ein moderner Papa

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www.wertinger-zeitung.de
So handelt ein moderner Papa
Titel-Thema Walter Mayr aus Buttenwiesen kümmert sich liebevoll um seine Tochter Laura. Er
schätzt, was seine Frau bei der Erziehung leistet. Am Samstag ist für alle ein besonderer Tag
VON BRIGITTE BUNK
Buttenwiesen „Papa“, ruft Laura
und reicht Walter Mayr einen Stift.
Der 31-Jährige sitzt mit ihr am kleinen Tisch in der Spielecke. Tochter
und Vater malen. Dann holt die Eineinhalbjährige ihren Arztkoffer, das
nächste Spiel ist dran. Der Buttenwiesener genießt es zu sehen, wie
sich seine Tochter entwickelt. Als
das Mädchen zehn Monate alt war,
fing sie an zu gehen. Inzwischen ist
Laura eineinhalb, spricht einzelne
Wort und entdeckt jeden Tag etwas
Neues. „Jetzt kann
ich mit ihr zur Rutsche in den Garten
gehen oder mit
dem Ball spielen.
Wir waren auf dem
Plärrer und beim
Feuerwehrfest in Wertingen. Da
sitzt sie im Karussell und juchzt, das
ist so richtig schön“, erzählt der gebürtige Unterthürheimer begeistert.
Mayrs Schwiegereltern haben
eine Landwirtschaft, so ist auch ein
Ausflug nach Hirschbach stets eine
willkommene Abwechslung. Seine
Mutter hat eine Katze, die liebt
Laura ebenfalls heiß und innig. Gerne sitzt die Kleine auch in ihrem
Fahrradsitz.
Von Anfang an kümmerte sich
Walter Mayr um Laura, bestätigt
seine Frau Regina. „Er hat sie auch
als Erster gewickelt“, ergänzt die
28-Jährige. Um die erste Zeit mitzuerleben, blieb der Buttenwiesener
vier Wochen von der Arbeit daheim. Mayr ist froh, dass sein Arbeitgeber, Airbus Helicopters in
Donauwörth, da sehr entgegenkommend gewesen sei. Zweimal konnte
der Vater Elternzeit nehmen. So
hatte er im August nochmals vier
Wochen. „Doch als Urlaub sehe ich
das nicht“, sagt Mayr. Ihm sei
durchaus bewusst, was seine Frau
leistet. Die Elternzeit sei dazu dagewesen, um die Mutter zu entlasten.
Nachts aufzustehen brauchte Mayr
allerdings nie, denn seine Frau Regina stillte ihre Tochter.
Wenn der Papa sich an die ersten
Momente mit Laura erinnert, lächelt er und erzählt, wie stolz er bei
der Geburt war. „Das ist unser
Kind, wir haben sowas zusammengebracht“, fasst er den Eindruck in
Worte. „Ein bisschen Angst war
schon dabei beim ersten Wickeln“,
gibt er zu. Doch das Personal im
Donauwörther Krankenhaus, wo
Ein Vater, der viel vom Aufwachsen seiner Tochter mitbekommen will: Papa Walter Mayr spielt gern mit Laura. Da lacht die Kleine
über das ganze Gesicht.
Foto: Brigitte Bunk
seine Frau per Kaiserschnitt entbunden hat, habe alles genau erklärt
und ihn beruhigt.
Eine schlimme Erfahrung ließ
trotzdem nicht lange auf sich warten. Die kleine Familie war drei
Tage vom Krankenhaus daheim, da
merkte Regina, dass Laura schwer
atmete und nur wenig trank. Sie rief
die Hebamme an, die sie zum Arzt
schickte. Es war ein Samstag, die
Familie fuhr gleich ins Augsburger
Josefinum. Blaue Lippen hatte Laura schon, als sie ankamen und keinen
Puls mehr im unteren Körperbereich. Nach fünf Stunden Untersuchung stand das erschütternde Ergebnis fest: Laura hat einen Herz-
fehler; die Hauptschlagader direkt
am Herz war verengt, eine andere
Ader hineingewachsen.
Die Ärzte konnten helfen. Das
Mädchen überstand die Operation
gut. Regelmäßige Untersuchungen
sind nun notwendig. „Wir schätzen
jetzt viel mehr, dass sie gesund ist“,
betonen Walter und Regina Mayr.
Natürlich ist nicht alles nur Spiel
und Spaß. Laura hat ihren eigenen
Kopf und bringt die Eltern gelegentlich an ihre Grenzen. „Wenn sie
aus dem Sandkasten heraus soll und
das partout nicht will, dann kann sie
ganz schön trotzig werden“, sagt
Walter Mayr. Manchmal weine die
Tochter auch viel und will lieber bei
seiner Frau sein. „Da hat die Mama
schon mehr Geduld“, gesteht der
Papa und wirft einen liebevollen
Blick auf seine Frau.
Für Walter und Regina Mayr aus
Buttenwiesen ist am heutigen Samstag ein ganz besonderer Tag. Sie
heiraten heute in der Pfarrkirche
Heiligste Dreifaltigkeit in Buttenwiesen. Danach feiert das Paar mit
Familienangehörigen und Freunden
in der Alten Brauerei in Mertingen.
Die standesamtliche Trauung war
bereits vor einem Jahr, ebenfalls am
16. Mai. Und weil aller guten Dinge
drei sind, lernten sich Walter und
Regina Mayr heute vor zehn Jahren
kennen.