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Richard Consulting sucht Junior Berater, Praktikanten
und Werkstudenten (m/w) in der Strategieberatung
Wer sind wir?
Richard Consulting ist eine internationale, ambitionierte und stark wachsende Strategie- und Corporate Finance-Beratung, gegründet von langjährig erfahrenen Strategieberatern. Zu unseren Klienten zählen führende europäische
Unternehmen aus den Bereichen Medien, Private Equity und Industrie. Wir unterstützen unsere Klienten in vielen
Fällen bereits seit über zehn Jahren konstant, ganzheitlich und wertschaffend in Strategiefragen sowie im Rahmen von
Mergers & Acquisitions an den Standorten Hamburg, Zürich und Malmö.
Was unterscheidet uns von anderen Beratungen?
Wir sind kleiner als die großen Beratungen; das macht uns schneller, adaptiver und agiler. Dabei liefern wir Best-inClass- Strategieberatung auf internationaler Ebene. Mit Standardlösungen geben wir uns nicht zufrieden – unsere
Lösungen sind maßgeschneidert. Unsere Teams arbeiten strategisch, analytisch und faktenbasiert in enger Zusammenarbeit mit unseren Klienten.
Ihr Start bei Richard Consulting:
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Neugierde und analytischer Intelligenz sowie kommunikativer Kompetenz? Dann wollen wir mit Ihnen weiter wachsen.
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Wirtschaftsingenieurwesen
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• Sehr gute analytische und kommunikative Fähigkeiten
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Richard Consulting GmbH • Neuer Wall 80 • 20354 Hamburg
Tel.: +49 40 822 1705-0 • [email protected]
www.richard-consulting.com
Für weitere Informationen oder zur
Übersendung Ihrer Unterlagen kontaktieren
Sie Christian Drestler gerne per E-Mail:
[email protected]
EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser,
diese Ausgabe der ZARTBITTER steht ganz unter dem Motto Entschleunigung. Vollkommen bewusst haben wir uns für das Paradoxon „Rasant Entschleunigen“ als
aktuelles Titelthema entschieden, um offensichtlich die Frage aufzuwerfen, ob es zu
heutiger Zeit überhaupt möglich ist, der zunehmenden Beschleunigung des Alltags
entgegenzuwirken? Haben wir tatsächlich weniger Zeit als früher, wo unser Alltag
doch von Technologien beherrscht wird, die in ihrer Funktionalität selbst immer
schneller werden und folglich eigentlich Zeit einsparen sollten? All diesen offenen
Fragen werden wir nun für euch auf den Grund gehen. Verpasst also nicht die ausführliche PEST-Analyse des Titelthemabeitrags „Generation Rastlos, Generation
„Why?“, der Antworten auf genau diese Fragestellungen gibt. Außerdem sollen der
spannende Selbstversuch „Technologiesabbat“ mit Technologieentzug jeglicher Art
sowie die Buchrezension über die 7 Geheimnisse der Schildkröte Kurma zur Entschleunigung des Alltags Anreiz geben, euch selbst der Herausforderung zu stellen,
das Leben bewusster und entschleunigend anzugehen. Des Weiteren reist die ZARTBITTER wieder einmal bis ans Ende der Welt und berichtet von einem Auslandssemester auf Bali und einem Auslandsjahr in China. Weiterhin zeigen drei HWIler
auf malende, gestaltende und musikalische Weise, dass Wirtschaftsingenieure alles
andere als unkreativ sind. Die neue Interviewreihe alumni@work soll zudem die
nächsten Ausgaben der ZARTBITTER mit einem interessanten Beitrag ehemaliger
HWIler über ihre Erfahrungen im Berufsleben füllen. In den Projektgruppen hat sich
im letzten Semester viel getan. Der neue Wi-Ing Aktiv Vorstand sellt sich und seine
Ziele für das kommende Jahr vor und auch HWI-Coaching hat Veränderungen im
Vorstand zu bekunden. Erfahrt ferner mehr über die Vorteile der Fusion von ESTIEM
und dem VWI. Vor allem im Sommer lohnt es sich doch eher das Fahrrad zur Uni
oder anderen Plätzen in Hamburg zu nehmen und deshalb solltet ihr die praktischen
Tipps zum Fahrradfahren in der City ebenfalls nicht versäumen.
Wir wünschen euch nun einen erfolgreichen, aber in erster Linie entspannten Start
in das Sommersemester 2015 und ein relaxtes Lesen dieser ZARTBITTER-Ausgabe.
Die ZARTBITTER-Redaktion,
i.A. Anna K. Breuer
ZARTBITTER April 2015
1
44
Titelthema
Generation Rastlos, Generation „Why?“
16
HWI
Auslandssemester auf Bali
Inhalt
TITELTHEMA
4 Generation Rastlos, Generation
„Why?“
„Früher war alles besser...?“
22 Wi-Ings mit Leidenschaft
Kreative HWIler im Selbstportrait
27 Mathe-Prof Holger Schwarze
... ganz persönlich im Interview
9Technologiesabbat
Der Selbstversuch
30 Master in China
Im Land des Lächelns
14 Den Alltag entschleunigen
Eine Buchrezension
33alumni@work
Die neue Interviewreihe
HWI
16 Auslandssemester auf Bali
Zwischen Strand und Vorlesung
19 X-Max Party
Das Event des Jahres
37 Ein Nachruf
Erinnerung an Prof. Dr. Altrogge
38Studienplatzreduzierung
Einer für alle, alle für einen!
40 Über die Praxis im Studium
Masterarbeit bei Arkwright
20 StartWiIng-Fahrt 2014
Kennenlernen in Bad Segeberg
2
ZARTBITTER April 2015
29
30
57
35
HWI
Master in China
Lifestyle
Mit Fahrrad durch die City
PROJEKTGRUPPEN
LIFESTYLE
42 Neuer Wi-Ing Aktiv Vorstand
Visionen und Ziele
57 Mit Fahrrad durch die City
Schon gewusst?
46 Das Projekt AHWI
Elektronisches Absolventenbuch
60 Das Wunder von Bern
Das Hamburger Musical
48 VWI und Estiem
Eine Fusion, viele Vorteile
RUBRIKEN
50GruNo
Das Treffen der Nordlichter
62 MLP - Sicherer Start íns Studium
Die Finanzen im Griff behalten
52 Neuer HWI-Coaching Vorstand
... stellt sich vor
66Brainteaser-Auflösung
Neugierig?
54 Seminar HWI-Coaching
Das solltet ihr nicht verpassen!
67Semesterplaner
55 Hanseatic Consulting
Studenten beraten Unternehmen
ZARTBITTER April 2015
68 Impressum
3
Rasant Entschleunigen
TITELTHEMA
Generation Rastlos Generation „Why?!“
Gestresste Seelen des 21. Jahrhunderts als Projektion
einer sich stetig beschleunigenden Welt, mit der wir uns
täglich konfrontiert sehen.
E
s geht um Effizienz, Optimierung,
die perfekte Work-Life-Balance, um
den Anforderungen dieser Gesellschaft
gerecht zu werden. Bullemie-Lernen,
Burn-Outs, die Suche nach Zufriedenheit, Sinn und Bestimmung in einer
zunehmend hektischer werdenden Welt.
Das Thema des beschleunigten Menschen ist ein mittlerweile weit um sich
greifendes Dogma unserer Zeit, ja insbesondere unserer Generation, geworden.
Was hat sich verändert in den letzten
Jahrzehnten? Ist unsere Studienwelt
wirklich so viel schneller, pragmatischer,
skrupelloser geworden? Stellen wir uns
einmal die Frage nach dem beschleunigten Studenten der Neuzeit. Warum haben
wir so oft das Gefühl, immer weniger
Zeit zu haben, obwohl wir sie an vielen
Stellen zuhauf einsparen? „Früher war
alles besser …!“, wer hat diesen Satz nicht
schon einmal vor sich her gemurmelt.
Aber haben wir wirklich weniger Zeit als
früher oder empfinden wir das nur so?
Konnten unsere Eltern auch während
intensivster Lernphasen nebenbei 2x die
Woche arbeiten, 3x zum Sport, und 5
verschiedene Serien anschauen? Hätten
wir ohne Laptop und Handy mehr Zeit
oder weniger? Wo liegt die Grenze zwi4
schen objektiven Rahmenbedingungen
und subjektiv Erlebtem? Versuchen wir
das Thema einmal halbwegs rational und
analytisch anzugehen, wie sich das für
einen Wi-Ing nun einmal gehört. Effizient.
Bedienen wir uns zur Gestaltung des
objektiven Teils eines Analyse-Tools, an
welchem, speziell im Rahmen des HWIStudiums, kaum ein Weg vorbei führt.
Und keine Angst, falls Sie von der PESTAnalyse noch nie etwas gehört haben
sollten, denn wie so oft können die nötigen Gedankengänge hinter dem Modell
auch mit einer Portion gesundem Menschenverstand nachvollzogen werden.
Trotzdem in Kürze: PEST besteht aus den
Dimensionen Politik, Wirtschaft (Economics), Soziales und Technologie. Die
Auswirkungen dieser Bereiche wollen
wir nun auf die uns beschäftigenden
Fragen untersuchen. Ein wahrlich fundiertes Analyse-Tool.
Von hinten nach vorne: T steht für Technisch, eine entscheidende Komponente.
Insbesondere beim Einsparen von Zeit,
aber auch beim Verschwenden dergleichen. Laut Statistiken führte die Etablierung von Waschmaschinen zu einer
größeren Produktivitätssteigerung als
ZARTBITTER April 2015
TITELTHEMA
ZARTBITTER April 2015
sind. Das erschwert natürlich gleichermaßen den Entscheidungsprozess. Entschied man sich früher zwischen Urlaub
in Italien oder Frankreich, weil man sich
anderes gar nicht leisten konnte, treffen
wir heute die Wahl zwischen Thailand,
Costa Rica, Timbuktu oder Amerika.
Wir sehen zwar viel von der Welt, müssen
aber auch mehr theoretisch erreichbare
Ziele links liegen lassen.
Das S in PEST steht für Sozial. Die soziale Komponenten der Beschleunigung?
Key-Facts, die hier fallen sollten, wären
eine übersteigerte Erwartungshaltung,
die uns in die Rastlosigkeit treiben kann,
Gruppenzwang, Bedürfnis nach Anerkennung durch erbrachte Leistung, kurz:
die Leistungsgesellschaft. Rechtfertigung
steht oft im Vordergrund, jemand ohne
Studium ist doch kaum noch etwas wert,
jeder brüstet sich heutzutage mit XYManager oder Key-Account. Auch die
neuen Uniformen der Hamburger Politessen ziert die Aufschrift Manager. Es
schleicht sich das Gefühl ein, dass der
Mensch ohne Existenz als produktive
Marktressource weniger wertvoll zu sein
scheint. Hinzu kommt unter dem sozialen Aspekt auch die Beschleunigung des
Alltags als Antwort auf fehlende übergeordnete Ziele und Wünsche unserer
Generation, die ohne gemeinsame politische Ideale oder Religionen ihre Flucht
oftmals in der Strebsamkeit oder dem
Materialismus sucht. Höher, schneller, weiter, ein klassisches Motto für ein
erfolgreiches Leben!
Womit wir uns zum E zurückgearbeitet
haben: Economics, Wirtschaft, Ökonomie, das Fachgebiet des Wi-Ings. Rein
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Rasant Entschleunigen
die Erfindung und Verbreitung des Internets, eben weil das Waschen der Kleidung
früher einen enormen Anteil des Tagesgeschäfts geschluckt hat. Weitere Beispiele für Zeiteinsparungsinstrumente
finden sich zuhauf: Die Spülmaschine,
der gesamte Apparat der beschleunigten Fortbewegung inklusive Fahrrad,
Autos und Flugzeugen, hochkomplexe
Datenkommunikationssysteme, genannt
Handys und deren grandiose Nachrichtendienste. Denkt einmal an die Zeit,
die große Forscher der früheren Jahrhunderte mit dem Schreiben von Briefen an verehrte Kollegen ihres Faches
verloren. Michael Faraday, ein britischer
Experimentalphysiker und so etwas wie
der Urvater des Elektromagnetismus,
pflegte umfangreiche schriftliche Korrespondenz von der Insel zu Fachleuten in
Deutschland, Italien oder der Schweiz,
ein jeder Schriftwechsel geprägt von
neuer Erkenntnis, mit langer Antwortzeit
und viel Zeitaufwand beim Schreiben
und Versenden. Mit „umfangreich“ sind
an dieser Stelle drei bis fünf Gesprächspartner gemeint. Heute schreiben wir
pro Tag per WhatsApp mit 15 verschiedenen Menschen und dabei eigentlich
immer das Gleiche. Der geistige Zuwachs
ist folglich zumeist bescheiden, die aufgebrachte Zeit aber beachtlich. Dies
bedeutet im Umkehrschluss, dass uns
der technologische Fortschritt zwar zeitlich viele Türen öffnet, wir diese jedoch
gerne durch exzessiven Nutzen wieder
schließen. Wenn wir unsere Möglichkeiten in Bezug auf Reisen mit denen unserer Großeltern vergleichen, stellt man
fest, dass unsere Möglichkeiten enorm
Rasant Entschleunigen
TITELTHEMA
abstrakt betrachtet, dient die stetig effizienter werdende Gesellschaft zur Kreierung einer Produktivitätssteigerung.
Die Fortschritte, die die Menschheit im
letzten Jahrhundert in Bezug auf Produktion, Prozessalgorithmen oder auch
Informationstechnologie gemacht hat
sind enorm. Letztendlich stellen sich hier
2 Fragen. Zum einen: Bis wohin kann der
gemeine Homo Sapiens diese Effizienzsteigerungen mitgehen, wie schnell kann
er sich der rasant wandelnden Umwelt
anpassen und mit der zunehmenden
Datenmenge, die uns z.B. im Studium
entgegengeworfen wird, umgehen? Zum
anderen: Wofür benutzen wir die zusätzlich gewonnene Produktivität? Während
sich der erste Punkt nur geringfügig
beeinflussen lässt, kann man den zweiten
Punkt aktiv gestalten. Man sollte hinterfragen, welche Zyklen, welche Prozesse
es wert sind, weiter optimiert zu werden
und welche Entschleunigungen langfristig zu einem höheren Nutzen für die
Gesellschaft führen oder noch wichtiger,
für einen selbst. Der beschleunigte Produktions- und Vermarktungszyklus in
der Konsum- und Technologiebranche
ist ein Paradebeispiel: Die Geschwindigkeit, mit der wir technische Geräte
Mehr Auswahl bedeutet auch mehr Verzicht
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ZARTBITTER April 2015
TITELTHEMA
ZARTBITTER April 2015
Holzfäller werden. Die Entscheidung
für ein anspruchsvolles und ein auf Effizienz getrimmtes Studium treffen wir
ohne Befehl, ganz von alleine. Was die
Politik allerdings beeinflussen kann und
somit dann auch indirekt Einfluss auf
unsere Wahl für eine Ausbildung nimmt,
ist die öffentliche Wahrnehmung von
Berufen. Und da stehen die gestressten
Studiengänge Arzt, Anwalt und Manager nun mal ganz oben auf dem Podest.
Das war schon immer so und wird sich
vermutlich auch nicht so schnell ändern.
Politik ist nicht verantwortlich für unser
Handeln, kann aber durch ihr Auftreten
die als positiv wahrgenommenen Werte
einer Gesellschaft stark prägen und damit
z.B. auch mal die Wichtigkeit eines Tieroder Krankenpflegers im Vergleich zum
Finanzjongleur hervorheben oder eine
ausgereifte Persönlichkeit im Verhältnis
zu einem 1er-Schnitt betonen. Wege aufzeigen, dass man auch ohne 60-StundenWochen und Studium in Regelzeit es zu
etwas bringen kann und sich der Wert
eines Menschen für die Gesellschaft
nicht nur auf seinem Gehaltskonto wiederspiegelt.
Soweit zu den Auswirkungen der PEST
auf die Beschleunigung. Am Ende jeder
Fragestellung, die den Menschen betrifft,
steht jedoch folgerichtig der Mensch
selbst. Es existieren evolutionäre Triebe
in uns Menschen, die weitaus älter sind
als alle modernen Errungenschaften
dieser Welt. Die menschliche Spezies ist
ein Meister in der Adaption. Ein effizientes und pragmatisches Anpassen an sich
schnell ändernde Umweltbedingungen
sichert uns seit Jahrtausenden das Über7
Rasant Entschleunigen
aktualisieren und Kleidergeschäfte frequentieren ist rekordverdächtig. Bei
Congstar gibt es jedes Jahr im Vertrag
das neueste Smartphone. Ob der Sprung
vom Iphone 5 auf das Iphone 6 sein Geld
und seine investierte Produktivität wert
ist, darf an dieser Stelle jeder selbst entscheiden.
Finally the P: Politics, die Politik. Eine
große Errungenschaft der letzten Jahrzehnte? Politiker können uns zu herzlich wenig zwingen! Wir leben weder
in einer Diktatur noch in einer staatlich
diktierten Planwirtschaft, in der Herrn
Meier gesagt wird, er solle doch bitte
Rasant Entschleunigen
TITELTHEMA
leben. Wenn wir uns nun an die oben
genannten äußeren Faktoren erinnern,
ist die These, dass wir uns unterbewusst
als Spezies dem aktuell vorherrschenden Rahmen unserer Umwelt anpassen,
deren Zeiger nun einmal gerade eher
zur Beschleunigung weisen, gar nicht
so abwegig. Dazu kommt, dass wir oft
keine Wahl haben, uns all dem zu entziehen. Das Studium ist schneller geworden, keine Frage. Die Bologna-Reform
hat in vielen Studiengängen zu einer
Verdichtung der Lernstoffe geführt, die
Flexibilität, das selbständige Einteilen
des Studiums verringert sich, die durchschnittliche Zeit bis zum Erreichen eines
akademischen Grades verkürzt sich.
Effizient. Ein weiterer entscheidender
Faktor ist die wesentlich verkürzte Zeit
zur Wissensbereitstellung. In Zeiten von
Wikipedia und gut geführten OnlineBibliotheken können wir als Studenten
unseren Lernprozess erheblich beschleunigen und müssen dies auch, da der Stoff
proportional mitwächst. Die gewonnene
Zeit wird also quasi reinvestiert. Die
freie Wahl bleibt an dieser Stelle aus. Wir
können nicht mehr auf Diplom studieren. Ebenso wenig können wir uns die
Zeit nehmen, für jeden Begriff den wir
nachschlagen, in die Bibliothek zu fahren
und in einem Lehrbuch zu stöbern. Wer
sich für ein Studium Wirtschaftsingenieurwesen entscheidet, muss zwangsläufig etwas Gefallen daran finden, sich
selbst zu beschleunigen und ein effizientes Programm auf den Tisch zu legen.
Wann ein intensives und vollgepacktes
Studium zur Belastung wird, hängt wiederum viel vom eigenen Handlungsan8
trieb ab, über den man sich im Klaren
sein sollte. Wir durchleben eine Zeit,
in der wir aus einer schier unendlichen
Anzahl von Möglichkeiten unser eigenes
Leben gestalten können. Die Entscheidung für einen bestimmten Weg, für ein
bestimmtes Studium wird schwieriger,
da die Opportunitäten in gleichem Maße
mit der Wahlfreiheit steigen. Kann man
sich deshalb die Frage des „Warum tue
ich das hier eigentlich?“ ehrlich beantworten, ist dies ein wichtiger Baustein
zu einem entspannteren Studium, ungeachtet der Tatsache, ob man sich für die
Be- oder Entschleunigung entscheidet.
Stress, Beschleunigung im Studium und
Rastlosigkeit sind mehr ein Gefühl als
ein Zustand.
Findet euren eigenen Antrieb heraus,
hinterfragt euer Tun und Denken und
kommt so wesentlich entspannter und
stressfreier durchs Studium!
KLEMENS MROGENDA
ZARTBITTER April 2015
TITELTHEMA
Technologiesabbat im Selbstversuch
Technologiesabbat - Ein von Freitagabend bis Samstagabend dauernder Ruhetag, der mit dem bewussten Ausschalten von Technologien begangen wird.
Medienentzug: Laptop wird in die Ecke gestellt!
I
ch sitze vor Facebook, lese Kommentare, like Bilder, klicke mich von einer
Seite auf die nächste. Irgendwann lande
ich dort: Bei einem Artikel über einen
Technologiesabbat. Die Autorin spricht
über die Liebe zur Technologie, die
nahezu zwang- und suchthaft werden
kann. Einmal angefangen, gibt es kein
Ende mehr. Das kommt mir irgendwie
bekannt vor. (Ich schaue kurz auf, mein
Blick streift die Uhr an der Wand. Oh
verdammt, es sind schon wieder zwei
ZARTBITTER April 2015
Stunden vergangen.) Der Technologiesabbat - eine Auszeit von Freitag - bis
Samstagabend ohne Technologie. Das
Konzept klingt schwierig und spannend
zugleich. Ist es heutzutage noch möglich
einen Tag ohne jegliche Technologie zu
bestreiten?
Mein Siegeswille hat mich gepackt - für
die nächsten sechs Wochen werde ich
wöchentlich einen 24-stündigen Technologiesabbat halten. Ich entscheide mich
für die harte Tour: Kein Laptop, kein
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Rasant Entschleunigen
24 Stunden offline
Rasant Entschleunigen
TITELTHEMA
Handy, keine sonstigen Technologien.
Einzig und allein mein Festnetztelefon
(für einige nahezu ein Relikt aus Vorzeiten) darf mir Gesellschaft leisten.
Wer mich kennt, weiß: Ich halte nicht viel
von einer dauerhaften Erreichbarkeit.
Lange habe ich mich gegen ein Smartphone gewehrt. Das ständige scrollen,
klicken, tippen, nicht nur morgens am
Frühstückstisch sondern auch abends
vor dem Einschlafen, konnte ich nicht
nachvollziehen. Ich zähle mich stattdessen zu den Menschen, die stundenlang
vor ihrem Laptop hängen. Facebook,
9GAG, Netflix und smsvongesternnacht
scheinen dann wichtiger als alle anderen
Aufgaben und so vergesse ich schnell
alles um mich herum. Höchste Zeit also
für den Selbstversuch Technologiesabbat.
1. Sabbattag
Der engste Freundes- und Familienkreis
weiß von meinem Experiment und hat
meine Festnetznummer bekommen.
Mit einem letzten Blick auf das Display
schalte ich mein Handy aus. Gar nicht
so schwer wie gedacht. Den Abend verbringe ich beim Sport und mit einem
guten Buch. Als es Zeit ist, ins Bett zu
gehen, fällt es mir wie Schuppen von
den Augen: Ein Wecker - Diese Funktion übernimmt normalerweise mein
Handy. Also schnell noch den Notfallwecker rausgesucht, der mir sonst bei
Klausuren und wichtigen Terminen als
Zweitwecker dient. Glück gehabt! Am
nächsten Morgen geht es nach ein paar
Buchseiten mit einem guten Gefühl aus
10 dem Bett. Der Tag ist lang, die Sonne
scheint, es gibt viel zu tun. Die Wohnung
wird geputzt, der Abwasch gemacht und
der Wochenendeinkauf erledigt. Zwischendurch wird es mir allerdings etwas
zu still. Mein altes, simples Radio geht als
technologiearm durch und darf mich ab
sofort musikalisch durch den Tag begleiten. Meine Güte, wie lange ist es her, dass
ich nicht nach zwei schlechten Liedern
einfach die CD oder den Interpreten
gewechselt habe. Einen neuen Sender zu
suchen ist mir aber viel zu müßig.
Am Ende des Tages bin ich geschafft aber
zufrieden. Wie unglaublich erfolgreich
dieser simple Tag ohne Technologie doch
war. Ich fühle mich gut und werfe einen
ersten vorsichtigen Blick auf das Display
meines Handys: Kein verpasster Anruf,
keine SMS. Ähnlich verhält es sich mit
meinem Facebook-Account und dem
E-Mail-Postfach. 6 E-Mails haben mich
erreicht, 5 davon sind Werbung.
2. Sabbattag
Das Ausschalten meines Handys nehme
ich kaum wahr. Die Pläne für das
Wochenende sind gemacht. Ich bin mit
einer Freundin zum Frühstücken verabredet. Mein Wecker weckt mich wie
bestellt, das Radio begleitet die Vorbereitungen für das Frühstück. Fehlt nur noch
meine Freundin mit den Brötchen. Eine
Viertelstunde später als geplant klingelt es. Entschuldige, sagt sie, ich habe
vergessen, dass Du Dein Handy nicht
nutzt. Halb so schlimm, sage ich zu ihr
und so ist es auch. Ohne Technologiesabbat hätte ich wohl alle 5 Minuten auf
ZARTBITTER April 2015
TITELTHEMA
3. Sabbattag
Der Technologiesabbat wird schwieriger.
Nach einem Arztbesuch muss ich abgeholt werden. Zuvor gab es grobe Absprachen zur Abholzeit, aber die ist noch etwa
1,5 Stunden hin. Der Hunger im Bauch
und der Wunsch endlich nach Hause zu
kommen lässt mich mein Handy zücken.
Handy an, kurze SMS, Handy aus. Ich
warte gespannt, ob diese einseitige Kommunikation zu dem gewünschten Ergebnis führt. Tatsächlich, kurze Zeit später
werde ich abgeholt.
Während des Mittagessens denke ich
noch einmal über diese Situation nach
und bin dankbar für die Erfindung der
mobilen Kommunikation. Ohne Handy
hätte ich in dieser Situation ausharren
müssen. Der Vorteil der technologischen Entwicklung ist auch gleichzeitig
ihr Nachteil: Alles geht immer jetzt und
sofort. Die Tickets für‘s Kino, die Mail
Blumen sehen statt auf das Handy sehen? Gar nicht so einfach!
ZARTBITTER April 2015
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Rasant Entschleunigen
mein Handy geschaut, um zu sehen, wo
sie bleibt und ob sie sich gemeldet hat.
Heute hingegen habe ich die zusätzliche
Zeit einfach genutzt, um den Tisch zu
decken und ein paar Seiten zu lesen.
Auch nach diesem zweiten Tag bin ich
fasziniert davon, welche unglaublich
entlastende Wirkung der Technologiesabbat auf mich hat. Nicht ständig auf
Abruf zu sein, nicht alles in mich aufnehmen zu müssen, macht mich entspannt
und zufrieden mit den simplen Dingen.
Auch an diesem Abend folgt der SMS-,
Facebook- und E-Mail-Check. Ergebnis:
2 SMS von meiner Freundin aufgrund
ihrer Verspätung, 1 Benachrichtigung
auf Facebook („XY hat heute Geburtstag“) und 3 Werbemails.
Rasant Entschleunigen
TITELTHEMA
an die Freundin und nachts schnell noch
Geschenke bei Amazon bestellen. Für die
Zeit des Wartens, die Anstrengungen der
Geduld, die Kreativität nach alternativen
Lösungen suchen zu müssen, bleibt in
diesem Zustand kaum noch Raum.
4. Sabbattag
So langsam hat sich ein Rhythmus rund
um den Technologiesabbat entwickelt.
Alle wichtigen Absprachen werden am
Freitagvormittag getroffen, die letzten
Mails geschrieben. Am Abend werden
Handy und Laptop ohne Zögern abgeschaltet und die Ruhe des Wochenendes
tritt ein.
An diesem Wochenende bin ich mit
Freunden verabredet. Ort und Uhrzeit
des Treffens wurden bereits vorher festgelegt. Da stoße ich auf das nächste Problem: Wie komme ich eigentlich zum
Treffpunkt und wie lange brauche ich bis
dahin? Mit dem HVV-Planer und GoogleMaps wären diese Fragen in 2 Minuten beantwortet. Heute jedoch krame
ich den Hamburg Stadtplan und einen
Plan des S- und U-Bahn-Netzes hervor.
5 Stationen mit der U-Bahn, umsteigen
und noch 2 weitere mit der S-Bahn. Den
Rest des Weges werde ich wohl zu Fuß
zurücklegen. Mein Ziel erreiche ich ohne
Probleme. Auf dem Weg jedoch fällt
mir immer wieder auf, wie viele Menschen einfach nur an ihrem Smartphone
hängen. Die Augen auf den Bildschirm
geheftet, lesen, spielen und schreiben
sie und nehmen die Umgebung um sich
herum kaum wahr. Dabei gibt es an jeder
Ecke so viel zu entdecken. Ich nehme
12 mir vor, ab sofort aufmerksamer durch
Hamburg zu gehen, um auch die kleinen
Geheimnisse Hamburgs wahrnehmen
zu können, die man am Smartphone nur
durch Zufall auf einem Blog entdeckt.
Auch mein 4. Sabbattag endet wie die
zuvor. Nur vereinzelte Nachrichten
(einige Freunde können sich den Technologisabbat scheinbar nicht merken),
die meisten davon hätten aber auch noch
2 Tage ungesehen bleiben können.
5. Sabbattag
In der 5. Woche steht eine weitere Herausforderung für mich bereit. Der Technologiesabbat liegt mitten in der Zeit
meiner Masterarbeit. Nach einer weniger
erfolgreichen Woche habe ich am Samstag das Bedürfnis daran weiterzuarbeiten.
Ohne Laptop gar nicht so einfach. Alle
meine Dokumente sind darauf gespeichert, ebenso der Großteil der Literatur.
Ich nehme meinen Block zur Hand und
die wenigen Bücher, die ich mir geliehen
habe. Ich lese mich langsam ins Thema
ein, stelle aber fest, dass ich mir dazu
einige Notizen machen muss. Das zitieren ganzer Sätze per Hand macht keinen
Sinn. Ich muss mich auf das Wesentliche
konzentrieren und einen klaren Fokus
setzen. Mit einer entsprechend aufgeteilten Seite wird es leichter, die Informationen zu sammeln und auch zuzuordnen.
Die Arbeit ist nicht ganz leicht, macht
sich aber bezahlt. Am Ende des Tages
habe ich das Gefühl, das Thema verstanden zu haben.
Die Notwendigkeit sich auf ein Thema
zu konzentrieren. Hier liegt ein weiteZARTBITTER April 2015
TITELTHEMA
6. Sabbattag
Der letzte Sabbattag ist gekommen. Das
Aus- und Einschalten ist weniger ungewohnt als an den ersten Tagen, auch die
Angst Wichtiges zu verpassen ist längst
nicht mehr so stark. Stattdessen nutze ich
den Tag für ein gutes Buch, ein Treffen
mit Freunden und einen Rückblick auf
den Technologiesabbat.
Der Technologiesabbat war eine spannende Erfahrung. Die bewusste Ruhepause von Bildschirmen und der
dauerhaften Erreichbarkeit machte
meine Tage entspannter und ließ sie
mich bewusster erleben. Es war ein gutes
Gefühl, sich von den Geräten und der
empfundenen Abhängigkeit freizumachen. Dennoch kann ich den Technologiesabbat bisher nicht in meinen Alltag
integrieren. Einerseits sehe ich dabei
die Notwendigkeit, den Laptop zur
Fertigstellung meiner Masterarbeit zu
benutzen, andererseits bin ich zugegebenermaßen auch ein wenig zu bequem,
um Handy und Laptop zur Seite zu legen.
Eine kurze SMS vor einem Treffen, das
schnelle Überblicken der Anbindung
mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder
auch das Finden von Carsharing-Angeboten ist mit technologischer Unterstützung deutlich schneller und einfacher
möglich. Dennoch nehme ich mir vor,
wenigstens ab und zu die Geräte liegen
zu lassen und den Technologiesabbat mit
unregelmäßiger Regelmäßigkeit zu wiederholen.
REBECCA VOIGT
Router entkabeln und Blattsalat statt Kabelsalat?
ZARTBITTER April 2015
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Rasant Entschleunigen
res, häufig beschriebenes Problem der
modernen Technologie. Das Gefühl dauerhaft erreichbar sein zu müssen, führt
zu einem großen Ablenkungspotential.
Wer ständig abgelenkt ist, benötigt mehr
Zeit, um seine Aufgaben zu erfüllen. Der
Blick auf das Display, das kurze Checken von Facebook benötigen scheinbar
unsere Aufmerksamkeit während eigentlich wichtige Aufgaben in den Hintergrund rücken.
Rasant Entschleunigen
TITELTHEMA
Entschleunigung des Alltags
Eine Buchrezension mit Selbstversuch
Z
ugegebenermaßen, der Titel dieses
Artikels mag sich recht esoterisch für
einen Ingenieuren anhören und das ist er
auch. Dennoch bin ich überzeugt, dass
das Thema Entschleunigung des Alltags
in der heutigen Gesellschaft immer mehr
an Brisanz gewinnt. Da gibt es Tage - und
nicht gerade wenige - da hetze ich aus
dem Bett zur Bahn, zur Arbeit, zur Vorlesung und abends noch zum Sport. Ausgehend von dieser Beobachtung wagte
ich den Selbstversuch: Ich kaufte mir
das Buch „Die 7 Geheimnisse der Schildkröte“ und nahm mir vor, meine innere
Ruhe zu finden, um mit klarem Geist die
Anforderungen des Alltags zu meistern.
Schöne Formulierung, nicht wahr? Ihr
merkt, ich habe mich mit diesem Thema
beschäftigt!
14 Zu Beginn ein paar Zeilen zum Buch:
Das Buch von den Autoren Long und
Schweppe beschreibt auf unterhaltsame und anschauliche Weise, welche
Ängste und Sorgen, aber auch Ansprüchen, Ziele und Denkweisen die Menschen im 21. Jahrhundert verfolgen.
Dabei spielt die alte und weise Schildkröte Kurma die Hauptrolle. Sie gibt als
Meisterin der Tiere all ihren Schülern
Hinweise, was und vor allem wie sie ihr
Leben ändern müssen, um glücklich und
zufrieden zu leben. Ihre sieben Geheimnisse erstrecken sich beispielsweise über
die Fähigkeiten gelassen zu reagieren
und genügsam zu sein, Ruhe zu bewahren und sich viel Zeit für sich und seine
Aufgaben zu nehmen. Andere Ansätze
sind Beständigkeit, Ziele nicht aus den
Augen zu verlieren, und Wandlungsfähigkeit bezüglich der eigenen Ansichten.
Jeder Austausch der Schildkröte Kurma
und ihren Schülern wird mit konkreten
Beispielen aus dem Alltag unterlegt und
durch selbst durchzuführende Übungen
unterstützt.
Selbst für mich als eher rational denkender Mensch, waren die Botschaften nachvollziehbar und so manche Textauszüge
haben zum Nachdenken angeregt. Viele
Situationen sind aus dem Leben gegriffen
und beschreiben keinesfalls eine chillige
Hippie-Braut, die den ganzen Tag versucht den Sinn der Welt zu erkennen
und zur Selbstfindung in sich zu ruhen.
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So merken die
im Januar
undLösung
Februar - Monate, die
6x Autoren
Sudokubeispielsweise
zum Ausdrucken
inkl.
an, dass wir heutzutage durch ein ausge- nicht gerade als die entspanntesten eines
prägtes Mobilitätsnetz8 viel 1
mehr Freizeit
6 Studiums gelten.
9 Klausuren, Arbeit, Vorals noch vor ein paar Jahren haben müss- lesungen und dabei noch die Geduld
ten. Wir würden Zeit6sparen, um von A
3 aufbringen, mentale Allergieauslöser
nach B zu kommen. Wir könnten unter- festzustellen, seelische Gelassenheit zu
wegs bereits E-Mails lesen,3Nachrichten
trainieren
und1 sich auf eine maximale
2
4
verschicken und unseren Feierabend Anzahl an Aufgaben pro Tag zu konzenorganisieren. Dennoch schadet 4dieses trieren? 9Nein, das habe
3 ich bereits nach
Mobilitätsbewusstsein mehr, als dass es einem Tag aufgegeben. Und dennoch
1
5
4
nütze. Unser Terminkalender
bliebe voll, empfehle4 ich allen, dieses Buch mit der
vielleicht gerade aufgrund des hohen weisen und warmherzigen Schildkröte
9
7 Kurma
5 zu lesen. Für alle, die nicht immer
Grads an Mobilität - aus verkehrstechnischer als auch elektronischer Sicht.
nur den Aufgaben des Alltags hinterher5 auch
3 mein
8 Versuch,4 laufen möchten, sondern agieren statt
1
Und so scheiterte
den Alltag zu entschleunigen. Ich gebe reagieren wollen, bietet dieses Buch eine
7
6
4
zu, dies ist nicht ganz unabhängig
von Menge Denkanstöße!
meinem Versuchszeitraum. Dieser lag
CARINA TOOREN
18753
15
HWI
Welcome to
my Paradise
Ein Auslandssemester auf Bali
D
ie Entscheidung nach Bali zu gehen
wurde von vielen belächelt, denn
bei dem Stichwort ‚Bali’ denkt man
sofort an Sommer, Sonne, Wasser, Strand
und Surfen und es scheint vielleicht erst
einmal unwahrscheinlich, dass es auf
dieser indonesischen Insel überhaupt
eine Uni gibt. Aber die gibt es wirklich…
zum Glück. Und wieso nicht einfach
mal ein Semester in der Sonne auf einer
wunderschönen Insel verbringen und
in eine fremde Kultur eintauchen? Das
anfängliche Urlaubsgefühl verschwindet
nach den ersten Wochen und plötzlich
erlebt man einen neuen Alltag in komplett neuer Umgebung und man befindet
sich in einem Kulturkreis, der zwar vom
Westen überrollt wird, aber in dem es
noch ganz viel Ursprüngliches zu finden
gibt, was sicherlich in erster Linie auf die
Religion zurückzuführen ist. Der Hinduismus ist die am meisten verbreitete Reli16 gion auf Bali und der Tagesablauf der
Balinesen ist sehr danach ausgerichtet.
Jeden Tag finden mindestens zwei bis
drei Zeremonien statt, bei denen sich
die Leute in Schale schmeißen, ihre
traditionellen Gewänder umwerfen
und Opfergaben (meist Obst) durch
die Straßen in die Tempel tragen
oder ins Meer hinaus entsenden. Bali
wird auch als Insel der tausend Tempel
ZARTBITTER April 2015
HWI
bezeichnet, da jedes Haus seinen eigenen
Tempel hat und die zahlreichen öffentlichen Tempel noch hinzu kommen. Diese
Zeremonien, verschiedene Tänze und
Bräuche versprühen etwas Magisches auf
der Insel, in dem man sehr schnell gefangen wird und sich mittreiben lässt.
Wie leben Austauschstudenten auf Bali?
Zugegeben, hier kam der pure Luxus ins
Spiel: Zu fünft hatten wir uns eine Villa
mit Pool gemietet, hatten zudem eine
Putzfrau und um die Wäsche wurde sich
auch noch gekümmert. Kochen brauchten wir auch nie, denn der Night-Market
war ja gleich um die Ecke, wo es Essen
für weniger als einen Euro gab. Summa
Summarum: Besser ging es eigentlich
nicht.
Die Uni war
nur eine halbe
Stunde mit dem
Roller entfernt.
In
den ersten
ZARTBITTER April 2015
Wochen waren diese 30 Minuten reinster
Überlebenskampf auf der Straße, denn
Balis Verkehr ist ein pures Abenteuer.
Unzählige Roller, Autos, Busse und rollende Verkaufsstände fahren hin und her
und das auch kreuz und quer, aber mit
der Zeit gewöhnte man sich auch daran
und das Rollerfahren entwickelte sich
immer mehr zum Freiheitsgefühl.
Drei Tage die Woche hatten wir Vorlesungen und ein Tag diente der Projektarbeit.
Wir haben viele Case Studies behandelt
und hatten einige Paper nebenher zu
schreiben. Die Räume an der Uni waren
gut ausgestattet und klimatisiert, allerdings kam es öfters mal zu Stromausfällen und es wurde etwas unerträglich in
der Hitze in den Gebäuden zu verbleiben, wo doch draußen die Sonne, Wasser
und Wellen auf einen warteten. Wenn
uns die Professoren zusätzliche ‚Home
Assignments’ aufgedrückt hatten und
wir
wieder mal kläglich aufjaulten
17
HWI
meinten sie immer: ‚Don‘t get stressed,
otherwise you get cancer. Just go surfing‘.
Diese Einstellung hat uns allen natürlich
sehr gut gefallen. Nach der Uni ging es
sofort an den Strand, man schnappte sich
ein Surfboard oder genoss einfach nur
die Sonne und das Wasser.
An den anderen Tagen blieb natürlich
genügend Zeit, um die Insel zu erkunden.
Wir hatten unsere Rucksäcke gepackt,
uns auf die Roller geschwungen und los
ging das Abenteuer. Neben Vulkanbesteigungen (natürlich bei Nacht, damit man
pünktlich zum Sonnenaufgang oben
war), Wanderungen durch Reisterrassen
und einigen Road Trips mit dem Roller
haben wir auch öfters einen Abstecher zu
den umliegenden Inseln gemacht.
Ein Semester auf Bali zu verbringen war
definitiv keine schlechte Entscheidung
und ich bereue es keinesfalls. Auch wenn
der akademische Teil hier nicht im Vordergrund stand, so lernte ich doch viel
darüber hinaus und im Grunde ist ein
Auslandssemester auch ein ‚Sabatical’
vom Unileben.
ELISABETH STERNER
18 ZARTBITTER April 2015
HWI
X-MAX Party
Ein Highlight am Ende des Jahres
J
edes Jahr, wenn die Temperaturen
niedriger werden und die Weihnachtszeit vor der Tür steht, ist es wieder Zeit
für die beste Party die Hamburg zu bieten
hat: die XMAX! Im Anschluss an die
Feuerzangenbowle- Vorstellung ging es
wieder direkt in den WiWi- Bunker mit
dem Ziel, die Nacht zum Tag zu machen.
Schon Mitte des Jahres fand sich ein
Team aus partybegeisterten Studenten
zusammen, um den Abend von Anfang
bis Ende zu organisieren und zu planen.
Dabei war es u. a. wichtig, passende
Sponsoren zu suchen, das Partykonzept
zu überarbeiten und natürlich freiwillige
Helfer/innen für den Abend zu mobilisieren. Als es dann mit großen Schritten
dem 11. Dezember 2014 zuging, konnte
man nicht mehr über den Campus und
durch diverse Mensen gehen, ohne ein
Plakat oder Flyer (dieses Mal mit einer
weniger freizügigen Dame) der XMAX
zu bemerken. Die Erwartungen waren
groß - der Großteil des Feuerzangenbowle-Publikums sollte gleich mit dem
sensationellen Bifi-Sponsoring in den
ZARTBITTER April 2015
WiWi-Bunker gelockt werden. Doch
nicht nur Bifi, sondern zum Beispiel auch
Gauloises, Redbull oder Becks waren
dieses Mal wieder mit an Bord und boten
den Gästen ein abwechslungsreiches
Angebot. Schon nach kurzer Zeit füllte
sich die Tanzfläche und an den verschiedenen Bars herrschte buntes Treiben,
doch durch die gute Organisation musste
man nicht lange auf sein Lieblingsgetränk warten. Einer der Höhepunkte
war natürlich wieder unser Weihnachtsmann mit seinen Weihnachtselfen, die
den Mexikaner an die Partymasse verteilt haben und somit wiederum für gute
Stimmung sorgten. Diese konnte man
aber nicht nur unter den Partygästen
bemerken, sondern auch in der Gruppe
des Orga-Teams und den vielen freiwilligen Helfern. Ein besonderer Dank hierbei für den tollen Einsatz! Alles in allem
war die XMAX 2014 wieder ein voller
Erfolg und wir freuen uns jetzt schon auf
die XMAX im Dezember 2015!
MAREN BODE
19
HWI
StartWiIng-Fahrt 2014
Das „Wir“ im Vordergrund
A
uch dieses Jahr ging es für uns
Ersties des WS 14/15 wieder auf
StartWiIng-Fahrt, dieses Mal nach Bad
Segeberg. Nach der Zugfahrt, bei der
man sich schon fleißig kennenlernte und
die Zimmer eingeteilt wurden, mussten wir unseren Weg vom Bahnhof zur
Jugendherberge in Kleingruppen selbst
finden – bewaffnet mit einer Karte, von
Station zu Station, die von den Projektgruppen vorbereitet wurden. Gar nicht
so einfach, denn bereits beim Finden der
Herberge scheiterten die Ersten.
Nachdem dann doch alle das Ziel
erreicht und ihre Zimmer bezogen
hatten, wurde gegrillt. Anschließend
stattete uns Departmentleiter Prof. Dr.
Ing. Alfred Busse einen Besuch ab, richtete herzliche Willkommensworte an
uns und unterstützte uns tatkräftig bei
der Gestaltung des Abendprogrammes.
Dies bereitete ihm so viel Freude, dass
er es am folgenden Montag noch einmal
in der Vorlesung erwähnte, seinen Spielpartner namentlich nannte und sich für
den netten Abend bedankte.
In den Samstag startete der ein oder
andere etwas müde und durchfroren,
was an einem nächtlichen Ausflug zu
und in einen nahegelegenen Badesee
liegen könnte. Trotzdem waren wir alle
gespannt und freuten uns auf das Programm der Projektgruppen. Die Ingenieursspiele bestanden beispielsweise aus
Turm- und Brückenbauten in Teamar20 beit, einem witzigen Poetry Slam und
einem Konzept für eine neue Fast-FoodKette. Die Ergebnisse waren kreativ und
witzig, es gab tolle Preise zu gewinnen
und immer stand das „Wir“ im Vordergrund. Auch das Abendprogramm ließ
nichts zu wünschen übrig. Vor allem
das Spiel „Power Point Karaoke“, bei
dem der Kandidat eine ihm unbekannte
PowerPoint-Präsentation mit vielen
Diagrammen, Statistiken und Bildern
bekam und hierzu eine frei improvisierte
„Vorlesung“ halten musste, ließ Freudentränchen kullern. Der amtierende Sieger
des Vorjahres, der einen Gastauftritt gab,
wurde durch Party-Peng (Pseudonym;-))
abgelöst, der durch einige komplizierte
Schlussfolgerungen in seiner mehrsprachigen(!!) Vorlesung auf die Einsicht
„Frauen sind geil!“ kam. Die Punkte, die
er seinem Team damit einspielte, reichten
zwar nicht für den Endsieg, dennoch war
er für den Abend der Sieger der Herzen!
Den restlichen Abend wurde sich unterhalten, gefeiert, getanzt und sich gefreut.
Am nächsten Morgen räumten wir
zusammen auf, packten und machten
uns gemeinsam auf den Weg zurück
nach Hamburg. Im Zug konnte in
müde, aber glückliche Gesichter geblickt
werden. Wir alle hatten super viel Spaß,
haben tolle Freundschaften geschlossen
und Freundschaften, die schon vorher
bestanden, vertieft. Wir haben gelernt,
dass der HWI mehr als nur Uni ist und
ZARTBITTER April 2015
HWI
Bad Segeberg: Blick vom Kalkberg
uns gewünscht, dass das Wochenende
noch nicht vorbei wäre. Ich denke, spätestens nach dieser Fahrt wird keiner der
Teilnehmer bereut haben, sich für den
HWI entschieden zu haben.
An dieser Stelle noch einmal ein riesiges
DANKESCHÖN an den FSR und Wi-Ing
Aktiv sowie seine Projektgruppen HWICoaching, ESTIEM, VWI, FSR, Wi-Ing
Aktiv Sport, ZARTBITTER und Hanseatic Consulting, die uns von früh bis
spät entertaint haben und vor allem an
Jan-Daniel Bächer, der das Ganze organisiert und die Verantwortung auf sich
genommen hat, mit seinem Namen für
uns zu stehen.
ZARTBITTER April 2015
Eure Arbeit hat sich gelohnt, wir hatten
ein tolles Wochenende, an das wir uns
noch lange erinnern werden und einen
super Einstieg ins Studium!
JULIANE ERBEN
21
HWI
Kreativ im HWI
Drei Passionen ganz ohne Zahlen
Als herangehende Wirtschaftsingenieure werden wir im HWI darauf gepolt,
Sachverhalte analytisch zu durchdenken und Probleme strukturiert und systematisch zu lösen. Doch Wi-Ings können mehr. In diesem Artikel stellen
sich drei HWI’ler vor und schreiben, wie sie ihre Kreativität mit dem Studium
kombinieren und welche Zusammenhänge sie sehen.
Malte und sein Kunstwerk
„Hallo Zartbitter-Leser, mein Name ist
Malte, ich komme aus Hamburg und
trage diese Stadt im Herzen. Im HWI studiere ich jetzt seit drei Semestern. Dort
sind Taschenrechner und Kugelschreiber
mein Handwerkszeug. Zuhause sind es
Acrylfarben, Pinsel und Spachtel.
Alles begann im Jahr 2013 mit dem
Einzug in meine erste eigene Wohnung.
Ich lege viel Wert auf Design und wollte
meine Wohnung ganz nach meinem
Geschmack gestalten. Im Internet fand
22 ich ganz nette Dinge, doch umgehauen
hat mich davon nichts. Und so fing ich
an, das was mir gefällt, einfach selbst zu
malen. Ich war erstaunt, welche Freude
mir das Malen machte. Seither ist es zu
einer großen Leidenschaft geworden, die
für mich, vor allem als Ausgleich neben
dem Studium, nicht mehr wegzudenken
ist. Beim Malen kann ich abschalten und
den Kopf frei bekommen. Auch einen
ganz neuen Blick habe ich dadurch auf
viele Dinge und kann heute in den allerZARTBITTER April 2015
HWI
meisten Gegenständen etwas Schönes
sehen, z.B. auch in einer Betonbrücke
auf der A7. Deshalb finde ich es wichtig,
seiner Kreativität freien Lauf zu lassen,
ob Kunststudent, angehender Jurist oder
HWI’ler, jeder ist kreativ –auf seine Art.
Im Laufe der Zeit habe ich feststellen
können, dass sich auch andere Leute für
meine Malerei begeistern lassen. Seither
ZARTBITTER April 2015
biete ich die meisten meiner Werke auch
zum Verkauf an.“
Bei Interesse schaut einfach unter
www.malte-arts.de
MALTE SOENKE
23
HWI
24 ZARTBITTER April 2015
HWI
„Hey, ich bin Julia, 21 Jahre alt und studiere im 3. Semester Wirtschaftsingenieurwesen. Vor eineinhalb Jahren bin ich
aus meiner Heimatstadt Kiel nach Hamburg gezogen.
Mit dem Nähen habe ich damals in der
Grundschule angefangen, als meine
Mutter mir ihre Nähmaschine überlassen
hat. Mehrere Jahre habe ich mich daran
versucht, bis ich schließlich meine erste
Tasche gemacht habe. Die Schnittmuster dafür habe ich selbst entworfen und
bis heute immer weiter verändert und
entwickelt. Erst als mich eine Freundin
um eine Tasche bat, fing ich an diese zu
verkaufen. 6-7 Stunden saß ich anfangs
an einer Anfertigung und schnell kaufte
ich mir meine erste eigene Nähmaschine.
Heute besitze ich insgesamt drei Stück.
Ein halbes Jahr vor meinem Umzug
nach Hamburg hatte ich noch den Plan,
ein paar Monate in England zu verbringen und danach in Dänemark Design zu
studieren.
Aber es kam ganz anders: Ich entschied
mich gegen diese Idee, da die Jobaussichten leider sehr ungewiss in dieser Branche sind. Durch meinen Bruder kam ich
stattdessen auf den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen und ich bin sehr
froh, diesen Schritt gemacht zu haben.
Nun ist das Nähen ein Ausgleich zu
meinem Studiengang und eine Möglichkeit, kreativ tätig zu sein. Hamburg hat
meine Art, Taschen zu machen, verändert. Heute brauche ich für eine Tasche
lediglich 1-2 Stunden und mache sie
meist auf Anfrage oder ab und zu einfach
nur so. Meine Familie unterstützt mich
sehr - bei meinem Studium sowie bei
ZARTBITTER April 2015
meinem Hobby.
An diesem Studiengang gefällt mir
besonders, dass man später eine sehr
große Bandbreite an verschiedenen Jobmöglichkeiten hat. Sogar die Möglichkeit, mein Hobby zum Beruf zu machen,
ist nach dem Studium immer noch gegeben. Aber auch einen Ingenieursberuf
kann ich mir später sehr gut vorstellen,
denn auch die Naturwissenschaften interessieren mich. Sie fordern und fördern
das logische Denken. Für mich die perfekte Mischung.
Eine Freundin schrieb mir einmal, dass
sie soeben eine Frau mit einer meiner
Taschen gesehen hatte. Das ist ein sehr
schönes Gefühl, vor allem in einer so
großen Stadt wie Hamburg!
Wenn du mehr erfahren willst, dann
schau doch mal vorbei!“
JULIA TEMP
25
HWI
se
lich
k
c
ü
Gl
nd
u
n
e
in
g
Sin
m
Vo
„Singen - für
mich ist das mehr als
das Summen unter der
Dusche oder das Mitsingen bei einem Konzert der
Lieblingsband. Singen ist
für mich ein Dreh- und
Angelpunkt in meinem
Leben. Seit meinem 7. Lebensjahr bin ich
dabei - im Schulchor, im Gospelchor, auf
Workshops, im Popchor und zwischendurch sogar als Frontfrau einer Band.
Mit einem Umzug, einer neuen Stadt
beginnt für mich auch immer die Suche
nach einem musikalischen Zuhause.
Möglichkeiten gibt es dabei häufig viele
und doch stimmt eines ganz unabhängig
vom Ort: Singen macht glücklich.
Studien belegen, dass Singen die Produktion von Glückhormonen anregt und
gleichzeitig beim Stressabbau
hilft. Das gilt für Profis ebenso
wie für Menschen ohne
Gesangserfahrung.
Hinzu
kommt beim Chorgesang das
gemeinschaftliche Erleben. Ein
Lied klingt nur, wenn die Harmonien stimmen und der Rhythmus
sitzt. Häufig entwickeln sich
im Chor auch Freundschaften über die Proben hinaus.
In einem Gespräch über
das Singen wurde ich
einmal gefragt, wie denn
meine Leidenschaft für das
Singen und mein sehr analytischer Studiengang zusammen26 passen würden. Bei genauerem Hinsehen
wird klar, so groß ist der Unterschied gar
nicht. Beides hat mit der Begeisterung
für eine spezielle Thematik zu tun, erfordert mitunter große Konzentration und
bedeutet einen ständigen Lernprozess.
Singen ist nämlich mehr als nur das Ablesen von Text und Noten. Das simultane
Erinnern von Text, Tonfolge, Rhythmus
und Choreografie fordert immer wieder
aufs Neue heraus und gleicht fast einem
Gehirntraining.
Momentan lebe ich meine Leidenschaft
in einem Gospelchor mitten in Eimsbüttel. Das GOSPEL.CHOR.PROJEKT
versteht das Singen als Aufgabe, die es
immer wieder neu zu bewältigen und
erleben gilt. Die Musik als lebenslanges
Projekt - Das ist sie für mich auf jeden
Fall.“
REBECCA VOIGT
ZARTBITTER April 2015
HWI
Der neue Matheprofessor
im Interview
Die Suche hat ein Ende
Steckbrief (schriftlich):
Das Interview:
Name: Holger Schwarze
Geburtstag: 15.09.1968
Aufgewachsen in: Westerstede
Lebensmotto/Lieblingsspruch:
Wo ein Wille ist auch ein Weg
Mein Lieblingsfüllwort: eben
Lieblingsfarbe: grün
Wenn ich ein Tier wäre, wäre ich…
... ein Vogel
Das wollte ich als Kind immer werden:
Postbote
Mathematik ist…
die einzige Wissenschaft, in der man
etwas eindeutig beweisen kann.
ZARTBITTER:
Hallo
Herr
Dr.
Schwarze… oder sind sie zu diesem Zeitpunkt (Februar 2015) bereits Herr Prof.
Dr. Schwarze?
Schwarze: Nein, ich bin noch kein Professor. Ich nehme an, dass die Ernennung
im Laufe des Märzes stattfindet.
ZARTBITTER: Also kommt Ihr erster Ruf
zum Professor von der HAW? Wie fühlt
sich das an?
Schwarze: Toll!!! Ich hatte auch gar nicht
mehr damit gerechnet, von der HAW zu
hören.
ZARTBITTER: Welche Lehrerfahrungen
bringen Sie mit? Und wie würden Sie Ihr
bisheriges Verhältnis zu Ihren Studenten
ZARTBITTER April 2015
27
HWI
beschreiben?
Schwarze: An der Hochschule Bremerhaven hatte ich einen Lehrauftrag über
ein Jahr in Physik. Außerdem habe ich
in meiner Zeit am Frauenhofer Institut in Bremerhaven auch jede Menge
Abschlussarbeiten betreut. Das Verhältnis zu meinen war ganz gut, glaube ich.
Ich habe jedenfalls keine Beschwerden
gehört und ab und zu gab es auch mal ein
Lob von Studentenseite.
ZARTBITTER: Was fanden Sie selber am
besten an Ihrer eigenen Studentenzeit?
Schwarze: Mir hat besonders gefallen,
dass man jeden Tag etwas Neues lernt.
Ich fand meine Studienfächer, die ich in
Braunschweig studiert habe, ungemein
interessant.
ZARTBITTER: Was glauben Sie ist die
wichtigste Aufgabe eines Professors?
Schwarze: Interesse und Motivation bei
den Studenten wecken halte ich für die
wichtigste Aufgabe als Professor.
ZARTBITTER: Ist die Professur Ihre erste
Zeit in Hamburg?
Schwarze: Nein, ich habe von 2000 bis
2010 bereits in Hamburg gelebt und in
der freien Wirtschaft bei Airbus und
Nordex (einem Unternehmen in der
Windenergiebranche) gearbeitet.
Da der Redaktion bei der Recherche eine
Vermisstenanzeige eines weißen VW
Käfers in Hamburg über den Weg gelaufen ist, überrascht sie Herrn Dr. Schwarze
mit der nächsten Frage:
ZARTBITTER: Zu dieser Zeit hatten
28 Sie einen weißen Käfer? Was hat es mit
diesem auf sich?
Schwarze: Tja, mein Käfer wurde damals
von seinem angemieteten Stellplatz in
der Tiefgarage gestohlen und war eines
Tages einfach weg. Sehr tragische Angelegenheit… Leider ist der Käfer nie
wieder aufgetaucht, aber heute fahre ich
auch wieder einen Käfer.
Die Recherche hat auch den Lieblingssport des neuen Professors verraten:
ZARTBITTER: Ihr liebster Sport ist Tischtennis? Was hat Ihnen an der ehrenamtlichen Arbeit im Sportverein besonders gut
gefallen?
Schwarze: Ich bin Schiedsrichter für
Tischtennis in meinem Verein gewesen. Da bin ich so reingewachsen. Habe
irgendwann ausgeholfen als Not am
Mann war und schon steckt man drin.
Aber gerade, dass man sich gegenseitig
hilft, macht eine Gemeinschaft in einem
Sportverein aus und das gefällt mir auch
am besten: Die Gemeinschaft! Ich finde
es schade, dass der Sportverein heutzutage häufig durch das Fitnessstudio
ausgetauscht wird, welches weitaus anonymer ist.
ZARTBITTER: Glauben Sie, dass die
Tätigkeit nützlich war für Ihren weiteren
Beruf als Mathematikprofessor?
Schwarze: Als Schiedsrichter lernt man
vor relativ großem Publikum zu stehen
und auch mal vor Publikum Fehler zu
machen. Ich glaube mit solchen Situationen umzugehen, ist als Professor in der
Lehre nicht gerade unerheblich.
ZARTBITTER April 2015
HWI
ZARTBITTER: Wie würden sie die Flugbahn eines Tischtennisballs nach einem
Topspin-Schlag mathematisch beschreiben? Die Redaktion hat zur Hilfestellung
Zettel und Stift dabei.
Schwarze: Eine Formel jetzt direkt hinschreiben kann ich nicht so schnell,
dafür ist die Flugbahnkurve zu komplex.
Ich kann Ihnen die Kurve aufmalen:
Der Magnus-Effekt (durch die Rotation
des Balles) verstärkt die Gravitation, die
dafür sorgt, dass der Ball wieder nach
unten fällt und somit wird die Krümmung der Flugbahn bei einem Top-SpinSchlag stark verstärkt.
ZARTBITTER: Gibt es andere Sportarten, die Sie interessieren?
Schwarze: Passiv schaue ich gerne auch
andere Rückschlagsportarten wie Badminton und Tennis.
ZARTBITTER: Was ist Ihr liebstes Verkehrsmittel, um sich in der Stadt zu bewegen und warum?
Schwarze: Das Fahrrad: Es ist schnell,
wendig und schließlich ist Radfahren
auch sehr gesund!
ZARTBITTER: Uns ist zu Ohren gekommen Sie sind Experte im Fahrradschlossknacken? (Natürlich nur dem eigenen...)
Stimmt das? Möchten Sie Ihre Erfahrungen kurz mit der Studierendenschaft
teilen?
ZARTBITTER April 2015
Schwarze (lacht): Das ist ja eine ganz
aktuelle Geschichte: Ich habe vor kurzem
meinen Fahrradschlüssel verloren und
musste dementsprechend mein eigenes
Fahrradschloss knacken. Leider hat diese
Aktion zu einem großen Menschenauflauf geführt und zwei Polizeiwagen
waren auch schon vor Ort. Aber ich hatte
vorsichtshalber sowohl Fahrradpass als
auch die Rechnung des Rades bei mir.
Jetzt noch einige Entweder-Oder-Entscheidungen:
ZARTBITTER: Eher in der City wohnen
und für die Arbeit aus der Stadt raus oder
ländlicher wohnen und für die Arbeit in
die Stadt rein?
Schwarze: Zentral wohnen!
ZARTBITTER: Kaffee oder Tee?
Schwarze: Tee.
ZARTBITTER: Sind Sie Eule oder Lerche?
Schwarze: Lerche.
ZARTBITTER: Müsli oder Brot zum
Frühstück?
Schwarze: Brot.
ZARTBITTER: Nordsee oder Ostsee?
Schwarze: Ostsee.
ZARTBITTER: Was wünschen Sie sich
von Ihren zukünftigen Studierenden?
Schwarze: Interesse und Nachfragen.
ZARTBITTER: Vielen Dank für das nette
Gespräch…
Die ZARTBITTER-Redaktion heißt
Herrn Prof. Dr. Schwarze herzlich willkommen im HWI. Wir wünschen Ihnen
einen guten Start als Professor und
das Ihre Erwartungen nicht enttäuscht
werden.
KATRIN SCHIRMER
29
HWI
Shanghai: Alles bleibt anders
Master in China
S
inping Lu, Linping Bei Lu!“ sage ich
zum Taxifahrer. „Sinping Lu, Linping
Bei Lu?“ fragt der Fahrer verständnislos. Ich nicke. Seltsamerweise versteht er
erst jetzt, wo ich hinmöchte und strahlt.
Mehr Kommunikation ist nicht möglich,
aber es reicht mal wieder um in meine
Wohnung zu kommen, die ich mit zwei
Berliner Kommilitonen teile.
Nachdem ich im Sommersemester
2013 mein Bachelor-Studium am HWI
beendete, schrieb ich mich zum Wintersemester 2013/14 für den Master Wirtschaftsingenieurwesen an der TU Berlin
ein. Im Rahmen eines DoppelmasterProgrammes absolviere ich derzeit ein
Auslandsjahr an der Tongji-Universität
in Shanghai.
Der Kulturschock nach meiner Ankunft
fiel um einiges heftiger aus, als ich erwartet hatte. Ich war 2010 bereits einmal
für zwei Wochen in Tokio im Urlaub.
In meiner Vorstellung war Shanghai
die chinesische Variante der japani-
30 schen Hauptstadt, aber weit gefehlt. Am
augenscheinlichsten trat dies gleich zu
Beginn bei der Verständigung mit den
Einheimischen zu Tage. Ich musste auf
der Suche nach meiner Unterkunft vier
Leute ansprechen, bis ich endlich jemanden fand, der mir mit Anweisungen wie
„straight“, „left“ und „right“ die Richtung zeigen konnte.
In meiner Bleibe angekommen, wollte
ich zuerst meine Freundin und meine
Eltern über meine Ankunft informieren,
aber die in Anlehnung an die Chinesische
Mauer genannte „Great Firewall“ hält
wirklich was sie verspricht. Sie bewahrt
den gemeinen Kommunisten einwandfrei vor den zersetzenden, gefährlichen
Einflüssen des westlichen Imperialismus in Form von Facebook, Google und
YouTube. Folglich legte ich mir, wie
angebliche 10 % der chinesischen Internet-Nutzer, einen kostenpflichtigen
VPN-Client zu. Hiermit erhalte ich nun
regelmäßig eine IP-Adresse aus Hong
ZARTBITTER April 2015
HWI
Kong und komme nun in den nicht mehr
ganz so selbstverständlichen Genuss des
weltweiten Netzes.
Neben der hohen Luftfeuchtigkeit und
dem Smog (welcher meines Erachtens
aber eher auf dem Gemüt als tatsächlich
spürbar auf der Lunge lastet) erforderte
das Essen anfänglich eine weitere größere Umstellung. Auch nach fünf Monaten habe ich mich noch nicht vollends
an Nudelsuppe statt Käsebrötchen zum
Frühstück gewöhnt und immer noch
ziehe ich einen Neuköllner Döner einer
Portion Tofu mit Reis vor. Trotzdem
habe ich die vielfältige chinesische Küche
zu schätzen gelernt. Frittierte Jiaozi und
als Hauptgericht Rindfleisch mit Pak
Choi werde ich in Deutschland definitiv
vermissen.
Meine Gast-Universität, die Tongji, ist
mit ca. 55.000 Studenten die mit Abstand
größte Universität in Shanghai. Sie ist
hauptsächlich auf zwei großen Campus
angesiedelt, welche mit ihren Sportplätzen, Wohnheimen und Lehrgebäuden
jenen aus amerikanischen Spielfilmen
ähneln. Den Großteil meiner Veranstaltungen besuche ich am ChinesischDeutschen-Hochschulkolleg (CDHK),
einer Fakultät, welche zur Hälfte durch
den DAAD finanziert wird. Ursprünglich gedacht für die Ausbildung chinesischer Germanistik-Studenten, sind in
den letzten Jahren immer mehr deutsche
Austauschstudenten dorthin gekommen.
Wir alle profitieren von deutschen Professoren (eingeflogen für Blockveranstaltungen), ECTS-Modulen und einem dem
Studium in Deutschland vergleichbaren
Niveau. Diese Umstände erleichtern eine
Anerkennung der erbrachten Leistungen in Deutschland erheblich. Daneben
ZARTBITTER April 2015
31
31
HWI
belegte ich an der International School
einen Chinesisch-Sprachkurs sowie eine
Veranstaltung zur Chinesischen Außenpolitik in Englisch.
Mit dem räumlichen und dem zeitlichen
Abstand verändern sich auch gleichzeitig die Perspektiven auf die deutsche
Tagespolitik. Vor dem Hintergrund
des Pekinger APEC-Gipfels erscheinen
Pegida-Demonstranten noch kleinbürgerlicher als sie eh schon sind.
Bei Shanghai handelt es sich zweifelsfrei
um eine Boomstadt des 21. Jahrhunderts
am Puls der Zeit. Während man in Hamburg mehrere Jahre für den Bau von zwei
U-Bahn-Stationen benötigt, wurden seit
2009 in Shanghai sieben neue U-BahnLinien mit 136 Stationen eröffnet. Von
der Stadt geht eine Dynamik aus, die eine
enorme Faszination ausübt. Der nächtli-
che Blick vom Bund (der Jungfernstieg
von Shanghai) auf die beleuchtete Skyline von Pudong am gegenüberliegenden
Ufer des Huangpu River (die Elbe von
Shanghai) ist überwältigend. Shanghai
ist aber auch eine Stadt der Gegensätze.
Mit dem Elektroroller durch die Gassen
der Altstadt, vorbei an Garküchen und
kleineren Handwerksbetrieben und Teestuben, vergeht die Freizeit wie im Fluge.
Wirklich schade sind jedoch, wie bereits
erwähnt, die Sprachbarrieren, die einen
näheren Kontakt zu den Einheimischen
deutlich erschweren. Die sozialen Kontakte beschränken sich deshalb leider
auf Austauschstudenten und die geringe
Anzahl englischsprechender Chinesen.
Trotzdem hat mein Aufenthalt mir einen
realistischen Einblick in den Alltag eines
chinesischen Großstädters ermöglicht
und eine Vielzahl von neuen Erfahrungen beschert, wie ich sie niemals in Berlin
oder Hamburg hätte machen können.
Übrigens, vor ein paar Tagen hat der
Taxifahrer zum ersten Mal nicht meine
Worte wiederholt, sondern auf Anhieb
verstanden, wo ich hinwollte.
BERND KLEIHAUER
32 ZARTBITTER April 2015
HWI
Interview mit Dr. Jürgen Sandau
I
n unserer neuen Interviewreihe
alumni@work werdet ihr einen exklusiven Einblick in das Berufsleben einiger
HWI-Alumni erhalten. Für das erste
Interview konnten wir Dr. Jürgen Sandau
gewinnen. Als Kurzinformation vorab:
Dr. Sandau beendete das Diplom im Jahr
2001 und engagierte sich während seines
Studiums unter anderem für die Zartbitter. Die HWI-Masterstudenten werden
ihn aus der POM-Vorlesung von Professor Schmidek kennen. Wir haben einen
kleinen Fragenkatalog zusammengestellt, dessen Antworten euch nun sicher
interessieren werden.
ZARTBITTER: Sie haben nach ihrem
Studium direkt eine Stelle in der weltweit
größten Beratungsfirma angenommen.
Viele HWIler zieht es nach dem Studium
in den Bereich des Consultings. Was genau
hat Sie an der Beraterposition gereizt?
Dr. Sandau: Der Grund ist eigentlich
ganz simpel: Ich hatte am Ende meines
Studium (trotz zahlreicher Praktika)
immer noch keine klare Vorstellung,
was ich wirklich beruflich machen will –
also habe ich mir gesagt: Wenn Du noch
nicht weißt, worauf Du am Ende wirklich
Appetit hast, such‘ Dir für die ersten 2-3
Jahre ein Unternehmen aus, wo zumindest die „Zutaten“ stimmen – und das
waren für mich 1. eine Branche mit
ZARTBITTER April 2015
einem spannenden und abwechslungsreichen Aufgabenfeld, 2. ein inspirierendes Team und 3. eine gute Ausgangsbasis
und „Door Opener“ für das, was danach
kommt, wenn Du verschiedene Branchen, Funktionen, Länder und Leute
kennengelernt hast. Außerdem hatte ich
u.a. auch bei McKinsey mal ein Praktikum gemacht, das wirklich spannend
war!
Aus den 2-3 Jahren sind dann am Ende
mehr als 10 Jahre geworden, bevor ich
von McKinsey zu Kienbaum gewechselt bin, wo ich derzeit als Mitglied der
Geschäftsleitung für die Automotive
Practice Group tätig bin - sowohl im
Management Consulting als auch im
Executive Search (also dem Coaching
und der Besetzung von Führungskräften.)
ZARTBITTER: Fühlten Sie sich durch das
Studium des HWIs gut auf diese Position
und auch bezüglich der sehr hohen Anforderungen vorbereitet?
Dr. Sandau: Tja – wenn Sie hören wollen,
wieviel Prozent des (für die Klausuren
auswendig) Gelernten (Folien) ich in der
Praxis anwenden kann, würde ich mal
10% schätzen. Das ist aber immer noch
doppelt soviel wie in den meisten anderen Studiengängen, da bin ich mir sicher.
Das Studium ist ja auch nicht dafür da,
33
HWI
meterweise Fachliteratur auswendig zu
lernen und Folien abzuschreiben – dazu
wäre mir meine Lebenszeit auch viel zu
schade. Ich bin allerdings froh und dankbar, dass ich von vielen Themen einmal
gehört habe und mich damit auseinandergesetzt habe, damit ich Sie aufgreifen, verknüpfen und ggf. vertiefen kann
– und ich muss wissen, wo ich die Informationen später einmal finden kann. Ein
Studium soll doch m.E. dazu dienen,
die Lern- und Beurteilungsfähigkeit zu
erhöhen.
Mir sagte ein weiser Professor am
Anfang meines Studium einmal, dass das
Studium vor allem dazu diene, zu lernen
wie man lernt, d.h. sich möglichst schnell
in neue Sachzusammenhänge einzudenken und Dinge miteinander interdisziplinär zu verknüpfen, z.B. wie Ingenieure
im Gegensatz zu Kaufleuten denken…
Und das lernt man m.E. im HWI immer
noch sehr gut! Die wissenschaftliche
Abschlussarbeit -idealerweise in Zusammenarbeit mit einem Unternehmenbildet zudem eine gute Brücke in die
Praxis. Ich habe damals das theoretische
Prinzip der Fertigungssegmentierung
auf ein mittelständisches Unternehmen
der Elektroindustrie anwenden dürfen
– und muss sagen, dass ich von dieser
praktischen Erfahrung sehr viel profitiert
habe. Am spannendsten sind nämlich
immer die Reibungspunkte zwischen
Theorie und Praxis, wobei der größte
Faktor dabei ohnehin meist der Mensch
ist, über den man im Studium noch viel
zu wenig lernt.
ZARTBITTER: Was würden Sie sagen ist
34 für Sie die eine Fähigkeit, die Sie in Ihrer
Studienzeit erlernt haben, die für Ihren
beruflichen Werdegang aus heutiger Sicht
am wertvollsten und am hilfreichsten
erscheint?
Dr. Sandau: Verschiedene Sachzusammenhänge schnell zu erfassen, mich in
eine Materie einarbeiten und Dinge zu
verknüpfen, um sie anschließend kritisch zu beleuchten - und mir am Ende
meine eigene Meinung zu bilden. Außerdem habe ich gelernt, mich und mein
Studium zu organisieren (in einem nicht
immer ganz reibungsfreien Ablauf zwischen drei Hochschulen…) Das hilft mir
auch heute immer noch sehr!
ZARTBITTER: Würde Ihre Wahl auch
heute wieder auf den HWI fallen? ;)
Dr. Sandau: Aber ja!!! Ich glaube, der
HWI liefert immer noch eine sehr gute
Basis für eine vielfältige berufliche Tätigkeit – das zeigt auch das breite Spektrum
an Alumni, die in Beratung, Industrie
und Hochschule überall vertreten sind.
Zudem gefällt mir am HWI gerade der
Hochschulübergreifende
Charakter,
auch wenn es da natürlich immer wieder
viele Reibungspunkte und organisatorische Herausforderungen gibt. Aber die
gibt es in der Berufspraxis später noch
viel mehr, glauben Sie mir! Und der
HWI hat seit jeher gelebt vom persönlichen Engagement der Studierenden und
Lehrenden. Man kann das Studium bloß
„durchlaufen“ oder eben aktiv gestalten
(z.B. bei der Zartbitter, Wi-Ing Aktiv,
ESTIEM, Mentoring u.v.m.). Auch wenn
viele der Professoren, die ich noch erleben durfte schon im wohlverdienten
ZARTBITTER April 2015
HWI
Ruhestand sind, gibt es immer noch ein
sehr gutes Angebot an fachlich hochwertiger und zugleich praxisorientierter
Lehre. Die Vielfalt an Möglichkeiten,
die die drei Hochschulen bieten, sind
jedenfalls größer als alles, was ich sonst
so in der Hochschullandschaft kenne.
Was Sie daraus machen - das liegt ganz
an Ihnen. Und mir ist ein engagierter
HWIler tausendmal lieber als ein EinserKandidat aus einer Privat-Uni. Da sehen
die Lebensläufe alle gleich aus…
Ich hoffe allerdings, dass das Bachelor/
Master-System die Freiheitsgrade im
Studium nicht zu sehr einschränkt, das
wäre sehr schade. Ich konnte damals
noch ohne Probleme mein eigenes Curriculum mit spannenden Lehrveranstaltungen anreichern, so habe ich mich z.B.
gleich im ersten Semester jede Woche
in eine Vorlesung der Philospohie-Studenten gesetzt und habe mir mit Interesse Immanuel Kant anhören dürfen,
außerdem Wirtschaftsenglisch und
einen Schwedisch-Kurs, wo u.a. auch
jede Menge hübscher Damen saßen,
die alleine schon die Vorlesung wert
waren…!
ZARTBITTER: Sie waren bereits während ihrer Studienzeit schon sehr im HWI
engagiert und halten nun sogar einige
Vorlesungen im Mastermodul Prozessund Operationsmanagement. Ihre Vorlesungen sind unter den Studenten sehr
beliebt. Werden die künftigen Masterjahrgänge auch dieses Vergnügen haben?
Dr. Sandau: Ob die Vorlesung beliebt
ist, kann ich nicht beurteilen, aber Prof.
Schmidek und ich versuchen zumindest,
ZARTBITTER April 2015
die Themen so interaktiv und praxisnah
wie möglich zu gestalten, damit interessierte und aktive Studierende möglichst
viel daraus für sich und ihre spätere
berufliche Praxis mitnehmen können.
Die Diskussionen, die da entstehen, sind
immer sehr spannend – und ich lerne da
auch immer wieder eine Menge neuer
Ideen, weil wir die Studierenden ermutigen, mit frischem Blick ihre eigenen
Ideen einzubringen (u.a. in eine eigene
„Modellfabrik“)
Mir macht es jedenfalls sehr viel Freude,
mit engagierten jungen Menschen
zusammenzuarbeiten – und ich hoffe,
dass meine berufliche Tätigkeit das auch
in Zukunft noch zulassen wird. Sonst
würde mir wirklich etwas fehlen!
ZARTBITTER: Nehmen wir an, Ihr
20-jähriges Ich beginnt im Herbst mit
dem Studium und Sie dürfen ihm einen
Ratschlag mit auf den Weg geben, welcher
wäre das?
Dr. Sandau: Also erstmal würde ich
mich sehr freuen, dass ich nochmal studieren darf – das ist nämlich eine tolle
Zeit gewesen!
Dann würde ich mir einen Rat erlauben:
Glauben Sie nicht alles, was die Professoren Ihnen erzählen, hinterfragen Sie
Dinge mal kritisch und lassen Sie sich
ggf. überzeugen (aber nicht überreden!)
- oder eben auch nicht.
Mir ist klar, dass Sie auch studieren,
um eine gute Note zu bekommen. Aber
so ein Studium ist mehr als reine „Prüfungs-Bulimie“, bei der es darum geht,
in kurzer Zeit möglichst viel auswendig
zu lernen, um es nach der Prüfung mög35
HWI
lichst schnell wieder auszuspucken…
Bedenken Sie mal dass ein Mensch
durchschnittlich gerade einmal
ca.
28.550 Tage auf dieser Erde lebt. Stellen Sie sich vor, am Ende Ihres Lebens
wird –für die Nachwelt- für jeden Tag
Ihres Lebens ein Exponat in ihrem persönlichen Museum ausgestellt. Welche
Bilder sollen da hängen? Nur Bilder, wo
Sie traurig dreinschauen, gestresst sind
und 800 Seiten Folien auswendig lernen?
Sich über Professoren und Kommilitonen aufregen? Oder sollen es Bilder
sein, wo Sie etwas Sinnvolles tun, Freude
haben am Lernen, spannende Momente
(gemeinsam) durchleben und jeden Tag
ein neues Aha-Erlebnis haben?
Fragen Sie sich mal gerade, ob das
heute ein „guter Museumstag“ ist oder
nicht – oder besser: was Sie tun wollen,
um daraus einen „guten Museumstag“
zu machen. Aber entscheiden Sie am
besten bevor es zu spät ist und die meisten Exponate in ihrem Museum schon
fertig sind! Haben Sie Mut, der/die zu
sein, die Sie sind und nicht, was andere
aus Ihnen machen wollen. Erkennen Sie
Ihre Stärken und Lernfelder und tun Sie
sich zusammen mit Kommilitonen, die
„komplementär“ sind, um miteinander
und voneinander zu lernen! Nehmen Sie
sich Zeit, Ziele zu setzen und sich Pläne
zu machen – aber seien Sie flexibel, wenn
der direkte Weg nicht zum gewünschten
Ziel führt. Waren das jetzt genug Ratschläge? Am Ende müssen Sie sowieso
Ihren eigenen Weg finden – und den hat
bisher noch jeder HWIler gut gemeistert…!
ARTUR MELNIK
36 ZARTBITTER April 2015
HWI
Ein Nachruf
Prof. Dr. Günter Altrogge († 1. Juli 2014 in Hamburg)
„Wenn ihr an mich denkt, seid nicht traurig. Erzählt von mir und traut euch
ruhig zu lachen. Lasst mir einen Platz zwischen euch, so wie ich ihn im
Leben hatte.“
(Antoine de Saint-Exupéry)
D
en Prof. Dr. Günter Altrogge kann
das ZARTBITTER-Team wohl als
einen ihrer treuesten Leser bezeichnen
- und bestimmt war der ehemalige Professor der Universität Hamburg wohl
der älteste Leser unserer Zeitschrift.
Leider ist Herr Prof. Atrogge im Sommer
2014 im Alter von 75 Jahren in Hamburg verstorben. Wir von der ZARTBITTER-Redaktion möchten den lieben
Angehörigen des Herrn Professors unser
herzlichstes Beileid aussprechen und in
diesem kleinen Beitrag an ihn und sein
unerschöpfliches Engagement für unseren Studiengang erinnern.
Herr Prof. Altrogge hat sich in seinen
Zeiten als Professor an der Uni Hamburg (seit 1976) in schwierigen, turbulenten Zeiten des HWI stets für diesen
eingesetzt. Als Diplomingenieur und
-kaufmann fühlte er sich dem HWI
verbunden und war darüber hinaus
Befürworter des Hochschulübergreifenden Systems für Wirschaftsingenieure.
Er war stets - auch noch im Rentenalter
- an Entwicklungen unseres Studiengangs interessiert. So pflegte Herr Prof.
ZARTBITTER April 2015
Altrogge regelmäßigen Kontakt zu den
jeweiligen Redaktionsleitern der ZARTBITTER und hielt sich über das aktuelle
Geschehen auf dem Laufenden. Außerdem studierte und sammelte er sämtliche
Ausgaben der ZARTBITTER und pflegte
somit womöglich die größte jemals dagewesene ZARTBITTER-Sammlung. In
seiner Zeit an der Universität Hamburg
waren Investition und Finanzierung,
Produktionsplanung, Produktions- und
Kostentheorie, Umweltforschung und
Unternehmenstheorie seine Forschungsund Lehrschwerpunkte.
Die ZARTBITTER-Redaktion dankt an
dieser Stelle für das unerlässliche Interesse und unterstützende Engagement,
das Prof. Dr. Günter Altrogge dem HWI
entgegenbrachte. Mögen enthusiastische
HWI-Befürworter folgen und sein Einsatz als Vorbild wirken!
KATRIN SCHIRMER
37
HWI
HWI UNITE!
Das enorme Engagement der Studierenden zahlt sich aus!
I
n den Tagen der ersten Oktoberwoche
2014 begrüßte der traditionsgeprägte
HWI seinen 40. Jahrgang. In gleichem
Atemzug nahm die Studierendenschaft
mit starkem Bedenken Kenntnis von den
angedachten Veränderungen:
Ab 2015 soll es nur noch 131 und ab 2016
nur noch 111 Bachelor-Studienanfängerplätze geben! Dies stellt einen extremen
Einschnitt in die Studienbedingungen
dar, den wir alle noch zu spüren bekommen. Denn die Folgen sind noch stärker:
Überbuchte Vorlesungen und Übungen
sowie eine unzureichende Seminar- und
Abschlussarbeitsbetreuung. Zudem steht
als Worst-Case-Szenario die Abschaffung des HWI im Raum!
Seit der Taufe des HWI hat sich die
Hochschullandschaft in vielen Facetten
verändert, mit besonderem Hinblick
auf die Neugestaltung des „Drei-Säulen-Modells“ und die Bologna-Reform.
Immer haben sich Lehrende und Lernende an den runden Tisch gesetzt und
mit beachtenswertem Aufwand an Konzepten zu arbeiten, um den HWI bestmöglich auf die neuen Anforderungen
auszurichten. Aber auch diesmal sahen
sich die engagierten Studenten einer
Goliath-Aufgabe gegenüber. Die verfasste Stellungnahme an die Verantwortlichen der UHH traf auf offene Ohren
und wohlwollende Gemüter. Teilweise
sind den Lehrenden die Hände gebunden, wenn sie anderweitig getroffene
Entscheidungen umsetzen müssen, mit
denen sie selbst nicht konform sind.
Genau hier ist dann die breite Meinung
Entwicklung der Bachelor-Studienanfängerplätze (Quote bei Reduzierung der Studenplätze ab 2015)
38 ZARTBITTER April 2015
HWI
Der Offene Brief ausdrucksvoll verpackt!
der Studierendenschaft gefragt. Der
transparente Dialog mit dem Dekanat der neugegründeten Fakultät BWi
brachte viel Licht ins Dunkel!
Die Anzahl der Studienanfängerplätze
wird von dem Dekanat BWi vorgeschlagen, weil eine jährliche Steigerung von
0,88% des UHH-Budgets (laut Hochschulvereinbarung) die durchschnittliche Inflation von 2% nicht aufhebt,
sodass sich real eine Budgetkürzung
ergibt. Dadurch müssen Personalstellen
gestrichen werden, was auch eine Studienplatzreduzierung nach sich zieht. Wie
die Sparmaßnahmen der UHH umgesetzt werden, wird alle 4 Jahre hochschulöffentlich und gremien-diskutiert im
STEP (Struktur und Entwicklungsplan)
festgesetzt. Im STEP 2012 wurde beispielsweise die Reduzierung der BWLBachelor-Studienanfängerplätze von 430
auf 330 festgesetzt. Im Endeffekt ist es
also die Abrede (weder hochschul- noch
öffentlich) zwischen dem Präsidium und
der Behörde für Wissenschaft und Forschung, die besagen soll, dass im Bereich
BWi in relevanter Weise gekürzt wird.
Mit den gegebenen Informationen wurde
ZARTBITTER April 2015
in der letzten Oktoberwoche ein offener
Brief an Senat, Bürgerschaft und UHH
verfasst, der die Einsparungen in klarem
Widerspruch zu diversen öffentlichen,
wirtschaftlichen und wissenschaftlichen
Interessen, sowie den Interessen der Studierenden darstellt.
Während in der Bürgerschaft eine
kleine schriftliche Anfrage (Drucksache
20/13524) gestellt wurde, überlegten die
Studenten wie sie im Notfall den kompletten HWI zu einer Demonstration
mobilisieren könnten, ähnlich wie am
06.11.2006 vor dem Rathaus.In der ersten
Novemberwoche erreichte uns dann aber
die Lösung des Problems, denn der Bund
hatteauf der GWKin Bonn beschlossen
den Hochschulpakt zu erweitern (HSP3)
und ab 2016 neue Mittel in großem
Umfang bereitzustellen. Damit wirddie
Bachelor-Studienplatzanfängerzahl von
150 im HWI auch bis 2020 gesichert sein.
Für 2015 werden verfügbare Restmittel
der UHH zur Finanzierung genutzt.
Aus meiner Sicht war dies eine sehr
interessante Erfahrung, weil ich Einblick erhalten habe, wie die akademische
Ablauforganisation funktioniert, also wie
sich dort die Rädchen drehen. Außerdem
ist mir klar geworden, wie wichtig der
offene Austausch zwischen Lehrenden
und Lernenden ist. Denn beide wollen
nur das eine: Die Wissenschaft vorantreiben!
LENNART DRÜCKER
39
HWI
Studium und Praxis
... gehören einfach zusammen.
Für uns Wirtschaftsingenieure ist die Suche nach der optimalen Einstiegsposition häufig von Unsicherheit geprägt. Anders als viele Leidtragende der
Generation Praktikum erlebe ich diese Unsicherheit allerdings nicht als „Was
finde ich? Finde ich überhaupt etwas?“, sondern als „Was will ich überhaupt?
Was kann ich?“.
I
n dem Punkt ist eine derart breit
gefächerte Ausbildung wie der HWI,
Fluch und Segen zugleich. Es gibt eine
trügerische Sicherheit, als Absolvent
eines national bekannten Wirtschaftsingenieurstudiums eine gute Position zu
finden. Die Chance besteht absolut und
viele unserer Kommilitonen bekleiden
heute Top-Positionen. Um dorthin zu
kommen, darf man sich allerdings nicht
treiben lassen – von Rechnungswesen
über Verkaufsförderungsmanagement
zu Technischer Mechanik. Dann bleibt
am Ende die berechtigte Frage, welchen
fachlichen Mehrwert ich einem Unternehmen abgesehen von bestätigter akademischer Arbeitsweise bieten kann.
Ich halte es daher gerade als Wirtschaftsingenieur für essentiell, sich während des
Studiums verschiedene Unternehmen
anzugucken und zu erleben wie diese
arbeiten und wie man sich dort einfügt.
Ich habe für mich den Weg gewählt, mir
verschiedene
Beratungsunternehmen
anzuschauen. Zum einen, weil der Einstieg als Berater für mich seit Beginn des
Studiums eine priorisierte Option war,
zum anderen weil ich so verschiedene
40 Branchen kennenlernen wollte. Und
nicht zuletzt, weil das Thema Projektarbeit mit wenigen Ausnahmen in unserem
Studium leider nicht im Curriculum zu
finden ist, für viele aber Voraussetzung
für einen spannenden Berufseinstieg
darstellt.
Vergleich große/kleine Beratung
Ich habe als Werkstudent und Praktikant
verschiedene Beratungen kennengelernt.
Klein und groß, eher national und sehr
international,
Ellenbogenmentalität
und familiäre Arbeitsatmosphäre, strategische Themen und operativer Fokus.
Dabei hat (fast) jede Beratung Vor- und
Nachteile gehabt. Für mich war es daher
gut, mir unterschiedliche Unternehmen
angeguckt zu haben. Abgesehen von den
praktischen Erfahrungen brachte mir
das nämlich Folgendes: Im Prinzip eine
Profilschärfung meines idealen Arbeitgebers. Meine Erfahrung aus drei Beratungen stellt sich dabei ungefähr wie in
der Abbildung dar, wobei viele Punkte
lediglich Tendenzen und sicherlich nicht
allgemeingültig sind.
ZARTBITTER April 2015
HWI
Masterarbeit bei Arkwright
Momentan hat mich mein Weg während der Masterarbeit zu Arkwright
Consulting geführt. Dass ich eine praxisorientierte Masterarbeit in einem
Unternehmen schreiben will, stand früh
fest. So eine Konstellation empfinde ich
als geeignetes Bindeglied zwischen Studium und Beruf, um sich einerseits mit
seinem Schwerpunktthema genauer
auseinanderzusetzen und andererseits,
wertvolle Kontakte für den Berufseinstieg zu knüpfen. Idealerweise lernt
man dabei bereits einen potentiellen
Arbeitgeber kennen. Bei Arkwright war
ich vorher bereits als Werkstudent tätig,
bevor ich für ein Praktikum bei Porsche
Consulting nach Stuttgart ging. Als es
darum ging, das ideale Paket für meine
Abschlussarbeit zu finden, habe ich mit
Arkwright die für mich optimale Lösung
gefunden – ich kann ein Thema bearbeiten, das exakt meinen Vorstellungen entspricht, ich werde für die Abschlussarbeit
entlohnt und ich genieße eine kompetente Betreuung. Durch meinen Schwerpunkt Energietechnik lag der Wunsch
nahe, ein energienahes Thema zu bearZARTBITTER April 2015
beiten. Da ich wusste, dass Arkwright
im Energiebereich aktiv ist, suchten wir
gemeinsam nach einem Thema, das für
beide Seiten einen Mehrwert generierte.
Dass wir in diesem Punkt fündig und
einig wurden, ist sicherlich auch ein
Vorteil eines kleinen Unternehmens,
bei dem solche Sachen auf dem kurzen
Dienstweg sehr unbürokratisch und
individuell abgestimmt werden können.
So bearbeite ich momentan ein spannendes, sehr aktuelles Energiethema, dessen
wissenschaftliche Beleuchtung und die
möglichen Ableitungen daraus auch für
Arkwright wertvoll sein können.
Ja, neben dem Studium zu arbeiten
ist aufwendig. Gut, wenn man flexible
Arbeitszeiten hat. Ein Investment bleibt
es immer und je nach persönlich nötigem Aufwand für das Studium kann die
studentisch lieb gewonnene Freizeit darunter leiden. Es lohnt sich. Spätestens
zum Berufseinstieg wird sich die aufgewendete Zeit amortisieren. Und auch
wenn gebrauchte Erfahrungen nur einen
sehr begrenzten Wert haben: Rückblickend kann ich nur sagen, dass ich noch
früher hätte anfangen sollen.
YANNIC MÜLLER
41
PROJEKTGRUPPEN
Der Wi-Ing Aktiv Vorstand 2015
... stellt sich vor
L
iebe Projektgruppenleiter, WiingAktiv-Engagierte und HWI-Mitstudenten, wir als neuer Wiing-Aktiv
e.V. Vorstand 2015 möchten die Gelegenheit nutzen, um uns bei euch vorzustellen. Wir, das sind: Benafsche Amiri
(stellvertretender Vorsitz, Buchhaltung;
5.Semester), Kilian Hiestermann (Kommunikationsagent; 1.Semester), Christine Mack (Vorsitz, Firmenkontakte;
5.Semster) und Nils Martens (Finanzen;
5.Semester).
Mit Leib und Seele haben wir uns dazu
verschrieben den „HWI-Spirit“ weiter
(auf)leben zu lassen. Dabei ist euch
unser Engagement sicher. Für eine gute
Zusammenarbeit in Zukunft setzen wir
auf eure Mithilfe, damit eine anregende
42 Streitkultur entwickelt und etabliert
werden kann: Dazu brauchen wir euer
Feedback und zwar nicht erst am Ende
unserer Amtszeit, sondern möglichst
laufend.
Hier ein kleiner Einblick in unsere
Zukunftsplanung:
Interessant für uns alle sind sicherlich
die Workshops und Seminare unserer
Kooperationspartner (Lischke, 4flow,
67rockwell, Lufthansa Technik, MLP) zu
denen ihr auf der Homepage bei Zeiten
noch Genaueres findet.
Des Weiteren wird gerade an einer
neuen Kooperation mit einem Konzern
mit Produktionsbereich gearbeitet. Wir
halten euch auf dem Laufenden.
Unser größtes Sorgenkind ist momentan
ZARTBITTER April 2015
PROJEKTGRUPPEN
unsere Homepage. Ich denke, ihr wisst
worüber wir sprechen. Technikaffine
Studenten und Hobbyprogrammierer,
die Lust haben sich an einem spannenden Projekt zu beteiligen, können sich
gerne direkt bei uns melden. Debattieren
wollen wir unter anderem die Performance, das Layout und die Benutzerfreundlichkeit.
Ein weiteres Projekt mit unserem Homepagebetreiber HQLabs ist das Wiederbeleben des altbewerten Alumni-Buches
in digitaler Form, welches vom AHWITeam als Projekt betreut wird. Das
Alumni-Buch ist eine tolle Gelegenheit
uns von Massenportalen wie Linked-In
abzuheben und den „HWI-Absolventen“
als Markenzeichen zu pflegen. Wobei
die Informationsgabe (Lebenslauf etc.)
natürlich weiterhin auf freiwilliger Basis
beruht. Als Bonus haben wir dadurch
auch einen wirtschaftlichen Nutzen für
unseren gemeinnützigen Verein.
Das nächste Großprojekt, das ansteht,
ist unser Absolventenball: Der Grund,
wofür Wiing-Aktiv e.V. als Verein 1991
ursprünglich gegründet wurde.
ZARTBITTER April 2015
Wie jedes Jahr sind außer den Absolventen und ihre Familien, unsere Professoren und natürlich auch IHR herzlich zu
den Feierlichkeiten eingeladen.
Der enorme Vertrauensvorschuss, in
Form der Wahlen, spornt uns an, eure
Erwartungen an uns als Wiing-AktivVorstand mit all unserer Kraft zu erfüllen.
Besonders bedanken möchten wir uns
beim bisherigen Vorstand (Lennart Drücker, Christoph Kaufmann und Katrin
Schirmer) für die Transparenz in der
Stellenausschreibung und die herzliche
Unterstützung. Von euch können wir
Vieles lernen.
Auch „Papa Schlumpf “ wollen wir nicht
vergessen, der als erfahrener Alumni
seinen Input in der Jahrhauptversammlung des Wiing-Aktiv-e.V. beigesteuert
hat. Vielen Dank hierfür. Ein solcher
Wissenstransfer ist für die Zukunft weiterhin wünschenswert.
EUER VORSTAND
43
PROJEKTGRUPPEN
Benafsche Amiri
Der HWI ist für mich ein Ort, interessanten Menschen zu begegnen und von ihnen zu lernen.
Meine Passion ist es, meiner Kreativität beim
Zeichnen freien Lauf zu lassen. Wie im Leben allgemein, kann man vielen Spuren folgen, aber man
weiß vorher nie, wo man am Ende landet.
Mein größter Fehler war, dass ich es aufgrund der
Klausurenlage nicht nach Korea geschafft habe. Das
wird aber noch nachgeholt!
Kilian Hiesterma
Der HWI ist für mich Zusammenarbeit und Spaß.
Meine Passion ist meine Familie, mein Hund und
Sport.
44 ZARTBITTER April 2015
PROJEKTGRUPPEN
Christine Mack
Der HWI ist für mich ein kleines Stück Heimat
in der Ferne.
Meine Passion ist für die Hip-Hop-AcademyHamburg zu tanzen, gut zu essen und InspirationsSunday.
Mein größter Fehler war, dass ich mich nicht
schon viel früher ernsthaft für den HWI und im
Besonderen für Wiing-Aktiv e.V. engagiert habe.
Nils Martens
Der HWI ist für mich ein buntes und ehrgeiziges
Volk, welches große Pläne im Leben verfolgt und
zugleich engagiert ist.
Meine Passion ist geprägt durch schöne Reisen
und technische Spielereien.
Mein größter Fehler war, nach 8 Jahren
ZARTBITTER April 2015
45
PROJEKTGRUPPEN
AHWI
Das Absolventenbuch des 21. Jahrhunderts
S
tudenten älteren Semesters mögen
sich vielleicht noch an das alte, analoge Absolventenbuch erinnern, welches
vor 2007 jedes Jahr herausgegeben wurde
und wahrlich ein Verkaufsschlager war.
Bei Unternehmen sehr begehrt, hat es
den Studenten damals die Möglichkeit
geboten, sich frühestmöglich zu profilieren und direkten Kontakt zu Unternehmen zu knüpfen. So konnten die
Absolventen ihre Lebensläufe und weitere berufsspezifische Daten einreichen
und auf gute Jobangebote hoffen, sogar
bei Unternehmen, von denen sie vorher
vielleicht noch nicht viel gehört hatten.
Die Marke ,,HWI-Absolvent“ könnte
durch dieses exklusive Buch effektiv
gepflegt werden.
Das Absolventenbuch soll in Form eines
Onlineportals für die Zukunft neu aufgelegt werden. Für das neue Portal stehen
die technischen Details und wurden über
die letzten Jahre verfeinert. Auch ein
passendes Angebot liegt bereits vor. Das
elektronische Absolventenbuch wird ein
ausgeklügeltes Tool darstellen, welches
einen professionellen Auftritt der Absolventen ermöglicht. Neben Suchfunktionen für Unternehmen, Formatvorlagen
und Eingabehilfen, wird die Möglichkeit
bestehen, seinen Lebenslauf regelmäßig
zu aktualisieren, selbst nach Eintritt ins
Berufsleben. Dabei gilt: Je mehr Absolventen und je mehr Unternehmen sich
an diesem Projekt beteiligen, desto mehr
46 Wert wird langfristig gesehen geschaffen.
Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass der finanzielle und der ideelle
Wert der Daten nicht wie bei den einschlägig bekannten Konkurrenzplattformen in die Taschen der Betreiber
wandert, sondern im Wi-Ing-Aktiv e.V.
verbleibt, einem ehrenamtlichen Verein,
der es sich zum Ziel gemacht hat, dass
Leben der HWI-Studenten zu bereichern. Oberste Priorität hat für uns der
Datenschutz.
Damit dieses Projekt allerdings funktionieren kann, brauchen wir auf mehreren
Ebenen Eure Unterstützung. Zum Einen
interessieren wir uns für Eurer Feedback:
Wie steht Ihr zu diesem Projekt? Welche
Bedingungen muss es erfüllen, damit Ihr
Euch in der Plattform anmelden würdet?
Ihr könnt euch hierzu gerne persönlich bei uns melden. Besonders Eure
Teilnahme an der gestarteten Umfrage
würde uns diesbezüglich sehr voranbringen. Die Umfrage ist auf der Homepage
und auf dem Facebookaccount „Wi-Ing
Aktiv“ verlinkt.
Zum Anderen suchen wir noch Leute,
die sich für dieses Projekt interessieren
und bereit wären, sich an seiner Gestaltung, Implementierung und Einführung
zu beteiligen. Vor allem im Bereich der
Akquisition von Unternehmen und des
Marketings gibt es noch viel zu tun.
Ihr bekommt die Möglichkeit bei der
Umsetzung eines Großprojektes hautnah
ZARTBITTER April 2015
PROJEKTGRUPPEN
dabei zu sein. Neben der Verbesserung
eurer Hard- und Softskills, könnte dies
der perfekte Einstieg in die Vereinsarbeit
sein.
Meldet Euch gerne bei uns unter:
[email protected]
Wir freuen uns auf eure Beiträge und
euer Engagement!
EUER WI-ING AKTIV VORSTAND
Das (Oster-)Hasenrätsel
Die vier Hasen stehen vor einem Rätsel. Jeder von ihnen hat ein Osterei auf dem
Rücken, kennt jedoch die Farbe des eigenen Eies nicht. Sie gucken nur in eine Richtung und können sich nicht umdrehen, wissen aber, dass es insgesamt 2 hellgrüne
und 2 dunkelgrüne Eier sind.
Hase A sieht nur die Wand und weiß, dass hinter der Mauer Hase B,C und D sind.
Hase B sieht nur die Wand und weiß, dass hinter ihm Hase B und C und hinter der
Mauer Hase A ist.
Hase C sieht Hase B vor sich und weiß, dass A hinter der Mauer und D hinter ihm
steht.
Hase D sieht Hase B und C vor sich und weiß, dass hinter der Mauer Hase A steht.
Welcher Hase weiß mit einer Sicherheit von 100% die Farbe des Eies auf seinem
Rücken unter der Bedingung, dass die Hasen nicht miteinander kommunizieren?
ZARTBITTER April 2015
47
PROJEKTGRUPPEN
Fusion
Zusammenschluss von VWI und ESTIEM
V
WI/ESTIEM – die beiden Wi-Ing
Aktiv Projektgruppen ESTIEM und
VWI werden zukünftig als eine gemeinsame Projektgruppe fungieren und das
getreu dem Motto „Wirtschaftsingenieure in Hamburg, Deutschland und
Europa“.
2013 wurde die VWI HG Hamburg
ins Leben gerufen. Eine Hochschulgruppe, die das Bindeglied zu unserem
Berufsverband dem Verband Deutscher
Wirtschaftsingenieure (VWI) darstellt.
Deutschlandweit sind insgesamt 45
Hochschulen über den VWI studentisch
organisiert.
Bereits sehr etabliert und als Projektgruppe beliebt, agiert ESTIEM seit 25
Jahren in und aus Hamburg. Studenten
reisen über ESTIEM ins Ausland und
lernen Studenten des Wirtschaftsingenieurswesens aus ganz Europa kennen. Mit
der jährlichen XMAX-Party veranstaltet
ESTIEM eine der beliebtesten Studentenpartys an der Uni Hamburg.
Im Sommer 2015 soll es dann mit der
Wahl des ersten gemeinsamen Vorstandes zur offiziellen Fusion der beiden
48 Vereine kommen. Das Ziel ist eine Projektgruppe, die in Deutschland und
Europa aktiv ist und ihren Mitgliedern
auf allen Ebenen ermöglicht, ein Netzwerk zu bilden und sich persönlich weiterzuentwickeln. Für die Mitglieder bietet
das viele Vorteile. Sie können das Angebot beider Vereine nutzen und müssen
sich vorher nicht überlegen, in welche
der beiden Projektgruppen sie eintreten
wollen. Daraus bildet sich eine größere
Gruppe motivierter HWI’ler und mehr
Manpower zur Umsetzung von großen
Events in Hamburg. Weitere Vorteile
ergeben sich auch aus der Finanzzusammenlegung sowie der gemeinsamen
Nutzung von Sponsoren. Gute Vorbilder für einen erfolgreichen Zusammenschluss von VWI und ESTIEM sind viele
andere Hochschulen in Deutschland
wie z.B. Bremen, Berlin oder Karlsruhe,
deren Mitglieder bereits vom Zusammenschluss VWI/ESTIEM profitieren.
Auch wenn die offizielle Fusion erst im
Sommer vollzogen wird, agieren beide
Projektgruppen jetzt schon zusammen.
So finden die Treffen bereits gemeinsam
ZARTBITTER April 2015
PROJEKTGRUPPEN
statt und auch die Außendarstellung
erfolgt schon über das gemeinsame Logo.
Durch das neue, größere Angebot an
Events von VWI/ESTIEM ergeben sich
zukünftig für die HWI Studenten mehr
Möglichkeiten zum Netzwerken, zur
Teilnahme an regionalen, überregionalen und internationalen Events und sich
selbst außeruniversitär zu engagieren.
Die Vertreter der beiden Projektgruppen
rechnen daher auch mit einem Erfolg der
Kooperation in Hinblick auf eine positive Entwicklung der Mitgliederzahlen.
Engagiert euch und werdet Mitglied bei
VWI/ESTIEM Hamburg!
TIMO FREERICHS
ZARTBITTER April 2015
49
PROJEKTGRUPPEN
Reisebericht GruNo
Ein Wochenende in Oldenburg
V
om 03.03. bis 05.03.2014 fand in
Oldenburg die GruNo statt. GruNo
steht für Gruppentreffen Nord und ist
ein vom VWI organisiertes Event, bei
dem, wie der Name schon verrät, sich
alle Gruppen des Nordens treffen. Hierzu
gehören: Magdeburg, Kiel, Osnabrück,
Oldenburg, Bremen, Braunschweig,
Kassel, Hannover und Hamburg.
Da die Hamburger Mitglieder verhindert
50 waren, reisten Dani Niermann und ich zu
diesem Event und vertraten als ESTIEMer den Hamburger VWI. Hierzu am
Rande für alle die es nicht wissen: VWI
ist eine Organisation von Wirtschaftsingenieuren die deutschlandweit organisiert sind, während ESTIEM europaweit
agiert. Da diese beiden Organisationen
viele Gemeinsamkeiten haben, sind viele
ESTIEMer auch VWI Mitglieder.
ZARTBITTER April 2015
PROJEKTGRUPPEN
So jetzt aber wieder zum Event: Wir
reisten am Freitagenachmittag an und
bezogen erstmal unsere Zimmer in der
Jugendherberge. Schöne Sechsbettzimmer, da fühlte man sich schon bisschen
wie zur Schulzeit auf Klassenreise. Im
Anschluss erwarteten wir die Ankunft
der restlichen Gruppen. Bei einer Runde
Flunkyball auf dem Parkplatz lernten
man sich kennen. Danach ging es zum
Essen. Lecker Pizza und Schnitzel.
Nachdem alle sich gestärkt hatten, ließen
wir den Abend entspannt in einer Bar bei
netten Gesprächen ausklingen.
Am nächsten Morgen standen Vorträge
und Gruppenarbeiten auf dem Programm. In der Gruppenarbeit wurden
Ideen und Konzepte zur Verbesserung
des VWI erarbeitet und anschließend
Präsentiert. Des Weiteren hörten wir ein
paar Vorträgen von Sponsoren die den
VWI unterstützen.
Am Nachmittag gab es eine Schnitzeljagd bei der wir kreuz und quer durch
die schöne Stadt Oldenburg geschickt
ZARTBITTER April 2015
wurden, um diese kennen zu lernen.
Nach diesem langen Tag gab es ein „All
you can eat“-Buffet bei dem wir alle sehr
sehr gut zugelangt haben. Nach dieser
mehr als guten Stärkung ging es auf den
Kramermarkt, der für alle die ihn nicht
kennen, am besten mit dem Hamburger
Dom vergleichbar ist.
Wir schlenderten ein paar Stunden über
die Kirmis, bis wir uns zu später Stunde
in der Weser-Ems –Halle zur Abschlussparty wiederfanden. Dort wurde ordentlich gefeiert!!!
Am Sonntag war Tag der Abreise. Wir
verabschiedeten uns und fuhren Richtung Heimat.
Fazit: Wir hatten ein sehr schönes
Wochenende in Oldenburg mit viel Spaß
und Freude, haben viele neue Freunde
gefunden und wiedergetroffen, haben die
Verbindung zwischen VWI und ESTIEM
gestärkt. Mehr kann man, denke ich, von
einem Wochenende nicht erwarten!
CARSTEN KÖHLER
51
PROJEKTGRUPPEN
HWI-Coaching e.V
Der neue Vorstand stellt sich vor
I
m Februar 2015 wurde bei HWI- Coaching e.V. ein neuer Vorstand gewählt,
so möchten wir die Chance nutzen, uns
kurz bei euch vorzustellen.
Wir sind ein gemeinnütziger Verein, der
sowohl die Kommunikation der Studenten untereinander als auch die Zusammenarbeit zwischen Studenten und
Unternehmen fördert.
Um den neuen Studenten den Einstieg ins
Studium zu erleichtern, führen wir sie in
unserem internen Mentoringprogramm
mit älteren Kommilitonen zusammen.
Dabei lernen sich bei der Auftaktveranstaltung alle im großen Rahmen kennen
und können bei weiteren Treffen semesterübergreifende Kontakte knüpfen.
Weiterhin veranstalten wir Seminare, die
Studenten die Möglichkeit geben sollen
ihre Soft Skills zu verbessern. Pro Semester bieten wir zudem jeweils ein Teambuilding-Event an. Letzten Sommer
sind wir beispielsweise zusammen mit
Kommilitonen aller Jahrgänge in den
Kletterwald Hamburg gefahren und
haben den Abend mit Gutem vom Grill
ausklingen lassen. Im Dezember haben
wir am Abend eine Eisbahn im Planten
un Blomen gemietet und unser Geschick
beim Eisstockschießen unter Beweis stel-
Neuer Vorstand HWI-Coaching e.V. von links nach rechts: Yanick Bräutigam (Marketingvorstand),
Katharina Koschke (stellv. Vorstandsvorsitzende), Jan-Daniel Bächer (Vorstandsvorsitzender)
52 ZARTBITTER April 2015
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Schwer
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len können. Des Weiteren planen wir die Tipps mit euch zu teilen.
Master-Infoveranstaltung,
5 bei4 der 8den 1Sollten wir jetzt 2euer Interesse geweckt
Bachelor-Studenten ein Einblick in den haben, einen Teil zu der Organisation
Aufbau und die verschiedenen Möglich- der Veranstaltungen
9 beitragen zu wollen,
keiten des HWI-Masters gegeben wird. könnt Ihr gerne zu unserem nächsten
6 Interne Mentoring
8
5
4
Anknüpfend an das
Orga-Treffen
kommen,3 welches am 8.
organisieren wir außerdem das Externe April um 18:00 Uhr im WiWi-Bunker,
8 2095 stattfindet. 1
9
Mentoring. Dabei geht es dann um den 2Raum
Einstieg in das Berufsleben. Hier bieten Wir freuen uns auf Euch!
1
4
euch Alumni des HWI, die bereits mit
beiden Beinen im Berufsleben stehen,
EUER HWI-COACHING TEAM
4 Erfahrungen
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die Möglichkeit, ihre
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www.sudoku-online-spielen.com
Sudokus kostenlos online spielen und drucken! Bitte liken Sie uns auf Facebook.
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53
PROJEKTGRUPPEN
Wie finde ich meinen Weg?
Seminar zum Thema Berufseinstieg
D
er Berufseinstieg - Ein wichtiges
und nicht immer einfaches Thema,
das für jeden HWIler am Ende seines
Studiums zur zentralen Fragestellung
wird: Was will ich eigentlich? Welcher
Job in welcher Branche ist für mich geeignet? Strebe ich eine Führungsposition
an? Der mit dem Berufseinstieg verbundene Entscheidungsprozess wird nicht
nur von unseren eigenen Wünschen sondern auch von äußeren Aspekten wie den
Erwartungen im Familien- und Freundeskreis beeinflusst.
Eine Unterstützung dieses Entscheidungsprozesses soll das nächste HWI
Coaching-Seminar zum Thema Berufseinstieg bieten. Ziel des Workshops wird
es sein, sich den eigenen Erwartungen
und Wünschen an den Berufseinstieg zu
nähern und eine Basis für spätere Karriereentscheidungen zu legen. Unter Einsatz verschiedener Methoden werden die
Teilnehmer dabei an das Thema Berufseinstieg herangeführt.
Das Seminar wird von Klaus Zepuntke
geleitet. Er hat als Führungskräfte- und
Persönlichkeitscoach seit 25 Jahren Klienten aus zahlreichen Branchen betreut
und dabei Unternehmen in ihren organisatorischen und Einzelklienten in ihren
persönlichen
Veränderungsprozessen
nachhaltig unterstützt und begleitet. Im
Rahmen des Seminars wird er seinen
reichen Erfahrungsschatz mit den HWIStudenten teilen.
54 Seit 1989 führt Klaus Zepuntke als Geschäftsführer das von ihm gegründete Unternehmen
KLAZEPT Coaching & Consulting.
Das Seminar findet am 18. April 2015
in der Max-Brauer-Allee 60 statt. Die
Anmeldung erfolgt wie üblich über das
Wi-Ing Aktiv Portal. Aber Achtung: Die
Teilnehmerzahl ist begrenzt - First come,
first serve! Wir freuen uns auf Euch und
auf einen spannenden Seminartag!
Mehr Informationen unter:
www.klazept.com
www.wiing-aktiv.de
REBECCA VOIGT
ZARTBITTER April 2015
PROJEKTGRUPPEN
Gemeinsam die Praxis
kennenlernen
Hanseatic Consulting - Studentische Unternehmensberatung e.V. – Studenten beraten Unternehmen
F
ast alle Studiengänge wurden mittlerweile auf das Bachelor-/MasterSystem umgestellt. Häufig lassen starre
Studienpläne im Bachelorstudium wenig
Zeit für intensive Praxiseinheiten. Allerdings setzen die meisten Unternehmen
bereits beim Berufseinstieg nicht nur
einschlägige Theoriekenntnisse sondern auch Praxiserfahrung der Hochschulabsolventen voraus. Studentische
Unternehmensberatungen bieten eine
sinnvolle und abwechslungsreiche Alternative zu Praktika und Werkstudentenstellen, um diesem Anforderungsprofil
gerecht zu werden.
Seit über 20 Jahren ist dies in Hamburg
bei Hanseatic Consulting - Studentische
Unternehmensberatung e.V. möglich.
Praxiserfahrung ist bei uns ausdrücklich
keine Voraussetzung. Wenn Ihr bisher
weniger Erfahrungen gesammelt habt,
aber motiviert seid, dies zu ändern, seid
Ihr bei uns herzlich Willkommen. Dies
ist ein klarer Vorteil für die Studenten
unter euch, die sich bereits zu Beginn
ihres Studiums engagieren wollen. Die
Mission von Hanseatic Consulting,
Studenten zu fördern und zu fordern,
wird sowohl durch die interne als auch
externe Projektarbeit umgesetzt. Hierbei
erhaltet Ihr die Möglichkeit, euer Wissen
ZARTBITTER April 2015
zu erproben und weiterzuentwickeln.
Das aktive Wissensmanagement Hanseatic Consultings unterstützt euch beidiesem Prozess. Im Verein wird Wert
darauf gelegt, dass möglichst viele der
aktiven Studenten von dem Wissen und
den Erfahrungen der bestehenden Mitglieder profitieren. Charakteristisch ist
hierfür die Zusammensetzung der Projektteams. Ein Projekt wird stets von
erfahrenen sowie unerfahrenen HC’lern
durchgeführt – so garantieren wir dem
Kunden eine hohe Qualität und sichern
den Bestand unseres Know-Hows.
Des Weiteren wird bei uns großen Wert
auf eine offene Feedback-Kultur gelegt.
So erfahren engagierte HC’ler eine
äußerst steile Lernkurve und perfektionieren zum Beispiel ihre Präsentationstechniken in rasantem Tempo.
Neben der Projektarbeit bieten u.a. vereinsinterne Fortbildungen und Schulungen unserer Kuratoren die Möglichkeit,
euch fachlich und persönlich weiterzuentwickeln. Außerdem lernt Ihr durch
das Engagement bei Hanseatic Consulting nicht nur die Tätigkeit eines Beraters
kennen, sondern auch wie ein Unternehmen organisiert und geführt wird. Dies
ist ein wertvoller Beitrag zur Berufsorientierung.
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PROJEKTGRUPPEN
Besucht uns gerne auf unserer Homepage www.Hanseaticconsulting.de. Hier
habt Ihr unter anderem die Möglichkeit,
euch für einen Interessentenabend anzumelden und einen direkten Einstieg in
unseren Verein zu finden.
Außerdem findet Ihr uns bei Facebook,
wo wir euch mit regelmäßigen Neuigkeiten aus dem Verein versorgen und Einblicke in unsere Arbeit bieten.
HANNES KRAUSE
56 ZARTBITTER April 2015
LIFESTYLE
Praktische Fahrradunterstützung
Schneller von A nach B
M
it dem Hamburger Verkehrsverbund (HVV) kommen die meisten gut von ans Ziel. Doch mit einem
Leihrad oder dem eigenen Rad könnte
es noch schneller gehen, deshalb stelle
ich verschiedene Möglichkeiten vor, wie
man entweder sein eigenes Rad trotz
Sperrzeiten mit der Bahn mitnehmen
oder es sicherer während der Sperrzeiten
abstellen könnte.
Sperrzeiten
Sie sind in der Regel Montag bis Freitag zwischen 6 und 9 Uhr bzw. 16 und
18 Uhr, außer während der Hamburger
Sommerferien. Außerhalb der Sperrzeiten können Fahrräder kostenlos in den
U- und S-Bahnen gegebenenfalls auch in
den Bussen mitgenommen werden. Auf
den Elbfähren im HVV Bereich gibt es
keine Einschränkung, die Fahrradmitnahme ist jederzeit kostenlos möglich.
In den Regionalexpress- oder Regionalbahn-Zügen gibt es keine Sperrzeiten,
dafür ist aber eine Tagesfahrradkarte
notwendig. Mit der Fahrtzielfunktion
am DB Fahrkarten Automat kann gegebenenfalls die Fahrradkarte preiswerter
als 3,50€ sein.
Fahrrad-Transport-Tasche
Bei einem normalen Rad wird das vordere Rad abgenommen und das gesamte
ZARTBITTER April 2015
Rad in eine Transport-Tasche wie zum
Beispiel dem TranZbag gesteckt. Das
Rad gilt dann als Handgepäck und kann
kostenlos in der Bahn mitgenommen
werden, ohne extra eine Fahrradkarte
zu lösen. Streng genommen gelten dann
auch nicht die Sperrzeiten. Doch in einer
überfüllten U-Bahn macht es dann auch
verpackt keinen Spaß.
In ICE- EC- und IC-Zügen sind Velotragetaschen erlaubt unter der Voraussetzung, dass die maximalen Dimensionen
von 100 x 60 x 30 cm eingehalten werden.
Im IC-Bus sind Velotragetaschen nicht
erlaubt und in den Zügen von City Night
Line ist eine Beförderung von Velotragetaschen nicht möglich. In der Schweiz
werden
Fahrrad-Transport-Taschen
von der Schweizer Bundesbahn (SBB)
unterstützt. Im übrigen Europa wird
die Fahrrad Mitnahme als verpacktes
Gepäckstück mit der maximalen Größe
eingeschränkt.
Weiterführende Links:
www.sbb.ch/bahnhof-services/autovelo/unterwegs-mit-dem-velo/soreist-ihr-velo-mit-ihnen/tranzbag.
html
www.sbb.ch/bahnhof-services/autovelo/unterwegs-mit-dem-velo/mitdem-velo-nach-europa.html
www.tranzbag.com
57
LIFESTYLE
Fahrrad Parkhäuser
Hier ist ein Fahrrad besser gegen Wind
und Wetter geschützt und gleichzeitig
wird das Diebstahlrisiko reduziert. Ein
100%iger Schutz gegen Diebstahl kann
das Abstellen und Anschließen eines
Fahrrades in einem Fahrrad Parkhaus
nicht sein. Doch sollte trotzdem mal
etwas passieren, gilt bei vielen Hausratsversicherungen ein Fahrrad Parkhaus als verschlossener Raum. Wer eine
Hausratsversicherung besitzt, sollte sich
das Kleingedruckte durchlesen bzw. bei
seiner Versicherung nachfragen bevor
ein möglicher Schaden eintritt und dann
eine eigene Kosten-Nutzen-Analyse
machen.
Fahrradstation Dammtor / Rotherbaum
Schlüterstraße 11, 20146 Hamburg (Das
Fahrrad Parkhaus liegt direkt neben dem
Audimax der Universität Hamburg)
Preise ab 1€/Tag. Doch wer unabhängig
von den Öffnungszeiten sein möchte,
dem empfiehlt sich für 40 Euro für 6
Monate einen eigenen RFID Zugangsschlüssel zu holen. Die 40 Euro setzen
sich wie folgt zusammen: 5 Euro einmalige Bearbeitungsgebühr, 20 Euro Schlüsselpfand und 15 Euro Mietgebühr für
Angehörige der Universität Hamburg,
z.B. Student. Externe zahlen 25 Euro
mehr.
Radstation Bergedorf
Am Bahnhof 1, 21029 Bergedorf
Preise ab 1€/Tag, 17€/4 Wochen, 60€ für
Mai – Oktober oder 80€/Jahr (kann auch
monatlich gezahlt werden) zzgl. ChipPfand 12€
Fahrradbox P+R-Betriebsgesellschaft
Da kein Internetauftritt zurzeit vorhan58 den ist, weitere Informationen unter
040/3288-2553
An vielen U- oder S-Bahnhöfen sind
bereits Fahrradboxen verfügbar. Preise
8€/Monat, die Nutzungsgebühr wird
immer zur Mitte eines Quartals abgebucht. Die Kündigungsfrist ist 14 Tage
zum Quartalsende. Die Preise und Konditionen können sich geändert haben.
Weiterführende Links:
www.fahrradstation-hh.de/parkhaus
www.radstation-bergedorf.de/parken.
html
Fahradbox Bahnhof Altona
Kontakt zur Stellplatzanmietung
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LIFESTYLE
Faltrad
Semester Ticket gültig ist, erweitert. Die
Schienenstrecke ab Dannenberg-Ost,
Hitzacker oder Leitstade Richtung Lüneburg/Hamburg liegt jetzt im HVV-Tarif.
Somit braucht man für Elbe-Radtour
Hamburg - Hitzacker nur noch eine
HVV Fahrradkarte oder eine FahrradTransport-Tasche neben dem Semester
Weiterführende Links:
Ticket. Viel Spaß beim Fahrradfahren!
www.hvv.de/wissenswertes/fahrradfahrer/faltrad
Zuletzt will ich nicht unerwähnt lassen,
dass auch ein Faltrad das Fahrradmitnahmeproblem lösen kann. Dieses kann
auch unverpackt, dafür aber zusammengefaltet kostenlos mitgenommen
werden.
ANDREAS GILLMANN
HVV-Tarif Erweiterung
Wem es noch nicht aufgefallen ist,
hat sich seit dem 14. Dezember 2014
der HVV-Tarif und gleichzeitig der
Gültigkeitsraum, wo das
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LIFESTYLE
Jedes Land braucht ein Wunder
Neues Musical DAS WUNDER VON BERN in Hamburg
S
chon entdeckt? Ein echter Blickfang,
eine hochmoderne Architektur, ein
großzügiges Foyer mit offener Galerie, eine 12 Meter hohe Glasfassade, ein
Dach, das aus 10.000 Edelstahl-Schindeln besteht. Hamburger und Touristen
bewundern bereits den Prachtbau an
der Elbe direkt neben
dem Stage Theater
von “Der König
der Löwen“.
Stage
Entertainment baute
diesen Winter ein
weiteres MusicalTheater
und
60 festigt damit die Stellung Hamburgs als
Musical-Hauptstadt. Genauso außergewöhnlich wie der Theaterbau ist auch das
Eröffnungs-Musical. Es hätte wohl kaum
besser gewählt werden können. Es wurde
viel spekuliert, vom aufwändig produzierten “Aladin“ bis zum Comeback von
“Cats“. Nun ist es gewiss: Die Geschichte
von Deutschlands unerwartetem Sieg
bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1954:
“Das Wunder von Bern“ erwartet uns in
Hamburg.
Analog zum Film werden auch hier die
gesellschaftlichen und sozialen Verhältnisse in Nachkriegsdeutschland aufgezeigt. Stellvertretend für verschiedene
Aspekte steht die Familie Lubanski:
Der Vater kommt mit einem schweren
Trauma aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück und findet sich in
seinem alten Leben nicht
mehr zurecht.
ZARTBITTER April 2015
LIFESTYLE
Die Mutter ist eine klassische Trümmerfrau, die sich in ihrer kleinen Kneipe
mühsam eine neue Existenz geschaffen
hat. Sie muss ständig mit neuen Herausforderungen kämpfen und versucht den
Zusammenhalt der Familie zu stärken.
Der ältere Sohn wuchs mit den Verbrechen der Nazis auf, wurde zum Kommunisten und glaubt an Marx‘ Version einer
klassenlosen Gesellschaft. Die Tochter
genießt das Leben, liebt moderne Musik
und flirtet mit britischen Besatzungssoldaten. Der jüngere Sohn steht für jene
Kinder, die vaterlos aufwachsen mussten.
Sein Vater war beinahe ebenso lange von
Zuhause fort, wie er auf der Welt ist. Auf
der Suche nach einem Ersatzvater fand
er diesen im Fußballstar Helmut Rahn,
über dessen Freundschaft die Brücke
zur Fußballweltmeisterschaft geschlagen
wird und auch Vater und Sohn einander
wieder näher kommen.
ZARTBITTER April 2015
Der deutschen Mannschaft gelingt es, als
Außenseiter bis in Endspiel zu kommen.
Am 4. Juli 1954 dann die Sensation, die
nach Jahren der Niedergeschlagenheit
in der Nachkriegszeit eine ungeahnte
Welle an Euphorie auslöste. Der Gewinn
der Fußballweltmeisterschaft gab einer
ganzen Generation Hoffnung.
Die Musik wurde für das Stück vollständig neu komponiert. Große Melodien,
rockige Gitarren und reiche Orchesterklänge verschmelzen zu einem neuartigen, emotionalen und ganz eigenen
Musical-Sound.
Die Weltpremiere des neuen Musicals
fand bereits im November 2014 statt.
FABIAN C. MÜLLER
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Sicherer Start ins Studentenleben
Die eigenen Finanzen in den Griff bekommen – das ist
eine der größten Herausforderungen für Studenten. Tipps
zur Studienfinanzierung, Absicherung & Co.
A
n den Universitäten und Fachhochschulen ist vor kurzem das neue
Semester gestartet. Hunderttausende
Erstsemester haben das Elternhaus verlassen und müssen nun ihr neues Leben
zwischen Vorlesungen und WG-Alltag
gestalten.
Regelmäßiger Kassensturz
Auf welche Geldquellen kann ich bauen?
Und wird es reichen? Studenten sollten
ihre Ausgaben genau im Blick behalten
– und prüfen, was in welcher Höhe regelmäßig anfällt. Im Schnitt, so eine aktuelle
Studie des Deutschen Studentenwerks,
benötigen Studenten pro Monat etwa
864 Euro. Rund 290 Euro entfallen aufs
Wohnen. Für den persönlichen Bedarf
wie Essen, Sport und Freizeit sind im
Monatsschnitt rund 230 Euro einzurechnen. Circa 80 Euro kosten Bahn, Bus und
Auto.
Die Haupteinnahmequelle von Studenten
ist laut der Studie nach wie vor die finanzielle Unterstützung durch die Eltern.
Fast ebenso wichtig ist aber ein Nebenjob. Fast jeder zweite Student verdient
sich etwas dazu; dabei sollten sich Studenten möglichst eine Tätigkeit suchen,
die etwas mit ihrem Studium oder einer
vorherigen Ausbildung zu tun hat. Etwa
62 jeder dritte Student bezieht Bafög. Die
Höhe hängt vom Einkommen der Eltern
ab. Tipp: Die staatliche Förderung möglichst zügig beantragen, auch wenn man
noch nicht alle nötigen Unterlagen haben
sollte. Denn: Bafög wird rückwirkend ab
dem Tag der Antragstellung gewährt.
Ausstehendes lässt sich nachreichen.
Studienkredit: Was generell gilt
Wenn kein Bafög bewilligt wird und die
Eltern nichts beisteuern können oder
das Studium für einen Nebenjob zu eng
getaktet ist, kann ein Studienkredit hilfreich sein. Der am meisten verbreitete
ist derzeit der KfW-Studienkredit der
Kreditanstalt für Wiederaufbau. Vielfach
gibt es auch für ausgewählte Hochschulen oder Studiengänge speziell zugeschnittene Kredite regionaler Banken.
Die Angebote unterscheiden sich etwa
bei der Zinshöhe, beim Tilgungsstart,
bei der Höhe der Rückzahlungsraten
und bei der Tauglichkeit für ein Auslandsstudium. „Man sollte sich in jedem
Fall individuell beraten lassen, damit der
Studienkredit gut zu den eigenen Plänen
passt“, empfiehlt Bernd-Niklas Bierbaum, Berater beim Finanz- und Vermögensberater MLP in Hamburg.
ZARTBITTER April 2015
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Stipendien nutzen
Wer sich frühzeitig um ein Stipendium
kümmert, kann deutlich profitieren.
Einen Überblick über gängige Programme geben Datenbanken wie www.
deutschlandstipendium.de. Auch Unternehmen wie MLP vergeben Stipendien,
die Studenten zu mehr finanziellem Spielraum und wertvollen Praxiserfahrungen
verhelfen. So unterstützt das von der
Manfred Lautenschläger-Stiftung bereit
gestellte und von MLP organisierte Förderprogramm „MINT Excellence“ Studenten der MINT-Fächer (Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften) finanziell, bietet
Fortbildungen und ein großes Netzwerk.
Das Pendant für Medizin-Studenten
heißt „Medical Excellence“. Darüber
hinaus ermöglicht MLP Studenten aller
Fachrichtungen praktische Auslandserfahrung mit der Initiative „Join the best“.
Hier absolvieren die Teilnehmer speziell
gestaltete Auslandspraktika bei international tätigen Unternehmen. MLP steuert
Flug, Unterkunft, Versicherungspaket
und Kreditkarte bei.
Auch Risiken im Blick
Wenn Erstsemester in ihren neuen
Lebensabschnitt starten, hat das auch
für ihre Absicherung Konsequenzen. Sie
sind zum Beispiel nicht mehr automatisch über Mutter und Vater mitversichert, sondern brauchen oftmals eigene
Verträge. „Auch wenn das Budget knapp
ist, sollte jeder die wirklich existenziellen Risiken bereits zu Studienzeiten
absichern“, rät Riza Tanriver, Berater bei
ZARTBITTER April 2015
MLP in Hamburg.
Dazu zählt das Risiko, dass man versehentlich jemanden verletzt oder fremdes
Eigentum beschädigt. Per Gesetz muss
der Verursacher eines Schadens voll
dafür geradestehen. Hier springt eine
private Haftpflichtversicherung ein. Falls
die Eltern eine solche Police besitzen,
sind die studierenden Kinder vielfach
mit eingeschlossen. Weil dieser Schutz
aber oft begrenzt ist – beispielsweise
auf das Erststudium, auf Zuhause-Wohnende oder bis zu einem gewissen Alter
– sollten Studenten diese wichtige Absicherung genau überprüfen. Ist man nicht
mehr mitversichert, ist es ratsam einen
eigenen Vertrag abzuschließen.
Die eigene Arbeitskraft absichern
Für viele Studenten ist die Vorstellung,
wegen Unfall oder Krankheit nicht mehr
arbeiten zu können, noch relativ abstrakt. Das macht das Risiko aber nicht
geringer. Mittlerweile wird, so zeigen
aktuelle Statistiken, jeder fünfte Berufstätige im Laufe seines Arbeitslebens voll
oder teilweise berufs- oder erwerbsunfähig. Deshalb ist eine Versicherung gegen
Berufsunfähigkeit (BU), die die finanziellen Folgen auffängt, auch bereits für
Studenten ein Thema. Viele Versicherungsunternehmen bieten mittlerweile
spezielle Einsteigertarife. „Diese starten zunächst mit verminderten Beiträgen, zahlen im Ernstfall aber schon von
Anfang an die volle BU-Rente“, erklärt
Experte Riza Tanriver. Später, wenn der
Absolvent im Beruf mehr Geld verdient,
lässt sich die Absicherung erhöhen –
63
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oftmals ohne erneute Gesundheitsprüfung. Ein möglichst früher Abschluss
einer BU-Versicherung hat zudem
den Vorteil niedriger Beiträge. Da sich
diese im Wesentlichen nach Alter und
Gesundheitszustand richten, bieten sich
jüngeren und gesünderen Anwärtern
attraktivere Bedingungen.
Krankenschutz aufbessern
Wer noch beitragsfrei in der gesetzlichen
Krankenversicherung der Eltern mitversichert ist, muss darauf achten, dass
er im Nebenjob regelmäßig nicht mehr
als 395 EUR (bei Mini-Jobs 450 EUR)
verdient. Wenn es dauerhaft mehr wird,
müssen Studenten eine eigene studentische Krankenversicherung abschließen.
Der Beitrag liegt einheitlich bei allen
gesetzlichen Krankenkassen bei 61,01
Euro pro Monat plus Pflegeversicherung
(14,03 Euro bzw. 15,52 Euro für kinderlose Studierende älter als 23 Jahre). Wer
über die Eltern privat versichert ist, muss
bei einem Nebenjob keine finanziellen
Schranken beachten.
Für alle Studenten, die in einer eigenen gesetzlichen oder privaten studentischen Krankenversicherung sind, ist
dagegen eine andere Grenze relevant:
das 20-Stunden-Werkstudentenprivileg.
Wer jenseits der Semesterferien mehr
als diese 20 Stunden pro Woche jobbt,
wird in aller Regel nicht mehr als Student
gewertet – und verliert in seiner gesetzlichen wie privaten Krankenversicherung
die studentischen Sonderkonditionen.
Für einen gesetzlich versicherten Studenten, der nach dem Studium gerne in
64 die Private Krankenversicherung (PKV)
wechseln möchte, ist ein so genannter Optionstarif nützlich. Diese private
Zusatzversicherung bietet eine Aufnahmegarantie für den späteren Übertritt in
die private Versicherung – und zwar zum
aktuell festgestellten Gesundheitszustand. Dies ist von Vorteil, da sich bei der
PKV die Höhe der Prämie unter anderem am Gesundheitszustand und am
Alter orientiert. Weiterer Pluspunkt des
Optionstarifs: Er enthält eine Zusatzleistung, etwa eine Zahnzusatzversicherung.
„So lässt sich der gesetzliche Schutz
sofort aufbessern“, sagt Bernd-Niklas
Bierbaum.
Gut geschützt – weltweit
Studenten, die es für ein Praktikum oder
eine Reise ins Ausland zieht, sollten
auch ein Auge auf ihren Gesundheitsschutz haben. Wer zum Beispiel über die
Eltern privat versichert ist, bleibt generell
weltweit gut abgesichert. Bei gesetzlich
Krankenversicherten springt die Kasse
dagegen lediglich im europäischen Ausland ein – und nur in eingeschränktem
Umfang. Woanders muss man Behandlungs- und Krankenhauskosten oder
einen medizinisch notwendigen Rücktransport komplett selbst finanzieren.
Das kann sehr teuer werden. Deshalb
ist eine – ohnehin recht günstige – Auslandsreisekrankenversicherung sowohl
für das europäische als auch das außereuropäische Ausland sinnvoll.
ZARTBITTER April 2015
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Banking: Sonderkonditionen
Girokonto nutzen
beim
Finanzielle Vorteile können Studenten
beim Girokonto nutzen. Wer sich an
den richtigen Anbieter wendet, erhält
attraktive Sonderkonditionen. Bei MLP
erwarten Studierende mit dem MLP
CampusGiroKonto bis zu vier Prozent Guthabenverzinsung zusätzlich zu
einem sicheren und bequemen OnlineBanking. Das Angebot umfasst auch eine
Maestro-Girocard und eine Kreditkarte,
mit der sich nahezu weltweit kostenlos
Bargeld abheben lässt. Weiterer Vorteil:
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Kontoinhaber können optional die Auslandsreisekrankenversicherung
MLP
Student Holiday Care nutzen.
Ansprechpartner:
RIZA TANRIVER
[email protected]
BERND-NIKLAS BIERBAUM
[email protected]
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2 Sc6humm7eln 1 ier8Sc 5
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Sudoku (zart)
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Lösung
- Das
(Oster-)Hasen-Rätsel
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Die Lösung ist gar nicht so schwer wie man auf den ersten Blick vielleicht denkt. Der
2 er6auf 1
3
7ist, das
9 Farbe
5
8 Ei4 getaucht
einzige Hase, der zu 100% sagen kann, in welcher
das
dem Rücken trägt, ist Hase C. Wenn B und 18754
C die selbe Farbe hätten, dann hätte DMittel
sofort Bescheid sagen können, dass er die Farbe
seines Eies kenne. Hase C muss also
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eine andere Eifarbe haben als Hase B. In diesem Sinne:
Froheonline
Ostern!
66 ZARTBITTER April 2015
Impressum
HERAUSGEBER
LEKTORAT
Wi-Ing Aktiv e.V.
Anna Katharina Breuer, Artur Melnik, Katrin
Schirmer, Carina Tooren
REDAKTIONSLEITUNG
Anna Katharina Breuer
Hagenbeckstraße 50
22527 Hamburg
LAYOUT
[email protected]
NÄCHSTER REDAKTIONSSCHLUSS
Anna Katharina Breuer, Artur Melnik, Katrin
Schirmer, Carina Tooren
10. Mai 2015
ANZEIGEN
Carina Tooren
Theodor-Heuss-Str. 83 B
21629 Neu Wulmstorf
DRUCK
Bexx GmbH, Neuweiler
AUFLAGE
[email protected]
500 Exemplare
REDAKTION
BANKVERBINDUNG
Bernd-Niklas Bierbaum, Maren Bode, Anna
Katharina Breuer, Lennart Drücker, Juliane Erben,
Timo Freerichs, Andreas Gillmann, Bernd
Kleihauer, Carsten Köhler, Hannes Krause,
Sebastian Mausolf, Artur Melnik, Klemens
Mrogenda, Fabian Christopher Müller, Yannic
Müller, Daniela Niermann, Katrin Schirmer, Malte
Soenke, Elisabeth Sterner, Riza Tanriver, Julia
Tremp, Carina Tooren, Rebecca Voigt, HWICoaching Vorstand, Wi-Ing Aktiv Vorstand
KontoinhaberZARTBITTER
IBAN
DE36672300000011460900
BIC
MLPBDE61
Foto Titelblatt © vitaliy_melnik / fotolia.com
Foto Editorial © 06photo / fotolia.com
Foto Inhaltsverzeichnis „Entschleunigung“ © miket /
fotolia.com
Foto Inhaltsverzeichnis „Young stylish woman with a
bicycle in a city street“ © George Dolgikh / fotolia.com
Namentlich gekennzeichnete Artikel entsprechen nicht unbedingt der Meinung der gesamten Redaktion. Vervielfältigungen aller Art, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers.
Foto Impressum © Marc Dietrich
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Gegründet 1987, ist Arkwright heute mit Büros in Hamburg, Oslo, Stockholm und Zürich eine
exklusive Strategie- und Managementberatung mit rund 80 Beratern. Die Unternehmensanteile
werden ausschließlich von senioren Beratern gehalten.