How to do the ESP Förderbeginn einstellen

How to do the ESP Förderbeginn einstellen
Eins vorweg, hier beschreibe ich die Vorgehensweise am Beispiel des 1,6L JX
Turbodiesel, die Werte sind aber für alle Standartdiesel und auch einige Umbauten wie
AAZ, 1Y und andere nicht-TDI's eigentlich gleich. Eventuelle Zusatzangaben zum
Turbolader können die Saugdieselfahrer getrost vergessen ;-)
Grundvoraussetzungen sind:
Der KSB (Kaltstartbeschleuniger, beim Diesel oftmals fälschlicher Weise auch Choke
genannt) darf nicht betätigt sein, d.h. der Hebel an der ESP muss also, in Grundstellung
reingeschoben, gaaanz unten liegen.
Die Spannung des Zahnriemens von12 - 13 muss stimmen. Hier ist das Gerät auf eine
Vorspannung von 13 eingestellt, der Zeigestift steht ganz knapp davor, also schon mal
gut.
OT muss an Kurbelwelle bzw Schwungrad (Guckloch Kupplungsglocke),
Nockenwelle (Lineal in der Stirnausfräsung am Nockenwellenstumpf beidseitig mit
gleichwertigen Fühlerblättchen unterlegt)
und ESP (Steckdorn) 100%ig stimmen, sonst erstmal den Zahnriementrieb neu
einstellen.
Wenn hier allerdings schon was nicht stimmt, brauchst du mit dieser Anleitung erst mal
nicht weiter zu machen und kümmerst dich besser erst mal um die richtige OTEinstellung.
Ist jetzt hier alles gut, muss der Dorn und das Lineal wieder entfernt werden.
Und weiter geht’s (auf der nächsten Seite)
Jetzt geht's los.
Wenn vorhanden: Windel ab.
Endtopf abbauen.
Kühlwasservorratsbehälter ausbauen, dazu den 710er Deckel als Aufhalter der
Serviceklappe missbrauchen.
Wer sie noch dran hat, muss nun die untere Zahnriemenabdeckung demontieren. Da ich
die nicht habe, zeig ich auch kein Bild davon. ;-)
Zentralschraube der oberen Zahnriemenabdeckung rausdrehen,
2 Haltespangen oben wegklippsen,
1 Haltespange links unten wegklippsen,
und der Riementrieb liegt frei.
Motor auf OT drehen. Dazu die Kurbelwelle mit einer 19er Vielzahnnuss im
Uhrzeigersinn drehen
bis der Zeiger im Guckloch der Kupplungsglocke genau mittig über der V-Kerbe (nein,
nicht die hochstehenden Marke)
vom Schwungrad steht. Wichtiger Hinweis: Niemals zum Einstellen der ESP mit dem
Werkzeug an der ESP oder an der Nockenwelle drehen, auch wenn es noch so
verlockend die Arbeit erleichtern würde um nicht den Endtopf abnehmen zu müssen! Ein
paar praktikable Lösungen zum Endtopf zeige ich am Ende auf ;-)
Jetzt sollte das kleine Loch des ESP-Zahnrades genau über dem Loch im ESPTrägerflansch sein.
Der Arretierdorn muss sauber reingleiten und darf nicht verkantet stehen. Aber nur
prüfen ob’s passt, der Dorn muss wieder raus, sonst kann man den Motor später nicht
mehr drehen.
Nun auf der Hochdruckseite der ESP die kleine Zentralschraube zwischen den vier
Einspritzrohren entnehmen. Darauf achten, dass die Kupferdichtung nicht verloren geht.
Keine Angst, da tropft nichts raus.
Da isse ja, ist die nicht süüüüß?
Sauber arbeiten, in das Loch darf kein Dreck kommen!!!
Jetzt kann die Messuhr vorbereitet werden.
Der lange Zeiger zeigt die 10tel und 100stel Stelle, der kleine Innenzeiger zeigt einem
die Millimeter. Hier sieht man übrigens wunderbar, dass der mechanische Nullpunkt der
Uhr nicht senkrecht nach oben zeigen muss. Die schwarze Außenrosette kann man
drehen, wenn man die Rändelschraube rechts oben leicht löst. Somit kann nachher die
"0" auf der Außenskala unter den langen Zeiger gedreht werden.
Verlängerungsdorn anschrauben
Verlängerungsadapter überstülpen, aber nicht festschrauben
Das gesamte Gebilde nun zwischen Turboölvorlaufrohr und Vakuumschlauch ins ESPLoch einfädeln. Verlängerungsadapter einschrauben und gut handfest oder leicht mit
einem Schlüssel anziehen. Nicht übertreiben, es muss nur fest sitzen und darf nicht
wackeln!!!
Nun versucht man, die Messuhr reinzuschieben und stellt dabei fest: ET IS ENG.
So eng, dass die Messuhr niemals mechanisch spannungsfrei zwischen dem ganzen
Gedöns zu liegen kommt. Ich helfe mir dann mit einer langen Knarrenverlängerung und
einer 30er Nuss, welche als Komponente zwischen dem Kupplungsnehmer und dem am
meisten störenden Wasserschlauch gedrückt wird.
Jetzt ist gerade so viel Platz, dass die Uhr mit ihrem Gehäuse nirgendwo anliegt.
Messuhr bis zum Anschlag einführen, hier geht es bis 11,46mm (erstaunlich für eine
10mm-Uhr ;-) ) d.h. der kleine Zeiger innen ist mehr als einmal rum.
Nun die Uhr wieder etwas herausziehen bis sie ungefähr 7-8mm auf dem Zifferblatt
zeigt. Dadurch haben wir in beide Bewegungsrichtungen genügend Spielraum. Wer gute
Augen hat, erkennt hier 8,24mm :-)
Nun die Uhr mit dem Verlängerungsadapter verschrauben. Nicht zu fest, sonst kann
evtl. die Stange innen eingeklemmt werden! Hauptsache die Uhr sitzt sicher im Adapter.
Jetzt testet man den freien Lauf der Uhr in dem man mehrfach vorsichtig am
senkrechten Rändel zieht. Der Zeiger muss frei laufen ohne zu haken und sollte jetzt
immer den gleichen Wert der Montagestellung wieder einnehmen.
Jetzt sitzt die Uhr richtig und die eigentliche Einstellerei kann losgehen.
Von nun an interessiert uns der kleine mm-Zeiger nicht mehr, wir arbeiten nur noch mit
dem langen Zeiger weiter.
Jetzt wird, wie in den einschlägigen Reparaturanleitungen beschrieben, der Motor so
lange gegen den Uhrzeigersinn gedreht bis der Zeiger der Uhr sich nicht mehr bewegt.
Die Zeigerbewegung muss sofort mit dem Rückwärtsdrehen beginnen. Tut er das nicht,
stimmt was mit der Uhrmontage nicht!
Wenn nun der Zeiger irgendwann stehen bleibt, ist das unser mechanischer Nullpunkt
der ESP.
Nun die Außenskala an der Uhr so drehen, dass deren"0" mit dem Uhrzeiger fluchtet.
Parallaxenfehler beachten!
Nun dreht man die Kurbelwelle wieder in Uhrzeigerrichtung auf OT (Guckloch & Kerbe),
beobachtet dabei die Uhr und liest den jetzt bei OT erreichten Wert ab. Der sollte nun
bei 0,92 +/- 0,05mm (d.h. 0,87-0,97mm) stehen, und zwar als Abstandsmaß von frisch
ermittelten Nullpunkt. Hier ist das nicht der Fall, der OT-Wert liegt bei 0,825mm
Deshalb ist die ESP zu lösen und so weit zu verdrehen, bis der Wert möglichst mittig
vom Toleranzbereich liegt, d.h. 0,92mm +/-0,02mm. Dazu löst man die 3 Schrauben,
welche die ESP am Flansch festhalten.
(1)
(2)
(3) durchs ESP-Rad durch die zu sehende Mutter lösen,
sowie die 1 Schraube unterhalb der ESP (die werden in den Reparaturbüchern gut
beschrieben).
Die hat so einen konischen Ringsitz den man evtl. mit leichtem Gegenklopfen lösen
muss. Alle 4 Schrauben aber nur so gerade eben lösen, dass sich die ESP verdrehen
lässt, aber noch relativ stramm im Sitz bleibt. Wenn man die ESP locker mit einer Hand
verdrehen kann, ist das für meine Begriffe schon zu locker, ich mache das lieber indem
ich mit einem Werkzeuggriff seitlich gegen die ESP klopfe und dabei die Uhr beobachte
in welche Richtung die Anzeige wandert.
Es tut mir ja furchtbar leid, aber wegen der formatstörenden Hochkantbilder geht es erst
auf der nächsten Seite weiter…..
Wenn durch verdrehen der ESP der Zielwert erreicht ist, (hier 0,93mm)
die 4 ESP-Schrauben mit 25Nm festziehen. Ich zeig das jetzt mal nur an zwei
Schrauben mit dem Drehmomentschlüssel, die anderen findet ihr sicher selber wieder.
Dann die Aktion mit a) dem Zurückdrehen für die mech. Nullpunktermittlung, b) den
mech. Nullpunkt vergleichen (steht der Zeiger wieder genau unter "0" ohne die Skala
verdrehen zu müssen?) und c) dem wieder auf OT drehen und Wert ablesen,
wiederholen. Hierbei lehrt die Erfahrung, dass nach dem Anziehen der Schrauben sich
der Wert minimal verändert.
Da kommt schon wieder so’n formatstörendes Hochkantbild, daher geht es erst auf der
nächsten Seite weiter…..
Hurra es sind nun 0,915mm. Voll im Toleranzbereich, Jippieeee
Der Wert muss nun reproduzierbar stimmen, ansonsten das Ganze noch mal von vorne.
Alles OK so weit? Dann zum Schluss die Uhr mit Verlängerung entnehmen und die
Schraube in der ESP mit einer neuen Kupferdichtung mit 15Nm anziehen.
Dann bist du endlich fertig und kannst alles wieder zusammenbauen.
Zu guter letzt hier jetzt noch die oben erwähnten Lösungen zur leidigen Demontage des
Endtopfes:
Wer keine Skrupel hat, kann mit Hilfe eines Hammers am Endtopf eine kleine
Kaltverformung vornehmen und kommt später mit Knarre und Nuss ohne dessen
Demontage an die Kurbelwelle um den Motor von Hand drehen zu können ;-)
Wer will und etwas Platz hat, kann es mit etwas Übung auch auf dieser Art versuchen:
Der Wagen muss auf gerader Ebene stehen und nach Vorne hin etwas Platz haben.
Dann den höchsten Gang einlegen, je nach Getriebe halt 4. oder 5. Gang. Dann
Handbremse lösen und den Wagen schieben bis die OT-Markierung von links
auftauchend im Guckloch erscheint und unter der Markierung stehen bleibt.
Sollte dabei versehentlich die OT–Markierung überschritten werden, reicht es nicht den
Wagen nur bis unter die Markierung zurück zu schieben weil dann die Zugrichtung des
Riemens zum Anfahren des OT die falsche ist. Man muss als Richtwert soweit zurück,
bis die Marke links aus dem Guckloch verschwindet, dann vorsichtig wieder hervorholen
bis genau unter die Spitze.
Für die oben in der Anleitung angegebene Linksdrehung muss der Wagen logischer
Weise zurück gerollt werden bis der Zeiger stehen bleibt.
Wer sich noch mehr zutraut und den Auspuff schon ab hat, kann dann mit einem
Drehmomentschlüssel den Festsitz der Zentralschraube prüfen. 180 Nm sind da ein
gutes Prüfmoment. So wurden anfangs die Schrauben angezogen und das verkraftet
auch die Kurbelwelle noch ohne Festlegen des Zahnriemenrades. Dazu kleinsten Gang
rein und Handbremse anknallen, aber niemals den Arretierdorn der ESP oder das
Nockenwellenlineal dabei eingesetzt haben. Das kann zu Materialschäden führen.
Und noch eine Kleinigkeit:
Die hier beschriebenen Tätigkeiten sind meine persönlichen Erfahrungen und basieren
teilweise auf Fachliteratur und zigfache Wiederholungen. Ich kann keine Garantie,
Haftung oder sonstigen Ansprüche geben, ihr macht das auf eigenes Risiko hin, denn es
ist nur ein von mir erstellter Leitfaden der euch helfen soll, aber eure Entscheidungen
müsst ihr schon selber treffen. ;-)
Viel Erfolg und Spaß beim Schrauben,
Peter (PHo) vom und für’s www.bulliforum.com ☺