F R E U D E N S TA D T U N D U M G E B U N G Dienstag, 12. Mai 2015 Dirigent und Festival-Impresario Mark Mast gestaltete mit der Philharmonie Baden-Baden die „Eroica“, und das nicht nur: Orchester und Star-Pianist Alexej Gorlatch (Foto rechts) fanden im Klavierkonzert c-moll zu höchstem Ausdruck. Bilder: sis Großklang mit etlichen grandiosen Zügen Meisterlicher Auftakt des Schwarzwald Musikfestivals mit einem genial-ehrlichen Beethoven-„Total“ in der Stadtkirche Mitreißend, hochdramatisch, in jedem Takt feinnervig und auf Klarklang gebürstet – der große Beethoven-Auftakt zum diesjährigen 18. Schwarzwald Musikfestival in der Stadtkirche Freudenstadt geriet zu einem impulsiven, tonal fast gewaltsamem Ereignis. Und das Glück lag in der (Programm-)Mitte: Das vom Meister so aufreizend magisch inspirierte 3. Klavierkonzert c-moll wurde vom StarSolisten Alexej Gorlatch in vollendeter Manier mit der BadenBadener Philharmonie zu einem Epos ausgedeutet – eine musikalische Erweckung! SIEGFRIED SCHMIDT Freudenstadt. Wenn das der Auftakt war, was soll noch nachkommen?! Natürlich weiß sich das Musikfestival im Besitz weiterer Sonderheiten und musikalischer Leckerbissen, die da noch kommen werden, doch der massive Beetho- wo waswann K ino Central: 19.45 Uhr „Fast & Furious 7 - Zeit für Vergeltung“. 20 Uhr „Der Nanny“. 20 Uhr „Kein Ort ohne Dich“. Subiaco Freudenstadt: 17.30 Uhr „In meinem Kopf ein Universum“. 20 Uhr „10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?“ Subiaco Alpirsbach: 20 Uhr „Cinderella“. A pot heken Notdienst: Löwen-Apotheke Loßburg. K ult ur Eduard-Spranger-Schule: 19 Uhr Konzert mit „Real Time“. Treff s / Vo r t r äge Selbsthilfe für Menschen mit Spielsuchtproblemen: 18.30 bis 20 Uhr, Diakonische Bezirksstelle. Familienzentrum: 9.30 bis 12 Uhr Generationentreff, Café „Pfiffikus“. Kurhaus: 19.30 Uhr „Vortrag „Bioresonanz nach Paul Schmidt“. ven-Überwältigungs-Coup am Sonntag Abend in der Stadtkirche war eine Demonstration und eine Lektion in Musikalität und Ausdruck. Die Prometheus-Ouvertüre lieferte dafür den Auftakt. Eine Beethoven-Startsequenz, die kompositorische Phantasie und viel dramatischen Elan mitführt – so recht geeignet, um Orchester und Publikum in Klangbereitschaft und auf Hörreichweite zu bringen. Der Zauber folgte im Anschluss danach. Der 27-jährige Alexej Gorlatch, den eine glückliche Spielreihen-Regie zum zyklisch unter Vertrag genommenen Dauer-Pianisten des Festivals gekürt hat, widmete sich zusammen mit dem Baden-Badener Klangkörper intensivst und inbrünstig klangmalerisch dem umwerfend modernsinfonischen 3. Klavierkonzert, das Beethoven als wahre Klangreise angelegt hat. Lag es an der warmen Frühsommerabend-Atmosphäre, am verspielt wandernden Sonnenuntergangslicht im Kirchensaal, an dieser durchgeistigten Raumklang- Son s t i ges Technisches Rathaus: 15 Uhr Beratung der Energieagentur Horb. Anmeldung unter 07451/5529979. Wochenmarkt: 7 bis 13 Uhr. Freizeit KiJuZ: 14 bis 17 Uhr Tigerbande, 16 bis 20 Uhr Offener Treff. Panoramabad: 9 bis 22 Uhr. Freiland-Schach: 10 bis 12 Uhr, Schachfeld gegenüber Postareal. A us st ellu ngen Experimenta: 10 bis 17 Uhr geöffnet. Martin-Haug-Stift: 9 bis 18 Uhr Ausstellung „Die Kraft der Farben“. Landratsamt: 8 bis 16 Uhr Ausstellung Herbert Spatzek „Stille Bilder“. J u bilare Freudenstadt: Silvia Strüver, 80. Ilse Pfaff, 77. Ayseana Sahin, 74. Aleksandr Nizin, 70. Zwieselberg: Albertine Schmid, 84. Dietersweiler: Else Siegel, 73. Helmut Heinzelmann, 72. Musbach: Annelie Schittenhelm, 71. Dornstetten: Monika Böhm, 70. Schopfloch: Edith Zeller, 75. Sterneck: Wilhelm Efferenn, 85. 24-Höfe: Siegfried Maier, 74. Loßburg: Günter Nagelschmidt, 72. Lützenhardt: Heidemarie Wild, 70. Mit Laufrad auf der B 462 Freudenstadt. Eine Autofahrerin glaubte ihren Augen nicht zu trauen, als sie am Sonntagabend auf der Ausfallstraße in Richtung Baiersbronn, der B 462, Höhe Motorrad-Ecke, ein kleines Mädchen mit seinem Laufrad mutterseelenallein in Richtung Baiersbronn fahren sah. Geistesgegenwärtig hielt die 32-jährige Pkw-Lenkerin an, nahm das verängstigte Kind in Obhut und alarmierte die Polizei, die die kleine Ausreißerin mit auf die Wache nahm. Obwohl das Mädchen weder seinen Nachnamen noch ih- ren Wohnort den fürsorglichen Beamten mitteilen konnte, gelang es ihnen, über die Vornamen der Geschwister das Zuhause zu ermitteln. Beinahe zeitgleich meldete sich die verzweifelte Mutter, die die Zweijährige schon überall gesucht hatte. Die Ermittlungen ergaben, dass die Kleine zuvor beim Spielen im Garten in einem unbemerkten Augenblick alleine mit ihrem Laufrad ausrückte. Überglücklich schlossen Mutter und Kind sich in die Arme. sphäre – das Zusammenspiel Gorlatch–Philharmonie unter der markant-forschen, straffen Leitung von Dirigent und Intendant Mark Mast entwickelte sich zu einem kontrastvollen, in den Einsätzen und dialogischen Überleitungen großartigen Austausch. Es schien, als befeuerten sich die Philharmoniker, die ungeheuer alert und agil ihren Part gaben, und der in noch die letzte BeethovenNotennotiz hineinhorchende Pianist zu einem Kraftakt an Leidenschaftlichkeit. Ungewohnt kraftvoll formte Gorlatch, der doch so sanftmütig-jungenhaft wirkt, sein Tastenspiel. Metallisch, aufs Äußerste gespannt, ließ er den Flügel fast hämmernd schreien, um dann im nächsten Moment in ein sachtes, lyrisch-verträumtes Parlando zu fallen. Ihn, den Solisten, wie auch die Orchester-Gruppen zeichneten formidable Genauigkeit, gedehnter Ausdruck und beinahe mathematisch-strenge, nicht im mindesten kompromisslerische Ausarbeitung der Partitur aus – immer wieder aber untermengt von feurigem Temperament und obsessiv-rückhaltloser Klangartistik, der sich Beethoven ja schier unerreicht zu befleißigen versteht. Wie Gorlatch etwa den schwärmerisch-verträumten Largo-Satz interpretierte, genauso hoch-artikuliert und in energiegeladenem, aber dennoch zart gepoltem Duktus wusste das Orchester stimmlich dagegen zu halten. Es wurde ein exaltiert langes, scheinbar nicht enden wollendes, spannungsgeladendes Ereignis. Der 3. Satz Rondo, Allegro mündet schließlich in Verspieltheit und tänzerische Geckenhaftigkeit, deren Ernsthaftigkeit man sich aber stets gewiss ist. Es folgten stehende Ovationen und erfüllter Zuspruch des wohl auch hingerissenen Publikums. Das Festival hatte in diesem phänomenalen Klavierkonzert, das die beiden Stadtkirchenschiffe zittern machte, seine ersten großen, großartigen Momente. Nach der sinnigen Pause – gleich zweimal eine Notwendigkeit bei Beethoven – folgte die metaphorische „Eroica“, jene 3. Symphonie, die einige atemraubende Parforce-Wechsel und StimmungsUmstürze bereithält. Nochmals, wie von einer inneren Uhr aufgezogen, brillierte die Philharmonie mit artikulierter Klangpracht und auch betörender Virtuosität. Mark Mast, der mit dem Orchester erstmals zur 400-Jahr-Feier mit Beethovens 9. Sinfonie den Großklang praktizierte, gebot ein fesselndes Spiel, das mal heroisch- blitzend, grollend-grell, aber auch wieder entrückt-düster und dunkel-schwermütig sich gerierte. Der Dirigent hatte offensichtlich Lust und Freude, die Partitur regelrecht in mundtaugliche Happen zu zerlegen. Ihm folgten die Orchestermusiker durchhörbar und Takt-penibel, umso schaudernder kömmt einem Beethoven bei so viel hellwacher Klangwahrheit und -Wahrhaftigkeit zu Ohren. Erdige Griffikeit, schnörkellose Entschlossenheit und technische Beschlagenheit zeugten jedenfalls von einer hohen Spielkultur. Dabei hatte das Festival diesen Kraftakt ja traditionell bereits am Vortag in Bad Wildbad und gestern, zum Dritten, bei der Brauerei Rothaus vollführt. Wenn sonst immer die Rede ist von einem maßvollen Auftakt, einem Beginn also, der vom ausgewogenem Einsatz der Mittel und der Möglichkeiten bestimmt ist, dann war dies ein „maßloser“ Aufgalopp – und zwar im besten künstlerischen Sinne: Wogend im Klangausdruck, kühn in der musikalischen Erzählweise. Keine Gnade auch für die Härtesten „No Mercy Run“ mit Hindernissen auf dem Marktplatz bot viel Unterhaltung für das Publikum Crosslauf-Events locken seit jeher Ausdauersportler in den Schwarzwald. Der Nachteil: Für Zuschauer bieten sie, weil verstreut, im allgemeinen wenig Spektakuläres. Ganz anders die No Mercy Runs. Der Untere Marktplatz wurde zu einer großen Bühne, auf der die Läufer mit halsbrecherischem Mut Hindernisse überwinden mussten. HANS-PETER ZEPF Freudenstadt. Der No Mercy Run ist eine Mischung aus Crosslauf, Trail- und Fun-Lauf mit natürlichen und künstlichen Hindernissen. In Freudenstadt waren sie künstlich und alle auf dem Marktplatz aufgebaut, der Mega-Bühne für auch spektakuläre Freiluftevents. So ein Parcours bietet vor allem für das Publikum eine Menge Unterhaltungswert, und für die Sportler, denen Halbmarathons nicht ausreichend Tortur liefern, den letzten Rest. Zwischen den ersten vier und den letzten drei Hindernissen liegen „zur Erholung“ drei Kilometer reine Laufstrecke in den Freudenstädter Stadtwald. Wer die Strecke sechsmal durchlaufen wollte, musste ein echter Profi sein. Wer nur ein gut trainierter Flachstreckenläufer ist, das zeigten die späten Runden deutlich, schaffte die letzten der insgesamt 42 Hindernisse kaum noch. „No Mercy“ heißt „keine Gnade“ – und am Ende sah man auch weshalb. Folglich gab es für die harten Jungs und wenigen Mädels auch die Short-Strecke mit vier Runden und die 7km-Strecke zum Reinschmecken. Der Freudenstädter BMW ahg No Mercy Run war die zweite von vier Stationen der Rennserie, die sich durch ganz Deutschland zieht. Für die Gesamtsieger gibt es ordentliche Preise. Für den kolossalen Aufbau, die professionelle Zeitnahme und den sechs-maligen Ironman-Finisher Harald Feierabend als Moderator hatten sich auch in Freudenstadt zahlreiche Sponsoren ins Zeug gelegt. Als Hindernisse waren Strickleitern zu erklimmen, Kriechstecken zu durchrobben, Container zu übersteigen, gottlob mit Leitern, und eine Reihe haushoher Strohballen zu überwinden. Bei den Läufern sicher am beliebtesten war die Durchquerung der Marktplatz-Fontänen, und Publikumsmagnet war das Überrennen eines kompletten Autos. Zur Enttäuschung der Zuschauer nahm keiner den Weg über das chromglitzernde fabrikneue Luxusgefährt des Hauptsonsors. Die geschundenen Läufer bevorzugten den offiziellen, schon deutlich eingebeulten Ford Fiesta direkt daneben, er war einfach viel niedriger . Nicht den ganz großen Nervenkitzel bot der Zieleinlauf der Einzelläufer. Hier lief Claudius Pyrlik mit großem Vorsprung über die Ziellinie und nahm das 42. Hindernis noch mit mehr Elan als seine Nachläufer das siebte. Viel Pfeffer, knappe Einläufe und ein gnadenlos anfeuerndes Publikum gab es beim Teamwettbewerb der 13 überwiegend Freudenstädter Mannschaften. Landschaftsbau Schuler demonstrierte, wie Gartenarbeit fit hält und siegte deutlich vor der Freudenstädter Polizei. Die hatte aber nur noch einen ganz knappen Vorsprung vor dem AC Schinge, bei der schon zwei Mädels im Dreierteam standen und vor dem reinen Mädelsteam enchilada. Alle Achtung vor den feurigen „Mexikanerinnen“, die 10 weitere, meist männlich besetzte Teams abschüttelten. No Mercy, keine Gnade, gab es auch für den armen, betagten Ford Fiesta, der mit Elan überspurtet wurde, dies zumindest noch in der ersten Runde. Halbmarathonsieger Claudius Pyrlik mit riesigem Vorsprung über die als HinderBilder: hpz nis aufgestapelten Strohballen.
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