Schaffhauser Bauernverband

Donnerstag, 9. April 2015, Nummer 14
SchaffhauSer Bauer
Offizielles Organ des Schaffhauser Bauernverbandes und seiner Fachsektionen
Lebensmittelsicherheit
Lottstetten
will nicht
von sanna bührer winiger
Hoppla, jetzt rumort
es ennet der Grenze.
Ein Pendlermagazin
hat mich gestern
aufgeklärt: Die Gemeinde Lottstetten
will nicht unbesehen
eine Aldi-Filiale
auf Gemeindeboden bauen lassen.
­Solches plant der deutsche Grossverteiler, weil – nicht weil die Deutschen
vermehrt den Laden wechseln, nein,
weil die Leute von drüben die deutschen grenznahen Discounter überfluten. Das wären dann also wir.
Wir Schweizer und Schweizerinnen.
Neulich hat sich bei mir jemand
beschwert. Einkaufen in Deutschland
sei schliesslich keine Sünde. So streng
sehe ich das auch nicht.
Aber unsere nationale Wirtschaft
spielt halt immer noch in der Schweiz,
und unsere Produzenten sind darauf
angewiesen, dass sie ihre Erzeugnisse
verkaufen können. Erzeugnisse, die
sie zu unseren strengen Regeln produzieren, wohlgemerkt, bezüglich Umweltschutz, bezüglich Tierwohl zum
­Beispiel – für die einen wichtig, für
andere nicht. Doch wen das Tierwohl
nicht schert, wer kein Interesse hat,
sich bezüglich Umweltschutz einen
Kopf zu machen – wer sich einfach
selbst gern am nächsten ist, dem
müsste doch wenigstens das eigene
Wohl am Herzen liegen. Oder?
Er, oder sie, müsste sich doch nur
das Beste gönnen wollen. Also Fleisch
ohne Antibiotika, Gemüse ohne fragwürdige Rückstände, mit Kontrolle
und Transparenz, damit allfälligen
Wein- und Ölpanschern oder Gammelfleischmischern ein Riegel vorgeschoben
werden kann. Hinterher.
Hinterher? Igitt. Man hätte sie
doch eben doch gerne vorher, die
Transparenz, die Kontrolle. Nicht?
Und wo wird das grossgeschrieben? Wo können wir sogar mitreden,
was Lebensmittelqualität betrifft?
Hier. Bei uns. Manchmal liegt die
Lösung ja so nah.
WHO
2 Millionen Tote
jedes Jahr
Laut der Weltgesundheitsorganisa­
tion WHO sterben weltweit jährlich
zwei Millionen Menschen infolge
lebensmittelbedingter Krankheiten.
Jedes Jahr findet am 7. April der Weltgesundheitstag statt. Heuer war er dem
Thema «Lebensmittelsicherheit» gewidmet. Über 200 Krankheiten können laut WHO durch verunreinigte
und verdorbene Lebensmittel ausgelöst werden. Jährlich würden weltweit
rund zwei Millionen Menschen daran
sterben.
Intransparenz als Gesundheitsgefahr
Die WHO betonte, dass die Globalisierung eine internationale Zusammenarbeit noch nötiger mache, damit
die Lebensmittel sicherer werden, wie
die Nachrichtenagentur SDA schreibt.
Der globale Handel führt gemäss WHO
dazu, dass ein lokales Problem rasch
zu einem internationalen Notfall werden könne, weil die Untersuchung viel
komplizierter sei, wenn ein einzelnes
Essen aus Zutaten aus verschiedenen
Ländern bestehe.
lid
Schaffhauser brillierten an der LHS
30 Absolventen der Landwirtschaft­
lichen Handelsschule Strickhof
konnten am 1. April 2015 im Strickhof
Lindau in Eschikon ihr Diplom
in Empfang nehmen.
Die Festrede hielt Walter Bosshard.
Der landwirtschaftliche Unternehmer
aus Pfäffikon ZH sprach zum Thema
«The best is yet to come» (Das Beste
kommt noch), einem Zitat von Barack
Obama. «Ich bin überzeugt, dass die
Landwirtschaft eine goldene Zukunft
hat», gab er sich zuversichtlich. Durch
die wachsende Weltbevölkerung und
die steigenden Energiepreise würden
auch die Preise für Landwirtschaftsprodukte steigen.
von brigitte weidmann, strickhof
Den Start der Diplomfeier der Landwirtschaftlichen Handelsschule (LHS)
Strickhof markierte auch dieses Jahr
die Final-Präsentation der drei besten
Businessplan-Projekte der Absolventen der LHS.
Sehr gute Schaffhauser Leistungen
Prämiertes Projekt «Ferkelamme»
Eindeutig erkor das Publikum das
Projekt «Selbstreinigende Ferkelamme
– eine technische Lösung» von Maik
Näf, Lohn, Michael Rüedi, Siblingen,
Martin Stamm, Hallau, und Adrian
Wirth, Oberstammheim, zum Sieger.
Die Tatsache, dass die Zahl lebend
geborener Ferkel pro Mutterschwein
stetig ansteigt, bildete den Ausgangspunkt für die Projektidee des Businessplans der vier Absolventen. Mit der
grossen Zahl an Ferkeln – Würfe mit
18 Ferkeln sind keine Seltenheit mehr
– ist ein Mutterschwein aber überfordert, weshalb findige Unternehmer
technische Ammen entwickelt haben.
Bild brigitte weidmann
Das Team des Siegerprojekts: Martin Stamm, Hallau, Maik Näf, Lohn, Michael
Rüedi, Siblingen, Adrian Wirth, Oberstammheim (von links).
Diese bereits auf dem Markt erhältlichen Produkte müssen aber mehrmals
täglich gereinigt werden, um eine ausreichende Hygiene zu gewährleisten.
Die vier LHS-Absolventen entwickel-
ten deshalb eine technische Ferkelamme, die sich automatisch selbst reinigt. Das Siegerteam erhielt eine Werkreise zum Traktorenwerk von SameDeutz-Fahr in Italien geschenkt.
Nach der Grussbotschaft von Max
Binder, Nationalrat und Präsident der
Strickhof-Schulkommission, übergab
Ueli Voegeli zusammen mit Claude
Gerwig, Leiter Höhere Berufsbildung,
den erfolgreichen Absolventen die kantonalen Handelsschuldiplome und
Urkunden. Manuela Helbling aus Walperswil BE mit der sensationellen Note
5,6 durfte eine Glocke des Strickhofvereins in Empfang nehmen. Einen
zweiten Rang erreichte Lukas Roth,
Hallau, mit 5,4, einen dritten Rang Michael Rüedi, Siblingen, mit 5,3. Aus
dem Kanton Schaffhausen haben im
Weiteren abgeschlossen: Maik Näf,
Lohn, Jonathan Sätteli, Ramsen, sowie
Martin Stamm, Thayngen.
Interessengenossenschaft IG Fleisch vom Reiat
Fleckviehzuchtverband Barzheim und Umgebung
Eine IG auf Erfolgskurs
Die Missen sind gekürt
Die 10. ordentliche Genossenschafter­
versammlung der IG Fleisch vom
Reiat zeigt: Lokal hat Zukunft.
Alljährlich im März finden in Barz­
heim Misswahlen in Rot und Schwarz
statt. Heuer reisten die Experten
von Swissherdbook am 25. März 2015
zur Beurteilung an.
«Regional produziert – regional einkaufen, das macht Freude für uns
alle!», erklärte IG-Präsident Kurt Müller anlässlich seiner Begrüssung der
über 100 Anwesenden in Thayngen. Er
zog eine erfreuliche Bilanz der Genossenschaftsgeschichte.
«Die IG Fleisch vom Reiat ist eine
Selbsthilfeorganisation in der Form
einer Genossenschaft», erklärte er.
«Durch die Herausgabe von Anteilscheinen von mindestens 100 Franken
und weitere Finanzierungen ist es möglich gewesen, unsere Organisation die
letzten zehn Jahre auf stabile Füsse zu
stellen. Der Umbau vom Schlachtlokal
in Bibern und die Erstellung der Kadaversammelstelle in der Tongrube haben sich positiv entwickelt.»
portwege zum Schlachthaus, professionelles Schlachten der Tiere, individuelle Verarbeitung und Zubereitung des
Fleischs durch unsere Profis und deren
Lernende und schlussendlich die vielfältige und fachgerechte Präsentation
in den Verkaufstheken der jeweiligen
Metzgerei.» Für die IG Fleisch vom
Reiat stünden die Metzgerfamilien sowie die Kennzeichnung der Herkunft
des Produkts als Garant für hochstehende Qualität, schloss Müller.
Das Lokal wird rege genutzt
Geschlachtet haben die Metzger
Emil Suter, Franz Bührer und Störmetzger Lukas Fuchs 2014 acht Kühe,
gegen 70 Rinder, über 50 Kälber, rund
100 Schafe sowie fast 400 Schweine.
Von Jägern verarbeitet wurden auch
155 Stück Wild. Finanziell steht die IG
solide da. 2014 schloss sie mit einem
leichten Einnahmenüberschuss.
Wer wagt, gewinnt
Basis für lokales Fleischgewerbe
Eine Garantie für eine gute Entwicklung hatte es zu Beginn der IGGeschichte keine gegeben. In einer
Zeit, in der Schlachtungen zentralisiert
wurden, brauchte es grossen Elan lokaler Gewerbetreibender und vieler
Landwirte, sich für ein Schlachtlokal
vor Ort einzusetzen. Doch die IG erreichte ihr Ziel: Das kleine Schlachthaus in Bibern konnte durch die Organisation übernommen und den aktuellen Hygiene- und Tierschutzvorschriften angepasst werden. Seither fungiert
es als Schlachthof für die zwei Thaynger Metzgereien, als Notschlachtlokal
und als Kadaversammelstelle. Auch
die Jäger nutzen den Ort, um die erlegten Tiere zu schlachten.
Die IG mag ein kleines Bollwerk
gegen die Industrialisierung und Globalisierung bei der Fleischproduktion
sein. Doch sie hat Erfolg. Wo andernorts Metzgereien schliessen, verfügt
Thayngen noch über zwei aktive Unternehmen dieser Branche. Und dank der
guten Ausgangslage konnte Metzger
Emil Suter der Versammlung eine
Nachfolgelösung für seinen Geschäftsbetrieb präsentieren. Der junge Fachmann Sebastian Steinemann und seine
Frau werden die Metzgerei per 1. November 2015 übernehmen. Die Anwesenden zeigten sich darüber erfreut.
Kurze Schlachtwege fürs Vieh
«Unsere Tätigkeit im regionalen
Bereich ist unsere Stärke», erklärte
Müller und fasste für die versammelten
Genossenschafter die Vorteile des regionalen Schlachtbetriebs zusammen:
«Die tierfreundliche Haltung auf unseren Bauernhöfen, die kurzen Trans-
Sie sind schweizweit die wohl letzte
ihrer Art, die Misswahlen in Rot und
Schwarz, die der Fleckviehzuchtverein
Barzheim und Umgebung veranstaltet.
Denn in Barzheim erfolgt die Beurteilung der Kühe durch die HerdebuchExperten linear, nicht nur von Auge,
sondern auch mit dem Metermass.
Verschiedene Parameter zählen
«Die Tiere werden vermessen, die
Zahlen mit bestehenden Richtwerten
verglichen», erklärt Vereinspräsident
Peter Winzeler, «je nach Abweichung
werden Plus- oder Minuspunkte vergeben. Gemessen werden die Höhe,
der Brustumfang und die Beckenbreite. Das Euter wird begutachtet
und ebenfalls ausgemessen.» Ausschlaggebend für den Missentitel ist
die Durchschnittszahl aller Werte. Erkoren werden so eine Miss Rotfleck
und eine Miss Schwarzfleck sowie je
Humor gehört auch zur Arbeitswelt
Vollends strahlend wurde die
Laune der Versammelten dann unter
der Ägide von Yvonne Villiger. Die Unternehmscoachin zeigt unter viel Gelächter der Anwesenden auf, wie Humor auch in der nicht immer einfachen
Arbeitswelt erhalten werden kann.
Die 11. ordentliche Genossenschafterversammlung findet am 29. März
2016 statt.
sbw
B i l d k lv
Koni Rühli, Barzheim, präsentiert
seine Miss Rotfleck 2015.
B i l d k lv
Die Miss Schwarzfleck 2015 steht in
Beni Suters Stall, in Dörflingen.
eine Miss Schöneuter. Die heurigen Gesamtsiegerinnen gehören Koni
Rühli, Barzheim, und Beni Suter, Dörflingen.
Züchten aus Begeisterung
Einen direkten Nutzen hätten die
Züchter durch die Titel zwar nicht, erklärt Winzeler. Doch sei es eine Anerkennung für die investierte Arbeit in
die Zucht. «In Hochzuchtgebieten
hätte das einen anderen Stellenwert,
aber hier ist die Zucht fast eher ein
Hobby», so der Landwirt, «man hat
nicht einfach nur Milchkühe, man
will durch Zucht die Leistung noch etwas verbessern und hat Freude daran.
Die Experten geben uns jeweils auch
Ratschläge, was wir mit der Zucht
noch verbessern könnten.»Die Mitglieder des Vereins züchten alle Rotfleckvieh, an der Frühjahrsschau stossen noch Schwarzfleck-Züchter dazu.
«Die Schau veranstalten wir für uns
und die Bevölkerung. Viele Mütter
mit Kindern schauen sich die Tiere an.
Und wenn die Zeit reicht, besuchen
uns auch Bauern von auswärts»,
schliesst Winzeler.
sbw
Offizielles Organ des
Schaffhauser Bauernverbandes
und seiner Fachsektionen
SchaffhauserBauer
Bauer
Schaffhauser
donnerstag, 9. april 2015 n Nummer 14
Schaffhauser Landfrauen
B i l d ar c h i v sb lv
Der Schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband SBLV vertritt die
Interessen aller Frauen vom Land.
SBLV wertvolles Netzwerk
Der Schweizer Bäuerinnen- und
Landfrauenverband SBLV und sein
Kontakt zur Sektion Schaffhausen.
Der Schweizerische Bäuerinnen- und
Landfrauenverband ist der Dachverband von rund 60 000 Frauen auf dem
Land. Die 28 Kantonalsektionen, Kollektivmitglieder und Einzelmitglieder
bilden eine Organisation mit Profil.
Als Berufsverband für die Bäuerinnen und breit abgestützt in verschiedenen Gremien setzt sich der SBLV unter
anderem für Bildung, Ernährung, frauenpolitische Themen, Hauswirtschaft,
Familien und Lebensqualität für die
ländliche Bevölkerung ein.
«Ich bin stolz und dankbar, einem
der grössten Frauenverbände in der
Schweiz vorstehen zu dürfen. Unsere
Stimme wird vielfach gehört, wir sind
breit vernetzt und wir realisierten in
den letzten Jahren zahlreiche erfolgreiche Projekte. Unsere Arbeit ist ausgerichtet auf die Frauen und die ländliche Bevölkerung», sagt Christine Bühler, SBLV-Präsidentin.
Für Bäuerinnen und andere Frauen
Der Schweizerische Bäuerinnenund Landfrauenverband wurde 1932
gegründet, damals als Schweizerischer
Landfrauenverband SLFV, als sich fünf
kantonale Landfrauenverbände zusammenschlossen.
Nach dem Zusammenschluss im
Jahre 2006 mit dem Schweizerischen
Verband katholischer Bäuerinnen sind
heute gut 60 000 Mitglieder in 28 Kantonalverbänden organisiert. In den
zweisprachigen Kantonen gibt es je
eine deutsch- und eine französischsprachige Sektion. Die Mitgliederzusammensetzung ist in jeder Sektion
unterschiedlich. Gesamtschweizerisch
beträgt der Anteil der Bäuerinnen rund
45 Prozent. 55 Prozent der Mitglieder
sind Landfrauen, das heisst Frauen aus
ländlichen Gegenden ohne bäuerlichen Hintergrund.
DV 2016 in Schaffhausen
Der SBLV hat zum Zweck, die beruflichen, wirtschaftlichen, sozialen
und kulturellen Interessen seiner Mitglieder auf eidgenössischer und internationaler Ebene zu vertreten. Er
unterstützt und koordiniert die Tätigkeit der Mitgliedorganisationen zur
Wahrnehmung der Interessen der
Bäuerinnen und aller im SBLV organisierten Frauen. Oberstes Organ ist die
Delegiertenversammlung, die einmal
jährlich im Frühling zusammentritt.
Alle zwei Jahre wird der Anlass an
zwei Tagen in einer Sektion organisiert. Die «SBLV-Familie» freut sich
bereits jetzt, ihre Delegiertenversammlung 2016 im Kanton Schaffhausen abzuhalten und dabei Sektion und Kanton noch besser kennenzulernen.
Die ganze Schweiz ist vertreten
Der Vorstand ist mit zehn Frauen
aus der ganzen Schweiz zusammenge-
2
setzt. Er besteht aktuell aus Christine
Bühler, Tavannes BE, Präsidentin, den
Vizepräsidentinnen Liselotte Peter,
Kefikon TG, und Monique Tombez,
Moudon VD, sowie den Vorstandsfrauen Marie-Luce Baechler, Vallon
FR, Ursula Egli, Rossrüti SG, Migga
Falett, Bergün GR, Elisabeth Kurth,
Langenthal BE, Françoise Marendaz,
Manthod VD, Annekäthi Schluep,
Schnottwil SO, und Jeanette Zürcher,
Edlibach ZG.
Vielseitige Schwerpunkte
In vier Fachkommissionen wird
dem Auftrag entsprechend fachspezifische Arbeit geleistet. Agrarpolitik, Familien- und Sozialpolitik, Öffentlichkeitsarbeit und QualitätssicherungsKommission Bildung Bäuerin QSBB.
Momentan umfassen die Tätigkeiten
des SBLV folgende Schwerpunktgebiete: Aus- und Weiterbildung der
Bäuerin/des bäuerlichen Haushaltleiters; Stellungnahmen zu Gesetzes- und
Verordnungsrevisionen und anderen
Vorlagen sowie Swiss Tavolata, Rezeptdatenbank, Rezept-App für Smartphones, Kampagne zur rechtlichen und
sozialen Absicherung der Frauen, Interessenvertretung und Zusammenarbeit
mit nationalen und internationalen
Organisationen.
Enge Verbindungen zur Basis
Der SBLV pflegt enge Verbindungen zu seinen Mitgliedern an der Basis
und realisiert Projekte, um diesen eine
Plattform zu bieten. Das Projekt «Swiss
Tavolata» ist das jüngste Beispiel dafür. «Swiss Tavolata» bietet Bäuerinnen und Landfrauen, die gerne Gäste
bewirten und kochen, eine reale Möglichkeit, auf dem Betrieb eine Erwerbstätigkeit aufzubauen. Ausgewiesene
Fachfrauen verbinden so Stadt und
Land (www.swisstavolata.ch.)
Frauen wählen
Im Herbst dieses Jahres finden die
National- und Ständeratswahlen statt.
Der SBLV setzt sich dafür ein, dass
mehr Frauen aus dem ländlichen Raum
kandidieren. Kandidatinnen erhalten
auf www.landfrauen.ch eine Werbeplattform und können sich präsentieren.
Gesunde Ernährung online
«Gesund essen – wir wissen wie»
ist die SBLV-Ernährungsseite auf
www.landwirtschaft.ch. Der SBLV hat
sich zum Ziel gesetzt, den Umgang mit
gesunden Nahrungsmitteln und die
Prinzipien einer ausgewogenen Ernährung aufzuzeigen und für alle nutzbar
zu machen. Der SBLV ist das Bindeglied
zwischen Konsument und Produzent.
«Frau & Mann» ist die Themenplattform für Frauen und Männer in
der Landwirtschaft und bietet Unterstützung für das Zusammenleben und
Zusammenarbeiten in Familie und Betrieb (www.landfrauen.ch).
Barbara Heiniger
Gut, gibt’s die Schweizer Bäuerinnen
Vereinigung Schaffhauser Randenbauern
Motion
Tierhalter als Verlierer
Kompetenzzentrum
für Boden gefordert
An der Generalversammlung der
Vereinigung der Randenbauern in
Merishausen wurde deutlich, dass
zahlreiche Mitglieder zu den Verlierern der neuen Agrarpolitik gehören.
Die Umweltkommission des Ständerates (UREK-S) empfiehlt eine
Motion zur Annahme, die ein Bodenkompetenzzentrum fordert.
«Die Hoffnung, dass die Tierhaltungsbetriebe im Randen, welche mit dem
Wegfall der Tierbeiträge zu den Verlierern gehören, ihre Ausfälle über
andere Programme gutmachen können, erwies sich bei vielen Betrieben
als falsch», hielt Hanspeter Tanner,
Präsident der Schaffhauser Randenbauern, fest.
Der Vorstand war zudem gefordert,
nachdem er auf Umwegen erfahren
hatte, dass das Bundesamt für Umwelt
(Bafu) eine Überarbeitung des BLNGebietes Randen vorsah. «Wir nutzten
die Chance, um eine Stellungsnahme
zur Vernehmlassung aus der Sicht der
Randenbauern abzugeben», so Tanner.
Neuer Revisor gewählt
Diskussionslos wurde der Vorstand
mit Hanspeter Tanner, zugleich als
Präsident, Andreas Leu (Beringen),
Christoph Suter (Bargen), Thomas
Tanner (Merishausen), Roger Schlatter
(Bargen) und Wilfried Leu (Hemmental) bestätigt. Ebenso einstimmig wurden neu Beat Werner (Merishausen)
als Revisor gewählt und der bisherige
Revisor Roland Vogelsanger (Beggingen) bestätigt. Bei zwei Aus- respektive
Neueintritten bleibt der Mitgliederbestand bei rund 100 stabil. Die Jahresrechnung schloss erneut mit einem
Fehlbetrag von fast 500 Franken ab.
Höherer Mitgliederbeitrag umstritten
Um aus den roten Zahlen zu kommen, beantragte der Vorstand, den
Mitgliederbeitrag um 5 auf 20 Franken
anzuheben. «Wir kamen als Randenbauern bei den Landschaftsqualitätsbeiträgen zu kurz. Deshalb sollte statt
einer Beitragserhöhung der Beitrag an
den kantonalen landwirtschaftlichen
Verein (KLV) gestrichen werden», hielt
jedoch ein Mitglied dagegen.
Der anwesende KLV-Präsident
Christoph Graf wies diese Kritik zurück und erinnerte daran, dass der
KLV alles daran setzte, um eine gute
Lösung für den ganzen Kanton zu
­haben. Zudem mussten die Projektverfasser sich an die Vorgaben des BLW
halten. Auch gab es Kreise, die viele
strenger umschriebene Ideen hegten.
«Das kantonale Planungs- und Naturschutzamt stellte sich dabei quer und
verweigerte gar die Unterschrift», rief
Graf in Erinnerung.
Wildschweine als Ärgernis
Für Ärger sorgen auf dem Randen
die durch das Schwarzwild verursachten Schäden an den Kulturen und Wiesen. «Wir stellen eine starke Zunahme
bei der Population fest. Die eine Seite
begründet dies mit dem durch den Klimawandel verursachte grössere Nahrungsmittelangebot. Andere sehen den
Grund eher in den stark für die Biogasproduktion ausgedehnte Maisfläche», hielt Wilfried Leu fest.
Die mit der Jagd Schaffhausen vor
über 20 Jahren erarbeitete Vereinbarung betreffend die darin definierten
zumutbaren Abwehrmassnahmen ist
ausgereizt. Deshalb soll eine Arbeitsgruppe ein neues Papier ausarbeiten.
Anderseits werden nun auch der KLV
und die Politik aktiv. Bauernsekretärin
und Kantonsrätin Virginia Stoll verwies dabei auf die Möglichkeit eines
neu definierten Fonds. Doch dazu
braucht es zuerst eine Gesetzesänderung. Bei der Schadensermittlung
durch die Schätzer sind diese wie­
derum angehalten, sich an die gesetz­
lichen Vorgaben zu halten.
Potenzial regionaler Wertschöpfung
Mit Blick auf die stärkere Nachfrage und die damit verbundene Vermarktung von Regioprodukten rief Jakob Brütsch in Erinnerung, dass hier
durchaus weiteres Potenzial vorhanden sei. Doch vorerst müssen Richtlinien erarbeitet werden, welche umschreiben, was Regioprodukte sind.
Hier hängte auch der Gastreferent
Christoph Müller, Geschäftsführer des
regionalen Naturparks Schaffhausen,
ein. Aktuell laufen 35 bis 40 Projekte,
wobei auch die Schaffhauser Regioprodukte im Fokus stehen.
Ausserdem lassen sich dank der
Zusammenarbeit mit dem «Schafuuser
Mumpfel» Synergien nutzen. Müller
verwies darauf, dass man jetzt Richtlinien für die Um- und Beschreibung
von Regionalität erarbeite. Zudem
zeigt der Grossverteiler Coop grosses
Interesse an Labelprodukten aus dem
Naturpark. Dies kann aber erst ab
2018 der Fall sein, wenn der Park seinen definitiven Status erhält. «Wir haben hier grosse Chancen und können
damit das Kernziel erreichen, mehr
Wertschöpfung für die Produzenten
und somit auch für die Region zu generieren», so Müller.
Roland Müller
Frühlingsausstellung
Maschinen und mehr
Am 22. März nutzten viele Neugierige
die Gelegenheit, den Fuhrpark des
Lohnunternehmens Brütsch in
­Ramsen zu begutachten.
«Es ist jeweils ein schöner Moment»,
freute sich Werner Brütsch über das
Fest, das heuer zum 18. Mal stattfand.
«Alles ist aufgeräumt, die Maschinen
sind sauber. Wir starten mit frischem
Elan in die Saison.» Doch gehe es
nicht nur darum, sich bei potenziellen
Kunden wieder in Erinnerung zu rufen, so Brütsch. Das Ziel des Anlasses
sei es auch, den Ramsenern als Dankeschön etwa zu bieten – sie seien ja vom
Lärm und Verkehr des Unternehmens
betroffen.
waren am Morgen über den Tresen gegangen. Und die zur Festwirtschaft umfunktionierte Maschinenhalle war bereits Anfang Mittagszeit voll besetzt.
Schon um zwölf zeigte sich, dass von
den 21 Zwei-Kilo-Braten nichts übrig
bleiben würde. Mochte der Frühling
draussen noch so garstig sein: Drinnen
fand ein richtiges Dorffest statt. sbw
Das schwarze Brett
n GVS und Landi Schaffhausen,
grosse Frühlingsshow im
Herblingertal
am Sa./So., 11./12. April 2015,
10.00–17.00 Uhr, mit Kaffeestube
der Schaffhauser Landfrauen und
vielen Attraktionen.
n Grosse Agrarmaschinen- und
Technikausstellung
Stoll Technik GmbH,
Bahnhofstrasse, Wilchingen
Sa., 11. April 2015, 11–17 Uhr,
So., 12. April 2015, 10–14 Uhr,
Technikerfrühschoppen.
n Bekämpfung von Herbstzeitlosen
in extensiv genutzten Wiesen
Mi., 15. April 15, 9.30–11.30 Uhr,
Treffpunkt Parkplatz Restaurant
Schenkenbergerhof, Thalheim,
bei jeder Witterung, kostenlos,
ohne Anmeldung.
Infos: www.liebegg.ch.
n «Berufsfeld Landwirtschaft»
vernetzt am Strickhof
Informationsabend zur breiten
Palette an Ausbildungsgängen in
der Grundbildung «grüne Berufe»
Do., 16. April 2015, 20 Uhr,
Strickhof Winterthur-Wülflingen
Infos: www.strickhof.ch,
Tel. 058 105 98 08.
n Grosser Geranien-/Frühlingsmarkt mit Festwirtschaft
Landi Wilchingen,
Fr./Sa., 24./25. April 2015.
n Obst- und Rebsprayerkontrolle
Durchführung der Tests vom 27.
bis 30. April. Ein Aufgebot wird
für intervallierende und neu
angemeldete Sprayer versendet.
VLT-SH Geschäftsstelle
Martin Müller, Neunkirch
Tel. 079 656 74 58, www.vlt-sh.ch.
n Valtra-Demo-Tour 2015
Valtra-Produktepalette vor Ort,
Festwirtschaft, bei jeder Witterung
Do., 30. April 2015, 16–21 Uhr,
Familie Heller, Wyberg,
8476 Unterstammheim ZH.
Impressum Schaffhauser Bauer
Alle sollten etwas davon haben
Der Lohnunternehmer, seine Frau
Uschi und Junior Hansjörg Brütsch haben sich darum zum Ziel gesetzt, allen
etwas zu bieten, etwa auch mit einer
Kinderecke, einem Versicherungsberaterstand sowie einer Nähdesignerin, die
Selbstentworfenes präsentierte. Besonders die Möglichkeit, sich bei lüpfiger
Musik gut verpflegen zu lassen, wurde
gern genutzt. 40 Frühstücksportionen
Die Kommission beantragt mit 6 zu
3 Stimmen bei einer Enthaltung die
Annahme der Motion von CVP-Nationalrat Stefan Müller-Altermatt, wie die
Parlamentsdienste schreiben.
Die Mehrheit der Kommission hält
den Bodenschutz für ein prioritäres
Thema, das mit wichtigen Politikfeldern wie Ernährungssicherheit, Raumplanung und Umweltschutz zusammenhängt. Ihrer Meinung nach kann
eine Stelle für Bodeninformationen
wichtige Entscheidungsgrundlagen liefern. Die Minderheit erachtet die Kosten für zu hoch und ist der Meinung,
dass Bodendaten bereits hinreichend
erhoben werden.
Der Nationalrat hat die Motion
bereits im Juni letzten Jahres angenommen. Der Bundesrat beantragt die
Ablehnung.
lid
Offizielles Organ des Schaffhauser
Bauernverbandes und seiner Fachsektionen
Erscheint jeden Donnerstag
Redaktion: Sanna Bührer Winiger (sbw),
Buchenstrasse 43, 8212 Neuhausen
Telefon: 052 670 09 31
E-Mail: [email protected]
B i l d sanna b ü h rer w i n i g er
Die Organisatoren (v.l.) Hansjörg,
Uschi und Werner Brütsch, Ramsen.
Anzeigen: Verlag «Schaffhauser Nachrichten»
Telefon:052 633 31 11
E-Mail: [email protected]
Annahmeschluss: Jeweils Dienstag, 9.00 Uhr