Viele kleine Schritte: Immer bunter: Großes Glück oder

01
März bis Juni 2015
Herausgeber: Verein für Familien in Nürnberg
2015
Das Nürnberger Familienmagazin | www.famos-nuernberg.de
GEKOMMEN,
UM ZU BLEIBEN
Viele kleine Schritte:
Immer bunter:
Großes Glück oder höchstes Gut:
Wie Menschen sich in
der neuen Heimat zurechtfinden
Flüchtlingswellen gehören seit
Jahrzehnten zu unserer Gesellschaft
Was Freiheit für
zehn Nürnberger bedeutet
wir helfen famos!
famos
|
Ausgabe 1/2015
Große Freude über Instrumente
Famose Hilfe: Drei Kinder-Einrichtungen bekamen ein Percussion-Paket vom Musikhaus Thomann
Begeistert waren Kinder,
Eltern und Betreuerinnen
des Kinderladens „Kupferhupfer“, als famosChefredakteur Jo Seuß (li.)
eines der drei PercussionPakete überreichte, die
das Musikhaus Thomann
gespendet hatte.
E
s war keine leichte Entscheidung, denn
unter den rund 20 Bewerbungen um die
drei Percussion-Pakete des Musikhauses
Thomann waren viele richtig gute dabei.
Wir mussten uns aber für drei Einrichtungen entscheiden – und ausgewählt wurde die
Kinderkrippe des Zentrums Kobergerstraße 79 in
der Nordstadt, die städtische Kindertagesstätte in der Viatisstraße 272 und der Kinderladen
„Kupferhupfer“ in der Kupferstraße in Gleißhammer.
Die kleine Krippe des Zentrums Kobergerstraße überzeugte uns durch ihr musikalisches Konzept, das im Alltag der 15 „Zwerge“ eine wichtige
Rolle spielt und ihr sogar eine „Caruso-Auszeichnung“ des deutschen Chorverbandes brachte – als einzige Krippe in Deutschland. Hier ist
ein Percussion-Paket richtig! Gleiches trifft auf
den Kinderladen „Kupferhupfer“ zu, wo mit 18
Jungs und Mädels ein spannendes Musikprojekt
gestartet wurde, das im Sommer mit einer Aufführung verbunden ist. Schön, dass wir mit dem
Percussion-Paket helfen können! Riesig war die
Freude, als es von famos-Chefredakteur Jo Seuß
übergeben wurde.
Auch in der Kita in der Viatisstraße wurde
gejubelt, als die Kiste mit 25 unterschiedlichen,
hochwertigen Rhythmusinstrumenten eintraf.
Hier hat vor kurzem ebenfalls ein neues Musikprojekt begonnen, bei dem nun nicht mehr auf
Kochtöpfen geklopft werden muss. Wir sind gespannt, was am Ende dabei herauskommen wird.
Wir gratulieren und wünschen viel Vergnügen &
Muße beim Musizieren.
Spendenaktion für kleine Flüchtlinge
Das Familienmagazin famos will weiter famos helfen: Als
nächstes haben wir Flüchtlinge in Nürnberg-Boxdorf im
Blick. Dort leben in der Lichtenfelser Straße 1 seit Ende
Dezember 60 Männer, für die bereits Fahrräder gesammelt
wurden, damit sie unabhängig von VAG-Bussen mobil
sein können. Ab Anfang April werden nebenan weitere
50 Frauen und Kinder einziehen – in Absprache mit dem
Boxdorfer Helferkreis starten wir eine Spendenaktion:
Gesammelt werden Kinderwagen, Kinderfahrräder, Roller,
Bobbycars und ähnliche „Fahrzeuge“ für Flüchtlingskinder.
Ansprechpartner ist Ralf Ruhland, Vorsitzender des Bürgervereins Boxdorf. Kontakt: Telefon (0911) 306 71 63 oder
E-Mail [email protected].
Text: Jo Seuß, Foto: Peter Roggenthin
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Ausgabe ist der 22. Mai 2015
famos
|
inhalt & editorial
Ausgabe 1/2015
wir helfen famos
02
Große Freude über Instrumente – Spendenaktion für kleine Flüchtlinge
04
von 0 auf 100
Das bedeutet für mich Freiheit –
Umfrage mit zehn Nürnbergern
zwischen 0 und 100 Jahrenn
»gekommen, um zu bleiben«
07
Nürnberg wird immer bunter • Interview mit Prof. Bendel: »Die
Menschen müssen sich kennenlernen« • Ein Ort zum Bewahren der
Wurzeln • Vom Regen in die Sonne • Traum von der neuen Heimat •
Gepackter Koffer stand auf dem Schrank • Sofort ins Herz geschlossen
• Glosse von Oliver Tissot: Drücken Sie mal ein Auge zu!
kinder extra
14
Gespräch ohne Worte mit Olivia • Basteltipp: Blühende Phantasie-Blumen • Zwei Buchtipps • Kinder-Tipp: Ponyhof in Ziegelstein • famops als Gärtner • Rätsel: Welche Vögel sind das?
16
Bilder-Rätsel: Buntes Leben am Streetballkorb • Leichtathleten mit »Familien-Special«
das schmeckt famos
17
Klassiker aus WG-Zeiten
18
Familienfreundliche Arbeitgeber als Vorbild • »Mitten im Leben oder zwischen allen Stühlen?« • Doris Reinecke zum ElterngeldPlus • Bündnis-Tipps für Familien
gut zu wissen
20
Klare Essensregeln sind Gold wert • Geborgenheit ist wichtiger als Noten • Gut aufpassen beim Umgang mit Daten
veranstaltungskalender
21
Ausgewählte Termine für Familien von Mitte März 2015 bis Mitte Juni 2015
gewinnspiele
bündnis für familie
wirtschaftsleben
22
»Man muss selbst etwas dafür tun« • Auf die Zahl der Fleischbällchen
kommt es an • Die Mitarbeiter gehören zur Familie
tipps & infos
25
»Es ist uns eine Herzensangelegenheit« • Start in die Freiluft-Saison beim Playmobil-Funpark • Trommeln mit Yogo Pausch • Vorsicht bei Lithium-Batterien! • Kurse, Feste, Erfahrungsfeld und Akademietagtipps
27
finale & impressum
Adoption: Michael Fraas, Nürnberger Wirtschaftsreferent • famose
Aussichten: Arm oder reich • Impressum
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
„Wir sind Helden“ heißt die Popgruppe, die vor
zehn Jahren sang: „Gekommen, um zu bleiben
– wir gehen nicht mehr weg. Gekommen, um zu
bleiben – wie ein perfekter Fleck.“ Ein packender
Ohrwurm, dessen Refrain sehr gut zum Titelthema
dieser famos-Ausgabe passt. „Gekommen, um zu
bleiben“ bringt das Anliegen all der Menschen auf
den Punkt, die mit gepackten Koffern und großen
Hoffnungen bei uns vor der Tür stehen, wie derzeit
unter anderem in Boxdorf, Neunhof, Maxfeld oder
Eibach, um hier eine neue Heimat zu finden.
Abgesehen von Flüchtlingen werden wir diesmal
auch Menschen vorstellen, die seit dem Zweiten
Weltkrieg gekommen und geblieben sind: Heimatvertriebene, Gastarbeiter, Aussiedler und Angehörige, kurz: Menschen mit Migrationshintergrund,
wie heute politisch korrekt gesagt wird. Nach der
Statistik der Stadt sind das aktuell über zwei Fünftel aller rund 515 000 Einwohner in Nürnberg.
Eine beeindruckende Zahl. Und trotzdem haben
junge Menschen große Ängste vor der Abschiebung, wenn sie bei uns um Asyl bitten. Weniger
unser Titelmodel, der 15-jährige Jaspal, bei dem wir
uns herzlich fürs Mitmachen bedanken (siehe Seite
11). Eigentlich sollte aber auch ein Freund von ihm
mit auf das Titelbild. Doch ein paar Tage nach dem
Fotoshooting bekam der 18-Jährige Angst – und
machte einen Rückzieher. Folglich können wir ihn
nur als Schattenriss zeigen, was ein Frage- und
Ausrufezeichen zugleich sein soll: Gekommen, um
zu bleiben – das ist leider gar nicht so einfach.
Wie wünschen den
jungen wie allen weiteren Flüchtlingshelden
alles Gute und viel Glück
- und allen kleinen und
großen Lesern einen sonnigen, famosen Frühling
und viel Vergnügen mit
unserem Familienmagazin.
Jo Seuß &
die famos-Redaktion
von 0 auf 100
Das bedeutet für mich Freiheit
famos
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Ausgabe 1/2015
Raimund „Ray“
Hautmann (56)
Der gelernte Technische Zeichner
ist in Nürnberg geboren und
in der Altstadt aufgewachsen.
Seit 22 Jahren ist er verheiratet,
hat zwei Söhne und lebt seit
2000 in der Gartenstadt. Als
Musiker, Künstler und Illustrator
von „Happy Drops“ verdient er
sein Geld. Neben Projekten wie
„Spieglein, Spieglein, Kopfsalat“
und „Das macht die Kunst?“ ist
Wie ein normaler Mensch leben
er zurzeit bei der Band „Rofoluezz Jack“ aktiv, aber auch solo
live zu erleben.
Lucca Keller (17)
 Freiheit hat für mich nichts mit
Angst, sondern mit Glück zu tun.
Der Club- und Italien-Fan besucht die elfte Klasse der MonDeshalb mache ich Musik, ich
tessori-Fachoberschule (MOS) und wohnt abwechselnd in
spiele es einfach raus, ganz ohne
St. Jobst und Gostenhof. Trotz einer schweren Geh- und
Druck – auch beim Zeichnen und
Sprachbehinderung als Folge von Komplikationen bei seibei der Lyrik. Mein Lieblingstier
ner Geburt hat er sich mit Ausdauer und Energie ins Leben
ist der Wolf, der heulende Wolf, der für Freiheit steht. Wichtig ist für
gekämpft. Sein Berufswunsch ist Tontechniker.
 Freiheit ist für mich erst mal das Glück, in Deutschland mich meine Familie, weil sie mir die Freiheit lässt, freiberuflich zu
zu leben. Es ist eine große Freiheit, eine andere Meinung arbeiten. Freiheit ist aber immer relativ, es spielt eine Rolle, dass
haben zu können, aber auch zur Schule gehen zu dürfen. du gesund bist. In einem neuen Lied über die „Boat People“ wollte
ich aus der Sicht von Flüchtlingen aufzeigen, dass der Ernst der
Und dass ich hier trotz meiner Handicaps als normaler
Mensch so leben kann, wie ich will. Bei der Kreativität bin Lage dieser Menschen für uns weit weg ist, wir uns aber mehr damit
beschäftigen sollten.
ich immer wieder überrascht, was mir so einfällt.
„Die Welt hat nie eine gute Definition für das Wort Freiheit gefunden“ hat USPräsident Abraham Lincoln einmal gesagt. Trotzdem wird es immer wieder versucht.
Philosoph Albert Camus meinte „Die Freiheit besteht in erster Linie nicht aus
Privilegien, sondern aus Pflichten“, während Schriftsteller George Orwell darin
„das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen" sah. Wir befragten zehn
Nürnberger zwischen 0 und 100 Jahren danach, was für sie Freiheit bedeutet.
Umfrage: Jo Seuß, Fotos: Klaus Gruber
Mandy Schöne-Salter (37)
Mit den Jungs kicken
Die Mutter von drei Jungs ist in Dresden
geboren und 1989 mit zwölf Jahren nach
Nürnberg gekommen. Nach der Lehre als
Bürokauffrau machte sie auf dem zweiten
Bildungsweg das Abitur in Köln, wo sie ihren
späteren Mann, einen DJ aus Australien,
kennenlernte. Nach einem Jahr mit einem
Work-&-Travel-Visum in Australien entschied
sich die Street-Art-Künstlerin fürs Auswandern. Sie heiratete und seit fünf Jahren besitzt sie die australische Staatsbürgerschaft.
100 Kilometer von Sydney lebt sie in der
Kleinstadt Katoomba in den Blue Mountains.
Mit ihrer Familie war sie zuletzt neun Monate
auf Heimaturlaub in Gostenhof.  Freiheit hat viel mit Sicherheit zu tun. Ich finde,
alle Kinder sollten sicher aufwachsen. Ebenso ist es wichtig, dass ich als Frau keine
Angst haben muss, vergewaltigt zu werden. Von der Kunst alleine kann man nicht
leben, deshalb bin ich froh, dass ich die Freiheit habe, selber Projekte mit Kindern
und Jugendlichen zu gestalten. Straßenkunst kann ein Lächeln erzeugen, indem eine
graue Wand umgewandelt wird. Eine gewisse Freiheit gibt mir auch die Natur.
Mina Amiraslani (8)
Die Tochter einer Iranerin wohnt in
Gostenhof und besucht die 3c der AdamKraft-Grundschule in St. Johannis. Ihre
Lieblingsfächer sind Mathe und Sport. In
ihrer Freizeit fährt sie gerne Skateboard,
spielt Fußball bei der E-Jugend des Vereins
Johannis 83 und kümmert sich um Kater
Sky Guy.  Freiheit bedeutet für mich,
mit den Jungs Fußball zu spielen oder mit
dem Skateboard unterwegs zu sein. Und
dass ich mit meiner Katze schmusen oder
eine Party schmeißen kann. Aber es gibt
Regeln und Grenzen der Freiheit. Ich würde gern im Training mehr Slalom üben.
In der Schule ist meine Lehrerin schon
streng, es gibt einen festen Wochenplan,
aber das ist okay.
Elisabeth Grzymek (85)
Die zweifache Mutter, die fünf Enkel und einen Urenkel hat, wurde in Oberschlesien geboren. 1945 verließ sie mit
Eltern und zwei Geschwistern ihre Heimat in Oberglogau, um über Felder und Wiesen nach Prag zu flüchten. Ein
Jahr später kam sie zurück. 1958 emigrierte die Aussiedlerin nach Nürnberg. Nach einer Zeit im Schafhofer Lager
zog sie in einen Neubau in der Johannisstraße, wo viele Schlesier wohnten. Mit 43 Jahren absolvierte sie eine
Ausbildung als Altenpflegerin. Seit neun Jahren lebt Grzymek im Johannisheim.
 Zu Freiheit gehört Selbstbestimmung dazu – und dass ich meine Meinung frei äußern kann. Das war 1946
nicht mehr der Fall, wir durften nicht mal öffentlich deutsch sprechen. Aus heutiger Sicht finde ich es wichtig,
keine Angst zu haben. Entscheidend ist aber: Was von dir ausgeht, das kriegst du zurück. Man sollte sich also
immer fragen, was kann ich besser machen? Dazu gehört die innere Freiheit, einen Streit zu beenden.
famos
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von 0 auf 100
Ausgabe 1/2015
Den Spiegel vorhalten
Etwas sehr Komplexes
Marta Estifanos (41)
Yasemin Yilmaz (26)
Die Köchin im Jenaplan-Kinderladen
arbeitet auch in der Szenekneipe
Balazzo Brozzi. Sie ist verheiratet, hat
zwei Kinder und ist vor 24 Jahren aus
Eritrea nach Nürnberg gekommen.
Sie spricht sehr gut Deutsch und
wer sie auf ihre Hautfarbe anspricht,
sollte auf eine pfiffige Antwort
gefasst sein.
 Freiheit ist für mich Zufriedenheit.
Das hat viel damit zu tun, dass die
Menschen gut miteinander umgehen
und Verständnis füreinander haben.
Was meine Hautfarbe betrifft, da
nehme ich mir die Freiheit, jemandem den Spiegel vorzuhalten und
auf die Frage „Woher kommst du?“
zu antworten: „Aus dem Schwarzwald“.
Die Tochter eines Türken und einer Freiburgerin ist in Nürnberg
geboren. Durch eine Fehlbildung der Wirbelsäule ist sie seit
frühester Kindheit auf den Rollstuhl angewiesen. Nach einem
1,1-Abi hat sie in Erlangen Soziologie studiert, derzeit ist sie an
der Uni Erlangen beschäftigt und schreibt an ihrer Doktorarbeit
über „Mensch als Ware – zum wahren Wert der Person“. Mit 18 ist
sie der SPD beigetreten, seit Mai 2014 gehört sie dem Nürnberger
Stadtrat an.
 Für mich ist Freiheit etwas sehr Komplexes. Sie ist ein sehr
hohes Gut, sie kann aber auch ein Kampfbegriff sein, weshalb es
Regeln als Grundlage der Freiheit braucht. Wichtig ist für mich
in dem Zusammenhang der Begriff Empowerment, der bedeutet,
sich selbst zu entwickeln und möglichst selbstbestimmt leben zu
können. Freiheit heißt für mich, dass ich in mein Auto steige und
den Weg zu einer Veranstaltung eigenständig bewältigen kann –
und nicht auf den Zug und Mobilitätshilfen angewiesen bin.
Andreas „Andi“ Schütze (66)
Der Verkäufer des Sozialmagazins „Straßenkreuzer“ an der Museumsbrücke
hat ein bewegtes Leben hinter sich. Er stammt aus Kloster Ettal in Oberbayern,
lernte Hufschmied und verpflichtete sich mit 18 für 15 Jahre bei der Fremdenlegion. Dann heiratete er, wurde Vater einer Tochter, doch nach der Scheidung
fing er an zu trinken, wurde arbeits- und wohnungslos. 30 Jahre lebte er auf
der Straße, zog umher zwischen Oberbayern, Ruhrpott, Weinbergen und Österreich. Seit sechs Jahren trinkt er keinen Alkohol mehr, vor drei Jahren kam er
nach Nürnberg, seit zwei Jahren hat er eine wbg-Wohnung in Gleißhammer.
 Freiheit heißt für mich: Hingehen, wohin ich möchte, tun und lassen, was
ich möchte, und Kontakt mit Menschen aufzunehmen, mit welcher Rasse
auch immer, ohne dass mir jemand etwas vorschreibt. Wenn man sich auskennt, ist es die große Freiheit, auf der Straße zu leben.
Ich habe viele interessante Leute kennengelernt, aber
heute geht es gesundheitlich nicht mehr.
Machen was ich will
Rudolf Wagner (78)
Der gelernte Bäcker hat drei Kinder, sieben
Enkel und einen Urenkel. Er wurde in
Liegnitz geboren und hat fünf Geschwister.
1945 verließ die Familie mit dem letzten
Flüchtlingszug das Zuhause in Richtung
Berlin. 1956 kehrte er der DDR den Rücken
und kam an Heiligabend nach Nürnberg,
wo er in der Nordstadt wohnte und sich
freier gefühlt hat. Heute ist der Fußballfan (von 1860 München) und begeisterte
Skifahrer zufrieden mit seinem Leben. 
Freiheit heißt für mich, dass ich machen
kann, was ich will – und dass nichts von
oben diktiert wird. Das war ja der Grund,
dass ich dem Erich sein Parteibuch zerrissen habe. Wir haben uns immer vorsehen
müssen, 1954 durften wir nicht mal das
WM-Finale anschauen. Hier im Westen
habe ich nie einen Zwang von einer Partei
gespürt.
Charlotte Troelltsch (95)
Die Ehefrau des Musikers Ernst Troelltsch
(1920 – 1996) hat zwei Kinder, vier Enkel und
zwei Urenkel. Sie stammt aus einer Weinhändlerfamilie. Lange Jahre managte sie ihren
Mann, der mit der Hammondorgel Showgrößen wie Joachim Heesters, die Jakob-Sisters,
Bruce Low oder Herbert Hisel begleitete.
Seit 2004 wohnt die gelernte Versicherungskauffrau, die in Nürnberg geboren wurde,
in Wendelstein.  Freiheit heißt für mich, dass ich das gern mache, was ich
mache – und so habe ich es riskiert, mich als Konzertagentin selbstständig zu
machen. Mein Mann war freischaffender Künstler, ich habe mich um Aufträge
und Verträge gekümmert; wir haben Bälle veranstaltet und ich bin auch die
Chauffeurin gewesen. Es war kein Honigschlecken, aber eine schöne Zeit. Mit
65 Jahren hat mein Mann aufgehört – die Freiheit hat er sich genommen.
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gekommen, um zu bleiben
Ausgabe 1/2015
Nürnberg wird immer bunter
Über zwei Fünftel der Bewohner haben einen Migrationshintergrund – Verschiedene Wellen der Zuwanderung
»Nürnberg ist bunt« – so lautet der Slogan der Demonstranten gegen die islamfeindliche Pegida-Bewegung.
K
leine und große Völkerwanderungen hat es in
der Geschichte der Menschheit immer wieder
gegeben. Kriege, Verfolgung, Klima und Ernährungslage haben Teile der Bevölkerung in
die Flucht getrieben. Auf zu neuen Ufern – mit
allen Risiken und der Hoffnung auf ein Happy End. Nach
Erkenntnissen des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR
gibt es derzeit weltweit über 46 Millionen Flüchtlinge. Das
ist rekordverdächtig und sorgt auch in Deutschland für
Schlagzeilen, obwohl hier statistisch auf 1000 Einwohner
nur 2,4 registrierte Flüchtlinge kommen. Zum Vergleich: In
Malta sind es fast zehnmal, in Libanon mehr als hundertmal so viele.
Andererseits wurden im ersten Halbjahr 2014 in
Deutschland 67 400 Asylanträge gestellt – das waren 20 000
mehr als in den USA oder und über 27 000 mehr als in Frankreich. Das unterstreicht die Attraktivität Deutschlands.
Zu spüren ist das auch in Nürnberg, wo die Stadt händeringend nach geeigneten Gebäuden für Unterkünfte sucht.
23 dezentrale gibt es aktuell mit rund 800 Menschen, deren
Asylverfahren läuft. Hinzu kommt die Notunterkunft in der
Tillystraße als Erstaufnahmelager für rund 300 Menschen,
deren Kapazität bald verdoppelt werden soll.
Die meisten Asylsuchenden stammen derzeit aus Syrien und der Ukraine sowie dem Kosovo. In den nächsten
wärmeren Monaten werden neue Flüchtlingswellen über
den Mittelmeerraum zu uns schwappen. Trotzdem machen
Asylsuchende nur einen Teil der Zuwanderer aus. Es kom-
men auch Arbeitskräfte, Studenten und Familienangehörige zu uns – nicht selten, um zu bleiben.
Klar ist jedenfalls: Nürnberg wird seit Jahren immer
bunter – Menschen aus 165 Nationen sind laut Statistik
von Ende 2013 hier gemeldet. 212 750 von 513 339 Bewohnern haben einen Migrationshintergrund (davon 98.020 einen ausländischen Pass). Und die Tendenz ist steigend. Bei
den Nationen liegen die Türken (31 636) vorne, gefolgt von
Rumänen (23 704), Polen (19 796), Ex-Jugoslawen (18 296),
Russen (14 110), Griechen (12 689) und Italienern (12 689).
Von allen Kontinenten sind Leute eingewandert – insgesamt
7471 vom afrikanischen Kontinent und 31 462 aus Asien.
Türken sind seit 1973 vorne
Anziehend war die Stadt schon im Mittelalter oder besonders während der Industriealisierung. Und nach dem
Zweiten Weltkrieg hat es mehrere Zuwanderungswellen
gegeben. Über 25 000 Heimatvertriebene kamen von 1945
bis 1950 aus Schlesien und Tschechien. Das nahende „Wirtschaftswunder“ sorgte ab den späten 50er Jahren für viele
Gastarbeiter. Zuerst Italiener, dann Spanier und vor allem
Griechen, die 1970 noch auf Rang eins unter den ausländischen Bürgern lagen. 1973 wurden sie von den Türken
abgelöst.
Wegen des Anwerbestopps stand bis in die 80er Jahre der
Familienzuzug im Mittelpunkt, denn es hatte sich gezeigt:
Viele Gastarbeiter wollten nicht zurück in ihr Land, son-
dern wurden hier sesshaft. Vor allem ab den späten 80ern
zog es Aussiedler mit deutschen Wurzeln aus Siebenbürgen (Rumänien), Polen, Russland und anderen Gebieten
der ehemaligen Sowjetunion nach Nürnberg; die Zahl der
Heimatvertriebenen wird inklusive Nachkommen auf ein
Viertel der Bevölkerung geschätzt.
Die Balkan-Kriege, der Irak-Konflikt sowie Bürgerkrieg
in Ruanda führten in den 90er Jahren zu neuen Flüchtlingswellen und zu neuen Farbtupfern. Insbesondere der
demografische Wandel in der immer älter werdenden Gesellschaft hat die Rufe nach einem neuen Einwanderungsgesetz verstärkt, um das Geburtendefizit auszugleichen.
Doch obwohl es bei der Einbürgerung und dem Doppelpass
Bewegung gab, ist der Vorwurf der „Wirtschaftsflüchtlinge“ ein politisches Reizthema geblieben, der das verbriefte Recht auf Asyl im Fall der Verfolgung (Artikel 14
der Menschenrechtscharta) belastet.
Latente Ängste vor anderen Kulturen und besonders vor
dem Islam prägen die Pegida-Demonstrationen. Mit dem
Slogan „Nürnberg ist bunt“ zeigt eine breite Phalanx an
Bürgern deutlich Flagge für das Miteinander aller in der
Stadt. Viele Helferkreise praktizieren für Flüchtlinge eine
vorbildliche Willkommenskultur. Das lässt hoffen, dass
das auch dank Kulturläden, Bürgerinitiativen, Vereinen
und Multikulti-Festen gewachsene Verständnis füreinander
weiter wachsen wird.
Text: Jo Seuß, Foto: Roland Fengler
gekommen, um zu bleiben
famos
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Ausgabe 1/2015
»Die Menschen müssen sich kennenlernen«
Die Erlanger Professorin Petra Bendel über den richtigen Umgang mit Flüchtlingen und das Vermeiden von Vorurteilen
Menschen fliehen unter Lebensgefahr
aus Krisengebieten dieser Welt, um in
einem anderen Land ein neues Leben in
Sicherheit zu beginnen. Doch dort werden
sie nicht gerade mit offenen Armen
empfangen. Sind Politik und Gesellschaft
im Umgang mit Flüchtlingen überfordert?
Das fragten wir Professorin Petra Bendel,
Geschäftsführerin des Zentralinstituts für
Regionenforschung an der Universität
Erlangen-Nürnberg.
Region schon gesehen. Die meisten Menschen gehen mit
der Situation pragmatisch um und helfen gern.
Der Start ist trotzdem oft holprig. Wie können wir ihn den
Flüchtlingen erleichtern?
Bendel: Dahinter steckt die Frage, wie wir in unserer
Gesellschaft eigentlich zusammen leben wollen. Ich möchte
betonen, dass die Flüchtlinge keine Bittsteller sind, sondern
ein international verbrieftes Menschenrecht in Anspruch
nehmen. Wer aufgrund seiner Ethnie, Religion, Nationalität, der Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen
Gruppe oder politischen Einstellung verfolgt wird, der hat
Anspruch auf Schutz. Das regelt die Genfer Flüchtlingskonvention seit 1951. Asyl bekommt auch, wer physische
und psychische Gewalt erfahren hat oder unter unverhältnismäßiger und diskriminierender Strafverfolgung leidet.
Immer wieder müssen sich Flüchtlinge gegen den Vorwurf
wehren, aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland
gekommen zu sein.
Bendel: Wirtschaftsflüchtlinge gibt es nicht. Wir sprechen
Frau Bendel, seit Wochen sorgen Demonstrationen der
islamfeindlichen Pegida für Schlagzeilen. Warum findet
diese Bewegung so viel Zuspruch?
Petra Bendel: Hinter Pegida versteckt sich eine sehr
heterogene Gruppe. Einerseits engagieren sich dort
Rechtsextreme, und das muss man sehr ernst nehmen.
Andererseits gehen Bürger auf die Straße, die ihrer
Angst und oft auch ihren Vorurteilen Ausdruck verleihen wollen.
Wovor haben die Menschen denn so viel Angst? Fürchten sie sich ganz allgemein vor dem Fremden?
Bendel: Die Angst vor dem Fremden ist gar nicht so
sehr das Problem. Wie neue Studien zeigen, ist vor
allem die Angst vor dem Islam in Deutschland sehr
ausgeprägt.
Was kann denn die Politik dagegen tun?
Bendel: Begegnung und Kommunikation sind die
dann von Migration, und ebenso wenig wie Flucht ist
Migration problematisch. Beides kann eine enorme Bereicherung sein.
Im Grunde braucht es nur wenig,
damit das Miteinander klappt – nämlich
Sprachkurse, Bildungsangebote
und Arbeitsmöglichkeiten
wichtigsten Instrumente. Wenn sich die Menschen
kennenlernen, haben Vorurteile kaum eine Chance.
Politik und Gesellschaft müssen deshalb eine Plattform für solche Begegnungen schaffen.
men. Auf 1000 Einwohner kommen allein im Libanon 257
Flüchtlinge. In Jordanien sind es immer noch 114 pro 1000
Einwohner. Die Zahl derjenigen, die nach Europa kommen, ist
verschwindend gering. Es waren im vergangenen Jahr gerade
mal 435 000. Rund 200 000 davon kamen 2014 nach Deutschland.
Ist die Situation denn wirklich so problematisch? Auch
in früheren Jahrzehnten sind doch Flüchtlinge nach
Deutschland gekommen.
Bendel: Das ist richtig. Wenn man allerdings die
Wieso gibt es dann trotzdem diese Proteste?
Bendel: Aus den Zahlen heraus lassen sie sich nicht erklären.
weltweiten Zahlen betrachtet, ist die Situation
derzeit tatsächlich besonders schlimm. 51 Millionen
Menschen sind auf der Flucht - das hat es noch nie
gegeben. Viele davon fliehen innerhalb ihres eigenen
Landes vor Verfolgung, bewaffnetem Kampf und
schweren Menschenrechtsverletzungen. 16,7 Millionen Menschen überschreiten dabei auch die Grenzen
ihres Heimatstaates. Die Hauptlast tragen dabei aber
die Nachbarländer in der jeweiligen Region.
Was heißt das konkret?
Bendel: Einige Zahlen können das illustrieren. So hat
allein Pakistan 1,6 Millionen Menschen aufgenom-
Die Lage ist wirklich nicht dramatisch, da haben wir schon
ganz andere Sachen geschultert. Nach Mittelfranken sind im
letzten Jahr 5600 Flüchtlinge gekommen, 1700 nach Nürnberg.
Im Vergleich zum Vorjahr reden wir allerdings schon von einem
Zuwachs von 60 Prozent. Und weil die Zuteilung oft ganz
schnell erfolgt, wird auch die Politik in den Kommunen davon
überrollt und muss kurzfristig Unterkünfte aus dem Boden
stampfen. Das sind einfach keine guten Voraussetzungen.
Wie könnte sich denn etwas ändern?
Bendel: Durch Information und Beteiligung. Dort, wo die
Menschen vor der Einrichtung von Flüchtlingsunterkünften in
die Planung mit einbezogen werden, entstehen oft ganz tolle
Willkommensangebote. Das haben wir ja auch hier in der
Ist der Mensch denn eher ein sesshafter Typ? Oder von Natur
aus ein Wanderer?
Bendel: Der Mensch ist nicht sesshaft, Wanderungsbewe-
gungen sind eigentlich der Normalfall. Aber man muss da
ganz klar zwischen Migration und Flucht unterscheiden.
Die Menschen, die zu uns fliehen, tun das nicht freiwillig.
Sie sind oft traumatisiert, deshalb sollten sie auch anders
empfangen werden. Wie werden sie untergebracht, wie lange müssen sie noch mit der Ungewissheit leben, bekommen
sie hier endlich den Schutz, den sie suchen? Darüber muss
eine Gesellschaft reden.
Sie fordern also eine andere Willkommenskultur?
Bendel: Ja, aber nicht nur aus humanitären Gründen. Die
Personen, die zu uns kommen, haben Rechte und ihre
Würde. Das steht schließlich ganz oben im Grundgesetz.
Unsere Gesellschaft hat das Potenzial, diese Menschen zu
integrieren. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben wir es ja
auch geschafft, die Vertriebenen aufzunehmen. Im Grunde
braucht es nur wenig, damit das Miteinander klappt,
nämlich Sprachkurse, Bildungsangebote und Arbeitsmöglichkeiten. Das können und sollten wir uns leisten,
sonst vergeuden wir die Chance auf Integration und das
Potential, das diese Menschen mitbringen.
Wieviel Zuwanderung verträgt eine Gesellschaft?
Bendel: Das ist keine Frage von Zahlen, sondern eine
Frage des Selbstverständnisses einer Gesellschaft. Welche
Gesellschaft wollen wir haben? Eine ausschließende,
diskriminierende oder eine inklusive, offene und tolerante
Gesellschaft? Darüber müssen wir uns verständigen und
jeweils neu aushandeln, wie wir das erreichen.
Interview: Silke Roennefahrt, Foto: Harald Sippel
famos
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gekommen, um zu bleiben
Ausgabe 1/2015
Ein Ort zum Bewahren der Wurzeln
Im »Haus der Heimat« in Langwasser stehen Kultur und Sprache hoch im Kurs – Inzwischen 74 aktive Gruppen
Alt und jung trifft sich
beim Tanzkurs der
Banater Schwaben im
Haus der Heimat in
Langwasser.
G
ekommen, um zu bleiben: Das passt sehr genau zum „Haus der Heimat“ (HdH) in Langwasser. Ob Russlanddeutsche, Siebenbürgen
Sachsen, Banater Schwaben oder Schlesier
– alle haben ihr ursprüngliches Zuhause verlassen, um in Nürnberg eine neue Heimat zu suchen und
zu finden.
Das Ambiente des HdH ist betont neutral gehalten.
Schwarz-grau-weißer Steinboden, Türen und Geländer aus
Eichenholz, am meisten sticht am Eingang die Tafel mit all
den Veranstaltungshinweisen ins Auge. Bis auf den letzten
Zentimeter ist sie behangen, darunter liegen jede Menge Flyer von Sprachkursen, Vorträgen, Tanz- und Musikveranstaltungen, Bastelkursen aus, die hier regelmäßig stattfinden.
Es ist die Anlaufstelle der Aussiedler, die 1998 gebaut
wurde und anfangs mit einem gewissen Misstrauen beobachtet wurde, weil die Kultur der Heimatvertriebenen mitunter
als deutschtümelnd empfunden wurde. Doch das hat sich
geändert. Als „integrationshinderlich“ empfinde das Angebot keiner, erklärt HdH-Leiterin Doris Hutter. Während sich
hier die erste Generation mit Leuten treffe, die das gleiche
erlebt hätten, sei es für die Jüngeren, die mittlerweile zum
Großteil in Nürnberg und Umgebung geboren sind, eher
eine Spurensuche: „Die Kinder merken, dass Eltern in bestimmten Situationen anders reagieren, als die der anderen
Kinder. Sie können das zwar nicht einordnen, finden in der
Gemeinschaft der Landsmannschaften aber vielleicht die
Antwort darauf.“
Die Trachtengruppe der Banater Schwaben trifft sich jeden Freitagabend im HdH. Die Älteren sitzen gemütlich in
der „Heimatstube” beisammen, während im Raum darun-
ter der Bär steppt. Moderne Tänze gehören wie traditionelle
Walzer und Polkas zum Repertoire der Generation unter 40.
Uncool finden die Jungen die Nähe zu den Eltern und den
Trachten absolut nicht.
„Ich bin stolz, die von meiner Oma handgefertigte Tracht
tragen zu dürfen“, beteuert die 16-jährige Susanne. Die
gleichaltrige Bianca ergänzt: „Es ist etwas Besonderes, zu
den Banater Schwaben zu gehören. Die meisten um mich
herum sind einfach nur Deutsche.“ Einen Hehl aus den Wurzeln im früheren Rumänien machen sie nicht: „In der Schule
reden wir Hochdeutsch, zu Hause Dialekt.“ Problemlos sei
das Umschalten, wie zwischen zwei Fernsehkanälen. Wenn
sie selbst einmal Kinder haben, möchten die Teenies die Tradition und Kultur ihrer Eltern und Großeltern weitergeben.
„Nicht, um uns abzugrenzen, sondern weil es auch ein Teil
von uns ist.“
»Mir gefallen die Tänze«
Doris Hutter sieht den Auftrag des HdH damit erfüllt:
„Hier im geschützten Raum tanken die Kinder durch Auftritte und Vorträge im Vertrauten so viel Selbstbewusstsein,
dass sie sich später selbst nicht ganz aufgeben, sondern eine
gewisse Nuance ihrer ursprünglichen Identität, einen Fingerabdruck, erhalten.“ Eine Elfjährige hat eine Schulfreundin
ohne Vertriebenen-Hintergrund zum regelmäßigen Mitgehen
begeistern können. Diese sagt: „Mir gefällt es hier echt gut.
Ich mag die Tänze."
Bei den Treffen bleibt aber meistens jede Landsmannschaft
unter sich. Melanie Kling von den Banater Schwaben sagt:
„Mit den Russlanddeutschen gibt es weniger Berührungs-
punkte, dafür aber mit den Siebenbürger Sachsen oder den
Sathmarer Schwaben." Sie seien kulturell „einfach ähnlicher
und so lädt man sich schon mal zu bestimmten Festen gegenseitig ein“.
Eine übergreifende Zusammenarbeit findet aber bei größeren Veranstaltungen des HdH statt, wie zum Beispiel den
Aussiedlerkulturtagen (heuer am 4. Juli) in der Nürnberger
Innenstadt, beim alljährlichen Sommerfest unter der Eiche
des HdH (heuer am 25. Juli) oder bei HdH-Kinderfesten.
Diese Veranstaltungen, die alle Gruppen gemeinsam organisieren, sind offen für alle Interessierten. Hutter betont: „Wir
wollen uns definitiv nicht von unserer Umwelt abgrenzen.“
Laut Melanie Kling hat sich durch die gegenseitigen Einladungen und die Zusammenarbeit für bestimmte Feste das
Miteinander der Landsmannschaften vertieft. Zudem ist
laut Doris Hutter die Anzahl der aktiven Gruppen in rund
15 Jahren von 23 auf 74 angestiegen.
Eine wichtige Rolle spielen die Sprachkurse, in denen
insbesondere russischsprachige Lehrerinnen den älteren
Heimatvertriebenen aus der ehemaligen Sowjetunion die
deutsche Sprache viel intensiver erklären und näherbringen
können, als es in Volkshochschulkursen möglich ist. Die
große Anzahl an Kursen spreche, so Hutter, für die Bedeutung des Hauses der Heimat „als Begegnungs- und Integrationszentrum“.
Kontakt: Haus der Heimat, Imbuschstraße 1, 90473 Nürnberg, Telefon (09 11) 8 00 26 38, Fax (09 11) 8 00 26 40; EMail: [email protected]. Homepage: www.
hausderheimat-nuernberg.de
Text: Alexandra Haderlein, Foto: Anestis Aslanidis
gekommen, um zu bleiben
famos
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Ausgabe 1/2015
Vom Regen in die Sonne
Donato Tabano lebt seit fast 50 Jahren in Nürnberg – Hart gearbeitet und immer dazugelernt
„Couchpotato
sucht
Wohncoach!“
&
INFO
TUNG
BERA
25. März
0 Uhr
2015, 18-2
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In der nächsten Ausgabe
von famos lesen Sie:
»Arm oder reich« –
was heißt das?
Sie lieben Italien, aber Nürnberg ist ihre Heimat: Carmela und Donato Tabano.
D
ie Geschichte muss unbedingt am 2. September 1966
beginnen. Obwohl es vielleicht der ungemütlichste
Tag des ganzen Sommers war. Der Himmel an diesem
Freitag ist wolkenverhangen, es gießt ohne Unterbrechung - dabei hätte die Südstadt in Nürnberg ein paar
Sonnenstrahlen bitter nötig gehabt. In der Vogelweiherstraße steht
ein junger Mann mit einem Koffer in der Hand. Darin befinden
sich zwei Kilo Spaghetti, Besteck und 13 000 Lire, zu dieser Zeit
rund 52 Mark (heute etwa 26 Euro).
Die Jacke zieht er noch ein wenig fester zu. Er spricht kein Wort
Deutsch. Eine Ausbildung kann er nicht vorweisen. Da ist nichts.
Nichts, außer einer großen Hoffnung. Zu Hause hat sie sich nicht
erfüllt, in Roccadaspide in der italienischen Provinz Salerno. Auch
wenn der Himmel dort tief-blau ist und die Menschen viel miteinander reden. Aber ob ausgerechnet hier in dem grauen Nürnberg
ein besseres Leben gelingen kann?
»Gschmarri« kommt locker von der Zunge
Fast 50 Jahre später sitzt Donato Tabano mit seiner Frau Carmela, die er über eine gemeinsame Bekannte in Deutschland
kennenlernte und 1973 geheiratet hat, im Wohnzimmer einer
Wohnung im Nürnberger Stadtteil Wöhrd. Nicht das, was man
allgemein unter Luxus einordnet, aber gepflegt, sauber, großzügig
und: sein Eigentum. „Hart erarbeitet“, sagt er, während er dem
Besucher die Zimmer zeigt. Wenn er temperamentvoll und eloquent aus seinem Leben erzählt, gehen ihm Wörter wie „Gschmar-
ri“ oder „ogschmocht“ völlig selbstverständlich und locker von
der Zunge. Ein echter Franke.
Donato Tabano hat etwas gemacht – aus jenem Regentag im
September 1966. Er fand einen Job bei der MAN, war nachts mit
acht weiteren Arbeitern in einer Baracke untergebracht. Tabano
war engagiert, zuverlässig und vor allem wissbegierig. Nach einer Zeit des Arbeitens riet man ihm, nochmals die Schulbank zu
drücken. Er lernte, technische Zeichnungen zu lesen und Formen
zu berechnen. Die sprachlichen Defizite glich sein logisches Verständnis locker aus. Er lieferte eine der besten Arbeiten ab.
Es ging immer weiter. Jobs, Fortbildungen, viel Außendienst.
Am Ende seiner Karriere landete Donato Tabano bei der NorisArbeit als Fachanleiter für den Bereich Metall. Auch heute, mit
66 Jahren, hilft er dort noch aus. Er vermittelt Jugendlichen und
jungen Erwachsenen das Handwerk. Er ist nicht zimperlich im
Umgang mit ihnen, aber er spricht ihre Sprache. Und signalisiert:
„Ich weiß, wie das ist, wenn man erstmal mit leeren Händen da
steht und nichts versteht.“
Das Telefon reißt Donato Tabano aus den Gedanken. Es ist
nicht einer seiner zwei Söhne, der ein Stockwerk drunter wohnt.
Die Eltern erwarten seinen Anruf, denn Enkelkind Nr. 3 kann jeden Moment auf die Welt kommen. Ach ja, Familie sei etwas Schönes, findet Donato. Angekommen zu sein auch. „Ich liebe Italien“,
sagt er und seine Augen funkeln, „aber meine Heimat ist halt einfach hier“.
Text und Foto: Rurik Schnackig
famos
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gekommen, um zu bleiben
Ausgabe 1/2015
Traum von der neuen Heimat
Der 15-jährige Jaspal hofft auf eine Zukunft in Deutschland – Vor zwei Jahren aus Indien geflohen
J
aspal hat einen Traum. Eine Sehnsucht, für die er alles gibt. Er schlägt
sich mit deutscher Grammatik herum, geht fleißig zur Schule, paukt
zusätzlich Mathe. In diesem Jahr will er seinen Hauptschulabschluss
schaffen, danach eine Ausbildung machen. „Irgendwas mit Computer“,
wie er sagt, „das interessiert mich“.
Jaspal weiß, was er will. Ob er sich den Traum von einem glücklichen Leben in der neuen Heimat erfüllen kann, weiß er allerdings nicht. Jaspal ist 15
Jahre alt, stammt aus Indien und ist ein Flüchtlingskind. Warum er aus seiner
Heimat vor knapp zwei Jahren floh, darüber spricht er nur ungern. Er wird
kleinlaut und einsilbig, obwohl sein Deutsch längst sehr gut ist. „Es gibt dort
viele Probleme, zu viele“, sagt er. Der Preis, den er dafür bezahlen muss, ist
sehr hoch: Seine Mutter blieb alleine zurück.
Geschichten von Menschen, die fliehen mussten, sind meist ebenso abenteuerlich wie gefährlich. Die einen legten Gewaltfußmärsche zurück, andere landeten
auf überfüllten Booten oder zusammengepfercht in Lkw, um nach Europa zu kommen. Auch Jaspal war über sechs Wochen unterwegs, bis er schließlich in Deutschland landete. Er redet nicht gern darüber.
Inzwischen hat er ein Zuhause auf Zeit in der „Wohngemeinschaft für Flüchtlingskinder Nürnberg“ gefunden. Mit elf anderen Jugendlichen lebt er in einem
großen Haus im Osten der Stadt und teilt mit ihnen ein Schicksal: das Leben
auf der Flucht vor Gewalt und Verfolgung, Furcht und Krieg, – egal, ob in
Afrika, Indien, Syrien oder Vietnam.
Als minderjähriger Flüchtling, der ohne Angehörige hier lebt, steht er
unter besonderem Schutz. Ihm blieb die Zentrale Aufnahmeeinrichtung
erspart, die normalerweise die erste Bleibe aller Flüchtlinge nach ihrer Ankunft in Bayern ist. Um Kinder und Jugendliche wie Jaspal kümmern sich
das Jugendamt und somit auch Sozialpädagogen, wie in der WG. Sie helfen
bei allem, bei den Hausaufgaben wie bei den Behördenangelegenheiten.
Angst vor der Ausweisung mit 18
„Am besten gefällt mir, wenn wir alle zusammen Freitagabend einen Film
ansehen", sagt Jaspal. Er geht zur Schule, hat Freude auch außerhalb seiner
„Ersatzfamilie“ in der WG. Er treibt gerne Sport, spielt Fußball und geht jeden Sonntag in einen Tempel nach Gostenhof. „Da kann man gut reden, die
Menschen verstehen mich dort“, sagt er über seine Gemeinde der Sikhs.
Er fühlt sich wohl in Deutschland, in Nürnberg. Er schätzt die Ordnung und die Sicherheit. „Am Anfang war es schon schwer, ich konnte
ja kein Wort Deutsch“, sagt er. Anfeindungen habe er eigentlich nicht
erlebt, „die meisten Menschen sind nett“, betont er.
Ein beinahe normales Leben eines Teenagers, wenn da nicht das
Heimweh nach der Mutter wäre, vor allem aber nicht die Angst,
die sich zwischen seinen Fleiß und seine Träume von einer Zukunft
schleicht. Denn Jaspal ist lediglich geduldet, er darf bleiben - auf
Widerruf. Wenn er volljährig ist, könnte sich das ganz schnell
ändern. Dann könnte ihm die Abschiebung drohen, wie so manchem seiner ehemaligen Mitbewohner. Junge Leute, die in ihren
Ausbildungsbetrieben alles geben und dennoch damit rechnen
müssen, dass plötzlich Beamte vor der Tür stehen und sie in den
nächsten Flieger Richtung Herkunftsland setzen.
Das macht Angst und zuweilen auch panisch. So traut sich
ein Freund von Jaspal nicht, von sich zu erzählen – aus Furcht, es
könnte ihm schaden. Vielleicht auch in der naiven Hoffnung, dadurch ein Stück unsichtbarer für die Behörden zu werden, die sein
Schicksal in der Hand haben. Jaspal steht ratlos daneben. Er weiß,
was er will. Aber einen Plan B? „Den habe ich nicht, nein.“ Neue Heimat Deutschland, das muss einfach klappen. Er ist gekommen, um zu
bleiben.
Text: Irini Paul, Foto: Peter Roggenthin
„Einfach mal
neue Wege
gehen!“
&
INFO
TUNG
BERA
25. März
0 Uhr
2015, 18-2
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Im nächsten Heft lesen Sie:
Juni
2015
»Arm oder reich« –
was heißt das?
Anzeigenschluss
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ist der 23. Mai 2015
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gekommen, um zu bleiben
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Ausgabe 1/2015
Gepackter Koffer stand auf dem Schrank
Obwohl der Anfang nicht leicht war: Die türkische Familie Aydin ist hier geblieben und hat viele Träume verwirklicht
I
nci Aydin-Yaylagül ist ein Kind der ersten Gastarbeiter-Generation. Mit
ihren Eltern und Geschwistern kam sie Anfang der 1970er Jahre aus der
Türkei. Bleiben wollten die Aydins eigentlich nur ein paar Jahre, doch längst
sind sie hier heimisch geworden – und Inci hat ihren Traumberuf geschafft.
Rückblende: Ende der 60er war der Vater als Gastarbeiter nach Deutschland gegangen. Bei einem Heimatbesuch beschloss er, seine Frau und die drei
Kinder mit nach Zirndorf zu nehmen, wo der Stuckateur bei einer Baufirma arbeitete. „Mit dem Zug fuhren wir einige Tage bis nach Nürnberg“, erinnert sich
Inci Aydin-Yaylagül.
Die Begeisterung über den großen Ortswechsel hielt sich in Grenzen. Zunächst lebte die Familie in einer Ein-Zimmer-Wohnung in Zirndorf, bis sie im
Landkreis Fürth in Fernabrünst, Gemeinde Großhabersdorf, ein kleines Haus
bezog. Der Anfang sei nicht leicht gewesen, denn die Dorfbewohner gingen auf
Distanz zu den Neuankömmlingen. „Das erste Jahr sprach niemand mit uns, es
grüßte uns auch keiner. Man stellte sich Türken wohl alle mit Pluderhosen und
Krummsäbel vor“, erzählt Inci Aydin-Yaylagül.
Zunächst galt es, Fuß zu fassen. Inci, die wie ihre Mutter und ihre Geschwister
nur Türkisch sprach, wurde wieder in der ersten Klasse eingeschult. Deutsch
lernte sie aber schnell und konnte schulisch bald aufholen. Zu anderen Ausländern hatte die Familie kaum Kontakt. „Das war deshalb gut, weil wir uns darauf
konzentriert haben, die Sprache zu lernen und uns zu integrieren.“
Im Laufe der Zeit gelang es den Aydins, die Herzen der Nachbarn zu öffnen.
„Wir erfuhren viel Hilfsbereitschaft und lernten die Menschen lieben“, sagt Inci
zurückblickend. Trotzdem habe auf dem elterlichen Schlafzimmerschrank lange
Jahre ein gepackter Koffer für die Rückreise gestanden: „Der Plan war, nach
einiger Zeit in die Türkei zurückzukehren und dort eine neue Existenz aufzubauen.“ Es ist anders gekommen: Mittelfranken wurde zur Wahlheimat – und noch
heute ist der Kontakt zu ihren früheren Nachbarn sehr gut.
Viele kleine Patienten aus aller Welt
Schon als Siebenjährige in der Türkei wollte Inci Aydin-Yaylagül Kinderärztin
werden. Und diesen Traum hat sie hartnäckig verwirklicht: Nach der Hauptschule besuchte sie zuerst die Wirtschaftsschule, dann ging sie weiter aufs
Gymnasium, um das Abitur zu machen. Nach dem Medizin-Studium, der
Facharzt-Ausbildung und einer langjährigen Tätigkeit an der Erlanger Kinderklinik eröffnete sie im Jahr 2000 ihre eigene Praxis in Nürnberg, in der sie Kinder
und Jugendliche aus Deutschland, der Türkei und anderen Nationen behandelt.
Auch aus der Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Zirndorf betreut sie
viele kleine Patienten.
Inci Aydin-Yaylagül ist verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in der Zirndorfer Altstadt in einem kleinen Häuschen – und das in der gleichen Straße, in die
sie damals mit ihren Eltern und Geschwistern gezogen war. „Meine Tochter und
mein Sohn sind hier geboren und sehen Zirndorf, Nürnberg und Umgebung als
ihre Heimat. Die Türkei kennen sie nur als Urlaubsland“, sagt die Ärztin. Auch
ihr Bruder Ali ist Arzt geworden, der in Nürnberg praktiziert; Schwester Nejla
ist Diplom-Kauffrau und Praxismanagerin.
Fremdenfeindlichkeit hat Inci Aydin-Yaylagül selten erlebt. Im Grundschulalter wollte allerdings einmal ein Mädchen nicht mit ihrer Tochter spielen – mit
der Begründung: „Ich mag keine Türken.“ Traurig habe ihre Tochter gefragt:
„Warum sind wir keine Deutschen?“ Die Zeiten sind vorbei, „wir fühlen uns alle
hier wohl“, sagt Inci – und einen deutschen Pass hat sie inzwischen auch.
Text: Sabine Beck, Foto: Peter Roggenthin
Inci Aydin-Yaylagül kam Anfang der 1970er Jahre mit
ihrer Familie nach Deutschland und hat ihren Traum vom
Arztberuf verwirklicht.
famos
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gekommen, um zu bleiben
Ausgabe 1/2015
A
nno1991 haben sich Zaradasht (54) und Uta (47) in
Göttingen kennengelernt. Uta studierte dort Sozialwissenschaften, Zaradasht war fünf Jahre zuvor
nach Deutschland gekommen. Der Kurde war aus
politischen Gründen schon 1984 aus dem Irak geflohen. Er lebte eineinhalb Jahre im Iran, bis es ihm gelang, mit einem
Visum für die DDR nach Deutschland einzureisen.
Wegen eines Freundes zog er nach Göttingen und stellte hier einen Asylantrag. Als er Uta kennenlernte, war er gerade anderthalb
Jahre als Flüchtling anerkannt. So lange hatte er auf die Entscheidung warten müssen. Uta und Zaradasht liefen sich auf einem Solidaritätskonzert für Kurdistan und Palästina über den Weg. Beide
verband das Interesse an Politik. Sie arbeiteten ehrenamtlich im
Weltladen und engagierten sich für die Verbesserung der Menschenrechtslage in Kurdistan. Nachdem Reisen in den Nordirak
möglich wurden, besuchte Uta 1993 zum ersten Mal Zaradashts
Heimat. Sie sei von seiner Familie „sofort ins Herz geschlossen
worden“.
Sofort ins Herz geschlossen
Ein ungewöhnliches Paar: Kurde Zaradasht und Flüchtlingshelferin Uta
Ein Mann für alle Aufgaben
Als Uta im Jahr 2000 einen Job in Nürnberg begann, zogen die
beiden nach Franken. Sie arbeitete bei der Flüchtlingsorganisation UNHCR, die in der Frankenstraße in der ehemaligen Kaserne,
wo das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ansässig ist, eine Zweigstelle hat. Die UNHCR schützt und unterstützt
Flüchtlinge überall auf der Welt. Die Zweigstelle in Nürnberg hat
die Aufgabe „die Asylpraxis in Deutschland zu überwachen“. Einer von Utas Schwerpunkten sind Flüchtlingskinder, die entweder
mit ihren Familien oder alleine als sogenannte „unbegleitete Minderjährige“ nach Deutschland kommen.
Die Aufgaben seien anspruchsvoll, oft sehr juristisch und
manchmal sei es nicht leicht, auszuhalten, welches Schicksal
Menschen erleiden müssen. Auf der anderen Seite empfindet sie
es als befriedigend, „dabei helfen zu können, dass diese Menschen
angemessenen Schutz in Deutschland finden“. Als 2000 ihr erstes
Kind Alan auf die Welt kam, war klar, dass Zaradasht die Erziehung übernimmt und Uta weiter arbeiten geht. Er wurde zum
Eigentlich eine ganz normale Familie: Zaradasht und Uta mit ihren Söhnen Ari und Alan.
Hausmann und Vollzeitvater, eben ein Mann für Alles.
2003 wurde das zweite Kind Ari geboren. Im Irak hatte er
Bauingenieurwesen studiert, in Göttingen einige Jahre in
einem kommunalen Kino mit Kulturcafé, später in einem
Eine-Welt-Laden und als Dolmetscher für das Gericht gearbeitet. Heute kocht er leidenschaftlich gern und ist Hobbyhandwerker und-techniker.
Jedes Frühjahr besucht Zaradasht seine Familie in
Kurdistan und genießt die Zeit dort. Aus Nürnberg, seiner
Wahlheimat, möchte er aber nicht mehr weg. Die Familie hat es sich in der Altstadt richtig gemütlich gemacht.
Drücken Sie mal ein Auge zu!
Glosse
D
Beide mögen Bergwandern und fahren viel Rad. Die Lage
im Nordirak ist allerdings täglich ein Thema. Auch wenn
seine Familie nicht akut gefährdet ist, weil die Stadt Sulaimani weit von der Frontlinie entfernt liegt, so beschäftigt
Zaradasht das Schicksal der Jeziden und Christen sehr.
Der Vormarsch des „Islamischen Staats“ beunruhigt ihn,
er ist aber stolz darauf, dass sich die Kurden im Nordirak
und Syrien den IS-Truppen entgegenstellen – „stellvertretend für alle Welt“.
Text: Sandra Dichtl, Foto: privat/PR
Wie schnell aus Fremden Freunde werden können
arüber, dass ein Nürnberger schon Angst vor Überfremdung hat, wenn
er seine Heimat Richtung Fürth verlässt, kann ich mich noch köstlich
amüsieren. Dass aber in einer Stadt wie Dresden mit einem Ausländeranteil von unter 5 Prozent (im Vergleich: Nürnberg hat 16,4 Prozent) Tausende
von Menschen jeden Montag auf die Straße gehen aus Angst, Fremde könnten
ihr schönes Elbflorenz-Welterbe muselmanisch unterwandern und morgenländisch machen, befremdet mich.
Beim unterstellten Untergang des Abendlandes sollte uns vor allem
dämmern, dass gegen Furcht vor dem Fremden keine Statistik hilft und
kein Kraut gewachsen ist, auch wenn Vorurteile und Anfeindungen
gegen Ausländer immer wieder ins Kraut schießen. Obwohl das nun
wirklich nicht zum Schießen ist. Noch weniger, wenn wirklich geschossen wird. Scharf.
Dies scharf zu verurteilen, klärt die Fronten. Aber wie überwindet man diese? Ich möchte hier nicht naiv wirken, aber Naivität kann
manchmal sehr wirkungsvoll sein. Ich erinnere mich, wie ich als Kind in
Nürnbergs Südstadt in einem Haus wohnte, in welchem wir viele Kinder aus
verschiedenen Nationen waren. Kindliche Neugierde und Spielfreude überwand schnell alle Sprachbarrieren und Berührungsängste. Über die Kinder
fanden auch die Erwachsenen zueinander, weil wir Kinder als Dolmetscher
und kulturelle Vermittler halfen, die Türen aller Wohnungen im Haus zu öffnen
und Multikulti ohne viel Nachdenken und Aufsehen zu leben.
Ermutigen also auch Sie Ihre Kinder, Anderssprechende, Andersfarbige und
Andersländische nach Hause einzuladen. So werden aus Fremden Freunde.
Hier sollte man unserer Muttersprache wirklich dankbar sein, dass sie es uns
so einfach macht, Sichtweisen zu ändern. Zwischen Fremde und Freunde gibt
es sprachlich nämlich mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Fünf Buchstaben sind schon gleich. Nur das „m“ muss man gegen „nd“ austauschen, schon
werden Fremde Freunde. Und drücken Sie ein Auge zu: Wie schnell kann man
dann über kleine Differenzen hinwegsehen?
Text: Oliver Tissot, Foto: Peter Roggenthin
kinder extra
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Ausgabe 1/2015
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ng!
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famos
Blühende Phantasie-Blumen
Endlich Frühling! Jetzt geht sie wieder los die Gartensaison. Wer keine Lust auf Erde-Gebuddel
oder keinen grünen Daumen hat, kann sein Kinderzimmerfenster ganz fix in ein Blumenmeer
verwandeln. Alles was ihr dafür braucht, sind buntes Tonpapier, Schere, Kleber und ein bisschen Tesafilm. Also: nehmt eure Phantasie als Samen, schnippelt los und schon blüht euch was!
Text und Foto: Manuela Prill
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Olivia,
wie bringst du Farbe
in dein Leben?
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G e Worte
ohmnit Olivia
Illustration: A
...
Was hältst du eigentlich
von Pilzen?
Wenn der Bus auf sich
warten lässt, wie vertreibst
du dir die Zeit?
Wenn du mal Zeit für dich
brauchst, was machst du
dann?
Hast du das Zeug zum
Filmstar?
Wir haben uns mit Olivia getroffen und wir müssen sagen, dieses Treffen war außergewöhnlich. Die Waldorf-Schülerin brachte
sehr viel Energie und Ideen mit und war überhaupt nicht schüchtern. Olivia ist 11 Jahre alt und hat unheimlich viele Hobbys:
sie tanzt Hip Hop, schwimmt im Verein, fährt viel Fahrrad, spielt Klavier, geht mit den Pfadfindern auf Tour, bastelt gern, zum
Beispiel Bracelets, zeichnet gern, am liebsten Mode. Außerdem wächst sie zweisprachig auf - sie lernt deutsch und englisch.
Text und Arrangement: Sandra Dichtl, Fotos: Peter Roggenthin, Gestaltung der Seite und Illustrationen: Teresa Wiechova
famos
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kinder extra
Ausgabe 1/2015
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Kochen mit Pettersson
und Findus
Ein Buch für kleine und große Feinschmecker ist das
Kochbuch mit Herrchen Pettersson und seinem Kater
Findus nach den Büchern von Sven Nordqvist. Auf
der Suche nach dem richtigen Rezept stolpert man
über lustige Kater und vorwitzige Mucklas. Das
allein macht schon viel Spaß – das Kochen dann
noch viel mehr. Bei „Schwedischen Fleischklößchen“
oder „Pfannkuchentorte“ helfen auch die kleinen
Findus-Fans gerne mit.
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Adina Augustin
Sven Nordqvist: „In der Küche mit Pettersson
und Findus“ (edel, Preis: 14,95 Euro)
Das Sams-Sprüche-Buch
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Bleiben wir noch im Reich der heiß geliebten
Kinderbuchfiguren: Das Sams mit seinen
Wunschpunkten kennt fast jeder. Und
zumindest einen lustigen Spruch von diesem
merkwürdig-lustigen Wesen haben sich alle
Kinder gemerkt. Wer noch mehr lachen
will, guckt einfach in das Sams-SprücheBuch hinein. Spätestens bei „Spritzt auf
eine Hose Wasser, dann ist die Hose
etwas nasser“ kringeln sich alle.
Paul Maar: „Da bin ich gespannt
wie ein Gummiband“
(Oetinger, Preis: 9,95 Euro)
Text: Martina Hildebrand
Das Leben ist kein Ponyhof?
Hier schon!
Das schöne Bild für den famosen Kindertipp ist diesmal ein Gemeinschaftswerk von Arnesa (9) und Melissa (8) aus dem Hort Heroldsberger
Weg. Die beiden Mädchen sind echte Tierliebhaberinnen und ihr Lieblingsziel für einen Ausflug in Ziegelstein ist der Tinker Ponyhof. Denn
dort gibt es viele Tiere, zum Beispiel Pferde, Ponys, Kühe und Ziegen.
„Man kann sie streicheln, füttern und natürlich auch reiten, das finden
wir toll!“, schwärmen die beiden. Und noch eine Info für die Mamas
und Papas: Auch Erwachsene können hier reiten lernen.
Tinker- und Ponyhof Tiererlebnisfarm e.V,
Ziegelsteiner Straße 244, www.tinker-ponyhof.de
Text und Foto: Manuela Prill
gewinnspiele
famos
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Ausgabe 1/2015
Leichtathleten mit »Familien-Special« – famos verlost Eintrittskarten für die Deutschen Meisterschaften im Juli
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Deutsche LeichtathletikMeisterschaften
25./ 26. Juli 2015
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Die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften finden 2015 vom 24. bis
26. Juli im Nürnberger Grundig-Stadion statt. Derzeit sind bereits 18 000
Tickets abgesetzt, wobei der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) ein
besonderes Angebot für Familien hat. Aufgrund der großen Nachfrage wurde das "Familien-Special" für die Deutschen Meisterschaften in Nürnberg
noch einmal verlängert. Bis zum 10. April zahlen zwei Erwachsene und ein
Kind in der Kategorie I (Gegentribüne) statt 64,50 nur 39 Euro für einen
Veranstaltungstag; für jedes weitere Kind werden fünf Euro berechnet. Zu
buchen ist das „Familien-Special“ nur unter 01806 - 999 0000 sowie bei
den Vorverkaufsstellen der Nürnberger Nachrichten (wie im Ticket-Corner
in der Mauthalle).
Zu den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg werden über 1.000 Athletinnen und Athleten erwartet, die um die Titel und die Qualifikation für die
Weltmeisterschaften in Peking (China) kämpfen. Der Weitsprung findet als
besonderen Event bereits am Freitag (24. Juli) auf dem Nürnberger Hauptmarkt statt. Die Wettkämpfe laufen am 25. und 26. Juli im Stadion, wo
zuletzt 2008 die nationalen Leichtathletik-Titel vergeben wurden.
Die Veranstalter haben das Ziel, den kompletten Unterrang des Stadions
zu füllen, der 17.000 Plätze umfasst; insgesamt steht bisher ein TicketKontingent von 34.000 Karten zur Verfügung. Karten in der Premium-Kategorie sind bereits vergriffen, ausreichend Tickets gibt es noch in den
Kategorien 1 und 3 sowie für die Business-Seats. Ob der Oberrang geöffnet
wird, entscheidet sich im Mai.
Wir verlosen 3 x 2 Karten der Kategorie 1 und 3 x 2 Karten der Kategorie 2.
Um sie zu gewinnen, muss man die Frage beantworten können: Wann fanden in Nürnberg zum letzten Mal Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften
statt?
A: 1948
B: 1934
C: 2008
Bitte schicken Sie die Antwort mit dem Stichwort „Leichtathletik“ entweder per Post an „famos“, c/o Bündnis für Familie, Hans-Sachs-Platz 2,
90403 Nürnberg, oder per E-Mail an [email protected]. Einsendeschluss ist der 10. Mai 2015.
*(€ 0,20/Verbindung aus dem dt. Festnetz / max. € 0,60/Verbindung aus dem dt. Mobilfunknetz)
Buntes Leben am Streetballkorb
Ob in New York, Nantes oder in Nürnberg: Wenn irgendwo ein Streetballkorb hängt, wirkt er wie ein Magnet. Kinder und Jugendliche tummeln sich den ganzen Tag
rund um die Anlage. Und die Korbjäger ziehen die Blicke von Passanten auf sich, während angrenzende Fassaden mit Graffiti und Schriftzügen aufgepeppt werden.
Das bunte Leben eben, wie man hier sieht. Im Vergleich zur Illustration 1 sind in Bild 2 aber fünf Dinge hinzugekommen. Wer genau hinschaut, wird sie entdecken!
Wer die fünf Veränderungen gefunden hat, schreibt ihren Namen auf eine Postkarte und schickt die Lösung an: »famos«, c/o Bündnis für Familie, Hans-Sachs-Platz 2, 90403 Nürnberg. Man kann die Lösung auch per E-Mail an post@
famos-nuernberg.de senden. Bitte nur eine Mail pro Person und keine Sammel-Mails für andere – und natürlich den Absender nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 10. Mai 2015. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.
Zu gewinnen gibt es wieder fünf tolle Buchpakete des TESSLOFF-Verlags mit Kostproben aus der WAS
IST WAS-Reihe zu den Themen Deutschland und Europa.
Wir wünschen viel Spaß und Erfolg beim Rätseln!
Auflösung des Rätsels aus der letzten Ausgabe: Beim Bilder-Rätsel zum Thema „Trommelwirbel
auf der Straße“ gab es wieder viele Teilnehmer. Vielen Dank dafür – und die meisten haben die
richtigen fünf Veränderungen entdeckt. Diese waren: ein Strohhut, ein Violinschlüssel, eine Panflöte, ein Glockenarmband und ein rot-grüner Fensterrahmen. Die Gewinner sind: Lina Schielein, Erik
Schmitt, Nick Bocksvocker und die Klasse 2b der Regenbogenschule (alle aus Nürnberg) sowie Jan
Suft (aus Passau).
Wir gratulieren herzlich! Die famos-Redaktion
Die Illustration des BilderRätsels stammt aus dem
"WAS IST WAS Junior.
Entdecke die Welt" von Dr.
Heike Hermann, Claudia
Kaiser und Martin Lickleder, Illustration: Christian
und Fabian Jeremies.
Veränderungen:
Nelly Krug
famos
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Ausgabe 1/2015
das schmeckt famos
Klassiker
aus
WG-Zeiten
Käse-Lauch-Suppe –
nach einem Rezept
von Familie Dietz
In der Kürze liegt die Würze –
zehn Fragen an Familie Dietz:
1. Essen mit Fleisch oder ohne?
Grundsätzlich essen wir ab und zu gerne Fleisch,
versuchen den Konsum aber zu reduzieren und
auf die Herkunft – zum Beispiel Bio – zu achten.
2. Das Kinder-Lieblingsessen?
Nudeln ohne Soße, aber gerne mit Parmesan
3. Was geht überhaupt nicht?
Fertiggerichte, Blutwurst, Sülze, Leber
4. Euer Geheimrezept?
Jankas Lauch-Käsesuppe oder Nandos Steaks
5. Wer steht lieber am Herd?
Nando
6. Wie oft gibt es Tiefkühlpizza?
Nie
7. Zum Essen gehört unbedingt?
Musik und Wein (für die Eltern …)
8. Wie viele Kochbücher stehen im Schrank?
Janka: “Muss ich nachsehen",
Nando: "Keine Ahnung"
(Das sagt wohl alles, die Red.)
Richtig groß aufgekocht wird bei Familie Dietz vor allem,
wenn es etwas zu feiern gibt. Abends essen Janka (39),
Nando (36) und Kamiya (4) meistens kalt, klassisches
Abendbrot eben. Oft gibt es aber Jankas Klassiker aus
WG-Zeiten: die Käse-Lauch-Suppe, die die Tierärztin
schon zu Studienzeiten in ihrer damaligen Wohngemeinschaft gerne gekocht hat. “Man kann sie super vorbe-
reiten”, sagt sie, “und wenn etwas übrig bleibt, dann
schmeckt sie tags drauf noch besser”. Außerdem kann
Tochter Kamiya auch schon mithelfen – sie schnippelt
den Lauch klein.
Text: Martina Hildebrand, Foto: Hans-Joachim Winckler
9. Leckerster Nachtisch?
Eis oder Schoki aus Jankas oder Kamiyas
unendlichen Vorräten
10. Wer räumt bzw. spült ab?
Janka: “Derjenige, der nicht gekocht hat.”
Nando: “Eigentlich immer derjenige, der nicht
gekocht hat”, also wenn Janka kocht.
Wenn Nando kocht, dann Nando!"
Etwa fünf große Lauchstangen in Ringe schneiden, ca. 250 g Hackfleisch mit Zwiebeln in der Pfanne
anbraten, 250 g in Scheiben geschnittene Champignons ebenfalls anbraten, Lauch in etwa einem Liter
Brühe kochen. Dann Hackfleisch und Champignons zur Brühe geben.
Zwei Päckchen Frischkäse unterrühren, köcheln lassen. Am Ende der Kochzeit alles mit Pfeffer und Salz
abschmecken und einen Becher Sahne einrühren. Kurz nochmal köcheln lassen – mit frischen Weißbrotscheiben servieren. Wer mag, kann statt des Fleischs auch drei gewürfelte Kartoffeln in die Suppe geben.
bündnis für familie
famos
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Ausgabe 1/2015
Familienfreundliche Arbeitgeber als Vorbild
Interessante Podiumsdiskussion zum Thema Pflege und Beruf lief auf der »INVIVA«-Messe in Nürnberg
Bei der Diskussionsrunde zum
Thema Pflege und Familie bei
der "INVIVA" (von links): Claudia Sigl (Leiterin Personalbetreuung Sparkasse Nürnberg),
Ulrike Mascher (Präsidentin
des Sozialverbands VdK), Doris
Reinecke (Geschäftsführerin
Bündnis für Familie), Sandra
Biswanger (Pflegestützpunkt
Nürnberg), Sabine Schöner
(Hochschulservice für Familien
Technische Hochschule
Nürnberg)
M
itten im Leben oder zwischen allen Stühlen?“ heißt
der Titel einer Broschüre, die das Bündnis für Familie der Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf gewidmet hat (siehe Text unten). Unter derselben Überschrift wurde kürzlich auf der „Inviva“, der „Messe für Best
Ager“, im Rahmen einer Podiumsveranstaltung diskutiert.
Rund 120 Zuhörer zeigten, wie sehr das Thema breite
Teile der Bevölkerung beschäftigt. Prominenteste Teilnehmerin war Ulrike Mascher, die Präsidentin des VdK,
die in ihrer Grundposition zur Pflege klar formuliert hat:
„Pflege, Versorgung und berufliche Tätigkeit müssen uneingeschränkt nebeneinander möglich werden. Die Pflegebereitschaft von Angehörigen zu stärken, ist auch im
Eigeninteresse von Bund, Ländern und Kommunen, weil
sie Beitrags- und Steuerzahler um Milliardenbeträge entlastet.“ Doris Reinecke, Geschäftsführerin des Bündnisses
für Familie, moderierte die Diskussionsrunde, bei der auch
Claudia Sigl, Personalbetreuerin der Sparkasse Nürnberg,
vertreten war. Sie betonte: Arbeitgeber müssten sich heute
in vielen Branchen bewusst familienfreundlich zeigen, um
Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. 2014 konnte sich
die Sparkasse Nürnberg über das dritte Zertifikat als familienfreundlicher Arbeitgeber freuen. Damit werden die
betrieblichen Angebote und Maßnahmen in der Sparkasse
Nürnberg zu Vereinbarkeit von Beruf und Familie als „vorbildlich und anerkennenswert“ herausgestellt.
Ein Arbeitgeber ganz anderer Art ist die Technische
Hochschule Georg Simon Ohm in Nürnberg. Für den dortigen Familienservice schilderte Sabine Schöner, dass das
Thema „Pflege und Beruf“ Lehrende, Beschäftigte wie auch
Studierende gleichermaßen betreffen kann. Der Familienservice bietet rund um dieses Thema Beratung, Vorträge
und zahlreiche Infos im Intranet der Hochschule an. Manche der geschilderten Maßnahmen sind durchaus auch von
kleineren Unternehmen umsetzbar, um ihre Beschäftigten
zu unterstützen. Der Pflegestützpunkt Nürnberg wurde
von Sandra Biswanger vorgestellt – als die zentrale, neutrale Anlaufstelle für pflegende Angehörige. Ein persönlicher Beratungstermin kann zeitnah vereinbart werden,
der Pflegestützpunkt lotst zuverlässig durch den Dschungel der Fragen, die sich im Pflegefall stellen.
Das Pflegezeitgesetz ermöglicht es Angehörigen seit diesem Jahr, eine kurz- oder längerfristige Freistellung zu erhalten, ohne ihren Arbeitsplatz aufzugeben oder zu gefährden.
Die Diskussionsteilnehmerinnen waren sich einig, dass dies
ein Schritt in die richtige Richtung sei, auch wenn es noch
viel zu tun gäbe auf Seiten der Politik. Unter anderem in
Hinblick auf die Altersarmut vieler Frauen, die Jahrzehnte
lang Kinder betreut und Familienmitglieder gepflegt hätten.
Text: Bündnis für Familie, Foto: PR
»Mitten im Leben oder zwischen allen Stühlen?«
Familie, Pflege und Beruf vereinbaren: Eine neue Broschüre bietet viele Informationen für Angehörige und Personalverantwortliche
Unter dem Titel „Mitten im Leben oder zwischen allen
Stühlen?“ hat das Bündnis für Familie mit Unterstützung
des Pflegestützpunkts Nürnberg im Februar 2015 eine
ansprechend gestaltete Broschüre veröffentlicht, die sich
dem Thema Altern und der Vereinbarkeit von Familie,
Beruf und Pflege von Angehörigen auf vielfältige Weise
nähert. Neben zahlreichen Informationen über Anlaufund Beratungsstellen in Nürnberg, wichtigen Links zum
Thema Pflege und den gesetzlichen Vorgaben gibt es interessante Beispiele, was Unternehmen für eine bessere
Vereinbarkeit tun können, aber auch sehr persönliche Erfahrungsberichte. Mit „Schweres etwas leichter machen“
beschreibt Reiner Prölß, Referent für Jugend, Familie und
Soziales, ein wichtiges Ziel der gut 50-seitigen „Handreichung“. Neben Statistiken zur Bevölkerungsentwicklung
und Checklisten zu Pflegestufen und Pflegeheimwahl findet man eine umfangreiche Literaturliste. Auch dank der
sensiblen Bilder des Fotografen Anestis Aslanidis ist das
Kompendium sehr gelungen.
Gerade die Erzählungen von pflegenden Angehörigen
zeigen, wie unterschiedlich ältere Menschen von Einschränkungen und den Folgen einer Demenz betroffen
sind. Und wie schwer es manchmal ist, den richtigen Weg
zu finden und wie viel Kraft es erfordert, diesen im Alltag
mitzugehen. „Leider haben wir es nicht geschafft, sie bis
zum Schluss zuhause zu pflegen“, endet eine Geschichte
bezeichnenderweise.
Neben Sparkasse Nürnberg, Nürnberger Versicherungsgruppe, Technische Hochschule und Siemens zeigen
gerade die „Good Practice“-Beispiele der wbg, mit deren
Unterstützung die Broschüre in einer Auflage von 5000
Exemplaren gedruckt werden konnte, was Unternehmen
auf vielfältige Art tun können, um sich als familienfreundlich zu profilieren. Flexible Arbeitszeiten gehören hier
ebenso dazu wie unterschiedliche Projekte für ein selbstständiges Wohnen im Alter.
Mitten im
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Familie, Pflege
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www.bff-nbg.de
Die Broschüre erscheint Ende Februar 2015,
auch als E-Paper unter www.bff-nbg.de
Text: Jo Seuß
Die Broschüre „Mitten im
Leben oder zwischen allen
Stühlen?“ ist in vielen
Einrichtungen der Stadt
Nürnberg zu bekommen,
weitere Infos unter www.
bff-nbg.de zu finden.
famos
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Ausgabe 1/2015
bündnis für familie
Bündnis-Tipps für Familien
Ferienbetreuung für
Oster- und Pfingstferien
Viele Eltern brauchen während der Schulferien eine Betreuung für ihre Kinder. Die Stadt hat wochenweise Angebote in
etlichen Schulhäusern und Einrichtungen, die in der Regel
für Sechs- bis Elfjährige gedacht ist. Und zwar vom 30. 3. bis
2. 4. und 7. bis 10. 4. während der Osterferien sowie vom 26.
5. bis 29. 5. und 1. bis 5. 6. während der Pfingstferien. Eine
Betreuungswoche ohne Übernachtung kostet durchschnittlich 100 Euro bzw. 50 Euro mit Nürnberg-Pass-Ermäßigung.
Weitere Infos unter www.nuernberg.de
Kindergeburtstag
feiern im Raum Nürnberg
Der nächste Kindergeburtstag steht vor der Türe und Sie
haben keine Idee, wo gefeiert werden soll?
Auf den Internetseiten des Jugendamts finden Eltern Orte
für die Geburtstagsparty ihres Kindes. Die Homepage listet
nicht nur Orte zum drinnen und draußen feiern auf, sondern
auch Möglichkeiten der Raummietung.
Weitere Infos unter www.jugendamt.nuernberg.de
Arbeiterwohlfahrt bietet
»Interkulturelle AWOthek«
Viele neu nach Nürnberg gezogene Menschen hoffen darauf,
hier freundlich und solidarisch aufgenommen zu werden.
Manche brauchen aber Hilfe beim Erlernen der deutschen
Sprache, beim Zurechtfinden im Behördendschungel oder
bei der Suche nach einer Wohnung. Manche wollen aber
einfach nur Menschen kennenlernen. Umgekehrt gibt es
Nürnberger(innen), die sich auf Menschen aus unterschiedlichen Kulturen freuen und sich für sie engagieren wollen.
Die „Interkulturelle AWOthek“ der Arbeiterwohlfahrt in der
Karl-Bröger-Straße 9 bietet jeden Dienstag einen Treffpunkt
von 16 bis 18 Uhr an, wo man Kontakte knüpfen kann.
Weitere Informationen unter www.awo-nuernberg.de
Immer individuell informiert
Erhalten Sie die aktuellsten Meldungen zu Ihrer
Strecke – ob geplante Änderung, Störung oder
Aufzuginfo – direkt per SMS oder E-Mail.
Registrieren Sie sich gleich bei vag.de
unter Meine VAG und wählen Sie Ihre
Linien/Aufzüge aus oder werden Sie
unser Twitter-Follower!
www.vag.de/meine-vag
www.twitter.com/VAG_Linieninfo
immer mehr junge Paare wünschen sich, Familie und Beruf partnerschaftlich leben zu können und dass
beide Eltern für das Familieneinkommen sorgen. Über 90 Prozent der Frauen und Männer bis 40 Jahre
finden, dass sich beide, Mutter und Vater, um die Kinder kümmern sollten. Zwei Drittel dieser Altersgruppe
finden es richtig, dass die Mutter erwerbstätig ist, um wirtschaftlich unabhängig zu sein. Zwei Drittel der
Männer bis 40 Jahre finden, Väter sollten für ihre Kinder beruflich kürzer treten und sogar drei Viertel, dass
es nicht gut sei, wenn Papa die Erziehung der Kleinen vor allem Mama überlässt.
Soweit die Zahlen, in denen sich auch gewandelte Einstellungen widerspiegeln. Leider steht in der
Realität noch so manches entgegen: Viele Mütter würden ihre Arbeitszeit gerne aufstocken, wüssten sie
die Betreuung ihres Kindes gut gesichert. Viele Väter würden ihre Arbeitszeit gern reduzieren, wenn die
finanziellen Einbußen für das Familieneinkommen nicht so hoch wären und der Arbeitgeber dies selbstverständlicher akzeptieren würde.
Kinder brauchen Zeit mit ihren Eltern, um eine gute Entwicklung zu nehmen. Kinder brauchen zufriedene
Eltern, die sich und ihre Familie ernähren können, aber auch Zeit für ein frei gestaltetes Miteinander
haben. In diesem Sinne ist es zu begrüßen, dass die Bundesregierung sich auf den Weg macht, den
Anspruch auf Elternzeit auszubauen und flexibler zu gestalten. Dass finanzielle Anreize dafür geschaffen
werden, dass mehr Väter Elternzeit nehmen.
Für Familien, in denen Kinder nach dem 1. Juli 2015 geboren werden, gibt es neue gesetzliche Regelungen
– das ElterngeldPlus mit Partnerschaftsbonus und einer flexibleren Elternzeit. Die neuen Regelungen sind
etwas komplizierter zu verstehen, aber vielleicht interessiert es Sie, unter www.elterngeld-plus.de schon
mal einen Blick darauf zu werfen.
Wir vom Bündnis für Familie Nürnberg laden Sie jetzt schon ein, sich den Termin am Donnerstag, 18. Juni,
17 Uhr, im Fabersaal am Gewerbemuseumsplatz 2, vorzumerken: Zu allen Fragen rund um Elterngeld und
Elternzeit informiert Sie das „Zentrum Bayern, Familie und Soziales“ auf unserer großen Infoveranstaltung,
bei der Sie auch Ihre individuellen Fragen einbringen können. Bei einem Softdrink finden Sie als junge und
werdende Eltern an unserer Infotheke viele Informationen rund um Familien in Nürnberg.
Schauen Sie vorbei – wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen!
(im Namen des Teams der „Bündnis für Familie“ – Geschäftsstelle)
Kontakt: Bündnis für Familie, Stadt Nürnberg,
Hans-Sachs-Platz 2, 90403 Nürnberg
www.bff-nbg.de, Tel. 0911 – 231 7356
gut zu wissen
famos
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Ausgabe 1/2015
Ernährung
Klare Essensregeln sind Gold wert
AOK-Beraterin erklärt, wie Eltern mit dem Thema Übergewicht umgehen sollen
Immer mehr Kinder und Jugendliche sind übergewichtig. In Deutschland sind schon ein Fünftel aller Kinder
zu dick, weil sie sich kaum noch bewegen. Zudem
essen sie zu viel Zucker und Fett – besonders in Form
von Chips und Softgetränken. Wie können es Eltern
schaffen, daran etwas zu verändern?
Das geht am besten durch Motivation. Voraussetzung dafür ist wiederum eine gute Eltern-Kind-Beziehung. Bieten
Sie Sicherheit, Geborgenheit, Stabilität und zeigen Sie
Verständnis für die Situation und Lage ihres Kindes. Beim
Sport wie beim Essen steht der Spaß an erster Stelle.
„Lassen Sie ihr Kind bei der Essensauswahl mitentscheiden und binden Sie es beim Kochen und Einkaufen gezielt
ein“, empfiehlt AOK-Ernährungsberaterin Ines Heger. Versuchen Sie den Konsum süßer Getränke stark einzuschränken und vereinbaren Sie klare Regeln für den Essalltag.
Doch Vorsicht vor zu engen Regeln. Diese können leicht
entmutigen“, erklärt Ines Heger. „Kochen Sie zusammen
Mein Sohn ist in der 4. Klasse. Seine Noten waren bisher nicht so besonders, so dass wir nun befürchten, dass es mit dem Übertritt aufs
Gymnasium nicht klappt. Was können wir tun?
Bernd Zinkel,
Vorsitzender
des Nürnberger
Elternverbands.
mit Ihrem Kind und versuchen Sie möglichst viele Mahlzeiten gemeinsam einzunehmen.“
Auf keinen Fall dürfen Kinder oder Jugendliche hungern.
Strenge Fastenkuren sind tabu und schaden den Heranwachsenden. Normal essen – also eine ausgewogene
Mischkost – ist wichtig, damit die Kinder gesund bleiben.
Neben der Ernährung spielt auch die Bewegung eine wichtige Rolle beim „In Form bringen“. Schon kleine Schritte
helfen der Fitness. Wenn ein Kind, das bisher immer mit
dem Bus zur Schule gefahren ist, die Strecke täglich mit
dem Rad zurücklegt, werden Muskeln aufgebaut und erste
Fettpolster verbrannt. „Unternehmen Sie gemeinsame
Ausflüge mit Ihrem Kind, machen Sie Fahrradtouren oder
Spaziergänge“, so die AOK-Ernährungsexpertin. „Je früher
Sie damit anfangen, desto selbstverständlicher wird das
regelmäßige Sportprogramm für die Kinder. Gerade Mannschaftssportarten sind empfehlenswert. Viele Sportvereine
bieten Schnupperkurse für Kinder an. Nutzen Sie die Angebote: So können die Kleinen herausfinden, was ihnen wirklich Spaß macht.“
Texte: Martina Hildebrand, Foto: PR, Illustrationen: Teresa Wiechova
Geborgenheit ist wichtiger als Noten
Schule
Bildungsexperte Bernd Zinkel nimmt zum Thema Übertritt aufs Gymnasium Stellung
Zuerst sollten Sie den Dialog mit der Klassenlehrkraft Ihres
Kindes suchen. Eltern sollten sich hierbei die Schullaufbahnempfehlung der Lehrkraft erläutern lassen. Dann
sollten Eltern Ihren Wunsch und die Empfehlung der Lehrkraft kritisch zum Wohle des Kindes überprüfen. Viel wichtiger als die Noten ist die Geborgenheit innerhalb der Familie. Die Familie ist für die Kinder wertvoller Ausgleich zum
oft stressigen Schulleben. Streit wegen ungewünschten
Noten bedeutet auch Verlust von familiärer Sicherheit. Auf
keinen Fall sollten Eltern ihre Kinder mit Nachhilfe in die begehrte Schulart „zwingen“. Der Übertritt nach der 4.Klasse
ist für einen Teil der Schülerinnen und Schüler zu früh und
nicht immer ist der direkte Weg über das Gymnasium zum
Abitur der Richtige. Schüler, die schon in der Grundschule
Nachhilfe erhalten haben, verlassen das Gymnasium oder
die Realschule häufig in der 8. oder 9. Klasse. Dafür haben
viele Mittel- und Realschüler über die Fachober- oder Berufsoberschule ihr Abitur absolviert und stehen erfolgreich
im Studium.
Fazit: Eltern sollten auf jeden Fall gelassen bleiben,
wenn es mit dem Übertritt nach der 4. Klasse nicht in
die Wunschschulart klappt. Das Bildungssystem bietet
viele Wege und Möglichkeiten – auch ohne Gymnasialabschluss.
Medien
Gut aufpassen beim Umgang mit den Daten!
Infos zum Nachrichtendienst WhatsApp, den viele Kinder und Jugendliche mit dem Smartphone nutzen
13,7 Millionen Menschen nutzen derzeit in Deutschland
den Nachrichtendienst WhatsApp. Auch bei Kindern, die ein
Smartphone besitzen, ist er sehr beliebt. Doch rein rechtlich
dürften sie die App erst ab einem Alter von 16 Jahren nutzen.
Der Grund ist klar: Man sollte in der Lage sein, seine Daten
zu schützen. Das steht so auch in den Nutzerhinweisen. Daher ist es ganz gut, wenn die Eltern den Kindern ein wenig
zum Durchblick verhelfen können. Die Webseite www.schauhin.info gibt Hinweise zum Umgang mit der viel kritisierten
Anwendung. WhatsApp hat nämlich nicht nur Zugriff auf das
vollständige Telefonbuch, sondern auch auf SMS-Nachrichten sowie Kalendereinträge und Bilder.
Es ist nicht möglich, den Zugriff einzuschränken. Da Privatsphäre-Einstellungen bei WhatsApp nicht vorhanden sind,
liegt es am Nutzer selbst, auf versendete Inhalte zu achten.
Das heißt, man sollte nur solche Inhalte versenden, die jeder
lesen oder sehen dürfte. Von den wenigen Möglichkeiten, die
Daten zu schützen sollte man unbedingt Gebrauch machen.
So kann ein Nutzer bei WhatsApp aussschalten, dass andere
sehen, wann man zuletzt online war und das Profilbild oder
den Status nur bestimmten Personen zugänglich machen.
famos
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veranstaltungskalender
Ausgabe 1/2015
Termine für Familien von Ende März bis Mitte Juni 2015
25. März
Der kleine Prinz, Kindertheater, Südpunkt,
Pillenreuther Str. 147, ab 6 Jahren, 10 Uhr
Bekas, Kinder-Kino, Gemeinschaftshaus Langwasser, Glogauer Str. 50, ab 9 Jahren, 14.30 Uhr
26. März
Frühlingskinderdisco, Musik, Spiele, Preise,
Kinder- und Jugendhaus Alf, Altenfurter Straße
110, für 6 – 12 Jahren, 14.30 Uhr
27. März
Thalias Kompagnons, geknetetes Kunst-Abenteuer, Künstlerhaus, Königstr. 93, ab 4 Jahren,
10 Uhr
28. März
Gecco – Kinderzirkus, zuschauen und
mitmachen, südpunkt, Pillenreuther Str. 147, für
Familien, 16 Uhr, auch 29. März
10. April
Mister Twister – Wirbelsturm im Klassenzimmer, Filmhaus im Kunstkulturquartier, Königstr.93,
ab 6 Jahren, 15 Uhr
17. April
Basketball um Mitternacht, Helene-von-Forster-Schule, Halle Röthenbach-Ost, Am Röthenbacher Landgraben 65, für 16 – 21 Jahren, 23 Uhr
18. April
Ruf der Wildnis, Theater Pfütze, Äußerer Laufer
Platz 22, ab 13 Jahren, 19.30 Uhr
19. April
Vorsingen im Chorzentrum, Windsbacher
Knabenchor, Heinrich-Brandt-Str. 18, Windsbach,
für singbegeisterte Buben von 9 bis 11 Jahren, 9 –
13 Uhr, Anm. 09871/708200
30. April
Das Neugeborene aus osteopathischer Sicht,
Zeltnerschloss, Gleishammer 6, 20 Uhr
1. Mai
Mai-Fest im Kuno – mit viel Musik, Kinderprogramm und kulinarischen Angeboten, Hof des Kulturzentrums Nord, Wurzelbauerstraße 29, ab 14 Uhr
Erster Öffnungstag des 21. Erfahrungsfeldes zur Entfaltung der Sinne, Wöhrder Wiese,
besondere Attraktion: Modellraketenbau, 10 Uhr
(die Saison geht bis 13. September – siehe: www.
erfahrungsfeld-nuernberg.de)
2. Mai
Die Blaue Nacht, das Jahresthema heißt „Freiheit“,
an über 70 Häusern und Orten in der Innenstadt, 19 Uhr
14. Mai
Internatsfest des Windsbacher Knabenchors,
Heinrich-Brandt-Str. 18, Windsbach, 10 – 18 Uhr
Geschichten, die die Welt verändern, Märchenspaziergang, Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60,
für Familien, 14 Uhr, Anm. 0911/402679
17. Mai
25. Radrennen „Rund um die Nürnberger
Altstadt“, Start und Zieleinlauf am Opernhaus,
Richard-Wagner-Platz 2, mit Rennen und Programm für die ganze Familie, ab 9.30 Uhr
22. Mai
Kirchweih in Laufamholz, Festplatz, für die
ganze Familie, 13 Uhr, bis 26. Mai
28. Mai
Spielmobil Mobbl, Rosenaupark, Bleichstraße,
Kunst für Kinder, Muttertagsatelier, Evang.
Familien-Bildungsstätte, Leonhardstr. 13, ab 5 9 Uhr ab 6 Jahren, 14 Uhr
Kinder machen Druck, Zeichnungen vervielfältigen, Vischers Kulturladen, Hufelandstr. 4, ab 6
Jahren, 10 bis 13 Uhr
2. Juni
Pop ups, Aufklapp-Bilderbuch selbst gemacht,
Vischers Kulturladen, Hufelandstr. 4, ab 10 bis 14
Jahren, 13.30 – 17.30 Uhr, Anmeldung: 231 4142
6. Juni
Marimba Festival, Konzert für die Kinder zum
Mitmachen, Gemeindschaftshaus Langwasser,
Glogauer Str. 50, für Familien, 11 Uhr
7. Juni
Sommerkiosk, Markt für nachhaltige Ideen,
Rosenau, Bleichstr. 2, 12 – 20 Uhr
Afrikanischer Papierschmuck, Vischers
Kulturladen, Hufelandstr. 4, ab 10 bis 16 Jahren,
11 – 13.30 Uhr, Anmeldung: 231 4142
8. Juni
WeiSSes Gold und Wasser des Lebens,
Expedition durch ein Labyrinth unter der Burg,
Brauereiladen der Altstadtbrauerei, Bergstr. 19, ab
6 bis 10 Jahren, 13.30 – 14.45 Uhr
Osterfeuer, Spiele und Geschichten, LoniÜbler-Haus, Marthastr. 60, ab 6 Jahren, 14 Uhr,
Anm. 0911/541156
Kick it for Girls – Mädchenaktionstag
„Girls in Action“, Kinder- und Jugendhaus Klüpfel,
Leitzstr. 10, für Mädchen ab 11 Jahren und jungen
Frauen, 13 Uhr
31. März
Kinder-Kochworkshop, Kulturladen Ziegelstein, Ziegelsteinstr. 104, ab 8 Jahren, 14 Uhr
1. April
Kindertheater Workshop, Kulturladen Ziegelstein, Ziegelsteinstr. 104, ab 8 Jahren, 10 – 16 Uhr,
auch 2. April
2. April
Filzdosen, Vischers Kulturladen, Hufelandstr. 4, ab 7 Jahren, 10 Uhr
8. April
Mausefallenauto, Vischers Kulturladen,
Hufelandstr. 4, ab 8 Jahren, 13 Uhr
Spielmobil Ratz, Schulhof Bauernfeindstraße,
Bauernfeindstraße 24, ab 6 Jahren, 14 Uhr, auch
9. April
22. April
Kasperl und der Räuber oder: Polizisten
küsst man nicht, ökumenisches Gemeindezentrum
Thon, Cuxhavener Str. 69, ab 4 Jahren, 15 Uhr
Wo ist mein Bär, Theater Zitadelle, Kulturladen Röthenbach, Röthenbacher Hauptstr. 74, ab 4
Jahren, 10 Uhr
23. April
Aschenputtel, Kindertheater, Gemeindehaus,
Gumbinnenstr. 12, ab 3 Jahren, 15 Uhr
Yoga für Mütter/Väter mit Kindern, Evang.
Familien-Bildungsstätte, Leonhardstr. 13, für 4 bis
8 Jährige, 16 Uhr
24. April
Kunterbunter Hofflohmarkt, Kulturladen
Schloss Almoshof, Almoshofer Hauptstraße 49-53,
ab 10 Uhr (Standgebühr pro Anbieter: 10 Euro,
Anmeldung ist nicht erforderlich)
Die Boxtrolls, Filmhaus im Kunstkulturquartier,
Königstr. 93, ab 9 Jahren, 15 Uhr
26. April
Ein musikalisches Match-3. Kinderkonzert,
Opernhaus, ab 5 Jahren, 10 – 11 Uhr
Hofflohmarkt in Ziegelstein und Loher Moos,
für die ganze Familie, ab 10 Uhr
3. Mai
Sommerkiosk, Markt für nachhaltige Ideen,
Rosenau, Bleichstr. 2, 12 – 20 Uhr
10. Juni
Spielen die FüSSe besser Klavier als die Finger?
35 Kilo Hoffnung, Theater Pfütze, Äußerer Laufer Töne und Lichter erzeugen auf der Musikmappe,
Platz 22, ab 10 Jahren, 15 Uhr
Musicacademy-Mayya Dell, Jakobstr. 53, ab 4 bis 6
Jahren, 11 – 11.45 Uhr, Anmeldung: 7041693
Spielmobil Ratz, Marie-Juchacz-Park, Leopoldstraße, ab 6 Jahren, 14 Uhr, auch 6. Und 7. Mai
11. Juni
8. Mai
Trempelmarkt in der Altstadt, 16 – 24 Uhr
Das Knola-Ding –Spiel und Spaß für Kids im
Knoblauchsland, Schloss Almoshof, Almoshofer
Hauptstr. 51, ab 8 Jahren, 14 Uhr
Tierheim – ein Heim und doch kein Zuhause,
Tierheim, Stadenstr. 90, ab 9 Jahren, 14 – 16 Uhr,
Anmeldung: 9198935
13. Juni
Hofflohmarkt in Wöhrd und Rennweg, für die
ganze Familie, ab 10 Uhr, Straßenplan unter www.
hof-flohmarkt-woehrd.de
„Ziegelstein klingt bunt!“: Eröffungsabend der
Benefizreihe für junge Flüchtlinge in Nürnberg,
Fred Munker spielt Akkordeon, Uschi Faltenbacher
18. Juni
malt, Band Collectif Foli serviert Afro Grooves BurStadtrallye
im Herzen der Altstadt,
kina Faso, Infostände der Flüchtlingsprojekte YANA
Touristeninformation am Hauptmarkt, ab 9 Jahren,
und SPRUNGBRETT, Gemeindesaal Gumbinner
14 – 15.30 Uhr
Straße 12, 19.30 Uhr.
9. Mai
Anmeldetag für das Pfingstferienprogramm, Jugendamt, Dietzstr. 4, 14 – 18 Uhr
Trempelmarkt in der Altstadt, 7 – 18 Uhr
20. Juni
Klassenmusiziertag, Musizierklassen der
Musikschule präsentieren ihre Arbeit, Auf AEG,
Werkstatt 141, Bau 14, Muggenhoferstr. 141, für die
ganze Familie, ab 11 Uhr
wirtschaftsleben
famos
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Ausgabe 1/2015
»Man muss selbst
etwas dafür tun«
Für Roman Leokumovich basiert Integration immer
auf Eigeninitiative – Kundenberater der Sparkasse
Nürnberg stammt aus Russland und fühlt sich in
Deutschland absolut akzeptiert
Sparkassen-Mitarbeiter Roman Leokumovich an seinem Schreibtisch.
A
us dem Ural nach Franken zu kommen und da
nun zu bleiben, in einer neuen Heimat, die zunächst so fremd aussieht – das ist gerade für
ein Kind keine einfache Situation. Roman Leokumovich (26) kennt das: 2001 ist er mit seinen Eltern und Bruder Michael nach Nürnberg umgezogen.
Und Roman hat rasch gemerkt: „Wer sich integrieren
will, darf nicht darauf warten, dass andere das für ihn machen. Da ist jeder selbst gefordert, dafür etwas zu tun.“
Nach Deutschland auszuwandern – das haben seine
Eltern beschlossen. Warum? „Weil wir zum einen schon
Verwandte hier haben, zum anderen, weil die Ausbildung
einfach viel besser ist“, erzählt der 26jährige.
Schwierige Sprache
Trotzdem hat er damals, nach dem Umzug, mit dem einen oder anderen Problem zu kämpfen gehabt. Vor allem
die deutsche Sprache hat „mir am Anfang große Schwierigkeiten gemacht“. Über Bücher und die Schule „habe
ich sie mir angeeignet“.Wie übrigens sein Bruder Michael
auch: Er hat gerade erfolgreich das erste Semester seines
BWL-Studiums an der TH Nürnberg abgeschlossen. Die
Hochschule ist auch für Roman das nächste große Ziel.
Momentan qualifiziert er sich zum Sparkassen-Fachwirt
weiter. Danach möchte er den Bachelor und den Master of
Finance berufsbegleitend anschließen.
Von den Kollegen in der Sparkasse ist Roman Leokumovich vom ersten Tag an „sehr gut aufgenommen worden.
Ich kann mich überhaupt nicht beschweren und fühle mich
angekommen“. Bestes Beispiel dafür: In seiner, zugegeben
wenigen, Freizeit tanzt er für Rot-Gold Casino Nürnberg
in der Standard-Formation und das in der Bundesliga.
Der aktuelle Konflikt zwischen Russland und der Ukraine beschäftigt ihn „persönlich nicht. Ich habe ja keine
Verwandten mehr dort“. Beruflich interessiert ihn das
dagegen „sehr. Wir wissen ja alle nicht, wie es für uns in
Europa wegen dieses Konflikts weitergeht, wie die Finanzmärkte darauf reagieren“.
Deswegen ist Roman, was das betrifft, immer auf dem
aktuellen Stand der Dinge. So kann er besorgte Kunden
der Sparkasse Nürnberg genau darüber im persönlichen
Gespräch informieren – sowohl auf Deutsch als auch auf
Russisch. Die Integration – für die Sparkasse Nürnberg
„ist das nie ein Problem gewesen“, sagt Claudia Sigl. „Wir
bewerten einen Menschen doch nicht danach, woher er
stammt.“
Die Leiterin Personalbetreuung hat noch guten Kontakt
zu einem türkischstämmigen, ehemaligen Kollegen. Er ist
bereits Anfang der 70er Jahre zur Sparkasse Nürnberg
gekommen, war immer voll integriert und „wurde bis zu
seinem Ruhestand, den er nach fast 35 Jahren Sparkasse
antrat, von allen sehr geschätzt“.
„Egal, woher sie gekommen sind, um zu bleiben: Ob aus
Italien, Griechenland, der Türkei oder aus Osteuropa. Sie
haben uns bereichert“, sagt Sigl. „Wir sind nun einmal ein
Einwanderungsland und die Sparkasse Nürnberg sozusagen der Mikro-Kosmos, der das abbildet. Es kommt immer
auf die Mischung an. Je bunter sie ist, umso besser – für
unsere Mitarbeiter und für unsere Kunden, die damit eine
Anlaufstelle haben, an die sie sich wenden können. Denn:
Es kommt immer auf die Menschen an, wie offen sie sind
und wie sie aufeinander zugehen!“
Text: Norbert Gstattenbauer, Foto: Peter Roggenthin
famos
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wirtschaftsleben
Ausgabe 1/2015
Auf die Zahl der Fleischbällchen kommt es an
Kongress „Stadt – Land – Bio“ hatte Premiere in der NürnbergMesse – Kopenhagen gilt als großes Vorbild
D
ie BIOFACH kann sich über politische Prominenz
nicht beklagen: Wer weitgehend auf Bundes-, Landesund EU-Ebene mit Lebensmitteln zu tun hat, kommt
zur Weltleitmesse für Bio-Produkte nach Nürnberg. Mit dem
Kongress „Stadt – Land – Bio“ waren nun erstmals Bürgermeister sowie Verantwortliche in Städten, Gemeinden und
Landkreisen zur BIOFACH eingeladen - mit einem eigenen
Kongress im Vorfeld.
Currywurst, Schnitzelbrötchen & Co: Wer regelmäßig in
Kantinen und Mensen isst, weiß, wie schwer es ist, schmackhaftes und gesundes Essen miteinander zu verbinden. Die
dabei umgesetzten Warenmengen sind enorm – mit viel Potenzial für Bio. Voll ausgeschöpft hat das Kopenhagen. Deren
Vertreterin Anja Hultberg vom „House of Food“ sorgte für
Erstaunen mit ihren Nachrichten, wie Bio in der dänischen
Hauptstadt funktioniert – nämlich hervorragend! 90 Prozent
Bio beträgt der Anteil in städtischen Kantinen und 79,5 Prozent generell. Und das alles bei gleichbleibenden Budgets!
Wie es funktioniert? Dadurch, dass die meisten Kindergärten
und Schulen selbst kochen, die Köche geschult wurden und
Aktivitäten rund um die BioMetropole zu den Vorreitern in
Deutschland zählt. Die Stadt Nürnberg, gemeinsam mit der
NürnbergMesse der Veranstalter des Kongresses, arbeitet
daran, den Anteil an Bio-Essen in den städtischen Einrichtungen, in Kitas und Schulen zu steigern. Das Ziel von Umweltreferent Peter Pluschke lautet: 50 Prozent.
„Hier ist schon viel passiert“, sagt Werner Ebert, der für
die BioMetropole im Rathaus Verantwortliche. „Gerade
Kinder und Jugendliche sollen gutes Bio-Essen bekommen
können. Das ist uns ein großes Anliegen.“ Hilfreich wäre
hier das dänische Modell durchaus, denn eigene Küchen hat
kaum eine Kita oder Schule: „Meist liefern Caterer zu, es
fehlt der kreative Prozess des Selber-Kochens.“
das teure Bio-Fleisch nur in Maßen auf den Tisch kommt:
„Da gibt es dann eben nicht mehr 15 Fleischbällchen pro
Person, sondern nur noch drei – und schon funktioniert es.“
Man sei mit viel Liebe zum Detail dabei: „Da wird selbst
der Lachs selbst geräuchert.“ Davon können andere Städte nur träumen. Auch Nürnberg, obwohl man hier mit den
Zum Vormerken: Der nächste Kongress „Stadt – Land – Bio“
findet zur BIOFACH 2016 statt. Veranstalter sind die NürnbergMesse, Stadt Nürnberg und der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft.
Text: Geoffrey Glaser, Foto: PR
Aus Liebe zur Sicherheit.
Geänderte Abfuhrtermine für die Rest- und Biomüllabfuhr
An Feiertagen verschiebt sich die Leerung der Rest- und Bioabfallbehälter im gesamten Stadtgebiet Nürnberg wie folgt:
Regulärer Abfuhrtermin
Mo
Di
Mi
Do
Fr
30.03.2015
31.03.2015
01.04.2015
02.04.2015
03.04.2015
Mo
Di
Mi
Do
Fr
06.04.2015
07.04.2015
08.04.2015
09.04.2015
10.04.2015
oSteRMoNtAg
Fr
01.05.2015
Do
Fr
Verschiebt sich auf
Sa
Mo
Di
Mi
Do
28.03.2015
30.03.2015
31.03.2015
01.04.2015
02.04.2015
Di
Mi
Do
Fr
Sa
07.04.2015
08.04.2015
09.04.2015
10.04.2015
11.04.2015
MAiFeieRtAg
Sa
02.05.2015
den Globus TÜV Rheinland.
14.05.2015
15.05.2015
hiMMeLFAhRt
Fr
Sa
15.05.2015
16.05.2015
und zertifi zieren: Mit diesen Leistungen
Mo
Di
Mi
Do
Fr
25.05.2015
26.05.2015
27.05.2015
28.05.2015
29.05.2015
PFiNgStMoNtAg
Di
Mi
Do
Fr
Sa
26.05.2015
27.05.2015
28.05.2015
29.05.2015
30.05.2015
Do
Fr
04.06.2015
05.06.2015
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05.06.2015
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1
12:49
wirtschaftsleben
famos
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Ausgabe 1/2015
Festes Ritual: Costanzo Perrone (links) und sein Sohn Francesco (rechts hinten) mit ihren Mitarbeitern beim gemeinsamen Mittagessen.
Die Mitarbeiter gehören zur Familie
Familie Perrone führt seit 1977 das Restaurant und Hotel »San Remo« in Eibach - Kaum Fluktuation beim Personal
Zusammen gerechnet sind aktuell 20 Männer und
Frauen im San Remo beschäftigt. „Wir haben also immer
genügend Leute, um personelle Engpässe ausgleichen
zu können“, erläutert Juniorchef Francesco Perrone (36).
„Zum Beispiel, wenn ein Mitarbeiter krank wird oder sich
um seine Familie daheim kümmern muss.“
Genau darauf ist der Dienstplan im San Remo, das seit
1989 auch ein Hotel ist, abgestimmt. Durch diese Regelung
könnten sie „flexibel reagieren, auf die Wünsche unserer
Leute eingehen“, erklärt der Juniorchef, übrigens ein gebürtiger Nürnberger.
Die Folge: Kaum Fluktuation bei den Mitarbeitern. Der
eine oder andere von ihnen ist sogar seit mehr als 30 Jahren
im San Remo beschäftigt. Was für ein gutes Betriebsklima
spricht und möglicherweise auch mit dem gemeinsamen
Mittag- und Abendessen inklusive der beiden Chefs zu tun
haben könnte. Dass das San Remo ein Familienbetrieb bleiben wird, steht außer Frage: Mit Juniorchef Francesco ist ja
inzwischen bereits die zweite Generation am Start. „Unsere
Heimat ist hier“, sagt Vater Costanzo. Er fühlt sich wohl in
Nürnberg. Gekommen und geblieben – und das erklärt er
mit diesen Worten: „Mit Wein und gutem Essen aus Italien
kann man jeden gut stimmen. Egal, woher er kommt. Unsere Gäste honorieren unsere Leistungen. Eine Wertschätzung, die für uns alle sehr schön ist.“
Eine Sache könnte für ihn allerdings besser sein: „Das
Wetter“, sagt Costanzo Perrone und lacht. Aber daran wird
auch er nichts ändern können.
Text: Norbert Gstattenbauer, Foto: Peter Roggenthin
musikschule
TAG DER OFFENEN TÜR der Musikschule Nürnberg!
Sa., 9. Mai 2015
erleben
Singen im Mai. Alle dabei!
2.000 Kinder. 1 Lied.
Do., 21. Mai 2015, 10 Uhr
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Infos unter Tel.: 0911 231-3023
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11–15 Uhr, Knauerschule, Knauerstr. 20
Wir informieren Sie gerne über unsere musikalischen Angebote.
Eine musikalische Aktion auf der Wöhrder Wiese
Die Aktion wird unterstützt vom Erfahrungsfeld
zur Entfaltung der Sinn, der E-NERGIE AG, der Handwerkskammer für Mittelfranken und der Bayerischen
Landeskoordinierungsstelle Musik BLKM
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A
ls Costanzo Perrone 1973 seine italienische
Heimat in Apulien verließ, hatte er zwei
Ziele: „Zum einen eine gute Ausbildung in
der Hotellerie zu machen, zum anderen neue
Sprachen zu lernen“, erinnert sich der heute
65-Jährige. Beide Ziele hat er erreicht: Über die Schweiz
kam Perrone nach Nürnberg. 1977 eröffnete er im Stadtteil
Eibach das Restaurant San Remo.
Trotzdem, einfach ist es für ihn damals nicht gewesen,
sich in der neuen Heimat einzugewöhnen: „Das war schon
eine andere Welt für mich“. Geholfen haben ihm damals, in
der Anfangszeit, die Familie und die Mitarbeiter. Das gilt
bis heute: „Auf die Familie kommt es an und auf die Mitarbeiter. Denn auch sie sind ein wichtiger Teil unserer Familie.“
famos
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Ausgabe 1/2015
tipps & infos
»Es ist uns eine Herzensangelegenheit«
Sparkasse Nürnberg unterstützt das Projekt inklusive HEIMAT in Gostenhof
Ein Café auf Zeit, das Inklusion mit Lifestyle,
Genuss und Spaß verbindet – genau das beschreibt
das Projekt HEIMAT. Vom 21. März bis zum 6.
April ist es zu Gast im Ausstellungsraum des Designbüros neoos in der Gostenhofer Hauptstraße 71.
Dort gibt es donnerstags bis sonntags von 10
bis 22 Uhr die bekannten HEIMAT Brotkombinationen, ergänzt durch eine Auswahl an Kuchen und
Suppen. Der Kaffee kommt aus der Rösttrommel,
der Kuchen von Mathilde Tea Room und die Getränke von der Pyraser Landbrauerei. Das Projekt
HEIMAT ist „uns eine Herzensangelegenheit“,
sagt Dr. Michael Kläver, Vorstandsmitglied der
Sparkasse Nürnberg, die das temporäre Cafés erst
ermöglicht hat. „Projekte wie dieses machen unsere
Region noch lebens- und liebenswerter. Ein Begegnungsort für Menschen mit und ohne Handicap –
sympathisch und zwanglos. Dieser Ansatz hat uns
sofort gefallen und wir freuen uns, zur Realisierung
dieses inklusiven Projektes beigetragen zu haben.“
Am Wochenende 28./29. März unterstützen die
Mitarbeiter der Sparkasse Nürnberg das HEIMATTeam im Café.
Text: Norbert Gstattenbauer, Foto: Simeon Johnke/PR
Start in die Freiluft-Saison im PLAYMOBIL-Funpark
Jeder Winter geht einmal zu Ende, auch dieser. „Endlich“, werden viele sagen. Da trifft es sich gut, dass der PLAYMOBIL-FunPark am 28. März wieder seine Tore öffnet. Unter dem Motto „Spielen – Bewegen – Erleben“ können
sich die kleinen und großen Besucher in den Spielwelten auf 90.000 Quadratmeter austoben. Zum Saisonstart am
letzten März-Wochenende ist das Duo RatzFatz zu Gast. Die Kinderliedermacher aus Tirol präsentieren ihre Songs
bei zwei Konzerten. Für kleine Schleckermäulchen gibt es eine Backaktion und am Glücksrad warten zudem viele
kleine Überraschungen auf die Besucher. In den Osterferien (28. März bis 11. April 2015) dürfen sich die Gäste auf
ein buntes Aktionsprogramm freuen. Die Palette reicht von den Kinder-Mitmach-Konzerten (5. und 6. April) über
Bastelaktionen bis zur Minidisco. Weitere Informationen: www.playmobil-funpark.de
Trommeln mit Yogo Pausch
Das Schlagzeug ist ein faszinierendes Instrument. Der Kulturladen Schloss Almoshof in Nürnberg bietet dafür demnächst zwei
spannende Kurse an. Sie sind wie folgt:
 SCHNUPPERKURS
Wer schon immer einmal das Schlagzeugspielen ausprobieren
wollte, für den ist dieser Kurs eine gute Gelegenheit dafür. Drummer Yogo Pausch packt seine Instrumente aus und die Teilnehmer
können ausprobieren, ob das Trommeln ihr Ding ist. Vielleicht
werden dabei ja die Top-Schlagzeuger von morgen entdeckt. Der
Kurs richtet sich an Kinder ab 8 Jahre. Termine: 13. und 27. April
2015 (16 bis 17 Uhr)
 WORKSHOP FÜR FORTGESCHRITTENE
Wer bereits Schlagzeugspielen kann, muss sich trotzdem weiterentwickeln. Dass dabei der Spaß nicht zu kurz kommt, dafür sorgt
Yogo Pausch in diesem Workshop. Die Teilnehmer lernen dabei neue Grooves sowie Trommel- und Fußtechniken.
Der Workshop richtet sich an Kinder und Jugendliche ab 12 Jahre. Termine: 13. und 27. April 2015 (17.30 bis 19 Uhr).
Weitere Informationen: Kulturladen Schloss Almoshof, Telefon: (09 11) 93 44 94 72.
Fröhliches Frühlingsfest
im Tiergarten am 29. März
Zum Frühlingserwachen lädt der Tiergarten Nürnberg am
Sonntag, 29. März, von 10 bis 16 Uhr ein. Das Fest ist eine
wunderbare Gelegenheit, die ersten Frühlingsboten und den
Nachwuchs im Zoo zu beobachten. Groß und Klein können
sich an Ständen und bei Mitmachaktionen informieren,
was der Frühling für Tiere und Pflanzen bedeutet. Es wird
gezeigt, wie Vögel ihre Nester bauen und Pflanzen nach der
langen Winterruhe vorsichtig zu sprießen beginnen.
Weitere Infos unter www.tiergarten.nuernberg.de
Vorbereitet sein auf die Elternrolle
Was braucht mein Kind? Wie können wir unsere neue Rolle
als Eltern genießen und unserem Kind Geborgenheit und
Gelassenheit geben? Wie erkennen wir, was unser Baby
braucht? Das sind nur einige der Fragen, die sich werdende
Mütter und Väter stellen. Da sie oft die Antworten darauf
nicht kennen, macht sich schnell Unsicherheit bei ihnen
breit. Nur, das muss nicht sein: Denn dafür gibt es das
Zentrum Kobergerstraße in Nürnberg. „Wir Eltern geben
Geborgenheit“ ist zum Beispiel ein Kursangebot der renommierten Schwangeren- und Erziehungsberatungsstelle.
Mit dem Ziel, eine sichere Bindung
zum Kind zu fördern. Das Zentrum
Kobergerstraße lädt alle Eltern,
deren Kind im Juni/Juli auf die Welt
kommt, deswegen zu einem entsprechenden Kurs ein. Er beginnt am
Sonntag, 19. April, und findet an
zwei Terminen vor der Geburt
und an vier Terminen im
ersten Lebensjahr des Babys
statt und dauert jeweils fünf
Stunden.
Weitere Informationen:
Telefon: (0911) 36 16 26, www.zentrum-koberger.de
Akademietag zum
Thema „Partizipation“
Die Teilhabe, Beteiligung und Mitwirkung, im Fachjargon
Partizipation genannt, ist eines der wichtigsten Themen unserer Zeit. Genau aus diesem Grund steht sie im Mittelpunkt
des Akademietages am 13. Mai in der Beruflichen Schule 10,
Äußere Bayreuther Straße 61, in Nürnberg. Als Kompetenzzentrum für erzieherische Berufe veranstaltet die Fachakademie für Sozialpädagogik von 9 bis 16 Uhr ein umfangreiches
Programm. Die Teilnehmer erhalten in Impulsvorträgen
von Wissenschaftlern, Politikern und Praktikern zahlreiche
Anregungen, wie Partizipation funktionieren kann. Parallel
dazu gibt es 18 Workshops sowie eine Plattform, um sich
über dieses Thema auszutauschen. Zielgruppe sind Pädagogen, Eltern und alle Menschen, die sich für dieses Thema
interessieren. Da gerade Kinder und Jugendliche durch
Partizipation lernen, demokratisch zu handeln und zeitgleich
die Gesellschaft mitzugestalten, ist das Thema für Erzieher,
Lehrer und Eltern eine große Herausforderung.
Weitere Informationen zum Akademietag zum Motto „Partizipation: Wie? Wieso? Weshalb? Warum?“ gibt es unter Telefon
0911/231-5461 und im Internet unter www.b10.nuernberg.de
tipps & infos
famos
|
Ausgabe 1/2015
Amt für Existenzsicherung
und soziale Integration –
Sozialamt
Aus Liebe zur Sicherheit.
Mit dem
Nürnberg-Pass dabei!
Selbst anlässlich des Toon
Walks am Sonntag den
1. Februar 2014 durch die
Innenstadt von Nürnberg
war der Spielzeug-Prüfer
des TÜV Rheinland dabei,
um auf den ihm anvertrauten
Pandabären aufzupassen und
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die Zuschauer
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Vorsicht bei Lithium-Batterien!
TÜV Rheinland gibt Tipps für den richtigen Umgang mit Akkus, die in vielen Geräten stecken
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Pass
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Dabei sein bei Bildung, Kultur, Freizeit und Sport
Kinder sind dabei in Kita, Schule, Sportverein
Die Sparkarte für Busse und Bahnen
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Der Nürnberg-Pass ist ein Angebot für alle,
die Leistungen vom Jobcenter, vom Sozialamt, vom Wohnungsamt
(Wohngeld) oder vom Jugendamt (Zuschüsse zu Gebühren für
Kindertageseinrichtungen usw.) erhalten.
Die Antragstellung ist ganz einfach:
Sie brauchen nur den Personalausweis oder Reisepass und den Bescheid
von einem der oben genannten Ämter.
sie und
kommen
auch Pedelecs und E-Bikes
Menschen weiter zu entwickeln und wettbewerbsfähiger
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auf dem Dach betreibt, hat ein Hausspeichersystem im Keller installiert, in dem ebenfalls
Lithium-Akkus den erzeugten Strom speichern.
Kurz: Lithium-Batterien
sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Trotzdem wird oft unterschätzt, dass
sie gefährlich sein können.
„Die meisten Verbraucher sind wenig
sensibilisiert für den richtigen Umgang
mit Lithium-Batterien aller Art“, sagt
Matthias Baumann, Fachmann für Batterietechnologie bei
TÜV Rheinland am Standort Nürnberg. „Die größte Gefahr besteht darin, dass sich die in Lithium-Ionen-Akkus
chemisch gespeicherte Energie unkontrolliert entlädt. Dann
besteht akute Brandgefahr“, erklärt er.
Ein mögliches Szenario: Bei einem E-Bike sitzt die Batterie
häufig unter dem Gepäckträger. Wenn jemand einen Kindersitz am Rad befestigen will, besteht die Möglichkeit, dass
der Akku beschädigt oder sogar angebohrt wird. Die Folge
kann ein Kurzschluss in der Batterie sein – mit starker Hitzeentwicklung, Feuer und schweren Verbrennungen. Deshalb
gilt absolute Vorsicht im Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien.
Neben den Verbrauchern hat TÜV Rheinland auch
die Hersteller der Batterien im Blick, insbesondere die der
großen Hausspeichersysteme. Da bislang noch keine einheitlichen Normen für diese Produkte existieren, haben
Verbände und Expertengruppen den Sicherheitsleitfaden
Li-Ionen-Hausspeicher veröffentlicht, an dessen Entstehung
auch TÜV Rheinland mitgewirkt hat. „Wir als Prüfdienstleister sind die Ersten, die Lithium-Ionen-Batterien nach dem
neuen Sicherheitsleitfaden zertifizieren“, betont Matthias
Baumann. Der Leitfaden definiert Schutzziele, um die Lithium-Akkus der Zukunft sicherer zu machen.
Text und Foto: TÜV Rheinland/PR
Den Nürnberg-Pass erhalten Sie im
Dienstleistungszentrum Bildung und Teilhabe – Innenstadt
Frauentorgraben 17, Erdgeschoss
90443 Nürnberg
Zuständig für folgende Postleitzahlen:
90402, 90411, 90425, 90431, 90443, 90482, 90491, 90403, 90419,
90427, 90439, 90449, 90489, 90408, 90429, 90409
Dienstleistungszentrum Bildung und Teilhabe – Langwasser
Reinerzer Straße 12
90473 Nürnberg
Zuständig für folgende Postleitzahlen:
90441, 90451, 90461, 90471, 90480, 90453, 90469, 90473, 90455,
90475, 90459, 90478
Telefon: 09 11 / 2 31-43 47 und 2 31-25 43
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8.30 bis 12.30 Uhr
Für Berufstätige ist eine individuelle Terminvereinbarung möglich.
Kinder und Jugendliche erhalten an den Nürnberg-Pass-Standorten
das Bildungs- und Teilhabepaket.
erung
nzsich
r Existe
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Amt fü ale Integrat
zi
so
d
un
amt
Sozial
-Pass
erg
Nürnb
Impressum
Herausgeber: Stadt Nürnberg
Amt für Existenzsicherung und
soziale Integration – Sozialamt
Dietzstraße 4, 90443 Nürnberg
Druck: noris inklusion gGmbH,
Dorfäckerstraße 37, 90427 Nürnberg
Gestaltung: haraldbosse
Kreative Kurse in den Osterferien bei der Evangelischen Jugend
„(Über-)Lebens-Künstler“ heißt das Thema der KulturWochen 2015 der Evangelischen Jugend Nürnberg in den Osterferien. Vom 7. bis 17. April laufen täglich unterschiedliche Kurse für Kinder und Jugendliche. Los geht es am Dienstag,
7. 4., mit einer Entdeckungstour mit der Kamera, die „Sei OBJEKTIV“ heißt und für junge Leute ab zwölf Jahren gedacht ist. Weitere Kurse beschäftigen sich mit dem Zeitungmachen, mit der Kunst des Überlebens oder den Schätzen
der Natur. Am 17.4. gibt es von 15.30 bis 18.30 Uhr ein Abschlussfest. Das genaue Programm, Infos und Anmeldung
bei der Evangelischen Jugend Nürnberg (ejn) unter Tel. 0911-214-23 00 oder über die Homepage www.ejn.de
Wasser auf dem Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne
„Wasser erleben“ heißt das Jahresmotto des 21. Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne auf der Wöhrder Wiese.
Vom 1. Mai bis 13. September gibt es über 20 neue Angebote, 17 Werkstätten und auch 15 Fortbildungen. Das Team
um Erfahrungsfeld-Leiter Claus Haupt vom Amt für Kultur und Freizeit der Stadt Nürnberg wird vor allem verschiedene Wasser-Phänomene in den Mittelpunkt rücken. Wie gewohnt gibt es auch ein großes Rahmenprogramm. Alle
Infos stehen in der 40-seitigen Programm-Zeitung, die wieder mit Unterstützung der Nürnberger Nachrichten
entstanden ist und vielerorts kostenlos ausliegt. Infos gibt es auch über www.erfahrungsfeld-nuernberg.de
Weitere House-Party für einen guten Zweck
Am 10. April ist es wieder so weit: Kerstin Jehle, die Vorsitzende des Vereins House Meets Charity , lädt zur sechsten
„Black & White Night“ im Wöhrder Club B2 in der Bartholomäusstraße 26. Schirmherr der Benefizaktion zu Gunsten
des Projekts „Schutzbengel/S-Löffel“ der Rummelsberger Diakonie ist Alexander Shelley, Chefdirigent der Nürnberger Symphoniker. Los geht der Charity-Event um 19.30 Uhr mit viel Programm und Büfett (Karten und Infos: mail@
house-meets-charity.de), ab 22 Uhr gibt es House-Musik mit DJ Barry Klauss und DJ Rewerb. Weitere Infos unter
www.house-meets-charity.de
famos
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finale & impressum
Ausgabe 1/2015
Herr Fraas, welche drei Personen würden Sie in Ihre Familie aufnehmen?
MICHAEL FRAAS ist seit September 2011 Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg. Er wurde am 24.Juli 1968 in Nürnberg geboren und ist in Langwasser aufgewachsen. Nach der
Schulzeit am Martin-Behaim- und Neuen Gymnasium und
dem Wehrdienst studierte er von 1989 bis 1994 Jura in Erlangen, Lausanne und Passau. Danach war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht, Völkerrecht und Europarecht an der Universität
Passau und promovierte 1998 über das Verhältnis zwischen
dem Internationalem Gerichtshof und dem Weltsicherheitsrat bei der Rechtmäßigkeitsprüfung der Resolutionen.
Beruflich folgten Tätigkeiten bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Stuttgart (1999/2000), bei einer Rechtsanwaltssozietät in Berlin (2000 – 2006) und fünf Jahre als
Beamter beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. 2011 wurde er Nachfolger von CSU-Parteifreund
Roland Fleck und kehrte in seine Heimatstadt zurück. Michael Fraas ist verheiratet, wohnt in der Südstadt im Bleiweißviertel und hat eine fast zweijährige Tochter. Auch deshalb bezeichnet er die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
als „entscheidendes Thema“ für eine moderne Wirtschaftspolitik. Wichtig seien Netzwerke, um Firmen zu animieren,
sich auf diesem Gebiet zu engagieren. Er appelliert an eine
familienfreundliche Personalpolitik. Aus eigener Erfahrung
empfiehlt der junge Familienvater, der zwei Geschwister hat
und in seiner Freizeit gerne liest, läuft und auf dem Jakobsweg wandert, sich im Berufsleben „selbst Grenzen zu setzen“. Das heißt: Gezielt freie Abende und Wochenenden für
die Familie einplanen.
■ Johann Sebastian Bach,
Komponist, weil ich durch ihn
Musik kennen und schätzen
gelernt habe. Werke von ihm
habe ich am Klavier gespielt
und im Chor gesungen – die
Johannespassion, das Weihnachtsoratorium oder „Das
wohltemperierte Klavier“ kann
ich immer wieder hören.
■ Pepe Carvalho, der
Privatdetektiv aus Kriminalromanen des spanischen Autoren
Manuel Vázquez Montalbán,
weil er kein strukturiert und
streng planmäßig vorgehender
Detektiv ist, sondern eher zufällig ermittelt oder nicht. Und
da er ein Genießer ist und gern
kocht, geht es oft seitenlang
um Rezepte und nicht um Mord
– sehr köstlich!
■ Yves Montand, französischer Schauspieler, weil er
ein hervorragender Charakterdarsteller ist – ganz besonders
im Film „I wie Ikarus“, einer
meiner Lieblingsfilme, in dem
er einen Generalstaatsanwalt spielt, der ein Komplott
aufdeckt.
Text: Jo Seuß, Fotos: Peter Roggenthin/PR
famose Aussichten
Arm
oder reich?
Es ist schon verblüffend.
Mancher Millionär fühlt sich
armselig, während Obdachlose
einen großen Reichtum spüren.
Natürlich spielt Geld in unserer
Welt eine wichtige Rolle, aber
es gibt doch noch mehr, was
zählt. Arm oder reich - was heißt das denn genau? Dieser Ausgangsfrage wollen wir in der nächsten Ausgabe
von famos nachgehen, die am 23. Juni 2015 erscheint. Bis
dahin wünschen wir allen eine gute Zeit – mit reichlich
Sonne, Glück und Gesundheit!
Die famos-Redaktion
Auflösung des Rätsels von Seite 14/15  Abgebildet sind von unten nach
oben: Specht, Schwalbe, Wiedehopf, Storch und Uhu.  Auflösung des
„Lars“-Gewinnspiels in famos 4-2014: Die richtige Antwort war Lena.
Gewonnen haben Svantje Buchinger (aus Windsbach), Lisa von Lojewski
(Feucht) und Jasmin Körbl (Nürnberg). Wir gratulieren!
Impressum
famos – das Nürnberger Familienmagazin
Jahrgang 7 • Heft 29 • März 2015
Harald Sippel, Teresa Wiechova, Hans-Joachim Winckler, NNArchiv, www.pixelio.de, privat/PR
Herausgeber: Verein für Familien in Nürnberg e.V.,
Geschäftstelle: Hans-Sachs-Platz 2, 90403 Nürnberg, Telefon: 09 11/2 31-66 29
Titelbild: Peter Roggenthin
Vorstand: Brigitte Wellhöfer (1. Vorsitzender), Jo Seuß
(Stellvertreter), Dr. Christian Boss, Nicole Hummel, Sabrina
Havlitschek, Elisabeth Ries, Tobias Schmidt, Peter Freiß
(Schatzmeister)
Redaktion: »famos«, Hans-Sachs-Platz 2, 90403 Nürnberg,
E-mail: [email protected]
Redaktion: Jo Seuß (Leitung), Martina Hildebrand,
Norbert Gstattenbauer, Peter Roggenthin (Bild)
Texte und Mitarbeit: Sabine Beck, Karin Behrens, Sandra
Dichtl, Geoffrey Glaser, Alexandra Haderlein, Sabrina Havlitschek, Ute Neubauer, Irini Paul, Manuela Prill, Doris Reinecke,
Silke Roennefahrt, Roy Schmidt, Rurik Schnackig, Maria
Schreiber-Buch, Oliver Tissot
Fotos und Illustrationen: Anestis Aslanidis, Adina Augustin,
Klaus Gruber, Cornelia Krug, Roland Fengler, Peter Roggenthin,
Grafik & Layout: Michael Fröhlich
Druck: Verlag Nürnberger Presse, Druckhaus Nürnberg GmbH
& Co. KG, Marienstraße 9–11, 90402 Nürnberg
Auflage: ca. 100 000, »famos« liegt der NN und NZ in
Nürnberg bei und an vielen Orten und in vielen Einrichtungen
kostenlos aus.
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Derzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 4
Anzeigenschluss für die nächste Ausgabe: 22. Mai 2015
»famos« erscheint wieder am Dienstag, 23. Juni 2015
www.famos-nuernberg.de
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Die vorliegende Ausgabe von famos erscheint mit freundlicher Unterstützung durch:
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Klangfänger.
Weil Singen Spaß macht.
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Montag, 15.30 bis 16.20 Uhr
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Nürnberg
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„Ich find’s klasse, wie sich Bernd
auf die Geburt vorbereitet“
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Die Singschule des
Windsbacher Knabenchores.
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