G N U T I E Z I MA Zeitung der Gewerkschaften in der DGB-Region Berlin, Mai 2015 das ist Missbrauch. Solche Beispiele zeigen aber auch, dass wir mehr brauchen als Gesetze und Kontrollen – wir brauchen eine gesellschaftliche Debatte über den Wert der Arbeit. Warum sehen wir schweigend zu, wenn Kinder und alte Menschen nur noch verwaltet werden können, weil Von Reiner Hoffmann, DGB-Vorsitzender Geld für mehr Personal fehlt? Warum werden die Beschäftigten in den Kindergärten so schlecht bezahlt? Wie kann Am 1. Mai 1890 gingen in es sein, dass in diesem reichen Land Menschen für HunDeutschland erstmals hungerlöhne arbeiten und Frauen für die gleiche Arbeit weniderttausend Menschen auf ger verdienen als Männer? Dass harte Arbeit nicht für eine die Straße, um für bessere Argute Rente reicht? Wir müssen über Löhne reden, über beitsbedingungen und mehr Tarifverträge und Tarifbindung, aber auch über WertschätGerechtigkeit zu demonstriezung und Respekt. Wir müssen über die Arbeit der Zukunft ren. Seit 125 Jahren haben reden - und sie zusammen gestalten. die Gewerkschaften zahlreiche Erfolge durchgesetzt, Macht mit – raus zum 1. Mai! wie den 8-Stunden-Tag, die 5-Tage-Woche, den KündiPROGRAMM gungsschutz und mehr Mitbestimmung in den Betrieben. 09:00 Uhr Treffen zu den Demos, Auftakt, Musik Der jüngste und historische Erfolg ist der Mindestlohn von Hackescher Markt, Spandauer Straße 8,50 Euro. Und die Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren 10:00 Uhr Start der Demos bietet schwer arbeitenden Menschen den verdienten Ruvom Hackeschen Markt zum Brandenburger Tor hestand. 11:00 Uhr Live on stage: LARY Diese Erfolge sind ein guter Grund zu feiern, wir sind stolz Radio Fritz New Music Award 2014 darauf. Aber sie sind kein Grund, sich auszuruhen. Im Ge11:30 Uhr Mai-Kundgebung Platz des 18. März genteil! Unser Slogan für dieses Jahr heißt nicht umsonst: Begrüßung: Doro Zinke, DGB Berlin-Brandenburg „Die Arbeit der Zukunft gestalten wir“.Dazu gehört als Hauptrede: Reiner Hoffmann, DGB-Vorsitzender Gastrede: Leslie Manasseh,TUC-Präsident GB erstes, dass der Mindestlohn flächendeckend umgesetzt wird – ohne Abstriche! Die Menschen haben ihn verdient. Anschließend bis 20:00 Uhr Maifest mit Infomarkt in der Straße des 17. Juni Die Forderung mancher Arbeitgeber, die Arbeitszeit nicht zu erfassen, zeigt nur, wieviel Schindluder offensichtlich 11:00 bis 19:00 Uhr Kinder- und Familienfest mit der Erfassung bisher getrieben wurde. Zur guten Arbeit der Zukunft gehört auch, dass dem Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen endlich ein gesetzlicher Riegel vorgeschoben wird. In der niedersächsischen Flei- Mehr Infos unter: schindustrie haben in manchen Betrieben 80 Prozent der Mitarbeiter nur Werkverträge. Dafür gibt es keine Ausrede, WWW.BERLIN.DGB.DE .DE 2 Zeitung der Gewerkschaften in der DGB-Region Berlin, Mai 2015 MAIZEITUNG Gute Ausbildung • Gute Arbeit • Gutes Leben Gute Ausbildung und gute Arbeit sind für die Gewerkschaftsjugend unabdingbare Voraussetzungen für ein gutes Leben. Gute Ausbildung setzt aber zunächst voraus, überhaupt einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Da sprechen die Berliner Zahlen Bände: Zu Beginn des Ausbildungsjahres 2014/15 fehlten fast 900 Ausbildungsplätze, um alle Bewerber_innen mit einem Ausbildungsplatz zu versorgen. Wenig verwunderlich, wenn man bedenkt, dass nur erschreckende 13 % aller Betriebe in Berlin überhaupt noch ausbilden. Damit ist Berlin bundesweites Schlusslicht! Gleichzeitig klagen gerade die Branchen über einen Fachkräftemangel, die in unserem jährlichen Ausbildungsreport regelmäßig den letzten Platz belegen, z.B. die Hotellerie/Gastronomie oder auch die Handelsbranche. Hier reden wir über qualitative und strukturelle Probleme und nicht, wie die IHK Berlin, über eine „mangelnde Ausbildungsreife“ der Jugendlichen. Berlin ist deshalb geradezu prädestiniert für gewerkschaftliche Konzepte zur Verbesserung der Berufsausbildung, sei es eine gesetzliche Ausbildungsgarantie, eine Ausbildungsumlage oder auch das Konzept der assistierten Ausbildung. Es ist noch viel zu tun. Gehen wir es an! 1.-MAI-GEWINNSPIEL des DGB-Kreisverbands Tempelhof-Schöneberg und der DGB-Region Berlin Am Mittwoch, 20. Mai 2015, steigt um 19.00h im Ludwig-Jahn-Sportpark (Prenzlauer Berg) das Finale um den Berlin-Pokal: SV TASMANIA Berlin (Neukölln) - BFC Dynamo (Lichtenberg) Der Sieger qualifiziert sich für die erste Runde des DFBPokals in der Saison 2015/2016. Mit Unterstützung des Fanklubs SV TASMANIA Berlin (Motto: „Egal welche Herkunft, Konfession oder Sexualität - Hauptsache Tasmania!“) verlosen der DGB-Kreisverband Tempelhof-Schöneberg und DGB-Region Berlin 3X2 EINTRITTSKARTEN FÜR DAS POKALFINALE unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die folgende Fragen richtig beantworten können: Wie lautet das Motto des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften für den 1.Mai 2015? „Zukunft der Arbeit – wird schon“ „Arbeit, Arbeit, Arbeit“ „Arbeit der Zukunft - gestalten wir“ Alle Antwortbögen müssen bis 14.00h am Stand der DGB-Region Berlin abgegeben werden. Um 14.30h wird Uwe Timm (Vorsitzender des DGB-KV Tempelhof-Schönberg) unter allen richtigen Einsendungen die Gewinnerinnen und Gewinner ziehen. Name, Vorname Wann versammelten sich Arbeiterinnen und Arbeiter zum ersten Mal, um international für den AchtStunden-Tag zu kämpfen? Straße 24.12.1900 01.05.1890 01.01.1915 Postleitzahl, Stadt Welche der folgenden Gewerkschaften ist NICHT Mitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes Telefon/E-mail (Angabe freiwillig) (DGB)? Gewerkschaft der Lokführer (GdL) IG Metall Ver.di WWW.BERLIN.DGB.DE .DE MAIZEITUNG Zeitung der Gewerkschaften in der DGB-Region Berlin, Mai 2015 3 Das Prinzip Gewerkschaft Der DGB hat das 125. Jubiläum des Internationalen 1. Mai unter das Motto gestellt: „DIE ARBEIT DER ZUKUNFT GESTALTEN WIR!“. Gerade in Berlin gibt es da viel zu tun. Die Stadt wächst: an Menschen, an Wirtschaftsleistung und auch an Arbeitsplätzen. Doch eine Vielzahl der neuen Arbeitsplätze ist prekär; befristet, Minijobs oder Teilzeit und oftmals mit einem Lohn, der nicht zum Leben reicht. Besonders betroffen von prekären Arbeitsbedingungen sind oftmals ausgerechnet diejenigen, die zu einem großen Teil das Image dieser Stadt als eine der weltweit interessantesten Metropolen prägen. November letzten Jahres mit dem ersten Aktionstag der Lehrbeauftragten, auch sie sind dabei, ihre Arbeit der Zukunft zu gestalten. Dies sind nur einige Beispiele, die ganz Das Kulturangebot Berlins ist phänomenal, doch viele Künstlerinnen und Künstler arbeiten unter prekärsten Bedingungen. In der Kulturszene wollen sich immer mehr engagierte Menschen nicht damit abfinden und fordern – beispielsweise in der freien Szene – Mindesthonorare bei Kulturprojekten oder streiken für bessere Arbeitsbedingungen, wie die – bei Ver.di organisierten – Tänzerinnen und Tänzer am Berliner praktisch deutlich machen, wofür das Gewerkschafts-Motto „Arbeit der Zukunft gestalten wir!“ steht. Arbeitsbedingungen zu verbessern ist eine Daueraufgabe. Inhalte und Formen der Auseinandersetzung ändern sich, aber das Grundprinzip bleibt gleich. MenStaatsballett, die vor Ostern mit ihrem schen engagieren und organisieren Streik, dem ersten in der Berliner Tanz- sich, um gemeinsam stärker zu werden. geschichte, sogar ein historisches Zei- Das ist das Prinzip Gewerkschaft und chen gesetzt haben. Berlin gilt als Stadt der Wissenschaft. Produziert und aufrechterhalten wird dieses Bild in hohem Maße von hochqualifizierten Lehrbeauftragten und wissenschaftlichen MitarbeiterInnen mit Mini-Honoraren und Kurzzeitbefri- dazu dient der 1. Mai: Für eine gemeinstungen. Auch sie haben begonnen sich same Demonstration der Stärke nach zu organisieren, sich gegen schlechte außen, sowie für die Diskussion und Arbeitsbedingungen zu wehren, so im den Austausch von Ideen und Erfahrungen untereinander. BERLIN BERLIN BERLIN Das internationale Flair der Stadt wird durch die Zuwanderung zum großen Teil hochqualifizierter Menschen geprägt, die sich dann in oftmals ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen in der Pflege, auf dem Bau, in der Gebäudereinigung oder im Hotel- und Gaststättengewerbe durchschlagen. Immer mehr Leute wollen sich das nicht gefallen lassen und kommen in die Beratungsstellen des Berliner DGB, um sich zu wehren. BERLIN WWW.BERLIN.DGB.DE .DE 4 Zeitung der Gewerkschaften in der DGB-Region Berlin, Mai 2015 MAIZEITUNG Idee: Atilla Goekdemir, Grafik: kleeßen medien service Gewerkschaftsstandorte in Berlin Nr. Name Adresse Telefon / Email 1 DGB Region Berlin Keithstr. 1-3, 10787 Berlin 030 / 21240-250 2 IG BAU Bezirksverband Berlin Keithstr. 1-3, 10787 Berlin 0180-1442281 (Ortstarif) 3 IG BCE Bezirk Berlin-Mark Brandenburg Inselstr. 6, 10179 Berlin 030 / 308680-0 4 EVG Landesverband Berlin Revaler Str. 100, 10243 Berlin 030 / 424391-0 5 GEW Berlin Ahornstr. 5, 10787 Berlin 030 / 219993-0 6 IG Metall Verwaltungsstelle Berlin Alte Jakobstr. 149, 10969 Berlin 030 / 25387-0 7 NGG Region Berlin-Brandenburg Gotzkowskystr. 8, 10555 Berlin 030 / 399915-0 8 GdP Landesbezirk Berlin Kurfürstenstr. 112, 10787 Berlin 030 / 210004-0 9 ver.di Bezirk Berlin Köpenicker Str. 30, 10179 Berlin 030 / 8866-6 10 DGB und ver.di Kiezbüro Mehrower Allee 28-32, 12687 Berlin-Marzahn 11 ver.di Kieztreff Mediengalerie Dudenstr. 10, 10965 Berlin-Kreuzberg 12 ver.di Kieztreff Mitte-Nord Otawistr. 15, 13351 Berlin-Wedding 13 Kreisverband Berlin Ost Vorsitzende Dagmar Poetzsch www.berlin.dgb.de + zur Seite „Kreisverbände“ 14 Kreisverband Neukölln Vorsitzende: Mirjam Blumenthal www.berlin.dgb.de + zur Seite „Kreisverbände“ 15 Kreisverband Schöneberg-Tempelhof Vorsitzender: Uwe Timm www.berlin.dgb.de + zur Seite „Kreisverbände“ 16 Kreisverband Spandau Vorsitzender: Christian Fromm www.berlin.dgb.de + zur Seite „Kreisverbände“ Marzahn, Hellersdorf, Lichtenberg WWW.BERLIN.DGB.DE .DE V.i.S.d.P.: Heiko Glawe, DGB Region Berlin, Keithstraße 1-3, 10787 Berlin | Satz & Druckvorstufe: kleeßen medien service
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