Projekt „Kulturbahnhof Idstein“ am Güterbahnhof in Idstein Teil II eine Dokumentation von Stefan Gärth Stand: 16.03.2015 Stefan Gärth Franz-Vietor-Straße 6 65510 Idstein Tel. 06126-8914 1 Inhaltsverzeichnis Teil II Inhaltsverzeichnis Teil II 13.10.2014 IZ Idsteiner Herbstfest bietet viele Attraktionen Veranstaltungen im Kulturbahnhof 03.11.2014 IZ Im ehemaligen Güterschuppen zieht Leben ein 08.11.2014 Ia Bahn frei für den Kulturbahnhof 10.11.2014 IZ Idsteiner Kulturbahnhof eingeweiht 13.11.2014 IZ Ein Line-Dance-Kurs im Idsteiner Kulturbahnhof 20.11.2014 Idsteiner Land Nächster Halt: Kulturbahnhof 25.11.2014 IZ Kabarettabend des Handicapt-Aktiv-Forums mit Chansons und Akrobatik im Idsteiner Kulturbahnhof 27.11.2014 IZ Hanne Kah im Kulturbahnhof 09.12.2014 IZ Kurzweil im Kulturbahnhof 16.12.2014 IZ Nicole Schreier blickt auf ein bewegtes Jahr zurück 22.12.2014 Drucksache-Nr.: 285/2014 Zwischenbericht zur Betriebsaufnahme 20.01.2015 IZ Erster Idsteiner Spieleabend im Kulturbahnhof findet großen Anklang 29.01.2015 IZ Neuer Idsteiner Kulturbahnhof wird gut angenommen 29.01.2015 IZ Kommentar von Volker Stavenow „Guter Start“ 06.02.2015 IZ Volles Februar-Programm im Kulturbahnhof 24.02.2015 IZ Börse für Pflanzentausch Öffentliche Bekanntmachung der Stadt Idstein „Benutzungs- und Entgeldordnung für den Kulturbahnhof Idstein“ 28.02.2015 Kulturbahnhof Vorschau für März 2015 03.03.2015 IZ Mit einem Schlag ist alles anders 05.03.2015 IZ Pflanzen- und Samenbörse im Kulturbahnhof 12.03.2015 Ia Vorträge, Entspannung, Spiele und Kabarett 14.03.2015 IZ Diskussion im Kulturbahnhof zum Abschluss der Mahnwachen in Idstein 14.03.2015 IZ „Sprechblasen“ im Kulturbahnhof 16.03.2015 IZ „Rampenferkelei“: Kleinkunst mit Überraschungen im Kulturbahnhof Idstein 2 2-3 4-6 7-11 12-13 14 15-17 17-19 20-21 22-23 23 25 26-28 29-33 34-35 36-38 38 39-40 40 41-44 45 46 47 48 49 50 51-54 3 Idsteiner Zeitung vom 13. Oktober 2014 Idsteiner Herbstfest bietet viele Attraktionen Dezent sucht der scheue weiße Vogel Kontakt zu den spielenden Kindern. Die Stelzenläuferin Corina Ratzel als Vogel „Enayah Dayeh“ stolziert über den Idsteiner Herbstmarkt und wirbt so für den neuen Kulturbahnhof. Foto: Stefan Gärth Von Beke Heeren-Pradt IDSTEIN 4 Es ist die Geruchsmischung von Bratwurst, Zuckerwatte und gebrannten Mandeln, bei der die meisten sofort an Jahrmarkt denken. Wenn akustisch dann der elektronische Sound aus den Lautsprechern der verschiedenen Fahrgeschäfte sich mischt mit dem Gegeneinanderkrachen der Autoscooter-Wagen und der eher volkstümlichen Musik der Kinderkarussells – dann ist ziemlich klar: Hier ist klassischer Rummel. So war es am Wochenende auf dem Idsteiner Schlossplatz – und an diesem Montagnachmittag lädt der kleine Festplatz unterhalb des Schlosses noch einmal zum „Familientag“. Traue ich mich auf die „Chaos-Schaukel“ oder doch nicht? Für die Idsteiner Kinder und Jugendlichen sind die bunten Fahrgeschäfte wie immer ein besonderer Magnet – und ohne Kreischen geht es meist doch nicht ab, wenn die großen Geräte ihre „Passagiere“ durch die Luft wirbeln. Auch die Altstadt wartet am Herbstfest-Wochenende mit Spaß und Aktion auf. Ballontrauben in den Halloween-Farben orange und schwarz sind über die Straßen der Fußgängerzone gespannt, alle Geschäfte haben Samstag bis abends und auch am Sonntag geöffnet und eine Menge Marktstände sind in den Altstadtgassen verteilt, die mit besonderen Angeboten locken oder zu Kulinarischem einladen. Passend zum Herbst leuchten auf dem König-Adolf-Platz vor dem Rathaus die Kürbisse in allen Farben. „Pauls Bauernhof“ hat einen Teil seiner Kürbisernte in die Hexenturmstadt gebracht und die Standbetreiber erläutern gern, was mit welcher Sorte gemacht werden kann. „Dieser Butternut-Kürbis ist superlecker, wenn man ihn einfach in Scheiben schneidet, paniert und dann in der Pfanne ausbrät“, erklärt einer der Mitarbeiter einer interessierten Idsteinerin und gibt obendrein die Empfehlung, dazu einen Kräuterquark zu servieren. Allerlei Leckeres Leuchtend orangefarbene Kürbissuppe kann man ebenso am Stand in Glasflaschen kaufen – die braucht auf dem heimischen Herd nur noch warm gemacht zu werden. Kürbis-Apfel-Marmelade oder Kürbis-Pfirsich-Konfitüre sind im Angebot und Knäckebrot mit Kürbiskernen. Gegenüber am Stand des Weinladens wird unter anderem „Kürbissecco“ ausgeschenkt und zahlreiche, schon vorbereitete Kürbisse werden von Kindern zu lustigen Laternen geschnitzt, die die bösen Geister der dunklen Jahreszeit vertreiben helfen sollen. Der Idsteiner Kulturbahnhof macht mit einem Stand aufmerksam auf die Eröffnung dieser neuen Einrichtung in der Stadt, die mit einer Menge Mitmach-Aktionen am Samstag, 8. November, ab 15 Uhr gefeiert werden wird. Das Programm in der neuen Location am ehemaligen Güterbahnhof wird auf Flyern unter die Leute gebracht: Vom 15. November bis zum 21. Dezember ist fast jeden Samstag etwas los in den neu gestalteten Räumlichkeiten. Musik, Theater, Kabarett und Comedy bilden ein abwechslungsreiches Programm. 5 In der Rodergasse dreht sich für die Allerkleinsten ein Kettenkarussell – der eine oder andere Jauchzer paart sich mit angestrengtem Festhalten am Sitz, während Mama oder Papa zwischendurch die Schaufensterauslagen der umliegenden Geschäfte anschauen oder die vom Nachwuchs bestellte Wurst schon mal kaufen können. Samstagabend Feuerwerk auf dem Löherplatz, Sonntag große Trampoline am selben Ort – Idstein präsentiert sich mit den Ideen des Vereins „Idstein aktiv“ einmal mehr besonders vielseitig und in der Tat aktiv auf den unterschiedlichsten Gebieten. Dass die goldene Herbstsonne der Stadt mal wieder gewogen war, ließ die Altstadt im besten Licht erstrahlen und die (Einkaufs-) Stimmung bei den zahlreichen Besuchern der Stadt steigen. 6 Veranstaltung im Kulturbahnhof 7 8 9 10 11 Idsteiner Zeitung vom 03. November 2014 Im ehemaligen Güterschuppen an den Idsteiner Gleisen gegenüber des Bahnhofs zieht Leben ein Einzug in den Kulturbahnhof: Nicole Schreier (Initiative Kulturbahnhof, rechts) und Mitstreiter beim fleißigen Werkeln. Foto: wita/Mallmann Von Volker Stavenow IDSTEIN „Bahn frei für den Kulturbahnhof Idstein!“ – Unter diesem Motto werkelten am vergangenen Wochenende fleißige Mitstreiter dieser Initiative im ehemaligen 12 Idsteiner Güterschuppen, um ihn bis zum kommenden Wochenende in einen schmucken Kulturbahnhof zu verwandeln. Da mussten Kisten und Utensilien geschleppt und allerlei handwerkliche Dinge erledigt werden. Denn die Zeit drängt: Am Samstag, 8. November, um 15 Uhr ist es endlich so weit. Die ehemalige Güterhalle am Idsteiner Bahnhof erwacht nach fast 20 Jahren Stilllegung wieder zum Leben – im Handgepäck ein einzigartiges Nutzungskonzept, das den Kulturbahnhof als Kulturstätte, Bürgertreffpunkt und Event-Location zugleich vorsieht. „Du bist am Zug“ „Du bist am Zug!“ ist nicht nur Werbeslogan des Kulturbahnhofs, sondern auch Motto der Eröffnungsveranstaltung. Kleine und große Besucher können bei verschiedenen Mitmach-Stationen aktiv werden und zeigen wie kreativ sie sind. Unterstützt werden sie dabei von der Musikschule Idstein, den Steinmetzen Marco Theil und Richard Brain und anderen. Wer zur Eröffnungsfeier nicht kommen kann, hat auch noch in der ersten Woche nach Eröffnung (Montag bis Freitag) jeweils von 17 bis 22 Uhr die Möglichkeit, Bahnhofsluft zu schnuppern und den Kulturbahnhof kennenzulernen. Ob entspannt bei einem Glas Wein oder aktiv mit heißen Rhythmen den Tag ausklingen lassen – beides ist in dieser Woche im Kulturbahnhof möglich. So bringt der Dienstagabend von 19 Uhr bis 20.30 Uhr Tanzwillige mit einem kostenlosen Line Dance-Workshop und der Mittwoch Kaffee-Fans mit einem „After-Work-CoffeeTasting“ so richtig auf Hochtouren. Anmeldung ist nicht erforderlich. Das Soloprogramm „Klein ist geil“ des Wortakrobaten Richie XXS ist am 15.November die erste Abend-Veranstaltung im Kulturbahnhof Idstein. Fünf weitere Höhepunkte wie Hanne Kah & Band und das Clowntheater „Halleconi & Pauline“ stehen ebenfalls auf dem diesjährigen Programm. Eintrittskarten sind im Vorverkauf unter www.robin-ruetten.de/tickets erhältlich. Mehr Infos zum Kulturbahnhof: www.kulturbahnhof-idstein. 13 Idsteiner anzeiger vom 08. November 2014 14 Idsteiner Zeitung vom 10. November 2014 Idsteiner Kulturbahnhof eingeweiht Bürgermeister Christian Herfurth (links) begrüßt zahlreiche Gäste der Eröffnungsfeier. Foto: wita/Udo Mallmann Von Hendrik Jung IDSTEIN Großer Bahnhof herrscht bei der Einweihung der frisch sanierten, 139 Jahre alten Güterhalle auf dem ehemaligen Bahngelände Idsteins. Zur Einweihung des Kulturbahnhofs ist die Halle bestens gefüllt mit Vertretern aller Altersschichten und zahlreicher gesellschaftlicher Gruppen. Zur Erinnerung an diesen Tag verewigen sie 15 sich mit Wachsmalstiften auf einer großen Leinwand. Manche mit bunten Blümchen, manche mit chemischen Strukturformeln, andere mit einem Schiller-Zitat. Die Musikschule Idstein, deren Dozenten die Eröffnung musikalisch gestalten, bietet außerdem die Gelegenheit, sich an Flöte, Trompete oder Posaune auszuprobieren. Ganz nach dem Motto des Kulturbahnhofs: Du bist am Zug. „Idstein ist eine Kulturstadt“, freut sich Bürgermeister Christian Herfurth über die neue Haltestelle der Hexenturmstadt für Kulturinteressierte. 415 000 Euro hat sich die Kommune den Ankauf von Flächen und Gebäude sowie die Umgestaltung des Geländes und die Sanierung der denkmalgeschützten Güterhalle kosten lassen. 465 000 Euro hat das Land zugeschossen. Die Innenausstattung im Wert von 80 000 Euro hat die Hochschule Fresenius finanziert. Deren Studenten sollen nun dazu beitragen, den Kulturbahnhof mit Leben zu füllen. „Wir wollen versuchen, ein selbst organisiertes Studentencafé zu etablieren. Es wird ein offenes WLAN geben, und die Studenten würden in der Zeit auch die Versorgung der anderen Gäste übernehmen“, gibt Olaf Pütz ein Beispiel. Der Leiter des Zentrums für Hochschuldidaktik und E-Learning gehört zum sogenannten Nukleus des Kulturbahnhofs, einer vierköpfigen Gruppe, die dessen Nutzung ehrenamtlich moderiert. Dazu gehören auch Matthias Loggen, der für die Technik zuständig ist, Nicole Schreier, die sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert, sowie Robin Rütten. „Wir haben eine Marktanalyse durchgeführt und wollen der Scheuer mit ihrem Musikprogramm keine Konkurrenz machen. Der Bereich Comedy und Kabarett ist bislang aber wenig präsent“, erläutert der Veranstaltungsmanager. Daher werde man sich auf diesen Bereich konzentrieren und nur ab und an Konzerte organisieren. Darüber hinaus steht das Haus Bürgern aller Altersschichten und kultureller Hintergründe für deren Projekte offen. Vorstellbar seien etwa Fachvorträge der Hochschule Fresenius, aber auch Veranstaltungen der Familien- und Seniorenakademie oder der Volkshochschule Rheingau-Taunus. Offenes Konzept „Nutzen Sie das Angebot, im Rahmen der Eröffnungswoche mit dem Nukleus zu besprechen, was möglich sein könnte. Es ist ein offenes Konzept, das gefüllt werden muss“, fordert Bürgermeister Christian Herfurth die zahlreich erschienenen Vereinsvertreter auf. Nachdem das historische Gebäude in frischem Glanz erstrahlt, außen in Grau-Rot und innen in Weiß und Braun, gilt es nun die Weichen zu stellen, damit die 199 Besucher fassende Spielstätte zu einem kulturellen Knotenpunkt Idsteins wird. Im Idealfall soll er zu einem Ort des Austauschs werden und seinen Nutzern täglich offen stehen. ÖFFNUGSZEITEN UND TERMINE 16 Vom 10. bis zum 14. November können Interessierte den Kulturbahnhof im Rahmen einer Eröffnungswoche täglich zwischen 17 und 22 Uhr kennen lernen. In diesem Rahmen findet am 12. November ein Coffee-Tasting in der alten Güterhalle statt, gegenüber des Bahnhofs an den Gleisen. Ab dem 19. November ist der Kulturbahnhof probeweise jeweils mittwochs zwischen 12 und 18 Uhr geöffnet. Veranstaltungen im November: Am 15. November kommt Richie XXS mit seinem Kabarett-Programm „Klein ist Geil“. Am 29. November spielen Hanne Kah und Band. Der Eintritt kostet jeweils 15 Euro, Einlass ist um 19 Uhr, Beginn 20 Uhr. Weitere Informationen zum neuen Idsteiner Kulturbahnhof gibt es im Internet unter der Adresse www.kulturbahnhof-idstein.de Idsteiner Zeitung vom 13. November 2014 Selbstversuch: Ein Line-Dance-Kurs im Idsteiner Kulturbahnhof 17 Line-Dance-Expertin Petra Schulz (vorne) zeigt, wie es geht. Volontärin Sina Schreiner (links) versucht, Schritt zu halten. Foto: wita/Mallmann Von Sina Schreiner IDSTEIN Spitze, Hacke, Stomp. Spitze, Hacke, Stomp. Die Worte von Petra Schulz werden mich noch bis in den Schlaf verfolgen. Geduldig steht die Line-Dance-Expertin vor der 17-köpfigen Gruppe und erklärt Schritt für Schritt den sogenannten „Canadian Stomp“. Einer von unzähligen Line-Dance-Tänzen, die auf der ganzen Welt getanzt werden. Jetzt lerne ich ihn gemeinsam mit anderen bei einem Kurs im Idsteiner Kulturbahnhof. Und nachdem die erste Runde vorbei ist, geht es mir wie meinem Tanznachbarn: „Alter Falter, ohne Verletzung geschafft“, sagt er und grinst dabei. „Beim Line Dance braucht man keinen Partner. Man stellt sich in Reihen auf und tanzt eine feste Choreografie auf ein Musikstück“, erklärt Petra Schulz. Die Idsteinerin hat vor fünf Jahren das Line-Dance-Fieber gepackt. „Früher hat man nur auf Country-Musik getanzt, aber heute tanzt man auf Rock, Pop, einfach auf alles.“ Immer wieder reinkommen Das Tolle am Line Dance sei, dass man sehr schnell einen Lernerfolg habe, sagt Schulz. Optimistisch, aber doch leicht verschüchtert, stelle ich mich deshalb zu Beginn des Kurses in die letzte der fünf Reihen. „Wir fangen erst einmal ohne Musik an“, ruft Schulz in die Runde und erklärt nacheinander die Schritte in Trockenübungen. Geht ja noch, denke ich mir. Dann aber werden die Schritte für die Choreografie des „Canadian Stomp“ aneinander gereiht und ich merke schnell: Viele von den Kursteilnehmern wissen, was sie hier tun. „Ich tanze seit fast zehn Jahren Line Dance“, erklärt mir Vera Rohr später während einer kurzen Pause und macht mir Mut: „Sobald man einmal das Gewicht falsch verlagert hat, ist es zwar zu spät, aber das Wichtigste ist: Man kann immer wieder reinkommen.“ Die Musik geht an, aus den Boxen im Kulturbahnhof ertönt ein Lied der Countrysängerin Shania Twain. „Spitze, Hacke, Stomp.“ Während ich dabei bin, meine eigenen Füße zu koordinieren, habe ich die meiner Vorderfrau fest im Blick. Ein paar Takte lang geht alles gut, dann setze ich den linken Fuß nicht hinter, sondern vor den rechten – und bin raus. Ich warte kurz und steige dann wieder mit ein. Das wiederholt sich einige Male. Spaß macht es trotzdem. Denn sobald ich den Fehler, der mir davor zehn Mal passiert ist, nicht mehr mache, stellt sich ein kleines Erfolgserlebnis ein. „Das hat gut geklappt, ich bin stolz auf euch“, lobt Petra Schulz die Gruppe. Zwei weitere Tänze bringt sie dem Kurs an diesem Abend bei. Während andere Besucher des Kulturbahnhofs das Treiben entspannt bei Rotwein und Nüsschen beobachten, „shufflen“, drehen und kreuzen die Line Dancer munter die Füße. 18 Zwar ist der Kurs bislang nur als einmalige Sache angedacht, aber sowohl Petra Schulz als auch die Veranstalter des Kulturbahnhofs können sich vorstellen, das Angebot regelmäßig zu etablieren. „Das wäre schön, wenn das hier öfter gemacht wird“, sagt auch Teilnehmerin Isabelle Trottmann und schaut sich in der großen Halle um. „Das passt hier echt total gut rein.“ PROGRAMM IM KULTURBAHNHOF Am heutigen Donnerstag, 13. November, findet ab 17 Uhr ein „Ägypten-Austausch“ mit Studenten der Hochschule Fresenius statt. Am Samstag, 15. November, 19 Uhr, ist Comedian Richie XXS mit seinem Programm „Klein ist geil“ zu Gast.Petra Schulz kann sich vorstellen, weitere Dance-Line-Kurse anzubieten. Interessierte melden sich per E-Mail an [email protected]. KOMMENTARE LESEN (1)KOMMENTAR SCHREIBEN Von: OLIVER STRAUB 13.11.2014 Das wäre schön, wenn das hier öfter gemacht wird“ Es gibt schon seit 5 Jahre in Idstein-Heftrich eine Linedance Gruppe"die Alteburger Linedancer" zu der auch Fr.Schulz und einige der Teilnehmer/innen gehören bzw gehörten. Auch ein wenig mehr Recherche Ihrere seits hätte ich mir dahin gehend gewünscht. mfg O.Straub Kommentar bewerten(2)(1) 19 20 Idsteiner Land Nr. 4/20.11.2014 21 Idsteiner Zeitung vom 25. November 2014 Kabarettabend des Handicapt-Aktiv-Forums mit Chansons und Akrobatik im Idsteiner Kulturbahnhof Elsbeth Haak und Marius Closca auf der Bühne des Idsteiner Kulturbahnhofes in kabarettistischer Aktion. Foto: wita/Mallmann Von Liudmila Shkirtovskaya IDSTEIN 22 Das Handicapt-Aktiv-Forum des Behindertenbeirats der Stadt Idstein lud zu einem ausgelassenen Kabarettabend in den Idsteiner Kulturbahnhof ein. Bei entspannter Atmosphäre und einem abwechslungsreichen Programm stand der Abend ganz im Zeichen der Unterhaltung – dezent begleitet von einer ernsten Botschaft. Vorsitzender des Handicapt-Aktiv-Forums, Siegbert Neid, der selbst im Rollstuhl sitzt, organisierte und moderierte den Abend. „In erster Linie geht es heute um Unterhaltung. Nicht weniger wichtig ist es uns jedoch auch, die Besucher für Menschen mit Handicaps zu sensibilisieren“, schildert Neid. Dass ein Mensch trotz eines Handicaps ein ‚normales’ Leben führen kann und dabei auch erfolgreich sein kann, zeigte die Darstellerin des Abends, Elsbeth Haak, die selbst von Kinderlähmung betroffen ist. Mit ihrem Pianisten Marius Closca präsentierte sie ihr neues Programm „So Chansons und So“. Das Frankfurter Duo verpackte Alltagsthemen, Vorurteile und menschliche Eigenarten in witzige und kokette Chansons. Von Diäten geplagte Damen und nervige Nachbarn bekamen in den humorvollen Texten und der ansprechenden Darstellung ihr Fett weg. Mit Selbstironie und viel Charme nahm Haak auch sich selbst und ihre schwäbischen Wurzeln auf den Arm. Erweitert wurde das Programm durch eine Gesangseinlage von Nathalie Neid und Christian Engel. Begleitet von Gitarrenklängen und Nathalies kraftvoller Stimme, begab sich die Luftartistin Marlene Kiepke in schwindelerregende Höhe. An einem unter dem Dach befestigten Vertikaltuch präsentierte Kiepke den Zuschauern eine graziöse Choreographie mit atemberaubenden, gekonnten Abstützen und kunstvollen Figuren, die sich in einem tosenden Applaus der Zuschauer entluden. Bei der Wahl des Veranstaltungsortes habe sich das Handicapt-Aktiv-Forum nicht zufällig für den Kulturbahnhof entschieden. „Gerade für Rollstuhlfahrer ist die Barrierefreiheit ein wichtiges Thema. Es ist sehr schwer, behindertengerechte Räumlichkeiten zu finden – mit dem Umbau des Kulturbahnhofs haben wir den idealen Veranstaltungsort gefunden“, schildert der Vorsitzende. In puncto Barrierefreiheit gebe es noch viel zu tun. „Kaum ein Restaurant in der Stadt ist barrierefrei zugänglich und selbst wenn das der Fall ist, so fehlt in den Lokalitäten meist die behindertengerechte Toilette“, beschwert sich der Vorsitzende. Schwierig zu erreichen seien auch andere öffentliche Einrichtungen. Neid bemängelt, dass „es nicht nur für Rollstuhlfahrer problematisch ist, zum Beispiel das Rathaus zu betreten. Auch eine Mutter mit einem Kinderwagen steht bei den vielen Stufen vor einer echten Herausforderung, da der geeignete Zugang fehlt.“ Da zumindest der perfekte Ort nun gefunden sei, freue sich das Forum bereits auf weitere Veranstaltungen: „Wir haben aktenweise gute Ideen gesammelt, die auf ihre Umsetzung warten“, verkündet Neid. 23 Idsteiner Zeitung vom 27. November 2014 Hanne Kah im Kulturbahnhof IDSTEIN - (red). Handgemachter Folk-Rock – das ist die Musik von Hanne Kah. Die Songs fließen aus eigener Feder und sind getragen von Gesang und Gitarre. Ihr Publikum erlebt ein Wechselspiel aus berührenden, ruhigen Tönen und mitreißenden, rockigen Sounds. 2012 erschien ihr Album „Golden Lights“. Am Samstag, 29. November, 20 Uhr, tritt sie im Kulturbahnhof auf. Einlass ist ab 19 Uhr; der Eintritt kostet 15 Euro. Ein persönlicher Traum erfüllte sich für Hanne Kah mit dem Support für die amerikanische Sängerin Terra Naomi. Sie spielte vor Alin Coen & Band, Gregor Meyle, Kate Ryan, Elaiza, Stanfour sowie Andreas Bourani. Als Bundespreisträgerin der „Berliner Festspiele 2010“ ging die junge Musikerin nach Berlin. 2011 und 2012 folgten Nominierungen beim „Deutschen Rock & Pop Preis“ in der Kategorie „Beste deutsche Nachwuchs Rock & Pop Band“ sowie mehrwöchige Top-10-Platzierungen in der SWR „DasDing Netzparade“. Mehr zu Hanne Kah unter www.hannekah.com. 24 Idsteiner Zeitung vom 09. Dezember 2014 Kurzweil im Kulturbahnhof IDSTEIN - (red). Mit seinem Programm „Ein Quantum Ost“ kommt Andy Ost am Mittwoch, 10. Dezember, 20 Uhr, in den Kulturbahnhof. Einlass ist um 19 Uhr; der Eintritt kostet 17 Euro. Sein Bühnenprogramm ist ein beschwingter Mix aus MusikKabarett, Stand-Up-Comedy und Parodie. In „Ein Quantum Ost“ seziert er gekonnt mit geschliffenen Wortspielen die heile Welt, um sie nur einen Atemzug später wieder neu aufzubauen. „Bürger From The Hell, I’m a Rocker“ heißt es am Freitag, 12. Dezember, 20 Uhr (Einlass: 19 Uhr) im Kulturbahnhof. Der Eintritt kostet 15 Euro. Norbert Bürger gehört zu den lautesten und aggressivsten Rockmusikern seiner Generation. Die Besucher erwartet eine pompöse Show à la Kiss oder Pink Floyd. Eintrittskarten für beide Veranstaltungen sind im Vorverkauf unter www.robinruetten.de/tickets oder bei Hairkiller Idstein erhältlich. 25 Idsteiner Zeitung vom 16. Dezember 2014 Nicole Schreier blickt auf ein bewegtes Jahr zurück Arbeitet ehrenamtlich für den Kulturbahnhof: Nicole Schreier. Foto: wita/Mallmann Von Hendrik Jung IDSTEIN 26 Das Jahr neigt sich seinem Ende zu. Zeit, zurückzublicken und Bilanz zu ziehen. Was war 2014 besonders berührend, besonders erfreulich oder auch besonders schwierig? Wir sprachen mit Menschen aus dem Idsteiner Land. Heute lassen wir Nicole Schreier zu Wort kommen. Mit einem Bericht dieser Zeitung hat für Nicole Schreier das ehrenamtliche Engagement begonnen, das den Verlauf ihres Jahres gründlich verändert hat. „Im Frühjahr habe ich davon gelesen, dass Leute gesucht werden, die sich im Kulturbahnhof einbringen“, blickt die 40-Jährige zurück. Damals sei die jahrelang leer stehende Güterhalle noch völlig verschmutzt gewesen. Doch weder dieser Umstand noch die Tatsache, dass es sich um eine ehrenamtliche Aufgabe handelt, hat die freiberufliche Werbetexterin davon abgehalten, sich in das Projekt einzubringen. Bei null angefangen „Es ist toll, bei null einzusteigen, weil so vieles offen ist. Die Aufgabe war und ist spannend“, betont Nicole Schreier. Als Mitglied des vierköpfigen „Nucleus“, zu dem außerdem Olaf Pütz von der Hochschule Fresenius, Techniker Matthias Loggen und Veranstaltungsmanager Robin Rütten gehören, habe sie viel dazugelernt. Zum Beispiel welche gesetzlichen Vorschriften für den Brandschutz und die Ausweisung von Notausgängen es gebe. Aber auch, Geduld aufzubringen. „Ich habe gelernt, gelassen zu sein und auch zu bleiben. Wir konnten den Prozess ja nicht beschleunigen“, erläutert Nicole Schreier. Ohnehin hat es bis zur Eröffnung des sanierten Kulturbahnhofs Anfang November auch im Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, für den sie zuständig ist, genug zu tun gegeben. Von der Analyse des Marktumfelds und der potenziellen Zielgruppe über das Gestalten eines Flyers und der Facebook-Seite bis zum Knüpfen von Künstlerkontakten. Habe man sich im Nucleus anfangs noch alle drei Wochen zu Besprechungen getroffen, so ist dies in den vergangenen drei Monaten wöchentlich notwendig gewesen. Auch der Sommerurlaub ist für Nicole Schreier und ihre Familie in diesem Jahr ausgefallen. „Wenn ich weggefahren wäre, hätte ich mich nicht entspannen können. Die ersten zwei bis drei Jahre sind für ein solches Projekt ganz wichtig“, betont die Mutter dreier Kinder. Die Mädchen im Alter von elf, 13 und 16 Jahren kämen bislang ausgesprochen gut damit klar, dass sie derzeit oft auf ihre Mutter verzichten müssten. Natürlich versuche sie, ihre Kinder so weit es geht einzubinden. Außerdem komme das Engagement ihnen vielleicht auch mal persönlich zugute. Leben in der Bude Nicht umsonst lautet der Slogan, den Nicole Schreier für den Kulturbahnhof entwickelt hat, „Du bist am Zug“. Nachdem das Gebäude nun beste Voraussetzungen für einen Veranstaltungsort aufweist, soll er von den Bürgern der Stadt mit Leben erfüllt werden, egal, ob es sich nun um den Elternsprechtag einer 27 Klasse, einen Salsa-Workshop oder ein Coffee-Tasting handelt. „Es ist ein Konzept, das alle ansprechen und generationenübergreifend funktionieren soll“, macht Nicole Schreier deutlich. Derzeit arbeite man im Nucleus an dem Konzept für 2015. Sie selber wünsche sich vor allem einen Seniorentanznachmittag, aber auch die Nutzung durch Theatergruppen sowie für Ausstellungen. Ein positiver Aspekt ihrer Arbeit seien die vielen Kontakte, die im Laufe dieses Jahres bereits zustande gekommen sind. Auch zu den Studenten der Hochschule Fresenius, die an zwei Tagen pro Woche dafür sorgen, dass der Kulturbahnhof für Gäste offen steht. Gefreut habe sie auch das große Vertrauen seitens der Stadtverwaltung gegenüber den Mitgliedern des Nucleus. „Die kannten uns ja eigentlich gar nicht“, betont Nicole Schreier. Bislang dürfte es jedoch noch niemand bereut haben, dieses Vertrauen aufzubringen. ÖFFNUNGSZEITEN Der Kulturbahnhof befindet sich Am Güterbahnhof 2 und ist zu folgenden Zeiten regelmäßig geöffnet: montags, donnerstags und freitags zwischen 17 und 22 Uhr sowie mittwochs zwischen 12 und 18 Uhr. 28 29 30 31 32 33 Idsteiner Zeitung vom 20. Januar 2015 Erster Idsteiner Spieleabend im Kulturbahnhof findet großen Anklang Stefan Wolff erklärt den Kindern das Spiel „Abalone“ beim ersten Spieleabend im Idsteiner Kulturbahnhof. Foto: wita/Mallmann Von Marion Diefenbach IDSTEIN Auf der gesamten Fläche des großen Tischs in der Mitte der Halle des ehemaligen Güterschuppens türmen sich Spiele zum Ausleihen: von Schach bis Rummikub, von 34 Outburst bis Jenga Boom und Munchkin. Strategie- und Ratefüchse finden hier ihr Dorado ebenso wie Geschicklichkeits-, Schnelligkeits- und Lügenvirtuosen aller Altersklassen. Die Idee des Spieleabends ist auf Anhieb eingeschlagen: Fast alle Tische sind besetzt. Drei Viertel des Spieledepots haben die „inoffiziellen Mitveranstalter“ Marco Breitenstein und Silvia Stahl selbst mitgebracht, den Rest haben die Gäste beigesteuert. „Wir hätten nicht gedacht, dass es so gut ankommt“, sagt Breitenstein, der allein acht Packungen des Legespiels Carcassonne zu je 40 Kärtchen zur Verfügung gestellt hat. „Zum Auslegen braucht man eine große Tischfläche, und davon gibt es hier genug“, erläutert er die Entstehung der Idee. Jedes Mal, wenn der Turm aus Hölzchen auf dem mechanischen Rüttler von Jenga Boom zusammenkracht, dem zwei Spielerinnen – Mutter und Tochter – einzelne Komponenten zu entnehmen versuchen, drehen sich die anderen Gäste um und lachen; das Experiment ist zum Scheitern verurteilt. Am nächsten Tisch sitzen Henriette, Charlotte und Frederike mit ihren Eltern, „einfach, weil wir es eine gute Idee fanden, mal mit den Kindern auszugehen und in einer anderen Atmosphäre zu spielen als zu Hause“, sagt ihre Mutter lächelnd. Allerdings lassen ihre acht- bis zwölfjährigen Töchter das mitgebrachte Spiel links liegen und fangen an, mit einem weiteren Mädchen paarweise Schach zu spielen. „Mama, wir können das!“, bekommt die argwöhnische Mutter zu hören, während eine Packung mitgebrachter Thai-Nudeln die Runde macht und Limonade geschlürft wird. Am Tisch nebenan spielen anfangs fünf Jugendliche Munchkin, ein Kartenspiel um Monster und einen Schatz. Warum sie dazu in den Kulturbahnhof kommen? Der Abend sei auf Facebook angekündigt worden, und man hoffe, nicht nur neue Spiele, sondern auch neue Leute kennenzulernen, heißt es. Viele Begegnungen Und das ist an diesem Abend wirklich spielend leicht: Zu den acht Personen unterschiedlichsten Alters, die sich spontan für die „Werwölfe vom Düsterwald“ begeistern, auch wenn man mangels vorgefertigter Spielkomponenten auf selbst beschriftete Kärtchen ausweichen muss, sind bereits nach der ersten Runde drei Neugierige hinzugekommen. Zwischen Spannung und Belustigung werden anfangs statt der Werwölfe versehentlich die Dorfbewohner nach und nach ausgerottet, aber man amüsiert sich dabei. Immer wieder werden Tische und Spiele gewechselt, neue Partner gesucht, Anfänger eingewiesen. Ein fast schon fieberhafter Ligretto-Wettbewerb erkennbarer Profis zieht sogar weniger nervenstarke Zuschauer an, die sich aufs Staunen beschränken. Und gegen halb elf wundert sich manch einer, wie die Zeit ab 18 Uhr verfliegen konnte. 35 Idsteiner Zeitung vom 29. Januar 2015 Neuer Idsteiner Kulturbahnhof wird gut angenommen Der Idsteiner Kulturbahnhof an den Gleisen in Idstein-West wird gut angenommen. Foto: Frank Ufer Von Volker Stavenow IDSTEIN Gute Nachrichten aus dem Idsteiner Kulturbahnhof: „In den knapp zwei Monaten, in denen der Kulturbahnhof inzwischen geöffnet ist, kann bilanziert werden, dass eine gute Zusammenarbeit der am Projekt Beteiligten die Entwicklung des Kulturbahnhofs prägt. Die Angebote werden gut angenommen, und von den Besuchern kommen 36 viele positive Rückmeldungen.“ Diesen positiven Sachstandsbericht der Betreiber nahm der Idsteiner Magistrat zur Kenntnis. Vier Säulen Der sanierte ehemalige Güterschuppen an den Bahngleisen in Idstein-West wurde als Kulturbahnhof – ein Treff für Kultur, Studenten und Musik – am 8. November 2014 eröffnet und befindet sich quasi noch in einer Art Einstiegsphase. Vier Säulen tragen dieses Projekt: Hochschule Fresenius mit dem Bereich Bildung, soziale Aktivitäten und Initiativen, Bühnenkunst und Raumvermietung für private Veranstaltungen. Die „Klammer“ um diese vier Nutzungssäulen, die Bewirtschaftung zum neuen Bürgertreffpunkt Kulturbahnhof, spielt sich in diesen Wochen ein. In dem Zwischenbericht, der im Idsteiner Magistrat mündlich vorgestellt wurde, heißt es, dass aktuell das Profil des Kulturbahnhofs weiter geschärft werde. Ab Februar soll auch die Raumvermietung an private Nutzer möglich sein. „Mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit des gesamten Projektes ist dies eine wichtige Einnahmequelle. Der Service und das Angebot müssen attraktiv gestaltet und die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Anmietung und zur Nutzung müssen ausgearbeitet sein.“ Die größte Herausforderung ist nach Feststellung der Idsteiner Verwaltung derzeit der Betrieb des Cafés im Kulturbahnhof – vor allem hinsichtlich des Personals. Hier müssten weitere Unterstützer gefunden werden. Maßgeblich wird der Idsteiner Kulturbahnhof von Nicole Schreier betrieben, die für die allgemeine Organisation, Marketing und Kommunikation, sowie den Aufbau eines Netzwerks zuständig ist. Olaf Pütz, Dozent und Leiter des Zentrums für Hochschuldidaktik und E-Learning an der Hochschule Fresenius, kümmert sich um den Bereich Bildung und ist die Schnittstelle zwischen der Hochschule und dem Kulturbahnhof. Komplettiert wird das Team mit Matthias Loggen, dessen Zuständigkeit bei allen Themen rund um die Technik liegt. Zufrieden mit dem Start „Ich kann nur sagen: Nach der Vorstellung des Zwischenberichtes bin ich sehr zufrieden mit dieser guten Startphase. Wie ich inzwischen weiß, gibt es jede Menge Anfragen für Veranstaltungen im Kulturbahnhof. Gerade die offenen Veranstaltungen – etwa der jüngste Spieleabend – gehen sehr gut. Da kommen ganz unterschiedliche Menschen jeden Alters zusammen und lernen sich – quasi spielend – kennen“, freut sich Idsteins Bürgermeister Christian Herfurth über den erfolgreichen Auftakt an den Idsteiner Bahngleisen. Aber nicht nur das umfangreiche kulturelle Programm im Kulturbahnhof stimmt den Rathauschef positiv, sondern noch ein ganz anderer Aspekt: „Im Vorfeld des Umbaus zum Kulturbahnhof wurde von Anwohnern befürchtet, dass es laut werden könnte. Wir haben deshalb auch Lautstärkemessungen vorgenommen. Und: Alles spielt sich in einem akzeptablen Rahmen ab, kein Anwohner wird durch zu großen 37 Lärm gestört. Es gab bisher keine Beschwerden aus dem Umfeld. Da zeigt es sich, wie gut diese Sanierung auch in puncto Schallschutz erledigt wurde.“ 38 Idsteiner Zeitung vom 06. Februar 2015 Volles Februar-Programm im Kulturbahnhof IDSTEIN - (red) Im Februar wird im Kulturbahnhof wieder ein abwechslungsreiches Programm geboten. Zum 2. Idsteiner Spieleabend für Acht- bis 88-Jährige treffen sich die Teilnehmer am Freitag, 13. Februar, 18 bis 24 Uhr. Einmal im Monat wird bei freiem Eintritt alles gespielt, was Spaß macht: Kreatives, Strategisches, Kartenspiele, aktuelle Neuerscheinungen, Sondereditionen oder Klassiker. Lieblingsspiele können mitgebracht oder das vorhandene Spieleangebot wie zum Beispiel Risiko, Ubongo & Ubongo 3D, Monopoly, Wissensspektrum, Trivial Pursuit, Tabu XXL, Schlag den Raab, Scrabble 3D und Waka Waka genutzt werden. „Musikalische Zweisamkeit und Liebeshäppchen“ mit dem Duo Zweisam heißt es am Valentinstag, 14. Februar, ab 20 Uhr (Einlass ab 19 Uhr). Das Duo Zweisam erzählt Geschichten von Mann und Frau: Alleinsein und Kennenlernen, große Liebe, Überdruss und Abschiedsschmerz. In wie vielen Spielarten begegnen sich die Geschlechter? Warum streben sie zusammen, obwohl sie grundverschieden sind? Warum lassen sie los, obwohl sie füreinander geschaffen sind? Performance zur Zweisamkeit Birgit Beutler (Gesang, Rezitation, Text) und Wolfgang Hocke (Gitarre, Gesang, Komposition) verbinden in ihren Eigenkompositionen Wort und Musik, Rezitation und Performance zu Bildern von der Zweisamkeit in all ihren Variationen. Sie lassen ihre Zuhörer lachen über die Komik der Missverständnisse und nachdenklich werden über die Verletzlichkeit des Glücks. Voller überraschender Rollenwechsel, facettenreich und in vielen Stimmungslagen führt das Duo Zweisam seine Dialoge über dieses uralte Thema: nachdenklich und melancholisch, direkt und ungeschminkt, skurril und schreiend komisch. Der Eintritt kostet 30 Euro inklusive Buffet; Kartenverkauf ist jeden Freitag von 18 bis 24 Uhr (keine Abendkasse). Ein Computerabend für Senioren wird am Freitag, 20. Februar, 18 bis 24 Uhr, bei freiem Eintritt angeboten. An diesem Abend sollen Berührungsängste gegenüber Technik überwunden sowie Anwendungsprobleme und Fragen geklärt werden. 39 „Open Stage“ heißt es wieder am Freitag, 27. Februar, 18 bis 24 Uhr. An jedem letzten Freitag im Monat um 19 Uhr wird von Musikern für Musiker einiges geboten. Jeder kann sein Instrument – egal, ob Blockflöte, Schlagzeug, Geige oder einfach nur die Stimme – mitbringen. Mikrofon und Anlage sind vorhanden. Der Eintritt ist frei. Die 1. Idsteiner Pflanzen- und Samenbörse steht am Samstag, 28. Februar, 8 bis 15 Uhr, auf dem Programm. Der Eintritt ist frei, die Standgebühr beträgt fünf Euro. Pflanzen, Setzlinge und Samen können getauscht oder verkauft werden. Anmeldungen unter [email protected]. Idsteiner Zeitung vom 24. Februar 2015 40 41 42 43 44 45 Idsteiner Zeitung vom 03. März 2015 46 Idsteiner Zeitung vom 05. März 2015 47 Idsteiner anzeiger vom 12. März 2015 48 Idsteiner Zeitung vom 14. März 2015 Diskussion im Kulturbahnhof zum Abschluss der Mahnwachen in Idstein IDSTEIN (red). Bis an die Zähne bewaffnete junge radikale Muslime, aufgerissene fratzengleiche Münder extremistischer Pegida-Demonstranten, junge fundamentalistische Kämpfer deutscher Herkunftsfamilien im Einsatz für den IS. Die Nachrichten-Bilder dieser Tage führen zum Titel „Woher kommt der Hass?“ der Veranstaltung des Aktionsbündnisses „Wir stehen zusammen. Das Idsteiner Land bleibt bunt!“. Sie findet am Montag, 23. März, um 19.30 Uhr im Kulturbahnhof Idstein, Am Güterbahnhof 2, statt und bildet den Abschluss zu den vier Mahnwachen für Toleranz und Begegnung aller Nationalitäten, Religionen und Kulturen im Idsteiner Land. Der muslimische Gefängnisseelsorger Husamuddin Meyer aus Wiesbaden berichtet unter anderem über seine Erfahrungen und Gespräche mit jungen Erwachsenen islamischen Glaubens im Strafvollzug. Eine anschließende Diskussion mit den Zuhörern seines Kurzvortrags ist ausdrücklich erwünscht. Das Aktionsbündnis möchte mit dem Abschluss der Mahnwachen gleichzeitig die Impulse der einzelnen Vorbereitungsteams und Wortbeiträge aufnehmen: Weitere Schritte zu Begegnung, Zuhören und gegenseitigem Verstehen der im Idsteiner Land lebenden Menschen unterschiedlicher Herkunft sollen gemeinsam angestoßen werden. Daher sind explizit auch alle Interessierten eingeladen, die nicht zu den Mahnwachen kommen konnten, aber an der offenen, toleranten und pluralen deutschen VielfaltsGesellschaft mitbauen wollen – hier vor Ort im unmittelbaren Lebensumfeld. „Wo persönliches Kennenlernen, gegenseitiges Unterstützen und Vertrauen wachsen, schwindet der Nährboden für blinden Hass und Gewalt!“, so die Veranstalter. 49 Idsteiner Zeitung vom 14. März 2015 „Sprechblasen“ im Kulturbahnhof IDSTEIN - (red). Mit ihrem Programm „Verschlossene Gesellschaft“ präsentieren „Die Sprechblasen“ am Samstag, 21. März, im Kulturbahnhof feinstes, sprachorientiertes politisches Kabarett. Es geht darum, dass alles immer grenzenloser wird – die Möglichkeiten, die Chancen, die Risiken. „Gleichzeitig scheint sich unsere Gesellschaft mehr und mehr zu verschließen. Eingrenzung, Abgrenzung, Ausgrenzung – wo immer wir einen Unterschied ausmachen können, wird er konsequent genutzt. Da kämpft Jung gegen Krank, Alt gegen Arm, Vegetarier gegen Raucher, Hetero gegen Homo sapiens, Kinderlos gegen Arbeitslos“, beobachten Marion Diefenbach und Heinz Lewandowski. In einer Folge skurril überzeichneter Alltagssituationen führen sie durch eine zunehmend verschlossene Gesellschaft und zeichnen mit dem spitzen Bleistift der Satire Ungereimtheiten nach. 50 Idsteiner Zeitung vom 16. März 2015 „Rampenferkelei“: Kleinkunst mit Überraschungen im Kulturbahnhof Idstein Rampenferkelei im Kulturbahnhof: Frank Bernhard Friedrichs mit seiner KasperHandpuppe (links) und aus dem Publikum ein Haus und zwei Bäume ... Foto: wita/Mallmann Von Beke Heeren-Pradt IDSTEIN „Überraschung“ – das war so ein wenig das Motto, unter dem am Freitagabend im Kulturbahnhof die „erste Idsteiner Rampenferkelei“ über die Bühne ging. 51 „Rampenferkelei“? So wirklich konnte sich wohl niemand etwas unter diesem Titel vorstellen, ehe sich der (imaginäre) Vorhang im Kulturbahnhof hob. Das Programm mit sieben Show-Acts auf der kleinen Bühne brachte dem Publikum, das sich auf einen Überraschungsabend eingelassen hatte, jede Menge Kurzweil. Kreativität und Originalität – so könnte man vielleicht den gemeinsamen Nenner der sehr unterschiedlichen Beiträge charakterisieren. Und dann gibt es bei allen einen mindestens mittelbaren Bezug zu Idstein und der Organisatorin des Events, Kerstin Schulze-Dieckhoff, selbst Künstlerin, Yoga-Lehrerin, Coach. Sie hatte die Idee, eine offene Bühne anzubieten für alle, die sich und ihre Künste präsentieren möchten. Um es vorwegzunehmen: Die „Erste Idsteiner Rampenferkelei“ bot einen unterhaltsamen Abend und einige Entdeckungen. Chansons bissig-böse Nicht ganz neu in Idstein ist die Sängerin und Entertainerin Elsbeth Haak, die schon mehrfach mit unterschiedlichen Programmen in der Hexenturmstadt zu Gast war. Als „Elsbeth und Marius“, die sonst das Duo „Haak & Closca“ bilden, waren sie und Pianist Marius Closca der Auftakt des Programms. Poetisch, traurig, zuweilen bissigböse und mit schwarzem Humor kamen ihre Chansons daher. Elsbeth Haak sang vom Verlassen-Werden („…schwarz ist mein türkises Meer geworden…“) und von der Rache der Getäuschten („Ich wollte doch nur ein winzig-kleines Stück vom großen Glück“). Liedermacher und Puppenspieler Frank Bernhard Friedrichs kam mit seiner Gitarre und mit Kasper und Räuber als Handpuppen, die sich als sehr eigenständig und frech erwiesen und ihm gewissermaßen die Show stahlen. Dieter Hoffmann hatte neben seiner Gitarre auch buchstäblich ein „Rampenferkel“ mit dabei auf der Bühne. „Dieter spielt den Blues“ – hieß die Ankündigung für diesen letzten Programmpunkt, und Hoffmann erwies sich als temperamentvoller Interpret dieses Genres: „Ich tu’s, ich spiel den Blues, das ist meine Musik, wenn’s mir dreckig geht“, sang er eigene Kompositionen mit Hingabe. Musikalisch ging es auch bei dem Gesangsquartett „Viersoloopen“ aus Frankfurt zu. „Swingen ohne Kapelle“ – wurden die Sänger angekündigt. In der Tat schaffte es das Quartett, das in dieser Formation noch nicht sehr lange gemeinsam musiziert und auftritt, ausschließlich mit seinen Stimmen eine erstaunliche klangliche Bandbreite zu produzieren. Zu hören waren drei Songs: Cole Porters „Let‘s do it“ in der deutschen Version „Sei mal verliebt“ von Hildegard Knef, „Lost in the Stars“ von Kurt Weill und das brasilianische Lied „Sina“, das mit einer Menge Rhythmus begeisterte. Aber nicht nur musikalische Beiträge hatte das Programm: Axel Lechtenbörger aus Hohenstein las eine seiner Geschichten über das Ferkel Etepetete auf dem vor allem von Schweinen bewohnten Planeten Porko – irgendwie passend zum Titel der Veranstaltung. Die Klänge der Gongs 52 Drei selbst verfasste Gedichte der Autorin Sandra entfernten sich eher aus der mitunter „schweinischen“ Wirklichkeit hin ins Transzendente, während die Musiktherapeutin Linda Ludewig-Nold vom Schloss Freudenberg in Wiesbaden den „irdischen“ Raum des ehemaligen Güterbahnhofs mit den archaischen Klängen ihrer großen Gongs füllte. 53 54
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