1 EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE IM EUROPÄISCHEN RUSSLAND PROPSTEI KALININGRAD (KÖNIGSBERG) Propsteiverwaltung Prospekt Mira 101 236010 Kaliningrad Tel.: 007(4012)956001 Fax: 007(4012)217570 E-Mail: [email protected] www.propstei-kaliningrad.info Rundbrief N 1/2015 Kaliningrad (Königsberg) März 2015 Evangelisches Leben in Gebiet Kaliningrad (Königsberg) – Neues aus der Propstei Inhalt: Andacht über Psalm 45 1. Bericht über Deutschlandreise der Propsteileitung 2. Sitzung des Propsteirates am 17. März 2015 3. Weltgebetstag der Frauen in Kaliningrad 4. Selbsthilfegruppe „Kapelka“ Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben. Psalm 46, 2 Liebe Schwestern und Brüder, viele von Ihnen wissen über die Schwierigkeiten, die es in unserer Propstei gibt. Sollen wir resignieren, sollen wir aufgeben? Nein, sagt unser Psalmwort, seid zuversichtlich, traut Gott mehr zu. Er stärkt euch, wenn ihr schwach seid, wenn ihr keinen Ausweg aus einer bestimmten Situation sieht, wenn ihr vor wichtigen Entscheidungen steht. Wir sprechen von vielen Nöten, die unsere Propstei getroffen haben. Selbst können wir diese Nöte nicht lösen. Wir sind auf Gottes Hilfe angewiesen. Und diese Hilfe kommt oft von Menschen, die wissen, dass wir Unterstützung brauchen. Wir brauchen auch Ihre Gebete als geistliche Unterstützung. Propst-Stellvertreter, Pastor Wladimir Michelis Kaliningrad, März 2015 2 1. Bericht über Deutschlandreise der Propsteileitung Vom 26. Februar bis 05. März 2015 war eine Delegation der Propstei (Propst-Stellvertreter, Pastor Wladimir Michelis, Verwaltungsleiterin Olesja Sadoroschnaja, Koordinatorin der Diakoniearbeit Jelena Jewdokimowa, Sekretär und Übersetzer Daniil Borowskoj) zu Besuch in Deutschland. Die Stationen der Reise waren Berlin, Hamburg, Hannover, Neuendettelsau. Bei der Geberkonferenz in Berlin ging es vor allem um aktuelle Situation in der Propstei, wo zurzeit 30 Gemeinden von 4 Pastoren und Pastorinnen betreut werden. Leider können die Ausgaben im Haushalt 2015 nur prekär durch Einnahmen gedeckt werden, und auch die Perspektiven für das Jahr 2016 sehen düster aus. Es ist also verständlich, dass die Gedanken gemacht werden, wo gespart werden kann. Was Personalplan der Propstei anbelangt, so wird für nächste Zukunft das folgende „schlanke“ Modell vorgesehen: Ein Propst-Pastor + ein Pastor in Kaliningrad (Königsberg) + ein Pastor in Gussew (Gumbinnen). Nach dem Bericht der Verwaltungsleiterin hat die Propstei neben finanziellen Engpässen auch große Schwierigkeiten mit Immobilien. Viele von ihnen waren jener Zeit nicht regelrecht registriert worden. Zudem werden ab 2016 die Grundsteuern um das Vielfache steigen. Ein wichtiger Schwerpunkt der Konferenz war die Präsentation der diakonischen Arbeit. Die Koordinatorin der Diakonie Jelena Jewdokimowa berichtete über ambulanten Pflegedienst sowie über die Arbeit der Selbsthilfegruppe Behinderter und Eltern mit behinderten Kindern „Kapelka“. Abbildung 1: Berlin, 27. Februar 2015: Die Geberkonferenz wird in diesem Jahr von der Propstei Kaliningrad organisiert Am 28. Februar in Berlin und am 2. März in Hamburg fanden die Treffen der Kontaktgruppen Mitte bzw. Nord statt. Zu jeweiligen Sitzungen kamen jeweils über 30 Vertreter der Partnergemeinden und Partnerorganisationen. Das Interesse an der Arbeit der Propstei ist nach wie vor sehr hoch. Es wurden zahlreiche Fragen gestellt. Bei diesen Treffen durfte unsere Delegation immer wieder große Anteilnahme und Engagement deutscher Partner erleben. 3 Abbildung 2: Nach wie vor ein großes Interesse für die Propstei Kaliningrad. Das Treffen mit Kontaktgruppe Nord am 2. März 2015 in Hamburg Am 3. März folgten die Konsultationen mit Oberkirchenrat der EKD Herrn Michael Hübner in Hannover über aktuelle Situation in der Propstei, wobei auch die Eckpfeiler einer tragfähigen Zukunftsstrategie besprochen wurden. Von da führte der Weg der Delegation nach Neuendettelsau. Mit der Diakonie Neuendettelsau verbindet die Propstei Kaliningrad fast 10 Jahre produktiver partnerschaftlicher Zusammenarbeit. Beim Treffen mit offiziellen Vertretern des Diakoniewerkes am 5. März wurde die bestehende Vereinbarung über Weiterbildung der Pflegekräfte im ambulanten Pflegedienst bekräftigt. Außerdem wurde die Bedeutung der Arbeit mit behinderten Menschen unterstrichen. Frau Jewdokimowa berichtete ausführlich über Selbsthilfegruppe „Kapelka“ und fand auf der Seite der Partner Zustimmung und Unterstützungsvorschläge. Unsere Delegation wurde von den Gastgebern auf höchstem Niveau empfangen und fand einen Platz in der Abbildung 3: Die Gesprächsrunde in der Diakonie offiziellen Chronologie des Diakoniewerks Neuendettelsau Neuendettelsau (http://www.diakonieneuendettelsau.de/diakonie-neuendettelsau/info-center/archiv/aktuellesarchiv/archiv-details/article/2071). Einer der wichtigsten Ergebnisse unserer Reise war das Verständnis deutscher Partner für unsere Sorgen angesichts der aktuellen Situation in der Propstei, aber auch der Zuspruch und 4 das Vertrauen in unsere Fähigkeit, den Propsteibetrieb durch all die Schwierigkeiten und Probleme mit eigenen Kräften zu steuern. 2. Sitzung des Propsteirats am 17. März 2015 Der Propsteirat als oberstes Entscheidungsgremium der Propstei traf sich in einer Zeit des tief greifenden Wandels zusammen. Der Umfang der Außenfinanzierung ist deutlich gesunken und wird sich auch weiter verringern. Dazu kommen die Kosten der Wirtschafts- und Finanzkrise in Russland, mit galoppierender Inflation und steigenden Abgaben an den Staat. Zugleich geht die Zahl der Gemeindeglieder zurück – verursacht durch Sterbefälle, Austritte und Auswanderung. Ganze Gemeinden lösen sich auf. Unter diesen ungünstigen Umständen muss die Verantwortung übernommen werden, den Erhalt der Propstei zu sichern, auch wenn es schmerzliche und unpopuläre Maßnahmen erfordern wird. Die Mitglieder des Propsteirats haben gezeigt, dass sie dieser Aufgabe gewachsen sind. Im Sinne der Realisierung des neuen Modells des Pastoraldienstes wurde beschlossen, zum 1. Juni 2015 eine Pastorenstelle aus dem Personalplan zu streichen. Abbildung 4. Sich von schwierigen Herausforderungen nicht abschrecken lassen. Die Sitzung des Propsteirats am 17. März 2015 Des Weiteren wurde prinzipielle Entscheidung getroffen, die lutherische Domkapelle Kaliningrad (Königsberg) zu erhalten. Ihre Arbeit wird jedoch optimiert werden müssen, gemäß der Anforderungen der Zeit. 3. Weltgebetstag der Frauen in Kaliningrad Auch dieses Jahr fand in der Auferstehungskirche der Weltgebetstag der Frauen statt. Am Abend den 6. März 2015 versammelten sich um die 40 Frauen aus evangelisch-lutherischer Gemeinde Kaliningrad, sowie auch die Gäste aus katholischer und mehreren freikirchlichen Gemeinden. 5 Die bunte, frohe Veranstaltung war gewidmet dem Land und den Menschen von Bahamas. Geprägt vom Geist der Ökumene, sie wurde begleitet mit Gesang, Performance und Gebet. Jede Frau schrieb auf dem Zettel einer ihrer persönlichen Wünsche für das Jahr, die dann aufgesammelt und gesegnet wurden. Mit Tee/Kaffee, Kuchen und gemütlichem Beisammensein fand das Fest des Lebens und der Hoffnung seinen fröhlichen Ausklang. Abbildung 5. Lichterfroh und Gottesnah: Weltgebettag der Frauen 2015 in Kaliningrad 4. Selbsthilfegruppe „Kapelka“ Die Gruppe „Kapelka“ (russisch „Tröpfchen“) wurde vor 3 Jahren gegründet, um die Eltern behinderter Kindern und behinderte Erwachsenen zu unterstützen. Ihr Leben ist häufig mit starker emotioneller und physischer Belastung verbunden. Außerdem leiden die Betroffenen unter den Folgen einer gestörten Beziehung zum gesellschaftlichen Umfeld. Die Gruppe trifft sich zwei Mal in der Woche unter dem Dach Kaliningrader Auferstehungskirche. Die Beschäftigung im Rahmen einer Art-Therapie, die wertvolle Erfahrung der Geborgenheit in Gemeinschaft, die Praxis eines respektvollen und freundlichen Umgangs sowohl miteinander als auch von der Seite der Kirchenmitarbeiter sollen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen dazu befähigen, das Selbstwertgefühl zu stärken und seelischen Frieden zu finden. Es wurde bereits Vieles getan, um kreatives Potential der in der Gruppe organisierten Menschen zu wecken und zu entfalten. Mit Hilfe unserer Brüder und Schwestern, die exzellente ehrenamtliche Arbeit leisten, hat die Gruppe Kapelka mittlerweile eine große Entwicklung im Bereich der Malkunst, des Bastelns und Dekorierens durchlaufen. Die in Gruppe „Kapelka“ engagierten Menschen sind aufgeweckte, hilfsbereite Zeitgenossen, mit Gemeinsinn und Offenheit gegenüber neuen Menschen und Erfahrungen. Sie sind über jede Abbildung 6. Eine kleine Werkstatt und ein Gemeinschaftsraum in der Auferstehungskirche. Der Treffpunkt der Gruppe "Kapelka" Unterstützung ihrer Arbeit dankbar, und freuen sich über die Möglickeit, diese große Welt mitgestalten zu können. __________________________________________________________________________ Die Propstei Kaliningrad (Königsberg), die Pastorinnen, Pastoren, Mitarbeiter und Mitarbeiteriinen wünschen allen deutschen Partnern, allen unseren treuen Freunden und engagierten Mitstreitern ein gesegnetes Osterfest. Dieser Tag erinnert uns daran, dass Glaube und Zuversicht vor Gottes ewigem Antlitz stärker sind, als all das Schrecken, das wir „hier und jetzt“ konfrontieren können. Unser Handeln ist 6 ausgerichtet an Kontext unserer Wirklichkeit, die uns manchmal vor schwierigen Aufgaben stellt. Doch es beginnt immer im Glauben. Von dort schöpft es seine Kraft und das motivierende Grundgefühl, auf der richtigen Seite des Lebens zu stehen, wie auch trostlos dieses Leben uns augenblicklich erscheinen mag. Mit dem Glauben wollen auch wir die Stärke und Weitsicht gewinnen, und die Selbsterneuerung wagen, die uns das neue Leben nach der Krise ermöglichen wird. __________________________________________________________________________ Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen möchten, hier die Bankangaben für die Spenden: Gustav-Adolf-Werk in Sachsen e.V. (GAWiS) Konto 164 105 00 12 BLZ 350 601 90 IBAN: DE63 3506 0190 1641 0500 12 BIC: GENODED1DKD Bank für Kirche und Diakonie – LKG Sachsen. Kennwort: Kaliningrad Zentrum für Mission und Ökumene – nordkirche weltweit Konto 002 73 75 BLZ 210 602 37 IBAN: DE11 2106 0237 0000 0273 75 BIC: GENODEF1EDG Kennwort: 8101 Spenden für Altenheim „Carl-Blum-Haus“ über das Zentrum für Mission und Ökumene Kennwort: Carl-Blum-Haus
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