Projekt Kulturbahnhof II

Projekt
„Kulturbahnhof Idstein“
am Güterbahnhof in Idstein
Teil II
eine Dokumentation von
Stefan Gärth
Stand: 16.03.2015
Stefan Gärth
Franz-Vietor-Straße 6
65510 Idstein
Tel. 06126-8914
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Inhaltsverzeichnis Teil II
Inhaltsverzeichnis Teil II
13.10.2014 IZ Idsteiner Herbstfest bietet viele Attraktionen
Veranstaltungen im Kulturbahnhof
03.11.2014 IZ Im ehemaligen Güterschuppen zieht Leben ein
08.11.2014 Ia Bahn frei für den Kulturbahnhof
10.11.2014 IZ Idsteiner Kulturbahnhof eingeweiht
13.11.2014 IZ Ein Line-Dance-Kurs im Idsteiner Kulturbahnhof
20.11.2014 Idsteiner Land Nächster Halt: Kulturbahnhof
25.11.2014 IZ Kabarettabend des Handicapt-Aktiv-Forums mit
Chansons und Akrobatik im Idsteiner Kulturbahnhof
27.11.2014 IZ Hanne Kah im Kulturbahnhof
09.12.2014 IZ Kurzweil im Kulturbahnhof
16.12.2014 IZ Nicole Schreier blickt auf ein bewegtes Jahr zurück
22.12.2014 Drucksache-Nr.: 285/2014 Zwischenbericht zur
Betriebsaufnahme
20.01.2015 IZ Erster Idsteiner Spieleabend im Kulturbahnhof findet
großen Anklang
29.01.2015 IZ Neuer Idsteiner Kulturbahnhof wird gut angenommen
29.01.2015 IZ Kommentar von Volker Stavenow „Guter Start“
06.02.2015 IZ Volles Februar-Programm im Kulturbahnhof
24.02.2015 IZ Börse für Pflanzentausch
Öffentliche Bekanntmachung der Stadt Idstein
„Benutzungs- und Entgeldordnung für den Kulturbahnhof Idstein“
28.02.2015 Kulturbahnhof Vorschau für März 2015
03.03.2015 IZ Mit einem Schlag ist alles anders
05.03.2015 IZ Pflanzen- und Samenbörse im Kulturbahnhof
12.03.2015 Ia Vorträge, Entspannung, Spiele und Kabarett
14.03.2015 IZ Diskussion im Kulturbahnhof zum Abschluss der
Mahnwachen in Idstein
14.03.2015 IZ „Sprechblasen“ im Kulturbahnhof
16.03.2015 IZ „Rampenferkelei“: Kleinkunst mit Überraschungen im
Kulturbahnhof Idstein
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Idsteiner Zeitung vom 13. Oktober 2014
Idsteiner Herbstfest bietet viele Attraktionen
Dezent sucht der scheue weiße Vogel Kontakt zu den spielenden Kindern.
Die Stelzenläuferin Corina Ratzel als Vogel „Enayah Dayeh“ stolziert über
den Idsteiner Herbstmarkt und wirbt so für den neuen Kulturbahnhof.
Foto: Stefan Gärth
Von Beke Heeren-Pradt
IDSTEIN
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Es ist die Geruchsmischung von Bratwurst, Zuckerwatte und gebrannten Mandeln,
bei der die meisten sofort an Jahrmarkt denken. Wenn akustisch dann der
elektronische Sound aus den Lautsprechern der verschiedenen Fahrgeschäfte sich
mischt mit dem Gegeneinanderkrachen der Autoscooter-Wagen und der eher
volkstümlichen Musik der Kinderkarussells – dann ist ziemlich klar: Hier ist
klassischer Rummel. So war es am Wochenende auf dem Idsteiner Schlossplatz –
und an diesem Montagnachmittag lädt der kleine Festplatz unterhalb des Schlosses
noch einmal zum „Familientag“.
Traue ich mich auf die „Chaos-Schaukel“ oder doch nicht? Für die Idsteiner Kinder
und Jugendlichen sind die bunten Fahrgeschäfte wie immer ein besonderer Magnet –
und ohne Kreischen geht es meist doch nicht ab, wenn die großen Geräte ihre
„Passagiere“ durch die Luft wirbeln.
Auch die Altstadt wartet am Herbstfest-Wochenende mit Spaß und Aktion auf.
Ballontrauben in den Halloween-Farben orange und schwarz sind über die Straßen
der Fußgängerzone gespannt, alle Geschäfte haben Samstag bis abends und auch
am Sonntag geöffnet und eine Menge Marktstände sind in den Altstadtgassen
verteilt, die mit besonderen Angeboten locken oder zu Kulinarischem einladen.
Passend zum Herbst leuchten auf dem König-Adolf-Platz vor dem Rathaus die
Kürbisse in allen Farben. „Pauls Bauernhof“ hat einen Teil seiner Kürbisernte in die
Hexenturmstadt gebracht und die Standbetreiber erläutern gern, was mit welcher
Sorte gemacht werden kann. „Dieser Butternut-Kürbis ist superlecker, wenn man ihn
einfach in Scheiben schneidet, paniert und dann in der Pfanne ausbrät“, erklärt einer
der Mitarbeiter einer interessierten Idsteinerin und gibt obendrein die Empfehlung,
dazu einen Kräuterquark zu servieren.
Allerlei Leckeres
Leuchtend orangefarbene Kürbissuppe kann man ebenso am Stand in Glasflaschen
kaufen – die braucht auf dem heimischen Herd nur noch warm gemacht zu werden.
Kürbis-Apfel-Marmelade oder Kürbis-Pfirsich-Konfitüre sind im Angebot und
Knäckebrot mit Kürbiskernen. Gegenüber am Stand des Weinladens wird unter
anderem „Kürbissecco“ ausgeschenkt und zahlreiche, schon vorbereitete Kürbisse
werden von Kindern zu lustigen Laternen geschnitzt, die die bösen Geister der
dunklen Jahreszeit vertreiben helfen sollen. Der Idsteiner Kulturbahnhof macht
mit einem Stand aufmerksam auf die Eröffnung dieser neuen Einrichtung in
der Stadt, die mit einer Menge Mitmach-Aktionen am Samstag, 8.
November, ab 15 Uhr gefeiert werden wird. Das Programm in der neuen
Location am ehemaligen Güterbahnhof wird auf Flyern unter die Leute
gebracht: Vom 15. November bis zum 21. Dezember ist fast jeden Samstag
etwas los in den neu gestalteten Räumlichkeiten. Musik, Theater, Kabarett
und Comedy bilden ein abwechslungsreiches Programm.
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In der Rodergasse dreht sich für die Allerkleinsten ein Kettenkarussell – der eine
oder andere Jauchzer paart sich mit angestrengtem Festhalten am Sitz, während
Mama oder Papa zwischendurch die Schaufensterauslagen der umliegenden
Geschäfte anschauen oder die vom Nachwuchs bestellte Wurst schon mal kaufen
können.
Samstagabend Feuerwerk auf dem Löherplatz, Sonntag große Trampoline am selben
Ort – Idstein präsentiert sich mit den Ideen des Vereins „Idstein aktiv“ einmal mehr
besonders vielseitig und in der Tat aktiv auf den unterschiedlichsten Gebieten. Dass
die goldene Herbstsonne der Stadt mal wieder gewogen war, ließ die Altstadt im
besten Licht erstrahlen und die (Einkaufs-) Stimmung bei den zahlreichen Besuchern
der Stadt steigen.
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Veranstaltung im Kulturbahnhof
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Idsteiner Zeitung vom 03. November 2014
Im ehemaligen Güterschuppen an den Idsteiner Gleisen
gegenüber des Bahnhofs zieht Leben ein
Einzug in den Kulturbahnhof: Nicole Schreier (Initiative Kulturbahnhof, rechts) und
Mitstreiter beim fleißigen Werkeln.
Foto: wita/Mallmann
Von Volker Stavenow
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„Bahn frei für den Kulturbahnhof Idstein!“ – Unter diesem Motto werkelten am
vergangenen Wochenende fleißige Mitstreiter dieser Initiative im ehemaligen
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Idsteiner Güterschuppen, um ihn bis zum kommenden Wochenende in einen
schmucken Kulturbahnhof zu verwandeln. Da mussten Kisten und Utensilien
geschleppt und allerlei handwerkliche Dinge erledigt werden. Denn die Zeit drängt:
Am Samstag, 8. November, um 15 Uhr ist es endlich so weit. Die ehemalige
Güterhalle am Idsteiner Bahnhof erwacht nach fast 20 Jahren Stilllegung wieder zum
Leben – im Handgepäck ein einzigartiges Nutzungskonzept, das den Kulturbahnhof
als Kulturstätte, Bürgertreffpunkt und Event-Location zugleich vorsieht.
„Du bist am Zug“
„Du bist am Zug!“ ist nicht nur Werbeslogan des Kulturbahnhofs, sondern auch
Motto der Eröffnungsveranstaltung. Kleine und große Besucher können bei
verschiedenen Mitmach-Stationen aktiv werden und zeigen wie kreativ sie sind.
Unterstützt werden sie dabei von der Musikschule Idstein, den Steinmetzen Marco
Theil und Richard Brain und anderen.
Wer zur Eröffnungsfeier nicht kommen kann, hat auch noch in der ersten Woche
nach Eröffnung (Montag bis Freitag) jeweils von 17 bis 22 Uhr die Möglichkeit,
Bahnhofsluft zu schnuppern und den Kulturbahnhof kennenzulernen.
Ob entspannt bei einem Glas Wein oder aktiv mit heißen Rhythmen den Tag
ausklingen lassen – beides ist in dieser Woche im Kulturbahnhof möglich. So bringt
der Dienstagabend von 19 Uhr bis 20.30 Uhr Tanzwillige mit einem kostenlosen Line
Dance-Workshop und der Mittwoch Kaffee-Fans mit einem „After-Work-CoffeeTasting“ so richtig auf Hochtouren. Anmeldung ist nicht erforderlich.
Das Soloprogramm „Klein ist geil“ des Wortakrobaten Richie XXS ist am
15.November die erste Abend-Veranstaltung im Kulturbahnhof Idstein. Fünf weitere
Höhepunkte wie Hanne Kah & Band und das Clowntheater „Halleconi & Pauline“
stehen ebenfalls auf dem diesjährigen Programm. Eintrittskarten sind im Vorverkauf
unter www.robin-ruetten.de/tickets erhältlich. Mehr Infos zum Kulturbahnhof:
www.kulturbahnhof-idstein.
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Idsteiner anzeiger vom 08. November 2014
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Idsteiner Zeitung vom 10. November 2014
Idsteiner Kulturbahnhof eingeweiht
Bürgermeister Christian Herfurth (links) begrüßt zahlreiche Gäste der
Eröffnungsfeier.
Foto: wita/Udo Mallmann
Von Hendrik Jung
IDSTEIN
Großer Bahnhof herrscht bei der Einweihung der frisch sanierten, 139 Jahre alten
Güterhalle auf dem ehemaligen Bahngelände Idsteins. Zur Einweihung des
Kulturbahnhofs ist die Halle bestens gefüllt mit Vertretern aller Altersschichten und
zahlreicher gesellschaftlicher Gruppen. Zur Erinnerung an diesen Tag verewigen sie
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sich mit Wachsmalstiften auf einer großen Leinwand. Manche mit bunten Blümchen,
manche mit chemischen Strukturformeln, andere mit einem Schiller-Zitat.
Die Musikschule Idstein, deren Dozenten die Eröffnung musikalisch gestalten, bietet
außerdem die Gelegenheit, sich an Flöte, Trompete oder Posaune auszuprobieren.
Ganz nach dem Motto des Kulturbahnhofs: Du bist am Zug.
„Idstein ist eine Kulturstadt“, freut sich Bürgermeister Christian Herfurth über die
neue Haltestelle der Hexenturmstadt für Kulturinteressierte. 415 000 Euro hat sich
die Kommune den Ankauf von Flächen und Gebäude sowie die Umgestaltung des
Geländes und die Sanierung der denkmalgeschützten Güterhalle kosten lassen. 465
000 Euro hat das Land zugeschossen. Die Innenausstattung im Wert von 80 000
Euro hat die Hochschule Fresenius finanziert.
Deren Studenten sollen nun dazu beitragen, den Kulturbahnhof mit Leben zu füllen.
„Wir wollen versuchen, ein selbst organisiertes Studentencafé zu etablieren. Es wird
ein offenes WLAN geben, und die Studenten würden in der Zeit auch die Versorgung
der anderen Gäste übernehmen“, gibt Olaf Pütz ein Beispiel.
Der Leiter des Zentrums für Hochschuldidaktik und E-Learning gehört zum
sogenannten Nukleus des Kulturbahnhofs, einer vierköpfigen Gruppe, die dessen
Nutzung ehrenamtlich moderiert. Dazu gehören auch Matthias Loggen, der für die
Technik zuständig ist, Nicole Schreier, die sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert,
sowie Robin Rütten. „Wir haben eine Marktanalyse durchgeführt und wollen der
Scheuer mit ihrem Musikprogramm keine Konkurrenz machen. Der Bereich Comedy
und Kabarett ist bislang aber wenig präsent“, erläutert der Veranstaltungsmanager.
Daher werde man sich auf diesen Bereich konzentrieren und nur ab und an Konzerte
organisieren.
Darüber hinaus steht das Haus Bürgern aller Altersschichten und kultureller
Hintergründe für deren Projekte offen. Vorstellbar seien etwa Fachvorträge der
Hochschule Fresenius, aber auch Veranstaltungen der Familien- und
Seniorenakademie oder der Volkshochschule Rheingau-Taunus.
Offenes Konzept
„Nutzen Sie das Angebot, im Rahmen der Eröffnungswoche mit dem Nukleus zu
besprechen, was möglich sein könnte. Es ist ein offenes Konzept, das gefüllt werden
muss“, fordert Bürgermeister Christian Herfurth die zahlreich erschienenen
Vereinsvertreter auf. Nachdem das historische Gebäude in frischem Glanz erstrahlt,
außen in Grau-Rot und innen in Weiß und Braun, gilt es nun die Weichen zu stellen,
damit die 199 Besucher fassende Spielstätte zu einem kulturellen Knotenpunkt
Idsteins wird. Im Idealfall soll er zu einem Ort des Austauschs werden und seinen
Nutzern täglich offen stehen.
ÖFFNUGSZEITEN UND TERMINE
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Vom 10. bis zum 14. November können Interessierte den Kulturbahnhof im Rahmen
einer Eröffnungswoche täglich zwischen 17 und 22 Uhr kennen lernen. In diesem
Rahmen findet am 12. November ein Coffee-Tasting in der alten Güterhalle statt,
gegenüber des Bahnhofs an den Gleisen. Ab dem 19. November ist der
Kulturbahnhof probeweise jeweils mittwochs zwischen 12 und 18 Uhr geöffnet.
Veranstaltungen im November: Am 15. November kommt Richie XXS mit seinem
Kabarett-Programm „Klein ist Geil“. Am 29. November spielen Hanne Kah und Band.
Der Eintritt kostet jeweils 15 Euro, Einlass ist um 19 Uhr, Beginn 20 Uhr.
Weitere Informationen zum neuen Idsteiner Kulturbahnhof gibt es im Internet unter
der Adresse www.kulturbahnhof-idstein.de
Idsteiner Zeitung vom 13. November 2014
Selbstversuch: Ein Line-Dance-Kurs im Idsteiner Kulturbahnhof
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Line-Dance-Expertin Petra Schulz (vorne) zeigt, wie es geht. Volontärin Sina
Schreiner (links) versucht, Schritt zu halten.
Foto: wita/Mallmann
Von Sina Schreiner
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Spitze, Hacke, Stomp. Spitze, Hacke, Stomp. Die Worte von Petra Schulz werden
mich noch bis in den Schlaf verfolgen. Geduldig steht die Line-Dance-Expertin vor
der 17-köpfigen Gruppe und erklärt Schritt für Schritt den sogenannten „Canadian
Stomp“. Einer von unzähligen Line-Dance-Tänzen, die auf der ganzen Welt getanzt
werden. Jetzt lerne ich ihn gemeinsam mit anderen bei einem Kurs im Idsteiner
Kulturbahnhof. Und nachdem die erste Runde vorbei ist, geht es mir wie meinem
Tanznachbarn: „Alter Falter, ohne Verletzung geschafft“, sagt er und grinst dabei.
„Beim Line Dance braucht man keinen Partner. Man stellt sich in Reihen auf und
tanzt eine feste Choreografie auf ein Musikstück“, erklärt Petra Schulz. Die
Idsteinerin hat vor fünf Jahren das Line-Dance-Fieber gepackt. „Früher hat man nur
auf Country-Musik getanzt, aber heute tanzt man auf Rock, Pop, einfach auf alles.“
Immer wieder reinkommen
Das Tolle am Line Dance sei, dass man sehr schnell einen Lernerfolg habe, sagt
Schulz. Optimistisch, aber doch leicht verschüchtert, stelle ich mich deshalb zu
Beginn des Kurses in die letzte der fünf Reihen. „Wir fangen erst einmal ohne Musik
an“, ruft Schulz in die Runde und erklärt nacheinander die Schritte in
Trockenübungen. Geht ja noch, denke ich mir. Dann aber werden die Schritte für die
Choreografie des „Canadian Stomp“ aneinander gereiht und ich merke schnell: Viele
von den Kursteilnehmern wissen, was sie hier tun. „Ich tanze seit fast zehn Jahren
Line Dance“, erklärt mir Vera Rohr später während einer kurzen Pause und macht
mir Mut: „Sobald man einmal das Gewicht falsch verlagert hat, ist es zwar zu spät,
aber das Wichtigste ist: Man kann immer wieder reinkommen.“
Die Musik geht an, aus den Boxen im Kulturbahnhof ertönt ein Lied der
Countrysängerin Shania Twain. „Spitze, Hacke, Stomp.“ Während ich dabei bin,
meine eigenen Füße zu koordinieren, habe ich die meiner Vorderfrau fest im Blick.
Ein paar Takte lang geht alles gut, dann setze ich den linken Fuß nicht hinter,
sondern vor den rechten – und bin raus. Ich warte kurz und steige dann wieder mit
ein. Das wiederholt sich einige Male. Spaß macht es trotzdem. Denn sobald ich den
Fehler, der mir davor zehn Mal passiert ist, nicht mehr mache, stellt sich ein kleines
Erfolgserlebnis ein. „Das hat gut geklappt, ich bin stolz auf euch“, lobt Petra Schulz
die Gruppe.
Zwei weitere Tänze bringt sie dem Kurs an diesem Abend bei. Während andere
Besucher des Kulturbahnhofs das Treiben entspannt bei Rotwein und Nüsschen
beobachten, „shufflen“, drehen und kreuzen die Line Dancer munter die Füße.
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Zwar ist der Kurs bislang nur als einmalige Sache angedacht, aber sowohl Petra
Schulz als auch die Veranstalter des Kulturbahnhofs können sich vorstellen, das
Angebot regelmäßig zu etablieren. „Das wäre schön, wenn das hier öfter gemacht
wird“, sagt auch Teilnehmerin Isabelle Trottmann und schaut sich in der großen
Halle um. „Das passt hier echt total gut rein.“
PROGRAMM IM KULTURBAHNHOF
Am heutigen Donnerstag, 13. November, findet ab 17 Uhr ein „Ägypten-Austausch“
mit Studenten der Hochschule Fresenius statt.
Am Samstag, 15. November, 19 Uhr, ist Comedian Richie XXS mit seinem Programm
„Klein ist geil“ zu Gast.Petra Schulz kann sich vorstellen, weitere Dance-Line-Kurse
anzubieten. Interessierte melden sich per E-Mail an [email protected].
KOMMENTARE LESEN (1)KOMMENTAR SCHREIBEN
Von: OLIVER STRAUB 13.11.2014
Das wäre schön, wenn das hier öfter gemacht wird“
Es gibt schon seit 5 Jahre in Idstein-Heftrich eine Linedance Gruppe"die Alteburger
Linedancer" zu der auch Fr.Schulz und einige der Teilnehmer/innen gehören bzw
gehörten. Auch ein wenig mehr Recherche Ihrere seits hätte ich mir dahin gehend
gewünscht.
mfg
O.Straub
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Idsteiner Land Nr. 4/20.11.2014
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Idsteiner Zeitung vom 25. November 2014
Kabarettabend des Handicapt-Aktiv-Forums mit Chansons und
Akrobatik im Idsteiner Kulturbahnhof
Elsbeth Haak und Marius Closca auf der Bühne des Idsteiner Kulturbahnhofes in
kabarettistischer Aktion.
Foto: wita/Mallmann
Von Liudmila Shkirtovskaya
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Das Handicapt-Aktiv-Forum des Behindertenbeirats der Stadt Idstein lud zu einem
ausgelassenen Kabarettabend in den Idsteiner Kulturbahnhof ein. Bei entspannter
Atmosphäre und einem abwechslungsreichen Programm stand der Abend ganz im
Zeichen der Unterhaltung – dezent begleitet von einer ernsten Botschaft.
Vorsitzender des Handicapt-Aktiv-Forums, Siegbert Neid, der selbst im Rollstuhl
sitzt, organisierte und moderierte den Abend. „In erster Linie geht es heute um
Unterhaltung. Nicht weniger wichtig ist es uns jedoch auch, die Besucher für
Menschen mit Handicaps zu sensibilisieren“, schildert Neid.
Dass ein Mensch trotz eines Handicaps ein ‚normales’ Leben führen kann und dabei
auch erfolgreich sein kann, zeigte die Darstellerin des Abends, Elsbeth Haak, die
selbst von Kinderlähmung betroffen ist. Mit ihrem Pianisten Marius Closca
präsentierte sie ihr neues Programm „So Chansons und So“. Das Frankfurter Duo
verpackte Alltagsthemen, Vorurteile und menschliche Eigenarten in witzige und
kokette Chansons. Von Diäten geplagte Damen und nervige Nachbarn bekamen in
den humorvollen Texten und der ansprechenden Darstellung ihr Fett weg. Mit
Selbstironie und viel Charme nahm Haak auch sich selbst und ihre schwäbischen
Wurzeln auf den Arm. Erweitert wurde das Programm durch eine Gesangseinlage
von Nathalie Neid und Christian Engel. Begleitet von Gitarrenklängen und Nathalies
kraftvoller Stimme, begab sich die Luftartistin Marlene Kiepke in schwindelerregende
Höhe. An einem unter dem Dach befestigten Vertikaltuch präsentierte Kiepke den
Zuschauern eine graziöse Choreographie mit atemberaubenden, gekonnten
Abstützen und kunstvollen Figuren, die sich in einem tosenden Applaus der
Zuschauer entluden.
Bei der Wahl des Veranstaltungsortes habe sich das Handicapt-Aktiv-Forum nicht
zufällig für den Kulturbahnhof entschieden. „Gerade für Rollstuhlfahrer ist die
Barrierefreiheit ein wichtiges Thema. Es ist sehr schwer, behindertengerechte
Räumlichkeiten zu finden – mit dem Umbau des Kulturbahnhofs haben wir den
idealen Veranstaltungsort gefunden“, schildert der Vorsitzende. In puncto
Barrierefreiheit gebe es noch viel zu tun. „Kaum ein Restaurant in der Stadt ist
barrierefrei zugänglich und selbst wenn das der Fall ist, so fehlt in den Lokalitäten
meist die behindertengerechte Toilette“, beschwert sich der Vorsitzende. Schwierig
zu erreichen seien auch andere öffentliche Einrichtungen. Neid bemängelt, dass „es
nicht nur für Rollstuhlfahrer problematisch ist, zum Beispiel das Rathaus zu betreten.
Auch eine Mutter mit einem Kinderwagen steht bei den vielen Stufen vor einer
echten Herausforderung, da der geeignete Zugang fehlt.“
Da zumindest der perfekte Ort nun gefunden sei, freue sich das Forum bereits auf
weitere Veranstaltungen: „Wir haben aktenweise gute Ideen gesammelt, die auf ihre
Umsetzung warten“, verkündet Neid.
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Idsteiner Zeitung vom 27. November 2014
Hanne Kah im Kulturbahnhof
IDSTEIN - (red).
Handgemachter Folk-Rock – das ist die Musik von Hanne Kah. Die Songs fließen aus
eigener Feder und sind getragen von Gesang und Gitarre. Ihr Publikum erlebt ein
Wechselspiel aus berührenden, ruhigen Tönen und mitreißenden, rockigen Sounds.
2012 erschien ihr Album „Golden Lights“. Am Samstag, 29. November, 20 Uhr, tritt
sie im Kulturbahnhof auf. Einlass ist ab 19 Uhr; der Eintritt kostet 15 Euro.
Ein persönlicher Traum erfüllte sich für Hanne Kah mit dem Support für die
amerikanische Sängerin Terra Naomi. Sie spielte vor Alin Coen & Band, Gregor
Meyle, Kate Ryan, Elaiza, Stanfour sowie Andreas Bourani. Als Bundespreisträgerin
der „Berliner Festspiele 2010“ ging die junge Musikerin nach Berlin. 2011 und 2012
folgten Nominierungen beim „Deutschen Rock & Pop Preis“ in der Kategorie „Beste
deutsche Nachwuchs Rock & Pop Band“ sowie mehrwöchige Top-10-Platzierungen in
der SWR „DasDing Netzparade“. Mehr zu Hanne Kah unter www.hannekah.com.
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Idsteiner Zeitung vom 09. Dezember 2014
Kurzweil im Kulturbahnhof
IDSTEIN - (red). Mit seinem Programm „Ein Quantum Ost“ kommt Andy Ost am
Mittwoch, 10. Dezember, 20 Uhr, in den Kulturbahnhof. Einlass ist um 19 Uhr; der
Eintritt kostet 17 Euro. Sein Bühnenprogramm ist ein beschwingter Mix aus MusikKabarett, Stand-Up-Comedy und Parodie. In „Ein Quantum Ost“ seziert er gekonnt
mit geschliffenen Wortspielen die heile Welt, um sie nur einen Atemzug später
wieder neu aufzubauen. „Bürger From The Hell, I’m a Rocker“ heißt es am Freitag,
12. Dezember, 20 Uhr (Einlass: 19 Uhr) im Kulturbahnhof. Der Eintritt kostet 15
Euro. Norbert Bürger gehört zu den lautesten und aggressivsten Rockmusikern
seiner Generation. Die Besucher erwartet eine pompöse Show à la Kiss oder Pink
Floyd.
Eintrittskarten für beide Veranstaltungen sind im Vorverkauf unter www.robinruetten.de/tickets oder bei Hairkiller Idstein erhältlich.
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Idsteiner Zeitung vom 16. Dezember 2014
Nicole Schreier blickt auf ein bewegtes Jahr zurück
Arbeitet ehrenamtlich für den Kulturbahnhof: Nicole Schreier.
Foto: wita/Mallmann
Von Hendrik Jung
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Das Jahr neigt sich seinem Ende zu. Zeit, zurückzublicken und Bilanz zu ziehen. Was
war 2014 besonders berührend, besonders erfreulich oder auch besonders
schwierig? Wir sprachen mit Menschen aus dem Idsteiner Land. Heute lassen wir
Nicole Schreier zu Wort kommen.
Mit einem Bericht dieser Zeitung hat für Nicole Schreier das ehrenamtliche
Engagement begonnen, das den Verlauf ihres Jahres gründlich verändert hat. „Im
Frühjahr habe ich davon gelesen, dass Leute gesucht werden, die sich im
Kulturbahnhof einbringen“, blickt die 40-Jährige zurück. Damals sei die jahrelang
leer stehende Güterhalle noch völlig verschmutzt gewesen. Doch weder dieser
Umstand noch die Tatsache, dass es sich um eine ehrenamtliche Aufgabe handelt,
hat die freiberufliche Werbetexterin davon abgehalten, sich in das Projekt
einzubringen.
Bei null angefangen
„Es ist toll, bei null einzusteigen, weil so vieles offen ist. Die Aufgabe war und ist
spannend“, betont Nicole Schreier. Als Mitglied des vierköpfigen „Nucleus“, zu dem
außerdem Olaf Pütz von der Hochschule Fresenius, Techniker Matthias Loggen und
Veranstaltungsmanager Robin Rütten gehören, habe sie viel dazugelernt. Zum
Beispiel welche gesetzlichen Vorschriften für den Brandschutz und die Ausweisung
von Notausgängen es gebe. Aber auch, Geduld aufzubringen. „Ich habe gelernt,
gelassen zu sein und auch zu bleiben. Wir konnten den Prozess ja nicht
beschleunigen“, erläutert Nicole Schreier.
Ohnehin hat es bis zur Eröffnung des sanierten Kulturbahnhofs Anfang November
auch im Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, für den sie zuständig ist, genug
zu tun gegeben. Von der Analyse des Marktumfelds und der potenziellen Zielgruppe
über das Gestalten eines Flyers und der Facebook-Seite bis zum Knüpfen von
Künstlerkontakten. Habe man sich im Nucleus anfangs noch alle drei Wochen zu
Besprechungen getroffen, so ist dies in den vergangenen drei Monaten wöchentlich
notwendig gewesen.
Auch der Sommerurlaub ist für Nicole Schreier und ihre Familie in diesem Jahr
ausgefallen. „Wenn ich weggefahren wäre, hätte ich mich nicht entspannen können.
Die ersten zwei bis drei Jahre sind für ein solches Projekt ganz wichtig“, betont die
Mutter dreier Kinder. Die Mädchen im Alter von elf, 13 und 16 Jahren kämen bislang
ausgesprochen gut damit klar, dass sie derzeit oft auf ihre Mutter verzichten
müssten. Natürlich versuche sie, ihre Kinder so weit es geht einzubinden. Außerdem
komme das Engagement ihnen vielleicht auch mal persönlich zugute.
Leben in der Bude
Nicht umsonst lautet der Slogan, den Nicole Schreier für den Kulturbahnhof
entwickelt hat, „Du bist am Zug“. Nachdem das Gebäude nun beste
Voraussetzungen für einen Veranstaltungsort aufweist, soll er von den Bürgern der
Stadt mit Leben erfüllt werden, egal, ob es sich nun um den Elternsprechtag einer
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Klasse, einen Salsa-Workshop oder ein Coffee-Tasting handelt. „Es ist ein Konzept,
das alle ansprechen und generationenübergreifend funktionieren soll“, macht Nicole
Schreier deutlich. Derzeit arbeite man im Nucleus an dem Konzept für 2015. Sie
selber wünsche sich vor allem einen Seniorentanznachmittag, aber auch die Nutzung
durch Theatergruppen sowie für Ausstellungen.
Ein positiver Aspekt ihrer Arbeit seien die vielen Kontakte, die im Laufe dieses Jahres
bereits zustande gekommen sind. Auch zu den Studenten der Hochschule Fresenius,
die an zwei Tagen pro Woche dafür sorgen, dass der Kulturbahnhof für Gäste offen
steht. Gefreut habe sie auch das große Vertrauen seitens der Stadtverwaltung
gegenüber den Mitgliedern des Nucleus. „Die kannten uns ja eigentlich gar nicht“,
betont Nicole Schreier. Bislang dürfte es jedoch noch niemand bereut haben, dieses
Vertrauen aufzubringen.
ÖFFNUNGSZEITEN
Der Kulturbahnhof befindet sich Am Güterbahnhof 2 und ist zu folgenden Zeiten
regelmäßig geöffnet: montags, donnerstags und freitags zwischen 17 und 22 Uhr
sowie mittwochs zwischen 12 und 18 Uhr.
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Idsteiner Zeitung vom 20. Januar 2015
Erster Idsteiner Spieleabend im Kulturbahnhof findet großen
Anklang
Stefan Wolff erklärt den Kindern das Spiel „Abalone“ beim ersten Spieleabend im
Idsteiner Kulturbahnhof.
Foto: wita/Mallmann
Von Marion Diefenbach
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Auf der gesamten Fläche des großen Tischs in der Mitte der Halle des ehemaligen
Güterschuppens türmen sich Spiele zum Ausleihen: von Schach bis Rummikub, von
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Outburst bis Jenga Boom und Munchkin. Strategie- und Ratefüchse finden hier ihr
Dorado ebenso wie Geschicklichkeits-, Schnelligkeits- und Lügenvirtuosen aller
Altersklassen.
Die Idee des Spieleabends ist auf Anhieb eingeschlagen: Fast alle Tische sind
besetzt. Drei Viertel des Spieledepots haben die „inoffiziellen Mitveranstalter“ Marco
Breitenstein und Silvia Stahl selbst mitgebracht, den Rest haben die Gäste
beigesteuert. „Wir hätten nicht gedacht, dass es so gut ankommt“, sagt Breitenstein,
der allein acht Packungen des Legespiels Carcassonne zu je 40 Kärtchen zur
Verfügung gestellt hat. „Zum Auslegen braucht man eine große Tischfläche, und
davon gibt es hier genug“, erläutert er die Entstehung der Idee.
Jedes Mal, wenn der Turm aus Hölzchen auf dem mechanischen Rüttler von Jenga
Boom zusammenkracht, dem zwei Spielerinnen – Mutter und Tochter – einzelne
Komponenten zu entnehmen versuchen, drehen sich die anderen Gäste um und
lachen; das Experiment ist zum Scheitern verurteilt.
Am nächsten Tisch sitzen Henriette, Charlotte und Frederike mit ihren Eltern,
„einfach, weil wir es eine gute Idee fanden, mal mit den Kindern auszugehen und in
einer anderen Atmosphäre zu spielen als zu Hause“, sagt ihre Mutter lächelnd.
Allerdings lassen ihre acht- bis zwölfjährigen Töchter das mitgebrachte Spiel links
liegen und fangen an, mit einem weiteren Mädchen paarweise Schach zu spielen.
„Mama, wir können das!“, bekommt die argwöhnische Mutter zu hören, während
eine Packung mitgebrachter Thai-Nudeln die Runde macht und Limonade geschlürft
wird.
Am Tisch nebenan spielen anfangs fünf Jugendliche Munchkin, ein Kartenspiel um
Monster und einen Schatz. Warum sie dazu in den Kulturbahnhof kommen? Der
Abend sei auf Facebook angekündigt worden, und man hoffe, nicht nur neue Spiele,
sondern auch neue Leute kennenzulernen, heißt es.
Viele Begegnungen
Und das ist an diesem Abend wirklich spielend leicht: Zu den acht Personen
unterschiedlichsten Alters, die sich spontan für die „Werwölfe vom Düsterwald“
begeistern, auch wenn man mangels vorgefertigter Spielkomponenten auf selbst
beschriftete Kärtchen ausweichen muss, sind bereits nach der ersten Runde drei
Neugierige hinzugekommen. Zwischen Spannung und Belustigung werden anfangs
statt der Werwölfe versehentlich die Dorfbewohner nach und nach ausgerottet, aber
man amüsiert sich dabei.
Immer wieder werden Tische und Spiele gewechselt, neue Partner gesucht, Anfänger
eingewiesen. Ein fast schon fieberhafter Ligretto-Wettbewerb erkennbarer Profis
zieht sogar weniger nervenstarke Zuschauer an, die sich aufs Staunen beschränken.
Und gegen halb elf wundert sich manch einer, wie die Zeit ab 18 Uhr verfliegen
konnte.
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Idsteiner Zeitung vom 29. Januar 2015
Neuer Idsteiner Kulturbahnhof wird gut angenommen
Der Idsteiner Kulturbahnhof an den Gleisen in Idstein-West wird gut angenommen.
Foto: Frank Ufer
Von Volker Stavenow
IDSTEIN
Gute Nachrichten aus dem Idsteiner Kulturbahnhof: „In den knapp zwei Monaten, in
denen der Kulturbahnhof inzwischen geöffnet ist, kann bilanziert werden, dass eine
gute Zusammenarbeit der am Projekt Beteiligten die Entwicklung des Kulturbahnhofs
prägt. Die Angebote werden gut angenommen, und von den Besuchern kommen
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viele positive Rückmeldungen.“ Diesen positiven Sachstandsbericht der Betreiber
nahm der Idsteiner Magistrat zur Kenntnis.
Vier Säulen
Der sanierte ehemalige Güterschuppen an den Bahngleisen in Idstein-West wurde
als Kulturbahnhof – ein Treff für Kultur, Studenten und Musik – am 8. November
2014 eröffnet und befindet sich quasi noch in einer Art Einstiegsphase. Vier Säulen
tragen dieses Projekt: Hochschule Fresenius mit dem Bereich Bildung, soziale
Aktivitäten und Initiativen, Bühnenkunst und Raumvermietung für private
Veranstaltungen. Die „Klammer“ um diese vier Nutzungssäulen, die Bewirtschaftung
zum neuen Bürgertreffpunkt Kulturbahnhof, spielt sich in diesen Wochen ein.
In dem Zwischenbericht, der im Idsteiner Magistrat mündlich vorgestellt wurde,
heißt es, dass aktuell das Profil des Kulturbahnhofs weiter geschärft werde. Ab
Februar soll auch die Raumvermietung an private Nutzer möglich sein. „Mit Blick auf
die Wirtschaftlichkeit des gesamten Projektes ist dies eine wichtige Einnahmequelle.
Der Service und das Angebot müssen attraktiv gestaltet und die rechtlichen
Rahmenbedingungen zur Anmietung und zur Nutzung müssen ausgearbeitet sein.“
Die größte Herausforderung ist nach Feststellung der Idsteiner Verwaltung derzeit
der Betrieb des Cafés im Kulturbahnhof – vor allem hinsichtlich des Personals. Hier
müssten weitere Unterstützer gefunden werden.
Maßgeblich wird der Idsteiner Kulturbahnhof von Nicole Schreier betrieben, die für
die allgemeine Organisation, Marketing und Kommunikation, sowie den Aufbau eines
Netzwerks zuständig ist. Olaf Pütz, Dozent und Leiter des Zentrums für
Hochschuldidaktik und E-Learning an der Hochschule Fresenius, kümmert sich um
den Bereich Bildung und ist die Schnittstelle zwischen der Hochschule und dem
Kulturbahnhof. Komplettiert wird das Team mit Matthias Loggen, dessen
Zuständigkeit bei allen Themen rund um die Technik liegt.
Zufrieden mit dem Start
„Ich kann nur sagen: Nach der Vorstellung des Zwischenberichtes bin ich sehr
zufrieden mit dieser guten Startphase. Wie ich inzwischen weiß, gibt es jede Menge
Anfragen für Veranstaltungen im Kulturbahnhof. Gerade die offenen Veranstaltungen
– etwa der jüngste Spieleabend – gehen sehr gut. Da kommen ganz unterschiedliche
Menschen jeden Alters zusammen und lernen sich – quasi spielend – kennen“, freut
sich Idsteins Bürgermeister Christian Herfurth über den erfolgreichen Auftakt an den
Idsteiner Bahngleisen.
Aber nicht nur das umfangreiche kulturelle Programm im Kulturbahnhof stimmt den
Rathauschef positiv, sondern noch ein ganz anderer Aspekt: „Im Vorfeld des
Umbaus zum Kulturbahnhof wurde von Anwohnern befürchtet, dass es laut werden
könnte. Wir haben deshalb auch Lautstärkemessungen vorgenommen. Und: Alles
spielt sich in einem akzeptablen Rahmen ab, kein Anwohner wird durch zu großen
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Lärm gestört. Es gab bisher keine Beschwerden aus dem Umfeld. Da zeigt es sich,
wie gut diese Sanierung auch in puncto Schallschutz erledigt wurde.“
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Idsteiner Zeitung vom 06. Februar 2015
Volles Februar-Programm im Kulturbahnhof
IDSTEIN - (red)
Im Februar wird im Kulturbahnhof wieder ein abwechslungsreiches Programm
geboten. Zum 2. Idsteiner Spieleabend für Acht- bis 88-Jährige treffen sich die
Teilnehmer am Freitag, 13. Februar, 18 bis 24 Uhr. Einmal im Monat wird bei freiem
Eintritt alles gespielt, was Spaß macht: Kreatives, Strategisches, Kartenspiele,
aktuelle Neuerscheinungen, Sondereditionen oder Klassiker. Lieblingsspiele können
mitgebracht oder das vorhandene Spieleangebot wie zum Beispiel Risiko, Ubongo &
Ubongo 3D, Monopoly, Wissensspektrum, Trivial Pursuit, Tabu XXL, Schlag den
Raab, Scrabble 3D und Waka Waka genutzt werden.
„Musikalische Zweisamkeit und Liebeshäppchen“ mit dem Duo Zweisam heißt es am
Valentinstag, 14. Februar, ab 20 Uhr (Einlass ab 19 Uhr). Das Duo Zweisam erzählt
Geschichten von Mann und Frau: Alleinsein und Kennenlernen, große Liebe,
Überdruss und Abschiedsschmerz. In wie vielen Spielarten begegnen sich die
Geschlechter? Warum streben sie zusammen, obwohl sie grundverschieden sind?
Warum lassen sie los, obwohl sie füreinander geschaffen sind?
Performance zur Zweisamkeit
Birgit Beutler (Gesang, Rezitation, Text) und Wolfgang Hocke (Gitarre, Gesang,
Komposition) verbinden in ihren Eigenkompositionen Wort und Musik, Rezitation und
Performance zu Bildern von der Zweisamkeit in all ihren Variationen. Sie lassen ihre
Zuhörer lachen über die Komik der Missverständnisse und nachdenklich werden über
die Verletzlichkeit des Glücks. Voller überraschender Rollenwechsel, facettenreich
und in vielen Stimmungslagen führt das Duo Zweisam seine Dialoge über dieses
uralte Thema: nachdenklich und melancholisch, direkt und ungeschminkt, skurril
und schreiend komisch. Der Eintritt kostet 30 Euro inklusive Buffet; Kartenverkauf
ist jeden Freitag von 18 bis 24 Uhr (keine Abendkasse).
Ein Computerabend für Senioren wird am Freitag, 20. Februar, 18 bis 24 Uhr, bei
freiem Eintritt angeboten. An diesem Abend sollen Berührungsängste gegenüber
Technik überwunden sowie Anwendungsprobleme und Fragen geklärt werden.
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„Open Stage“ heißt es wieder am Freitag, 27. Februar, 18 bis 24 Uhr. An jedem
letzten Freitag im Monat um 19 Uhr wird von Musikern für Musiker einiges geboten.
Jeder kann sein Instrument – egal, ob Blockflöte, Schlagzeug, Geige oder einfach
nur die Stimme – mitbringen. Mikrofon und Anlage sind vorhanden. Der Eintritt ist
frei.
Die 1. Idsteiner Pflanzen- und Samenbörse steht am Samstag, 28. Februar, 8 bis 15
Uhr, auf dem Programm. Der Eintritt ist frei, die Standgebühr beträgt fünf Euro.
Pflanzen, Setzlinge und Samen können getauscht oder verkauft werden.
Anmeldungen unter [email protected].
Idsteiner Zeitung vom 24. Februar 2015
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Idsteiner Zeitung vom 03. März 2015
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Idsteiner Zeitung vom 05. März 2015
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Idsteiner anzeiger vom 12. März 2015
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Idsteiner Zeitung vom 14. März 2015
Diskussion im Kulturbahnhof zum Abschluss der Mahnwachen in
Idstein
IDSTEIN (red).
Bis an die Zähne bewaffnete junge radikale Muslime, aufgerissene fratzengleiche
Münder extremistischer Pegida-Demonstranten, junge fundamentalistische Kämpfer
deutscher Herkunftsfamilien im Einsatz für den IS. Die Nachrichten-Bilder dieser
Tage führen zum Titel „Woher kommt der Hass?“ der Veranstaltung des
Aktionsbündnisses „Wir stehen zusammen. Das Idsteiner Land bleibt bunt!“. Sie
findet am Montag, 23. März, um 19.30 Uhr im Kulturbahnhof Idstein, Am
Güterbahnhof 2, statt und bildet den Abschluss zu den vier Mahnwachen für Toleranz
und Begegnung aller Nationalitäten, Religionen und Kulturen im Idsteiner Land. Der
muslimische Gefängnisseelsorger Husamuddin Meyer aus Wiesbaden berichtet unter
anderem über seine Erfahrungen und Gespräche mit jungen Erwachsenen
islamischen Glaubens im Strafvollzug. Eine anschließende Diskussion mit den
Zuhörern seines Kurzvortrags ist ausdrücklich erwünscht.
Das Aktionsbündnis möchte mit dem Abschluss der Mahnwachen gleichzeitig die
Impulse der einzelnen Vorbereitungsteams und Wortbeiträge aufnehmen: Weitere
Schritte zu Begegnung, Zuhören und gegenseitigem Verstehen der im Idsteiner Land
lebenden Menschen unterschiedlicher Herkunft sollen gemeinsam angestoßen
werden.
Daher sind explizit auch alle Interessierten eingeladen, die nicht zu den Mahnwachen
kommen konnten, aber an der offenen, toleranten und pluralen deutschen VielfaltsGesellschaft mitbauen wollen – hier vor Ort im unmittelbaren Lebensumfeld. „Wo
persönliches Kennenlernen, gegenseitiges Unterstützen und Vertrauen wachsen,
schwindet der Nährboden für blinden Hass und Gewalt!“, so die Veranstalter.
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Idsteiner Zeitung vom 14. März 2015
„Sprechblasen“ im Kulturbahnhof
IDSTEIN - (red). Mit ihrem Programm „Verschlossene Gesellschaft“ präsentieren
„Die Sprechblasen“ am Samstag, 21. März, im Kulturbahnhof feinstes,
sprachorientiertes politisches Kabarett. Es geht darum, dass alles immer
grenzenloser wird – die Möglichkeiten, die Chancen, die Risiken. „Gleichzeitig scheint
sich unsere Gesellschaft mehr und mehr zu verschließen. Eingrenzung, Abgrenzung,
Ausgrenzung – wo immer wir einen Unterschied ausmachen können, wird er
konsequent genutzt. Da kämpft Jung gegen Krank, Alt gegen Arm, Vegetarier gegen
Raucher, Hetero gegen Homo sapiens, Kinderlos gegen Arbeitslos“, beobachten
Marion Diefenbach und Heinz Lewandowski. In einer Folge skurril überzeichneter
Alltagssituationen führen sie durch eine zunehmend verschlossene Gesellschaft und
zeichnen mit dem spitzen Bleistift der Satire Ungereimtheiten nach.
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Idsteiner Zeitung vom 16. März 2015
„Rampenferkelei“: Kleinkunst mit Überraschungen im
Kulturbahnhof Idstein
Rampenferkelei im Kulturbahnhof: Frank Bernhard Friedrichs mit seiner KasperHandpuppe (links) und aus dem Publikum ein Haus und zwei Bäume ...
Foto: wita/Mallmann
Von Beke Heeren-Pradt
IDSTEIN
„Überraschung“ – das war so ein wenig das Motto, unter dem am Freitagabend im
Kulturbahnhof die „erste Idsteiner Rampenferkelei“ über die Bühne ging.
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„Rampenferkelei“? So wirklich konnte sich wohl niemand etwas unter diesem Titel
vorstellen, ehe sich der (imaginäre) Vorhang im Kulturbahnhof hob. Das Programm
mit sieben Show-Acts auf der kleinen Bühne brachte dem Publikum, das sich auf
einen Überraschungsabend eingelassen hatte, jede Menge Kurzweil. Kreativität und
Originalität – so könnte man vielleicht den gemeinsamen Nenner der sehr
unterschiedlichen Beiträge charakterisieren. Und dann gibt es bei allen einen
mindestens mittelbaren Bezug zu Idstein und der Organisatorin des Events, Kerstin
Schulze-Dieckhoff, selbst Künstlerin, Yoga-Lehrerin, Coach. Sie hatte die Idee, eine
offene Bühne anzubieten für alle, die sich und ihre Künste präsentieren möchten.
Um es vorwegzunehmen: Die „Erste Idsteiner Rampenferkelei“ bot einen
unterhaltsamen Abend und einige Entdeckungen.
Chansons bissig-böse
Nicht ganz neu in Idstein ist die Sängerin und Entertainerin Elsbeth Haak, die schon
mehrfach mit unterschiedlichen Programmen in der Hexenturmstadt zu Gast war. Als
„Elsbeth und Marius“, die sonst das Duo „Haak & Closca“ bilden, waren sie und
Pianist Marius Closca der Auftakt des Programms. Poetisch, traurig, zuweilen bissigböse und mit schwarzem Humor kamen ihre Chansons daher. Elsbeth Haak sang
vom Verlassen-Werden („…schwarz ist mein türkises Meer geworden…“) und von der
Rache der Getäuschten („Ich wollte doch nur ein winzig-kleines Stück vom großen
Glück“).
Liedermacher und Puppenspieler Frank Bernhard Friedrichs kam mit seiner Gitarre
und mit Kasper und Räuber als Handpuppen, die sich als sehr eigenständig und frech
erwiesen und ihm gewissermaßen die Show stahlen. Dieter Hoffmann hatte neben
seiner Gitarre auch buchstäblich ein „Rampenferkel“ mit dabei auf der Bühne.
„Dieter spielt den Blues“ – hieß die Ankündigung für diesen letzten Programmpunkt,
und Hoffmann erwies sich als temperamentvoller Interpret dieses Genres: „Ich tu’s,
ich spiel den Blues, das ist meine Musik, wenn’s mir dreckig geht“, sang er eigene
Kompositionen mit Hingabe.
Musikalisch ging es auch bei dem Gesangsquartett „Viersoloopen“ aus Frankfurt zu.
„Swingen ohne Kapelle“ – wurden die Sänger angekündigt. In der Tat schaffte es
das Quartett, das in dieser Formation noch nicht sehr lange gemeinsam musiziert
und auftritt, ausschließlich mit seinen Stimmen eine erstaunliche klangliche
Bandbreite zu produzieren. Zu hören waren drei Songs: Cole Porters „Let‘s do it“ in
der deutschen Version „Sei mal verliebt“ von Hildegard Knef, „Lost in the Stars“ von
Kurt Weill und das brasilianische Lied „Sina“, das mit einer Menge Rhythmus
begeisterte. Aber nicht nur musikalische Beiträge hatte das Programm: Axel
Lechtenbörger aus Hohenstein las eine seiner Geschichten über das Ferkel Etepetete
auf dem vor allem von Schweinen bewohnten Planeten Porko – irgendwie passend
zum Titel der Veranstaltung.
Die Klänge der Gongs
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Drei selbst verfasste Gedichte der Autorin Sandra entfernten sich eher aus der
mitunter „schweinischen“ Wirklichkeit hin ins Transzendente, während die
Musiktherapeutin Linda Ludewig-Nold vom Schloss Freudenberg in Wiesbaden den
„irdischen“ Raum des ehemaligen Güterbahnhofs mit den archaischen Klängen ihrer
großen Gongs füllte.
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