Modul 7 Stoffhaushalt von Wäldern Prof. Dr. Karl-Heinz Feger & Mitarbeiter http://boku.forst.tu-dresden.de/ Lage Lage Klima Klima Standort Boden Boden Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) Feger 15.4.2009 Folie 1 Institut für Bodenkunde und Standortslehre Modul Stoffhaushalt I II III Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) Feger 15.4.2009 Folie 2 Institut für Bodenkunde und Standortslehre Modul Stoffhaushalt → Geländepraktikum Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) Feger 15.4.2009 Folie 3 Bachelor-Studium Forstwissenschaften B5: Böden und Standorte 1. Semester B7: Stoffhaushalt von Wäldern 2. Semester B14: Klima und Standort 3. Semester Landschaftsarchitektur: B5 + B7 (3./4. Semester) (mit Geländepraktikum) (ohne Seminar + ohne Geländepraktikum) Klausur am Ende des Sommersemesters Geographie: B5 + B7 + B14 (Ergänzungsbereich „Boden“) begrenzte Teilnehmerzahl ! Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) Feger 15.4.2009 Folie 4 Weitere Literatur: Finck, A. (2007): Pflanzenernährung und Düngung in Stichworten. – 6. Aufl., Borntraeger. Larcher, W. ( 2001): Ökophysiologie der Pflanzen. – 6. Aufl. Ulmer-UTB Weitere Hinweise in den speziellen Kapiteln Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) Feger 15.4.2009 Folie 5 Bachelor-Studium Forstwissenschaften B5: Böden und Standorte 1. Semester B7: Stoffhaushalt von Wäldern 2. Semester B14: Klima und Standort 3. Semester (mit Geländepraktikum) Master-Studiengänge Forstwissenschaften (ab WS 2009/10) Profillinie: Forstliche Umweltsysteme im Wandel Tropical Forestry and Management (engl.) Raumentwicklung & Naturressourcen-Management Hydro Science & Engineering Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) (engl.) Feger 15.4.2009 Folie 6 Standortsfaktoren mittelbar wirksame unmittelbar wirksame sekundäre primäre Standortsfaktoren Standortsfaktoren einzelne Einflussgröße Wärmefaktor Wärmeenergie, Temperatur, Frost (abhängig vom Auftreten in Vegetationsperiode) Wasserfaktor Luftfeuchte, Bodenfeuchte Lichtfaktor photosynthetisch aktive Strahlung, UV-Strahlung (Dauer, Periodizität) Klima Lage chem. Faktoren Boden mechan. Faktoren Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) Nährstoffangebot, pH-Wert, Kalkgehalt, Luftzusammensetzung, Schadstoffe Wind, Hagel, Reif, Schnee, Feuer, Flut, Lawinen, Muren Feger 15.4.2009 Folie 7 (Nähr)elemente in Ökosystemen W = Lösungs-, Reaktions- und Transportmedium! aus: Ellenberg (1986) Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) Feger 15.4.2009 Folie 8 Trophie als Komponente der Standortsklassifikation Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) Feger 15.4.2009 Folie 9 Beispiel: Forstliche Standortskarte 1:10.000 Darstellung von „Standortsformen“ und „Standortsformengruppen“ • • • • Makroklima Bodenform Wasserhaushalt Nährstoffversorgung (Trophie) • Auswahl und Mischung von Baumarten • Bestandesbehandlung • Düngung bzw. Kalkung 100 m Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) Feger 15.4.2009 Folie 10 Beurteilung des chemischen Bodenzustandes und des Nährstoffhaushaltes komplexe Zusammenhänge zwischen Nährstoffvorräten (-mengen) Verfügbarkeit Gegenseitige Beeinflussung von Nährstoffen (Antagonismus / Synergismus) starke Kopplung an Wärme-/Wasserhaushalt → Konsequenzen: • keine einfachen, allgemeingültigen Kennwerte! • Betrachtung dynamischer Prozesse (Verständnis von zeitlichen Entwicklungen und Regelkreisläufen) • ökologische Bewertung: sinnvolle Verknüpfung versch. Gelände- und Labormethoden Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) Feger 15.4.2009 Folie 11 (Quelle: Kimmins) Stoffhaushalt Quantifizierung von Stoffflüssen (d.h. Übergänge zwischen einzelnen Kompartimenten) Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) Feger 15.4.2009 Folie 12 (Quelle: Kimmins) Stoffhaushalt/-kreisläufe Material- bzw. Elementflüsse zwischen den einzelnen Sphären und Kompartimenten der Geosphäre (Flüsse in offenen Systemen) Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) verschiedene Skalen: • biochemischer Kreislauf • biogeochemischer Kreislauf • geochemischer Kreislauf Feger 15.4.2009 Folie 13 Beispiel: 20-jährige Pinus taeda (Loblolly Pine)-Aufforstung USA Switzer & Nelson (1972) Soil. Sci. Soc.Am. Proc. Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) Feger 15.4.2009 Folie 14 Nährstoffe • von der Pflanze aufnehmbare und ihrer Ernährung dienende Stoffe: - ungeladene Moleküle (CO2, O2, H20) - elektrisch geladene Teilchen (Ionen) - „Nähr“-Kationen bzw. -Anionen (z.B. K+, NO3-) Wichtige Gruppen: - mineralische (anorganische) Nährstoffe - organische Nährstoffe Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) Feger 15.4.2009 Folie 15 Einteilung nach Nährelementen • in Nährstoffen enthaltene chemische Elemente • chemische Elemente, deren Fehlen oder Mangel das Wachstum von Organismen beeinträchtigt nicht-mineralische Nährelemente (C, O, H) 13 mineralische Nährelemente: - Makronährstoffe (Hauptnährelemente): N, P, S, K, Ca, Mg (Si) - Mikronährstoffe (Spurennährelemente): Fe, Mn, Zn, Cu, Mo, B, Cl außerdem Einteilung nach dem chemischen Charakter: - Nichtmetalle (N, P, S, Cl, B) - Alkali-/Erdalkali-Metalle (Na, K, Ca, Mg) - Schwermetalle (Fe, Mn, Zn, Cu, Mo) Spurenelemente Na, Co: nur für Tiere und Bakterien Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) Feger 15.4.2009 Folie 16 Bioelemente • chemische Elemente, die von Pflanzen aufgenommen werden und in den biologischen Stoffkreislauf einbezogen werden • wesentliche quantitative Beteiligung im Stoffhaushalt von Ökosystemen Schadstoffe(-elemente) • Verbindungen oder chemische Elemente, die durch erhöhte Gehalte/Konzentrationen Schäden bzw. Störungen in physiologischen Prozessen hervorrufen Beispiele: - bestimmte Schwermetalle (Cd, Pb, Ni, Hg …) - Gase (SO2, NH3…) - organische Verbindungen (CKWs*, PAKs**, Dioxine …) *chlorierte Kohlenwasserstoffe, **polyzyklische Kohlenwasserstoffe Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) Feger 15.4.2009 Folie 17 Schadstoffe(-elemente) Dosis facit venenum… Alle Ding' sind Gift und nichts ohn' Gift; allein die Dosis macht, das ein Ding kein Gift ist. Paracelsus (1493 - 1541) (eigentlich Theophrastus Bombastus Philippus von Hohenheim) Quelle: wikipedia.de Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) Feger 15.4.2009 Folie 18 Wichtige Begriffe und Einheiten Feststoffe (Boden-/Pflanzenmaterial): Gehalt: Elementmenge Feststoffmenge* gängige Einheiten: g/kg = mg/g mg/kg = µg/g, (ppm) µg/kg = ppb % ‰ g/100g bei Ladungen (KAK): molc/kg * meist bezogen auf Trockenmasse Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) englisch: content, concentration Feger 15.4.2009 Folie 19 Typische Elementgehalte in Böden angegeben sind Gesamtgehalte entscheidend für Wirkungen sind die (bio)verfügbaren Anteile Blum (2006) Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) Feger 15.4.2009 Folie 20 Typische Elementgehalte in Pflanzen Bezogen auf Trockensubstanz Hauptnährelemente N P K S Ca Mg 5 … 50 mg/g 1…5 5 … 50 0,5 … 5 0,5 … 50 1 … 10 Spuren- Fe Mn Zn Cu Mo 50 … 1000 µg/g 20 … 200 10 … 100 2 … 20 0,2 … 10 nährelemente Finck (2007) Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) Feger 15.4.2009 Folie 21 Wichtige Begriffe und Einheiten Lösungen (z.B. Zellsaft, Bodenlösung, Niederschlag): Konzentration: Elementmenge Lösungsvolumen gängige Einheiten: mg/L µg/L = ppm = ppb bei Ionen: mmolc/L („Ladungsäquivalente“) englisch: concentration Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) Feger 15.4.2009 Folie 22 Gegenüberstellung der Ladungsäquivalente in Lösungen aus einem Waldökosystem (Fichte, Südschwarzwald) Anionen (µmolc/L) Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) Kationen (µmolc/L) Feger 15.4.2009 Folie 23 Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) Feger 15.4.2009 Folie 24 Lebenszyklus einjähriger Pflanzen und Umwelteinflüsse auf ihre Entwicklung aus LARCHER (1994) nach EVENARI (1984) Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) I Lichteinwirkung (Qualität, Intensität, Dauer) IP Photoperiode T Temperatur TP Thermoperiode MS Mineralstoffe MO Einwirkung von Mikroorganismen auf Keimsperren ψBo Wasserpotential des Bodens ψPf Wasserpotential der Pflanze ψP Turgorpotential A Assimilatbildung und -verteilung Feger 15.4.2009 Folie 25 (Quelle: Kimmins) Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) versch. Skalen: • biochemischer Kreislauf • biogeochemischer Kreislauf • geochemischer Kreislauf Feger 15.4.2009 Folie 26 Beispiel: 20-jährige Pinus taeda (Loblolly Pine)-Aufforstung USA Switzer & Nelson (1972) Soil. Sci. Soc.Am. Proc. Biochemischer Kreislauf: → Stoffwechsel von Einzelorganismen → physiologische Prozesse „interner“ Kreislauf (‘internal‘ cycling) Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) Feger 15.4.2009 Folie 27 Generelles Schema des pflanzlichen Stoffwechsels • Aufnahme • Assimilation • Transport • Speicherung • Energieumsatz aus Finck (2007) Einführung, Stoffkreisläufe (Übersicht) Feger 15.4.2009 Folie 28
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