Vorsorge

Medizin
Früherkennung
Ratgeber
Vorsorgeuntersuchungen
Für wen und
wann
Welcher Check zur Früherkennung ist sinnvoll? Was passiert während
der Untersuchung, und wie viel Sicherheit bietet sie? Wann übernimmt die
Krankenkasse die Kosten? Die wichtigsten Angebote auf einen Blick
Empfehlenswert
Bedingt
empfehlenswert
Allgemeine Untersuchungen
GesundheitsCheck-up
Ab 35 Jahren
alle zwei Jahre
Kosten*
Keine
Empfehlung
Der Arzt beginnt mit einem Hauttest
mit verschiedenen Allergenen, danach
folgen ggf. Bluttests
Ohne begründeten Krankheits­
verdacht unsinnig. Der Test kann
selbst eine Allergie auslösen
IGeL-Preis pro Allergen
ca. 4 Euro, bis zu 30 Tests
pro Behandlung
Testosteronwert
Keine
Empfehlung
Laboruntersuchung auf die Blutwerte
von Testosteron, dessen Vorstufe
DHEAS sowie des Hormons TSH
Ohne begründeten Krankheits­
verdacht unsinnig
Mindestens 33 Euro
Nährstoffstatus
Keine
Empfehlung
Laboruntersuchung auf die Konzen­
tration von Vitaminen, Mineralstoffen
und Spurenelementen im Blut
Ohne begründeten Krankheits­
verdacht unsinnig
Bis zu 150 Euro
Augen
Nicht empfehlenswert/bedenklich
Was wird
untersucht?
Bewertung
Allergietest
Für wen und
wann
Für wen und
wann
Was wird untersucht?
GlaukomFrüherkennung
Bewertung
Abhören von Herz und Lunge,
Blutdruck-Check. Abtasten des
Bauchraums, Inspektion von
Bewegungsapparat, Haut und
Sinnesorganen. Labor-Check von
Blut (Gesamtcholesterin, Glukose)
und Urin (Eiweiß, Glukose, rote
und weiße Blutkörperchen, Nitrit)
Empfehlenswert
Kosten*
Ab 40 Jahren,
Risikopatienten
alle zwei Jahre
Kassenleistung zur Früherkennung; die Praxisgebühr
für diese Untersuchung
entfällt
Was wird untersucht
Der Arzt misst den Augeninnendruck,
spiegelt den Augenhintergrund
und beurteilt den Zustand des
Sehnervenkopfes (Papille) und der
Nervenfaserschicht
Bewertung
Bedingt empfehlenswert. Sinnvoll
für Diabetiker mit Befunden am
Auge und für Patienten, die
regelmäßig kortisonhaltige Mittel
nehmen müssen oder bestimmte
Augenverletzungen haben
Kosten*
Kassenleistung zur Früherkennung nur für die genannten Risikogruppen.
Sonst IGeL-Leistung für
15 bis 50 Euro
Zähne
Für wen und
wann
Was wird untersucht?
Bewertung
Kosten*
Zusatzunter­
suchung zum
GesundheitsCheck-up
Ab 35 Jahren
alle zwei Jahre
Ruhe- oder Belastungs-EKG,
Ultraschall der Bauchorgane. Blutuntersuchung (Blutbild, Blutsenkung,
Leber- und Nierenwerte, Nüchternblutzucker, Blutfette, Eiweiße)
Bedingt empfehlenswert.
Sinnvoll für Menschen mit viel
Stress und wenig Bewegung
IGeL-Leistung: Labordiagnostik ca. 20 bis 30 Euro, EKG
15 bis 25 Euro, Sono-Check
innerer Organe 5 bis 30 Euro
Zahnärztliche
Vorsorge
Zweimal jährlich,
Kinder von
drei bis sechs
Jahren insgesamt dreimal
Der Zahnarzt untersucht die Zähne
auf Karies, Parondontitis, entfernt
Zahnstein und schließt andere
Erkrankungen im Mund- und Kiefer­
bereich aus
Empfehlenswert
Kassenleistung einmal pro
Kalenderhalbjahr, bei Kindern
bis sechs Jahre dreimal
insgesamt. Zahnstein wird
einmal im Jahr kostenlos
entfernt
Messung des
Hormonspiegels
Frauen in oder
nach den
Wechseljahren
Laboruntersuchung einer Blutprobe auf die Hormone Östradiol,
follikel­stimulierendes Hormon (FSH)
und luteinisierendes Hormon (LH)
bestimmen
Bedingt empfehlenswert. Ohne
Krankheitsverdacht nur sinnvoll für
Frauen, die klären wollen, ob sie
noch schwanger werden können
sowie um festzustellen, ob Frauen
ohne Gebärmutter bereits in den
Wechseljahren sind
Zwischen 16 und 60 Euro pro
getestetem Hormon
Professionelle
Zahnreinigung
Ein- bis zweimal
jährlich
Entfernung von Zahnstein und
Farbrückständen. Reinigung der
Zahnfleischtaschen, Polieren der
Zähne, Auftragen von Fluorid-Gel
Empfehlenswert
Kassenleistung im Rahmen
der „integrierten Versorgung“
(Angebot von ca. 50 Betriebskrankenkassen) oder
für einige Einzelleistungen im
Rahmen einer ParodontitisTherapie. Ansonsten IGeLLeistung, 60 bis 125 Euro
Computertomografie (CT) des
ganzen Körpers
Keine
Empfehlung
Mit dem CT wird der Patient innerhalb
weniger Minuten durchleuchtet.
Verändertes Gewebe wird ab einer
Größe von etwa fünf Millimetern
sichtbar
Ohne begründeten Krankheitsverdacht bedenklich. Darf wegen der
hohen Strahlenbelastung nicht bei
Menschen ohne Beschwerden
durchgeführt werden
Im Rahmen sogenannter
Manager-Checks werden
etwa 450 bis 1000 Euro fällig
Genanalyse
Keine
Empfehlung
Der Arzt entnimmt einen Abstrich der
Mundschleimhaut. Mithilfe der einmalig durchgeführten Analyse lässt sich
feststellen, ob erblich bedingte Krankheiten vorliegen oder bestimmte
Genschäden das Krebsrisiko erhöhen
Ohne begründeten Verdacht
unsinnig oder bedenklich. Da die
Ergebnisse schwer belasten können,
ist eine ausführliche Beratung
vorgeschrieben
Je nach Anbieter von
300 Euro (Internetangebote)
bis zu 2500 Euro
Schilddrüse
Blutuntersuchung
Für wen und
wann
Was wird untersucht?
Ab 40 Jahren
bei Verdacht auf
Schilddrüsenprobleme
Laboruntersuchung von Blut auf die
Schilddrüsenhormone (T3 und T4)
sowie das Hormon TSH (Thyreotropin)
aus der Hirnanhangdrüse
Bewertung
Bedingt empfehlenswert.
Sinnvoll bei bekannten Schilddrüsenproblemen oder Schilddrüsen­
erkrankungen in der Familie
Kosten*
Ca. 15 Euro pro Wert
*für Untersuchungen ohne konkreten Krankheitsverdacht
74 STERN GESUND LEBEN
STERN GESUND LEBEN 75
Medizin
Haut
Lunge
Für wen und
wann
HautkrebsFrüherkennung
Ab 35 Jahren
alle zwei Jahre
Was wird untersucht?
Bewertung
Kosten*
Der Arzt begutachtet die Haut
von Kopf bis Fuß mit bloßem Auge
und durch ein Handmikroskop. Bei
Verdacht auf bösartige Veränderungen
prüft ein Hautarzt die Haut erneut
und nimmt ggf. eine Gewebeprobe
Empfehlenswert. Sinnvoll besonders
für Menschen, die mehr als 100
Muttermale haben, in deren Familie
Hautkrebs aufgetreten ist oder die
konkrete Veränderungen bemerkt
haben (siehe auch Seite 42)
Kassenleistung, wenn ein
Haut- oder Allgemeinmediziner mit entsprechender
Zulassung die Untersuchung
durchführt
Brust
Für wen und
wann
Was wird untersucht?
Bewertung
Kosten*
Mammografie
Frauen zwischen
50 und 69
Jahren alle zwei
Jahre
Die Röntgenaufnahme macht Veränderungen im Brustgewebe und sehr
kleine, nicht tastbare Tumoren
sichtbar. In den Zentren mit extra
Zulassung arbeiten speziell geschulte
Fachärzte. Jede Aufnahme wird von
zwei unabhängigen Ärzten beurteilt
Empfehlenswert im Rahmen des
Screeningprogramms; außerhalb
des Programms darf die Mammografie nicht zur Früherkennung
angeboten werden. Experten
vermuten, dass das flächendeckende Screening die BrustkrebsSterblichkeit deutlich senken kann.
Mehr zum Thema finden Sie ab
Seite 32
Für Frauen zwischen 50 und
69 Jahren alle zwei Jahre
Kassenleistung zur Früherkennung. Auch bei einem
verdächtigen Tastbefund,
Schmerzen in der Brust oder
familiärer Vorbelastung
übernehmen die Kassen die
Kosten
Tastuntersuchung
zur BrustkrebsFrüherkennung
Frauen ab 30
Jahren einmal
jährlich beim
Arzt, regel­
mäßige Selbst­
abtastung
Der Arzt tastet das Areal zwischen
Schlüsselbein, Brustbein und
Achselhöhle inklusive Brüste ab
und sucht nach Verhärtungen,
Rötungen, Knötchen oder vergrößerten Lymph­knoten
Bedingt empfehlenswert. Bis heute
ist nicht nachgewiesen, dass
regelmäßige Tastuntersuchungen
die Sterblichkeit senken. Frauen,
die einen verdächtigen Knoten
entdecken, sollten aber umgehend
zum Arzt gehen
Kassenleistung zur Früherkennung (inklusive Anleitung
zum Selbstabtasten) einmal
pro Jahr
Digitale Mammografie zur
BrustkrebsFrüherkennung
Frauen ab 40
Jahren alle zwei
Jahre
Wie bei der herkömmlichen Mammografie wird die Brust mit Röntgenstrahlen durchleuchtet, digitale Geräte
wandeln die Daten dann in elektronische Signale um. Ärzte können die
Bilder später am Computer beurteilen,
speichern und versenden
Bedingt empfehlenswert. Bei Frauen
unter 50 Jahren entdecken Ärzte
mit ihr mehr Tumoren als mit der
herkömmlichen Mammografie,
kommen aber auch zu mehr falschpositiven Befunden. Bei Frauen
zwischen 50 und 69 Jahren werden
mit ihr Tumoren übersehen, die bei
der traditionellen Methode auffallen
Kassenleistung alle zwei
Jahre für Frauen zwischen 50
und 69 Jahren. Außerhalb
des Screeningprogramms
verbietet die Röntgenverordnung, dass die digitale
Mammografie zur Früherkennung eingesetzt werden darf
Eine Blutprobe wird im Labor auf
die Tumormarker CA15-3 und CEA
untersucht
Ohne begründeten Krankheitsverdacht unsinnig oder bedenklich.
Es werden mehr als drei Viertel der
Tumoren übersehen, die mit
anderen Verfahren erkannt werden
12 bis 25 Euro für Beratung
und Blutabnahme plus
Laborkosten von 28 Euro
für den Tumormarker CA15-3
und 16 Euro für CEA
Blutuntersuchung
auf Tumormarker
Keine
Empfehlung
*für Untersuchungen ohne konkreten Krankheitsverdacht
76 STERN GESUND LEBEN
Für wen und
wann
Was wird untersucht?
Bewertung
Kosten*
Speichelanalyse
Keine
Empfehlung
Der Patient hustet Schleim in ein
Röhrchen. Im Labor wird der Auswurf
auf bösartige Zellen untersucht
Ohne begründeten Krankheitsverdacht unsinnig oder bedenklich.
Viele falsch-positive Ergebnisse
10 bis 20 Euro
Röntgenunter­
suchung
Keine
Empfehlung
Untersuchung einer Röntgenaufnahme
vor allem auf verdichtetes Gewebe und
andere Auffälligkeiten
Ohne begründeten Krankheitsverdacht unsinnig oder bedenklich.
26 bis 48 Euro
Virtuelle Bronchoskopie mit
dem Computer­
tomografen
Keine
Empfehlung
Lunge und Nachbarorgane werden
mithilfe von Röntgenstrahlen dreidimensional abgebildet. Der Arzt kann
Veränderungen ab einem Durchmesser von etwa fünf Millimetern
nachweisen
Ohne begründeten Krankheitsverdacht bedenklich. Die erhebliche
Strahlenbelastung erhöht das
Lungenkrebsrisiko. Der Check darf
Personen ohne Symptome nicht
angeboten werden
240 bis 1000 Euro
1/2 quer
Medizin
Herz und Gefäße
Für wen und
wann
Darm
Was wird untersucht?
Bewertung
Für wen und
wann
Kosten*
DopplerSonografie der
großen Gefäße
Ab 30 Jahren bei
Beschwerden und
bei Menschen aus
Risikofamilien
Untersuchung des Blutflusses in
Hals- und Beingefäßen, im Herzen
und weiteren großen Gefäßen auf
Engstellen oder Verschlüsse
Bedingt empfehlenswert. Sinnvoll
nach Schlaganfällen und dann,
wenn in der Familie Schlaganfälle
vorgekommen sind
Für die hirnversorgenden
Gefäße 38 bis 70 Euro,
für Bein- und Armgefäße
mindestens 16 Euro
Echokardiografie
Bei Beschwerden
Ultraschalluntersuchung des
Herzgewebes
Bedingt empfehlenswert. Routine
in der Diagnose von Herzerkrankungen, sinnvoll aber nur bei
konkreten Beschwerden
Zur Früherkennung je nach
Untersuchung mindestens
16 bis 45 Euro
Was wird untersucht?
Bewertung
Kosten*
Hämoccult-Test
und Tastunter­
suchung
Ab 45 Jahren
jährlich
Untersuchung des Stuhls auf verborgenes Blut und Tastuntersuchung des
Enddarms zur Krebsfrüherkennung
Empfehlenswert. Der Test ist
einfach, effizient und senkt nachweislich die Sterblichkeit, sofern
bei positivem Befund anschließend
der Darm gespiegelt wird
Kassenleistung zwischen
50 und 55 Jahren. Ab 55
können Versicherte wählen:
Hämoccult-Test alle zwei
Jahre oder zwei Darmspiegelungen im Abstand von
zehn Jahren
Ab 55 Jahren
zweimal im
Abstand von
zehn Jahren
Der gesamte Dickdarm wird mithilfe
eines etwa fingerdicken Schlauchs
untersucht, der vom After her
eingeführt wird. Bei verdächtigen
Veränderungen entnimmt der Arzt
Gewebeproben, größere Polypen
entfernt er mit einer elektrischen
Schlinge
Empfehlenswert. Die Darmspiegelung (Koloskopie) gilt als die
beste Möglichkeit, um den Darm
auf verdächtige Veränderungen
zu untersuchen
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen
die Kosten für die zwei
Darmspiegelungen zur
Früherkennung im Abstand
von zehn Jahren
MRT des Herzens
Bei Beschwerden
Mit der Magnetresonanztherapie
kann der Arzt prüfen, wie das Herz
arbeitet, wie die Herzklappen
funktionieren, wie der Herzmuskel
beschaffen und durchblutet ist
Bedingt empfehlenswert. Sinnvoll
bei Herzbeschwerden, um die
Funktion zu beurteilen und z. B.
eine Herzmuskelentzündung
auszuschließen
Bis zu 1300 Euro
Große Darmspiegelung zur
DarmkrebsFrüherkennung
Computertomografie (CT) der
Herzkranzgefäße
Keine
Empfehlung
Bei der Schichtuntersuchung mit
einem Kontrastmittel kann der Arzt
das Herz und die Herzkranzgefäße
detailgetreu darstellen, ohne einen
Katheter einzuführen
Ohne begründeten Krankheitsverdacht bedenklich. Hohe Strahlenbelastung, zudem können allergische
Reaktionen auf das Kontrastmittel
eintreten
Mindestens 500 Euro
Immunologischer
Test
Zwischen 45
und 75 Jahren
bei Verdacht auf
Darmkrebs
Laboruntersuchung mehrerer
Stuhlproben auf einen Eiweißbestandteil des roten Blutfarbstoffs zur
Krebsfrüherkennung
Bedingt empfehlenswert. Wahrscheinlich etwas zuverlässiger als
der Hämoccult-Test, es werden
seltener Tumoren übersehen, dafür
kommt es häufiger zu Fehlalarm
Etwa 15 Euro
Computertomografie (CT) auf
Koronarkalk
Keine
Empfehlung
Mit der Untersuchung lassen sich
Kalkablagerungen in den Herzkranzgefäßen nachweisen
Ohne begründeten Krankheitsverdacht bedenklich. Hohe Strahlen­
belastung; Herzinfarkte werden
auch durch nicht verkalkte Plaques
ausgelöst
Bis zu 750 Euro
Blutuntersuchung
auf Tumormarker
Keine
Empfehlung
Eine Blutprobe wird auf die Tumormarker CA19-9 und CEA untersucht.
Eine erhöhte Konzentration kann
ein Hinweis auf eine Gewebestörung
im Darm sein
Ohne begründeten Krankheitsverdacht unsinnig oder bedenklich.
Drei Viertel der Tumoren werden
übersehen, dafür führt der Test zu
vielen falsch-positiven Ergebnissen
Arzthonorar 15 Euro, plus
Laborkosten (für den CEAWert 15 bis 17 Euro, für
den CA19-9-Wert 17 bis
21 Euro)
Koronarangiografie (Herzkatheter)
Keine
Empfehlung
Spezielle Röntgenuntersuchung,
bei der ein Katheter durch die
Hauptschlagader bis an die
Herzkranz­gefäße eingeführt wird
Ohne begründeten Krankheitsverdacht bedenklich
Zur Früherkennung keine
Kassenleistung
Virtuelle
Darmspiegelung
mit dem CT
oder MRT
Keine
Empfehlung
Der Darmtrakt wird mithilfe eines
Computer- oder Magnetresonanztomografen räumlich dargestellt. Bei
der CT-Untersuchung wird zuvor Luft
in den Darm gepumpt, beim MRT
stattdessen ein Einlauf verabreicht
Ohne begründeten Krankheitsverdacht unsinnig oder bedenklich. Bei
positivem Befund ist zusätzlich eine
klassische Koloskopie nötig. Bei der
CT ist die Strahlenbelastung hoch,
ob CT oder MRT bessere Ergebnisse
bringt, ist noch umstritten
Mindestens 150 Euro, zuzüglich je rund 50 Euro für
Kontrastmittel und für die
Bildauswertung. In spezialisierten Diagnosekliniken
rund 1000 Euro
Magen
Für wen und
wann
Was wird untersucht?
Bewertung
Kosten*
Atemtest auf
Helicobacterpylori-Infektionen
Wird bei
Magen­
beschwerden
und Sodbrennen
angeboten
Laboruntersuchung einer Atemprobe
auf Kohlendioxid, ein Stoffwechselprodukt der Bakterien
Bedingt sinnvoll. Eine chronische
Helicobacter-pylori-Infektion gilt als
Risiko für Magenkrebs. Aber es ist
nicht nachgewiesen, dass sich der
Test zur Früherkennung eignet
Zwischen 33 und 95 Euro
Gastroskopie zur
Krebs-Früherkennung
Keine
Empfehlung
Spiegelung von Magen, Speiseröhre
und Zwölffingerdarm mit einem durch
den Mund eingeführten Endoskop
Ohne begründeten Krankheitsverdacht unsinnig oder bedenklich.
Die Untersuchung kann Schmerzen
verursachen, nicht selten werden
Tumoren übersehen
Keine Kassenleistung zur
allgemeinen Früherkennung
Virtuelle
Gastroskopie zur
Früherkennung
von Tumoren
Keine
Empfehlung
Bei der Untersuchung mit Röntgenstrahlen in einem Computertomografen muss der Patient anders als
bei der herkömmlichen Magenspiegelung keinen Schlauch schlucken
Ohne begründeten Krankheitsverdacht bedenklich. Die Strahlenbelastung ist hoch. Bei auffälligen
Befunden bleibt dem Patienten ein
invasiver Eingriff nicht erspart
Bis zu 630 Euro
1/3 quer
*für Untersuchungen ohne konkreten Krankheitsverdacht
78 STERN GESUND LEBEN
Medizin
Knochen
Gebärmutter
Für wen und
wann
Knochendichtemessung zur
OsteoporoseFrüherkennung
Frauen ab 55
Jahren je nach
Befund
Was wird untersucht
Bewertung
Kosten*
Mittels unterschiedlicher Verfahren
(DXA-Röntgenuntersuchung, Computertomografie oder Ultraschall) wird
der Mineralsalzgehalt des Knochens
gemessen
Bedingt empfehlenswert. Sinnvoll
für Menschen, in deren Familie
Osteoporose vorgekommen ist oder
die über einen längeren Zeitraum
Kortison einnehmen. Beste Methode
ist DXA-Röntgen
Bei Risikopatienten übernehmen die gesetzlichen Kassen
die Kosten der Früherkennungsuntersuchung. Als
IGeL-Leistung kostet sie 18
bis 75 Euro
Prostata
Ultraschalluntersuchung von
Gebärmutter und
Eierstöcken
Keine
Empfehlung
Was wird untersucht
Bewertung
Der Arzt führt zur Krebsfrüherkennung einen speziellen Schallkopf in
die Scheide ein, untersucht Form und
Größe der Eierstöcke, der Gebärmutter und misst die Dicke der Schleimhaut
Ohne begründeten Krankheitsverdacht unsinnig oder bedenklich.
Der Test führt zu sehr vielen falsch
positiven Befunden. Die Schleimhautdicke der Gebärmutter ist
variabel und kein sicheres Indiz für
Krebs
Kosten*
Keine Kassenleistung zur
Früherkennung. Als IGeLLeistung mindestens 35
Euro
Vorsorge für Schwangere
Für wen und
wann
Was wird untersucht
Bewertung
Kosten*
Rektales
Abtasten der
Prostata
Männer ab 45
Jahren jährlich
Der Arzt befühlt die Vorsteherdrüse
mit einem Finger durch den After,
inspiziert die äußeren Genitalorgane
und die Lymphknoten in der Leiste
Empfehlenswert.
Ärzte entdecken mit der Methode
allerdings nur ein Drittel der
vorhandenen Karzinome
Kassenleistung
Prostataspezifischer AntigenTest (PSA-Test)
Wird Männern
ab 45 Jahren
angeboten
Laboruntersuchung einer Blutprobe.
Ist der PSA-Wert erhöht, weist das
auf eine Störung im Gewebe der
Prostata hin, beweist aber keinen
Krebs
Bedingt empfehlenswert. Der Test
führt relativ häufig zu falsch
positiven Befunden, die unnötige
Biopsien nach sich ziehen. Es ist
bislang nicht nachgewiesen, dass
er die Heilungschancen erhöht
25 bis 35 Euro
Der untersuchende Arzt führt einen
speziell geformten Schallkopf durch
den After in den Darm ein und stellt
die Vorsteherdrüse detailliert dar
Ohne begründeten Krankheitsverdacht unsinnig. Die Untersuchung
liefert oft falsch positive Befunde
20 bis 45 Euro
Was wird untersucht
Bewertung
Transrektaler
Ultraschall
(TRUS)
Für wen und
wann
Keine
Empfehlung
Für wen und
wann
Was wird untersucht
Bewertung
Ultraschallscreening
In der 9. bis 12.
Schwangerschaftswoche,
der 19. bis 22.
und der 29. bis
32. Woche
Das Alter des Kindes wird bestimmt,
die körperliche Entwicklung kontrolliert, auf eventuelle Auffälligkeiten
oder Mehrlingsschwangerschaften
geachtet
Empfehlenswert.
Drei Ultraschalluntersuchungen zu
den genannten Terminen sind
sinnvoll, weitere aus medizinischer
Sicht entbehrlich
Drei Termine sind gesetzliche Kassenleistung zur
Früherkennung. Weitere
kosten als IGeL-Leistung
etwa zwischen 20 und 60
Euro
ToxoplasmoseTest als Vorsorge
für das Ungeborene
Einmal in der
Frühschwangerschaft
Laborcheck einer Blutprobe auf
Toxoplasmose-Antikörper. Der Test
zeigt, ob die werdende Mutter immun
ist
Bedingt empfehlenswert. Wegen
erhöhtem Risiko sinnvoll für
Frauen, die Kontakt mit Katzen
haben, in einer Gärtnerei oder in
der Fleischverarbeitung arbeiten
Kassenleistung nur bei
begründetem Verdacht auf
eine Infektion. Als IGeLLeistung etwa 15 Euro
Vaginaler
Ultraschall zur
Bestimmung
einer Muttermundschwäche
In der 24.
Schwangerschaftswoche,
manchmal in
der 28. bis 35.
Woche
Der Gynäkologe führt einen stabförmigen Schallkopf in die Scheide ein.
Auf dem Monitor werden die inneren
Geschlechtsorgane sichtbar, vor
allem der innere Muttermund
Bedingt empfehlenswert.
Sinnvoll bei Verdacht auf eine
Muttermundschwäche, um ggf.
einer Frühgeburt des Kindes
vorzubeugen
Kassenleistung nur bei
Verdacht auf eine Muttermundschwäche. Als IGeLLeistung etwa 30 bis 65
Euro
Gebärmutterhals
Für wen und
wann
Kosten*
Pap-Test zur
Früherkennung
von Gebärmutterhalskrebs
Frauen ab 20
Jahren jährlich
Zur Kontrolle auf Krebszellen und
Vorstufen entnimmt der Arzt einen
Abstrich von der Schleimhaut (PapTest) von Muttermund und Gebärmutterhals, der im Labor untersucht wird
Empfehlenswert
Kassenleistung
Flüssigkeitszytologie zur
Früherkennung
von Gebärmutterhalskrebs
Keine
Empfehlung
Anders als beim Pap-Test wird der
Zellabstrich vom Muttermund in einer
Fixierlösung ins Labor transportiert
Ohne begründeten Krankheitsverdacht unsinnig oder bedenklich.
Bisher ist unter Experten umstritten, ob die Methode dem Pap-Test
gleichwertig ist oder nicht
34 bis 48 Euro
HPV-Test zur
Früherkennung
von Gebärmutterhalskrebs
Keine
Empfehlung
Der Test prüft, ob eine Infektion mit
Humanen Papillomaviren (HPV)
besteht. 80 bis 90 Prozent aller
Frauen infizieren sich im Laufe ihres
Lebens mit HPV, meist bleibt die
Infektion unerkannt
Ohne begründeten Krankheitsverdacht unsinnig oder bedenklich. Der
Test führt sehr häufig zu Fehldiagnosen. Nur in jedem zehnten Fall
sind die entdeckten HPV-Typen
krebsauslösend
IGeL-Leistung für 49 bis 60
Euro
*für Untersuchungen ohne konkreten Krankheitsverdacht
80 STERN GESUND LEBEN
Kosten*
1/3 quer