Der Leinenrambo 40 Sie gehen entspannt an einem schönen Herbstnachmittag mit Ihrem Vierbeiner angeleint im Wald spazieren. Sie hören die Vögel zwitschern und Ihr Hund schnuppert entspannt am Wegrand. Plötzlich taucht ein fremder Hund auf und alles geht ganz schnell - aus Ihrem entspannten Vierbeiner ist ein an der Leine tobender Rambo geworden. Kennen Sie solche oder ähnliche Situationen? Leinenaggression ist ein häufiges40 Problem und fordert die Nerven von Mensch und Hund. Was ist Leinenaggression? Von Leinenaggression spricht man, wenn sich ein an der Leine befindender Hund einem anderen Hund (oder auch Menschen) gegenüber aggressiv gebärdet. Dieses Verhalten kann von in die Leine springen, bellen, knurren bis hin zum Zähne zeigen. sein. Sicherheit für Sie und Ihren vierbeinigen Freund! Sie Sprechen mit uns! Generalagentur Elke Birkenbach I HAlSbänder I leinen I betten I HundeZubeHör mitHerZ HerZ HundeZubeHör mit b.A.r.F. StübcHen Halsbänder I leinen I beKleidung zertifizierte Ernährungsberatung für Hunde b.a.r.Fund ProduKte HundeFutter Katzen nachI Swanie Simon betten I sPielZeug I PFlegeartiKel Werdohler Straße 48 I 58511 Lüdenscheid I Tel: 02351/988211 Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 10.00-12.00 & 15.00-18.00, Sa. 10.00-13.00 www.fashionation-lilly.de I bekleidung I SpielZeug I pFlegeArtikel I I FleiScH, öle, ZuSätZe, nAturHeilmittel I Wilhelm-Busch-Straße 27 58509 Lüdenscheid Telefon 02351 67274-20 elke.birkenbach@ wuerttembergische.de Werdohler Straße 48 I 58511 Lüdenscheid I Tel: 02351/988211 Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 10.00-12.00 & 15.00-18.00, Sa. 10.00-13.00 20 Durch was entsteht Leinenaggression? Leinenaggression entsteht nicht aus dem Nichts heraus, sondern hat immer eine Ursache: • Frustration: Immer wenn Ihnen und Ihrem Hund ein fremder Hund auf dem Spaziergang begegnet ist, durfte Ihr Hund zu diesem Hund. Darf er es auf einmal nicht mehr, egal aus welchem Grund, entsteht Frust. Dieser kann sich in aggressivem Verhalten äußern. • Individualdistanz: Jedes Lebewesen hat einen gewissen Bereich um sich, den es benötigt um sich sicher zu fühlen. Ein angeleinter Hund kann seinen persönlichen Wohlfühlabstand zu einem anderen Hund nicht frei wählen. Deshalb versucht der Hund hier oft den anderen Hund durch Aggressionsverhalten auf Abstand zu halten. • Negative Erlebnisse: Ihrem Hund ist an der Leine einmal etwas Schlimmes passiert, z.B. wurde er von einem anderen Hund angegriffen. Dieses Erlebnis hat sich so tief in sein Gedächtnis eingebrannt, dass Ihr angeleinter Hund nun jeden Hund als potentielle Gefahr ansieht. • Stimmungsübertragung: Sie gehen mit einem Freund und dessen Hund spazieren. Beide Hunde verstehen sich gut. Der Hund Ihres Freundes mag jedoch keine anderen Hunde und bellt diese immer wieder an. Sie begegnen einem anderen Hund, und der Hund Ihres Freundes schlägt wieder Alarm. Daraufhin macht Ihr eigener Hund irgendwann mit. • Fehlverknüpfungen: Immer wenn Ihr Hund einen anderen Hund an der Leine wahrgenommen hat und zu diesem hin wollte, wurde er mit der Wasserspritzpistole angespritzt, damit er ruhig bleibt. Der Hund lernt jedoch, dass das Auftauchen eines fremden Hundes die Vorhersage für die Wasserspritzpistole, also etwas Unangenehmen, wurde. Wie sag ich`s meinem Hund? In meinem Training arbeite ich grundsätzlich mit Markersignalen. Ein Markersignal ist ein bestimmtes Wort (Zack, Tip, Top, Click) oder ein Geräusch (Klicker, Zungenschnalzen), das dem Hund sagt: „Dieses Verhalten, das du gerade gezeigt hast, war super, dafür bekommst du nun eine Belohnung.“ Markersignale helfen uns in der eindeutigen Kommunikation mit unserem Hund und sind sehr effektiv in der Verhaltenstherapie einzusetzen. Die Grundstimmung verändern Der wichtigste Schritt im Training zur Überwindung der Leinenaggression ist, die Grundstimmung des Hundes zu verbessern. Die anfängliche Grundstimmung des Hundes bei Begegnungen mit einem anderen Hund könnte beispielsweise Frust (Ich darf nicht hin!) oder Angst (Ich brauche mehr Abstand!) sein. Beides sind negative Gefühlszustände. Im Training möchte ich zuerst erreichen, dass sich dieser negative Gefühlszustand in einen positiven verändert. Der Hund soll sich freuen, wenn er einen anderen Hund erblickt. Dies erreicht man durch Gegenkonditionierung und mit der Trainingstechnik Marker für Blick. Bei Marker für Blick bekommt der Hund für den ersten Blickkontakt zum Auslöser „Hund“ sein Markersignal und eine Belohnung. Dies kann beispielsweise ein sehr gutes Leckerli sein. Wir verknüpfen also den anderen Hund mit etwas für den Hund Positivem. Zusammengefasst sieht das so aus: Ein fremder Hund taucht auf - Ihr Hund nimmt diesen wahr - Sie geben das Markersignal - Sie geben Ihrem Hund eine Belohnung. Nach vielen Wiederholungen wird Ihr Hund ein neues Verhalten zeigen, wenn ein anderer Hund auftaucht er wird sich zu Ihnen umwenden und auf sein Leckerli warten. Bingo! Sobald Ihr Hund sich von selbst abwenden kann, haben Sie einen großen Erfolg im Training erreicht. Ihr Hund hat nun mit dem Auslöser „Hund“ Auch das richtige Konfrontieren mit anderen Hunden muss gelernt sein. Der Klicker ist ein perfektes Kommunikationshilfsmittel und lässt sich effektiv in der Verhaltenstherapie einsetzen. ein neues Verhalten verknüpft. Bitte aufpassen! Lenken Sie Ihren Hund nicht vom anderen Hund ab. Er soll zu dem anderen Hund hinsehen. Nur für den Blickkontakt zum anderen Hund erhält er seine Belohnung. Wird dadurch das Aggressionsverhalten nicht verstärkt? Nein, das wird es nicht. Knurren, Bellen, Zähne zeigen gehören zum Aggressionsverhalten, sind aber lediglich Ausdruck der Emotion des Hundes. Verändern wir die zu Grunde liegende Emotion, in dem Beispiel oben Frust oder Angst, verändert sich automatisch das Verhalten des Hundes - und zwar ins Positive, in Vorfreude. Alternativverhalten beibringen Ihr Hund hat jetzt ein neues Verhalten gelernt, wenn ein fremder Hund auftaucht - er schaut Sie erwartungsvoll an. Das allein ist eine großartige Leistung, jedoch wird dieses Verhalten auf Dauer nicht stark genug sein um immer gezeigt zu werden. Ihr Hund braucht noch weitere Verhaltensalternativen. Verhaltensalternativen könnten sein: Ihr Hund stupst Ihnen an die Hand, Ihr Hund trägt einen kleinen Dummy im Maul, Ihr Hund setzt sich hinter Sie. Kann Ihr Hund mehrere Sekunden ruhig zum anderen Hund schauen ohne in das unerwünschte Verhalten zurück zu fallen, ist es Zeit, dass Alternativverhalten bei Hundebegegnungen zu etablieren. Hierfür bauen wir das Verhalten zwischen dem Markersignal und der Belohnung ein. Das sieht so aus: Ein fremder Hund taucht auf - Ihr Hund nimmt diesen wahr - Sie geben das Markersignal - Ihr Hund dreht sich zu Ihnen um - Sie verlangen das Alternativverhalten - Sie belohnen Ihren Hund. Verwenden Sie immer das gleiche Alternativverhalten, wird Ihr Hund dieses irgendwann vorwegnehmen und es zeigen, bevor Sie es von ihm verlangen. Das Training mit Strafe - bitte nicht! Ich rate dringend davon ab, beim Training mit Hunden aversive Trainingsmethoden anzuwenden. Hierzu zählen beispielsweise Leinenrucke, Wasserspritzpistolen, Rappeldosen und Erziehungsgeschirre. Diese Dinge beruhen alle auf dem Prinzip der positiven Bestrafung. Bestrafung kann gutes Verhalten nicht aufbauen und auch nicht die Grundemotion verändern. Im Gegenteil, sie macht diese nur noch Schlimmer. Sabrina Reichel, gepr. CumCaneTrainerin und Leiterin der Hundeschule Vita Canis in Bayreuth www.vitacanis.net Veröffentlichungen: Hunde belohnen - aber richtig! ISBN: 978-3656538868 Verlag: GRIN Verlag Leinenrambo - Positiv trainieren, entspannt spazieren ISBN: 978-3954640270 Verlag: Kynos Verlag Leinenrambo - das Trainingstagebuch ISBN: 978-3954640300 Verlag: Kynos Verlag 40
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