Randen, welche mit dem Wegfall der Tierbeiträge zu den Verlierern gehören, ihre Ausfälle über andere Programme gutmachen können, erwies sich bei vielen Betrieben als falsch», hielt Hanspeter Tanner, Präsident der Schaffhauser Randenbauern, fest. Der Vorstand war zudem gefordert, nachdem er auf Umwegen erfahren hatte, dass das Bundesamt für Umwelt (Bafu) eine Überarbeitung des BLNGebietes Randen vorsah. «Wir nutzten die Chance, um eine Stellungsnahme zur Vernehmlassung aus der Sicht der Randenbauern abzugeben», so Tanner. Neuer Revisor gewählt Diskussionslos wurde der Vorstand mit Hanspeter Tanner, zugleich als Präsident, Andreas Leu (Beringen), Christoph Suter (Bargen), Thomas Tanner (Merishausen), Roger Schlatter (Bargen) und Wilfried Leu (Hemmental) bestätigt. Ebenso einstimmig wurden neu Beat Werner (Merishausen) als Revisor gewählt und der bisherige Revisor Roland Vogelsanger (Beggingen) bestätigt. Bei zwei Aus- respektive Neueintritten bleibt der Mitgliederbestand bei rund 100 stabil. Die Jahresrechnung schloss erneut mit einem Fehlbetrag von fast 500 Franken ab. Höherer Mitgliederbeitrag umstritten Um aus den roten Zahlen zu kommen, beantragte der Vorstand, den Mitgliederbeitrag um 5 auf 20 Franken anzuheben. «Wir kamen als Randenbauern bei den Landschaftsqualitätsbeiträgen zu kurz. Deshalb sollte statt einer Beitragserhöhung der Beitrag an den kantonalen landwirtschaftlichen Verein (KLV) gestrichen werden», hielt jedoch ein Mitglied dagegen. Der anwesende KLV-Präsident Christoph Graf wies diese Kritik zurück und erinnerte daran, dass der KLV alles daran setzte, um eine gute Lösung für den ganzen Kanton zu haben. Zudem mussten die Projektverfasser sich an die Vorgaben des BLW halten. Auch gab es Kreise, die viele strenger umschriebene Ideen hegten. «Das kantonale Planungs- und Naturschutzamt stellte sich dabei quer und verweigerte gar die Unterschrift», rief Graf in Erinnerung. Wildschweine als Ärgernis Für Ärger sorgen auf dem Randen die durch das Schwarzwild verursachten Schäden an den Kulturen und Wiesen. «Wir stellen eine starke Zunahme bei der Population fest. Die eine Seite begründet dies mit dem durch den Klimawandel verursachte grössere Nahrungsmittelangebot. Andere sehen den Grund eher in den stark für die Biogasproduktion ausgedehnte Maisfläche», hielt Wilfried Leu fest. Die mit der Jagd Schaffhausen vor über 20 Jahren erarbeitete Vereinbarung betreffend die darin definierten zumutbaren Abwehrmassnahmen ist ausgereizt. Deshalb soll eine Arbeitsgruppe ein neues Papier ausarbeiten. Anderseits werden nun auch der KLV und die Politik aktiv. Bauernsekretärin und Kantonsrätin Virginia Stoll verwies dabei auf die Möglichkeit eines neu definierten Fonds. Doch dazu braucht es zuerst eine Gesetzesänderung. Bei der Schadensermittlung durch die Schätzer sind diese wie derum angehalten, sich an die gesetz lichen Vorgaben zu halten. Potenzial regionaler Wertschöpfung Mit Blick auf die stärkere Nachfrage und die damit verbundene Vermarktung von Regioprodukten rief Jakob Brütsch in Erinnerung, dass hier durchaus weiteres Potenzial vorhanden sei. Doch vorerst müssen Richtlinien erarbeitet werden, welche umschreiben, was Regioprodukte sind. Hier hängte auch der Gastreferent Christoph Müller, Geschäftsführer des regionalen Naturparks Schaffhausen, ein. Aktuell laufen 35 bis 40 Projekte, wobei auch die Schaffhauser Regioprodukte im Fokus stehen. Ausserdem lassen sich dank der Zusammenarbeit mit dem «Schafuuser Mumpfel» Synergien nutzen. Müller verwies darauf, dass man jetzt Richtlinien für die Um- und Beschreibung von Regionalität erarbeite. Zudem zeigt der Grossverteiler Coop grosses Interesse an Labelprodukten aus dem Naturpark. Dies kann aber erst ab 2018 der Fall sein, wenn der Park seinen definitiven Status erhält. «Wir haben hier grosse Chancen und können damit das Kernziel erreichen, mehr Wertschöpfung für die Produzenten und somit auch für die Region zu generieren», so Müller. Roland Müller Frühlingsausstellung Maschinen und mehr Am 22. März nutzten viele Neugierige die Gelegenheit, den Fuhrpark des Lohnunternehmens Brütsch in Ramsen zu begutachten. «Es ist jeweils ein schöner Moment», freute sich Werner Brütsch über das Fest, das heuer zum 18. Mal stattfand. «Alles ist aufgeräumt, die Maschinen sind sauber. Wir starten mit frischem Elan in die Saison.» Doch gehe es nicht nur darum, sich bei potenziellen Kunden wieder in Erinnerung zu rufen, so Brütsch. Das Ziel des Anlasses sei es auch, den Ramsenern als Dankeschön etwa zu bieten – sie seien ja vom Lärm und Verkehr des Unternehmens betroffen. waren am Morgen über den Tresen gegangen. Und die zur Festwirtschaft umfunktionierte Maschinenhalle war bereits Anfang Mittagszeit voll besetzt. Schon um zwölf zeigte sich, dass von den 21 Zwei-Kilo-Braten nichts übrig bleiben würde. Mochte der Frühling draussen noch so garstig sein: Drinnen fand ein richtiges Dorffest statt. sbw Das schwarze Brett n GVS und Landi Schaffhausen, grosse Frühlingsshow im Herblingertal am Sa./So., 11./12. April 2015, 10.00–17.00 Uhr, mit Kaffeestube der Schaffhauser Landfrauen und vielen Attraktionen. n Grosse Agrarmaschinen- und Technikausstellung Stoll Technik GmbH, Bahnhofstrasse, Wilchingen Sa., 11. April 2015, 11–17 Uhr, So., 12. April 2015, 10–14 Uhr, Technikerfrühschoppen. n Bekämpfung von Herbstzeitlosen in extensiv genutzten Wiesen Mi., 15. April 15, 9.30–11.30 Uhr, Treffpunkt Parkplatz Restaurant Schenkenbergerhof, Thalheim, bei jeder Witterung, kostenlos, ohne Anmeldung. Infos: www.liebegg.ch. n «Berufsfeld Landwirtschaft» vernetzt am Strickhof Informationsabend zur breiten Palette an Ausbildungsgängen in der Grundbildung «grüne Berufe» Do., 16. April 2015, 20 Uhr, Strickhof Winterthur-Wülflingen Infos: www.strickhof.ch, Tel. 058 105 98 08. n Grosser Geranien-/Frühlingsmarkt mit Festwirtschaft Landi Wilchingen, Fr./Sa., 24./25. April 2015. n Obst- und Rebsprayerkontrolle Durchführung der Tests vom 27. bis 30. April. Ein Aufgebot wird für intervallierende und neu angemeldete Sprayer versendet. VLT-SH Geschäftsstelle Martin Müller, Neunkirch Tel. 079 656 74 58, www.vlt-sh.ch. n Valtra-Demo-Tour 2015 Valtra-Produktepalette vor Ort, Festwirtschaft, bei jeder Witterung Do., 30. April 2015, 16–21 Uhr, Familie Heller, Wyberg, 8476 Unterstammheim ZH. Impressum Schaffhauser Bauer Alle sollten etwas davon haben Der Lohnunternehmer, seine Frau Uschi und Junior Hansjörg Brütsch haben sich darum zum Ziel gesetzt, allen etwas zu bieten, etwa auch mit einer Kinderecke, einem Versicherungsberaterstand sowie einer Nähdesignerin, die Selbstentworfenes präsentierte. Besonders die Möglichkeit, sich bei lüpfiger Musik gut verpflegen zu lassen, wurde gern genutzt. 40 Frühstücksportionen Die Kommission beantragt mit 6 zu 3 Stimmen bei einer Enthaltung die Annahme der Motion von CVP-Nationalrat Stefan Müller-Altermatt, wie die Parlamentsdienste schreiben. Die Mehrheit der Kommission hält den Bodenschutz für ein prioritäres Thema, das mit wichtigen Politikfeldern wie Ernährungssicherheit, Raumplanung und Umweltschutz zusammenhängt. Ihrer Meinung nach kann eine Stelle für Bodeninformationen wichtige Entscheidungsgrundlagen liefern. Die Minderheit erachtet die Kosten für zu hoch und ist der Meinung, dass Bodendaten bereits hinreichend erhoben werden. Der Nationalrat hat die Motion bereits im Juni letzten Jahres angenommen. Der Bundesrat beantragt die Ablehnung. lid Offizielles Organ des Schaffhauser Bauernverbandes und seiner Fachsektionen Erscheint jeden Donnerstag Redaktion: Sanna Bührer Winiger (sbw), Buchenstrasse 43, 8212 Neuhausen Telefon: 052 670 09 31 E-Mail: [email protected] B i l d sanna b ü h rer w i n i g er Die Organisatoren (v.l.) Hansjörg, Uschi und Werner Brütsch, Ramsen. Anzeigen: Verlag «Schaffhauser Nachrichten» Telefon:052 633 31 11 E-Mail: [email protected] Annahmeschluss: Jeweils Dienstag, 9.00 Uhr
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