24 °Sport Sport° Montag, 16. März 2015 · Nr. 63 Ein Damen-Doppel der besonderen Art Novum bei der Sportlerwahl: Elisabeth Wolf und Jil-Sophie Eckert gleichauf – Auch Demian Raab und SVG Lüneburg triumphieren Gruppenbild mit Damen: Landrat Manfred Nahrstedt (l.) und Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Karl Reinhold Mai ehrten die glücklichen Sportlerinnen des Jahres 2014, Elisabeth Wolf (l.) und Jil-Sophie Eckert. Foto: t & w dub Lüneburg. Die Mannschaft des Jahres war verhindert. Als Lüneburgs Sportler des Jahres 2014 proklamiert wurden, bäumten sich die BundesligaVolleyballer der SVG Lüneburg ein paar Kilometer Luftlinie entfernt gerade im Playoff-Vierr telfinale gegen die Niederlage gegen den TV Bühl auf. Dafür gab es als „Ersatz“ gleich zwei Sportlerinnen des Jahres: „Machen Sie sich auf etwas gefasst“, kündigte Moderator Dirk Böge das absolute Novum an: Tischtennis-Spielerin Elisabeth Wolf und der Wildwasser-Kanutin Jil-Sophie Eckert hatten exakt die gleiche Anzahl von Stimmen bei der LZ-Publikumswahl auf sich vereinigt. Fast ebenso deutlich wie die SVG bei den Mannschaften setzte sich Tennis-Jungprofi Damian Raab bei den Sportlern durch. Die Verkündung der Sportler des Jahres 2014 war das i-Tüpfelchen der wiederum rundum gelungenen Sportgala, präsentiert von der Sparkasse und der Landeszeitung. Die Vamos-Bühne gehörte weit mehr als 200 Aktiven, die 2014 von der Landesebene aufwärts bis hin zu Weltmeisterschaften erfolgreich waren. Landrat Manfred Nahrstedt vom diesmal als Gastgeber auftretenden Landkreis, Lüneburgs Bürr germeister Eduard Kolle, der Sparkassen-Vorstandsvorsitzende Karl Reinhold Mai und LZ-Geschäftsführer Christian v. Stern ehrten Lüneburgs Beste mit dem beliebten Glas-Quader, in den diesmal das 3D-Bild eines Hockeyspielers eingelasert war. In Wort und Bild glänzend in Szene gesetzt wurden die Aktiven von Video-Filmer Frank Lübberstedt. „The same procedure as every year, Dirk!“ Dank Plaudertasche Böge geriet der gut dreistündige Ehrungsmarathon wieder zu einer spaßig, spritzigen Angelegenheit, bei der so manche Geheimnisse des Sports gelüftet wurden. Etwa über ,,Hilfsmittel im Alter“, bei denen es sich nun nicht um blaue Aufputschtabletten handelt, vielmehr um stützende Handschuhe für Zwar ging das Viertelfinal-Playoffspiel verloren, doch danach durfte sich die SVG in der Gellersenhalle noch über den Titel der Mannschaft des Jahres freuen. Ein guter Trost. Foto: be Bowlingspieler, wie Rolf-Erich Thiel vom Ochmisser SV aufklärte, schließlich bewegen sie im Wettkampf bis zu fünf Zentner aus dem Arm. Oder dass Tanzen ,,die letzte Domäne des Mannes“ ist – weil, wie Jens von Wiegen (VfL Lüneburg) ausführte, der Mann auf dem Parr kett die Aufgabe hat, die Frau zu führen. Eishockeyspielerin Carina Hannebohm nutzte die Bühne, um auch jenen zu danken, ohne die Erfolge neben Verein, Trainer und Betreuer nicht machbar sind: ,,Danke, Mama, für 20 Jahre Unterstützung.“ Die Hilfestellung von Eltern und Großeltern, sie gehört einfach dazu; wie später unisono die beiden 18-jährigen Sportlerinnen des Jahres und Raab (21) hervorr hoben. Und der Tennisspieler dankte in diesem Zusammehang gleich noch einmal beim Gymnasium Oedeme für die Unterstützung, die sich schließließlich in ,,40 bis 50 Fehltagen“ ausdrückte. Und was familiärer Zusammenhalt auch im Sport bedeutet, zeigt sich im Hause oder besser Team Eckert. Vater Matthias gehörte in den 80er-Jahren zu den besten Wildwasserfahrern, sein ihm nacheifernder Sohn Jasper wars Raabs Vorr gänger 2013, und Jil-Sophie triumphierte nun bei den Damen, nachdem sie zuvor schon Lüneburger Jugendsportlerin 2011 war. Der Sport als Familiensache. Temperamentvoll wie immer präsentierten die Funny Skippers des MTV Treubund bei den Show-Acts die hohe und nahezu perfekte Kunst des Seilspringens, während der Bremer Guido Salge die mehr als 400 Gäste durch Lichtshow-Jonglagen und Darbietungen mit verschiedenen LED-Poi-Strahleneffekten verzauberte. „Auf Wiedersehen bis zum nächsten Mal“, verabschiedete Böge Lüneburgs Beste. Und viele von ihnen werden 2016 wieder dabei sein, weil sie schon in diesem Jahr wieder auf Landes- und Bundesebene err folgreich waren. Wenn die Bühne glüht M Die Funny Skippers des MTV Treubund begeisterten das Publikum mit einer fetzigen Ropeskipping-Show. Nach ihrem Auftritt fuhren die Funny Skippers sofort weiter in die Foto: t & w Gellersenhalle, um dort noch bei den Volleyballern aufzutreten. LZ-Geschäftsführer Christian von Stern (l.) übergab die Preise des LZ-Gewinnspiels an Sabine Meyer (Reisegutschein) und Matthias Koch (Multimedia-Gutschein). Rechts: Moderator Dirk Böge, Foto: t & w der wieder einmal gekonnt durch das Programm führte. Träume von Wimbledon und der Bundesliga Lüneburgs Sportler des Jahres und ihre Reaktionen auf die kuriose Wahl – „Toll, dass beide gewonnen haben“ J Demian Raab freute sich, dass er in seiner Heimat zum Sportler des Jahres gewählt wurde. Foto: t & w il-Sophie Eckert und Elisabeth Wolf schauten sich auch nach der Ehrung noch ungläubig an. „Es ist toll, dass beide gewonnen haben. So können wir unsere Freude teilen“, meinte Jil-Sophie in Richtung von Elisabeh Wolf. „Absolut cool“, pflichtete ihr das 18-jährige Tischtennis-Ass des Dahlenburger SK bei. Doppelte Freude also bei Lüneburgs Sportlerinnen des Jahres. Erstmals bei der Publikumswahl gab es ein Stimmenpatt. Die Wildwasserr rennsportlerin aus Barum und Elisabeh Wolf hatten exakt die gleiche Stimmenzahl auf sich vereinigt, wurden beide ausgezeichnet. Für die Familie Eckert ist nach dem Sieg ihres Bruders Jasper im Vorjahr bereits der zweite Titel in Folge. „Aber keine Angst, mehr sind wir nicht“, meinte Jil-Sophie grinsend. Die 18-Jährige studiert mittlerweile im 1. Semester Wirtschaftspsychologie an der Leuphana. „Die Leuphana-Universität hat sich als Partner-Uni des Spitzensports positioniert. Das schafft mir hervorragende Bedingungen, wenn es zum Beispiel darum geht, wegen eines Wettkampfes mal eine Klausur zu verschieben“, erklärt sie. Für Elisabeth Wolf steht erstmal das Abitur an. Sportlich weiß sie bereits ganz genau, wo sie hin will: „Mein großer Traum ist die Bundesliga. Über den Titel der Sportlerin des Jahres bin ich total glücklich. Er ist für mich ein zusätzlicher Ansporn, meine Ziele zu verr folgen.“ Mit 18 Jahren im Damen-Bereich bereits so erfolgreich zu sein und vor allem so kaltschnäuzig aufzutreten, ist außergewöhlich. Das Selbstbewusstsein ist eine ihrer Stärken. „Früher war ich total schüchtern“, erklärt sie, aber dann hat mir mein Trainer Martin Dyzmann vermittelt, dass das Selbstvertrauen ganz wichtig ist. Er hat gesagt ‚Du musst eine Persönlichkeit am Tisch sein‘. Das versuche ich umzusetzen.“ Demian Raab ließ eigens ein Tennis-Turnier in Kroatien sausen, um bei der Sportlerehrung dabei zu sein. „Ich bin glücklich darüber, dass meine Erfolge hier wahr genommen werden. Denn Lüneburg ist meine Heimatstadt. Und wird es immer bleiben“, so der 21-Jährige. Sein großes Ziel ist es, unter die Top 100 der Welt zu kommen. „Ein Traum würde wahr werden, würde ich in zwei bis drei Jahren in Wimbledon aufschlagen.“ Bei seinem Ehrgeiz darf man ihm das zutrauen. Und wenn er zwischendurch mal eine Pause braucht, kommt er nach Hause: „In Lüneburg kann ich meinen so Akku aufladen.“ an sah ihn selbst kaum auf der Bühne, und trotzdem sah man seine beeindruckende Show: Der Bremer Lichtakrobatik-Künstler Guido Salge verzauberte die Zuschauer mit LED-Lichteffekten und Jonglagen. Foto: t & w SPORT in Lüneburg präsentiert von: Sportlerin des Jahres 1. Jil-Sophie Eckert 324 Stimmen 1. Elisabeth Wolf 324 3. Susanne Wischmann 262 Sportler des Jahres 1. Demian Raab 2. Sören Mennerich 3. Musa Bisultanov 398 323 174 Mannschaft des Jahres 1. SVG Lüneburg 2. TSV Bardowick 3. Lüneburger SK 557 273 94
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