Wissen bewegt GUTES ERHALTEN NEUES GESTALTEN Der digitalen Herausforderung mit Beziehung und Vertrauen begegnen 9. ver.di SPARKASSENFORUM 2015 16. bis 19. Juni, Potsdam Bundesfachgruppe Sparkassen / Bundesbank Beim 9. ver.di SPARKASSENFORUM 2015 diskutieren Personal- und Betriebsräte aus Sparkassen, von öffentlichen Versicherungen und Banken, von der FinanzInformatik und weitere Kolleginnen und Kollegen aus den S-Verbundunternehmen über die Herausforderung der Digitalisierung und der damit verbundenen Auswirkungen. Unser Fokus liegt auf den Veränderungen im Verhältnis „Kunden – Sparkassen – Beschäftigte“ und dem Druck auf die Arbeitsplätze. Das ver.di SPARKASSENFORUM 2015 wird die Kompetenzen und das Erfahrungswissen aller Teilnehmenden in ihren verschiedenen Rollen noch stärker als in den Foren der vergangenen Jahre einbeziehen. Vorträge und eine Podiumsdiskussion setzen sich auseinander mit der fortschreitenden Digitalisierung und den möglichen Folgen für die Sparkassen, die Verbundunternehmen und für die Beschäftigten. Hinweise auf Problemfelder und deren Ursachen werden gegeben, erste Ansätze für Ideen und Entwicklungskonzepte vorgestellt. In 4 Foren werden Informationen über derzeitige Entwicklungen beleuchtet und Impulse für Handlungskonzepte ausgetauscht. Am nächsten Tag bringen viele kleine Ideenschmieden spezifische Kompetenzen, Sachverstand und individuelle Kreativität der Teilnehmenden zusammen, um einen großen Pool von vielfältigen Zukunftsideen zu entwickeln. Alle Teilnehmenden können für ihr eigenes Unternehmen passende Lösungsansätze mit neuen Methoden entdecken. Sie erhalten praktische Anregungen, wie sie mit den Beschäftigten vor Ort ebenfalls auf die jeweilige Sparkasse zugeschnittene Konzepte entwickeln können. Exemplarisch werden einige der Gestaltungsideen in mögliche Einzelmaßnahmen ausformuliert und vorgestellt. 02 9. ver.di SPARKASSENFORUM 2015 Auch in Zeiten der Digitalisierung gibt der genetische Code der Sparkassen und des Sparkassenverbundes die Orientierung für anzustrebende Lösungswege. Vertrauensstärkung und Intensivierung der Beziehungen zu Kundinnen und Kunden heben die Sparkassen und den S-Verbund von anderen Mitbewerbern deutlich ab. Neue Medien und zunehmende Digitalisierung von Arbeitsprozessen fordern uns heraus, den öffentlichen Auftrag der Sparkassen zeitgemäß mit den Filialen als Kern und wichtigste Basis des Vertriebs umzusetzen. In den Filialen trafen und treffen Kundinnen und Kunden mit Sparkassenbeschäftigten zusammen. Früher bestimmte die Sparkasse Ort und Zeitpunkt. Aktuell und zukünftig entscheiden die Kundinnen und Kunden selbst, wann und über welchen Weg sie die Sparkasse kontaktieren. Filialen und Center zu stärken sowie Arbeitsplätze zu erhalten, ist unser Auftrag und bleibt unser Ziel. Die Bewältigung dieses Anspruchs gelingt nur, wenn Betriebs- und Personalräte die Beschäftigten aktiv in die Gestaltung der Zukunft einbeziehen können. 9. ver.di SPARKASSENFORUM 2015 03 Dienstag, 16.6.2015 17:00 Uhr 19:00 Uhr Anreise, Begrüßung, Anmeldung, Einchecken Abendveranstaltung im Kongresshotel Mittwoch, 17.6.2015 10:00 Uhr 10:30 Uhr Eröffnung, Begrüßung, Einführung, Ziele Auswirkungen der Digitalisierung auf Arbeitsplätze und Kundenbeziehung Podiumsdiskussion: Christoph Meister, ver.di Bundesvorstand, Leiter des Fachbereichs Finanzdienstleistung, Berlin Georg Fahrenschon, Präsident DSGV, Berlin Prof. Dr. Hans-Günter Henneke, geschäftsführendes Präsidialmitglied, Deutscher Landkreistag, Berlin Dr. Rolf Siedler, Betriebsseelsorger, Verwaltungsrat, Kreissparkasse Ostalb, Aalen Moderation: Uli Röhm, Mainz 13:45 Uhr Einführung in die Foren 14:00 – 18:00 Uhr Impulse und Diskussion in den Foren 19:00 Uhr 04 Abendveranstaltung im Kongresshotel mit Sparkassen-Dreikampf und der Verleihung des ver.di-Herkules-Preises 9. ver.di SPARKASSENFORUM 2015 Überblick Donnerstag, 18.6.2015 9:00 Uhr Digitale Arbeitswelt – Die Folgen für die Beschäftigten Auswirkung in der Dienstleistungsbranche, insbesondere auf die Sparkassen und den S-Verbund Frank Bsirske, ver.di-Vorsitzender, Berlin 11:15 Uhr Verbraucherschutz und die Wirkung auf das S-Geschäftsmodell und die Arbeitsplätze Gerd Billen, Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, Berlin 14:00 – 18:00 Uhr Ideenschmieden zur Vertiefung der Kundenbeziehung und zur Sicherung der Arbeitsplätze und der Filialen Sammlung und Diskussion von Vorschlägen, Lösungsansätzen und Umsetzungsideen; exemplarische Bearbeitung 18:30 Uhr Schifffahrt auf dem Templiner See 20:30 Uhr Abendveranstaltung im Kongresshotel Am gesamten Tag: Fotoaktion GIB DEINER MEINUNG DEIN GESICHT Freitag, 19.6.2015 9:00 – 9:45 Uhr Digitale Zahlungssysteme Wilhelm Gans, Geschäftsführer, Deutscher Sparkassenverlag, Stuttgart 10:00 Uhr Ergebnisse, Ideen und Vorschläge zur Zukunft der Kundenbetreuung und zum Erhalt der Arbeitsplätze Berichte aus den Ideenschmieden 12:00 Uhr Resumee, Ausblick 12:30 Uhr Mittagessen, Abreise 9. ver.di SPARKASSENFORUM 2015 05 PODIUMSDISKUSSION 17.6.15, 10:30 – 12:30 Uhr Auswirkungen der Digitalisierung auf Arbeitsplätze und Kundenbeziehung Unserer Gesellschaft steht ein tiefgreifender Wandel bevor, der die Bedingungen menschlicher Arbeit und das gesellschaftliche Leben weitgehend verändern wird. Fast in allen Bereichen der Wirtschaft sind die Veränderungen bereits im Gang, die mittlerweile mit dem Begriff Industrie 4.0 belegt sind. Auch die Digitalisierung von Arbeitsprozessen in der Finanzdienstleistungsbranche hat schon begonnen. Besonders Sparkassen stehen unter dem Druck zur Veränderung, denn ihre dezentrale Aufstellung mit der kleinteiligen Filialstruktur in Stadt und Land zur Erfüllung des öffentlichen Auftrags steht in Frage. Viele kleine Sparkassen in der Fläche würden zudem in Bedrängnis kommen durch die Folgen der Digitalisierung in Kombination mit anderen derzeitigen Belastungsfaktoren wie z.B. die Regulatorischen Anforderungen, niedrige Zinsmargen und den Auswirkungen des demografischen Wandels. Insgesamt würde damit das Geschäftsmodell der Sparkassen in Frage gestellt. Diese sehr pessimistische Sicht erkennt nicht, wie stark das Geschäftsmodell auf dem öffentlichen Auftrag und dem genetischen Code der Sparkassen gründet. Daraus leitet sich die Kraft ab, die Digitalisierung anzunehmen und mit dem Geschäftsmodell in Einklang zu bringen. Kundenkontakte, Kundennähe und Kundenloyalität dauerhaft zu halten, ist ein Kern des Erfolgsmodells Sparkasse. Gerade in der Struktur der vielen Filialen entsteht die gute Beziehung zum Kunden. Dort wird Ertrag erwirtschaftet und dort wächst die Kraft zum Schutz der Arbeitsplätze. 06 9. ver.di SPARKASSENFORUM 2015 Podiumsdiskussion – Können die von den Experten erwarteten Drucksituationen auf die Sparkasse auf dem Weg über die Kundennähe aufgefangen werden? – Erstreckt sich der öffentliche Auftrag auch auf die Bewältigung der Folgen der Digitalisierung? – Gibt es bei den Sparkassen in den letzten Jahren Versäumnisse in Bezug auf die Kundennähe? Wie können diese ausgeglichen werden? – Kann das Geschäftsmodell der Sparkassen dazu dienen, Kunden wieder stärker an die Sparkasse zu binden? – Liefert die Ertragssituation aussagekräftige Argumente für den Erhalt von Geschäftsstellen? – Wie kann das Geschäftsmodell als Basis der Zuwendung zum Kunden geformt werden? – Kosteneinsparungen oder Personalausbau für eine bessere Wettbewerbsfähigkeit? – Wieviel Ertrag benötigt eine Sparkasse, um zu existieren? – Die größte spanische Sparkasse, die CaixaBank, rechnet die Erträge im Markt komplett den Filialen zu. Wäre das auch ein Modell für die Sparkassen in Deutschland? Diskutanten: Christoph Meister, ver.di Bundesvorstand, Leiter des Fachbereichs Finanzdienstleistung, Berlin Georg Fahrenschon, Präsident DSGV, Berlin Prof. Dr. Hans-Günter Henneke, geschäftsführendes Präsidialmitglied, Deutscher Landkreistag, Berlin Dr. Rolf Siedler, Betriebsseelsorger, Verwaltungsrat Kreissparkasse Ostalb, Aalen Moderation: Uli Röhm, Mainz 9. ver.di SPARKASSENFORUM 2015 07 FORUM 1 17.6.15, 14:00 – 18:00 Uhr Beziehungssparkasse - zurück in die Zukunft Guter Kundenkontakt sichert den öffentlichen Auftrag und stärkt die Sparkassenfilialen Für Sparkassen waren die Filialen bis vor wenigen Jahren das Zentrum der Kundenkontakte. Häufige Begegnungen mit den Beschäftigten machten die Filiale zu einem „Marktplatz“. Persönliche Kontakte, Service und Beratung standen im Mittelpunkt und schufen eine tragfähige Beziehungsebene als Basis für den geschäftlichen Erfolg. Ab Mitte der 90er Jahre führte die flächendeckende Einführung von Geldautomaten und Kontoauszugsdruckern zu einer Entvölkerung der SparkassenGeschäftsstellen. Dieser Trend hat sich mit Online-Banking und „HosentaschenBanking“ weiter verschärft. Heute entscheiden Kundinnen und Kunden, welche technischen und medialen Wege sie für ihre notwendigen Kontakte mit den Sparkassen nutzen. Die Sparkassen werden dabei zwar von immer mehr Serviceaufgaben entlastet, persönliche Kontakte in den Filialen gehen allerdings zunehmend verloren. Die digitalen und technischen Anwendungen verschärfen die Schwierigkeiten, vertrauensvolle Beziehungen zwischen Kundinnen und Kunden und den Beschäftigten im Markt aufzubauen und zu pflegen. Welch große Bedeutung die Filialen mit guten Kundenbeziehungen nicht nur für das „Erfolgsmodell Sparkasse“, sondern auch für die Sicherheit einer großen Zahl von Arbeitsplätzen hat, zeigen die Beschäftigungszahlen: Etwa zwei Drittel aller Beschäftigten im Markt arbeiten in Filialen mit bis zu 5 Personen. Sollte sich der Verlust von intensiven Kundenbeziehungen weiter fortsetzen, werden auch zunehmend Arbeitsplätze im Markt und damit auch der überwiegende Anteil der Filialen massiv gefährdet. 08 9. ver.di SPARKASSENFORUM 2015 Forum 1 – Was machte Sparkassen bisher so erfolgreich? – In welcher Weise hat sich das Verhältnis der Beschäftigten zu den Kunden verändert? – Wie wirken Verkaufskultur und Verkaufsdruck auf Vertrauen und Beziehungskultur? – Welche Wirkung haben die regulatorischen Anforderungen auf das Verhältnis der Kundinnen und Kunden zu ihrer Sparkasse? – Welchen Nutzen bringen die ca.12.000 personenbesetzten Sparkassen-Filialen heute für Kunde, Sparkasse und Verbund? – Wie können wir bestehende Kundenbeziehungen verbessern und ausbauen, ohne sofort mit Produktverkauf „um die Ecke“ zu kommen? – Wie kann die derzeit herrschende Distanz zu Kundinnen und Kunden aktiv in vertrauensvolle Beratungssituationen umgestaltet werden? – Welche Strukturen im Vertrieb müssen verändert werden, um die Beziehungssparkasse in der Unternehmenskultur zu verankern? Impulsgeber: Hans-Michael Strube, Vorstandsvorsitzender, Salzlandsparkasse, Staßfurt N.N. DSGV, Berlin (angefragt) Jens Barczewski, Gesellschaft für Konsumforschung, München Christian Trixner, Sparkasse Oberösterreich, Linz Werner Aßmann, Personalratsvorsitzender, Kasseler Sparkasse 9. ver.di SPARKASSENFORUM 2015 09 FORUM 2 17.6.15, 14:00 – 18:00 Uhr Mehr Ertrag mit mehr Personal – Zukunftsformel in schwierigen Zeiten? Wer kennt nicht die Aussage: Wir müssen den Ertrag stärken, also müssen wir Kosten senken! Schnelle Effekte sind am einfachsten mit der Reduzierung von Arbeitsplätzen zu erreichen. Einsparungen durch Personalabbau wirken aber nur kurzfristig ertragssichernd. Eine langfristige Ertragssteigerung ist kaum zu erwarten. Eine stark zunehmende Arbeitsverdichtung wirkt dauerhaft schädigend auf die Kundenbeziehung und auf die Gesundheit der Beschäftigten. Wenn die Sparkasse das Geschäft ausbauen und Erträge steigern will, muss sie aktiv die Kontakte zu den Kunden erhalten, stärken und ausbauen. Vertrauensvolle Beziehung wächst nur zwischen Personen in unmittelbaren Begegnungen. Mehr Zeit pro Kunde gestattet mehr Begegnung und stärkere Sensibilisierung für den Bedarf des Kunden. Mehr gegenseitige Kenntnis und mehr Vertrauen der Kunden sind entscheidende und zukunftsorientierte Faktoren für Ertragssteigerungen. 10 9. ver.di SPARKASSENFORUM 2015 Forum 2 – Wie können vertrauensvolle Kundenbeziehungen ausgebaut werden? Was ist dabei zu beachten? – In welcher Weise wirkt sich die Personalkapazität auf die Kundenbindung aus? – In welcher Weise muss der Ausbau von Personalkapazitäten vorgenommen werden, um dichter am Kunden Mehrerträge erzielen zu können? – Sind Verbesserungen der Kundenbeziehung in allen Marktbereichen gleichermaßen möglich und sinnvoll? – Woran bestimmt sich das „Mehr an Personal“ im Verhältnis zum „Mehr an Ertrag“? – In welcher Weise können die zu betreuenden Kundenverbünde die Beziehungen zu Kundinnen und Kunden erleichtern oder erschweren? – Wie viele Kunden / Kundenverbünde können tatsächlich gewissenhaft betreut werden, um Beziehungen und persönliche Kontakte nicht zu vernachlässigen? – Wie und woran erkennt man Potentiale zur Ertragssteigerung, die durch erhöhte Personalkapazitäten erschlossen werden können? – Welche Zahlen und Faktoren müssen bei Vergleichen der Ertragssituation von Sparkassen berücksichtigt werden? Impulsgeber: Ingo Buchholz, Vorstandsvorsitzender, Kasseler Sparkasse N.N., DSGV (angefragt) Prof. Dr. Herbert Oberbeck, TU Braunschweig Kurt Maurer, stv. Personalratsvorsitzender, Sparkasse Vest – Recklinghausen 9. ver.di SPARKASSENFORUM 2015 11 FORUM 3 17.6.15, 14:00 – 18:00 Uhr Erfolgsfaktor Filiale Zielgruppenorientierung, spezifische Angebote, guter Standort Die Filiale hat seit Ende der fünfziger Jahre weitgehend zum Siegeszug der Sparkasse beigetragen. Über 12.000 Filialen und 6.000 SB-Zonen prägen flächendeckend in Stadtteilen und Gemeinden bis heute das Gesicht der Sparkassen. An welchen Standorten die Sparkasse ihre Filiale hatte, war für den Erfolg nicht ganz so entscheidend. Wenn etwas mit der Sparkasse zu tätigen war, musste die Filiale aufgesucht werden. Durch Nutzung der SB-Zonen und des Online-Banking kommen Kundinnen und Kunden immer seltener in die Filialen und verlieren zunehmend die Bindung an ihre Sparkasse. Wenn wir die Nähe zu den Menschen wieder gewinnen und sie in unsere Filialen holen wollen, muss zuallererst der Standort stimmen. Unsere Filiale muss dort sein, wo der „neue Marktplatz“ des Stadtteils oder der Gemeinde ist – dort, wo die Einkaufenden mehrere Dinge mit „1x parken“ erledigen können. Die Menschen müssen die Möglichkeit haben, die Sparkasse „nebenbei“ wahrnehmen zu können. Zielgruppenspezifische Anreize sollten den Wunsch wecken, in die Filiale zu kommen. Die Sparkasse Göttingen bedient mit der S-Spot-Filiale Studierende, Auszubildende und Schüler bis zum Alter von 27 Jahren. Die Filiale ist jugendgemäß eingerichtet und mit entsprechendem Personal besetzt. Der Erfolg dieser Filiale bestätigt das Konzept der kulturspezifischen Ansprache bestimmter Kundengruppen. 12 9. ver.di SPARKASSENFORUM 2015 Forum 3 – Welche Kriterien bestimmen einen guten Standort von Filialen? – Wann lohnt sich für eine bestimmte Zielgruppe ein eigener Standort? – Was unterscheidet S-Spot von anderen Filialen der Sparkassen? – Wie gelingt die Überleitung der Kunden aus der Spot-Filiale in eine „normale“ Geschäftsstelle? – Mit welchen Kriterien können unterschiedliche Kundengruppen identifiziert werden? – Auf welchem Weg lassen sich unterschiedliche Zielgruppen im gesamten Kundenbestand binden? – Auf welche Weise können Filialen zu einem neuen „Kommunikationspunkt“ entwickelt werden? – Können wir dem Kunden noch andere, bisher für Sparkassen nicht übliche Produkte oder Dienstleistungen (Beispiel Tchibo) in unseren Filialen anbieten? Impulsgeber: Rainer Hald, Vorstandsvorsitzender, Sparkasse Göttingen N.N. DSGV (angefragt) Christian Wüstefeld, Jungangestellter, Sparkasse Göttingen Stefan Gärtner, Institut für Arbeit, Gelsenkirchen Andreas Kapfer, Personalratsvorsitzender, Kreissparkasse Ostalb 9. ver.di SPARKASSENFORUM 2015 13 FORUM 4 17.6.15, 14:00 – 18:00 Uhr Beziehung und Nähe zum Kunden Neue Zielmarken für Beschäftigte in Service und Beratung? Das Kundenverhalten zur Sparkasse und den Beschäftigten verändert sich seit längerem gravierend. Loyalität zur Sparkasse und Nähe zu den Beraterinnen und Beratern haben für eine zunehmende Zahl von Kundinnen und Kunden bei der Nutzung von Finanzdienstleistungen keine große Bedeutung mehr. Informationen im Internet, Vergleich von Konditionen verschiedener Anbieter und der Hang zu schnellen Entscheidungen verhindern Kundenbindung. Die dauerhafte Nutzung von SB-Techniken, Call-Centern und neuen Medien bieten keine Gelegenheit zu persönlichen Begegnungen und damit auch keine Chancen zum Aufbau neuer Kundenbeziehungen. Kundenbindung zur Sparkasse entsteht in den Filialen und Centern im persönlichen Kontakt. Die Arbeit im Vertrieb ist seit mehreren Jahren und auch aktuell geprägt von Produktzielen und entsprechenden Zielvereinbarungen. Kundinnen und Kunden mit Offenheit und Sensibilität begegnen zu können, ist in der derzeitigen Vertriebskultur nur sehr eingeschränkt möglich. Sollen die Nähe und das Vertrauen in persönlichen Kontakten wieder gewonnen werden, sind Änderungen im Markt und bei den Beschäftigten nötig. Gegenseitiges Vertrauen ist ein ständiger Prozess, für dessen Wachstum viele gemeinsame Kontakte hilfreich sind. Dauerhaft gute Beziehungen zu pflegen, wird im Kanon der Ziele von Beschäftigten im Markt höhere Bedeutung bekommen müssen. Das gesamte System der Sparkasse darf diesen Wandel nicht behindern, sondern sollte durch Korrekturen in der Personalentwicklung, der Gestaltung von Filialen und Arbeitsplätzen sowie durch entsprechende Anreize für die Beschäftigten die angestrebte Kundenbindung unterstützen. Nur dauerhafte Nähe durch häufige Kontakte schafft Vertrauen und Perspektiven für eine gute Geschäftsbeziehung. Kontraproduktiv ist u.a. häufiger Personalwechsel. Sinnvoll wäre eine größere Verweildauer in der Filiale. Um dies zu erreichen, versucht die Kreissparkasse Heilbronn mit finanziellen Anreizen die Beschäftigten lange in den Filialen zu halten. 14 9. ver.di SPARKASSENFORUM 2015 Forum 4 – Können finanzielle Anreize die Beschäftigten für einen längeren Verbleib in der Filiale motivieren? Wie sollte der materielle Anreiz bemessen sein? – Sind auch andere Anreize für Kontinuität von personellen Besetzungen der Filialen wirkungsvoll? – In welche Richtung muss die Vertriebssteuerung verändert werden? – Wie passt das mit bisher geltender Zielpraxis zusammen? – Gelten die notwendigen Veränderungen auch für den Service? – Wird mit diesem finanziellen Anreizsystem zum längeren Verbleib in der Filiale die Karriere ausgebremst? – In welcher Weise können die Beschäftigten auf die neue Vertrauenskultur vorbereitet werden? – Wie kann Vertrauenskultur geschaffen werden, wenn Vertriebsziele weiterhin als ein wichtiges Steuerungsinstrument bestehen bleiben? – Welche neue Herausforderung für die Personalentwicklung und die gesamte Steuerung der Sparkasse bringt diese Hinwendung zum Kunden? Impulsgeber: Bernhard Steck, Vorstandsmitglied, Kreissparkasse Heilbronn Prof. Dr. Dieter Rohrmeier, Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe, Bonn Nick Kratzer, Institut für Sozialforschung (ISF), München Lissy Schuchmann, Personalratsvorsitzende, Sparkasse Marburg-Biedenkopf 9. ver.di SPARKASSENFORUM 2015 15 IDEENSCHMIEDEN 18.6.15, 14:00 – 18:00 Uhr Beteiligungsprozess zur aktiven Zukunftsgestaltung Wenn über die Auswirkungen der Digitalisierung vieler Arbeitsprozesse gesprochen wird, liegt der Fokus oft auf dem Kompetenzverlust der Beschäftigten, den drohenden Verlusten von Arbeitsplätzen und dem möglichen Abbau von Filialen. Würde die Digitalisierung zum Abbau von Arbeitsplätzen und Filialen genutzt, wären die Wirkungen auf die Sparkassen enorm. Tendenziell würde das Erfolgsmodell Sparkasse geschwächt. Wir wollen dagegen der Digitalisierung mit einer Intensivierung der Kundennähe begegnen. Kundinnen und Kunden sollen mit zielgruppenorientierten Finanzdienstleistungen und neuen Angeboten versorgt werden, um Anlässe zu bieten, öfter in die Filialen zu kommen. Perspektivisch führt dies zu einer positiven Schärfung des Geschäftsmodells, zur Stärkung der Sparkassen und zur Sicherung der Arbeitsplätze. Die Ausrichtung des ver.di SPARKASSENFORUMS 2015 zielt auf solche positiven Ansätze, die Digitalisierung in das Geschäftsmodell der Sparkassen zu integrieren bei gleichzeitigem Schutz der Arbeitsplätze und der Filialen. Beschäftigte zu Beteiligten zu machen, ist eine der zentralen Aufgaben von Personal- und Betriebsräten. Damit wir die Zukunft gestalten und gewinnen können, benötigen wir „Kopf, Herz und Bauch“ unserer Kolleginnen und Kollegen. 16 9. ver.di SPARKASSENFORUM 2015 Ideenschmieden Wir verstehen die gemeinsame Arbeit auf diesem ver.di-SPARKASSENFORUM als den Beginn und die Akzentuierung eines Beteiligungsprozesses, der hier von den teilnehmenden Personal- und Betriebsräten beispielhaft angegangen wird: Die Podiumsdiskussion, verschiedene Vorträge und die Arbeit in den Foren stellen eine Vielzahl von inhaltlichen Impulsen vor, die für die weitere Arbeit Kreativität freisetzen. In kleinen moderierten Gruppen, den Ideenschmieden, werden Erfahrungen, Sachverstand und kreative Kompetenzen aus den unterschiedlichen Sparkassen zusammen gebracht. Das Interesse der Personal- und Betriebsräte, möglichst viele praxisorientierte Hinweise für ihre Sparkasse mit zu nehmen, wird die gemeinsame Entwicklungsarbeit unterstützen. Die Besonderheiten von Stadtsparkassen und Flächensparkassen wollen wir dabei genauso beachten wie die Rollen und spezifischen Bedingungen der Verbundpartner. Personal- und Betriebsräte müssen sicher stellen, dass in einem ähnlichen Prozess alle Beschäftigten in den Sparkassen aktiv beteiligt werden. Dann haben wir am Ende dieser Entwicklung eine große Zahl von Ideen und Anregungen. ver.di plant, diese in einem Ideenpool zusammen zu tragen und allen Personalund Betriebsräten zur Verfügung zu stellen. Wenn bei diesen Entwicklungen der öffentliche Auftrag und der genetische Code die Leiplanken bilden, werden die Ideenschmieden der Beginn eines sparkassenspezifischen Beteiligungsprozesses. Der Wandel der Sparkassen zu mehr Kundennähe und Kundenbeziehung kann dazu beitragen, mögliche negative Folgen der Digitalisierung zu verhindern, die Arbeitsplätze zu schützen und die Filialen zu stärken. 9. ver.di SPARKASSENFORUM 2015 17 Tagungshinweise TAGUNGSGEBÜHR Die Tagungsgebühr beträgt 940,00 Euro (gem. § 4 Nr. 22a UStG umsatzsteuerbefreit). Die Tagungsgebühr wird von ver.di Bildung + Beratung ca. 14 Tage vor Beginn des Forums in Rechnung gestellt. TAGUNGSSTÄTTE Kongresshotel AM TEMPLINER SEE, Potsdam KOSTEN FÜR UNTERKUNFT UND VERPFLEGUNG Zusätzlich zur Tagungsgebühr entstehen Kosten für Unterkunft und Verpflegung in der Tagungsstätte. Sie betragen bei Anreise am 16.06.2015: 458,00 Euro (inkl. MwSt.), bei Anreise am 17.06.2015: 362,00 Euro (inkl. MwSt.) und werden von der Tagungsstätte direkt mit Ihnen bzw. Ihrem Arbeitgeber abgerechnet. FREISTELLUNG gemäß § 46 Absatz 6 BPersVG und entspr. §§ der LPersVGs sowie § 37 Absatz 6 BetrVG in Verbindung mit § 40 BetrVG. ANMELDUNG Bitte verwenden Sie den beigefügten Vordruck. Sie erhalten von uns eine Eingangsbestätigung. ANMELDESCHLUSS 22. Mai 2015 ver.di b+b, Bundesweite Seminare und Tagungen Köpenicker Straße 31, 10179 Berlin Ihre Ansprechpartnerin: Annette Risau, Fon 030-2639989-14, Fax: 030-2639989-25 E-Mail: [email protected] Internet: www.verdi-bub.de 18 9. ver.di SPARKASSENFORUM 2015 Teilnahmebedingungen Anmeldungen sind verbindlich. Nach der Anmeldung erhalten Sie von uns eine Einladung mit den erforderlichen Tagungsunterlagen und der Rechnung. Sie ist innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt zu zahlen. Sollte die Tagung aus Gründen, die wir nicht zu vertreten haben, ausfallen, ̈uberweisen wir die bereits gezahlte Tagungsgebühr in voller Höhe zurück. Weitergehende Ansprüche sind ausgeschlossen, soweit sie nicht auf Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit des Veranstalters beruhen. Bei mehrtägigen Tagungen ̈ubernehmen wir für alle Tagungsteilnehmenden die Buchung der Tagungsstätte. Eine Tagungsteilnahme ist bei mehrtägigen Schulungen nur bei gleichzeitiger Buchung der Tagungsstätte möglich und beinhaltet die jeweilige Anzahl der Übernachtungen und den Bezug aller gastronomischen Leistungen für die gesamte Tagungsdauer. Ein Vertragsverhältnis kommt jedoch ausschließlich zwischen der/dem Tagungsteilnehmenden und der Tagungsstätte zustande. Eine Stornierung dieser Buchung ist von Ihnen selbst in der Tagungsstätte vorzunehmen. Anmeldestornierung – Tagungsabsagen: Können Sie an der Tagung nicht teilnehmen, so muss die Absage schriftlich bei uns eingehen. Außerhalb der gesetzlichen Widerrufsfristen gilt Folgendes: Bei einem Rücktritt, der uns spätestens am 28. Tag vor dem Tagungsbeginn erreicht, erstatten wir die volle Tagungsgebühr. Danach wird bis zum 7. Tag vor dem Tagungsbeginn eine Bearbeitungsgebühr von 100 Euro, anschließend die volle Tagungsgebühr erhoben. Die Tagungsstätte wird ggf. Stornierungskosten gesondert in Rechnung stellen. Die Stornierungskosten entfallen, wenn ein/-e Ersatzteilnehmende/-r benannt wird und an der Tagung teilnimmt. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Düsseldorf. Datenschutzerklärung Wir erheben und verwenden Ihre personenbezogenen Daten ausschließlich unter Beachtung der gesetzlichen Regelungen zum Datenschutz in der Bundesrepublik Deutschland. Ihre Daten werden bei uns gewissenhaft vor Missbrauch, Verlust oder einem unberechtigten Zugriff Dritter geschützt. Personenbezogene Daten sind Angaben ̈uber persönliche oder sachliche Verhältnisse einer bestimmten und bestimmbaren natürlichen Person. Dazu gehören Informationen wie etwa Ihr Name, Ihre Anschrift, Ihre Telefonnummer oder Ihre E-Mail-Adresse. Erhebung, Verarbeitung und Nutzung von Daten: Ihre personenbezogenen Daten werden nur erhoben oder verwendet, sofern dies für die inhaltliche Ausgestaltung oder für die Änderung eines Vertragsverhältnisses (z.B. Tagungsanmeldung) zwischen Ihnen und uns erforderlich ist. Zur Pflege der Kundenbeziehungen kann es außerdem erforderlich sein, dass wir diese personenbezogenen Daten verwenden, um Sie ̈uber Produktangebote zu informieren, die für Ihre Tätigkeit nützlich sind. Weitergabe von personenbezogenen Daten: Ihre personenbezogenen Daten werden nur dann an Dritte ̈ubermittelt oder weitergegeben, wenn Sie vorher eingewilligt haben oder dieses für die Abwicklung des Vertragsverhältnisses erforderlich ist. Bei Anmeldungen zu Schulungen von Mitgliedern der Interessenvertretungen leiten wir Ihre Adresse und Ihre Bestellbzw. Buchungsdaten an die Bildungs- bzw. Tagungsstätten weiter. Datenspeicherung: Daten speichern wir nur so lange, wie eine Geschäftsbeziehung mit Ihnen besteht oder es gesetzlich verpflichtend notwendig ist. Nach diesem Zeitraum werden Ihre Daten gelöscht und können nicht mehr mit Ihrer Person in Verbindung gebracht werden. Widerrufsrecht: Sofern Sie nicht damit einverstanden sind, dass Ihnen Werbung per E-Mail zugesandt wird, können Sie widersprechen, indem Sie das entsprechende Feld auf der Anmeldung ankreuzen. Darüber hinaus können Sie auch nach Erhalt einer Werbe-E-Mail jederzeit widersprechen. 9. ver.di SPARKASSENFORUM 2015 19 Wissen bewegt Bundesfachgruppe Sparkassen / Bundesbank
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