Programmheft - Bernd-Alois-Zimmermann

SALUT FÜR BAZI
EIN MUSIKALISCHER ABEND
UM BERND ALOIS ZIMMERMANN
Samstag, 21. März 2015, 19.30 Uhr,
im Anneliese-Geske-Musik- und Kulturhaus,
Gustav-Heinemann-Straße 1a, Erftstadt
PROGRAMMHEFT ZUR AUFTAKTVERANSTALTUNG DER
ZUM GELEIT
Am 20. März 2015 wäre Bernd Alois Zimmermann 97 Jahre alt geworden – Grund genug,
dieser zentralen Gestalt in der Neuen Musik des 20. Jahrhunderts heute, am 21. März 2015,
einen Musikalischen Abend zu widmen: SALUT FÜR BAZI. Und wo wäre ein solches Geburtstagskonzert eher am Platz als in der Region Rhein-Erft, der der Komponist zeit seines Lebens
verbunden war? Geboren wurde Zimmermann 1918 in Bliesheim, wo er auch seine Kindheit
verlebte, und gestorben ist er 1970 in Frechen-Großkönigsdorf, wo er mit seiner Familie seit
1967 ein eigenes Haus bewohnte. Seit 1982 trägt die Erftstädter Musikschule seinen Namen
und vor einem Jahr wurde in Erftstadt die Bernd-Alois-Zimmermann-Gesellschaft (BAZG)
gegründet, die sich mit der heutigen Auftaktveranstaltung erstmals öffentlich präsentiert.
Der Musikalische Abend soll vielfältige Einblicke in die Musik und die Persönlichkeit Bernd
Alois Zimmermanns eröffnen:
Unter dem Titel BERND ALOIS ZIMMERMANNS FRÜHE JAHRE widmet sich der erste Teil Zimmermanns kompositorischen Anfängen. Hier erklingen Klavierlieder und Kammermusikwerke
aus der Zeit zwischen 1942 und 1946 im Wechsel mit Ausschnitten aus Briefen und Tagebucheinträgen des jungen Komponisten. Zimmermann begegnet hier als ein Musiker, der sich
während des Zweiten Weltkriegs und in den Wirren der Nachkriegszeit gegen äußere und
innere Widerstände auf die Suche nach einem eigenen künstlerischen Weg macht und dabei
sein Denken, Fühlen und Tun kritisch reflektiert. Seine damals entstandenen Werke zeigen
die Auseinandersetzung und Aneignung unterschiedlicher Idiome, die von spätromantischer
Expressivität bis zu neoklassizistischer Verspieltheit reichen.
Die Verflechtung von Vergangenem und Gegenwärtigen und dessen Bedeutung für die
Zukunft sollte zu einem Lebensthema Zimmermanns werden. 45 Jahre nach dem Tod des
Komponisten scheint es daher legitim, nach seiner Bedeutung für die weitere Entwicklung
der Musik bis in unsere Zeit zu fragen. Die Gesprächsrunde des zweiten Teils steht daher
unter dem Motto ZIMMERMANN ALS LEHRER – GESTERN, HEUTE UND MORGEN. Drei Komponisten
unterschiedlicher Generationen kommen hier zu Wort: Georg Kröll, der zwischen 1957 und
1962 bei Zimmermann Komposition studierte, sowie Michael Denhoff und Niklas Seidl, die
von Zimmermann geprägt wurden, ohne ihm doch je persönlich begegnet zu sein.
ZWISCHEN TRADITION UND AVANTGARDE – so ist das Gesprächskonzert des dritten Teils überschrieben, denn auch in den späteren Schaffensphasen Zimmermanns bleibt das Spannungsverhältnis zwischen der kompositorischen Reflexion vergangener Musik und dem Erproben
neuer Klang- und Gestaltungsformen erhalten: so etwa, wenn er in seiner mitreißenden Sonate für Violine und Klavier neoklassizistische Motorik, atonale Ausdrucksgebärde und lateinamerikanische Rumba-Rhythmen miteinander konfrontiert oder in seinem Flötenstück
Tempus lo ue di… auf faszinierende Weise strenge serielle Organisation mit subtilster klangfarblicher Nuancierung und improvisatorischen Elementen verbindet.
Ralph Paland
I. BERND ALOIS ZIMMERMANNS FRÜHE JAHRE
Kleines Konzert mit Lesungen aus Zimmermanns Tagebüchern und Briefen*
Kleine Suite für Violine und Klavier (1942)
1. Capriccioso
2. Intermezzo
3. Rondino
Aria für Violine und Klavier (1942)
[Instrumentalbearbeitung des Klavierliedes Es fiel ein Stern ins Meer]
Fünf Lieder für mittlere Singstimme und Klavier (1942-1946)
1. Es fiel ein Stern ins Meer (Gloth)
2. An der Brücke stand jüngst ich (Nietzsche)
3. Stimme eines Armen an der Hand eines Engels (Rilke)
4. Initiale (Rilke)
5. Schenke im Frühling (Klabund nach Li-Tai-Pe)
Roman Estl (Violine), Bernhard F. Schoch (Klavier)
Claudia Böttcher (Sopran), Toni Ming Geiger (Klavier)
Bernt Hahn (Rezitation)
*
Die rezitierten Auszüge aus Bernd Alois Zimmermanns Briefen und seinem Tagebuch entstammen der folgenden Publikation: Bernd Alois Zimmermann, „Du u d I h u d I h u d die
Welt“: Doku e te aus de Jah e 9
is 9 (= Archive zur Musik des 20. Jahrhunderts,
Band 4), im Auftrag der Stiftung Archiv der Akademie der Künste herausgegeben von Heribert
Henrich, Hofheim: Wolke-Verlag 1998.
II.
ZIMMERMANN ALS LEHRER – GESTERN, HEUTE UND MORGEN
Podiumsgespräch mit Komponisten verschiedener Generationen
Georg Kröll, Michael Denhoff, Niklas Seidl
Moderation: Rainer Nonnenmann
III.
ZWISCHEN TRADITION UND AVANTGARDE
Kleines Gesprächskonzert
Tempus loquendi… – Pezzi ellittici per flauto grande, flauto in sol e flauto
basso solo (1963)
Pezzi I – XIV
Sonate für Violine und Klavier (1950)
1. Sonata
2. Fantasia
3. Rondo
Susanne Petersdorff (große Flöte, Altflöte und Bassflöte)
Anna Neubert (Violine), Toni Ming Geiger (Klavier)
Moderation: Dietrich Kämper
LIEDTEXTE
1 – Es fiel ein Stern ins Meer
2 – An der Brücke stand ich jüngst
Es fiel ein Stern ins Meer.
Ich fühlte bang und schwer,
wie einsam wir doch sind,
bei Nacht und kühlem Wind.
An der Brücke stand
jüngst ich in brauner Nacht.
Fernher kam Gesang:
golde e T opfe uoll’s
über die zitternde Fläche weg.
Gondeln, Lichter, Musik –
t u ke s h a
’s i die
Dämmerung hinaus.
Es fiel ein Stern ins Meer.
Ich stand und sah von fern,
wie er verlöscht versunken,
vom Wasser aufgetrunken.
Es fiel ein Stern ins Meer.
Wir liebten uns so sehr.
Harald Gloth
3 – Stimme eines Armen
an der Hand des Engels
Mitte im Gerichte,
Vater, ich verzichte:
Was ich seh, erreicht
nicht, was ich immer wußte:
die rauschende Herrlichkeit
aller meiner Verluste.
Weißt du denn, wie weit
meine Gefühle waren,
wenn ich in deinen klaren
irdischen Nächten stumm
saß vor dem Nachtasyle?
Hunde gingen herum
um meine großen Gefühle.
Meines Herzens Vermögen
nahm unendlich zu
unter den Brückenbögen.
Und der Schnee im Schuh,
er zerging mir lind
wie die Tränen zergehen
einem getrösteten Kind.
Rainer Maria Rilke
Meine Seele, ein Saitenspiel,
sang sich unsichtbar berührt,
heimlich ein Gondellied dazu,
zitternd vor bunter Seligkeit.
– Hörte Jemand ihr zu?
Friedrich Nietzsche
4 – Initiale
Gieb mir deine Schönheit immer hin
ohne Rechnen und Reden.
Du schweigst. Sie sagt für dich: Ich bin.
Und kommt in tausendfachem Sinn,
kommt endlich über jeden.
Rainer Maria Rilke
5 – Schenke im Frühling
Sieben Schimmel
Traben
Über Berg und Himmel.
Blütenwind muß Sporen haben.
Vor der Schenke wacht
Eine alte Vettel.
Sieben Herren beugen sich auf ihre
silberweißen Sättel.
Sieben sind bedacht:
Frühling, junge Mädchen, guter Wein –
Sieben treten ein.
Klabund nach Li-Tai-Pe
DIE AUSFÜHRENDEN
Claudia Böttcher, geboren in Frankfurt am Main, absolvierte ihr künstlerisches und gesangspädagogisches Studium an der Hochschule für Musik Köln bei Claudio Nicolai. Als Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes vervollkommnete sie ihr Repertoirestudium bei Elisabeth Schwarzkopf in
Zürich sowie bei Cornelius Reid in New York. Zusätzlich schloss sie ein Magisterstudium an der Universität Köln in den Fächern Musikwissenschaft, Romanistik und Pädagogik ab. Engagements und Gastverträge als lyrischer Sopran an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg, am Staatstheater
Hannover und an der Deutschen Oper Berlin folgten. Als Liedsängerin gastierte sie an vielen Orten
Europas und Südamerikas. Als Preisträgerin der Stiftung Yehudi Menuhin in Paris wirkte sie regelmäßig
bei Orchesterkonzerten unter der Leitung Menuhins im Rahmen von Festivals in Frankreich und Tschechien mit. Heute lebt und arbeitet Claudia Böttcher in Köln. Sie widmet sich in ihrer Lehrtätigkeit und
als Konzertsängerin insbesondere dem zeitgenössischen Musikrepertoire.
Michael Denhoff wurde 1955 in Ahaus/Westfalen geboren. Erste Kompositionsversuche unternahm er
mit zehn Jahren und erhielt dabei entscheidende Impulse durch Günter Bialas. Ab 1973 studierte er bei
Siegfried Palm und Erling Blöndal-Bengtsson Violoncello, bei Jürg Baur und Hans Werner Henze Komposition sowie beim Amadeus-Quartett Kammermusik. 1984/85 lehrte er Tonsatz an der Universität
Mainz. Heute lebt er als freischaffender Komponist und Cellist in Bonn. Dort war er von 1985 bis 1992
Leiter des Akademischen Orchesters Bonn und von 1992 von 2008 Mitglied des Ludwig-Quartetts. Seit
1996 arbeitet er mit der Pianistin Birgitta Wollenweber zusammen. Daneben lehrt er Kammermusik
und Komposition, so unter anderem 1997/99 bei einer Gastprofessur in Hanoi (Vietnam). Seit 2008 ist
er Dozent für Kammermusik an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf. Für sein kompositorisches Schaffen erhielt er zahlreiche Preise und Auszeichnungen, unter anderem erste Preise bei den
Kompositionswettbewerben Hitzacker und Bergisch-Gladbach, Förderpreise der Städte Stuttgart und
Dortmund, des Landes Nordrhein-Westfalen und des Landes Niedersachsen, den Bernd-AloisZimmermann-Preis, den Annette von Droste Hülshoff-Preis und den Gerda und Günter Bialas-Preis.
1986/87 ermöglichte ihm das Villa-Massimo-Stipendium einen einjährigen Studienaufenthalt in Rom,
1996 folgte das Stipendium Villa La Collina in Cadenabbia.
Roman Estl lernte das Violinspiel bei Monika Estl-Gronewald und erhielt Klavierunterricht bei Viktor
Langemann an der Bernd-Alois-Zimmermann-Musikschule Erftstadt und errang als Jugendlicher viele
Preise ei de Wett e e e „Juge d usizie t“. E studiert an der Musikhochschule Köln/Wuppertal
bei Prof. Albrecht Winter. Er war viele Jahre lang Mitglied im Landesjugendorchester NordrheinWestfalen und spielte im Jugendsinfonieorchester Köln unter den Dirigenten Alvaro und Egon-Joseph
Palmen, Herbert Buchberger, Markus Stenz und Semyon Bychkov. Daneben wirkte er bei verschiedenen
Jazz- und Klezmer-Projekten mit. Er vervollkommnete sein Geigenspiel in mehreren internationalen
Meisterkursen bei Gorjan Kosuta, Ingrid Scheerer und Igor Ozim.
Bernt Hahn, geboren 1945, war nach seiner Ausbildung an der staatlichen Hochschule für Musik und
Theater in Hannover über dreißig Jahre als Schauspieler an diversen Theatern tätig, unter anderem am
Schauspiel Köln, am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Schauspiel Frankfurt und am Bochumer Schauspielhaus. Er ist bei allen deutschen Rundfunkanstalten zu hören; Produktionen zahlreicher Hörbücher
sind entstanden, so unter anderem Marcel Proust: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit, Bruno
Schulz: Die Zimtläden, Alexander Puschkin: Stationen eines Dichterlebens, Johann Wolfgang Goethe:
West-östlicher Diwan, Joseph Roth: Briefe aus Deutschland. Auch mit eigenen literarischen Programmen hat sich Bernt Hahn im In- und Ausland etabliert. Als besondere Projekte sind zu nennen: die vollständige öffentliche Lesung des Romans Auf der Suche nach der verlorenen Zeit von Marcel Proust und
die vollständige öffentliche Lesung des Romans Jahrestage von Uwe Johnson. Bernt Hahn folgte Einladu ge zu i te atio ale Festi als ie „Wege du h das La d“, de S hles ig-Holstein-Festival, der
Bu h esse Leipzig, de „Altstadthe st Düsseldo f“, de Bu h esse Wa s hau, de Villa Massi o i
Ro ode de „Wi te festi al“ i Sa aje o. Be t Hah le t i Köl .
Dietrich Kämper wurde 1936 in Melle (Kreis Osnabrück) geboren. Seit 1956 studierte er Schulmusik an
der Hochschule für Musik Köln; gleichzeitig absolvierte er ein Studium der Musikwissenschaft an den
Universitäten Köln und Zürich. 1963 wurde er zum Dr. phil. promoviert, 1967 erfolgte seine Habilitation
für das Fach Musikwissenschaft. Danach schlossen sich Forschungsaufenthalte in Bologna, Florenz und
Rom an. 1986 erhielt er einen Ruf auf den neuerrichteten Lehrstuhl für Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik Köln; 1995 wechselte er auf die Professur für Musikwissenschaft an der Universität zu
Köln. 1990 wurde er als Gastdozent an die Universität Pavia nach Cremona und 1998 an die Keio Universität in Tokyo geladen. Dietrich Kämper verfasste zahlreiche musikwissenschaftliche Publikationen,
so unter anderem die Monographien Instrumentale Ensemblemusik des 16. Jahrhunderts in Italien
(Köln/Wien 1970), Gefangenschaft und Freiheit: Leben und Werk des Komponisten Luigi Dallapiccola
(Köln 1984, italienisch Florenz 1985), Die Klaviersonate nach Beethoven (Darmstadt 1987).
Toni Ming Geiger, 1990 in München geboren, wurde zunächst lange Jahre von dem Bonner Pianisten
Andreas Frölich als Lehrer begleitet. Nach drei Jahren als Jungstudent setzte Toni Ming Geiger seine
Ausbildung bei Pavel Gililov, Michel Dalberto und nun Jacob Leuschner an den Musikhochschulen von
Köln und Paris fort. Toni Ming Geiger wurde vielfach mit Preisen bei nationalen und internationalen
Wettbewerben ausgezeichnet. Seine Auftritte führten ihn u.a. in die Kölner Philharmonie, die Tonhalle
Düsseldorf, zum Beethovenfest Bonn sowie in viele Länder Europas und nach China. Wichtige künstlerische Anregungen erhielt er von Pierre-Laurent Aimard, Einar Steen-Nökleberg, Pascal Rogé und Jerome
Rose. Toni Ming Geiger ist Stipendiat des Cusanuswerks. Neben seiner solistischen und kammermusikalischen Tätigkeit engagiert er sich im musikwissenschaftlichen und hochschulpolitischen Bereich. 2014
realisierte er in einem interdisziplinären Team die CD noch:schon – Musik an der Schwelle.
Georg Kröll wurde 1934 in Linz am Rhein geboren. Er studierte an der Kölner Musikhochschule Klavier
bei Else Schmitz-Gohr (von 1953 bis 1959) sowie Komposition bei Frank Martin (bis 1957) und Bernd
Alois Zimmermann (von 1957 bis 1962). Zwischen 1960 und 1964 nahm er mehrmals an den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt und an den Internationalen Musikwochen der Gaudeamus-Stiftung in Bilthoven teil. In diese Zeit fällt auch der Beginn seiner pianistischen Tätigkeit als Interpret Neuer Musik, als Kammermusiker und Liedbegleiter. Er erhielt 1962 den Förderpreis der Stadt
Köln und war 1969/70 Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Seit 1970 lebt er in Köln, wo er von 1969
bis 1972 Mitglied der Komponistenvereinigung Gruppe 8 war und bis 1997 Komposition und Musiktheorie an der Rheinischen Musikschule lehrte. Seit 1986 ist er künstlerischer Berater des Inselfestivals
Insel Hombroich.
Anna Neubert kam – zunächst als Jungstudentin – an die Hochschule für Musik und Tanz Köln, wo sie
bei Prof. Gorjan Kosuta und Prof. Susanna Yoko Henkel Violine studierte. Wichtige Anregungen erhielt
sie während eines ERASMUS-Auslandsjahres in Paris bei Prof. Annick Roussin sowie in Meisterkursen
bei Donald Weilerstein, Thomas Brandis, Igor Ozim und Sebastian Hamann. 2007 verwirklichte sie ein
interdisziplinäres P ojekt zu The a „Ta go A ge ti o“. 2010 wurde sie in die Konzertförderung des
Ve ei s „Yehudi Me uhi - Li e Musi No e.V.“ aufgenommen. Weiterhin setzte sie in Paris, bei interdisziplinären Projekten in Montepulciano (Italien) und in Köln (Labor Cirque, Transdisziplinäre Improvisation, Theatergruppe Port in Air) ihre genreübergreifende Zusammenarbeit mit Tänzern, Schauspielern, Artisten und Filmschaffenden fort. Mit einer spartenübergreifenden Performance im November
2013 in der Hochschule für Musik und Tanz Köln gelang ihr der mit Bestnote ausgezeichnete künstlerische Abschluss ihres Bachelorstudiums. Seit Herbst 2014 setzt sie in ihrem Masterstudium einen
Schwerpunkt in der Beschäftigung mit zeitgenössischer Musik.
Rainer Nonnenmann, geboren 1968, studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Deutsche Philologie
an den Universitäten Tübingen, Köln und Wien. Er wurde 1999 promoviert und 2012 Honorarprofessor
der Hochschule für Musik und Tanz Köln, wo er seit 2005 unterrichtet. Nonnenmann ist zudem Dozent
an den Musikhochschulen in Düsseldorf und Freiburg im Breisgau. Er wirkte als Vorstand der Kölner
Gesellschaft für Neue Musik und Gründungsvorstand des Netzwerks ON – Neue Musik Köln, ist Vorsitzender des Trägervereins der Kölner Musiknacht, Herausgeber und Redakteur der Zeitschrift MusikTexte, Kolumnist der neuen musikzeitung, Kritiker des Kölner Stadt-Anzeiger sowie Autor zahlreicher Rundfunkproduktionen, Aufsätze und Bücher zur Musik und Ästhetik des 19., 20. und 21. Jahrhunderts.
Susanne Petersdorff, geboren in Dannenberg an der Elbe, studierte Flöte an der Musikhochschule
Aachen. Nach ihrem Examen erhielt sie weitere künstlerische Impulse unter anderem von René LeRoy,
Pierre-Yves Artaud, James Galway und dem Bozza-Quartett. Konzertreisen führten sie als Solistin und
Ensemblemitglied nach Paris, Danzig, Prag, Turin, Lüttich etc. Daneben entstanden Funk- und Fernsehaufnahmen in unterschiedlichen Genres. Ihr besonderes musikalisches Interesse gilt der zeitgenössischen Musik. Als Komponistin schreibt sie vorwiegend Werke für Holzbläser. Susanne Petersdorff ist als
Schulleiterin und Dozentin für Querflöte und Kammermusik an der Musikschule Erftstadt tätig.
Niklas Seidl, geboren 1983, studierte in Leipzig, Wien und Köln Komposition sowie Cello und lebt heute
in Köln. Sein Interesse an zeitgenössischer Musik brachte ihn als Cellist zu regelmäßigen Gastauftritten
bei Ensembles wie Klangforum Wien, Ensemble musikFabrik, Stuttgarter Vocalsolisten, Ensemble ascolta, ensemble SurPlus, Thürmchen Ensemble, SCHOLA Heidelberg, dem HR-Symphonieorchester sowie
diversen Kammermusik- und Solokonzerten. Er ist Gründungsmitglied des Kammermusikensembles
hand werk (Köln) und leise dröhnung (Frankfurt). Seit 2005 arbeitet er an Hörstücken, einige davon
waren auf Festivals und im Radio zu hören (u.a. ARD, BR, hr2). Seine Instrumentalkompositionen wurden u.a. bei Wien Modern, bei den Darmstädter Ferienkursen, auf Schloss Solitude sowie im Deutschlandfunk Köln und im Rahmen des Festivals Zukunftsmusik des Netzwerk Süd, sowie von Ensembles wie
SurPlus, hand werk, Thürmchen, Exaudi London, Schlagquartett Köln, IEMA Frankfurt, Garage, Oh-Ton
und MAM aufgeführt.
Bernhard F. Schoch studierte an den Universitäten Köln und Bonn Musik- und Theaterwissenschaften
sowie Geschichte; sein Examen im Fach Klavier absolvierte er an der Musikhochschule Köln. Er war viele
Jahre in einem Tournee-Theater-Unternehmen leitend tätig, komponierte viel Theatermusik und mehrere Musicals und bereiste zahlreiche Bühnen in der ganzen Bundesrepublik. Er konzertiert als Klavierbegleiter und im kammermusikalischen Bereich. Besonders spezialisiert hat er sich als Liedbegleiter. Bis
Mitte 2012 war er Leiter der Kunst- und Musikschule der Stadt Brühl.
DIE BERND-ALOIS-ZIMMERMANN-GESELLSCHAFT E.V.
Bernd Alois Zimmermann (1918-1970) ist einer der bedeutendsten deutschen Komponisten
und Kompositionslehrer des 20. Jahrhunderts. Von seinem Schaffen sind wesentliche Anstöße für die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts ausgegangen. Richtungweisend hat sein Denken wie sein Werk, das auf vielfältige Weise Musik mit Literatur, Theater, Tanz, Hörspiel und
Film verbindet, Brücken zwischen Künsten und Medien geschlagen und damit wesentliche
Impulse für die Entfaltung sowie Reflexion multimedialer Kunstformen gegeben.
Die Bernd-Alois-Zimmermann-Gesellschaft e.V. (BAZG) ist eine regional, national und international ausgerichtete Vereinigung, die sich zum Ziel setzt, sein Werk, Leben und Nachwirken künstlerisch, wissenschaftlich und musikpädagogisch zu erschließen sowie einer
breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Sie soll all denen ein Forum bieten, die sich für die Musik, die künstlerische Persönlichkeit sowie den Einfluss Bernd Alois Zimmermanns auf die Musik seiner Zeit und nachfolgender Generationen interessieren: ausübenden Musikern, Regisseuren, Choreographen, Musikund Theaterwissenschaftlern, Komponisten und interessierten Musikfreunden.
Be d Alois Zi
e a s u fa g ei hes u d iels hi htiges Œu e du h künstlerische
Interpretationen, wissenschaftliche Erforschung sowie musikpädagogische Vermittlung zu
erhellen und damit die Rezeption seiner Werke zu weiten, zu vertiefen und zu aktualisieren,
ist ein zentrales Anliegen der BAZG. Hierzu sollen Konzerte, Publikationen, Symposien, Kolloquien, Seminare, aber auch Ausstellungen, Vorträge und Lesungen wirkungsvolle Beiträge
leisten.
Mit einer eigenen Homepage (www.bazg.org) möchte die BAZG ihre Mitglieder und alle
ihre Besucher im Internet über aktuelle Entwicklungen und Veranstaltungen informieren.
Die Mitglieder der BAZG sind herzlich eingeladen, aktiv an der Verwirklichung der Vereinsziele teilzunehmen und mitzuarbeiten, zum Beispiel
 durch die Organisation und Gestaltung künstlerischer Darbietungen Zimmermannscher Werke sowie wissenschaftlicher Veranstaltungen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene,
 durch die Erstellung dokumentarischer und wissenschaftlicher Publikationen zu Leben, Werk und Nachwirken Bernd Alois Zimmermanns,
 durch die Vermittlung von Zimmermanns Musik an neue Rezipientenkreise mithilfe
musikpädagogischer Projekte,
 durch persönliches Eintreten und Wirken für die Ziele der BAZG sowie durch deren
finanzielle Unterstützung in Form von Mitgliedsbeiträgen, Spenden, Sponsoren und
sonstigen Zuwendungen.
Wir sind dankbar für Hinweise auf themenbezogene Neuerscheinungen, Veranstaltungen,
Internet-Links – kurz für alle Informationen, die sich die Mitglieder der BAZG wünschen.
KONTAKT
Bernd-Alois-Zimmermann-Gesellschaft e.V.
Homepage: www.bazg.org
E-Mail: [email protected]
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Die Veranstaltung wird durchgeführt mit freundlicher Unterstützung der folgenden
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Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Akademie der
Künste, Berlin
Ralph Paland
Ralph Paland
Bernd-Alois-Zimmermann-Gesellschaft e.V., Erftstadt 2015
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