Top Reise Top Reise Die Strandseite des Hotel Atlantis Zwischen Orient und Okzident DUBAI – eine Reise in 1001 Nacht der Superlative ein Reisebericht von Thomas Henne Unsere Reise beginnt mit der Fahrt von unserem Kreuzfahrtschiff zum Hotel Atlantis, ja dem berühmten Hotel am Zenith der Palme von Dubai. Wenn man auf den, eigens für die Bebauung, dem Meer mit Aufschüttung abgetrotzten Bereich der Jumeirah Palme von Dubai fährt und das gigantische Hotel auf sich zukommen sieht, beginnt man langsam an die orientalischen Märchen zu glauben. So unwirklich erscheint einem hier die Tatsache, dass noch vor 20 Jahren an dieser Stelle nur Meer war und sonst Nichts. Aber diesen Satz, „früher war hier nichts“, hören wir im Laufe der nächsten drei Tage noch öfter. 110 Top D enn noch vor rund 60 Jahren standen hier, wo heute eine der modernsten Städte der Welt zum Himmel ragt, nur ein paar nomadische Lehm- und Palmenhütten. Nun, das ist gar nicht so lange her. Erst als gegen Ende der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts Öl gefunden wurde und die Emire von sieben Emiraten sich zu den „Vereinigten Arabischen Emiraten“ zusammenschlossen, begann mitten in der Wüste eine arabische Blume zu blühen, die ihres Gleichen sucht. Zwar ist Abu Dhabi die Hauptstadt der VAE, aber in Dubai spielt sich das geschäftliche und gesellschaftliche Leben der Emiratevereinigung ab. Hier hat man zeitig verstanden, dass die hiesigen Ölfunde nur noch maximal 20 Jahre anhalten und sich daran gemacht, Dubai zu einer der quirligsten und im sprichwörtlichen Sinn fantastischsten Metropolen der Welt zu entwickeln. Dubai ist eine Ansammlung von Superlativen, alles was hier glänzt, ist höchstwahrscheinlich auch aus Gold- so zumindest in einigen Hotelanlagen des Emirats. Fast ehrfurchtsvoll betreten wir die atemberaubende Empfangshalle des Hotel Atlantis. In der Mitte ragt eine 18 Meter hohe Glasskulptur aus einem Brunnen und scheint das Wasser mit der Sonne zu verbinden. 3000 gläserne, mundgeblasene Einzelteile hat der Künstler Dale Chihuly aus Chicago zu einem einzigartigen Kunstwerk verbunden, das den Raum mit Anmut und Glanz füllt. 1500 Zimmer hat das gigantische Ressort, bei dem der Name Programm ist. Das Hotel der Luxusklasse erzählt in allen Ecken eine Geschichte. Man hat, so die fantasievolle Hotelchronik, beim Aufschütten der Palme, das sagenumwobene, untergegangene Atlantis gefunden und an der Stelle das Hotel Atlantis gebaut. Schon der Chihuly-Brunnen weist auf diese mythische Geschichte hin. Wir checken in einer separierten Rezeptions-Lounge ein und werden nicht nur mit freundlichstem Lächeln, sondern auch mit einem frisch gepressten Orangesaft empfangen. Selbstverständlich entlässt man uns nicht alleine, sondern schickt uns eine freundliche Begleitung mit auf unser Zimmer im 19 Stockwerk mit Blick auf die Palme. Umwerfend! Besonders am Abend öffnet sich der Vorhang zu einem phänomenalen Anblick: das nächtliche Dubai liegt in seiner vollen Ausdehnung zu unseren Füßen. Sind wir wirklich da, oder träumen wir noch von einem Märchen aus 1001 Nacht? Ein erster Rundgang durch und um das Hotel offenbart, was wir längst erahnten: Es ist wie in einer Märchenwelt. Überall erinnern maritime und florale Figuren, Muscheln, Fische und allerlei Seegetier an die Atlantis-Entdeckung. Der riesige Royal-Pool im Zentrum der Top 111 Top Reise Top Reise 7. Die Mythen- und Sagenwelt „Lost Chambers“ visualisiert sehr lebendig, wie die versunkene Stadt Atlantis hätte ausgesehen haben können 8. Zauberhafte Reflexion der Giganten in der Sheikh Zayed-Road 9. In großer Höhe wirft der gigantischer Turm einen Schatten im Himmel 10. Eindrucksvolle Lichtkuppel in der Mall oft the Emirates 11. Eines der zwei Schlafzimmer in der Präsidenten-Suite im „Burj al Arab“ 7. 8. 9. 2. 3. 4. 10. 11. 1. 1. Eindrucksvolle Panoramafahrt durch die Sheikh Zayed-Road, der Stadtautobahn von Dubai 5. 4. 2. Blick aus dem obersten Stockwerk im „Burj al Arab“ im höchsten Atrium der Welt hinab in die Lobby 3. Die Präsidenten-Suite im „Burj al Arab“ 4. Mit viel Liebe zum Detail wird in der untergegangenen Welt „Lost Chambers“ die Geschichte von Atlantis erzählt 5. Die phänomenalen, allabendlichen Wasserspiele am Fuße des Burj Khalifa 6. 112 Top Anlage lädt zum Reinspringen ein, ist er doch im arabischen Winter (Temperaturen zwischen 25 und 27 Grad C) beheizt und wird im Sommer (Temperaturen zwischen 45 und 50 Grad C) gekühlt. Man könnte stundenlang alle Details der Anlage betrachten und fände immer wieder neue Figuren und Motive aus der vergangenen Welt von Atlantis. Das Zentrum des Hotels ist, wie könnte es anders sein, eine Aquariumsanlage, die etwa die Größe eines 4-Familienhauses hat. 65000 Fische, darunter zahlreiche bis zu zwei Meter große Haie und riesige Rochen finden hier ein gemütliches, wenngleich exhibitionistisches Zuhause, denn, wie wir bald feststellen werden, kann man von vielen Stellen des Hotels das lebendige Treiben im Becken beobachten. Wir treffen die Pressechefin des Hauses, Maraika van Wessem, die uns die schönsten Stellen im Hause zeigt. Hierzu gehören unzweifelhaft die Neptune- und Poseidon-Suiten. Die Schlafzimmer und Bäder dieser Suiten liegen unterhalb der Wasseroberfläche und man kann beim Erwachen, oder beim Baden den Fischen in die Augen schauen. Ab 6000 EURO pro Nacht live zu erleben. Unglaublich beeindruckend. Die vielen Fische, Korallen, Seesterne- und Pferdchen brauchen viel Fürsorge und Pflege. Eigens hierfür wurde ein riesiges Fisch-Hospital eingerichtet und fachkundiges Personal engagiert. Hier werden nicht nur die kranken Tiere gepflegt, sondern auch für ausreichend Nachwuchs gesorgt. Dass die großen Fische die kleinen nicht fressen (was allerdings schon ab und an einmal passieren kann), bekommt jede Art ihr spezifisches Futter, das mehrmals täglich verabreicht wird. So ist sichergestellt, dass die Tiere immer satt sind und nicht Lust auf die Jagd bekommen. Man stelle sich ein Hai-Frühstück vor dem Schlafzimmerfenster in der Neptune-Suite vor, wenn man die Augen aufschlägt... Ein besonderes maritimes Highlight ist die Erlebniswelt „Lost Chambers“. Hier wird Atlantis ausgelebt. Wie in Käptän Nemos U-Boot „Nautilus“, das Jules Verne erfand, ist hier die schillernde Welt der versunkenen Stadt aufgebaut. Natürlich hat das ganze etwas von Disney-World, aber ganz ehrlich, wer hier, umringt von den tausenden Fischen, diese Atlantis-Präsentation erlebt, wird fast träumerisch in eine lebendige Fantasiewelt gezogen- ob er will, oder nicht! Wir dürfen im einzigartigen Aquariums-Restaurant „Ossiano“ an einem Tisch direkt am Fenster zur Atlantis- Unterwasserwelt Platz nehmen. Man findet kaum Worte für dieses grandiose Schauspiel, das man hier während des wunderbaren Dinners erlebt. Riesige Fischschwärme, fast schwebende Rochen, und beängstigend große Haie schwimmen an uns vorbei, als wir den besten Lachs verspeisen, den eine Küche zubereiten kann. Wir wollten nicht mehr weg von Top 113 Top Reise Top Reise 15. Der berühmte Hotelturm „Burj al Arab“ 16. Das eindrucksvolle Entrée im Hotel Atlantis mit der Glasskulptur von Dale Chihuly 17. Der Speisesaal in der Präsidenten-Suite im „Burj al Arab“ 12. Das grandiose Hotel Atlantis 13. Dinieren am Aquarium: das Restaurant „AL MAHARA“ im „Burj al Arab“ 14. Blick zum Hotel Atlantis aus dem 24. Stockwerk des „Burj al Arab“ 12. 19. 18. 13. 14. hier! Das Dinner war reif für mindesten drei Michelin-Sterne, der Service könnte beim Emir von Dubai nicht besser sein- wir werden verwöhnt, wie der Scheich und seine Lieblingsfrau persönlich. Wir sind angekommen im Märchen von Sindbad dem Seefahrer... Am nächsten Tag widmen wir uns einmal der Stadt und erkunden die Highlights der Oasenmetropole inmitten der Wüste. Wir fahren zum Burj Khalifa, dem mit 828 m höchsten Gebäude der Welt. Doch wer die langen Schlangen und die völlig überhöhten Auffahrpreise ins 124. Stockwerk umgehen und stattdessen den VIP-Service mit exklusiver Liftfahrt erleben möchte, dem kann man nur empfehlen, einen Lunch oder ein Dinner im welthöchsten Restaurant, dem „AT.MOSPHERE“ zu buchen. Alleine der Auftritt im Empfangsbereich des Armani- 114 Top Hotels, den man ohne Buchung allerdings nicht betreten kann, ist ein besonderes Erlebnis. Der Restaurantleiter, Jakob Yamac, der aus Deutschland stammt, zeigt uns persönlich das einmalige Restaurant in über 440 m Höhe. Hier wird uns erstmals deutlich, wie einzigartig diese Oase der modernen Welt wirklich ist, denn von hier oben sieht man, dass rings um Dubai nichts ist, als Sandwüste. Wer einen Fensterplatz ergattert, wird hier so schnell nicht wieder weg wollen. Der umwerfende Blick, in Verbindung mit kulinarischen Genüssen auf höchstem Niveau, wird jedem unvergesslich bleiben. Aber wir wollen ja noch eine Menge sehen und fahren in nur knapp einer Minute wieder zum Basement, wo wir Dubais größte Mall durchkämmen. Zwar gibt es hier auch ein Aquarium inmitten des Gebäudes, aber wir haben ja unser Atlantis... Die normalen Mall-Sektoren gleichen hiesigen nur zu sehr- natürlich 20 mal größer, aber der „Souk“ der Mall, der wie ein orientalischer Markt mit kleinen Läden und einer wunderbaren Atmosphäre gestaltet ist, ist sehenswert! Wir besteigen nun einen Hop-on-hop-off-Sightseeing-Bus, da Dubai keine Stadt ist, die man zu Fuß erkunden kann. Zu groß sind die Strecken zwischen den einzelnen „Points of Interest“. Die Fahrt in diesem Cabriolet-Bus entführt uns zunächst in die Welt der Skyscrapers von Dubai. Im Finanzviertel und an der Stadtautobahn „Sheikh Zayed-Road“, kann man den Blick nicht mehr zum Boden richten. Gigantische Hochhäuser in teils futuristischem Design säumen die Straßen und vermitteln hautnah die Richtung, wo Dubai noch hin will: ganz nach oben... Als Kontrast zu dieser modernen Welt erkunden wir auch die alte Welt, das historische Dubai, das man besonders im Dubai-Museum im alten Al-Fahidi-Fort erleben kann. Hier, wo die Häuser noch überschaubar hoch sind, findet man auch das ursprüngliche Dubai, den alten Orient mit seinem berühmten Gewürzsouk und dem legendären Goldsouk, wo orientalische Goldschmiedekunst in allen Facetten angeboten wird. 18. Grandioser Blick aus dem höchsten Restaurant der Welt, dem „AT.MOSPHERE“ in 442 Meter Höhe 19. Was hier glänzt ist aus Gold: märchenhaft anmutende Architektur, gepaart mit exorbitantem Luxus: Das Hotel „Burj al Arab“ Angeblich tragen die zum Teil völlig verschleierten Frauen der zahlreichen Millionäre in Dubai das detailreiche Geschmeide unter der Burka. Da hängen dann mal schnell 100000 Euro und mehr an der Brust- und keiner siehts... Im Stadtteil Deira fährt man auch an den unzähligen Dhaus am Dubai Creek vorbei, die von den Wurzeln des Emirats 15. als orientalische Handelszentrale erzählen. Hier wurden schon seit Jahrhunderten die Waren aus aller Welt angeliefert. Natürlich gehört zu einem Besuch in Dubai die allabendlichen Fontänen-Spiele am „Lake Burj Dubai“, ein künstlicher angelegter See mit der größten Wasserfontäne der Welt, der „Dubai Fountain“. Täglich um 18.00 Uhr startet die Wasser- Licht- und Klangshow im halbstündigen Rhythmus. Mal zu arabischer, mal zu westlicher Musik springen und tanzen die bis zu 150 Meter hohen Fontänen in den Nachthimmel - mit Tisch abräumt, um ihn mit 12 (!) Schalen, gefüllt mit den leckersten Köstlichkeiten des Morgenlandes, zu bedecken, wurde uns klar, dass dieses arabische Dinner etwas ganz Besonderes ist. Das mit den 12 Schalen ist übrigens nur die Vorspeise... Gefolgt von einem zweiten „Starter“ und einer riesigen Grillplatte, mit der 16. 17. 18. 19. Gänsehautgarantie! Wir erleben ein Fontänen-Arrangement zu Enrique Iglesias Ballade „Héroe“- romantischer geht’s nicht! Man sollte sich die Fontänen vom Fuße des Burj Khalifa anschauen, da eine Auffahrt zur Aussichtsplattform sehr stressig sein kann. Ab 18 Uhr sind diese Termine besonders ausgebucht, lange Wartezeiten für die Auffahrt sind angesagt, aber bis zu einer Stunde in der Schlange stehen beim Versuch, wieder herunter zu kommen. Der Abend geht sehr arabisch zu Ende: Wir erleben ein orientalisches Dinner im „Levantine“, ein weiteres von rund 22 Restaurants im Atlantis Hotel. Schon als der Kellner den alleine schon 4 Personen hätten satt werden können. Versüßt, im sprichwörtlichen Sinn, wurde der Abend natürlich mit klassischen orientalischen Dessertvariationen und einer Bauchtanzvorführung der Spitzenklasse. Abgerundet wird das kulinarische Event mit einer Tasse arabischem Tee. Am nächsten Tag haben wir einen Termin mit der Chefin der Öffentlichkeitsarbeit im Burj al Arab, Izabel Hamilton, dem wohl inzwischen berühmtesten Hotel der Welt. Schon die Anfahrt zu diesem beeindruckenden Gebäude, das einem windgeblähten Segel einer arabischen Dhau ähnelt, ist ehrfurchteinflößend. Auch hier kommt man nicht einmal in die Nähe Top 115 Top Reise Top Reise 22. 20. 20. Am Dubai-Creek mit der Anlegestelle der Dhaus, kann man ein Hauch vom ursprünglichen, traditionellen Dubai erkennen 23. 21. 65000 Fische brauchen viel Pflege: das hoteleigene Fisch-Hospital im Atlantis 22. Romantische Atmosphäre im „Madinat Jumeirah“ mit Blick zum „Burj al Arab“ 23. Blick über die Palme nach Dubai vom 19 Stockwerk des Hotel Atlantis 21. des Eingangs, wenn man kein „Appointment“, oder eine „Reservation“ hat. Die charmante PR-Dame, die in Polen geboren ist, fährt zunächst mit uns in die Unterwelt des „Burj al Arab“. In das Restaurant „AL MAHARA“, das tief unter der Erde zu liegen scheint und sich um das, im Zentrum liegende, riesige Aquarium rankt. Von ganz unten fahren wir nach ganz oben, in die Lounge, wo zahlreiche Empfänge und Veranstaltungen stattfinden. Hier sind wir am Gipfel des welthöchsten Atriums angelangt. Der Blick nach unten ist atemberaubend! Doch wenn man gerade denkt, man hat jetzt das Tollste gesehen, öffnet sich uns das Tor zur „Präsidenten- Suite“ im 25. Stockwerkeiner 660 qm großen Suite mit dem grandiosen Ausblick auf die Palme Jumeirah. Die Suite hat zwei Schlafzimmer, mit eigenen Bädern, Arbeits-und Speisezimmer und einem eigenen ButlerService. Eine von zwei Präsidenten-Suites im „Burj al Arab“ muss stets für den Scheich reserviert sein, falls er überraschend zu Besuch kommt. Und dann gibt es noch die „Royal Suite“ mit 780 qm und Marmoraussattung... Es ist ein unvergesslicher Moment, in diesen herrlich eingerichteten Räumen zu stehen, wo man ansonsten niemals hinein kommt (Preis: ab 8000 EURO pro Nacht). Alles was in diesem Hotel glänzt, ist auch aus Gold. Trotz der Pracht und der extremen Präsenz von Edelmetallen fühlt man sich hier sehr wohl. Das Hotel bietet nicht nur extremen Luxus in edelstem Rahmen, sondern auch elegante Gemütlichkeit. Die Farben, die fein aufeinander abgestimmt sind und herrlich mit den edlen Hölzern und Metallen korrespondieren, tauchen das gigantische Haus in einen Hauch von Exklusivität, gepaart mit unbeschreiblicher Schönheit. Wir setzen uns noch einige Zeit in die Lobby und beob- 116 Top 24. 24. Das höchste Bauwerk der Welt, der Burj Khalifa, ist 828 Meter hoch achten das Kommen und Gehen in dieser, so völlig anderen Welt... Nur ein kurzer Fußweg verbindet den „Burj al Arab“ mit dem „Madinat Jumeirah“, ein riesiger Hotelkomplex, der aber nicht so wirkt. Es ist ein, im Stil einer arabischen Zitadelle errichtetes Gebäude und vereint traditionelle Schönheit mit modernen Annehmlichkeiten. Eingebunden in ein zauberhaftes Geflecht orientalischer Souks und einer venezianischen Lagunen- und Kanallandschaft, findet man hier 44 Restaurants und Bars sowie drei große Hotels. Auf den Kanälen kann man mit Booten die Anlage erkunden und wer hier ein Hotelzimmer hat, wird auch mit einem solchen auf dem Wasser zum Zimmer gebracht. Von den Terrassen der Restaurants hat man fast immer einen wunderbaren Blick zur venezianischen Kanalwelt und dem „Burj al Arab“ im Hintergrund. Hier verweilen wir gerne einige Zeit. Die Touristenströme sind schon weg und es ist wunderbar ruhig. Bei einem exotischen Cocktail und ebenso exotischen Eissorten genießen wir den einmaligen Blick zum Wahrzeichen Dubais in einer wahrlich märchenhaften Idylle. Unseren letzten Abend im Atlantis verbringen wir in dem „hippsten“ Chinarestaurant, das die Welt kennt. Haute Cuisine hat man bisher noch nicht mit der Chinesischen Küche in Verbindung gebracht, aber zu unrecht, wie wir jetzt wissen. Schon die Peking-Ente als Vorspeise ist im „YUAN“ derart berühmt, dass die Gäste von weit her anreisen, um sie zu kosten. Ein „Wok-Seared Wagyu Rib Eye Steak“ und ein BBQ-Grillteller mit Ente und Hühnchen bilden die fantastische Hauptspeise, von der man nicht genug bekommen kann. Ein Feuerwerk der Aromen, ein Hauch Exotik und wieder ein bisschen Orientalik schießt über den Gaumen und macht diesen Besuch des Gourmet-Chinesen „YUAN“ zu einem besonderen Geschmackserlebnis. Eine zauberhafte DJane legt dazu loungige Musik auf und man fühlt sich einfach wohl... Der Abschied am nächsten Tag fällt uns nicht leicht. Wir haben uns drei Tage lang fallen lassen in eine Märchenwelt aus 1001 Nacht. Sicherlich ist vieles in diesem Land beeindruckend und atemberaubend. Man sucht stets nach neuen Herausforderungen, die schneller, höher, schwerer erreichbar oder ganz einfach zunächst unmöglich erscheinen. In dieser Welt des Reichtums wird der Blick für die Reale Welt der Einwohner der VAE etwas verstellt. Von den 9 Mill. Einwohnern sind lediglich 900.000 Einheimische. Diese Einheimischen entstammen irgendwie den Urstämmen der Scheichs, die diese Welt kreiert haben. Sie haben alle Rechte, begleiten die höchsten Ämter und unter ihnen ist jeder dritte ein Millionär. Die Scheichs geben von dem Ölreichtum gerne und großzügig an ihre Untertanen ab. Aber die Gastarbeiter, darunter Pakistanis, Inder und Asiaten, dürfen nur zum Arbeiten hier leben. Wer nicht arbeiten kann, muss das Land verlassen. Und diese Menschen arbeiten zum Teil für wenig Geld, leben in überteuerten Wohnungen und finanzieren mit dem restlichen Geld zum Teil mehrere Familien in der Heimat. Das klingt alles sehr hart für unsere sozial verwöhnten deutschen Ohren, ist aber in den VAE vollkommen normal. Wer unangenehm auffällt muss das Land verlassen und so schafft man sich eine einzigartige Sicherheit im Staat, sodass jeder Mensch, ob Mann, ob Frau auch Nachts sicher durch alle Straßen gehen kann, ohne überfallen zu werden. Das war bei uns einst auch einmal so... Klagen hört man über diese Zustände nirgends. Auch wenn es gewählte Herrscher gibt, gibt es eigentlich keine Demokratie. Die Emire bestimmen, wo es lang geht und da das Land in großem Wohlstand und Reichtum lebt, sind Alle mit Allem zufrieden. Erst wenn der mitteilsame pakistanische Taxifahrer, der uns zum Flughafen fährt, erzählt, dass er seine fünf Monate alte Tochter noch nie gesehen hat und auch noch weitere zwei Jahre nicht sehen wird, weil eine Heimreise zu teuer ist, fasst man ganz plötzlich wieder Fuß in der Realität. Dubai- und die Vereinigten Arabischen Emirate- vielleicht doch nur ein Märchen aus dem Morgenland...? Fotos und Text: Thomas Henne Top 117
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