Eltern können durchatmen – Kita

SOMMER-AKTION: „FREIE PRESSE“ ZEIGT VERBORGENE SCHÄTZE | ZEITGESCHEHEN
FreiePresse
PLAUENER ZEITUNG
Freitag, 3. Juli 2015
Gewässernetz
in Leipzig
wächst weiter
LOKALES
KAUSCHWITZ
Grundschul-Wahl
soll flexibler werden
Wassersportler können seit gestern
über die Leipziger Gewässer-Landschaft bis in das Neuseenland im
Süden der Stadt gelangen. Möglich
wurde dies durch den Ausbau des
Karl-Heine-Kanals. Dieser wurde
um 665 Meter verlängert und ist
jetzt an den Lindenauer Hafen angeschlossen. Die Kosten für das Projekt mit einer Bauzeit von drei Jahren lagen bei 9,97 Millionen Euro.
An der Verbindung vom Karl-Heine-Kanal zum Lindenauer Hafen
soll ein neues Stadtgebiet mit bis zu
400 Wohnungen, Gastronomie und
Gewerbe entstehen. Ursprünglich
waren sogar 1000 Wohnungen geplant. Die Idee der Kanal-Verbindung von der Elster an die Saale ist
alt. Der Leipziger Industriepionier
Karl Heine finanzierte vor mehr als
100 Jahren den Bau des nach ihm
benannten Kanals. Mit dem Zweiten Weltkrieg kamen die Arbeiten
zum Erliegen. Der Kanal blieb unFOTO: PETER ENDIG/DPA
vollendet.
Der von der Stadt Plauen erarbeitete sogenannte Schulsprengel besagt, dass Eltern ihre Kinder in eine festgelegte Grundschule schicken müssen. Nur per Ausnahmegenehmigung kommen sie darum herum. Doch die Kauschwitzer und Neundorfer wollen
sich dieser Regelung nicht mehr
fügen. So möchten zum Beispiel
die Eltern von Kauschwitzer Kindern vermehrt nicht, dass ihre
Sprösslinge die Rückertschule in
Haselbrunn besuchen. (pa)
Seite 10: Bericht
PLAUEN
Herzstück von
Kunstwerk vermisst
Das wohl älteste Grabdenkmal
des Vogtlandes wartet in einer
Plauener Werkstatt auf die Lösung eines Rätsels. Gern würde
die Restauratorin das über 350
Jahre alte Kunstwerk aus der Kirche Ruppertsgrün wieder herstellen – wenn nicht ein entscheidendes Originalstück fehlen würde.
Ein Berliner Künstler hat es mitgenommen und unerlaubt verschenkt, so die Kirchengemeinde.
Die Familie des Künstlers aber
sagt: Das Stück ist verschollen.
Seite 11: Bericht
(em)
IN DIESER AUSGABE
Sachsen Institut schlägt
Fernzuglinie von Berlin
ins Vogtland vor
Sport Eine Hotelkette ist
neuer Brustsponsor
des Chemnitzer FC
Kultur Vor 300 Jahren
wurde Fabeldichter Gellert
in Hainichen geboren
Einzelpreis 1,10 Euro
Flüchtlingskinder ohne Eltern –
Sachsen nimmt große Anzahl auf
In Deutschland kommen
jährlich Tausende minderjährige Flüchtlinge an, die
sich allein durchgeschlagen
haben. Der Freistaat
erwartet bis zu 1500.
VON UWE KUHR
DRESDEN — Der Freistaat bereitet sich
für 2016 auf die Aufnahme von 1200
bis 1500 minderjährigen Flüchtlingen vor. Das geht aus Planungen im
Sozialministerium hervor. Für Sachsen bedeutet das einen sprunghaften Anstieg bei dieser als besonders
fürsorgebedürftig geltenden Gruppe
von Flüchtlingen, die allein Europa
erreicht haben. Bisher leben im Freistaat nur etwa 250 solcher Jungflüchtlinge. In Deutschland gab es
Ende 2014 etwa 18.000. Ende dieses
Jahres werden es Schätzungen zufolge weit über 20.000 sein.
Bayern beherbergt und versorgt
inzwischen über 5000 unbegleitete
minderjährige Flüchtlinge, etwa
3000 leben allein in München.
Grund für diese Diskrepanz ist deutsches Jugendhilferecht. Danach
müssen Minderjährige in den Regionen von den Jugendämtern betreut
werden, wo sie aufgegriffen wurden.
So haben sich neben Bayern die Länder Hessen, Nordrhein-Westfalen,
Bremen und Hamburg zu besonderen Brennpunkten entwickelt. Dort
enden wichtige Verkehrswege, gibt
es Flug- und Seehäfen. Seit September schlagen diese Länder Alarm,
weil sie kaum noch Betreuungsstandards aufrechterhalten können.
Nun sollen die minderjährigen
Ankömmlinge
deutschlandweit
nach einem bestimmten Schlüssel
auf alle Länder verteilt werden. Ein
entsprechendes Gesetz bereitet die
Berliner CDU/SPD-Koalition vor, das
am 15. Juli bereits ins Kabinett
kommt. Gleichzeitig sollen nach jetzigem Stand der Verhandlungen die
stark betroffenen Länder ruckartig
entlastet werden. Sachsen wir, gemessen an seinem Einwohneranteil
unter den Ländern, künftig etwa 700
Jungflüchtlinge im Jahr aufnehmen,
im nächsten Jahr wäre es wahrscheinlich einmalig aber die doppelte Anzahl: bis zu 1500. Das Plus
kommt absehbar aus Bayern. Ihre
Betreuung liegt bei den Landkreisen
und kreisfreien Städten. Von dort
gibt es Kritik, weil viele Fragen wie
die Finanzierung nicht geklärt seien.
Sachsens Sozialministerin Barba-
ra Klepsch (CDU) sieht eine „enorme Herausforderung“. Neben der
Unterbringung gehe es um den Besuch von Schulen sowie die Organisation einer sozialen und psychologischen Betreuung. „Es handelt sich
um Kinder, die zum Teil stark traumatisiert sein können“, sagte
Klepsch. „Wir sollten sie mit offenem Herzen empfangen.“ Gleichzeitig tritt sie beim Bund auf die Bremse. Sachsen müsse noch entsprechende Strukturen schaffen.
Verbände und Opposition beklagen Zögerlichkeit des Freistaats
Kritik gibt es auch von Trägern der
freien Jugendhilfe und der parlamentarischen Opposition in Sachsen. „Wir
brauchen schnellstmöglich den Startschuss, um Vorbereitungen treffen zu
können“, sagte Hartmut Mann vom
Paritätischen Wohlfahrtsverband. Es
seien zahlreiche bauliche Fragen zu
klären. „Aber der Freistaat hat keinen
Plan“, sagte er. Die Linken-Abgeordnete Annekatrin Klepsch fordert eine
personelle Aufstockung im Landesju-
gendamt und eine finanzielle Entlastung der Kommunen.
Als unbegleiteter minderjähriger
Flüchtling gilt, wer sich allein und
ohne Kontakt zur Familie nach
Deutschland durchgeschlagen hat.
Diese Gruppe ist zu 90 Prozent männlich und überwiegend zwischen 15
und 17 Jahren alt. Nach einer Studie
kamen 2013 etwa 6600 Kinder bis
zum 18. Lebensjahr allein. (uk)
Koalition
streicht die
Kohleabgabe
Kraftwerke in der Lausitz
von Abschaltung verschont
DRESDEN — Die Parteichefs der Regie-
rungskoalition haben sich in der
Nacht zu Donnerstag auf ein Paket
zur Energie- und Klimapolitik geeinigt. Damit soll das Ziel erreicht
werden, den Kohlendioxid-Ausstoß
(CO2) bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Unter anderem sollen bis 2020 Braunkohlekraftwerke mit einer Gesamtleistung von 2,7 Gigawatt schrittweise
vom Netz genommen werden. Vom
Tisch ist damit die ursprünglich geplante Strafabgabe auf alte Kohlekraftwerke. Sachsens Regierung und
der Braunkohle-Kraftwerksbetreiber Vattenfall haben die Entscheidung begrüßt. Kritik kam von Umweltverbänden, Linken und Grünen. Die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) zunächst geplante Klimaschutzabgabe
hätte nach Expertenmeinung auch
zur Abschaltung zweier Kraftwerksblöcke in der Lausitz geführt.
(dpa) Seiten 4/5: Leitartikel/Bericht
Seltene Drucksachen
Sie drucken Bücher voll Kunst –
in Mini-Auflagen, aber mit viel
Fantasie und Herz. Dafür haben
die Frauen von der Chemnitzer
Sonnenberg-Presse einen Preis
erhalten. Mehr über das Trio lesen Sie in der Wochenendbeilage.
WETTER VOR ORT
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Ausführliches Wetter: Ratgeber
50027
GRIECHENLAND
Bizarre Vogelechse
Knappes Rennen bei
Volksabstimmung
Chinesische Forscher haben eine neue Dinosaurier-Art entdeckt
Eine Gruppe vogelartiger Saurier
hat farbenprächtigen Zuwachs bekommen: Chinesische Forscher entdeckten gut erhaltene Überreste eines gefiederten Dinosauriers in der
Provinz Jiangxi im Süden des Landes. Die neue Art ähnele am ehesten
der Gruppe der Oviraptorosauria.
Dies waren gefiederte, aber flugunfähige Dinos aus der Kreidezeit (vor
145 bis 66 Millionen Jahren), deren
Fossilien vor allem in Ostasien und
Nordamerika gefunden wurden. Ihre Vertreter reichen von Exemplaren
in der Größe von Truthähnen bis
hin zu acht Meter langen Sauriern.
Da bei Erdarbeiten für einen neuen Bahnhof in der südchinesischen
Stadt Ganzhou nahezu der komplet-
te Schädel, sieben Halswirbel, Teile
der beiden Flügelarme sowie der Beine gefunden wurden, konnten die
Wissenschaftler das Tier sehr gut re-
konstruieren und mit anderen Urtieren vergleichen. Dies führte auch
zur Einschätzung, dass das Fossil
über Merkmale verfügt, die es recht-
Die Illustration zeigt einen etwa Gans-großen Saurier mit muskulösen Beinen
und einem dunkelgrauen Federkleid.
FOTO: CHUANG ZHAO/NATURE PUBLISHING/DPA
fertigen, von einer neuen Art zu
sprechen.
Unklar ist noch, ob die vogelähnlichen Saurier Alles- oder Pflanzenfresser waren. Lange Zeit ging man
davon aus, dass es sich um Eierdiebe
handelt, woraus sich auch der lateinische Name der Oviraptorosauria
erklärt. Ursache für diesen Irrtum
war der Fundort des ersten Mitglieds
der Gruppe, der sich unmittelbar neben einer Anhäufung fossiler Eier
befand. Daraus wurde geschlossen,
dass der Saurier seinen Schnabel
nutzte, um die Eier anderer Tiere zu
knacken. Tatsächlich handelte es
sich bei dem versteinerten Gelege
um Eier mit Embryonen kleiner
Oviraptorosauria. (dpa) Alice Lanzke
ATHEN — In Griechenland zeichnet
sich einer neuen Umfrage zufolge
ein knappes Rennen bei der Volksabstimmung am Sonntag ab. 47,1 Prozent der Befragten würden am Sonntag für „Ja“ und damit für eine Zustimmung zu den von den internationalen Gläubigern des Landes vorgeschlagenen Reform- und Sparmaßnahmen stimmen. 43,2 Prozent
wären dagegen, ergab die Befragung
im Auftrag der konservativen Zeitung „Eleftheros Typos“. Dafür wurden 1000 Menschen aller Altersgruppen in verschiedenen Teilen
des Landes angesprochen. Finanzminister Gianis Varoufakis kündigte gestern seinen Rücktritt für den
Fall an, dass die Griechen die Sparforderungen der Geldgeber akzeptieren sollten. (dpa)
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53. Jahrgang, Nr. 152, VERLAG UND REDAKTION:
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2 Freie Presse
SACHSEN
Freitag, 3. Juli 2015
Archäologiemuseum führt Besucher in älteste Stätte der Salzgewinnung
NACHRICHTEN
LANDESGARTENSCHAU
Eislaufweltmeister
tauft „Eisprinzessin“
OELSNITZ — Das seltene Spektakel ei-
ner Rosentaufe steht am Sonntag
auf dem Programm der Landesgartenschau Oelsnitz im Erzgebirge.
Als Ehrengast dazu wird Jan Hoffmann, zweifacher Eiskunstlaufweltmeister, erwartet. Unter seiner Mitwirkung soll ab 14.15 Uhr eine weiße Rose von einem der weltweit renommiertesten Rosenzüchter den
Namen „Eisprinzessin“ erhalten. Damit will der Initiator, das Floraland
Gebr. Roth Zwönitz, die lange und
erfolgreiche Eiskunstlauftradition
in Sachsen würdigen. Ab Herbst soll
die Neuzüchtung europaweit in den
Handel kommen. (tw)
AUTO-SCHIEBER
Haftstrafen für
„Krokodil“-Bande
Das Staatliche Museum für Archäologie
DRESDEN — Wegen schweren Ban-
dendiebstahls sind zwei Autodiebe
gestern vom Landgericht Dresden
zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Die Kammer sah es als
erwiesen an, dass sie 2012 und 2013
im Raum Dresden, Pirna und Chemnitz in mehr als zwölf Fällen Autos
und Transporter gestohlen haben.
Eine mitangeklagte 35-Jährige wurde überraschend aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Ihr 45 Jahre
alter Ehemann erhielt siebeneinhalb, sein 35-jähriger Komplize vier
Jahre Haft. Die Mitglieder der tschechischen Bande, der die Polizei den
Namen „Krokodil“ gegeben hatte,
waren im April 2014 in Usti nad Labem gefasst worden. (dpa)
NPD
Spitzenfunktionär
tritt zurück
Der Bundesgeschäftsführer und sächsische Landesvorsitzende der NPD, Holger Szymanski, ist mit sofortiger Wirkung
von seinen Ämtern
zurückgetreten.
Das teilten Bundesund
Landesvorstand der rechtsextremistischen Partei
gestern mit. Für
den Rücktritt gebe es persönliche
Gründe. Nähere Informationen gebe
es nicht, sagte ein Sprecher. Szymanski selbst war nicht erreichbar.
Das NPD-Präsidium will einem
Sprecher zufolge am Dienstag über
die personellen Konsequenzen beraten, der sächsische Landesvorstand
bereits am Samstag (dpa).
FOTO: HENDRIK SCHMIDT/DPA
BERLIN/DRESDEN —
EINWEIHUNG
Sachsen bekommt
Radfahrerkirche
GRIMMA — Am
Elbe-Mulde-Radweg
am Rande von Grimma wird am
Sonntag eine Radfahrerkirche eröffnet. Die St. Martinskirche in Grimma-Nerchau sei die zweite offizielle
Radwegekirche im Freistaat, teilte
das sächsische Landeskirchenamt
gestern mit. Geplant sind zur Eröffnung ein Gottesdienst und ein Gemeindefest. Bundesweit gibt es derzeit mehr als 250 Radwegekirchen.
Die St. Martinskirche soll den Angaben zufolge täglich geöffnet sein
und vor allem Radwanderer zur Einkehr einladen. (epd)
ÜBER FALL
Frauen schlagen
Räuber in die Flucht
LEIPZIG — Die Mitarbeiterin eines
Friseurgeschäfts und eine Kundin
haben sich in Leipzig erfolgreich gegen einen Räuber gewehrt. Mit einem pistolenähnlichen Gegenstand
betrat der Unbekannte das Geschäft
und forderte die Tageseinnahmen,
wie die Polizei gestern mitteilte. Die
Angestellte lehnte die Herausgabe
des Geldes ab. Daraufhin wollte der
Mann die Geldbörse der Kundin haben. Auch sie verneinte, woraufhin
der Täter am Mittwoch ohne Geld
flüchtete. (dpa)
sehen. Sie gehören zur Sammlung des Naturhistorischen Museums in Wien. Die Schau
besteht aus fünf begehbaren Installationen
(linkes Foto), deren Architektur an die Form
von Salzkristallen (rechts unten) erinnert.
Im Inneren sind die Besucher zur Zeitreise in
die Lebenswelt der prähistorischen Bergleute
Chemnitz widmet sich in seiner ersten Sonderausstellung der Salzgewinnung in den österreichischen Alpen. Unter dem Motto „Salz
Berg Werk. Schatzkammer der Alpen“ sind
von heute an rund 250 Exponate aus dem ältesten Salzbergwerk der Welt in Hallstatt zu
(etwa 750 bis 450 v. Chr.) eingeladen. Die
Funde, wie ein Tragesack aus Tierhaut (mittlers Foto), sind zum Teil 3000 Jahre alt. Bilder,
Grafiken, Klänge und Gerüche vermitteln,
wie die Bergleute damals arbeiteten und den
begehrten Rohstoff Salz abbauten und wie
sie zu Reichtum kamen – was zum Beispiel
die Goldausstattung aus einem Frauengrab
FOTOS: UWE MANN
(rechts oben) belegt.
DIE SONDERAUSSTELLUNG ist bis zum 3. Januar 2016
zu sehen. Das Museum am Stefan-Heym-Platz 1 ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, donnerstags
von 10 bis 20 Uhr. Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 3.
Institut schlägt Fernzuglinie
von Berlin ins Vogtland vor
Dresdner Verkehrsplaner
haben ermittelt, wie sich
die Region besser auf der
Schiene anbinden lässt.
Auch in Chemnitz würden
wieder Fernzüge halten.
VON JAN-DIRK FRANKE
HOF — Chemnitz, Zwickau und Plau-
en könnten sich in Zukunft wieder
zu wichtigen Bahnknotenpunkten
entwickeln, an denen auch Fernzüge halten. Das sieht ein Konzept vor,
dass das Institut für Regional- und
Fernverkehrsplanung (IrFP) im Auftrag des Sächsisch-Bayerischen Städtenetzes entwickelt hat. Gestern
wurde es in Hof vorgestellt.
Die Dresdner Planer zeigen darin,
was alles möglich wäre, um Südwestsachsen und Oberfranken besser anzubinden. Danach könnten etwa Reisende aus Städten wie Freiberg oder Plauen im Stundentakt
nach Nürnberg fahren – ohne in Hof
umsteigen zu müssen. In Chemnitz
wäre auch zweistündlich ein Anschluss nach Berlin möglich. Das
wäre in 2:18 Stunden zu schaffen, eine Viertelstunde weniger als die
Fahrt heute über Leipzig dauert. Aller zwei Stunden könnte auch ein IC
aus Hannover in Chemnitz halten.
Von Zwickau aus könnten Reisende in knapp drei Stunden nach
Berlin kommen, sagte IrFP-Experte
Carsten Weber. Entweder mit Umstieg in Chemnitz oder via Leipzig.
Bei letzterer Variante setzt das Institut zusätzliche Fernzüge zwischen
Leipzig und Berlin voraus, die zeitversetzt zu den jetzigen ICEs fahren.
Das würde auch den Plauenern zugute kommen, die damit eine umsteigefreie Verbindung in die Hauptstadt erhalten würden. Verlängere
man diese Züge nach Süden, böten
sich in Eger (Cheb) Anschlüsse gen
Karlsbad sowie über Pilsen nach
Prag an. Die Züge könnten dabei
Halte in Bad Elster, Bad Brambach
oder Franzensbad einlegen. „Damit
erhalten die westsächsischen und
auch die böhmischen Bäder eine gute Anbindung an Berlin“, schreiben
die Autoren. Daneben schlagen sie
eine Verlängerung der Linie München-Regensburg-Hof über Plauen
nach Leipzig vor.
Voraussetzung für das Konzept
sind allerdings – auch das schlüsselt
die Studie auf – diverse Investitionen in die Infrastruktur. Vor allem
müssten auf bayerischer Seite die
Trassen von Hof nach Nürnberg und
Regensburg elektrifiziert werden.
Gleiches gilt für Chemnitz-Leipzig.
Auf der Sachsen-Franken-Magistrale
14
Weimar
Gotha
Dresden
9
Erfurt
4
Gera
Jena
Freiberg
4
Chemnitz
Arnstadt
Rudolstadt
Saalfeld
Teplice
(Teplitz)
AnnabergBuchholz
Aue
72
Ilmenau
73
Zwickau
9
Most
(Brüx)
Plauen
Sachsen-FrankenMagistrale
Karlovy Vary
(Karlsbad)
Hof
Richtung
Prag
Coburg
Kulmbach
Cheb
(Eger)
Bayreuth
70
Marktredwitz
Tachov
(Tachau)
93
Bamberg
TSCHECHIEN
Plzen
(Pilsen)
Weiden
kommt für die Planer zudem nur der
Einsatz von Elektro-Neigetechnikzügen infrage, um die Anschlüsse an
den Knoten zu halten. Aber selbst
dann seien die Züge nicht in jedem
Fall konkurrenzfähig gegenüber
den ICEs, die auf der neuen Schnellstrecke durch Thüringen nach
Nürnberg fahren, so Weber. Nach
Fertigstellung der ICE-Schnellstrecke via Erfurt und Leipzig beträgt
die Reisezeit zwischen Nürnberg
und Dresden 3:20 Stunden. „Über
die
Sachsen-Franken-Magistrale
kommen wir bei vier Stunden raus.“
Erst ab Hohenstein-Ernstthal kippe
das Verhältnis, so Weber.
Ob Betreiber wie die Deutsche
Bahn aber bereit sind, Elektro-Neigetechnikzüge einzusetzen, ist mehr
als fraglich. Die heute genutzten dieselgetriebenen Züge gelten als unbequem und störungsanfällig. Rolf
Wahner vom Verkehrsclub VCD äußerte daher in dem Punkt Skepsis an
dem Konzept, das er aber sonst für
sehr gut befand. Das Städtenetz, in
dem Chemnitz, Zwickau, Plauen,
Hof und Bayreuth vertreten sind, hat
die Studie anfertigen lassen, um eine
Diskussionsgrundlage zu haben. Ob
Teile davon je umgesetzt werden,
steht freilich in den Sternen. „Wir
wollen unseren Standpunkt einbringen, damit in Sachen Infrastruktur endlich etwas passiert“, hieß es.
Forscher
ergründen
Orgelflecken
Helmholtz-Zentrum will
Rätsel um Korrosion lösen
DRESDEN — Dresdner Wissenschaft-
ler wollen beim Erhalt sächsischer
Orgeln helfen. Einige der insgesamt
31 erhaltenen Instrumente von
Gottfried Silbermann (1683-1753)
seien nicht „in bestem Zustand“ und
hätten Korrosionsflecke auf der
Oberfläche der Pfeifen, teilte das
Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf gestern mit. Die Forscher
wollen nun die chemische Zusammensetzung der Flecke entschlüsseln, um eine fachgerechte Restaurierung zu ermöglichen.
Seit gestern würden OriginalPfeifen von vier Orgeln im Institut
begutachtet. Dort seien schon mehrfach Untersuchungen an Orgelteilen mit physikalischen HightechMethoden realisiert worden, hieß es.
Die Ergebnisse halfen bei der fachgerechten und nachhaltigen Restaurierung von Kulturgütern. Die Orgelpfeifen stammen von Silbermann-Orgeln in Crostau, Lebusa,
Niederschöna und Pfaffroda. (epd)
Erlangen
9
Nürnberg
Tilo Steiner
Richtung
Stuttgart, Karlsruhe
Amberg
6
Richtung
Regensburg
DAS STÄDTENETZ will die 57-seitige Studie
in den kommenden Tagen online stellen. Die
Seite erreichen Sie über diesen Kurzlink:
» www.freiepresse.de/sfm
Michael Mäder untersucht im Dresdner Helmholtz-Zentrum die Pfeife einer Orgel.
FOTO: SEBASTIAN KAHNERT/DPA
Hitze stellt Mensch und Natur auf Belastungsprobe
Die Sonne strahlt und
heizt Sachsen auch in den
nächsten Tagen weiter ein.
Nicht für alle ein Grund
zur Freude.
VON SIMONA BLOCK
UND BIRGIT ZIMMERMANN
LEIPZIG — Das Hoch „Annelie“ hat
Sachsen gestern kräftig eingeheizt.
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wurde es besonders in den Städten sehr heiß. In
Dresden wurden am Nachmittag
31,3 Grad gemessen und auch im
Raum Leipzig wurde die 30-GradMarke geknackt. In den nächsten
Tagen soll es noch heißer werden –
mit Folgen für Flüsse, Wälder und
die Landwirtschaft.
Mit anhaltender Hitze und Trockenheit nimmt die Gefahr von
Waldbränden rasant zu. Für den gesamten Norden Sachsens besteht bereits die zweithöchste Warnstufe
Rot. Die vom Staatsbetrieb Sachsenforst gestern veröffentlichte Prognose besagt, dass in den nördlichen Regionen der Landkreise Nordsachsen
und Bautzen morgen die höchste
Waldbrand-Warnstufe Lila erreicht
wird. „Da reicht ein kleiner Funken,
um ein Feuer auszulösen“, sagte
Sachsenforst-Sprecher
Sebastian
Förster.
Die Binnenschifffahrt auf der Elbe läuft schon seit sechs Wochen
wegen des extremen Niedrigwassers
auf Sparflamme. „Massengut wie
Schrott, Flussspat oder Getreide
wird kaum gefahren und wenn,
dann stark in der Menge reduziert“,
sagte eine Sprecherin der Sächsische
Binnenhäfen Oberelbe. Statt der üblichen 900 bis 1000 Tonnen seien
nur noch maximal 250 Tonnen Ladung möglich. Auch leichtere Transporte etwa von Transformatoren seien bei einem Wasserstand unter
70 Zentimetern schwierig. „Wir sind
hart an der Grenze.“
Sachsens Bauern rechnen in diesem Jahr wegen der anhaltenden
Trockenheit mit erheblichen Ernteeinbußen. Es gebe gerade in Nordund Ostsachsen „massivste Probleme“, sagte Andreas Jahnel, Referent
für Pflanzenbau beim Landesbauernverband Sachsen, gestern. An
Standorten mit leichten Böden rechnet der Verband mit 20 bis 40 Prozent weniger Ertrag, in mittleren Lagen könnten sich die Verluste auf 10
bis 15 Prozent belaufen. Das Korn
auf den Feldern sei vielerorts notreif
und müsse so schnell wie möglich
gedroschen werden. In Nord- und
Ostsachsen habe die Getreideernte
bereits begonnen. „Ungewöhnlich
zeitig“, sagte Jahnel.
Immerhin konnten gestern auf
der Elbe wieder motorisierte Ausflugsschiffe und Dampfer der Sächsischen Dampfschiffahrt fahren. Eine Wasserwelle aus Tschechien hat
den Pegelstand in Dresden um etwa
20 Zentimeter erhöht. „Wir fahren,
mit kleinen Einschränkungen“, sagte eine Sprecherin des Unternehmens. Der Prognose nach soll auch
in den nächsten Tagen gefahren
werden. Über den Betrieb werde täglich neu entschieden.
Der Deutsche Wetterdienst sagt
für die nächsten Tage weiter Hitze
voraus. „Es wird verbreitet über
35 Grad gehen“, sagte DWD-Meteorologe Jörg Oehmichen in Leipzig.
Das Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung in Freiburg im
Breisgau hat für ganz Deutschland
eine Hitzewarnung herausgegeben.
Sie wird ausgelöst, wenn die gefühlten Temperaturen bei mehr als
34 Grad liegen. (dpa)
DIE AKTUELLE Waldbrandgefährdung können Sie auf einer Karte sehen, wenn Sie
diesen Code scannen
» www.freiepresse.de/waldbrand
ZEITGESCHEHEN
Freitag, 3. Juli 2015
Freie Presse
3
DAS THEMA: „FREIE PRESSE“ ZEIGT UNENTDECKTE ORTE
Verborgene Schätze
Die Sommerferien stehen vor der Tür und die „Freie Presse“ startet wieder eine Entdeckertour.
Diesmal laden wir nicht nur in Schlösser ein. Wir wollen Sie vielmehr an Orte führen, die im Verborgenen ihren Charme entwickeln.
Auf dieser Seite sehen Sie alle fünf Objekte und Termine im Überblick. Ab nächste Woche stellen wir die Angebote einzeln vor.
14
169
175
DÖBELN
Leisnig
Leis
s
DRESDEN
D
R
RESD
ESDEN
ESDE
Hartha
Roßwein
4
Waldheim
Brettmühle Mulda
169
ALTENBURG
180
Chemnitzer Gewölbegänge
4
Meerane
Samstag, 25. Juli: Seit 1880Hainichen
steht die Brettmühle in Mulda und nicht zuletzt dank des engagierten Fördervereins
„Technische Denkmale Mulda“ ist sie bis heute funktionstüchtig. Davon können Sie sich am letzten Samstag
Penig
FREIBERG
überzeugen. Bis 1972 wurde das Sägewerk betrieben, danach gab es
Burgstädt im Juli beim Schausägen bis 16 Uhr selbst
72
noch Lohnschnitt. Heute ist die Mühle mitsamt dem Deutz-Dieselmotor und einer Dampfmaschine vor allem
Frankenberg
FOTO: ECKARDT MILDNER
ein Zeitzeuge der Industrialisierung
im Erzgebirge.
Flöha
Limbach-O.
Oederan
CHEMNITZ
Samstag, 11. Juli: Ein Ort,
9 an dem man Geschichte erleben kann – das klingt ziemlich abge-
Crimmitschau
droschen. Schließlich sind es Ereignisse, die längt vorbei sind. In
den Chemnitzer Gewölbegängen hat man aber dennoch den Eindruck, mehrere Jahrhunderte Stadtgeschichte zu
175
durchlaufen. Seit Anfang des 16. Jahrhunderts haben Menschen in den feuchten Gemäuern
Steine zerschlagen, Bierfässer gelagert und dicht gedrängt um ihr Leben gebangt. Heute
173
Werdau
FOTO: ANDREAS SEIDEL
kämpft ein Verein darum, dieses geschichtsträchtige Erbe zu erhalten.
174
Hohenstein-E.
Oelsnitz
Großhartmannsdorf
Netzschkau Reichenbach
MarienThum
Wolkenstein berg
Olbernhau
169
101
Schneeberg
Treuen
94
92
169
Aue
Schwarzenberg
Schlettau
AnnabergBuchholz
174
Reitzenhain
101
Rodewisch
Auerbach
PLAUEN
P
Eibenstock
Bergen
173
Pockau
93
Elsterberg
72
171
Stollberg
Hartenstein
Fr
101
Zschopau
Burkhardtsdorf
72
BrandErbisdorf
180
180
ZWICKAU
173
Siebenlehn
Mittweida
95
Hermsdorfer
dorfer
Kreuzz
4
175
Kurort 95
Oberwiesenthal
Falkenstein
Oelsnitz
Tannenbergsthal
92
Klingenthal
283
Adorf
HOF
H
93
Schönberg
Kalkwerk Lengefeld
Samstag, 8. August: Staub und Schweiß prägen für die Arbeiter den Abbau und die Verarbeitung von Kalk. Doch das Kalkwerk
Lengefeld zeugt nicht nur von dem Knochenjob, der in der Bergstadt an der Silberstraße seit Jahrhunderten erledigt wird. Ende
des Zweiten Weltkrieges wurden im Kalkwerk untertage Dresdner Kunstschätze eingelagert. Ihren Weg von dort in die SowjetFOTO: FOTOLIA
union und schließlich in die DDR zeichnet die Ausstellung des Museums nach.
Schloss Netzschkau
Sonntag, 19. Juli: Das helle Gemäuer des Schlosses ist bereits aus
der Ferne auffällig. Dennoch steht es als vogtländische Sehenswürdigkeit im Schatten der Burg im Nachbarort Mylau oder gar
der Göltzschtalbrücke. Zu Unrecht. Ende des 15. Jahrhunderts
erbaut, ist es eines der ersten Schlösser in Sachsen. Nach vielen
Besitzerwechseln im Laufe der Jahrhunderte kaufte nach dem
Tod der letzten Gräfin die Stadt 1944 das Gebäude. Heute ist das
FOTO: PETRA STEPS
Schloss vor allem ein Ort der Kultur.
Schlossruine Hartenstein
Sonntag, 2. August: Bereits Kaiser Barbarossa kannte das altehrwürdige Gemäuer am Rande von Hartenstein im Landkreis Zwickau. Die erste urkundliche Erwähnung des Schlosses von 1173 trägt seine Unterschrift. Damit ist es eines der ältesten Bauwerke Sachsens. Zerstört wurde das Ensemble am 20. April 1945 durch amerikanische Bomben. Während der DDR-Zeit verfiel es weiter. In den vergangenen Jahren hat der Förderverein
FOTO: STEFAN UNGER
Schloss Hartenstein tonnenweise Schutt beräumt, Wände gesichert und neu aufgemauert sowie ein Museum eingerichtet.
KOMMENTAR & HINTERGRUND
Freitag, 3. Juli 2015
LEITARTIKEL
IM FOKUS
Der Kunde
zahlt
US-Autor kämpft für
Europas Zugvögel
CHRISTOPH ULRICH
ÜBER DIE EINIGUNG AUF
ENERGIE-ECKPUNKTE
Der Schriftsteller Jonathan Franzen erhält
für seinen Einsatz den Euronatur-Preis
FOTO; TAMAS KOVACS/DPA/ARCHIV
4 Freie Presse
[email protected]
M
onatelang wurde über die
von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel
(SPD) ins Spiel gebrachte Kohleabgabe auf Braunkohlekraftwerke gestritten. Präsentierte die eine Seite
ein Gutachten, dass der Braunkohlestrom zur Energiesicherheit in
Deutschland notwendig ist, zogen
Grüne und Umweltschützer sofort
ein Gegengutachten aus der Schublade mit dem Fazit, dass die als CO2Schleudern verteufelten Kraftwerke
verzichtbar seien. Die Gewerkschaften argumentierten, dass im Falle
der Abgabe Tausende Arbeitsplätze
in den Kohlerevieren gefährdet wären, was die Opposition als unseriöse Panikmache bezeichnete. Doch
diesem Argument konnte sich der
Sozialdemokrat Gabriel nicht verschließen, zumal die Bundesländer
Sachsen und Sachsen-Anhalt ebenfalls um ihre Braunkohleindustrie
fürchteten.
Das Aus für die geplante Strafabgabe wird deshalb auch in beiden
Bundesländern begrüßt. Die Einrichtung einer Kapazitätsreserve
mit Braunkohlekraftwerken verhindert einen Kahlschlag bei den Arbeitsplätzen und ermöglicht einen
langfristigen, schrittweisen Rückzug aus der Braunkohleverstromung. Die Kohleabgabe dagegen
hätte zu einem neuerlichen Strukturbruch in den Kohlerevieren geführt, dessen Kosten letztlich auch
vom Steuerzahler und den Sozialversicherungen hätten getragen
werden müssen. Zur gesellschaftlichen Akzeptanz der Energiewende
gehört es aber auch, die Interessen
der betroffenen Arbeitnehmer zu
berücksichtigen. Die Entscheidung
der Berliner Koalition ist deshalb für
Sachsen und vor allem für die Lausitz ein positives Ergebnis, mit dem
man die wirtschaftliche Zukunft
dieser Region planen kann.
Das gesamte Paket zur Energieund Klimapolitik, auf das sich die
Parteichefs der Regierungskoalition
gestern geeinigt haben, wird vor allem einen Effekt haben: Die Energiewende wird nicht billiger, schon gar
nicht für die Stromverbraucher. Die
Vergütung der Kapazitätsreserve,
die Förderung der Kraft-WärmeKopplung und der Netzausbau mit
teuren Erdkabeln müssen erst einmal finanziert werden. Da es bisher
schon üblich war, die Kosten der
Energiewende über den Strompreis
abzurechnen, werden die Strompreise auch nach diesem Kompromiss weiter steigen.
IMPRESSUM
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KARIKATUR: TOMICEK
Kohle-Grill.
Der Bestsellerautor Jonathan Franzen erhält den Euronatur-Preis 2015.
Der amerikanische Schriftsteller sei
ein begeisterter Vogelbeobachter
und engagiere sich vorbildlich für
den Vogelschutz in Europa, teilte die
Stiftung EuroNatur gestern mit. Mit
der undotierten Auszeichnung würden herausragende Leistungen für
den Naturschutz gewürdigt. Sie
wird am 14. Oktober auf der Bodenseeinsel Mainau verliehen. Unter
den früheren Preisträgern sind Prinz
Charles, Michail Gorbatschow und
Ex-Bundesumweltminister Klaus
Töpfer (CDU).
Franzen trage wesentlich dazu
bei, die starke Bedrohung der euro-
päischen Wildvögel durch legale
Jagd, Wilderei und Lebensraumverlust ins Blickfeld der internationalen Öffentlichkeit zu rücken, heißt
es. Der Autor hatte 2012 zum Thema
Vogeljagd unter anderem auf dem
Balkan recherchiert. Die Ergebnisse
wurden in seinem Beitrag „Letztes
Lied für Zugvögel“ veröffentlicht.
Euronatur-Schätzungen
zufolge
werden entlang eines schmalen
Küstenstreifens an der östlichen Adria jedes Jahr mehrere Millionen
Zugvögel Opfer der Vogeljagd.
Franzen gilt als einer der bedeutendsten US-Autoren. Zu seinen bekanntesten Romanen zählen „Freiheit“ und „Die Korrekturen“. (epd)
FOTO: DAVID EBENER/DPA
Vier Busse werden nun in der Nacht
zum Samstag ins Ruhrgebiet rollen
– zwei aus Dresden und je einer aus
Leipzig und Chemnitz.
Wie die Kräfteverhältnisse in
Essen aussehen werden, hängt vor
allem auch von den Mobilisierungserfolgen von Luckes „Weckruf 2015“
ab. Am 28. Juni gab es in Achim bei
Bremen ein internes Treffen der Initiative, wo Strategien für den Parteitag abgestimmt wurden. Ein offenbar heimlich angefertigter Tonmitschnitt kursiert im Internet und
wird heftig diskutiert. Lucke betont
dort noch einmal, sein Verhältnis zu
Petry sei „zerrüttet“. Er kündigt an,
er werde ausschließlich für den ersten Bundessprecher kandidieren.
Das erwarte er auch von Frau Petry.
Heute Abend will sich das Weckruf-Lager bei einem Treffen in Essen
auf den Parteitag einstimmen. Rund
3900 der etwa 22.000 AfD-Mitglieder unterstützen den Verein, der
sich zur Westbindung Deutschlands
in Nato und EU bekennt und der nationalistische Positionen ablehnt.
Im Petry-Lager gibt es aber auch
Sympathisanten für die „Erfurter Resolution“, die vom Thüringer AfDLandeschef Björn Höcke initiiert
wurde. Laut Höcke haben rund
2000 Parteimitglieder die Resolution unterzeichnet. Aus Sachsen unterschrieb Hans-Thomas Tillschneider, Mitglied im Landesvorstand
und Sprecher der Patriotischen
Plattform. Er will in Essen für den
Bundesvorstand kandidieren. Die
AfD wolle er zu einer „unangepassten, ebenso patriotischen wie demokratischen Volkspartei entwickeln“.
Showdown in Essen
Lucke oder Petry? Der
erbitterte Machtkampf in
der AfD soll am Wochenende mit der Wahl eines
neuen Bundesvorstands
entschieden werden. Beide
Lager haben ihre Anhänger mobilisiert: Tausende
Mitglieder werden zum
Bundesparteitag erwartet.
VON OLIVER HACH
CHEMNITZ — Die Grugahalle in Essen-Rüttenscheid ist ein wuchtiger
Stahlbetonbau aus dem Jahr 1958.
Stühle für mehr als 7000 Menschen
passen in das denkmalgeschützte
Gebäude mit seiner markanten
Schmetterlingsform. Beim Flügelkampf in der AfD, der Alternative
für Deutschland, wird morgen auch
viel Platz nötig sein: Rund 4300 Teilnehmer haben sich zu dem außerordentlichen Mitgliederparteitag vorab angemeldet, weitere können sich
noch spontan am Tagungsort einfinden. Parteiintern spricht man bereits
im Superlativ: Das sei der „wohl
größte und wahrscheinlich spektakulärste Parteitag nach dem Zweiten
Weltkrieg“, schrieb André Poggenburg, AfD-Landesvorsitzender in
Sachsen-Anhalt, an seine Mitglieder.
Seit Monaten tobt in der Partei
ein erbitterter Machtkampf zwischen dem wirtschaftsliberalen Flü-
Bernd Lucke gegen Frauke Petry: In Essen soll der Machtkampf entschieden werden.
gel um Bernd Lucke und den Rechtskonservativen um Frauke Petry. In
Essen wird es nun zum Showdown
kommen. Auf dem Parteitag soll ein
neuer Bundesvorstand gewählt werden. Lucke hat eine weitere Zusammenarbeit mit Petry ausgeschlossen.
Die wiederum deutete zuletzt an, sie
werde notfalls auch wieder mit dem
Erzrivalen zusammenarbeiten.
Ein Parteichef – oder doch drei?
Noch scheint jedoch unklar, ob die
künftige Hierarchie in der Partei in
Essen überhaupt klar geregelt wird.
Vorgesehen ist, einen ersten und
einen zweiten Bundessprecher zu
wählen; der zweitgewählte soll zum
1. Dezember zu einem von vier
gleichberechtigten Stellvertretern
degradiert werden. Damit würde es
dann nur noch einen AfD-Bundesvorsitzenden geben. So will es Lucke
und so sieht es die Satzung vor, die
auf dem Parteitag Ende Januar in
Bremen mit hauchdünner Mehrheit
beschlossen wurde. Das Bundesschiedsgericht der Partei stellte jedoch Fehler bei der Abstimmung
fest. Damit muss in Essen zunächst
die Bremer Satzung mit Zweidrittelmehrheit bestätigt werden. Sonst
gilt weiter die alte Regelung mit drei
Bundessprechern. So jedenfalls sieht
es Uwe Wurlitzer, Generalsekretär
der sächsischen AfD.
Der Landesverband steht nach
seinen Worten geschlossen hinter
der Landesvorsitzenden. „Frauke Petry wird gewählt, Bernd Lucke wird
nicht gewählt“, sagt Wurlitzer zu
seinen Erwartungen an den Parteitag. Mit Lucke wolle er keinen Kompromiss mehr. Und wenn Petry unterliegt? „Dann machen wir unsere
Arbeit weiter“. Zwei Jahre lang habe
man erfolgreich einen Landesverband aufgebaut, da werde man doch
nicht einfach das Feld räumen.
Wirbel um Lucke-Leak
Für den Bundesparteitag wurde in
Sachsen kräftig mobilisiert. Der Generalsekretär gab als Zielmarke aus,
400 bis 600 Sachsen nach Essen zu
bringen. Die Resonanz unter den
850 sächsischen Parteimitgliedern
blieb jedoch deutlich unter den Erwartungen. „250 Leute haben definitiv zugesagt“, berichtet Wurlitzer.
Bundestag ändert Teile des Ausländerrechts
Neue Regeln im Asylrecht:
Flüchtlinge, die sich seit
Jahren als Geduldete im
Land aufhalten, dürfen
bleiben. Wer falsche
Angaben macht oder
Schlepper bezahlt, soll
schneller in Haft genommen werden können.
VON RONNY SCHILDER
BERLIN — Der Bundestag hat gestern
das Bleiberecht und die Abschiebung für Asyl- und Schutzsuchende
neu geregelt. Das Gesetz wurde mit
den Stimmen der Regierungskoalition verabschiedet. Im Februar war
der Entwurf der Bundesregierung öffentlich geworden und löste Demonstrationen von Menschenrechtsgruppen gegen die geplanten
Regelungen aus. Insbesondere die
Ausweitung der Abschiebehaft stieß
auf Kritik. Ein fehlender Pass oder
Geldzahlungen an Schlepper wurden als Haftgründe aufgenommen.
Die Bundesregierung beruft sich
auf das Dublin-Abkommen. Danach
dürfen Schutzsuchende nur in jenem europäischen Land einen Asylantrag stellen, das sie zuerst betreten. Nach Angaben des Vereins Pro
Asyl wurde im vorigen Jahr gegen
mehr als 35.000 Flüchtlinge ein sogenanntes Dublin-Verfahren eingeleitet. Den meisten von ihnen drohe
nun das Gefängnis. „Kommen
Flüchtlinge beispielsweise in Italien
an, reisen aber zu ihren Verwandten
nach Deutschland weiter, würde ihnen künftig hier die Inhaftierung
drohen“, so ein Pro-Asyl-Sprecher
gestern. Das sei inakzeptabel.
Erleichterungen für Schutzsuchende bringt das neue Gesetz im
Bereich des Bleiberechts. Das Bleiberecht wird künftig allen unter 27Jährigen Migranten gewährt, die in
Deutschland geduldet und mindestens vier Jahre zur Schule gegangen
sind (bisher sechs Jahre). Erwachse-
ne ohne Kind, die seit acht Jahren,
und Erwachsene mit Kind, die seit
sechs Jahren in Deutschland leben,
erhalten ein Bleiberecht, sofern sie
für sich selbst sorgen können, gut
Deutsch sprechen und integriert
sind. Das verschafft vor allem Langzeitgeduldeten eine Perspektive.
Manfred
Schmidt
Präsident des Bundesamts für Migration und
Flüchtlinge (BAMF)
FOTO: BAMF/TORSTEN HÖNIG
Die Duldung ist ein besonderer
Status im Ausländerrecht. Wenn ein
eigentlich abzuschiebender Flüchtling keinen Pass besitzt, aus gesundheitlichen Gründen nicht reisen
kann oder die Lage im Herkunftsland eine Rückkehr nicht zulässt,
kann die Abschiebung ausgesetzt
werden. Die Duldung legalisiert den
Aufenthalt, ist aber kein Aufenthaltstitel. Die Ausreisepflicht besteht weiter. Erst nach Erhalt eines
Aufenthaltstitels kommt die Abschiebung nicht mehr in Betracht.
Der Freistaat Sachsen hat sich
nach Angaben des Dresdner Innenministeriums mit Erfolg dafür eingesetzt, dass eine Berufsausbildung
als ausdrücklicher Duldungsgrund
aufgenommen wurde. Einen Aufenthaltstitel begründet die Berufsausbildung aber nicht, was den Wert
der Regelung nach Ansicht von Pro
Asyl herabsetzt. Die Linke scheiterte
mit ihrem Vorschlag, Schutzsuchende in die Gesetzliche Krankenversicherung aufzunehmen.
Der Präsident des Bundesamts für
Migration und Flüchtlinge, Manfred
Schmidt, warb gestern in einem Zeitungsinterview dafür, Asylbewerbern aus sicheren Herkunftsländern
das Taschengeld von rund 140 Euro
im Monat zu streichen. Es setze falsche Anreize, einen Asylantrag zu
stellen, so Schmidt. Die Linkspolitikerin Ulla Jelpke warf dem Behördenchef „Rechtspopulismus“ vor:
„Leistungskürzungen mit dem Ziel
der Abschreckung sind und bleiben
verfassungswidrig.“ (mit dpa/epd)
Ein Recht mit Kompromissen
Das Grundrecht auf Asyl ist im
Grundgesetzartikel 16a festgeschrieben. Durch den „Asylkompromiss“
von 1993, eine Reaktion auf zunehmende Schutzgesuche durch die Jugoslawien-Kriege, wurde das Recht
erstmals eingeschränkt. Eine Verschärfung erfolgte 2007, als im Zuge
der Terrorbekämpfung zusätzliche
Gründe für die Versagung einer Aufenthaltserlaubnis und die Ausweisung
ins Gesetz aufgenommen wurden.
Die Abschiebung von Flüchtlingen
ist verboten, wenn sie den sicheren
Tod für den Betroffenen bedeuten
würde. Behörden treffen die Entscheidung, ob abgeschoben wird, teilweise
ohne vollständige Information.
Erst seit März 2015 orientiert sich
das Leistungsniveau der Hilfen für
Asylbewerber an der Sozialhilfe und
dem Arbeitslosengeld II, liegt in vielen Bereichen aber darunter. So ist
die Gesundheitsversorgung auf akute
und Schmerzfälle beschränkt. (ros)
POLITIK
Freitag, 3. Juli 2015
NACHRICHTEN
Freie Presse
5
Bürgerkrieg im Jemen bedroht Weltkulturerbe
MILITÄRAKTION
EU startet Einsatz
gegen Schleuser
BRÜSSEL — Im Mittelmeer hat die eu-
ropäische Militäroperation gegen libysche Schleuserbanden begonnen.
Der italienische Konteradmiral Andrea Gueglio übernahm nach Angaben aus Brüsseler Militärkreisen den
Befehl über die ersten von EU-Staaten zur Verfügung gestellten Einsatzkräfte. Darunter sind die deutsche Fregatte „Schleswig-Holstein“
und das Versorgungsschiff „Werra“.
Zusammen haben EU-Staaten für
den maritimen Einsatzverband
1000 Soldaten und zwei Dutzend
Schiffe, Flugzeuge, U-Boote und
Drohnen zugesagt. In der ersten
Phase sollen die Soldaten Informationen über die Aktivitäten sammeln.
Danach ist geplant, Schleuser-Schiffe zu zerstören. (dpa)
TUNESIEN
Die Unesco hat zwei Welterbestätten als Folge
Zwölf Verdächtige
nach Attentat in Haft
des Bürgerkriegs im Jemen für bedroht erklärt. Auf der Roten Liste stehen jetzt die Altstadt der Hauptstadt Sanaa und die Festungs-
stadt Schibam mit ihren jahrhundertealten
Hochhäusern aus Lehm (Archivbild). Das
Welterbekomitee begründete seinen Schritt
gestern mit den erheblichen Schäden, die Sa-
naa bereits in dem derzeitigen Konflikt erlitten habe. Schibam drohe Ähnliches. Seit Monaten kämpfen im Jemen schiitische HuthiRebellen gegen Anhänger von Präsident Ha-
di. In New York hatten die Vereinten Nationen gestern bereits die höchste Nothilfestufe
für das asiatische Land auf der Arabischen
FOTO: MIKE NELSON/DPA
Halbinsel ausgerufen.
TUNIS — Nach dem Terroranschlag
auf den tunesischen Badeort Sousse
hat die Polizei in dem nordafrikanischen Land insgesamt zwölf Verdächtige festgenommen. Aus dem
tunesischen
Innenministerium
hieß es gestern, im Zuge der Ermittlungen seien weitere Festnahmen
möglich. Ein 24 Jahre alter Student
hatte am vergangenen Freitag in
Sousse 38 Touristen getötet, bevor er
selbst erschossen wurde. 30 der Opfer waren Briten. Auch zwei Deutsche kamen ums Leben. Die Regierung hatte bereits am Montag die
Festnahme mehrerer Verdächtiger
gemeldet, die den Attentäter unterstützt haben sollen. (dpa)
OSTUKRAINE
Separatisten wollen
im Oktober wählen
DONEZK — Trotz zunehmender Ge-
fechte in der Ostukraine haben die
prorussischen Aufständischen in
der Region für den 18. Oktober Kommunalwahlen angesetzt. Die Abstimmung über die künftige Führung der Städte und Bezirke stehe im
Einklang mit dem im Februar geschlossenen
Friedensabkommen
von Minsk, sagte Separatistenführer
Alexander Sachartschenko gestern
in Donezk. Die prowestliche Führung in Kiew will die Ergebnisse der
Wahlen nicht anerkennen. Sachartschenko warf der Führung des krisengeschüttelten Landes vor, die
Umsetzung des Minsker Abkommens zu verschleppen. (dpa)
SPENDENAF FÄRE
Parteikollege belastet
Spaniens Premier
MADRID — Der frühere Schatzmeister
der spanischen Konservativen (PP),
Luis Bárcenas, hat Ministerpräsident Mariano Rajoy beschuldigt,
von schwarzen Kassen in der Partei
gewusst zu haben. Schwarzgeldzahlungen hätten in der Partei seit 1982
ein „fest etabliertes System“ gebildet,
betonte Bárcenas vor einem Gericht
in Madrid. Bárcenas und anderen
wird wegen der Affäre der Prozess
gemacht. Die schwarzen Kassen seien vom Parteigründer Manuel Fraga
eingeführt und von den späteren
Parteichefs Antonio Hernández
Mancha, José María Aznar und Rajoy
übernommen worden. (dpa)
KIRCHENTAG
Kollekte in Stuttgart
bringt 300.000 Euro
STUTTGART — Die Besucher des Evangelischen Kirchentags in Stuttgart
haben bei den großen Gottesdiensten insgesamt 301.177,61 Euro gespendet. Das Geld aus der Kollekte
komme Flüchtlings- und Versöhnungsprojekten zu, wie die Organisatorengestern mitteilten. Allein
beim Schlussgottesdienst auf dem
Cannstatter Wasen mit geschätzt
95.000 Gläubigen kamen am 7. Juni
demnach rund 138.500 Euro zusammen. (dpa)
Berlin telefoniert, NSA hört mit
Die USA wissen bestens über eigentlich geheime Überlegungen in der Bundesregierung Bescheid
BERLIN — Im
aktuellen Verfassungsschutzbericht werden als
„Hauptträger der gegen Deutschland gerichteten Spionageaktivitäten“ Russland, China und der Iran
benannt. Die National Security
Agency (NSA) kommt nur am Rande vor. Auf die Frage nach der
Wühlarbeit des US-Geheimdienstes versicherte Verfassungdschutzchef Hans-Georg Maaßen: „Dafür
haben wir keine Anhaltspunkte.“
Die gibt es anscheinend doch. Der
Berliner Korrespondent Armin Käfer beantwortet für die „Freie Presse“ die wichtigsten Fragen.
Von wem kommen die Hinweise?
Anhaltspunkte liefert die Internetplattform Wikileaks. Sie veröffentlicht Dokumente, die belegen sollen, dass die NSA die deutsche Regierung auf breiter Front über viele Jahre bespitzelt hat. Die Belege erscheinen plausibel. Es ist allerdings unklar, aus welcher Quelle sie stammen und ob es sich dabei tatsächlich
um Originaldokumente handelt.
Was enthüllt Wikileaks?
Die anonymen Enthüller zeigen auf
ihrer Homepage eine Liste mit 69 Telefonnummern, die allesamt Anschlüsse der Bundesregierung betreffen. Zudem finden sich bei Wikileaks zwei angebliche Abhörprotokolle der NSA und des britischen Geheimdienstes GCHQ. Sie sollen zeigen, wie Bundeskanzlerin Angela
Merkel und ihre wichtigsten Berater
bespitzelt wurden. In einem Fall
handelt es sich angeblich um die
Mitschrift eines privaten Gesprächs
der Kanzlerin mit einem persönlichen Assistenten. Das andere Protokoll betrifft den Leiter der EuropaAbteilung im Kanzleramt, Nikolaus
Meyer-Landrut. In beiden Fällen
ging es um vertrauliche Erörterung
zur Haltung der deutschen Regierung in der Griechenland-Krise. Die
Abhörprotokolle sollen aus dem
Jahr 2011 stammen. Die NSA habe
sie „zwei Stufen über streng geheim“
klassifiziert, so berichtet Wikileaks.
Wen hat die NSA bespitzelt?
Neben Merkel und ihren engsten Beratern hatte der US-Geheimdienst
den Wikileaks-Dokumenten zufolge zahlreiche Spitzenvertreter der
Bundesregierung im Visier. Unter
anderem steht der zeitweilige SPDFinanzminister Oskar Lafontaine
auf der Liste der Zielpersonen sowie
Werner Müller, Wirtschaftsminister
von 1998 bis 2002, und die seinerzeitige Finanz-Staatssekretärin Barbara
Hendricks. Sie ist inzwischen Umweltministerin. Die NSA-Liste umfasst zudem Nummern der Telefonzentralen und der Faxgeräte in
Schlüsselministerien. Auch ein Anschluss der Europäischen Zentralbank ist aufgeführt.
Was ist neu?
Im Oktober 2013 gab es Berichte,
wonach Merkels Handy abgehört
worden sei. Nach einigem Zögern
leitete der Generalbundesanwalt Er-
mittlungen ein. Er fand aber nach eigenem Bekunden „keinen zu einer
Anklage führenden Beweis dafür,
dass Verbindungsdaten erfasst oder
ein Telefonat der Bundeskanzlerin
abgehört wurden“. Bereits im Zusammenhang mit der Handy-Affäre
hatte die „New York Times“ berichtet, dass der US-Geheimdienst nicht
nur die Kanzlerin, sondern den gesamten Berliner Politikbetrieb bespitzelt habe – inklusive ranghoher
deutscher Beamter. Der NSA-Untersuchungsausschuss befasst sich seit
Monaten mit Abhöraktionen, bei
denen der Bundesnachrichtendienst
(BND) die US-Kollegen beim Spionieren unterstützt haben soll. Dabei
ging es jedoch um das gezielte Sammeln von Verbindungsdaten – nicht
um das Abhören der Gespräche
selbst wie im Fall der jetzt publizierten Protokolle. Diesen Lauschangriff hat die NSA offenbar ohne
BND-Hilfe abgewickelt. Dazu bedarf
es aufwändiger Technik – und entsprechender Installationen auf deutschem Boden. Der Straftatbestand
der Spionage wäre damit erfüllt.
Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) checkt kurz vor einer Kabinettssitzung sein
Handy. Die Spionage-Vowürfe sieht er gelassen. FOTO: SCHACHT, HENNING/ACTIONPRESS
Was sagen die Politiker?
In Berlin fällt die Bewertung der
neuen Enthüllungen höchst unterschiedlich aus. Für Hans-Peter Friedrich (CSU), den ehemaligen Innenminister, ist die Sache mit der flächendeckenden US-Spionage auf Regierungsebene einfach: „Nachrichtendienste sind so, wie sie sind“, sagt
er im Deutschlandfunk. „Wenn Politiker wichtige Dinge zu besprechen
haben, dann nicht an der offenen
Leitung.“ Die Botschaft lautet: Alles
halb so wild. Auch Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD), den der Verdacht
auf Wirtschaftsspionage eigentlich
alarmieren müsste, wiegelt eher ab:
„Man bekommt ein ironisches Verhältnis dazu“, sagt er. „Wir machen
nichts in Ministerien per Telefon,
was man abhören müsste.“ Innenminister Thomas de Maizière
(CDU), zuständig für die Spionageabwehr, versichert: Seine Sicherheitsbehörden hätten jetzt auch
westliche Geheimdienste im Visier.
Christian Flisek, SPD-Obmann im
NSA-Untersuchungsausschuss, will
die Sache aber nicht so einfach auf
sich beruhen lassen. Aufgrund der
Wikileaks-Enthüllungen sei ein Protest bei der US-Regierung unumgänglich. Die von Wikileaks veröffentlichten Dokumente schadetem
dem Ansehen der Bundesregierung,
aber auch dem des parlamentarischen
Untersuchungsausschuss,
sagt Konstantin von Notz, der für die
Grünen in dem Gremium sitzt.
Gibt es offizielle Reaktionen?
Kanzleramtchef Peter Altmaier
(CDU) traf sich gestern mit US-Botschafter John Emerson. „Altmaier
hat den US-Botschafter zu einem Gespräch gebeten“, hieß es in Berlin.
Regierungssprecher Steffen Seibert
erklärte am Abend, Altmaier habe
deutlich gemacht, dass die Einhaltung deutschen Rechts unabdingbar
sei und festgestellte Verstöße verfolgt würden.
Debatte über
Entwürfe zur
Sterbehilfe
Lesung im Bundestag
kontrovers und respektvoll
BERLIN — Der Bundestag will künftig
geschäftsmäßige Sterbehilfe von
Vereinen oder Einzelpersonen verbieten. Was aber als Beihilfe zur
Selbsttötung erlaubt sein soll, ist
strittig. Die Abgeordneten diskutierten gestern bei der ersten Lesung
von vier fraktionsübergreifend erarbeiteten Gesetzentwürfen zur Sterbehilfe hart in der Sache, aber mit
großem Respekt vor dem Andersdenkenden.
Nach den Worten des CDU-Abgeordneten Michael Brand müsse das
Leitmotiv sein: „Sterben an der Hand
und nicht durch die Hand eines Mitmenschen“. Sein Entwurf: Geschäftsmäßige, auf Wiederholung
angelegte Sterbehilfe solle verboten,
der Freiraum des Arztes aber wie bisher belassen werden. Sterbenden
solle man die Leiden nehmen, nicht
das Leben. Einen ärztlich assistierten Suizid lehnt die Abgeordnetengruppe um Brand, Kerstin Griese
(SPD), Kathrin Vogler (Linke) und
Elisabeth Scharfenberg (Grüne) vehement ab.
Bundestagsvizepräsident Peter
Hintze (CDU) lehnt eine Verschärfung des Strafrechts ab. Der Maßstab
müsse der leidende Mensch sein
und sein Recht zu entscheiden, „ob
er die Qual des Todeskampfes noch
ertragen kann“. Eine Abgeordnetengruppe um Hintze und die beiden
SPD-Politiker Carola Reimann und
Karl Lauterbach will einen ärztlich
assistierten Suizid ermöglichen.
Nach den Vorstellungen der
Gruppe um Künast und Petra Sitte
(Linke) soll es bei der jetzigen 150jährigen Rechtsregelung bleiben:
Suizid ist straffrei und Beihilfe dazu
auch. Verboten werden solle jedoch
gewerbsmäßige Beihilfe.
Im November will der Bundestag
endgültig entscheiden. (dpa)
Strafabgabe für alte Kohle-Meiler ist vom Tisch
Die Parteien der Regierungskoalition haben sich
nach langem Streit auf ein
Paket zur Energie- und
Klimapolitik verständigt.
BERLIN — Die von Union und SPD er-
zielte Übereinkunft enthält folgende wesentliche Eckpunkte:
Kohlekraftwerke: Um das Klimaschutzziel zu erreichen, müssen
22 Millionen Tonnen CO2 zusätz-
lich eingespart werden – durch eine
Kombination verschiedener Maßnahmen. Zwischen 2017 und 2020
sollen Braunkohle-Kraftwerksblöcke mit 2,7 Gigawatt Leistung vom
Netz genommen und als Kapazitätsreserve für den Fall von Engpässen
aufgebaut werden. Die Konzerne erhalten dafür eine Vergütung. Das
soll rund 11 Millionen Tonnen
CO2-Minderung bringen. Weitere
1,5 Millionen Tonnen pro Jahr soll
die Braunkohlewirtschaft ab 2018
erbringen – wie, ist noch offen. Die
Strafabgabe für alte Kohle-Meiler ist
damit vom Tisch.
Kraft-Wärme-Kopplung: Hoch effiziente, mit Gas gefeuerte KWKAnlagen zur öffentlichen Versorgung sollen befristet gefördert werden, um den Erhalt zu sichern. Für
den Ersatz kohlebefeuerter durch
gasbefeuerte Anlagen und den Neubau werden 500 Millionen Euro pro
Jahr bereitgestellt. Die Fördergrenze
wird von 750 Millionen auf 1,5 Milliarden Euro pro Kalenderjahr angehoben. So soll der CO2-Ausstoß um
insgesamt 4 Millionen Tonnen reduziert werden. Damit Mehr-Kosten
nicht nur von Haushaltskunden
und dem Mittelstand getragen wer-
den, wird ein fairer Lastenausgleich
angestrebt.
Effizienz: Die verbleibenden 5,5
Millionen Tonnen CO2 sollen ab
2016 durch mehr Energieeffizienz
in Gebäuden, Kommunen, der Industrie sowie bei der Bahn AG erbracht werden. Dazu sollen bis 2020
jährlich bis zu 1,16 Milliarden Euro
an öffentlichen Mitteln fließen.
Netzausbau: Stärker als bisher sollen bestehende Trassen genutzt und
neue soweit wie möglich vermieden
werden. Bei neuen Gleichstromtras-
sen haben teure Erdkabel Vorrang
demnach vor Freileitungen, was vor
allem Bayern entgegenkommt.
Atommüll: Bei den langfristigen
Kosten des Atomausstiegs bleiben
die Energiekonzerne in der Pflicht.
Grundsatz ist, „dass die Kosten für
Stilllegung, Rückbau, Zwischenund Endlagerung von den Verursachern getragen werden“. Bis Ende
September sollen per Stresstest auch
die nötigen Rückstellungen für
Atom-Altlasten sowie Vermögensposten in den Bilanzen der Konzerne untersucht werden. (dpa)
6 Freie Presse
WIRTSCHAFT & BÖRSE
NACHRICHTEN
NACHFOLGE
Nordpol Seifenfabrik
hat neuen Inhaber
GLAUCHAU — Das Glauchauer Traditionsunternehmen Nordpol Seifenfabrik hat seit 1. Juli einen neuen Inhaber und Geschäftsführer. Peter Michael Mory (32) hat die bisherige Inhaberin Ria Tiersch abgelöst. Die
72-Jährige geht in den Ruhestand.
Ihr Mann Uwe Schütz, der bisher als
Geschäftsführer bei Nordpol tätig
war, bleibt dem Unternehmen als
Angestellter erhalten. Die Nordpol
Seifenfabrik ist 1911 von Max Wunderlich gegründet worden und stellt
neben Schmierseife unter anderem
auch kosmetische Naturprodukte
für Allergiker her. (jla)
Ifo-Institut
erwartet 18.000
neue Jobs
Die Konjunkturforscher
sagen für 2015/16 ein Wirtschaftswachstum voraus.
Den Mindestlohn sehen
sie immer noch kritisch.
VON TINO MORITZ
DRESDEN — Trotz Russland-Sanktio-
AUSZEICHNUNG
Innovationspreis für
Firma aus Grüna
DRESDEN/CHEMNITZ — Mit einer neu-
artigen, innovativen Strahlanlage
zur Oberflächenbearbeitung vorwiegend metallischer Kleinteile
konnte sich die BMF GmbH aus
Chemnitz-Grüna unter den über
100 Einreichern durchsetzen und
den Sächsischen Staatspreis für Innovation 2015 gewinnen. Das Unternehmen überzeugte die Jury in
den Kategorien Neuartigkeit, Umsetzbarkeit und kommerzielles Potential. „Die Vielfalt der in diesem
Jahr eingereichten Ideen und Innovationen sind ein beeindruckender
Beleg für die hohe Innovationsfähigkeit der sächsischen Wirtschaft“,
sagt Sachsens Wirtschaftsminister
Martin Dulig (SPD) bei der Preisverleihung. (cul)
ANLAGENBAU
Oerlikon Barmag
peilt Rekordjahr an
CHEMNITZ — Der Anlagenbauer Oerlikon Barmag strebt das erfolgreichste Jahr in der 150-jährigen Geschichte am Standort Chemnitz an. Die
Auftragslage sei gut wie lange nicht,
sagte der Chef der Oerlikon-Kunststofffasersparte Georg Stausberg.
Weitere Wachstumsimpulse erwarte das stark exportorientierte Unternehmen von seinem gestern offiziell eröffneten neuen Technikum, in
dem Anlagen zur Herstellung von
Garnen und sogenannten Bändchen
weiterentwickelt und potenziellen
Kunden präsentiert werden. (micm)
nen gehen die Experten der Dresdner Ifo-Niederlassung von einem anhaltenden Wachstum der sächsischen Wirtschaft aus. Für dieses Jahr
sagt die gestern veröffentlichte Konjunkturprognose ein Plus von 2,0
Prozent voraus, sie liegt damit leicht
über den Erwartungen für Gesamtdeutschland (1,9 Prozent). 2016 wird
für Bund und Sachsen gleichermaßen ein Anstieg um 1,8 Prozent angenommen. Für Ostdeutschland insgesamt erwarten die Ökonomen etwas geringere Steigerungen des
Bruttoinlandsprodukts von 1,8 Prozent (2015) und 1,6 Prozent (2016).
Vizechef Joachim Ragnitz verwies darauf, dass die Ifo-Vorhersagen zuletzt immer ziemlich treffsicher waren. Vor einem Jahr ging das
Institut für 2015 von einem 2,1-Prozent-Plus aus. Dass es nun bei einer
nahezu identischen Prognose geblieben ist, führte Ragnitz auch auf
Sondereffekte wie den schwachen
US-Dollar und niedrige Kraftstoffund Heizölpreise zurück. Weil der
Anteil der Exporte nach Russland
am gesamten Auslandsgeschäft
auch vor den Sanktionen relativ
niedrig war, hätten nun zwar einzelne Unternehmen stark zu kämpfen.
Für den Freistaat insgesamt könne
man den Effekt jedoch weitgehend
vernachlässigen, betonte Ragnitz.
Ifo zufolge wird der private Konsum weiter durch niedrige Zinsen
sowie durch die gute Lage am Arbeitsmarkt befördert. Die Zahl der
Erwerbstätigen in Sachsen soll sich
um 10.000 in diesem und 8000 im
nächsten Jahr erhöhen. Einerseits
bestätigt das zwar die bereits im April veröffentlichte Regionalprognose
des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
Freitag, 3. Juli 2015
Heute wird wieder verhandelt
Nackenschlag
für EnBW:
Anleger führen
Gesellschaft
Windenergiefirma Prokon
wird in Genossenschaft
umgewandelt
der Bundesagentur für Arbeit. Darin
waren ein Wirtschaftswachstum
von 1,9 Prozent und sogar allein für
2015 zusätzlich 18.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte angenommen worden. Andererseits
kommt die Ifo-Prognose durchaus
überraschend, wenn man sich die
Warnungen vor dem Mindestlohn
von Ende 2014 in Erinnerung ruft.
Das Institut hatte damals gerade in
Ostdeutschland den Abbau vieler
Arbeitsplätze befürchtet.
Von diesen düsteren Aussichten
mochte Ragnitz nicht abrücken – im
Gegenteil. Von vornherein habe festgestanden, dass sich die negativen
Beschäftigungsprognosen
nicht
schon ein halbes Jahr später bestätigten. Bisher hätten sich die Auswirkungen zwar vornehmlich auf
die Mini-Jobber beschränkt. Aber
„die Effekte sind noch nicht komplett durch“, so der Ifo-Vize. „Die Ri-
VON ALMUT KIPP UND ECKART GIENKE
HAMBURG/KARLSRUHE — Die Prokon-
Joachim
Ragnitz
Vizechef der Dresdner
Ifo-Niederlassung
FOTO: BRITTA PEDERSEN/DPA
siken sind noch nicht gebannt, auch
wenn man es derzeit nicht so sieht.“
Sachsens DGB-Vizechef Markus
Schlimbach hielt dem entgegen,
dass der Mindestlohn bislang „keine
Jobs gekostet“ habe und daran auch
„die x-te Wiederholung“ nichts ändern könne. Die Probleme bei der
Umsetzung würden gerade geringer.
„Es würde der wissenschaftlichen
Reputation des Ifo-Instituts gut tun,
wenn es auch mal Fehler eingestehen würde“, monierte Schlimbach.
Ragnitz wiederum verwies darauf, dass die Einführung des Mindestlohns in einer konjunkturell positiven Phase erfolgte und viele Unternehmen die Entwicklung noch
beobachten. Wenn sich die Lage ändere und die Kostenbelastungen
größer werden, werde es wohl zum
befürchteten Personalabbau kommen. Unklar sei allenfalls, ob dieser
dann noch mit der Einführung des
Mindestlohns begründet werde.
Die Gewerkschaft Verdi ist erneut mit einer Klage gegen die Deutsche
Post vor dem Arbeitsgericht Bonn gescheitert. Verdi wollte erzwingen,
dass die Post Beamte nicht in Streikbereichen einsetzen darf. „Der Antrag ist zurückgewiesen worden“, sagte ein Gerichtssprecher gestern. Es
habe nicht zweifelsfrei festgestellt werden können, dass die Post in gravierendem Maße gegen die höchstrichterliche Rechtsprechung über den
Einsatz von Beamten als Streikbrecher verstoßen habe. Nach mehr als
dreiwöchigem Streik kehren Gewerkschaft und Post heute und morgen
an den Verhandlungstisch zurück. Entzündet hatte sich der Konflikt an
der Ankündigung des Unternehmens, tausende unbefristete Stellen zu
schaffen – allerdings in 49 neuen Gesellschaften, für die niedrigere LöhFOTO: JULIAN STRATENSCHULTE/DPA
ne gelten als im Konzern.
Anleger wollen die WindenergieFirma nach der Insolvenz behalten
und als Genossenschaft weiterführen. Das beschloss die Gläubigerversammlung gestern in Hamburg. Ein
Kaufangebot des Energieversorgers
EnBW über 550 Millionen Euro
wurde nicht mehr zur Abstimmung
gestellt, nachdem sich die Mehrheit
der Gläubiger für die genossenschaftliche Lösung ausgesprochen
hatte. Für den Karlsruher Konzern
ist das ein herber Rückschlag, nachdem er sich sehr intensiv um die Zustimmung der Anleger bemüht hatte. „Wir bedauern natürlich diese
Entscheidung, denn Prokon und
EnBW hätten gut zusammengepasst
und gemeinsam die Windkraft in
Deutschland noch stärker voranbringen können“, sagte EnBW-Vorstandschef Frank Mastiaux. „Aber
wir haben auch großen Respekt für
die Verbundenheit der Genussrechtsinhaber mit Prokon, die darin
zum Ausdruck kommt.“
Für das Genossenschaftsmodell
stimmten rund 35.000 Prokon-Anleger, die mehr als 800 Millionen Euro
Genussrechtskapital
vertreten.
Mehrere tausend Gläubiger waren
in einer Hamburger Messehalle zusammengekommen, um über die
Zukunft des Unternehmens zu entscheiden. Insgesamt hat Prokon
rund 100.000 Gläubiger. Neben den
etwa 75.000 Anlegern, die über Genussrechte rund 1,4 Milliarden Euro
in der Firma aus Itzehoe (SchleswigHolstein) angelegt hatten, haben
auch Banken, Arbeitnehmer und andere Gruppen ihr Votum abgeben.
Über Prokon war 2014 ein Insolvenzverfahren eröffnet worden. Das
Unternehmen hatte sich mit hochverzinslichen Genussscheinen finanziert und konnte die Papiere
nicht mehr zurücknehmen. Gründer Carsten Rodbertus musste das
Unternehmen nach Konflikten mit
Insolvenzverwalter Dietmar Penzlin
verlassen. (dpa)
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3620819-10-1
8 Freie Presse
FLUGZEUGUNGLÜCK
Pilot stellte intaktes
Triebwerk ab
Freitag, 3. Juli 2015
Legalisierung des Hornhandels
soll Nashörner retten
TAIPEH — Ein Pilotenfehler war of-
fenbar die Ursache für den TransAsia-Flugzeugabsturz in Taiwan Anfang des Jahres. Das geht aus einem
Bericht hervor, den die taiwanesische Flugaufsicht gestern vorgelegt
hat. Die Maschine der Trans-Asia
Airways hatte am 4. Februar kurz
nach dem Abheben in Taipeh eine
Brücke gerammt und war dann in einen Fluss gestürzt. Es waren 58 Menschen an Bord. 43 kamen bei dem
Unglück ums Leben. 37 Sekunden
nach dem Start habe es eine Feuerwarnung am Triebwerk 2 gegeben,
heißt es im Untersuchungsbericht.
Statt jedoch das defekte Triebwerk
abzustellen, habe der Pilot das intakte Triebwerk 1 abgestellt. (dpa)
Sammler hortet Waffen
und Kunst aus NS-Zeit
in Haus und Garten
VON ANDRÉ KLOHN
EIN VIDEO zum Absturz der
Maschine können Sie sehen,
wenn Sie den Code mit dem
Smartphone scannen.
» www.freiepresse.de/taipeh
SOLARFLUGZEUG
HONOLULU — Das Solarflugzeug Solar
Impulse 2 hat auf dem Weg über den
Pazifik laut dem projekteigenen
Kontrollzentrum zwei Rekorde aufgestellt. Noch nie sei ein mit Sonnenkraft betriebenes Fluggerät so
lange und so weit geflogen, teilte das
Kontrollzentrum gestern mit. Zu
dem Zeitpunkt war Pilot André
Borschberg mit dem Flugzeug 80
Stunden in der Luft und hatte 5663
Kilometer zurückgelegt. Borschberg
war auf dem Weg von Nagoya in Japan nach Hawaii, eine fast 8200 Kilometer lange Strecke. Der Schweizer sollte fünf Tage unterwegs sein
und heute auf Hawaii landen. Gestern hatte das Flugzeug 80 Prozent
der Strecke zurückgelegt und damit
den eigenen Rekord schon um 1000
Kilometer überboten. (dpa)
SCHMERZHAFT
Delfin springt in
Boot – Frau verletzt
LOS ANGELES — Ein Bootsausflug, um
Delfine zu beobachten, hat für eine
Kalifornierin ein schmerzhaftes Ende genommen. Sie hätten nahe der
Küste in Dana Point Harbor eine
Gruppe Delfine gesehen, die nah an
ihrem Boot vorbei schwammen, berichtete ihr Ehemann gestern. Plötzlich sei eines der Tiere in ihr Boot gesprungen und auf den Beinen seiner
Frau gelandet. Bei dem „traumatischen“ Vorfall habe sie sich beide
Fußknöchel gebrochen. (dpa)
UNGLÜCK
Fähre kentert in
hohen Wellen
MANILA — Bei offenbar hohem Wellengang ist auf den Philippinen eine
Fähre gekentert und hat mindestens
36 Menschen in den Tod gerissen. 19
Menschen wurden gestern Stunden
nach dem Unglück noch vermisst.
Die Küstenwache konnte 118 Menschen retten. Das Schiff wollte auf
die nur 40 Kilometer entfernten Camotes-Inseln übersetzen. Es war unklar, ob der Kapitän unter den Geretteten war oder vermisst wurde. (dpa)
Hope, ein vierjähriges weibliches Nashorn, hat den schrecklichen Wildererangriff überlebt – dank der Hilfe eines Tierarztes in Südafrika
Südafrikas Rhinozerosse
werden rund um die Uhr
bewacht. Trotzdem nimmt
die Wilderei weiter zu.
Experten verlangen die
Legalisierung des Hornhandels, um die bedrohte
Tierart zu schützen.
VON KRISTIN PALITZA
KAPSTADT — Albano Mapie lebt in ei-
nem kleinen Dorf im Süden von Mosambik. Jahrelang war er arbeitslos –
bis ihm Fremde 1300 Euro boten.
Dafür sollte er im benachbarten
Krüger-Nationalpark ein Nashorn
töten, um an dessen Horn zu kommen. Ein paar Tage später war Mapie
tot. Parkhüter ertappten ihn auf frischer Tat und erschossen ihn. Zwar
wurde ein Wilderer erwischt, aber es
gebe genügend andere, die genauso
verzweifelt Geld brauchen wie Mapie, sagt der afrikanische Zoologe
John Hanks. Für ihn gibt es nur ei-
Zwei Polizisten sterben beim Einsatz auf der Autobahn
BARSSEL — Fahrübungen an einem
LICHTENAU — Zwei Autobahnpolizisten sind auf der A 44 bei Paderborn
in ihrem brennenden Einsatzwagen
um Leben gekommen. Die Beamten
standen in der Nacht zu gestern auf
dem Standstreifen, als ein Lastwagen sie erfasste. Ihr Auto ging sofort
in Flammen auf. Die 46-jährige Beamtin und ihr 51-jähriger Kollege
konnten sich nicht mehr rechtzeitig
befreien und starben nach Angaben
der Autobahnpolizei noch an der
See haben für ein Ehepaar in Niedersachsen ein tödliches Ende genommen: Eine 55 Jahre alte Frau steuerte
ihren Wagen aus Versehen in einen
Baggersee, als sie mit ihrem Mann
Autofahren übte. Familienangehörige beobachteten den Unfall am Mittwochabend in Barßel bei Cloppenburg, sie alarmierten die Polizei.
Sowohl die Familienangehörigen
als auch zwei Polizisten versuchten
VON SEBASTIAN KUNIGKEIT
Alle Angaben ohne Gewähr
die Eingeschlossenen zu befreien,
ihnen gelang es jedoch nicht, die Türen des Autos zu öffnen. Deswegen
wurden Taucher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft und das
Technische Hilfswerk gerufen. Sie
konnten den Mann nach 20 Minuten Wrack bergen, die Frau erst nach
rund 50 Minuten. Die beiden 55-Jährigen konnten zwar noch wiederbelebt werden, starben dann aber in einer Klinik. (dpa)
Unfallstelle an der Abfahrt Lichtenau im Kreis Paderborn.
Die beiden hatten kurz nach Mitternacht in ihrem Fahrzeug auf dem
Standstreifen in Fahrtrichtung Dortmund auf eine andere Streife gewartet. Sie sollten die Kollegen bei der
Kontrolle eines verdächtigen Autos
unterstützen. Der 34-jährige LkwFahrer blieb bei dem Unfall unverletzt. Ein Test ergab, dass er Drogen
genommen hatte. (dpa)
Brustimplantate: Gericht entlastet Tüv
Gewinnquoten
Lotto am Mittwoch
Kl. 1: unbesetzt, Kl. 2: unbesetzt, Kl. 3:
16.291,90 ¤, Kl. 4: 4635,90 ¤, Kl. 5:
283,10 ¤, Kl. 6: 54,80 ¤, Kl. 7: 26,10 ¤,
Kl 8: 11,80 ¤, Kl. 9: 5¤
Mit 580 Euro pro Operation ist die
Prozedur zwar teuer. Dank des hohen Hornpreises lohnt es sich für die
Besitzer aber trotzdem.
Doch viele Tierschutzexperten
sind weiterhin skeptisch. Der Handel mit Rhinozeroshörnern lasse
sich nur schwer regulieren, sagen
sie, weil man den Ursprung eines
Horns kaum zurückverfolgen könne. „Man müsste groß in Regulierungsmechanismen
investieren,
nicht nur im Ursprungsland Südafrika, sondern entlang der gesamten
Handelskette bis zum Konsumenten. Nur so kann man verhindern,
dass illegal gewonnene Hörner auf
den legalen Markt gelangen“, heißt
es in einer Stellungnahme der Umweltorganisation WWF in Südafrika. Zudem sei ein ähnlicher Versuch
im Elfenbeinhandel gescheitert,
fügt Mary Rice von der Umwelt-Lobbyorganisation Environmental Investigation Agency hinzu. „Die Legalisierung des Handels hat es nur
schlimmer gemacht“, sagt Rice.
Nur in einem sind sich die Experten einig: Solange die Wilderei nicht
gestoppt wird, bleiben die Nashörner bedroht. (dpa)
Ehepaar stürzt in Niedersachsen mit Auto in See
Keno
Ziehung vom 2. Juli: : 1, 2, 5, 22, 23, 27,
29, 33, 35, 37, 38, 43, 44, 46, 54, 55, 56,
59, 63, 64
Zusatzlotterie Plus 5: 13809
Gewinnzahlen
ist die Nachfrage danach groß, weil
es angeblich die Potenz fördert. Es
wird auch zur Behandlung von
Krebs und anderen Krankheiten
eingesetzt. Auf dem Schwarzmarkt
zahlen Kunden knapp 60.000 Euro
pro Kilogramm, berichtet der britische Think-Tank Chatham House.
Besonders in China, mit seinen 1,4
Milliarden Einwohnern, sei die
Nachfrage riesig.
Der Krüger-Nationalpark, in dem
die Hälfte aller Nashörner Südafrikas lebt, ist am stärksten von der
Wilderei betroffen, obwohl Millionen Euro in den Tierschutz gesteckt
werden. Mehr als 250 Soldaten sind
hier Vollzeit stationiert, um den
Wildhütern zu helfen. Zusätzlich
sind Hubschrauber, Drohnen und
eine Spezialeinheit mit abgerichteten Hunden im Einsatz. Man kann
den Park nicht komplett überwachen: Mit seinen 20.000 Quadratkilometern ist er so groß wie Israel.
Experten ziehen es deshalb vor,
den Tieren lebendig ihre Hörner zu
entfernen und ihnen so den Anreiz
für Wilderer zu nehmen. Die Hörner
könnten dann legal auf einem strikt
regulierten Markt verkauft werden.
Bei Fahrübung ertrunken Im Auto verbrannt
Der Tüv zertifizierte den
Hersteller PIP, der minderwertige Brustimplantate verkaufte. Betroffene
werfen ihm Schlamperei
vor. Ein Berufungsgericht
gibt den Prüfern recht.
GEWONNEN?
nen Weg, die bedrohten Tiere zu
schützen: die Legalisierung des
Hornhandels.
Die 320 Mitglieder des südafrikanischen Verbands Privater Nashornbesitzer (Proa) sehen das genauso.
Erst vor kurzem haben sie das von
der Regierung verhängte inländische Handelsverbot vor Gericht angefochten. Innerhalb Südafrikas ist
der Handel mit Rhinozeroshörnern
seit 2009 verboten, auf internationaler Ebene darf schon seit 1977 nicht
mehr mit dem wertvollen Gut gehandelt werden.
Trotzdem wurden 2014 in Südafrika 1215 Nashörner getötet. Mit
rund 25.000 Tieren hat das Land die
größte Nashornbevölkerung weltweit. Der südafrikanischen Regierung zufolge stieg die Zahl der illegalen Tötungen im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent. „Das Verbot hat
es nicht geschafft, die Nachfrage zu
stoppen“, sagt Proa-Mitglied John
Hume. Mit 900 Tieren, die auf seiner
Farm in der nordöstlichen Provinz
Mpumalanga leben, ist er der größte
private Nashornbesitzer der Welt.
Rhinozeroshörner
bestehen
überwiegend aus Keratin. In Asien
FOTO:ADRIAN STEIN/DPA
AIX-EN-PROVENCE — Der Tüv Rhein-
land muss im Skandal um minderwertige Brustimplantate in Frankreich doch nicht haften. Ein französisches Berufungsgericht hob gestern ein Schadenersatz-Urteil gegen
das Prüfunternehmen auf. Der Tüv
habe seine Verpflichtungen bei der
Zertifizierung der Produktion des
Herstellers Poly Implant Prothèse
(PIP) erfüllt, teilte das Gericht in
Aix-en-Provence mit. In erster Instanz war der Tüv Ende 2013 verurteilt worden, mehr als 1600 Frauen
jeweils 3000 Euro Schadenersatz
plus Anwaltskosten zu zahlen.
Zwischenzeitlich traten nach Angaben des Tüv weitere Opfer dem
Verfahren bei, die Entscheidung bezieht sich daher auf mehr als 3000
Frauen sowie einige Händler. Das
Unternehmen sieht sich selbst als
Opfer des Betrugs des Herstellers
und legte deshalb Berufung ein.
Mehrere deutsche und französische
Gerichte schlossen sich dieser Ein-
schätzung bereits an. Der inzwischen insolvente Hersteller PIP hatte etwa zehn Jahre lang billiges Industriesilikon für seine Implantate
verwendet. Die reißanfälligen Silikonkissen wurden Schätzungen zufolge weltweit bei Hunderttausenden Frauen eingesetzt. Der Tüv hatte
nur Unterlagen und die Qualitätssicherung von PIP überprüft, nicht die
Kissen selbst. Auf dieser Grundlage
erhielt die Firma das europäische
CE-Siegel. Die Klägerinnen warfen
den Prüfern deshalb Schlamperei
vor.
Die Entscheidung sei ein wichtiger Schritt in den gerichtlichen Auseinandersetzungen um den PIPSkandal, sagte Tüv-Sprecher Hartmut Müller-Gerbes. (dpa)
HEIKENDORF — Die Bergung eines
Weltkriegs-Panzers aus einer Villa in
Heikendorf bei Kiel hat sich als äußerst schwierig erwiesen. Mit zwei
Bergungspanzern der Bundeswehr
versuchten die Ermittler gestern,
den bei einer Durchsuchung entdeckten Panzer Modell Panther aus
der Kellergarage des Sammlers zu
holen. Der Weltkriegs-Panzer stand
offenbar schon seit Jahren im Keller
des älteren Sammlers. Der Panzer sei
auch nicht der einzige Grund für
den Einsatz. Angeblich befindet sich
in dem Gebäude auch ein Flakgeschütz. Bereits am Mittwoch hatten
Ermittler Waffen und auch einen
Torpedo sichergestellt.
Der Heikendorfer soll in seinen
Garten auch Kunst aus der NS-Zeit
gestellt haben. In diesem Zusammenhang war er im Zuge der Ermittlungen nach wieder aufgetauchter
Nazi-Kunst auch ins Visier der Ermittler geraten. Der Mann selbst berichtete dem „Spiegel“ im Mai, er habe eine große Sammlung („aber keine Kunst“) in einem Bunker auf seinem Grundstück. Dort stehe der
Panzer („aber kein kompletter“), den
er einmal als Schrott in England gekauft habe, sagte er dem Magazin
seinerzeit. Alle Waffen hätte er ordnungsgemäß angemeldet. Ein Gutachter hat das Fahrzeug als Kriegswaffe eingestuft, daher wird es zum
Bundeswehr-Stützpunkt Todendorf
gebracht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Mann wegen eines möglichen Verstoßes gegen das
Kriegswaffenkontrollgesetz. (dpa)
EIN VIDEO über die Bergung der des Panzers sehen
Sie, wenn Sie den Code mit
dem Smartphone scannen.
» www.freiepresse.de/panzer
LEUTE HEUTE
Arnold Schwarzenegger (67),
Schauspieler, ist zwar mittlerweile
im Rentenalter – kürzertreten will er
deswegen aber noch lange nicht.
„Ich kann alles machen, was mit Action, Kampfszenen
und Stunts zusammenhängt“, sagte
er vor dem Start seines neuen Films
„Terminator: Genisys“. „Das ist der
Vorteil, wenn man jeden Tag trainiert. Ich bin kein normaler 67-jähriger Kerl!“ Noch immer hebe er jeden
Tag Gewichte und mache sein kardiovaskuläres Training. Zwei Monate vor dem Dreh zu dem Film habe er
sein Training sogar intensiviert.
„Die Action- und Kampfszenen zu
drehen, hat mir wieder irrsinnig viel
Spaß gemacht. Das war jetzt noch
kein Problem für mich – vielleicht
wird es in 20 Jahren eines, ich weiß
es nicht.“ (dpa)
Paul Rudd (46), Komödienstar, hat
jetzt seinen Stern in Hollywood. Die
Plakette mit seinem Namen auf dem
legendären „Walk of Fame“ wurde
jetzt in Los Angeles
enthüllt. Mit dabei
war sein Co-Star
Michael Douglas
(70) aus dem neuen
Superheldenfilm
„Ant-Man“, der Ende Juli in die deutschen
Kinos
kommt. Rudds Plakette ist der 2554.
Stern auf dem Boulevard. Als Kind
sei er über diese Straße gelaufen, habe die eingravierten Namen der
Schauspieler gelesen und sich gedacht ‚Wer ist das?‘. Nun könnten
Millionen Menschen seinen Namen
sehen und sich die gleiche Frage stellen, witzelte Rudd. (dpa)
FOTO: MARIO ANZUONI/REUTERS
Solar Impulse 2
fliegt Rekorde ein
Schwierig:
Panzer aus
Villa in Kiel
geborgen
FOTO: KIM HEE-HCHILL/DPA
NACHRICHTEN
AUS ALLER WELT
Ein defektes Silikonkissen der französischen Firma PIP, das zuvor aus
der Brust einer Patientin entfernt
wurde.
FOTO: BRUNO BEBERT/DPA
PLAUENER ZEITUNG
Freie Presse
Freitag, 3. Juli 2015
MOMENT MAL
Love Boat
Talsperre Pöhl, Sommermittag, Son-
ne. Auf einmal ein leises, seufzendes
Geräusch. Immer wieder. Dann etwas lauter. Eindeutig menschlich.
Und immer wieder. Der Rasen ist
fast leer, die wenigen Körper darauf
machen nichts als andächtiges Sonnenbaden. Die Camping-Bungalows
in der Nähe haben verschlossene Türen. Doch weit weg auf dem flirrenden Wasser dümpelt ein rotes Tretboot. Und der Wind weht vom Wasser direkt aufs Ufer zu und bringt eine neue Steigerung mit: „Hmm,
hmm, hmmm!!!“ Auf einmal ist Stille. Das Tretboot schippert Richtung
Ufer. Und der Wind trägt nur noch
Lachen heran. (em)
Heute von 10 - 12 Uhr
für Sie am Telefon:
LUTZ KIRCHNER
03741 408-15148
[email protected]
Seite 9
Hitzewelle im Vogtland: Job im
Tiefkühlhaus ist heiß begehrt
Belegschaft sauer –
Aufsichtsrat entscheidet
am 10. Juli über Weggang
VON TORSTEN KOHLSCHEIN
ZWICKAU/PLAUEN/GERA — Volker Ar-
NACHRICHTEN
DATENSCHUTZBERICHT
Fragezeichen hinter
Videoüberwachung
Damit das Eis eisig bleibt: Diana Böhm (vorn) und Jeanette Müller arbeiten
im Gefrierraum des Globus-Markts in Weischlitz.
FOTOS (2): ELLEN LIEBNER
Nichts für Weicheier: Andre Braun heizt den Besuchern der Sauna-Anlage im
Plauener Stadtbad ordentlich ein. Und dies trotz der Bullenhitze im Freien.
PLAUEN — Hinter der Zulässigkeit der
Videoüberwachung in der Vogtlandbibliothek steht weiter ein Fragezeichen. Das geht aus dem Datenschutzbericht der Stadtverwaltung
hervor. „Die Videoüberwachungsanlage in der Freihandabteilung der
Vogtlandbibliothek konnte im Berichtszeitraum datenschutzrechtlich nicht abschließend beurteilt
werden“, heißt es in dem Papier.
Durch die Überwachung sollen
Diebstähle verhindert werden. „Anhand der Wirksamkeit dieser Maßnahme ist die Zulässigkeit der Videoüberwachung abzuwägen“, so
die Empfehlung. Plauens Datenschutzbeauftragte Uta Fielitz forderte im Stadtrat zudem von den Rathaus-Verantwortlichen, dem Thema
Datenschutz im Arbeitsalltag mehr
Aufmerksamkeit zu schenken. (tb)
BOLZPLATZ
Stadt will sich an
Zaun-Bau beteiligen
32 Grad – und das ist noch
nicht das Ende der Quecksilbersäule. Die „Freie
Presse“ hat den kältesten
und den wärmsten Arbeitsplatz der Region gesucht und gefunden. Temperaturdifferenz: 110 Grad.
VON GUNTER NIEHUS
PLAUEN/WEISCHLITZ — Diana
Böhm
wird von ihrem Freund beneidet –
glühend beneidet, um ganz genau
zu sein. „Er ist Tischler, und bei ihm
auf Arbeit ist es jetzt natürlich richtig heiß“, sagt die junge Mitarbeiterin des Globus-Markts in Weischlitz.
Böhm hat es besser. Sie hat den kältesten Arbeitsplatz des Vogtlands:
das Tiefkühlhaus des Einkaufs-Centers.
Minus 20 Grad herrschen in dem
Raum, in dem Tiefkühlpizzas, Eiscreme und Co. gelagert werden. Ohne Daunenjacke und Handschuhe
kann sich Diana Böhm dort nicht
längere Zeit aufhalten. Geht sie dagegen nur zum Gemüselager – dort
herrschen zehn Grad plus – spart sie
sich diesen Aufwand. „Beim Gemüse muss ich pro Stunde ungefähr
acht mal rein und raus“, sagt die junge Frau. „Da wäre mir der Aufwand
viel zu groß.“
Mitarbeiterin in der Gemüse-Abteilung: Das ist der absolute Traumjob in diesen Tagen. Auffällig viele
Globus-Mitarbeiter haben zurzeit
urplötzlich etwas Wichtiges in den
kalten Lagerräumen zu erledigen.
„Ich komme selbst manchmal hierher, um mich abzukühlen“, gesteht
Marktleiterin Kitty Fischer.
Draußen Bullenhitze, innen eisige Kälte – ist da der Schnupfen nicht
vorprogrammiert? „Nö, überhaupt
nicht“, ist Diana Böhm überzeugt.
Im Gegenteil. Sie und ihre Kollegen
seien die Gesündesten überhaupt.
„Kalt-warm-kalt-warm, das härtet
schließlich ab. Genau wie in der Sauna.“
„Ich wedel auch,
wenn nur eine
Person dasitzt.“
Andre Braun Saunameister
Genau da arbeitet Andre Braun. Hitzewelle hin oder her – der Mitarbeiter im Plauener Stadtbad heizt den
Gästen der Sauna auch in diesen Tagen ordentlich ein. Sein Aufguss
lässt den Schweiß der Frauen und
Männer in Strömen rinnen. Er selbst
ist danach ebenfalls klitschnass. 90
Grad herrschen in der Holzkabine.
Damit ist sein Arbeitsplatz 110 Grad
heißer als der von Diana Böhm. Es
ist der wohl heißeste im Vogtland
überhaupt. Doch Andre Braun sind
die Temperaturen egal. „Es ist ja quasi Sommer und Winter genau
gleich.“ Außerhalb der Saunakabinen selbst ist es in der Anlage außerdem im Vergleich zum Glutofen
draußen fast schon angenehm kühl.
Dem Saunameister kommt es übrigens gar nicht komisch vor, trotz
der hohen Außentemperaturen die
Leute ordentlich zum Schwitzen zu
bringen. Beruf ist schließlich Beruf.
Und seine Künste sind schließlich
selbst in diesen Tagen durchaus gefragt. „Klar sind hier schon weniger
Gäste als bei schlechterem Wetter“,
sagt Braun. „Aber durchschnittlich
vier Personen sind es schon pro Aufguss. Ich wedel aber auch, wenn nur
eine Person dasitzt.“
Andre Braun ist nicht nur Saunameister, sonder auch selbst ein Saunafan. Doch wenn er beispielsweise
gerade Urlaub hätte, würde er dann
in die Sauna gehen? Braun: „Nee, bei
so einem Wetter wohl doch eher
nicht.“
PLAUEN — Am Bau eines Zaunes zwi-
schen dem neuen Bolzplatz des JoelVereins an der Karolastraße und der
Bahntrasse will sich die Stadt Plauen
beteiligen. Das sagte Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer (FDP).
„Stadt und Verein sollten gemeinsan
in Verantwortung gehen, so will ich
es dem Verein vorschlagen“, so Oberdorfer im Stadtrat. Dort hatte Dieter
Blechschmidt (CDU) dafür geworben, dass die Stadt die Kosten für den
Zaun übernimmt. Für die Umzäunung des Geländes rechnet der JoelVerein mit Kosten in Höhe von rund
5000 Euro. Auf der Fläche der einstigen Zuckersüppel-Industriebrache
entsteht ein neues Freizeitgelände
für Kinder und Jugendliche. Der Joel-Verein will dort schrittweise einen Bolzplatz, ein Volleyballfeld, eine Lagerfeuerstelle und auch Beete
anlegen. (tb)
Volker Arnold
wechselt
ans Geraer
Theater
Baustart für neue 400.000 Euro-Treppe
An der maroden Anlage
am Hradschin beginnen in
Kürze die Arbeiten. Der
Stadtrat hat das Geld jetzt
bewilligt.
VON TINO BEYER
PLAUEN — Für den Neubau der Trep-
pe zwischen der Straße am Hradschin und der Bergstraße in der Plauener Innenstadt hat der Stadtrat die
Weichen gestellt. Das Kommunal-
parlament gab einen finanziellen
Nachschlag für das Projekt frei. Der
war notwendig geworden, weil die
Ausschreibung den Rahmen für das
Vorhaben deutlich sprengte. Die
Treppe wird demnach doppelt so
teuer wie kalkuliert, kostet rund
400.000 Euro. „Die Baufirmen haben
volle Bücher, die Menschen wechseln ihre Euro in Steine um“, sagte
Oberdorfer. Aber billiger wird’s
nicht, so die Einschätzung der Stadtverwaltung.
Die horrenden Kosten sind auf
das komplizierte Umfeld zurückzuführen. Die Treppe führt zwischen
zwei Häusern hindurch und überwindet auf wenigen Metern einen
großen Höhenunterschied. Stütz-
Kompliziertes Umfeld sorgt für horrende Kosten: Die Treppe am Hradschin.
FOTO: ELLEN LIEBNER
mauern links und rechts müssen
ebenfalls erneuert werden.
Angesichts der hohen Kosten
war bereits früher die Frage nach der
Notwendigkeit der Treppe diskutiert worden. Schließlich gelangt
man von der Rädelstraße auch via
Julius-Fucik-Straße oder Forststraße
vom Schlossberg-Gebiet in die City –
mit nur wenigen Metern Umweg.
Damals veranlasste die Stadtverwaltung eine Zählung. Ergebnis: Mehr
als 1000 Menschen nutzen die Treppe täglich. Deshalb sollte sie erhalten werden. Neben der Treppe wird
auch die Bergstraße erneuert.
nold soll künftig als kaufmännischer Geschäftsführer die Geschicke
der Theater und Philharmonie Thüringen (TPT) leiten, die Spielstätten
in Gera und Altenburg betreibt. Das
hat Evelyn Böhme-Pock, Pressesprecherin der TPT, gestern mitgeteilt.
Arnold habe sich beim Auswahlverfahren gegen 22 Bewerber durchgesetzt. Er soll dort die Nachfolge von
Geschäftsführerin Andrea Schappmann antreten, die Ende März ebenfalls aus freien Stücken ihren Job gekündigt hatte. Der 52-Jährige bestätigte das gestern auf Anfrage. Die
Unzufriedenheit mit der hiesigen Situation habe es ihm leichter gemacht, sich anderswo nach einer adäquaten Position umzusehen.
Allerdings ist auch das Theater
Gera-Altenburg nicht auf Rosen gebettet. Arnold weiß das: „Sie finden
zurzeit kein kommunales Theater,
das keine finanziellen Probleme
hat.“ Aber Thüringens Landesregierung verfolge ein Konzept, gemeinsam mit den Kommunen des Freistaats den fünf Theatern des Landes
bis Mitte der 2020er-Jahre zu einer
Zukunftsperspektive zu verhelfen.
Derweil stößt Arnolds Schritt,
das Theater Plauen-Zwickau in einer
so schwierigen Situation zu verlassen, bei der Belegschaft auf Unmut.
„Viele Leute sind ziemlich sauer“,
sagte Theater-Betriebsrat Nicolaus
Köhler gestern. Arnold berief sich
derweil auf das Recht, eine persönliche Entscheidung zu treffen.
Seinem Weggang muss noch der
Theater-Aufsichtsrat zustimmen,
der am 10. Juli zusammentritt. Arnold, nach dessen Ansicht diese Zustimmung lediglich eine Formalie
ist, hat laut Vertrag eine 18-monatige Kündigungsfrist. Gibt das Aufsichtsgremium dem Ersuchen statt,
dürfte ab August die Controllerin
des Theaters, Sandra Kaiser, kommissarisch die Geschäfte führen.
Allemal dürfte dem Aufsichtsrat
heute in einer Woche eine lange Sitzung bevorstehen. Denn ihm obläge
es, einen Nachfolger für Arnold zu
finden. Zudem werden in Gegenwart beider Stadtoberhäupter die
Zukunftsszenarien fürs Theater diskutiert. Laut Betriebsrat Köhler gibt
es zwei Konzepte – eins von Arnold
und eins von ihm. Beide gingen vom
Erhalt aller vier Sparten aus, gewichten aber bei Finanzierung und zeitlichen Horizonten unterschiedlich.
Details sollen erst nach der Aufsichtsratssitzung öffentlich werden.
A N ZE I G E
3570331-10-1
10 Freie Presse
RAT & HILFE
PLAUENER ZEITUNG
Freitag, 3. Juli 2015
Kleingärtner
weihen neue
Terrasse ein
Ein Futterhaus für die Knirpsenburg
NOTRUF
Polizei 110, Feuerwehr und Rettungsdienst 112, Giftnotruf 0361 730730
ALLGEMEINMEDIZIN
Plauen Stadt und Landkreis Vogtland:
14 - 7 Uhr, Bereitschaft, 116117,
Sprechstunde: 15 - 18 Uhr, Bereitschaftspraxis über 116117
Elsterberg: 13 - 7 Uhr, Rufbereitschaft, 116117, 0365 412176
Sternplatz-Verein feiert
95-jähriges Bestehen
PLAUEN — Der
AUGENARZT
Plauen: 14 - 7 Uhr, nur nach telefonischer Vereinbarung, Dr. Eva-Maria
Gramer, Reichenbach, 03765 719311,
0157 73991357
KINDERARZT
Plauen: 14 - 22 Uhr, Sprechstunde
19 - 22 Uhr, Dr. Rainer Gebhardt,
Gartenstraße 1, 03741 301201,
0172 1043285
ZAHNARZT
Plauen Stadt: 18 - 19 Uhr, DS Steffi
Just, Jößnitzer Straße 2, 03741 222076
APOTHEKEN
Plauen: 8 - 8 Uhr, Apotheke an der
Gartenstraße, Gartenstraße 3,
03741 27552
TIERARZT
Plauen: 16 - 6 Uhr, Großtiere,
Dr. Jürgen Wilhelm, 037431 3378
Plauen: 18 - 22 Uhr, Kleintiere,
TÄ Katrin Riedel, 0178 1911405
Plauen Umland: 16 - 6 Uhr, DVM Gerdhold Werner, 036645 22259
Auerbach: Kleintierklinik Vogtland Dr.
Roland Zeißler, Kaiserstraße 66,
03744 212471
BLUTSPENDE
Elsterberg: Blutspende, Wallstraße 16,
Grundschule, 14-18 Uhr
WIR GRATULIEREN
Mühltroff: Rudi Zeh 85 Jahre. Jocketa: Eberhard Unger 74 Jahre. Herlasgrün: Marlies Singer 70 Jahre.
Rentzschmühle: Karla Ehrler 70 Jahre. Unterpirk: Annemarie Illing
78 Jahre. Mehltheuer: Bernd Naumann 73 Jahre. Kobitzschwalde:
Christa Bachmann 79 Jahre.
Schwand: Klaus Kretschmann 86 Jahre. Weischlitz: Sigrid König 80 Jahre.
Allen die besten Wünsche!
BLITZTIPPS
Heute: Plauen, Wettinstraße, Hammerstraße, Friedensstraße; Rodewisch, Lindenstraße; Pfaffengrün,
B 173; Rothenkirchen, B 169, Richtung
Wernesgrün; Syrau, Hauptstraße.
Montag: Plauen, Stöckigter Straße,
Schurigstraße, Holbeinstraße; Mühlleithen, B 283; Eich, Treuener Straße;
Irfersgrün, Lengenfelder Straße.
Da freuen sich die Kinder und die Vögel: Michael
Thoß vom Natur- und Umweltzentrum Oberlauterbach hat gestern ein neues Futterhaus an
die Kita Knirpsenburg übergeben. Aller fünf
Jahre verbringen die Jungen und Mädchen der
Einrichtung den Kindertag im Umweltzentrum
– so auch vor kurzem. Als Aufmerksamkeit dafür gab’s dieses Vogelhaus vom Naturzentrum –
verbunden mit der Bitte, die Vögel auch im
Sommer fleißig zu füttern. Tim, Leon, Lavinia
und Luca (von links) ließen sich das gestern
nicht zweimal sagen: Sie füllten das neue Vogel-
haus gleich mit schmackhaften Kernen. Laut
Michael Thoß werde es für Vögel immer
schwieriger, ausreichend Nahrung zu finden.
Grund: Der Lebensraum für Insekten, eine
wichtige Nahrungsquelle für Vögel, schwindet
FOTO: ELLEN LIEBNER
zunehmend.
» www.kleingartenvereinsternplatz.de
Kauschwitzer fordern mehr
Freiheit bei Grundschul-Wahl
Dass Eltern ihre Kinder in
eine festgelegte Grundschule schicken müssen
und nur per Ausnahmegenehmigung darum herum
kommen, stößt in Kauschwitz und Neundorf auf
Unverständnis.
VON PETER ALBRECHT
ner anderen Bildungseinrichtung
eher zusagt, der muss eine Ausnahmegenehmigung beantragen. Das
gefällt nicht allen Bürgern, wie bei
der jüngsten Ortschaftsratssitzung
deutlich geworden ist. Die Kauschwitzer fordern Veränderungen.
„Ich bin dafür,
die Sprengel
aufzuheben.“
Ingo Eckardt Ortsvorsteher
KAUSCHWITZ — Kinder aus dem Plau-
ener Ortsteil Kauschwitz besuchen
Grundschulen in Mehltheuer,
Neundorf und Plauen. Doch das ist
eigentlich nicht vorgesehen: Laut
dem von der Stadt Plauen erarbeiteten Schulsprengel ist für die Kauschwitzer die Rückert-Grundschule in
Plauen gedacht.
Wer seinen Nachwuchs woanders unterbringen will, etwa weil
ihm das pädagogische Konzept ei-
Ortsvorsteher Ingo Eckardt hatte
das Thema auf die Tagesordnung gesetzt. Auslöser war eine Anfrage des
Ortsvorstehers von Neundorf, Uwe
Trillitzsch. „Es ist immer unklar, ob
wir nun eine neue erste Klasse bilden können in unserer Schule oder
zwei“, erklärte der Neundorfer Ortschef auf Nachfrage. Um mittelfristig, also in den nächsten fünf bis
zehn Jahren besser planen zu können und immer zwei Klassen zu haben, wäre es seiner Ansicht nach angezeigt, über die festgelegten Schulbezirke in der Stadt nachzudenken.
Es komme immer wieder vor,
dass Eltern aus einem anderen Bezirk ihre Schützlinge nach Neundorf schicken wollen. Das sei aber
nicht so einfach. „Eine politische
Meinungsbildung ist nötig“, regte
der Neundorfer daher an.
Diese Meinungsbildung kam bei
der öffentlichen und von Bürgern
gut besuchten Ortschaftsratssitzung
in Kauschwitz bereits in Fahrt. „Es
ist schwierig, eine Ausnahmegenehmigung zu bekommen“, bestätigte
Eckardt. Dass sich die Bildungseinrichtung in der Nähe des Arbeitsplatzes von Vater oder Mutter befinde, auf dem Arbeitsweg liege, zähle
da wenig und reiche als Begründung
nicht aus.
Man wohne auf dem Land und
bevorzuge daher eine ländliche
Schule, erklärte ein Bürger aus dem
Ort. Seine Sprösslinge gehen nach
Kleingartenverein
Sternplatz feiert von heute bis Sonntag sein 95-jähriges Bestehen mit
dem traditionellen Sommerfest. Das
Fest beginnt heute um 18 Uhr mit
Musik und Tanz von DJ Atze. Am
Sonnabend bietet der Zithervirtuose
Gerhard Wunderlich von 14 bis 16
Uhr Zithermusik zu Kaffee und Kuchen dar. Für die Kinder beginnt um
14 Uhr eine Zaubershow. Die Kleinen können anschließend die Hüpfburg belagern, Luftballontiere selber
basteln und mit der Jugendfeuerwehr Kisten stapeln. Es gibt eine
Tombola mit attraktiven Preisen, informierte Berthold Löckelt vom Verein. Ab 18 Uhr legt DJ Andreas von
der Oldie-Diskothek Sound Shine
Musik auf. Ein Höhenfeuerwerk soll
ein Höhepunkt des Abends sein. An
beiden Tagen können Besucher ihre
Kräfte bei „Hau den Lukas“ unter Beweis stellen. Das Fest endet Sonntag
mit einem Frühschoppen ab 10 Uhr.
Der Vorstand des Kleingartenvereins Sternplatz lädt nicht nur die
Mitglieder des Vereins recht herzlich ein. Jedermann kann mitfeiern
und die neue Terrasse des Vereinsheimes an der Comeniusstraße einweihen. Zudem soll jetzt eine Chronik der 95-jährigen Geschichte des
Vereins aufgearbeitet werden. (nd)
BESCHLUSS
Ortschaftsrat verteilt
Gelder an Vereine
Mehltheuer. Und weil das erste Kind
dort lernt, wurde auch das Geschwisterkind akzeptiert. Ein junger
Vater aus Zwoschwitz will seinen
Nachwuchs nach Neundorf schicken. Eigentlich müsste der aber in
die Rückertschule – laut Schulsprengel.
Über die Rückertschule konnte
Ortschaftsrätin Gabriele Wunderlich nur Gutes berichten. „Wir waren in der Rückertschule, und dort
gut aufgehoben. Die machen sehr
viel“, sagte sie. Das Gebiet sei sozialer Brennpunkt entgegnete ein anderer Bewohner. „Ich bin dafür, die
Sprengel aufzuheben“, gab der
Kauschwitzer Ortsvorsteher seinen
Standpunkt wieder. Dann müsse jede Einrichtung mehr tun, um Schüler zu gewinnen. Nur noch einen
Sprengel für die ganze Stadt zu bekommen, dieses Ziel sei aber unrealistisch, und würde wohl nicht funktionieren. Für Kauschwitz und
Zwoschwitz wolle man aber andere
Lösungen erreichen, fasste er das Ergebnis der Runde zusammen.
KAUSCHWITZ — Die Freiwilligen Feuerwehren Kauschwitz und Zwoschwitz, die Kindertagesstätte, die
Volkssolidarität, der Kirchenchor,
der Rittergutsverein, die Interessengemeinschaft Rittergut und die Historiker bekommen jeweils 250 Euro
an Ortschaftsratsmitteln zur Unterstützung für ihre Arbeit. Das haben
die Kauschwitzer Ortschaftsräte in
ihrer Sitzung am Mittwochabend
im Rittergut beschlossen. Die Räte
wollen außerdem 500 Euro für die
Pflege von Grünanlagen, 300 Euro
für Reparaturen und 200 Euro für
Geschenke bei Geburtstagen hochbetagter Einwohner ausgeben. Dass
die Gelder für 2015 erst jetzt beschlossen wurden, lag an der späten
Genehmigung des städtischen
Haushalts.
Insgesamt
stehen
Kauschwitz über 7000 Euro zu. Es
bestehen Rücklagen für die Ortsverschönerung aus dem vorigen Jahr.
So entsteht derzeit am Teich neben
dem Rittergut ein Wasserspiel. In
der Dorfmitte sind zudem Pflanzkästen angebracht worden. (pa)
Lessing-Schüler spüren Heimatgeschichte nach
Manch’ einer findet das
Fach Geschichte gähnend
langweilig. Für Zehnt- und
Elftklässler des Plauener
Gymnasiums gibt es hingegen nichts Spannenderes. Dafür wurden sie jetzt
in Leipzig ausgezeichnet.
anderem „sehr gute Quellenarbeit,
methodisch korrekte und geschickte Einbeziehung von Zeitzeugeninterviews und selbstständiges wissenschaftliches Forschen“ bestätigt.
Von September 2014 bis zum Februar dauerte die individuelle Auseinandersetzung mit dem Thema des
Wettbewerbs: „Anders sein. Außenseiter in der Geschichte.“
VON SABINE SCHOTT
„Ich lernte tolle
Menschen kennen.“
PLAUEN — Die Landessieger des bun-
Katharina Grimm Lessing-Gymnasiastin
desweiten Geschichtswettbewerbs
sind zwei Schülerinnen des LessingGymnasiums: Katharina Grimm
und Luise Winkler (Leistungskurs
Geschichte Klasse 11). In dieser Woche haben die jungen Frauen in
Leipzig während der Preisverleihung vor großem Publikum gestanden. Auf den Urkunden: die Unterschrift des Bundespräsidenten.
Die Jury hatte den beiden unter
Luise Winkler (17) beschäftigte sich
in ihrer Arbeit „Zählt nicht uns, sondern eure Tage“ mit der Rolle der
Punks im Vogtland und in Plauen
von den 1970er-Jahren bis heute. Dabei erfuhr sie, dass ein Punk zu sein
mehr bedeutet, als sich das Haar
grell bunt zu färben (in der DDR in
Ermanglung der Möglichkeiten mit
Freuten sich über Katharina Grimms
Sieg: Anja Paehlke, Körber-Stiftung,
Lehrerin Jacqueline Burger und
Staatssekretär Frank Pfeil (von links)
Gehörten zu den Preisträgern: Manuel Löffler und Alina Frank mit ihrem Schulleiter Frank Maik Richter.
Mitteln gegen Fußpilz) oder Ratten
auf der Schulter sitzen zu haben. „Es
war eine Einstellungssache“, hat Luise erfahren.
Katharina Grimm (18) thematisierte einen umstrittenen „Außenseiter“ Plauens. Ihr Wettbewerbsbeitrag trägt den Titel „Die Grenzen des
Gehorsams – Werner Hartenstein
und U-156“. Doch warum ausgerechnet diese historische Figur? „Ich
habe in den Ferien auf dem Friedhof
gearbeitet und mich dabei auch um
das Grab der Familie Hartenstein gekümmert“, berichtet die Schülerin.
Der Film „Laconia“ habe sie ebenfalls interessiert. „Dabei ging es ja
um den Offizier Hartenstein, der
FOTOS: PRIVAT
entgegen eines Befehls viele Schiffbrüchige rettete“, erzählt Katharina.
Sie ist froh, dass sie beim Ausscheid
mitgemacht hat. Nicht nur, weil ihr
das 15 Punkte in Geschichte eingebracht hat. Sie sagt: „Ich habe tolle
Menschen kennengelernt.“ Damit
meint sie zum Beispiel Josephine
Pratchett und Helen Charles, zwei
Überlebende der „Laconia“. „Die Damen sind schon alt, tippen aber
schneller als ich“, lacht Katharina,
die derzeit noch im Email-Kontakt
steht. Demnächst lernt sie die Frauen persönlich kennen, sie forscht
weiter zum Thema.
Was macht die geschichtsbegeisterte Schülerin, wenn sie nicht in
Archiv, Museum oder Bibliothek
stöbert? „Ich bin ein Japan-Fan, war
für ein Schuljahr dort“, so die Trägerin des gelben Aikido-Gürtels.
Förderpreise erhielten: Alina Frank und
Nathalie Koch (Klasse 9) sowie Fritz Korte und
Manuel Löffler (Klasse 10/11). Das LessingGymnasium wurde zudem als beste Schule
Sachsens ausgezeichnet.
PLAUENER ZEITUNG
Freitag, 3. Juli 2015
NACHRICHT
GOTTESDIENST
Pfadfinder jetzt
in großem Verband
STRASSBERG — Seit diesem Schuljahr
gibt es im Plauener Ortsteil Straßberg einen Pfadfindertreff. Etwa 25
Kinder haben sich auf dieses Abenteuer eingelassen. Die jungen Leute
treffen sich einmal wöchentlich, um
die Pfadfinder-Pfade gemeinsam zu
entdecken. Nun geht die Gruppe
noch einen Schritt weiter: Sie wird
Teil des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP).
„Mit großer Freude erwarten die
Kinder dieses Ereignis“, informierte
Griseldis Büchner von der Kirchgemeinde. Der VCP-Pfadfinderstamm
soll den Namen „Steinerne Rose von
Straßberg“ tragen. Am Sonntag,
10 Uhr, ist anlässlich in der Aufnahme in den Pfadfinderverband ein
kurzer Gottesdienst in der Straßberger Kirche vorgesehen. Danach gibt
es noch Stockbrot-Backen. (nd)
KURZ GEMELDET
Vorverkaufsstelle zu
PLAUEN — Vom 7. bis 30. Juli bleibt
der Kartenvorverkauf in der Festhalle Plauen geschlossen. Danach steht
der Service wieder dienstags und
donnerstags von 10 bis 18 Uhr zur
Verfügung, informierte Ronny Bley
von der Festhalle. (nd)
Kneipp-Verein auf Tour
PLAUEN — Der Kneipp-Verein Vogt-
land lädt für den kommenden
Dienstag ein zur Kräuterwanderung. Treffpunkt ist 18 Uhr: Naturschutzgebiet Syrauer Heide, Kauschwitz. Die Teilnahmegebühr für Gäste beträgt 3 Euro, meldete Heide-Marie Lonkowski vom Verein. (nd)
Freie Presse
11
Kunst-Krimi um kostbares Gemälde
und Schrifttafel wieder gefestigt
und graue Ölfarbe von den Originalfarben und dem echten Gold entfernt. Das Grabdenkmal sei ein außergewöhnliches Stück aus dem
Frühbarock, berichtet Müller. „Es
gibt in der Region mehrere historische Epitaphien“, erklärt sie. „Dieses
Epitaph ist aber wohl das älteste im
Vogtland.“
Einem wertvollen Kunststück aus Ruppertsgrün
fehlt sein Herzstück: das
Bildnis der Adligen
Elisabeth von Dölau.
Schuld am Verlust soll ein
Künstler aus Berlin sein.
VON ELSA MIDDEKE
„Dieses Epitaph
ist wohl das älteste
im Vogtland.“
PLAUEN — Die Wurzeln des Streits
um ein historisches Ruppertsgrüner
Gemälde reichen zurück bis in die
70er Jahre. Damals hat der Berliner
Künstler Alfred Zenichowski das
Bild eines etwa 350 Jahre alten Epitaphs aus der Kirche Ruppertsgrün
vom damaligen Diakon geschenkt
bekommen. So erzählt es seine
Tochter Susanne Zenichowski. Auf
dem Gemälde ist Elisabeth von Dölau, die einem alten vogtländischen
Adelsgeschlecht entstammt, in einer Kreuzigungsszene abgebildet.
Genau dieses Stück hätte die Kirchengemeinde heute, rund vierzig
Jahre später, gern zurück. Aber das
Abbild der Adligen ist nach Angaben von Susanne Zenichowski inzwischen spurlos verschollen.
Die Kirchengemeinde ist verärgert. „Wir vom Kirchenvorstand haben den Künstler zur Rückgabe aufgefordert“, sagt der Elsterberger Pfarrer Lothar Zühl. Dem Künstler sei
das Bild des wurmstichigen Epitaphs damals als Dauerleihgabe
überlassen worden. Denn er hätte
versprochen, es kostenlos zu restaurieren. „Am 22. Juni 1974 wurde ein
Vertrag darüber geschlossen.“ Dieses
Dokument sei in Ruppertsgrün bisher jedoch nicht zu finden gewesen.
Die Familie des Künstlers hält da-
Sonnhild Müller Restauratorin
Sonnhild Müller und Kay Mehner vor dem Grabdenkmal, das um 1650 angefertigt und in der Kirche Ruppertsgrün angebracht wurde.
FOTO: ELLEN LIEBNER
gegen: Sie hätten es schwarz auf
weiß, dass das Bildnis ihrem Vater
damals als Schenkung überlassen
worden sei. Den Zettel möchte die
Tochter jedoch nicht aus der Hand
geben. Ihre Familie stamme aus der
Nähe von Ruppertsgrün, ihr Vater
habe auf der Suche nach Antiquitäten damals oft in Pfarrhäusern nach
Stücken gefragt, die sonst weggeworfen worden wären. Irgendwann
nach 1990 habe ihr Vater das Teilstück mit Elisabeth von Dölau ver-
schenkt – denn die Gemeinde hätte
kein Interesse mehr daran gehabt.
In den „Vogtländischen Heimatblättern“ schrieb Michael Rudolf um
1990, er habe das zersägte Gemälde
bei Zenichowski gesehen. Die Darstellung der Elisabeth von Dölau sei
ihm „reichlich nebulös“ zum Kauf
angeboten worden. Den Teil mit der
Kreuzigungsszene habe er bei dieser
Gelegenheit mitnehmen können.
Rudolf betont: „Mit einer Dauerleihgabe gehen die Eigentumsrechte
nicht an den Leihenden über.“
Doch nicht nur das Bildnis der
Adligen fehlt – auch das kunstvolle
Wappen, das am Rahmen geprangt
hat, sei verschwunden, sagt die Plauener Restauratorin Sonnhild Müller.
Sei zehn Jahren hat sie das Kunstwerk in ihrer Werkstatt. Seitdem haben sie und ihr Mitarbeiter Kay
Mehner den Holzwurm darin ausgemerzt, von einem Tischler einen
neuen Rahmen anfertigen lassen,
das zerbröselnde Holz von Stuck
Bei der 650-Jahr-Feier in Ruppertsgrün vom 3. bis 5 Juli will die Gemeinde ein Foto des Kunstwerks in
der Kirche ausstellen und Spenden
sammeln. Denn obwohl die Sparkassenstiftung 5000 Euro zur Verfügung gestellt hat und verschiedene
Spenden eingegangen sind, kostet
allein die Notsicherung durch Müller 7000 Euro. Eine vollständige Restaurierung mache noch einmal
rund 9000 Euro erforderlich, so Pfarrer Zühl. Die Gemeinde Pöhl will
sich nach Angaben von Bürgermeisterin Daniela Hommel-Kreißl (FDP)
um Fördermittel des Landkreises bemühen.
Susanne Zenichowski hat bereits
nach dem Gemäldestück gesucht,
erzählt sie. Das Ergebnis: ein unscharfes Foto für Sonnhild Müller.
Es zeigt das fehlende Gemäldeteil,
wie es in einem Rahmen an einer
Wand hängt. Wo, ist ungewiss. Ohne das Original-Herzstück wird das
Epitaph jedoch für immer unvollständig restauriert bleiben.
A N ZE I G E
FALSCH & RICHTIG
Lauras Perücke: Die Perücke der
gestern portraitierten Plauener
Schülerin Laura Köhler kostet 1700
Euro. „Freie Presse“ hatte von einem
Krankenkassenzuschuss in dieser
Höhe gesprochen. Dieser wäre viel
geringer gewesen, darauf machte
Mutter Susanne Köhler aufmerksam. Ihre 17-jährige Tochter leidet
an der seltenen Krankheit Alopecia
Areata. Dabei handelt es sich um
kreisrunden Haarausfall. Deshalb
wünscht sich die junge Frau eine
Echthaarperücke.
Party im Gymnasium
Heute steigt Schulfest – Projektwoche beendet
PLAUEN — Im Diesterweg-Gymnasi-
um ist heute Schulfest angesagt. Für
die Fünft- bis Elftklässler gibt es eine
Reihe von Mitmach-Angeboten auf
dem Schulhof, in der kleinen Turnhalle, in der Kurt-Helbig-Halle, auf
dem Schulhof und natürlich im
Schulgebäude. Auch einige Abiturienten haben ihr Kommen zur Fete
zugesagt. Mit dem Schulhof-Fest en-
det in dem Gymnasium zugleich eine spannende Projektwoche. Sie
stand unter dem Titel „Lasst uns fliegen“. Alle Fachbereiche haben sich
mit diesem Thema befasst, auch Exkursionen gab es, berichtete Lehrerin Hannelore Schreyer. Ab Montag
steht nun noch eine Woche Schule
an: Kommenden Freitag ist dann
Zeugnisausgabe angesagt. (nd)
Dampf-Spektakel kommt
VON DIETER FEUSTEL
Spektakel
gab’s in der Region noch nie: Vom
21. bis 24. April 2016 steht das Vogtland unter Dampf – dann finden
erstmals die „Hof-Plauener Dampftage statt“. Zu verdanken hat das
Vogtland dieses Ereignis dem Plauener
CDU-Landtagsabgeordneten
Frank Heidan. Als Organisator gewann er mit Koordinator Peter Pfeifer vom Dresdner Netzwerk Industriekultur einen ausgesprochenen
Experten zum Thema. Unter anderem mit der Göltzschtalbrücke ließ
der sich in die Region locken. Als
größte Ziegelsteinbaubrücke der
Welt ist sie ein Meisterwerk deutscher Ingenieurskunst, das noch immer die Menschen ebenso fasziniert
wie Dampflokomotiven und alle
möglichen anderen Maschinen zur
Nutzung der Dampfkraft. Bei einer
Pressekonferenz gestern in Hof verwies Pfeifer auf die große Erfahrung,
die sein Netzwerk als Veranstalter
solcher Tage hat. „Kein Treffen von
Eisenbahnern und Pufferküssern
wird es sein“, verspricht er.
Vielmehr soll bei den Tagen alles
gezeigt werden, was in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mit
Dampf betrieben wurde und wird.
Eine vielfältige Produktpalette wird
dabei zu sehen sein. „Denn was früher so alles gedampft hat, ist schon
Frank Heidan
CDU-Landtagsabgeordneter
PLAUEN/HOF — Dieses
FOTO: ELLEN LIEBNER/ARCHIV
gewaltig“, sagt er. Mit einigen Zehntausend Menschen rechnet Pfeifer
zu den Hof-Plauener Dampftagen,
zumal es auch ein Rahmenprogramm gibt. Zu dessen Ausgestaltung hat sich sogar unter Hinweis
auf ihr dampfendes Utensil ein Club
von Zigarrenrauchern angemeldet.
Und doch dreht sich auch viel
um die Eisenbahn. Außer Museen,
Firmen-Arealen und einem Schaubergwerk, wurden auch Bahnhöfe,
Bahnstrecken und – natürlich – die
Göltzschtalbrücke als Veranstaltungsorte ausgewählt. Dampf-Sonderzüge und auch die schnellste unter Dampf stehende Lokomotive der
Welt der Baureihe 18201 werden Besucher aus ganz Europa und aus
Übersee anlocken, zumal auch international für das Großereignis geworben wird. Und natürlich wird es
auch ein Dampflok-Ziehen für einen karitativen Zweck geben.
Angesichts des zu erwartenden
Ansturms von Eisenbahnfans und
Liebhabern technischer Errungenschaften holte Heidan gleich auch
Hoteliers, Museumsleute sowie die
Partnerstädte Hof und Plauen mit
ins Boot. „Hof war schon immer Eisenbahnerstadt gewesen, schon zur
Zeit sächsischer und bayerischer Könige“, begründete er die Einbeziehung der Stadt im bayerischen Vogtland, die immer auch eine Drehscheibenfunktion hatte und hat.
Die Schirmherrschaft teilt sich
Heidan mit dem CSU-Abgeordneten
Erwin Huber aus dem bayerischen
Landtag. Als wirtschaftspolitische
Sprecher ihrer Fraktionen sind sie
profunde Kenner von Industriethemen sowie der Aufgabenstellungen
bei Bahn und Logistik. Die Darstellung historischer Ereignisse in den
genannten Bereichen wird bei den
Hof-Plauener Dampftagen gekoppelt mit modernsten Ergebnissen
deutscher Ingenieurkunst. Dabei
soll nicht nur der Blick in die Geschichte eine Rolle spielen, sondern
auch der in die Zukunft der wirtschaftlichen und touristischen Entwicklung der Regierungsbezirke
Oberfranken und Südwestsachsen.
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Nach der Inbetriebnahme
der Eisenbahnstrecke zwischen Reichenbach und
Plauen 1851 war die Industrialisierung im Vogtland
nicht mehr aufzuhalten.
Daran erinnern sollen die
„Hof-Plauener Dampftage“, die im April 2016 in
der Region stattfinden.
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» www.Hof-Plauener-Dampftage.de
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12 Freie Presse
VORSCHAU
WOHIN
Freitag, 3. Juli 2015
Die Sperken feiern drei Tage ihr Stadtfest
burg-Straße beginnt morgen, 11 Uhr
das Musical „Die Raupe Nimmersatt“ mit der Kita Kinderlachen,
11.20 Uhr folgt die Kita Am Stadion
mit „1000 Farben hat die Welt“, 14
Uhr die Kita am Schloss und 15 Uhr
das Sperkennest mit „Kunterbunter
Kindergartenwelt“. 15.30 Uhr stellen sich die Prinzengarde des Turnvereins Rehau und 17 Uhr die Rattlesnake Linedancer aus Plauen vor.
Drei Tage geht es rund um
den Markt in Oelsnitz
rund: Mit Musik, Ständen,
Rahmenprogramm, Gottesdienst und vielem mehr.
VON RONNY HAGER
OELSNITZ — Zum 14. Mal geht von
Spektakuläre Sprünge auf Skiern
ins Wasser wird es morgen und am
Sonntag im Klingenthaler Dürrenbach-Freibad geben.
FOTO: ECKHARD SOMMER/ARCHIV
WASSER-SKISPRINGEN
Spektakel im
Dürrenbach-Bad
KLINGENTHAL — Das Klingenthaler
Freibad verwandelt sich an diesem
Wochenende wieder in die Dürrenbach-Arena. Zum neunten Mal
wird der Sieger bei der Weltmeisterschaft im Wasser-Skispringen
ermittelt, für die extra wieder eine
Schanze errichtet wurde.
Titelverteidiger ist in diesem
Jahr mit Mike Arnold ein erfolgreicher Skispringer vergangener Jahre – 1987 holte er für Klingenthal
bei der Junioren-WM in Asagio
(Italien) Gold im Team und Silber
im Einzel, bei der Weltmeisterschaft in Oberstdorf belegte er
Platz sechs.
Mit René Kummerlöw und Ingo
Züchner sind weitere ehemalige
Skispringer dabei, ebenso frühere
Nordisch Kombinierte wie Sven
Leonhardt und Christian Beetz.
Wie beim richtigen Skispringen gibt es am Samstag die Qualifikation, die über die Startfolge für
den Wettkampf am Sonntag entscheidet. Für das Spektakel am
Sonntag werden wieder mehr als
1500 Zuschauer erwartet. (tm)
ZEITPLAN Morgen: 15 Uhr Kinderfest,
19 Uhr Qualifikation, 20.30 Uhr Startnummernübergabe, 21 Uhr Disco (Eintritt frei);
Sonntag: 13.30 Uhr Probedurchgang,
15 Uhr 1. Wertungsdurchgang, 16.30 Uhr
Finale. Siegerehrung gegen 17.30 Uhr.
BÜHNE
Bad Elster: Naturtheater, Carl-AugustKlingner-Straße 7, Sommerkabarett mit Uwe
Steimle: Heimatstunde, 19.30 Uhr
MUSIK
Plauen: Weberhäuser, Bleichstraße 11,
Chansonabend mit Corinne Douarré, 20 Uhr
Bad Brambach: Dr. Ebel Fachklinik, Christian-Schüller-Straße 14, Nachmittagskonzert
mit dem Pianisten Radim Vojir, 15 Uhr
Bad Elster: Musikpavillon am Badeplatz,
Badstraße 6, Promenadenkonzert mit dem Trio
Divertimento der Chursächsischen Philharmonie, 15 Uhr
Elsterberg: Laurentiuskirche, Kirchplatz,
Alles muss klein beginnen .., Familienprogramm mit Gerhard Schöne, 18 Uhr
Oelsnitz: Katharinenkirche, Egerstraße 9,
Konzert mit der Band Three Days, 19.30 Uhr
Reichenbach: Musikschule Vogtland,
Bahnhofstraße 84, Oberstufenkonzert, mit Annarosa Junker und Johannes Worms (beide Gesang), 18 Uhr, 03765 13153
KINDER UND FAMILIE
Plauen: Falknerei Herrmann, Pfaffengutstraße 4, Flugvorführung, 15 Uhr
Kinder- und Jugendhaus eSeF, Seminarstraße 4, Jugendzentrum, offener Treff mit Kochen
eines Wunschessens, 14-21 Uhr
Kindercafé Mücke, Stöckigter Straße 38, Hof
der Astrid-Lindgren-Schule, Bountyfest, 14.3018 Uhr, 03741 4066008
Mehrgenerationenhaus, Am Albertplatz 12,
Mutti-Sport, 10 Uhr; Jugendtanzgruppe,
18.30 Uhr
Adorf/V.: Klein Vogtland - Botanischer
Garten, Waldbadstraße 7, Sehenswürdigkeiten
nachgebaut, Miniaturschauanlage und Botanischer Garten, 10-18 Uhr
Auerbach/V: Awo Jugendzentrum High life, Eisenbahnstraße 49, HL kulinarisch: BBQ,
15 Uhr; Coffeelounge, 15-17 Uhr
Gottesdienst unter freiem Himmel
gibt es Sonntag, 10 Uhr auf dem
Markt. Umrahmt wird er vom Singspiel „Die Schöpfung – ein Wochenrückblick mit Bohra & Bohris“. Auf
der Bühne Rosa-Luxemburg-Straße
sind ab 12 und 17 Uhr vogtländische
Vereine, 13 Uhr Cheerleader und 14
Uhr die Zumba-Teenies in Aktion.
„Das fleißige Bienchen und der freche Hase“ heißt das Kinderprogramm 15 Uhr mit Tino und Vivienne, bevor 16 Uhr die Linedancer und
18 Uhr Dixieland Six auftreten.
heute bis Sonntag das Sperkenfest in
Oelsnitz über die Bühne. Zum zweiten Mal führt die Stadt Regie und hat
sich auf die Fahnen geschrieben, für
alle etwas zu bieten, was längeren
Aufenthalt bei freiem Eintritt lohnt.
Der Sperc eröffnet heute, 18 Uhr
auf dem Markt das Fest. Sperc ist der
Bandwettbewerb der Kinder- und Jugendarbeit der Volkssolidarität Plauen/Oelsnitz. Um den Titel bewerben
sich Dark Side Crew (Haslau/Hazlov,
Hip Hop), Enero (Zwickau, Alternative Rock), Ich zerdrück die Dose (Rehau/Hof, Abfuck-Punk), Public
Dawn (Hohenstein-Ernstthal, Alternative Rock) und Dani Hero (Schöneck, Pop/Rock). Auf der Bühne RosaLuxemburg-Straße geben ab 21 Uhr
die Bands Psychos Unchained und
Sprühjehagdes einen Benefizabend
für das Adorfer Wächterhaus.
In Bewegung kommen: Dazu rief 2014 das Injoy-Fitnessstudio die Besucher des Sperkenfestes auf. Morgen heißt es
11.45 Uhr und 17 Uhr auf der Marktbühne mit dem Oelsnitzer Studio „Fit in den Sommer“.
FOTO: ECKHARD SOMMER/ARCHIV
Turmbesteigungen sind morgen
und am Sonntag von 13 bis 18 Uhr
auf den Rathausturm (Eingang über
den Innenhof) sowie Sonntag, von
13.30 bis 16 Uhr an der Jakobikirche
möglich. Auf der Rosa-LuxemburgStraße stehen Sonntag, von 12 bis 18
Uhr US-Cars und historische Fahrzeuge. Von heute bis Sonntag sind
Fahrgeschäfte, Karussells, Schausteller da, morgen und Sonntag präsentieren sich Vereine, es gibt Bungee
Run, Bullriding, Hüpfburgen und
historische Brauerei-Abfüllung.
Klingende Namen spielen beim
Fest eine Rolle: Die Veranstalter haben sich um sehr gute Cover-Bands
von Stars bemüht. Heute, 22.30 Uhr
spielt The Rockset auf der Marktbühne – eine Hommage ans Schwe-
den-Duo Roxette. Bounce (Samstag,
20 Uhr, Markt) gilt als beste Bon-Jovi-Coverband Europas, Nobody
(Samstag, 22.45 Uhr, Markt) aus
Markneukirchen bietet Hits von
AC/DC bis ZZ Top. Country ist bei
Frank Zapal & the Cowboys of North
(Samstag, 19.30 Uhr, Bühne Rosa-Luxemburg-Straße) angesagt. Die
Dresdnerin Katharina tritt als Helene-Fischer-Double auf (Sonntag,
13.30 Uhr, Markt). Zuvor gibt es ab
12.30 Uhr dort mit Richie Koch aus
Schöneck die Mini-Ausgabe von Andreas Gabalier. Ostrock von Silly, Karat oder den Puhdys stimmt die
Band Splitt (Sonntag, 18 Uhr, Markt)
an. Zuvor spielt 15 Uhr dort die oberfränkische Band Echt Stark.
Geprägt wird das Fest jedes Jahr von
Auftritten Oelsnitzer Kindergärten,
Schulen und Vereine. Morgen machen Oelsnitzer Kinder ab 11 Uhr
Musik auf dem Markt, wo nach der
offiziellen Festeröffnung morgen,
13 Uhr durch Oberbürgermeister
Mario Horn (CDU) und Böllerschüssen der 1. Bürgerlichen Schützengilde die Stadtkapelle Oelsnitz ein
Platzkonzert gibt. 14.45 Uhr beginnt
eine Modenschau, 15.45 Uhr treten
Eberhard Hertel sowie Selina & Loreen auf. Der Cheerleaderverein
Obervogtland schließt sich 17.30
Uhr an. Auf der Bühne Rosa-Luxem-
DORFLEBEN
TOUR
SOMMERFEST
SONDERSCHAU
KONZERT
Wohlbach feiert zwei Parkfestwanderung
Tage Sommerfest
führt zu Elsterquelle
Eubabrunner laden
in das Museum ein
Wismut-Werke
bereichern Museum
Gerhard Schöne
singt in Elsterberg
WOHLBACH — Der Feuerwehrverein
Wohlbach lädt zum Sommerfest. Es
beginnt morgen, 20 Uhr mit Tanz
mit Karo. Parallel ist das Preisschießen. Am Sonntag ist ab 9.30 Uhr
Frühschoppen und das 2. Obervogtländische Jawa-Treffen. Ab 14 Uhr
gibt es ein Kinderfest mit Überraschungen, 14.30 Uhr spielen die
Adorfer Blasmusikanten. Wie die
Organisatoren versichern, gewinnt
bei einer Tombola jedes Los. (eso)
SCHÖNBERG — Die 3. Schönberger
Parkfestwanderung beginnt morgen, 10 Uhr auf dem Schlossplatz
des Bad Brambacher Ortsteils. Die
Teilnahmegebühr beträgt 3 Euro.
Die etwa 11 Kilometer lange Strecke
verläuft über Bärendorf zur 724 Meter hoch gelegenen Quelle, wo ein
Imbiss auf die Wanderer wartet. Danach geht es über Steingrün/Výhledy und den Golfplatz Haslau/Hazlov
zurück nach Schönberg. (hagr)
EUBABRUNN — Zum Sommerfest lädt
BAD SCHLEMA — Den Titel „Aus der
ELSTERBERG — Liedermacher
der Heimatverein Eubabrunn am
Wochenende auf den Festplatz des
Vogtländischen Freilichtmuseums
ein. Auftakt ist morgen, 20 Uhr mit
der Partyband MSTe. Am Sonntag
spielt 10 Uhr das Handwerkerblasorchester Migma zum Frühschoppen,
ab 14 Uhr ist bunter Familiennachmittag mit Best of Music, Auftritt der
Trachtengruppe des Hortes und
Hüpfburg. Der Eintritt ist frei. (hagr)
Erde“ trägt die Schau, die ab morgen
im Museum Uranbergbau in Bad
Schlema gastiert. Bis 28. September
beherbergt das Mineralienkabinett
Werke aus dem Kunstbestand der
Wismut. Im Kern der Präsentation
stehen 25 Arbeiten, die sich mit dem
Aufwand der Förderung befassen
und einen kritischen Blick auf Bergbaurisiken werfen. Die Vernissage
beginnt 12.30 Uhr. Eintritt frei. (ane)
Jugendhaus City-Treff, Breitscheidstraße 33,
Futtertreff: Wunschliste, 15-16 Uhr,
03744 308686
Schülerfreizeitzentrum, A.-Schubert-Straße
19, Gemütliches Kaffeetrinken, 12-18 Uhr
Herlasgrün: Fahrbibliothek, Gemeinde
Bauhof, 10-10.45 Uhr
Klingenthal: Tierpark, Amtsberg 22, Einheimische Tiere und exotische Wildtiere, 10-18 Uhr
Mühlleithen: Sommerrodelbahn, Rodeln,
bei trockenem Wetter, 13-17 Uhr
Oelsnitz: Jugendzentrum „Halle“, Alte Reichenbacher Straße 27, Offener Treff, mit Breitensportangebot, 15.30-19 Uhr
Kinderzentrum „Goldene Sonne“, RudolfBreitscheid-Platz 1, Offener Treff, 13-18 Uhr
Reichenbach: Kinder- und Jugendzentrum „Lila Pause“, Museumstraße 2a, Offenes
Angebot - Spontan entschieden, 15 Uhr,
03765 5244055
Rodewisch: Kinder- und Jugendfreizeittreff, Busbahnhof 3, Offener Treff, Darts, Billard, Computernutzung, kreatives Gestalten,
Spiele, 14-20 Uhr; Strategiespiel: Siedler von
Catan, 15 Uhr, 03744 48426
Thoßfell: Fahrbibliothek, Grundschule,
11.30-12.30 Uhr
Mylau: Freibad, Lengenfelder Straße, 1119 Uhr, 03765 392939
Netzschkau: Freibad, Plauener Straße, 1119 Uhr, 03765 34019
Neumark: Freibad, Badsteig 5, 13-19 Uhr,
037600 2740
Oelsnitz: Freibad Elstergarten, An der Elster 15, 9-20 Uhr
Pausa: Freibad, Am Butterberg 10, 9-20 Uhr
Rebesgrün: Waldsportbad, Siedlerweg 19,
9-20 Uhr
Reichenbach: Freibad, Badstraße, 1019 Uhr, 03765 386675
Reumtengrün: Freibad, Hauptstraße 1, 1020 Uhr
Rodau: Waldbad, Leubnitzer Straße 3, 1118 Uhr
Tirpersdorf: Freibad, Mühlstraße, 1220.30 Uhr
Treuen: Freibad, Alte Auerbacher Straße 1,
9-20 Uhr
Wildenau: Freibad, Obercrinitzer Straße 11,
11-20 Uhr
Musikinstrumentenmuseum, Bienengarten
2, Geschichte des Instrumentenbaus, 3200 Musikinstrumente aus aller Welt, 10-17 Uhr
Mehltheuer: Kleinstes Musikinstrumenten-Museum, Hohe Straße 9, 1500 Raritäten
inklusive 350 historischer Musikinstrumente,
Vorführung mechanischer Musikinstrumente,
Schauwerkstatt für Zupf-, Streich- und Zungeninstrumente, 9-12 Uhr, 037431 4159
Morgenröthe-Rautenkranz: Raumfahrtmuseum, Bahnhofstraße 4, Deutsche Raumfahrtausstellung, Exponate rund um die angewandte Raumfahrt, Miniatur-Modell des MarsRoboters, Bundes-Biene, 10-17 Uhr,
037465 2538
Oelsnitz: Historisches Archiv des Vogtlandkreises, Schloss Voigtsberg, Schlossstraße 32, Das Durchschleusungslager, Oelsnitz
1945 bis 1951, 9-12 Uhr
Reichenbach: Neuberin-Museum, Johannisplatz 3, Mensch steh still.., Malerei und Keramik von Regina und Wolfgang Blechschmidt,
10-16 Uhr, 03765 21131
Schneckenstein: Vogtländisch-böhmisches Mineralienzentrum, Zum Schneckenstein 44, Mineralien und Gesteine, 250 Fossilien: versteinerte Hölzer, Farne, Muscheln und
Fische bis zu 500 Millionen Jahre alt, 10-17 Uhr
FREIBÄDER
Plauen: Freibad Haselbrunn, Nach dem
Stadion 80, 10-19 Uhr, 03741 550974
Freibad Preißelpöhl, Bertrand-Roth-Straße
42, 10-19 Uhr, 03741 525844
Adorf/V.: Waldbad, Waldbadstraße 5, 1118 Uhr
Auerbach/V: Waldbad Brunn, Badstraße 1
a, 9-22 Uhr, 03744 3659311
Bad Brambach: Freibad, Forststraße, 1418 Uhr
Elsterberg: Waldbad im Tremnitzgrund,
10-20 Uhr
Klingenthal: Freibad, Dürrenbachstraße,
10-19 Uhr
Kottengrün: Freibad, Badstraße, 12-19 Uhr
Lengenfeld: Freibad, Waldkirchener Weg 11,
10-19 Uhr, 037606 2390
Markneukirchen: Rudolf-Thiele-Bad, Am
Schwimmbad 1, 10-19 Uhr
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AUSSTELLUNGEN
Plauen: Galerie - Bund Bildender Künstler,
Bärenstraße 4, „Pfaffengrüner Surrealismus“,
Malerei von Reiner Bittner, 14-18 Uhr
Auerbach/V: Göltzschtalgalerie Nicolaikirche, Alte Rodewischer Straße 2, Eröffnung
Sommercartoon 2015, Karikaturen von Veit
Schenderlein aus Mülsen sowie Pantomime
und Komik mit Ralf Herzog, 19.30 Uhr
Erlbach: Obervogtländisches Dorfmuseum, Lindenplatz 15, Bogenmacher und Geigenfertigung, Darstellung verschiedener Musikinstrumentengewerke in einem rekonstruierten
Holzgebäude aus dem Jahr 1726, Eintritt frei,
14-16 Uhr
Eubabrunn: Freilichtmuseum, Waldstraße
2 A, Arbeits- und Lebensweise der Landbevölkerung, 10-17 Uhr
Klingenthal: Musik- und Wintersportmuseum, Schloßstraße 3, Geschichte des vogtländischen Musikinstrumentenbaus und des Klingenthaler Skisports, 10-16 Uhr; Maler und Motive im Klingenden Tal, Momentaufnahmen der
Ortsgeschichte erzählt mit Pinsel und Farbe,
10-16 Uhr
Krebes: Hermann-Vogel-Haus, Burgsteinstraße 5, Leben und Werk des vogtländischen
Künstlers Hermann Vogel, 10-12, 13-16.30 Uhr,
037433 5902
Landwüst: Freilichtmuseum, Rohrbacher
Straße 4, Frisch gemahlen! - Kaffeemühlen im
Lauf der Zeit, 10-17 Uhr
Limbach: Goldmuseum und Naturalienkabinett Buchwald, Wiesenweg 1 a, Naturgoldfunde aus der Göltzsch, sowie mineralogische,
naturkundliche und kulturgeschichtliche Exponate, 13-18 Uhr, 0174 3887498
Markneukirchen: Catgut, Gewerbepark 18,
Dies und Das, gestaltet vom Maltreff Bad Elster,
8-11 Uhr
Framus Museum, Adorfer Straße 25, 200 Instrumente, Produktion der Framus-Werke von
1946 bis Ende der 70er-Jahre, 10-17 Uhr
» www.oelsnitz.de/sperkenfest
Gerhard Schöne ist heute Abend in der
Elsterberger Kirche zu Gast. Er präsentiert dort sein Familienprogramm „für große und kleine Menschenkinder“ mit dem Titel: „Alles
muss klein beginnen ...“ Los geht‘s
18 Uhr. Kinder ab fünf Jahre bezahlen 8 Euro Eintritt, Erwachsene 12
Euro. Gerhard Schöne, 63, gehört
seit Jahrzehnten zu den bekanntesten Liedermachern des Landes. (tb)
KINO
Plauen: Capitol Filmtheater, Bahnhofstr. 33,
03741 1469050; Der Babadook, ab 16 J, 20.15,
23 Uhr; Insidious: Chapter 3, ab 16 J, 17, 20.15,
23 Uhr; Jurassic World 3D, ab 12 J, 14, 17, 20,
23 Uhr; Kind 44, ab 16 J, 16.45 Uhr;
Minions, 14.30, 17.15, 20.15, 22.45 Uhr;
Minions 3D, 14.30, 17.15, 20.15, 22.45 Uhr; Miss
Bodyguard, ab 12 J, 17.15 Uhr;
Ostwind 2, 14.15 Uhr;
Pitch Perfect 2, ab 6 J, 14.15 Uhr;
Poltergeist 3D, ab 16 J, 20.15, 23 Uhr;
Rico, Oskar und das Herzgebreche, 14.30 Uhr;
San Andreas 3D, ab 12 J, 17 Uhr;
Spy - Susan Cooper Undercover, ab 12 J, 20,
22.45 Uhr; Ted 2, ab 12 J, 14, 17, 20, 22.45 Uhr;
Tinkerbell und die Legende vom Nimmerbiest,
14.30 Uhr
Auerbach: Rekordlichtspiele, Göltzschtalstr. 35, 03744 217272; Jurassic World 3D,
ab 12 J, 17.30, 20 Uhr; Minions 3D, 17.30, 20 Uhr;
Ted 2, ab 12 J, 15.30, 20 Uhr
Markneukirchen: Harmonie-Lichtspiele,
Erlbacher Str. 4, 037422 2637; Ostwind 2,
20 Uhr
SONSTIGES
FESTE
Plauen: Gartensparte „Süd-Ost“, Am Galgenberg 8, Sommerfest, ab 18 Uhr
Kleingartenverein Sternplatz, Comeniusstraße, Sommerfest, ab 18 Uhr
Bösenbrunn: Dorf- und Vereinszentrum,
Drödaer Straße 1, Dorffest mit Lampionumzug
vom Abzweig Triebeler Straße, 19 Uhr
Lengenfeld: Festzelt, Am Park, 40. Lengenfelder Parkfest: Eröffnung, 18.30 Uhr;
Freilichtbühne, Am Park, CCR Revival Band,
21 Uhr; Freitanzdiele, Am Park, Stern Diskothek Zwickau, 19 Uhr
Leubnitz: Festgelände, an der Turnhalle,
Sport- und Volksfest, Oldieparty, 21 Uhr
Oelsnitz: Marktplatz, Sperkenfest ab 18 Uhr
Ruppertsgrün: Marktplatz, 650 Jahre Ruppertsgrün, Eröffnung und Vorträge ab 19 Uhr
Bad Brambach: Therapie- und Wohlfühlzentrum, Badstraße 47, Geführte Wanderung
zum Schloss Schönberg, 13.30 Uhr
Markneukirchen: Bistro Service Center
Stark, Gewerbepark 3, Skat-Abend, 19 Uhr
Mylau: Stadtkirche, Otto-Richter-Straße 4,
125. Kirchweihjubiläum - Die etwas andere Kirchenführung 19 Uhr
Pöhl: Talsperre, Anlegestelle, Möschwitz,
Hauptstraße, Rundfahrten der Fahrgastschiffe,
(weitere Fahrten nach Bedarf), 11, 14 Uhr
Rodewisch: Sternwarte, Rützengrüner Straße 41, Das Herz der Sonne, 19 Uhr, 03744 32313
Syrau: Windmühle, Fröbersgrüner Straße,
Funktionsweise der einzigen Windmühle des
Vogtlandes, 11-16 Uhr
Triebel: Hagerscheune Posseck, Am Kulturhaus 5, Vorstellung der Ortschronik von Posseck, 19.30 Uhr
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Freitag, 3. Juli 2015
Für Andreas
Schubert wurde
Märchen wahr
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dass Schubert unter den Vogtländern doch nicht so bekannt ist, wie
er es sein sollte. Am Ortseingang
von Wernesgrün macht eine Bronze-Tafel auf den berühmten Sohn
der Gemeinde aufmerksam. Er lebte
von 1808 bis 1870. Begraben wurde
er in Dresden.
VON KLAUS TANNEBERGER
1832 Professoren-Titel verliehen
Die Gunst, dass er damals durch die
Aufnahme in einer begüterten Familie in Leipzig die Thomasschule
besuchen und am Freimaurer-Institut studieren konnte, ermöglichten
dem naturwissenschaftlich und
technisch begabten Jungen spätere
Studien in verschiedenen Bereichen, unter anderem auch an der
Bauschule. An der Königlichen
Technischen Bildungsanstalt lehrte
er Buchhaltung und Mathematik.
Schließlich wurde ihm 1832 der Titel Professor für Mathematik verliehen. Später war Schubert Technischer Direktor der Dresdner ActienMaschinen-Gesellschaft.
Andreas Schubert schaute sich
auch in anderen Ländern um und
machte Studienreisen nach England
und Frankreich. Als eine Schmach
musste er es empfinden (und nicht
nur er), dass seine erste in Deutschland erbaute Lokomotive, die Saxonia, 1839 nicht den Zug zur Eröffnung der ersten deutschen Ferneisenbahn-Strecke von Leipzig nach
Dresden ziehen durfte, sondern zwei
englische. Die Saxonia fuhr nur hinterher. Konkurrenz könnte eine Ursache gewesen sein.
klingt
wie im Märchen: Ein zehnjähriger
Häuslerbub aus Wernesgrün im
Vogtland verkaufte im Jahre 1818
mit seinem Bruder in der Leipziger
Gegend Holzkohle, um zum Unterhalt der Familie zuhause beizutragen. Da kam keine gute Fee, die den
beiden half, sondern eine Kutsche,
in der der Polizeipräsident von Leipzig saß. Kurzum nahm er den Zehnjährigen mit. Aber nicht, um ihn wegen des ungesetzlichen Holzkohlehandels zu bestrafen, sondern er
nahm ihn zuhause als Pflegesohn
auf. Freilich mit Zustimmung der Eltern des Jungen. Dem obersten Polizisten in Leipzig soll damals vorher
ein Sohn gestorben sein, der dem Buben aus Wernesgrün im Aussehen
ähnlich war.
Bronzetafel erinnert an Schubert
Der Knabe aus dem Vogtland hieß
Johann Andreas Schubert und dieser Name ist noch heute ein Begriff,
wenn von den ersten Dampfschiffen
auf der Ober-Elbe die Rede ist, wenn
es um die Konstruktion der ersten in
Deutschland gebauten Lokomotive
und um die statischen Berechnungen der Göltzsch- und Elstertalbrücke geht. Das haben natürlich auch
die meisten Rätselfreunde gewusst,
aber es kamen weniger Zuschriften
als üblich – was auch heißen kann,
GEWINNER DER WOCHE Diesmal wurde eine CD von Michael Hirthe verlost. Ann-Kathrin
Lohausen kann sich die Scheibe in der Redaktion der „Freien Presse“ Plauen, Postplatz 7,
abholen. Herzlichen Glückwunsch!
Prediger trifft auf
Ex-Drogendealer
Dieser Schulgottesdienst
verspricht interessant zu
werden: Der evangelische
Star-Theologe Ulrich Parzany ist heute am Lessing-Gymnasium zu Gast.
Und mit ihm ein Aussteiger aus der Drogenszene.
VON SABINE SCHOTT
PLAUEN — Schulgottesdienst einmal
ganz anders wird heute am LessingGymnasium gefeiert. Wie Pfarrer
Falk Klemm, Religionslehrer der
Einrichtung, mitteilt, hat sich der
Essener Pfarrer Ulrich Parzany angesagt. Er ist aus Funk und Fernsehen
bekannt. Auch ein junger Mann, der
früher Drogen verkauft hat, kommt
an die Plauener Schule und wird
dort über seine Erfahrungen sprechen und über die Lehren, die er daraus für sich gezogen hat.
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Das Thema des letzten Gottesdienstes in diesem Schuljahr lautet:
„Feuer und Flamme – verrückt vor
Liebe“. Er wird von Schülern der
10. Klasse gestaltet.
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Ulrich Parzany
Ulrich Parzany ist noch heute mit der
Veranstaltungsreihe „Warum Gott“ der Aktion
„Pro Christ Live“ in der Plauener Versöhnungskirche zu Gast. Mehrere Gemeinden der
Stadt arbeiteten bei der Projektwoche zusammen.
Seite 14: Weiterer Bericht
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Kurz vor der Wende war die Saxonia auch in Plauen am Oberen Bahnhof. Sie
wurde damals aufwändig aus alten Zeichnungen nachgebaut. Ein anderer
Nachbau steht im Verkehrsmuseum Dresden.
FOTO: KLAUS TANNEBERGER
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Auflösung Fotorätsel 1003:
Der Konstrukteur der
1838 erbauten Saxonia
war Professor Andreas
Schubert.
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14 Freie Presse
PLAUENER ZEITUNG
Freitag, 3. Juli 2015
Die Natur im Herzen
NACHRICHTEN
BAHNVERKEHR
Böschungsbrand
sorgt für Verspätung
HOF/PLAUEN — Ein Feuer hat gestern
Abend für Verspätungen im Bahnbetrieb zwischen Hof und Plauen
gesorgt. Gegen 18.30 Uhr war die
Feuerwehr wegen eines Böschungsbrandes am Bahndamm bei Feilitzsch alarmiert worden; der Zugverkehr wurde daraufhin eingestellt. Nachdem das Feuer gelöscht
worden war, signalisierte der Notfallmanager der Bahn gegen 19 Uhr,
dass der Zugbetrieb schrittweise
wieder aufgenommen werden kann.
Zum Umfang der Verspätungen
konnte die Bahn AG gestern Abend
keine Auskunft geben. (how)
ORTSCHAFTSRAT
Erneut Ärger
ums Grasmähen
ZWOSCHWITZ — Nachdem es jüngst
erst Beschwerden aus Jößnitz wegen
zu wenig Rasenpflege gegeben hat,
kritisierten jetzt auch Zwoschwitzer
Bürger die Art und Weise des Mähens. Erst habe man die Wiese in der
Dorfmitte oberhalb der Teiche über
einen Meter hoch wachsen lassen
und das abgemähte Gras dann einfach liegen lassen, beschwerte sich
ein Anwohner in der jüngsten Ortschaftsratssitzung. Er hat angeboten, das Mähen selbst zu übernehmen. Während sich Ortschaftsrat
Frank Seidel dafür aussprach, dass
diejenigen, die mit der Arbeit betraut worden sind, diese auch ordentlich erledigen, wurden auch
Stimmen laut, die das Verpachten
der öffentlichen Flächen an Bürger
als eine andere Möglichkeit ansahen. Die Pächter sollten dann allerdings eine Aufwandsentschädigung
erhalten, hieß es. (pa)
Drogen im
Fahrrad
versteckt
Mehr als 50 Jahre war
Klaus Gürgens als Naturschutzhelfer im Vogtland
unterwegs. Jetzt ist er
81 Jahre alt – und hat sein
Ehrenamt abgegeben.
Zöllner schnappen bei
Kontrolle vier Schmuggler
PLAUEN — Vier
VON RENATE GÜNTHER
JOCKETA — Sein Leben lang hat sich
Klaus Gürgens für die Natur eingesetzt. Jetzt ist er gesundheitlich
nicht mehr auf der Höhe. Deshalb
verabschiedete er sich kürzlich aus
seinem Ehrenamt und hofft, dass die
Natur weiterhin auch ohne ihn geschätzt und hochgehalten wird. „Als
Naturschützer muss man unterwegs sein, nach Umweltsündern gu-
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Pöhl
FOTO: ELLEN LIEBNER
Im Grünen fühlt er sich am wohlsten: Klaus Gürgens.
cken, Schäden erkennen und ein
Auge auf unsachgemäße land- und
forstwirtschaftliche Maßnahmen
haben“, sagt er. „Das alles fällt mir
langsam schwer.“ Seine Kompetenz
sei ohnehin eingeschränkt gewesen:
„Ich durfte von Umweltsündern
nicht mal den Ausweis verlangen,
nur beratend, belehrend und
manchmal auch schimpfend tätig
sein“, sagt er.
Als die Jocketaer Schule 1962
nach dem Umbau wiedereröffnet
wurde, kehrte Kunsterzieher Gürgens nach seinem Lehrerstudium
sowie nach zehn Lehrerjahren in
Thüringen und Mylau in seinen Heimatort zurück. Er unterrichtete
Zeichnen, Biologie und Schulgarten.
An den Wochenenden ging es in die
Natur, mal mit, mal ohne Ehefrau.
Auf einer seiner Entdeckungsreisen
durch das Pöhler Umland entdeckte
er 2010 das „Waldvöglein“, eine Orchidee, die so selten vorkommt, dass
mancher dachte, Gürgens habe sie
„erfunden“. Die Pflanze habe es jedoch schon vor über 100 Jahren gegeben, weiß Gürgens. Er habe sie
nur neu entdeckt. „Sie war im vergangenen Jahrhundert mal weg, mal
wieder da“, sagt er. Gürgens’ Freude
war groß, dass er ausgerechnet dieses Kleinod am Eisenberg entdeckt
hatte. Doch eines Tages musste er
zusehen, wie eine Holz-VollernteMaschine ausgerechnet durch dieses Waldgebiet fuhr und alles niederwalzte. Das war des Waldvögleins Ende. „Das war ein Tiefschlag.
Mir hat das Herz geblutet“, erinnert
er sich. „Zwei Kriege hat die Orchidee überstanden und nun hat sie die
Technik ausgelöscht.“
Doch nach dieser Enttäuschung
durfte der Jocketaer zusammen mit
dem Ornithologen Werner Limmer
eine Entdeckung machen, die ihm
keiner mehr nehmen kann: Die beiden Männer fanden den Schwarzen
Streifenfarn, zwei Exemplare und
völlig unbekannt. „Er wächst nahe
dem Loreleyfelsen im Triebtal, und
den findet glücklicherweise niemand“, frohlockt Gürgens. 1975 sei
die Pflanze bei Görlitz zum letzten
Mal gesichtet worden. Heute wächst
das einzige sächsische Exemplar im
Vogtland. Da ist sich Gürgens ganz
sicher. Zufrieden sagt er: „Der Tod
des Waldvögleins war mein traurigstes, das Auffinden des Gestreiften Farns das schönste Erlebnis in
meiner Naturschutztätigkeit.“
Jetzt wünscht sich Gürgens nur
noch, dass die Menschen mehr Liebe
zur Natur aufbringen. „Dass die Jocketaer die neuen Kastanien annehmen, auch wenn es im Herbst Laub
gibt und dass nicht ständig jedes Raseneckchen rappelkurz gemäht
wird, sodass Blümchen stehen bleiben.“ Dass er zur jüngsten Kreisratssitzung gebührend verabschiedet
werden sollte, aus gesundheitlichen
Gründen jedoch nicht teilnehmen
konnte, ärgert ihn nicht. „Eine solche Anerkennung brauche ich
nicht. Mir ist es lieber, wenn ich die
Vögel zwitschern höre“, sagt er.
Drogenschmuggler
wurden vorgestern bei Zollkontrollen der Verkehrswege Plauen erwischt. Bei vier Deutschen fanden
die Zöllner insgesamt knapp acht
Gramm Marihuana und rund 25
Gramm Methamphetamin, besser
bekannt als Crystal Meth. Das teilte
das Hauptzollamt Erfurt mit.
Bei einer Kontrolle in der Vogtlandbahn Richtung Plauen half einem Chemnitzer (33) sein Drogenversteck aus Metall gar nichts.
Rauschgiftspürhund „Dorax“ ließ
sich nicht beirren und zeigte den
Zöllnern an, dass mit dem Fahrrad
des Mannes etwas nicht stimmte.
Zwei Gramm Crystal fanden die
Mitarbeiter im Fahrradlenker. Der
Chemnitzer blieb nicht der einzige
enttarnte Schmuggler in der Vogtlandbahn: Auch ein Schüler (18) aus
Oelsnitz wurde dort mit knapp acht
Gramm Marihuana aufgegriffen.
Bei einer weiteren Kontrolle in
Bad Elster fanden die Zöllner bei einem 49-Jährigen knapp drei Gramm
Crystal, die er an seinem Körper versteckt hatte. Zudem ergab die Überprüfung seiner Personalien, dass der
Mann zur Festnahme ausgeschrieben war. Deswegen übergaben ihn
die Zöllner an die Landespolizei.
Kurze Zeit später stoppten die
Zollmitarbeiter auf der Bundesstraße 92 am ehemaligen Grenzübergang Schönberg einen Pkw aus dem
Saale-Holzland-Kreis. Unter dem
Sitz der Fahrerin (20) entdeckten sie
knapp 20 Gramm Crystal. Gegen alle vier Beschuldigten wurden Strafverfahren wegen des Verdachtes der
ungenehmigten Einfuhr von Betäubungsmitteln eingeleitet. (em)
VOGE LTOUR
Wanderung ins Tal
der Wasseramsel
PÖHL — Wer die Wasseramsel auf
Futterjagd erleben möchte, erhält
am kommenden Mittwoch Gelegenheit dazu: Um 9 Uhr startet eine
Wanderung an der Rezeption am
Campingplatz Gunzenberg der Talsperre Pöhl. Zusammen mit Klaus
Kretzschmar vom Verein der Naturfreunde Plauen wandern die Teilnehmer durchs Triebtal und beobachten mit ein wenig Glück die Amsel, wie sie beim Schwimmen oder
Tauchen in Trieb oder Weißer Elster
Insektenlarven,
Bachflohkrebse
oder Würmer jagt. Auch an mehreren Aussichtspunkten geht’s vorbei.
Die Tour ist sechs Kilometer lang,
heißt es in einer Pressemitteilung.
Pro Teilnehmer wird ein Beitrag von
2 Euro erhoben. Festes Schuhwerk
sowie eigene Verpflegung werden
empfohlen. Weitere Informationen
unter Telefon 037439 6393. (em)
Pro-Christ: Jeden Tag mehr als 500 Besucher
Heute Abend endet die
Pro-Christ-Woche. Die
Veranstalter rechnen noch
einmal mit einer vollen
Versöhnungskirche.
VON SIMONE ZEH
PLAUEN — Heute
wird der letzte
Abend der Pro-Christ-Woche in
Plauen sein. Letztmalig wird Ulrich
Parzany aus Essen in der Versöhnungskirche predigen. Dass erneut
viele Leute kommen werden, davon
gehen die Organisatoren, die aus allen Plauener Kirchgemeinden stammen, aus. „Wir hatten jeden Abend
über 500 Besucher“, so Hartmut
Stief, Pfarrer der Versöhnungskirche
im Chrieschwitzer Hang. Mal mehr,
mal weniger. „Wir sind richtig dankbar. Für das Bombenwetter, für die
vielen Menschen und die guten Gespräche. Es ist ein richtiges Fest.“ Ulrich Parzany sei ein engagierter Prediger, und er setze auch mal einen
Stachel, sorge für Reibung. „Das
führt dann zu Gesprächen.“ Und genau das wolle man auch erreichen.
Aber wurden denn auch Menschen erreicht, die sonst nicht in die
Kirche gehen? „Es gab schon Rückmeldungen. Zum Beispiel aus der
Nachbarschaft im Chrieschwitzer
Hang von Leuten, die noch nie da
waren.“ Darüber freue man sich.
Wichtig ist Hartmut Stief auch, dass
die Plauener wissen, es gehe nicht
darum, neue Kirchensteuerzahler
zu gewinnen – sondern Menschen
dazu einzuladen, einfach mal übers
Leben und seinen Sinn nachzudenken. Mit neuen Impulsen und neuen Gedanken.
Heute Abend geht es ab 19.30 Uhr
um das Thema „Was will er von
mir?“. Es sei ja so, dass viele Menschen etwas von Gott wollen, wenn
sie Hilfe brauchen. Doch das sei
Christen zu wenig, sie brauchen
Gott auch, wenn es ihnen gut geht,
weil er ihnen den Sinn des Lebens
gibt.
Parzanys Predigt wird auch draußen auf Bildschirme übertragen. Es
gibt zudem Musik, Getränke und
Snacks. Außerdem kann man sich
alle Predigten dieser Woche auf der
Homepage der Versöhnungskirche
herunterladen.
In der voll besetzten Versöhnungskirche predigte Ulrich Parzany aus Essen
auch am Mittwochabend. Wer wollte, konnte die Predigt auch auf einem Bildschirm draußen im Freien erleben.
FOTO: SIMONE ZEH
A N ZE IG E N
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PLAUENER ZEITUNG
Freitag, 3. Juli 2015
Freie Presse
Sparzwang:
Minus im
Haushalt
von Theuma
Silberne Konfirmanden feiern in Rodau
NACHRICHT
AUFHE BUNGSVE RTRAG
Museumschefin
nimmt den Hut
AUERBACH — Simona Jungmann, seit
April 2008 Leiterin des Auerbacher
Museums, gibt ihre Tätigkeit auf.
Von der Stadtverwaltung wird bestätigt, dass mit ihr ein Aufhebungsvertrag unterschrieben wurde. „Einige
Rahmenbedingungen passen für
mich nicht mehr“, gab Simona Jungmann auf Nachfrage an. Zum jetzigen Zeitpunkt will sie sich nicht genauer dazu äußern. Noch bis zum
September wird sie Auerbach erhalten bleiben. Bis dahin gebe es noch
eine Menge zu tun, unter anderem
die Vorbereitung der Weihnachtsausstellung und des Tags des offenen Denkmals im September. (ike)
Investitionen werden
zurückgeschraubt –
Geld für Digitalfunk
VON SYLVIA DIENEL
KALENDERBLATT
Vor 10 Jahren
INNENSTADT
ABGELEHNT — Obwohl
im Plauener Zentrum und in Zentrumsnähe zirka 500 Wohnungen
der Wohnungsgenossenschaft leer
stehen, hält sich das Interesse der
Mieter an diesem Angebot des Unternehmens in Grenzen. Weil wegen Leerstandes in den Plattenbaugebieten Mammengebiet und
Chrieschwitz viele Bauten dort zum
Abriss bestimmt sind, steht die Umquartierung an. Ein Großteil der
Bürger aus den beiden Gebieten will
aber nicht ins Zentrum.
Zu ihrer Jubelkonfirmation versammelten sich
kürzlich in der St. Nikolauskirche zu Rodau
beim Gottesdienst eine Gruppe Silberner Konfirmanden. Pfarrer Michael Kreßler (ganz hinten, Mitte) freute sich darüber. Vor 25 Jahren erhielten sie den Segen, der nach der Taufe eine
persönliche Bestätigung darstellt, der Kirche
und dem Glauben anzugehören: (hintere Reihe,
von links:) Anja Hoffmann, Sandra Ludwig,
Mandy Pötz, Tabea Ruß, Yvette Schuhmann,
Jens Wolfram sowie (vordere Reihe, von links:)
Daniela Witt, Diana Wetstein, Jacqueline Wolf-
ram, Rico Wolf, Katja Diederich, Gaby Hommel
und Karoline Mergner. Insgesamt wurden in der
St. Nikolauskirche vier Gnadenkonfirmanden
(70 Jahre), 13 Eiserne (65 Jahre) 21 Diamantene
(60 Jahre), 13 Goldene (50 Jahre) und 15 Silberne (25 Jahre) Konfirmanden gefeiert. FOTO: A. WETZEL
Vor 50 Jahren
POST FÜR IRFERSGRÜN — Irfersgrün
hat seit Anfang Mai eine neue Poststelle und die Bürger hoffen darauf,
dass ein neuer Friseursalon folgt.
Mit Geldern aus dem Rücklagefonds
hat die Gemeinde einen alten Werkraum im ehemaligen Rittergutskuhstall für diese Zwecke ausgebaut. Die
Post ist schnell eingezogen. Die Irfersgrüner warten darauf, dass die
PGH „Brillant“ ihren Raum bezieht
und die Friseurstube eröffnet.
Coschütz für Asyl zu abgelegen
Vor 100 Jahren
Flüchtlingswohnungen in
Coschütz? Im Dorf kursieren Gerüchte. Die Kreisverwaltung betont, keine
solchen Pläne zu hegen.
KINO ÖFFNET WIEDER — An der Bahn-
VON MANUELA MÜLLER
hofstraße in Plauen, genau gegenüber dem Kaffeehaus „Carola“ öffnet
das Lichtspiel-Haus „Welt-Theater“
wieder seine Pforten. Abends flimmert nach längerer Schließung wieder ein Filmstreifen über die Bildwand. In dem Werk geht es um den
Krieg. Kämpfe um die polnische
Stadt Przemy´sl stehen im Mittelpunkt. Die Schließung nach der Einberufung zahlreicher Plauener erfolgte wegen Personalmangels. (pa)
15
COSCHÜTZ — Dort, wo die meisten
der knapp 500 Coschützer leben,
wird derzeit ein Wohnblock saniert.
Unter den Anwohnern ist auch Ortsvorsteher Andreas Oberlein (SPD).
Dieser Block, sein neuer Eigentümer
und der Umbau wühlen derzeit das
Dorf auf: „Die Leute fragen mich, ob
dort Asylbewerberwohnungen entstehen“, sagt Oberlein.
Während er das Thema auf die
Tagesordnung der Ortschaftsratssitzung am Montag gesetzt hat, hebt
die Kreisverwaltung die Hände. „In
Coschütz sind keine Asylunterkünfte vorgesehen“, sagt Sprecherin Kerstin Büttner. Die Prinzipien für die
Unterbringung der Menschen seien
klar festgelegt worden.
Bereits im April betonte die zuständige Dezernentin Christina Uhlenhaut, es werde keine Sammelunterkünfte auf Dörfern geben. „Es
wird nicht so sein, dass wir große
Gruppen in kleinen Orten unterbringen“, so die Dezernentin. Die
vogtländische Behörde gehe sensibel vor und miete Wohngemeinschaften für Flüchtlinge nur in den
Städten. Coschütz sei zu klein und
zu abgelegen.
Oberlein selbst gibt an, dass es
beim Kreis mündliche Anfragen gegeben haben soll: „Es hieß, dass Privatpersonen wissen wollten, ob so
etwas in Coschütz möglich ist.“
„In Coschütz sind
keine Asylunterkünfte vorgesehen.“
Kerstin Büttner Landkreis-Sprecherin
Weil die Gerüchte im Dorf nicht abebben, hat er den neuen Eigentümer
des Blocks zur Ortschaftsratssitzung
eingeladen. Verbindlich habe dieser
öffentlich noch keine Stellung bezo-
gen. Der Investor wolle sich und seine Pläne am Montag vorstellen, so
Oberlein, der sagt, bisher nur unkonkrete Angaben zu haben. Der
„Freien Presse“ liegen keine Informationen zum Eigentümer vor.
Zu dem Haus gehören zwölf
Wohnungen. Schürt der Ortschef
nun Unruhe? „Dieses Thema hatten
wir noch nie. Ich bin gewählt von
den Coschützern, um das Beste für
sie zu machen“, sagt Andreas Oberlein. Er argumentiert mit der Frage
der zügigen Integration von Flüchtlingen: „An anderen Stellen sind die
Leute sicher besser zu integrieren.“
Seine Ratssitzung beginnt um 19
Uhr am Montag im Kultur- und Heimatverein. Die Informationen zum
Wohnblock stehen ganz oben auf
der Tagesordnung.
THEUMA — Beim Investieren muss
sich Theuma dieses Jahr zurückhalten. „Wir haben mehr Handlungsbedarf als Maßnahmen, die wir in den
Haushalt aufnehmen konnten, da
der finanzielle Rahmen eng gesteckt
ist“, schilderte Bürgermeister Lothar
Schwenkbier (parteilos) zur Ratssitzung. Die Aufwendungen übersteigen die Erträge um 348.550 Euro.
Einzahlungen und Auszahlungen
einander gegenübergestellt, fehlen
knapp 241.000 Euro.
Laut Kämmerin Ursula Goldhahn ist das Minus zum einen der
Umstellung auf die Doppik geschuldet. Auch die Abschreibungen schlagen mit fast 200.000 Euro zu Buche.
Hinzu kommt, dass Theuma dieses
Jahr auf allgemeine und investive
Schlüsselzuweisungen verzichten
muss. Folglich entgeht der Gemeinde ein Betrag von etwa 170.000 Euro.
Zurückzuführen ist die Zahlungsverweigerung auf ausreichend Gewerbesteuereinnahmen im Vorjahr.
Und deshalb habe man die Investitionstätigkeit auf ein Minimum herunterfahren müssen, so Goldhahn.
An den Steuer-Hebesätzen will die
Verwaltung dennoch nicht rütteln.
Größter Etat-Posten sind Personalkosten von knapp 460.000 Euro.
Für Arbeiten an Gemeindestraßen
sind 40.000 Euro eingestellt worden.
Die 35.000 Euro teure Auswärts-Kinderbetreuung stieß im Rat auf Ablehnung. Man solle vorhandene Kita-Kapazitäten endlich erhöhen,
hieß es.
2015 muss Theuma unter anderem in den Feuerwehr-Digitalfunk
investieren. Auch an öffentlichen
Gebäuden ist einiges zu erneuern,
zum Beispiel alte Fenster im Gemeindeamt. Auf der Liste stehen außerdem Arbeiten in der Grundschule, Reparaturen am Fußboden der
Kindertagesstätte sowie diverse Unterhaltungsmaßnahmen an kommunalen Gebäuden. Die Kreisumlage beläuft sich auf 318.400 Euro. An
den Verwaltungsverband muss
Theuma 145.000 Euro zahlen. Die
Gemeindeverschuldung wird Ende
2015 bei 645.356 Euro liegen.
A N ZE IG E N
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AMTSGERICHT PLAUEN
3638413-10-1
Kontakt:
0371/656 15050
3640622-10-1
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16 Freie Presse
NACHRICHTEN
FUSSBALL
LOKALSPORT
Freitag, 3. Juli 2015
Mitmachen zählt, nicht die Zeit
Ranch erwartet VFC In seinem vierten Jahr ist
Plauen zu Testspiel
der Firmenlauf der VolksPLAUEN — Morgen, 18 Uhr eröffnet
Fußballkreisligist 1. FC Ranch Plauen die Saison mit einem Kracher.
Oberligist VFC Plauen läuft auf dem
Neundorfer Sportplatz zum freundschaftlichen Vergleich auf. Die Gäste werden erstmals mit der neuformierten Mannschaft antreten. Bereits vor zwei Jahren gab es ein Spiel
zwischen beiden Vereinen. Das endete 13:0 für den Regionalligisten.
Der 1. FC Ranch sucht noch weitere
Testspielpartner für die kommenden Wochenenden im Juli sowie
Teilnehmer der Männer-, Altherren-,
B-, D- und E-Junioren-Turniere zu
seinem Sport- und Vereinsfest vom
31. Juli bis 2. August. (mod)
FUSSBALL
Morgen Endrunde
für die G-Junioren
ELSTERBERG — In Elsterberg wird
morgen, ab 9 Uhr der letzte Kreismeistertitel der vogtländischen Fußballer in der Saison 2014/15 ausgespielt. Die besten acht von 22 Teams
haben sich in den vergangenen Wochen für die Endrunde der G-Junioren qualifiziert. Das sind der SV Kottengrün, der VfB Auerbach, die
SpVgg Neumark, Wacker Plauen, die
SpG Schöneck/Oelsnitz, die SpG
Reumtengrün/Schreiersgrün/Dorfstadt, der VfB Pausa und Bau Weischlitz. Am Sonntag steht in Elsterberg
darüber hinaus die Vogtlandmeisterschaft der C- und D-Junioren an.
Dabei treffen die höherklassig aktiven Vereine auf die besten im Kreismaßstab spielenden Teams. (tyg)
GOLF
Abschlagen zu
den Meisterschaften
VOLLEYBALL
Oberlosaer Mädels
sichern sich Pokale
PLAUEN — Die Mädchen des SV 04
Oberlosa und die Jungs des VSV Reichenbach haben sich am Wochenende die Vogtlandpokale im Volleyball der unter 14-Jährigen gesichert.
Die Oberlosaerinnen verloren nur
einen einzigen Satz und siegten vor
VSV Oelsnitz und dem Chemnitzer
PSV. Die Reichenbacher Jungs verwiesen VSV Oelsnitz und ihre eigene zweite Vertretung auf die Plätze.
Auch die unter 18-jährigen Oberlosaer Mädchen hatten Grund zum
Feiern. Sie gewannen am Sonntag
ein stark besetztes Pokalturnier in
Meißen. Die vom Vogtlandcup noch
geschlauchte U 14 kam auf Rang 7
ein. (grs)
Verbandsliga Männer 40
Sonntag, 14 Uhr:
TC Plauen
- Leipziger VB
Segeln
Vogtlandpokal der SSG Reichenbach
Samstag, 13 Uhr, Talsperre Pöhl:
Erste von vier geplanten Wettfahrten des Wochenendes für die Bootsklassen Ixylon, 420er, O-Jolle und Opti B.
Leichtathletik
22. Falkensteiner Stundenlaufserie
Freitag, 18.15 Uhr, Sport- und Freizeitpark
Falkenstein:
Viertelstunden-, Halbstunden- und Stundenlauf.
VON PETER JANKA
PLAUEN — Was für ein beeindrucken-
des Bild das war, als sich die schier
unendliche und unglaublich farbenfrohe Schlange der Läufer aus dem
Plauener Vogtlandstadion wand,
hinaus auf die 5-Kilometer-Strecke!
Der durchtrainierte Leistungssportler neben dem tapferen Anfänger,
der gegen offensichtliches Übergewicht ankämpft, der wuselige Schüler neben dem im täglichen Papierkrieg ergrauten Bürohengst. 1300
Menschen aus fast 100 Firmen
haben die Idee der Volksbank aufgegriffen, mit Sport etwas für ihre
Gesundheit zu tun. Nicht die Laufzeit zählt am Ende, sondern die möglichst große Beteiligung der
Beschäftigten eines Unternehmens
am Firmenlauf.
„Wir haben 1300
Läufer gut bewältigt, da sollte das
auch mit 200 oder
300 mehr klappen.“
Triathlon
6. Pirker Triathlon
Samstag, 13 Uhr, Gaststätte Haus am See an
der Talsperre Pirk:
Start des Wettbewerbs über 750 Meter
Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf
Kilometer Laufen.
Fast 30 Prozent der Mitarbeiter des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost, der seinen Sitz in Plauen hat, machten beim
Firmenlauf mit. Das brachte Platz 1 in der Kategorie der Firmen über 100 Mitarbeiter.
FOTO: ELLEN LIEBNER
270 Teilnehmer bei der Premiere
2012, 480 im Jahre darauf, 824 voriges Jahr und nun 1300. Geht da noch
mehr? „Ja, ich denke schon. Nach der
Erfahrung von diesem Jahr kann ich
sagen: Wir haben 1300 Läufer gut
bewältigt, da sollte das auch mit 200
oder 300 mehr klappen“, schätzte
Andreas Hostalka, der Vorstand der
Volksbank Vogtland, am Abend ein.
Nach drei Jahren Eigenregie heuerte
die Volksbank dieses Jahr für
Anmeldung, Zeitmessung und Auswertung ein darauf spezialisiertes
Unternehmen aus Berlin an, was
merklich zum reibungslosen Ablauf
beitrug. Genug zu tun blieb trotzdem für die Bankmitarbeiter. „Wir
brauchen jede Hand hier im Stadion,
aber auch 78 Streckenposten. Uns
unterstützen da die Verkehrskadetten, der Kreissportbund, die Johanniter und verschiedene Sponsoren
sehr zuverlässig“, lobt Hostalka.
Der Chef lässt übrigens nicht nur
rennen, er mischte sich auch selbst
in den Läuferpulk, so wie insgesamt
29 seiner 111 Mitarbeiter. Und bewies dabei, wie fit ein Bankdirektor
Handball
111 Jahre SV 04 Oberlosa
Samstag, 13 Uhr:
Turniere der Männer und Frauen mit SV 04
Oberlosa und Mannschaften aus Sachsen,
Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Bayern.
Fussball
Testspiele
Freitag, 18 Uhr:
SG Rotschau
- FSV Zwickau
Samstag, 14 Uhr:
Leubnitz Reserve - Pausa
Samstag, 15 Uhr, Zeithain:
Stahl Riesa
- VfB Auerbach
Samstag, 15.45 Uhr:
Leubnitz
- Schreiersgrün
Samstag, 18 Uhr:
Ranch Plauen
- VFC Plauen
Sonntag, 14 Uhr:
VFC Plauen
- SpVgg Weiden
Sonntag, 15 Uhr, Reichenbach:
FSV Zwickau
- Dynamo Dresden
Sonntag, 15.30 Uhr:
Kürbitz
- Straßberg
Carolin Janus (links) und Carolin Schlesinger nahmen den Siegerpokal für die
Kategorie der Firmen bis zehn Beschäftigte entgegen. Alle vier Mitarbeiter
ihres Ingenieurbüros Duramentum waren am Start.
FOTO: ELLEN LIEBNER
Philipp Dressel-Putz vom LessingGymnasium kam in 17:02 Minuten als
Erster ins Ziel.
FOTO: OLIVER ORGS
sein kann. Mit 22:44 Minuten für die
fünf Kilometer lief er, noch freundlich winkend, als 74. der 1300
durchs Ziel.
Der Firmenlauf ist erklärtermaßen ein Teamwettkampf, Mitmachen – und das mit möglichst vielen
Kollegen – ist das oberste Ziel. Daher
gibt es keine Siegerehrung für die
Zeitschnellsten. Achtung und Respekt verdienten sie sich dennoch.
Zwei der erfolgreichsten vogtländischen Triathleten liefen weit vornweg: Der 17-jährige Philipp DresselPutz, sonst für den SC Plauen 06
unterwegs, gestern für das Plauener
Lessing-Gymnasium, lief nach 17:02
Minuten als Erster durch den Zielbogen. 29 Sekunden später folgte
Kai Schönbeck, sonst im Dress des
Triathlon-Teams Vogtland, diesmal
für die Stadtverwaltung Plauen auf
der Piste.
Die schnellste Frau, Jana Richter,
hat für den LATV Plauen so manchen Triathlon gewonnen. Gestern
vertrat die Fahrradkurierin ihre Firma Plauener Bike-Express. Nach
19:40 Minuten blieb für sie die Uhr
stehen, insgesamt war sie damit
Neunte.
trotzdem etwas für die Kinderkrebshilfe tun möchten.“
Ganz zu Ende ist der Firmenlauf
jetzt noch nicht. Die Volksbank hat
einen Preis für das pfiffigste TeamT-Shirt gestiftet. Die Auswahl wird
im Internet veröffentlicht. Von morgen an bis 19. Juli kann abgestimmt
werden. Die Gewinner erhalten
einen Gutschein für den Sportpark
Plauen. » www.vogtland-hautnah.de
Andreas Hostalka Volksbank-Vorstand
Auch bei der ersten Siegerehrung
für Firmen unter zehn Mitarbeitern
jubelten Plauener. „Wir sind vier
Mitarbeiter, und alle sind heute mitgelaufen“, sagte Carolin Janus vom
Ingenieurbüro Duramentum. Zusammen mit Frank Baumann, Carolin Schlesinger und Juliane Fröhlich
hatte sie sich Siegerpokal und Siegerfässchen Bier redlich verdient.
Fasziniert vom bunten Treiben
zeigte sich Landrat Tassilo Lenk
(CDU). „Ganz toll, was hier auf die
Beine gestellt wird, eine großartige
Veranstaltung.“ Lenks Sportbegeisterung ist hinlänglich bekannt, am
Mittwoch hatte seine Freude aber
noch einen anderen Grund. Die
Startgebühren von drei Euro pro
Läufer gingen an die Stiftung Hilfe
für krebskranke Kinder im sächsischen Vogtland, deren Vorsitzender
er ist. 4000 Euro kommen auf diesem Weg aufs Stiftungskonto. „Wir
haben die Summe aufgerundet“, erklärt Andreas Hostalka. Lenk nahm
noch einen zweiten Scheck entgegen. „Das sind 347 Euro von der Firma Hetzner Online. Da haben Mitarbeiter gespendet, die nicht am Firmenlauf teilgenommen haben, aber
ERGEBNISSE FIRMENWERTUNG
Unternehmen bis zehn Mitarbeiter: 1. Duramentum Plauen (100 Prozent Beteiligung
der Mitarbeiter), 2. Heizungsbau Rose Erbengrün (100), 3. TVH Pierre Gonzales Pausa
(100). Unternehmen über zehn Mitarbeiter: 1. Gemeinnütziges Schulungszentrum für
Sozialwesen gGmbH Auerbach (92,86), 2. Autohaus Strauß GmbH/Filiale Plauen (69,23),
3. Nema Wärmetauscher GmbH Netzschkau
(54,55). Unternehmen über 30 Mitarbeiter:
1. Witt Schulungszentrum GmbH Plauen und
Auerbach (71,43), 2. Admedia Plauen GmbH
(63,41), 3. B+M Sicherheitstechnik Plauen
GmbH (58,06). Unternehmen über 100 Mitarbeiter: 1. DRK Blutspendedienst Nord-Ost
gGmbH Plauen (29,41), 2. KMW Engineering
GmbH Klingenthal (26,47), 3. Stadtverwaltung
Oelsnitz (22,02).
Adorfer Stadtmeisterschaften
Samstag, 9.30 Uhr:
Turnier der Nichtaktiven.
Armin-Stöckel-Gedenkturnier der SG Rotschau
Samstag, 14 Uhr:
SG Rotschau, Blau-Weiß Greiz und SpVgg
Reinsdorf/Vielau II nehmen teil.
28. Steinbergpokal des SV Londa Rothenkirchen
Samstag, 13 Uhr:
Turnier mit Londa Rothenkirchen, SV Wildenau, Grün-Weiß Wernesgrün, FSV Sosa und Sokol Chyse.
Turnier der SpVgg Neumark
Samstag, 15 Uhr:
Turbine Bergen, SG Unterlosa, SpVgg Neumark
und SpVgg Heinsdorfergrund nehmen teil.
Turnier des FC Dorfstadt
Samstag, 14 Uhr:
FC Dorfstadt, BSV Schönau und VfB Auerbach/U 19 nehmen teil.
Golf
8. Offene Plauener Meisterschaften
Sonntag, 11 Uhr, Golfplatz Steinsdorf:
Einzel- und Mannschaftswettbewerbe. Am
Samstag, 14 Uhr findet außerdem ein Einsteiger Begleitturnier statt.
Kegeln
Parkfestturnier des VfB Lengenfeld
Freitag, 17 Uhr und Samstag, 10 Uhr:
Pokalturnier für Frauen- und Männermannschaften.
Tischtennis
Turnier der SpVgg Neumark
Sonntag, 9 Uhr:
Wettbewerb der Männer um den Wanderpokal
des Bürgermeisters.
Traditionen kriegt auch die ärgste Hitze nicht tot
Auch am bisher heißesten
Wochenende des Jahres
ruhen die Athleten des
Vogtlands nicht. Bei mehreren Sportfesten steht der
Spaß im Vordergrund.
VEREINSLEBEN
Versehrtensportfest
muss ausfallen
Tennis
1. Kreisklasse Frauen
Samstag, 12 Uhr:
Crimmitschau II - Klingenthal
1. Kreisklasse Erzgebirge Vogtland
Samstag, 10 Uhr:
Reichenbach III
- Falkenstein
Samstag, 14 Uhr:
Reichenbach II
- TC Plauen II
Zschorlau
- Oelsnitz
bank endgültig in der Liga
der sportlichen Großereignisse des Vogtlandes angekommen. 1300 Teilnehmer
sorgten am Mittwochabend in Plauen für eine
begeisternde Atmosphäre.
STEINSDORF — Am Sonntag, 11 Uhr,
finden auf dem Golfplatz Steinsdorf
die 8. offenen Plauener Meisterschaften statt. Gespielt wird über
18 Löcher. Erstmals gibt es neben der
Einzel- auch eine Mannschaftswertung. Bereits morgen, 14 Uhr startet
das dazugehörige Begleitturnier für
Einsteiger mit Mannschaften zu
zwei oder drei Personen. Vor wenigen Tagen fand in Steinsdorf das
18-Loch-Schlussturnier der Samsonite-Turnierserie statt. Die Bruttowertung der Männer gewann Uwe
Schreiber aus Lengenfeld. Bei den
Frauen siegte Annett Schwarzer aus
Greiz. Werner Seidel aus Fröbersgrün (alle GC Plauen) gewann die
Nettowertung. Die Sieger spielen im
Oktober in Weimar um eine Reise in
die Dominikanische Republik. (jv)
TERMINE
VON JÖRG VITOVEC
PLAUEN — Das für morgen in der
KÜRBITZ/OBERLOSA/LEUBNITZ/JÖSSNITZ — 118 Jahre Sport im Ort feiert
Sporthalle Wieprechtstraße in Plauen geplante Sportfest des Versehrtensportvereines Medizin Plauen
fällt aus. Angesichts der zu erwartenden großen Hitze haben die
Organisatoren im Interesse der
Gesundheit der Beteiligten auf eine
Austragung verzichtet, teilten sie
gestern der „Freien Presse“ mit. (pj)
derzeit die SG Kürbitz. Heute, 17 Uhr
gibt es Nordic Walking für Jedermann, 18 Uhr starten ein Skat- und
ein Volleyballturnier. Um 18.30 treffen die Alten Herren der Gastgeber
und des VFC Plauen aufeinander.
Morgen geht es um 8.30 Uhr mit
einem stiloffenem Wettkampf im
Karate los. Die offene Vereinsmeis-
terschaft im Beachvolleyball beginnt um 9 Uhr und geht am Sonntag, 9.30 Uhr weiter. Samstag, 10 Uhr
findet ein Fußballturnier der E-Junioren statt. Um 16 Uhr kicken die
Mädchen. Bereits um 14.30 Uhr richtet der Verein einen Pokalwettkampf im Kinderturnen aus. Am
Sonntag, 15.30 Uhr empfängt die
erste Fußball-Männermannschaft
des Vereins die SG Straßberg. 16.15
Uhr startet der Lauf der Bambini,
ehe 17.30 Uhr der Vereinswettkampf das Sportfest beschließt.
Oberlosa feiert Schnapszahl
111-jähriges Bestehen feiert der
SV 04 Oberlosa auf dem Sportplatz
des Ortes. Heute, 18 Uhr geht es mit
einem Beachhandballspiel der Frauen gegen die Junioren des Vereins
los. Zur gleichen Zeit steigt das Fußballturnier der Oldiemannschaften.
Morgen und am Sonntag finden je-
weils 9 Uhr Beachvolleyballturniere
statt. Die Handballer greifen heute
ab 10 Uhr ins Geschehen ein. Um
diese Zeit beginnen Turniere für A-,
B- und C-Jugendliche mit Teams aus
dem In- und Ausland. Die Männer
und Frauen des SV 04 messen sich ab
13 Uhr mit Mannschaften aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg
und Bayern. Der Sonntag gehört den
D- und E-Jugendlichen, die ab
10 Uhr in Turnieren um Punkte und
Tore kämpfen.
Sportabzeichentag in Leubnitz
Das 67. Leubnitzer Sport- und Volksfest eröffnet heute 18 Uhr mit einem
Fußballturnier der Vereine. Morgen
können junge Gäste zwischen vier
und 16 Jahren das Sportabzeichen
ablegen, ehe wieder der Fußball
rollt. 14 Uhr spielt die Leubnitzer Reserve gegen den VfB Pausa. 15.45
Uhr trifft die erste Mannschaft des
Vereins auf Vogtlandligist SV Schreiersgrün, eh es 17.30 Uhr zum Vergleich der Alten Herren von Rosenbach und Merkur Oelsnitz gibt.
Sonntag, 13 Uhr beschließen die Jugendfußballer den sportlichen Teil
des bunten Treibens.
Alt und Jung in Jößnitz
Jung trifft Alt morgen bei der SG Jößnitz. Unter dem Motto des gleichnamigen Projekts findet ab 15 Uhr auf
dem Sportgelände des Vereins ein
großes Saisonabschlussfest statt. Es
ist gleichzeitig der Startschuss einer
Kooperation zwischen der Kindersport-Abteilung des Vereins und
dem Seniorenzentrum Salus. Nach
einer gemeinsamen Erwärmungsrunde beginnt 15.15 Uhr die ElternKind-Senioren-Olympiade. Dabei
gilt es, an Stationen lustige Sportspiele zu absolvieren. Um 17 Uhr
erfolgt die Siegerehrung.
Der Gaudiwettkampf zum Abschluss
des Kürbitzer Sportfestes hat es traditionell in sich. Die Organisatoren
lassen sich dabei witzige Disziplinen
wie im Vorjahr das Rasenskilaufen
einfallen.
FOTO: ELLEN LIEBNER
SPORT
Freitag, 3. Juli 2015
Freie Presse
Brown wirft
Nadal in
Wimbledon
raus
7:0 FC Erzgebirge feiert das nächste Schützenfest
NACHRICHTEN
USA
Auslieferungsantrag
für Fifa-Funktionäre
BERN — Die USA haben die Schweiz
um die Auslieferung der sieben in
Zürich festgenommenen Fifa-Funktionäre ersucht. Die formellen Auslieferungsersuchen seien am Mittwochabend fristgerecht eingetroffen, teilte das Bundesamt für Justiz
gestern in Bern mit. Die sieben
Funktionäre waren im Mai in Zürich am Rande des Fifa-Kongresses
festgenommen worden. Die US-Behörden ermitteln wegen des Verdachts der Annahme von Bestechungsgeldern in Höhe von mehr
als 100 Millionen Dollar. Die Verdächtigen sollen dafür den mutmaßlichen Bestechern die Medien-,
Vermarktungs- und Sponsoringrechte zugeschanzt haben. (dpa)
Lisicki wendet
mit Mühe frühes Aus
beim Tennis-Klassiker ab
VON WOLFGANG MÜLLER
LONDON — Dustin Brown hat für eine
TRANSFER
Podolski wechselt zu
Galatasaray Istanbul
BERLIN — Lukas Podolski wechselt
laut Bild-Zeitung von Arsenal London zu Galatasaray Istanbul. Nach
Informationen des Blattes soll Podolski beim türkischen Meister einen Vertrag bis 2018 unterschreiben. Die Ablösesumme betrage vier
Millionen Euro. „Wir hatten sehr gute Gespräche mit Wenger. Er wollte
eigentlich Lukas behalten, konnte
ihm aber keine Stammplatz-Garantie geben. Deshalb haben wir uns
auf einen Wechsel verständigt“, sagte Podolskis Berater Nassim Touihri.
Der Ex-Kölner hatte bei Arsenal
noch einen Vertrag bis 2016, war in
der vergangenen Saison an Inter
Mailand ausgeliehen. (dpa)
TORLINIENTEC HNIK
Schiedsrichter sind
für Hilfe dankbar
GRASSAU — Die Einführung der Torlinientechnik in der Fußball-Bundesliga zur neuen Saison wird von den
deutschen Top-Schiedsrichtern einhellig als große Hilfe bewertet. „Unser Job ist schwer genug. Das ist
wirklich ein Mehrwert für uns. Eine
Fehlerquelle kann damit ausgeschlossen werden“, sagte Deutschlands WM-Schiedsrichter Felix
Brych gestern zum Auftakt des Saisonvorbereitungslehrgangs
der
Schiedsrichterteams der Bundesliga
und 2. Liga in Grassau am Chiemsee.
„Es gibt nichts Besseres“, sagte auch
Herbert Fandel, Vorsitzender der
Schiedsrichterkommission über das
„Hawk Eye“, das bereits im zurückliegenden DFB-Pokalfinale zum Einsatz gekommen war. (dpa)
WER, WAS, WANN, WO
Fussball
Testspiele:
Freitag, 18 Uhr: ZFC Meuselwitz - Chemnitzer
FC, SG Rotschau - FSV Zwickau; Samstag,
15 Uhr: TSV Crossen - FSV Zwickau, FK Teplice
- CFC (in Jilove Modra), Stahl Riesa - VfB Auerbach (in Zeithain); Sonntag, 15 Uhr: FSV Zwickau - Dynamo Dresden (in Reichenbach/Vogtland Wasserturmstadion).
Für den FC Erzgebirge Aue stand nur einen
Tag nach dem 9:0 gegen Neustadt/Orla das
nächste Schützenfest auf dem Programm. Die
„grünen“ Veilchen mit Calogero Rizzuto (im
Bild mit der Grätsche gegen Sebastian Stolze/re.)
besiegten den siebentklassigen TSV Bad Blankenburg mit 7:0 (4:0). Vor 150 Zuschauern trafen die Probespieler Ramaj (20.) und Karapetian
(33. und 35.) sowie Hauck (28.), Nattermann (56.
und 71.) und Kluft (78.) für die Mannschaft von
Trainer Pavel Dotchev. Florian Mohr, der auf eigenen Wunsch mittrainiert hatte, verabschiedete sich gestern aus dem Camp in Bad Blankenburg. Aue will mit dem Innenverteidiger in VerFOTO: PICTURE POINT
bindung bleiben.
große Wimbledon-Sensation gesorgt und den zweimaligen Champion Rafael Nadal aus dem Turnier geworfen. Der 30 Jahre alte Tennisprofi aus Winsen/Aller setzte sich gestern nach einer spektakulären Vorstellung auf dem Center Court gegen den Weltranglisten-Zehnten
mit 7:5, 3:6, 6:4, 6:4 durch. Schon vor
einem Jahr hatte der Deutsche mit
jamaikanischen Wurzeln beim Rasenturnier im westfälischen Halle
Nadal bezwungen. Im Kampf um
den Einzug ins Achtelfinale trifft
Brown morgen auf den Serben Victor Troicki. Der Profi mit den markanten Dreadlocks hat es als einziger von acht deutschen Herren in
Runde drei geschafft.
Dustin Brown
Hotelkette ziert in der neuen
Saison die himmelblaue Brust
Der CFC startet wunschgemäß mit einem Auswärtsspiel in Aalen in die
Saison, der FC Erzgebirge
hat den VfL Osnabrück
zu Gast.
VON THOMAS PRENZEL
OBERWIESENTHAL — Ein neuer 480 PS
starker Mannschaftsbus mit Sky-TV,
neue Trikots, ein neuer Hauptsponsor und bald ein neues Stadion: Der
Chemnitzer FC braucht jetzt nur
noch eine neue Qualität auf dem Rasen unter Beweis stellen. Der Fußball-Drittligist stellte gestern mit der
Ahornhotelgruppe im tiefen Erzgebirgsland Oberwiesenthal seinen
neuen Trikotsponsor vor. Die größte
Ferienhotelgruppe in den neuen
Bundesländern und der CFC schlossen einen Einjahresvertrag mit Option für zwei weitere Jahre ab. Über
die Höhe des Engagements, das
CFC-Vermarkter Infront vermittelt
hatte, vereinbarten beide Seiten
Stillschweigen. CFC-Präsident Mathias Hänel sagte lediglich: „Wir hatten finanziell noch kein besseres Trikotsponsoring.“ Der ehemalige
Brustsponsor „aetka“ hatte jährlich
geschätzte 300.000 Euro an den CFC
gezahlt. Die Ahornhotelgruppe unterhält zwei Standorte in Oberwiesenthal, je einen in Altenberg, Templin und Friedrichroda am Rennsteig.
Kapitän Anton Fink strahlte im
neuen himmelblauen Trikot und
fieberte bereits dem Saisonstart entgegen. Passend dazu wurde gestern
der Spielplan veröffentlicht. So starten die Chemnitzer beim ZweitligaAbsteiger VfR Aalen (25./26. Juli) in
die neue Spielzeit, empfangen eine
Woche später zum Ost-Klassiker
Hansa Rostock und haben anschließend im Pokalkracher Borussia
Dortmund vor der Brust. Danach
geht es zum Derby nach Cottbus.
„Wir sind mit zehn neuen Spielern
noch in der Findungsphase. Aber
das kriegen wir hin. Leichte Gegner
gibt es in dieser 3. Liga sowieso
nicht“, sagte Fink. Das Heimspiel gegen Rivale Erzgebirge Aue ist für das
Wochenende 7./8. November terminiert.
„Wir sind froh, dass der DFB unserem Wunsch entsprochen hat und
wir wegen des Stadionbaus auswärts in die Saison starten“, sagte
CFC-Geschäftsführer
Sven-Uwe
Kühn. Trainer Karsten Heine war
ebenso zufrieden: „Ein sehr attraktives Auftaktprogramm. Aalen will sicher zeigen, dass es den Abstieg gut
verdaut hat. Das wird spannend, das
können wir mit Vorfreude angehen.“ Präsident Hänel erklärte: „Wir
wünschen uns, dass wir sportlich
weiter vorankommen, auch wenn
die Messlatte aus der letzten Saison
mit dem Sieg im Sachsenpokal und
Rang fünf in der Liga hochliegt.“
Dass die Ahornhotelgruppe mit
drei Standorten im Erzgebirge nicht
auch für den FCE Aue infrage kam,
hat übrigens laut Geschäftsführer
Michael Bob einen Grund: „Aue hatte bereits einen Trikotsponsor.“
Die Lila-Weißen starten zu Hause
gegen die anderen Lila-Weißen vom
VfL Osnabrück in die Saison. Die erste Auswärtshürde heißt Großaspach, am 3. Spieltag kommen die
Stuttgarter Kickers ins Erzgebirge.
„Endlich ist es raus. Die Spannung,
wer unser Auftaktgegner ist, war in
den letzten Tagen auch in der Mann-
schaft enorm. Mit einem Heimspiel
haben wir ein gutes Los gezogen.
Mit Osnabrück kommt ein attraktiver Gegner, ein Spitzenteam, dass
uns gleich alles abfordern wird“,
meinte FCE-Sportdirektor Steffen
Ziffert. Trainer Pavel Dotschev bewertete das Auftaktprogramm wie
folgt: „Das ist kein Wunschkonzert,
insofern ist der Spielplan okay.
Schon in der ersten Partie müssen
wir das Beste geben, um unsere Fans
nicht zu enttäuschen.“ (tt)
DEN SPIELPLAN der 3. Liga
sehen Sie, wenn Sie diesen
Code mit Ihrem Smartphone
scannen.
» www.freiepresse.de/spielplan
Christian Cappek, Anton Fink und Marc Endres (von links) präsentieren die
neuen CFC-Trikots.
FOTO: PEGGY SCHELLENBERGER
Tennisspieler
FOTO: DPA
Traumtag auch für ein deutsches
Damen-Trio: Angelique Kerber, Sabine Lisicki und Debütantin Tatjana
Maria sind beim bedeutendsten Tennisturnier der Welt in die dritte Runde eingezogen. Lisicki wendete bei
ihrem 2:6, 7:5, 6:1-Erfolg gegen
Christina McHale aus den USA mit
einem Kraftakt ein frühes Scheitern
ab. Kerber gewann gegen die Russin
Anastasia Pawljutschenkowa 7:5,
6:2. Maria setzte sich gegen die chinesische Qualifikantin Duan Ying
Ying mit 1:6, 6:2, 10:8 durch und
steht erstmals bei einem GrandSlam-Turnier in der dritten Runde.
Als erste deutsche Spielerin hat
heute Andrea Petkovic die Chance
auf den Einzug in das Achtelfinale.
Die 27-Jährige aus Darmstadt trifft
auf Sarina Dijas aus Kasachstan.
„Das wird ganz unangenehm“, sagte
die Hessin vor dem Duell mit der
Nummer 34 der Welt. „Ich muss versuchen, mein Spiel zu spielen. Dann
werde ich meine Chancen schon bekommen.“ Dijas hatte zuletzt in
Stuttgart mit einem 6:0, 6:0-Erfolg
gegen Lisicki für Aufsehen gesorgt.
„Ich war am Anfang ein bisschen
nervös, habe meine Chancen nicht
genutzt und angefangen, leichte
Fehler zu machen. Aber als ich den
zweiten Satz gewonnen hatte, lief es
sehr gut“, sagte Lisicki. Nach 1:49
Stunden war ihr schwer erkämpfter
Erfolg perfekt. Sie stand auf dem
Center Court nach einem völlig
missratenen ersten Satz schon kurz
vor dem K.o. „Ich kann besser spielen“, sagte die Wimbledon-Liebhaberin. (dpa)
Leichtathletik
Chemnitz Marathon, Sonnabend: 9: Uhr Beginn der Veranstaltung, 10 Uhr Marathonstart
u. 4er-Staffelmarathon, 10.05 Uhr Bambinilauf, 10.20 Uhr: Massenstart (Halbmarathon
und Viertelmarathon),10.30 Uhr Jugendmarathon, 13.15 Uhr: Minimarathon und Teamlauf;
Start/Ziel: Am Roten Turm in Chemnitz, Nachmeldungen: am 3. Juli zwischen 14 und 20
Uhr möglich; am 4. Juli bis 1 Stunde vor Start.
Japan triumphiert – England trauert
Der Gegner der deutschen
Fußballfrauen im Spiel um
WM-Platz drei heißt England. Das Finale bestreiten
die USA und der Titelverteidiger aus Japan.
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KONTAKTE
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EDMONTON — Die deutschen Fußbal-
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Im japanischen Lager war der Jubel
nach dem Abpfiff groß.
FOTO: IMAGO
lerinnen bestreiten das Spiel um
Platz drei bei der Weltmeisterschaft
in Kanada am Samstag (22.00 Uhr
MESZ/ARD) in Edmonton gegen
England. Die „Lionesses“ unterlagen
in der Nacht zu gestern WM-Titelverteidiger Japan äußerst unglücklich mit 1:2 (1:1). Im Commonwealth-Stadion brachte Aya Miyama die „Nadeshiko“ in der 33. Minute per Foulelfmeter in Führung. Fara
Williams (40.) glich ebenfalls per
Strafstoß noch vor der Pause aus.
Der Siegtreffer für das Team von
Norio Sasaki fiel erst in der Nachspielzeit (90.+2) durch ein Eigentor
von Laura Bassett, die vor der einschussbereiten Yuki Ogimi retten
wollte. Nach dem Schlusspfiff weinte die untröstliche Bassett hemmungslos.
Im Finale der Frauen-WM treffen
am Sonntag (01.00 Uhr MESZ/ZDF)
in Vancouver in einer Neuauflage
des Finals von 2011 in Deutschland
die USA und Japan aufeinander. Somit bietet sich den Amerikanerinnen, die sich in Montreal im Halbfinale mit 2:0 gegen die DFB-Frauen
durchgesetzt hatten, die Chance zur
Revanche. Vor vier Jahren hatten die
USA das WM-Endspiel gegen Japan
im Elfmeterschießen verloren.
Die Engländerinnen, die zum ersten Mal in einem WM-Halbfinale
standen, hielten gegen den Weltmeister aus Asien lange sehr gut
mit, hatten in der zweiten Spielhälfte sogar die besseren Chancen. Doch
Toni Duggan (62.) scheiterte an der
Latte und Elen White an Torhüterin
Ayumi Kaihori (64.). Mit der Einwechslung von Bayern Münchens
Mana Iwabuchi wurde Japan stärker
und war am Ende beim Eigentor von
Basset die glücklichere Mannschaft.
Die Elf von Silvia Neid dürfte im
„kleinen Finale“ gegen England
leicht favorisiert sein. Von bisher 20
Vergleichen gewann Deutschland
18, hat noch kein Länderspiel gegen
England verloren. Beim letzten großen Duell im EM-Finale 2009 in Helsinki triumphierte das deutsche
Team mit 6:2. (dpa)
Pechvogel Laura Bassett weinte bittere Tränen.
FOTO: DAN RIEDLHUBER/DPA
SPORT
Freie Presse
LANDESJUGENDSPIELE
Hitzewelle erfordert
Programmänderung
LEIPZIG — Die für das Wochenende
zu erwartenden heißen Temperaturen bis zu 37 Grad Celsius haben zu
Änderungen im Programm der Landesjugendspiele in Leipzig geführt.
Gestern wurden die Wettbewerbe
im Handball (Termin offen) und Hockey (neuer Termin: 3. Oktober) für
das Wochenende abgesagt und verschoben. Die Wettbewerbe im Sommerbiathlon finden nicht am Sonnabend, sondern am Sonntag statt.
Zwei weitere Änderungen haben
nichts mit den Temperaturen zu
tun: Die Wettbewerbe im Triathlon
wurden wegen zu kleiner Starterfelder abgesagt. Die Wettkämpfe im
Boxen finden nicht wie ursprünglich geplant in Leipzig-Grünau, sondern in Stötteritz statt. (fp)
BEACHVOLLEYBALL-WM
Erdmann/Matysik
im Achtelfinale raus
DEN HAAG — Kay Matysik und Jonathan Erdmann sind als letztes deutsches Männerteam bei der Beachvolleyball-WM in den Niederlanden
ausgeschieden. Die deutschen Meister und WM-Dritten von 2013 unterlagen gestern in Den Haag im
Achtelfinale den Amerikanern John
Hyden und Tri Bourne mit 1:2
(19:21, 25:23, 9:15). Damit schließen
Erdmann/Matysik ihre vierte WM
wie 2011 in Rom als Neunter ab und
nehmen 11.000 Euro mit nach
Hause. (dpa)
TRANSFERPOKER UM POGBA
Juve lehnt Angebot
über 80 Millionen ab
TURIN — Im Transferpoker um Mit-
telfeldspieler Paul Pogba hat Juventus Turin Medienberichten zufolge
ein Millionen-Angebot des FC Barcelona zurückgewiesen. „Sie haben
uns 80 Millionen Euro geboten, aber
wir haben abgelehnt. Der Spieler
steht nicht zum Verkauf“, sagte
Sportdirektor Beppe Marotta laut
italienischen Medien. Vertreter der
Clubs hatten sich zuvor zu Verhandlungen getroffen. Neben dem Champions-League-Sieger sollen auch
weitere Top-Clubs wie Manchester
City an dem 22 Jahre alten Pogba interessiert sein. Die Engländer wollen
angeblich bis zu 140 Millionen Euro
für den Franzosen zahlen. (dpa)
MAINZ VERKAUFT STÜRMER
Polter zu den
Queens Park Rangers
MAINZ — Fußball-Bundesligist
FSV
Mainz 05 hat seinen Stürmer Sebastian Polter an den englischen Premier-League-Absteiger Queens Park
Rangers verkauft. Der zuletzt an
Union Berlin ausgeliehene Angreifer unterschrieb beim Londoner
Klub einen Dreijahresvertrag. „Es
war immer mein Traum, in England
zu spielen“, sagte der 24-Jährige. Polter erzielte er in der vergangenen
Saison 14 Tore in 29 Zweitliga-Spielen für den 1. FC Union. (dpa)
KURZ GEMELDET
Das Jahr der Yamaha
Valentino Rossi und Jorge
Lorenzo dominieren diese
Saison die MotoGP-Klasse
der Motorrad-WM. Auf
dem Sachsenring jubelten
aber zuletzt immer andere.
Für den Italiener wäre ein
Sieg ein gutes Omen.
Jorge Lorenzo hat in
diesem Jahr schon
vier Siege eingefahren. Der Spanier
sprach mit der
„Freien Presse“
über das Rennen am
Sachsenring.
Freie Presse: In Assen ist Ihre Siegesserie gerissen. Sie hatten am
Ende einen großen Rückstand?
Jorge Lorenzo: Es stimmt, dass unsere Performance in Assen nicht ganz
so verlief, wie sie geplant war. Wir
hatten größere Probleme, als wir erwartet hätten, deswegen war das
Rennen nicht ganz einfach für mich.
Aber ich hoffe, das bessert sich auf
dem Sachsenring wieder.
HOHENSTEIN-ERNSTTHAL — Auf
Sie haben in Ihrer Karriere noch
nie in Deutschland gewonnen?
Da haben Sie Recht. Schauen wir mal,
was in diesem Jahr passiert. Wenn wir
keine Probleme mit dem Motorrad
oder den Reifen haben, kann ich vielleicht ganz gut mitmischen.
Der Sachsenring gefällt nicht jedem Piloten. Was halten Sie von
dem Kurs?
Die Strecke hat ein angenehmes Tempo, das Layout ist mit seinen zahlreichen Bergauf- und Bergab-Passagen
recht schön. Sie ist nur, was die Länge
angeht, ein bisschen kurz. Ich bevorzuge lange und schnelle Kurven, deshalb ist die lange Rechtskurve vor der
großen Bergab-Passage vielleicht der
spannendste Abschnitt der Strecke.
Was auch nicht so einfach ist, sind die
vielen Linkskurven. Das ist eine Herausforderung für die Reifen.
Im niederländischen Assen ließ sich Valentino Rossi von seinen Anhängern
nach seinem Sieg feiern. Der letzte Erfolg der fahrenden Motorrad-Legende
am Sachsenring liegt schon sechs Jahre zurück.
FOTO: BAS CZERWINSKI/DPA
ring-GP im Yamaha-Lager eher zurückhaltend. „Die Strecke passt
nicht ganz zu unserem Motorrad
und ist mehr etwas für unsere Rivalen“, meint Lorenzo, der noch nie in
Deutschland als Erster über die Ziellinie fuhr. „Mit seinen engen Kurven
hat Honda Vorteile.“
Das zeigen auch die Ergebnisse
der vergangenen Jahre. Marquez
reiste seit 2010 immer mit einem
Sieg (zweimal MotoGP, zweimal Moto2, einmal 125ccm) aus Sachsen ab.
Auch der zweite Honda-Pilot, Dani
Pedrosa, ist mit sechs Siegen (viermal MotoGP, zweimal 250ccm) ein
„Sachsenring-Spezialist“. Der Große
Preis von Deutschland kommt gerade recht, denn das Honda-Werksteam braucht ein Erfolgserlebnis.
Besonders Marquez. Der Dominator
aus der Vorsaison musste sich dieses
Jahr schon viel Kritik und Häme anhören, weil seine riskante Fahrweise
2015 im Kiesbett oder mit einer Niederlage endete – auch von Altmeister Rossi: „Marc ist eine sehr freundliche Person, deshalb will er immer
in deiner Nähe sein. Manchmal
möchte er sogar mit dir auf deinem
Motorrad mitfahren.“
Für den Italiener wäre ein Sieg in
einer Woche ein gutes Omen für den
anvisierten zehnten WM-Triumph.
Woran erinnern Sie sich gerne?
Das Schönste ist die Atmosphäre und
die ganzen Fans, die einem von den
Tribünen aus zujubeln. Auch die lange
und stark ausgeprägte Motorrad-Kultur und Tradition der Gegend kann
man das ganze Wochenende spüren.
Als er 1997 zum ersten Mal in
Deutschland gewann, wurde er in
dieser Saison zum ersten Mal Weltmeister. Vor sechs Jahren holte Rossi
seinen letzten Triumph am Sachsenring und auch seinen letzten
MotoGP-Titel.
SERVICE Tickets für den Motorrad-GrandPrix auf dem Sachsenring sind in allen „Freie
Presse“-Shops erhältlich.
HÖHEPUNKTE vom Sachsenring-GP 2014 sehen Sie im
Video, wenn Sie den Code mit
dem Smartphone scannen.
» www.freiepresse.de/gp14
Tour: Skepsis bei Anti-Doping-Experten
Um noch gezielter Kontrollen durchzuführen,
sollen die Athleten unter
Umständen auch nachts
getestet werden.
VON ANDREAS ZELLMER
Zwickau holt Tom Neukam
ZWICKAU — Fußball-Regionalligist
FSV Zwickau hat Ersatz für Steven
Braunsdorf auf der Torhüterposition
gefunden. Der gebürtige Grimmaer
Tom Neukam (Vertrag bis 2016)
wechselt vom Oberligisten SSV
Markranstädt zum FSV. Der 21-Jährige war zuvor für den SV Grimma,
Lok Leipzig, Werder Bremen II und
Erzgebirge Aue II aktiv. (fp)
„Man spürt die Tradition“
VON SEBASTIAN SIEBERTZ
dem
Sachsenring erging es den Yamaha
so wie Bayer Leverkusen in der Fußball-Bundesliga – Vorne mitmischen: Ja. Gewinnen: Fehlanzeige.
Seit sechs Jahren standen die Werksfahrer der Japaner in der MotoGPKlasse nicht mehr ganz oben auf
dem Podest des DeutschlandGrand-Prix. In diesem Jahr soll das
anders werden. Mit ihren beiden Piloten Valentino Rossi und Jorge Lorenzo sind die Yamaha in diesem
Jahr das Maß aller Dinge. Nur der
amtierende Weltmeister Marc Marquez (Honda) verhinderte mit seinem Sieg beim Grand Prix im texanischen Austin die perfekte Ausbeute der Yamaha-Werkspiloten.
„Wir haben jetzt ein Bike, das vor
allem im Rennen sehr konstant ist“,
erklärt Lorenzo. „Unsere Pace bleibt
das gesamte Rennen über ähnlich,
daher konnten wir so häufig gewinnen.“ Und die Yamaha verzeiht offenbar vieles – als einzige Piloten der
Königsklasse sind Lorenzo und Rossi 2015 noch nicht gestürzt. Der italienische Routinier beendete alle Rennen in diesem Jahr auf dem Podest,
führt nach acht von 18 Rennen die
WM an. Zudem setzte sich der 36Jährige schon mehrmals im Zweikampf gegen den gewohnt aggressiv
fahrenden Marquez durch – wie vergangenes Wochenende in Assen, als
Rossi in der letzten Schikane Motocross-Qualitäten bewies und durch
das Kiesbett zum Sieg steuerte. Doch
der ärgste Konkurrent im Kampf um
den zehnten WM-Titel des „Doctor“
ist nicht Marquez, sondern sein
Teamkollege.
Lorenzo liefert eine brillante Saison ab. Der Spanier entschied vier
Grands Prix in Serie für sich, knackte mit 103 rennübergreifenden Führungsrunden einen MotoGP-Rekord.
„Diese WM wird bis zum letzten
Rennen, bis in die letzte Kurve offen
sein“, prognostiziert Rossi. Die Yamaha-Verantwortlichen betonen,
dass es keine Nummer eins und zwei
gibt – Lorenzo und Rossi sollen auf
der Strecke für eine Entscheidung
sorgen.
Angesichts der Dominanz sind
die Stimmen kurz vor dem Sachsen-
Der Norden
sagt seine
Teilnahme
kurzfristig ab
FOTO: ANDREU DALMAU/DPA
NACHRICHTEN
Freitag, 3. Juli 2015
BERLIN — Tour de France und Doping
Türke Nukan zu RB Leipzig
– diese Begriffe scheinen zusammenzugehören, nicht nur am
Stammtisch. Erfolge im Kampf gegen Manipulation sind nach der
Überführung des einstigen Seriensiegers Lance Armstrong sicher erzielt worden. Das räumen auch die
Anti-Doping-Experten Fritz Sörgel,
Perikles Simon und Wilhelm Schänzer vor dem Start der 102. Tour ein.
Aber eine große Grauzone bleibt.
LEIPZIG — Fußball-Zweitligist
RB
Leipzig hat den Transfer von Atinç
Nukan perfekt gemacht. Der 21 Jahre alte türkische Abwehrspieler unterschrieb gestern einen Fünfjahresvertrag beim Team von Trainer Ralf
Rangnick. RB zahlt für den Wechsel
zwischen 4,5 und 5 Millionen Euro
Ablöse an Besiktas Istanbul. (dpa)
Neue Präparate auf Markt
Der Sportwissenschaftler Simon
spricht von „Unmengen“ neuer Präparate auf dem Markt. „Das toppt
alles, was wir bisher als Dopingmittel gekannt haben“, sagte der Mainzer Uni-Professor. Der Nürnberger
Biochemiker Sörgel ist genauso alar-
miert: „Doping mit biotechnologischen Stoffen, die zumindest am Anfang schwer nachzuweisen sind, ist
die große Gefahr für den Sport und
das Leben der Sportler. Hochleistungssportler tun alles, um ihre Leistung zu steigern.“
Neue chemische „Wunderwaffen“ im Kampf um Sekunden, mehr
Aggressivität, bessere ErholungsWerte, und erweiterte Schmerzgrenzen könnten laut Simon weiterentwickelte körpereigene Proteine und
Hormone sein. „Im Wesentlichen
handelt es sich um konsequente
Weiterentwicklungen der Dopingmaßnahmen, wie sie im Rahmen
des Balco-Skandals bekanntgeworden sind“, erklärte er.
Neue Substanzen, wie etwa spezielle Wachstumshormone, wurden
bereits von der Welt-Anti-DopingAgentur Wada verboten. „Weitere
Substanzen wie Telmisartan und
Meldonium werden durch ein Monitoring-Programm überprüft“, teilte der Kölner Institutsleiter Schänzer mit, der Alberto Contador 2010
als Doper überführte. Auch in diesem Jahr wird Schänzer wieder aktuelle Proben der Tour auf den Tisch
bekommen.
Lücken in der Kontrollpraxis
lassen nach wie vor Verstöße zu. Mikrodosierungen von Epo – womöglich nachts verabreicht, wenn die
Fahrer auf ihren Hotelzimmern vor
Kontrolleuren sicher sind, nannte
Simon „eines von sehr vielen und
fast unlösbaren Problemen“.
Verbesserte Analytik
Schänzer verweist dagegen auf „Verbesserung der Analytik, die zeigt,
dass ein Nachweis auch über mehrere Tage nach der letzten Anwendung möglich ist“. Simon ist strikt
gegen Nachtkontrollen, „bevor
nicht klar ist, wie wir überhaupt
sportpolitischen Willen für einen
Anti-Doping-Kampf erreichen“.
Schänzer ist unter Einschränkungen für die nächtliche Ruhestörung, „nicht flächendeckend bei allen Athleten, sondern nur bei Sportlern, die auffällig“ geworden seien.
Auch Sörgel befürwortet die Ausweitung der Kontrollen, würde die
Effektivität aber vorher „in einer
wissenschaftlichen Studie“ belegt
sehen. Sein düsteres Fazit: „Die einmal Verseuchten sind nicht zu belehren. Sie bauen auf ihre Erfahrung
mit Verschleierung und Betrug.“ Mit
Verweis auf die letzten drei Toursieger Wiggins, Froome und Nibali
fragt Sörgel: „Machen die etwa einen
weniger perfekten Eindruck als
Armstrong? Dass hemmungslos gedopt wurde, kam immer erst später
heraus.“ (dpa)
Sportwissenschaftler Perikles Simon
spricht von Unmengen neuer Dopingpräparate auf dem Markt. FOTO: IMAGO
Universiade in Südkorea
beginnt heute ohne
Publikumsmagneten
VON DIRK GODDER
GWANGJU — Fabian Hambüchen will
bei den heute beginnenden WeltStudentensportspielen 2015 „noch
mal Vollgas geben“. „Auf geht’s zur
Universiade nach Gwangju“, twitterte der Turnstar aus Wetzlar gestern vor seiner Abreise nach Südkorea. 120 Sportler hat der Allgemeine
Deutsche Hochschulsportverband
(adh) für die bis zum 14. Juli andauernden Gwangju-Spiel gemeldet.
Dass die Organisatoren schon vor
dem Start große Probleme plagten,
soll die Spiele nicht beeinträchtigen.
So sagte Nordkorea, dessen Mannschaft eigentlich Publikumsmagnet
sein sollte, seine Teilnahme kurzfristig ab. Auch der Ausbruch der Atemwegserkrankung Mers in Südkorea
im Mai hatte das Organisationskomitee beunruhigt. Mittlerweile legte sich die Unsicherheit, nur Macau
sagte wegen Mers ab.
Fabian
Hambüchen
Turner
FOTO: DPA
Südkorea hat sich in den vergangenen Jahren im großen Stil um
wichtige Sportveranstaltungen beworben. So soll die Universiade als
Nebeneffekt auch Werbung für die
Olympischen Winterspiele 2018 in
Pyeongchang sein. 13.000 Athleten
und Betreuer aus 149 Ländern sind
bei der Universiade am Start, 272
Goldmedaillen in 21 Sportarten
werden verteilt.
Mit der Absage Nordkoreas
mussten die Organisatoren vor dem
Start eine dicke Kröte schlucken.
Mit der Einladung des Teams aus
Nordkorea war kräftig Werbung für
die Großveranstaltung gemacht
worden. Das kommunistische Regime in Pjöngjang begründete die
kurzfristige Absage mit der Öffnung
eines UN-Außenbüros in Seoul zur
Untersuchung der Menschenrechtslage in Nordkorea. Bis zur letzten
Minute wolle man noch warten,
dass Nordkorea doch noch komme,
sagte der Bürgermeister von Gwangju. Doch angesichts der derzeitigen
Spannungen ist das eine eher
schwache Hoffnung. (dpa)
OLYMPIA-KAMPAGNE
Wirtschaft spendet
1,5 Millionen Euro
HAMBURG — Die Hamburger Wirtschaft hat bisher 1,5 Millionen Euro
für die olympische Werbekampagne für einen positiven Volksentscheid im November in der Hansestadt aufgebracht. „Wir haben klare
gesetzliche Regelungen, dass wir
keine Steuermittel für große Werbekampagnen verwenden dürfen, deshalb sind die privaten Unterstützer
so wichtig“, sagte Hamburgs Sportsenator Michael Neumann (SPD).
Die Bürger der Hansestadt sollen am
29. November darüber abstimmen,
ob sich die Stadt für Deutschland offiziell um die Olympischen Spiele
2024 bewerben soll. Wir liegen voll
im Zeitplan“, betonte Neumann:
„Die große Herausforderung ist es,
die Menschen zu überzeugen, am
Referendum teilzunehmen. Ich habe ein gutes Gefühl, weiß aber, dass
die 150 Tage bis zur Abstimmung
gekämpft werden muss.“ Erst danach werden Gelder des Bundes von
insgesamt 30 Millionen Euro und
mögliche 15 Millionen der Hansestadt frei, um Hamburgs Reputation
im Ausland bis zur Abstimmung des
Internationalen Olympischen Komitees 2017 zu verbessern. (dpa)
KULTUR & SERVICE
Freie Presse
Freitag, 3. Juli 2015
NACHRICHTEN
THE ATER
Volker Arnold geht
nach Thüringen
GERA — Der Geschäftsführer des The-
aters Plauen-Zwickau, Volker Arnold, wechselt zu Beginn der neuen
Spielzeit in gleicher Position nach
Gera. Er habe sich gegen 22 andere
Bewerber um den Posten als kaufmännischer Leiter durchgesetzt,
teilte das Theater Altenburg-Gera
gestern mit. Arnold, 1963 in Dresden geboren, sei ein erfahrener Manager eines renommierten Kulturbetriebs, erklärte Aufsichtsratschef
Michael Wolf. Aufgabe sei, den eingeschlagenen Konsolidierungskurs
von Thüringens einzigem FünfSparten-Theater fortzusetzen. Intendant Kay Kuntze verwies zudem auf
Arnolds Erfahrung mit einem Theaterbetrieb an zwei Standorten. Der
Posten des kaufmännischen Geschäftsführers war 2011 neu geschaffen worden, nachdem das Theater Altenburg-Gera am Rand der
Pleite stand. Damals hatte Andrea
Schappmann diesen Job übernommen, die nun aber zu den Stadtwerken Altenburg wechselt. (dpa)
SOMMERMUSIK
Organisten aus aller
Welt in Sankt Annen
ANNABERG-BUCHHOLZ — Die 1525 er-
baute Sankt Annenkirche in Annaberg-Buchholz ist nicht nur die
zweitgrößte evangelische Kirche in
Sachsen, sie gilt auch als die schönste Hallenkirche. Eine Faszination, zu
der maßgeblich auch die große Walcker-Orgel beiträgt, die – 1883/84 erbaut – weitgehend in originalem Zustand erhalten geblieben ist. Und ihre Anziehungskraft reicht weit über
Sachsen hinaus. Denn zu den diesjährigen Sommermusiken, die morgen mit einem Konzert von Kirchenmusikdirektor Wolfgang Karius aus Aachen eröffnet werden, erwartet man internationale Gäste, so
gestalten Organisten aus Tschechien, Großbritannien und den USA die
insgesamt zwölf Konzerte mit. (af)
» www.annenkirche.de
ARCHIV
Internetdatenbank
freigeschaltet
BAUTZEN — Historische Akten aus
rund 700 Jahren Geschichte der
Oberlausitz sind seit gestern im Internet zugänglich. Über die OnlineÜbersicht des Sächsischen Staatsarchivs in Dresden seien nun auch die
Bestände der Filiale in Bautzen sichtbar, teilte die Stadtverwaltung mit.
Rund 64.500 Archivalien, etwa drei
Viertel des Gesamtbestandes in
Bautzen, stünden aktuell online bereit. Damit breche „ein neues Zeitalter an“, hieß es. Die Filiale gilt zusammen mit dem Stadtarchiv Bautzen als eine der wichtigsten Anlaufstellen für Wissenschaftler, Heimatund Familienforscher. Sie verwahrt
2,7 Regalkilometer Akten, 1500 Urkunden und 6600 Karten. In Kürze
werde die regionale Datenbank
auch über das spartenübergreifende
Portal der deutschen Archive, Archivportal-D, zugänglich sein, hieß
» www.archiv.sachsen.de
es. (epd)
FESTIVAL
Theater verwandelt
Straßen in Bühne
GÖRLITZ — Zum
Internationalen
Straßentheaterfestival
„ViaThea“
zeigt sich Görlitz seit gestern als große Bühne. Nach Angaben der Veranstalter präsentieren sich bei der
21. Auflage des Festes Theatergruppen aus zwölf Ländern mit 124 Auftritten. Bis morgen treten Künstler
in der deutsch-polnischen Grenzstadt unter anderem mit Maskenund Figurentheater auf. Jedes Jahr
seit 1995 verwandeln sich Görlitzer
Straßen und Plätze in eine Bühne.
» www.viathea.de
(dpa)
Seite A1
Fernsehen
Der 2013 gestorbene Paul Walker kehrt mit Vehicle 19 zurück.
Seite A3
Die Menschenwelt im Tierreich
Vor 300 Jahren wurde
Christian Fürchtegott
Gellert in Hainichen
geboren – ein Fabeldichter
mit heiterer Miene und
kritischem Blick.
VON KLAUS WALTHER
HAINICHEN — Kann man sich vorstellen, dass heute ein Händler eine Fuhre Heizöl einem Dichter schenkt,
weil ihm seine Bücher so viel Vergnügen bereiteten? Das wird es
wohl kaum geben, und so stolz man
heutzutage von der Kulturförderung redet, damals, vor zweihundertfünfzig Jahren, passierte es, dass
ein freundlicher Bauersmann eine
Fuhre Holz vor des Professor Gellerts
Haus in Leipzig ablud, eben weil er
die Fabelwelt des Poeten liebte.
Also dieser Gellert, an den man in
diesen Tagen erinnert, weil sich sein
Geburtsdatum
morgen
zum
300. Mal wiederholt, war beliebt
beim Volk und in der Literaturgesellschaft. Geboren in Hainichen,
wo man seiner nicht nur bei Gelegenheit eines runden Geburtstages
gedenkt. Hier im schön gelegenen
Parkschlösschen, dem Gellert-Museum, hat man Ausstellungen zu Leben und Werk, aber das Haus öffnet
sich auch den heutigen Poeten und
Künstlern.
Der mit etlichen Preisen bedachte Lyriker Andreas Altmann kommt
ebenso aus Hainichen wie der früh
verstorbene Maler Günter Hofmann, der in grafischen Blättern seine Gellert-Nähe gezeichnet hat. Diese Förderung heutiger Kunst und Literatur ist vielleicht die beste Pflege
des Erbes des Aufklärers Christian
Fürchtegott Gellert. Eine Tafel am
heutigen Gellertplatz verweist auf
dessen Geburtshaus.
In einer Pastorenfamilie wuchs er
auf, besuchte dann die Fürstenschule St. Afra in Meißen, studierte in
Leipzig Philosophie und Theologie.
Aber ein Kanzelprediger wurde er
nicht. Man sagt, er sei zu schüchtern
gewesen, vor einem Publikum zu
predigen. Aber der nicht allzu gesunde, hypochondrische Mann wurde dann doch einer, der sich den Zuhörern stellte. Er wurde Professor
für Philosophie, vor allem aber wurde er ein Schreiber, der in Liedern,
Stücken, insbesondere jedoch in der
Form der Fabel seine Morallehre verbreitete. Am 13. Dezember 1769
starb Christian Fürchtegott Gellert
in Leipzig.
Man las ihn, die Gebildeten ebenso wie das gemeine Volk, weil er in
seinen Werken die Lebenswelt seiner Leser und Zuhörer ins Bild setzte. Und so entstand ein Fabelwerk
als Teil der Aufklärung, das wohl zu
den meistgelesenen der deutschen
Schüchtern soll er gewesen sein: Christian Fürchtegott Gellert. Das Dichterenkmal auf dem Markt von Hainichen entwarf der Bildhauer Ernst Rietschel,
der auch das Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar schuf.
FOTO: FALK BERNHARD
GEDICHT DER WOCHE
Der Kuckuck
CHRISTIAN FÜRCHTEGOTT GELLERT
Der Kuckuck sprach mit einem Star,
der aus der Stadt entflohen war.
„Was spricht man“, fing er an zu schrein,
„was spricht man in der Stadt von unsern Melodein?
Was spricht man von der Nachtigall?“
„Die ganze Stadt lobt ihre Lieder.“ –
„Und von der Lerche?“ rief er wieder.
„Die halbe Stadt lobt ihrer Stimme Schall.“
„Und von der Amsel?“ fuhr er fort.
„Auch diese lobt man hier und dort.“ –
„Ich muss dich doch noch etwas fragen:
Was“, rief er, „spricht man denn von mir“,
„Das“, sprach der Star, „das weiß ich nicht zu sagen;
denn keine Seele red’t von dir.“ –
„So will ich“, fuhr er fort, „mich an dem Undank rächen
und ewig von mir selber sprechen.“
Literatur des 18. Jahrhunderts zählt.
Gellerts Menagerie, sein Tierreich,
könnte man den Kern seiner Fabelwelt nennen. Da kommen sie alle
ins Bild: der Affe und die Ente, das
Pferd und der Esel, die Biene und die
Henne, die Spinne und der Zeisig ...
Genug der Aufzählung, all das ist in
einem Reclam-Bändchen seiner Fabeln zu entdecken.
Aber natürlich treten hier auch
die Zeitgenossen Gellerts auf, die
Menschenwelt, die er mit heiterer
Miene und kritischem Blick beschreibt. Da sind wir bei einem Moment dieses Dichters, das uns berührt: Was sich in seinem poetischen Weltgebäude bewegt, es ist
nicht vergangen, nicht überholt,
sondern Gellert sieht den Menschen, wie er heute noch agiert:
Freundlichkeit und Habgier, Neid
und Übermut, all das findet sich
hier. Ja, sagen seine Leser, der
Mensch hat sich seit Gellerts Zeiten
kaum geändert. Man lese nur einmal die Fabel vom „Kandidaten“, der
ein Amt haben wollte und ein Goldstück dafür schenkte. Aber sein
Gönner ließ sich nicht bezahlen:
„Denn wer Geschenke gibt, nimmt
sie auch wieder an.“ Werden wir dabei nicht an mancherlei aktuelle
Vorgänge erinnert?
Gellert ist also durchaus ein Autor für heutige Zeiten. Dass man ihn
kaum kennt, wenig liest – es liegt
wohl nicht nur an der historischen
Manier seiner Dichtung, der wir entwöhnt sind, sondern eben auch an
dieser sehr direkten Art seiner Moralphilosophie, die sich in seinen Fabelstücken zeigt. Und hat er nicht
ein Stück seines Schicksals selbst beschrieben? „Berühmt zu werden ist
nicht schwer,/Man darf nur viel für
kleine Geister schreiben;/ Doch bei
der Nachwelt groß zu bleiben,/Dazu
gehört auch etwas mehr,/als seicht
am Geist, in strenger Lehrart schreiben.“
Christian Fürchtegott Gellert hat
in seinen besten Stücken diese strenge Lehrart überwunden. Auch deshalb ist er ein Autor geblieben, der
immer wieder einmal neu von einem Leser (oder sind es gar zwei?)
entdeckt wird. Das ist nach dreihundert Jahren gar nicht so wenig.
MIT EINEM FESTWOCHENENDE feiert Hainichen von heute an seinen berühmten Sohn,
u. a. mit Konzert, Lasershow, Fabelspaziergang, Installation. Im Gellert-Museum Hainichen, Oederaner Straße 10, sind Arbeiten des
Geithainer Künstlers Rolf Münzner zu sehen:
bis 4. Oktober unter dem Titel „Der grüne
Esel“ Werke zu Fabeln von Gellert und anderen Autoren; bis 16. August die Personalausstellung Fabelbilder. Geöffnet ist So.–Do. 13–17
Uhr.
» www.gellert-museum.de
» www.hainichen.de
„Dichter und Moralphilosoph. Christian Fürchtegott Gellert zum 300. Geburtstag“ heißt eine Schau, die bis zum 6. September im Schillerhaus, Menckestraße 42, in Leipzig gezeigt
wird, Di.–So. von 10–17 Uhr.
Schweizer wird Intendant in Dresden
Nach dem Eklat um Serge ny der Vertrag gekündigt worden,
noch bevor er sein Amt antreten
Dorny, dem als designier- konnte. Seither hatte der KaufmänGeschäftsführer Wolfgang
tem Chef der Semperoper nische
Rothe kommissarisch die Intendanz
im Februar fristlos gekün- inne.
digt worden war, wird
Peter Theiler 2018 das Amt Peter Theiler
Intendant
übernehmen.
DRESDEN — Der
Schweizer Peter
Theiler wird neuer Intendant der
Dresdner Semperoper. Gestern wurden letzte Vertragsdetails besprochen, wie das sächsische Ministerium für Wissenschaft und Kunst mitteilte. Geplant ist der Amtsantritt
zur Spielzeit 2018/2019. Die Semperoper hatte seit Februar 2014 nach
einem neuen Intendanten gesucht.
Damals war dem Belgier Serge Dor-
FOTO: DANIEL KARMANN/DPA
Derzeit ist der 59 Jahre alte Theiler noch Intendant am Staatstheater
Nürnberg. „Wir sind sehr glücklich,
dass wir mit Peter Theiler eine so renommierte und erfahrene Persönlichkeit für die Semperoper verpflichten konnten“, sagte die sächsische Kunstministerin Eva-Maria
Stange (SPD). Er werde dem Haus internationale Strahlkraft verleihen
und wichtige künstlerische Impulse
geben.
Theiler erklärte, es sei für ihn eine Ehre, dass er seine langjährige Erfahrung als Intendant jetzt in so einem großen und renommierten
Haus wie der Semperoper einbringen darf. Er werde der Verantwortung im Bewusstsein der Tradition
von Staatsoper und Staatskapelle
Rechnung tragen und durch Akzente im Spielplan sowie mit internationalen Kooperationen zum Ausdruck bringen. Es sei „wie eine Krönung, wenn man an solch einem
Opernhaus Verantwortung übernehmen kann“. Er freue sich darauf,
in Dresden zu arbeiten, einer „wunderbar herausleuchtenden Kunststadt mit vielschichtiger Vergangenheit und Gegenwart“.
Geboren am 25. Mai 1956 in Basel, studierte Theiler Geschichte und
Deutsche Literaturwissenschaft. Er
war als Regieassistent am Grand
Théâtre de Genève und an der Oper
Frankfurt beschäftigt. Von 1991 bis
1995 war er Direktor der „Perspectives“, dem einzigen französischen
Theaterfestival außerhalb Frankreichs mit Sitz in Saarbrücken. Parallel dazu übernahm er einen Lehrauftrag für szenischen Unterricht am
Opernstudio der Musikakademie
Basel. 2008 wurde er als Staatsintendant an das Staatstheater Nürnberg
berufen.
Nachdem die einstige Opern-Intendantin Ulrike Hessler am 30. Juli
2012 verstorben war, konnte zunächst Serge Dorny als Intendant gewonnen werden. Doch bereits im
Vorfeld seines Amtsantritts hatte es
Unstimmigkeiten gegeben. (epd/fp)
Ein Feuer
spuckender
Drache
im Park
„Die Brüder Löwenherz“
sind im Waldenburger
Freiluft-Theater zu sehen
VON MARKUS PFEIFER
WALDENBURG — Der Grünfelder Park
hat in diesem Jahr einen neuen Bewohner. Das Freilichttheater Waldenburg hat für die Sommer-Inszenierung „Die Brüder Löwenherz“, eine märchenhaft fantastische Geschichte von Astrid Lindgren, den
Drachen Katla gebaut. Rund vier
Meter ist er lang und spuckt dank
ausgeklügelter Technik sogar Feuer.
Mit Tino Hartig, der zu Beginn des
Stückes auch als Erzähler fungiert,
und Norman Lindner stecken zwei
erfahrene Mitglieder des Freilichttheater-Vereins in dem grünen Wesen. Rund 30 Kilo haben sie zu tragen.
Besiegt werden soll das Böse, das
die düstere Herrscherin Tengil (Antje Dietze) und ihr Drache symbolisieren – in insgesamt zwölf Aufführungen in dieser Saison. Jonathan
(Bert Wöllner) und Karl (Geronimo
Hartig) Löwenherz finden zusammen mit den Rebellen um Owar
(Maik Schönfeld) sowie den Bewohnern des Heckenrosen- und des
Kirchblütentals schließlich einen
Weg, der Herrscherin das magische
Horn zu entreißen, das ihr die Macht
über den Drachen gibt.
Geronimo
Hartig
Darsteller des
Karl Löwenherz
FOTO: MARKUS PFEIFER
Bis dahin bietet die Inszenierung,
die mit Pause knapp zwei Stunden
dauert, auf der idyllischen Naturbühne im Grünfelder Park in Waldenburg all das, wofür die seit nunmehr 13 Jahren aktiven Hobbytheaterleute bekannt sind. Charaktere
wie Drachenjäger Matt (Lars Schönfeld) gehen in ihren Rollen förmlich
auf. Wortwitz und Späße fehlen
ebenso wenig wie Pferde sowie Bühnenkämpfe mit ihren aufwendigen
Choreografien, die nur durch intensives Training möglich sind. Da viele der Schauspieler mittlerweile Familien haben, stehen auch Kinder
mit auf der Bühne und sind Teil der
Dorfbevölkerung im Stück. Wencke
Scherff hat mit Maria Reinhold die
Regie übernommen. Beide beherrschen auch den Bühnenkampf und
stehen zudem als Amazone bzw.
Wirtin mit auf der Bühne und zeigen, dass sie ordentlich zupacken
können.
Die Premiere am vergangenen
Wochenende gelang gut. Zwei, drei
kleine Fehler im Text oder im Verhalten auf der Bühne waren für die
Besucher kaum zu merken. Und
selbst wenn: Das Publikum in Waldenburg weiß, dass es Laien sind, die
hier agieren. Jahr für Jahr werden
neue Darsteller integriert, und junge
Akteure wie Geronimo Hartig, der
bisher vor allem Statistenrollen inne hatte, schlüpfen irgendwann in
anspruchsvolle Sprechrollen. Um
dafür gerüstet zu sein, organisiert
der Theaterverein neben zahlreichen Proben unter anderem Sprachtraining. Dass sich der Aufwand
lohnt, wurde einmal mehr deutlich.
Die märchenhafte Geschichte
„Die Brüder Löwenherz“ mit rund
30 Mitwirkenden ist wieder mehr
auf Familien ausgerichtet als die
Vampirinszenierung im Vorjahr.
AUFFÜHRUNGEN vor der Sommerpause am
5. Juli, 15 Uhr; 9. Juli, 10 Uhr (Schulvorstellung); 11. Juli, 17 Uhr; 18. Juli, 20 Uhr; 19. Juli,
15 Uhr. Sechs weitere Vorstellungen ab 15.
August.
» www.freilicht-theater.de
A2 Freie Presse
KULTUR & RÄTSEL
Ai Weiwei und die alte Ahnenhalle
NACHRICHTEN
WELTMUSIKFESTIVAL
Iberische Klänge
zum TFF-Auftakt
RUDOLSTADT — Mit dem Auftritt der
spanischen Gruppe Coetus startete
gestern Deutschlands größtes Festival für Weltmusik in Rudolstadt. Coetus stehe für eine „Klangreise
durch iberische Musikwelten“, so
die Organisatoren des Tanz- und
Folkfestes TFF. Auf mehr als 20 Bühnen treten bis Sonntag Musiker aus
aller Welt auf. Geboten werden etwa
zeitgenössischer Fado, Ethno-Jazz
und Reggae-Klänge. Den Schwerpunkt bildet die Musik Norwegens.
Das Land ist mit A-cappella- und
Geigenmusik sowie Folk und Jazz
vertreten. Ein Festival-Höhepunkt
ist morgen die Vergabe der mit insgesamt 11.500 Euro dotierten Weltmusikpreise. (dpa) » tff-rudolstadt.de
WELTERBE
Böhmer verteidigt
immer längere Liste
BONN — Die Vorsitzende des Welterbekomitees, Maria Böhmer, sieht
kein grundsätzliches Problem in der
immer länger werdenden Welterbeliste. Allein in den nächsten Tagen
entscheidet das Welterbekomitee in
Bonn über 36 neue Bewerbungen,
darunter zwei aus Deutschland und
eine weitere mit deutscher Beteiligung. Es sei aber für sie „keine Frage
der Zahl, sondern der Qualität“, sagte die Staatsministerin im Auswärtigen Amt. Allerdings flössen mittlerweile 80 Prozent der Welterbemittel
in die Überprüfung und Bewertung
von Stätten und stünden damit
nicht für Schutzmaßnahmen zur
Verfügung. Hier müssten sich in Zukunft einzelne Länder noch stärker
engagieren, um solchen Ländern zu
helfen, die die Erhaltung oder den
Wiederaufbau ihrer Stätten nicht allein finanzieren könnten. (dpa)
Diese Anspielung scheint den Behörden entgangen zu sein. Möglich
ist aber auch, dass sie ihn bewusst
gewähren lassen. Das Kunstwerk ist
nicht die einzige Ausstellung, die Ai
Weiwei gegenwärtig in Peking zeigen darf. Nur einige Hundert Meter
weiter hat Ai kürzlich in der Pekinger Galerie Chamber eine weitere,
wenn auch deutlich kleinere Einzelausstellung eröffnet. Bald darauf
folgte eine weitere.
Der chinesische Konzeptkünstler darf plötzlich wieder in Peking
ausstellen. Die Behörden
dulden gleich drei
Einzelausstellungen des
regimekritischen
Künstlers. Dabei bleibt
seine Kunst politisch.
VON FELIX LEE
PEKING — Ins Ausland darf Ai Wei-
wei nicht. Die chinesischen Behörden händigen ihm keinen Pass aus.
Wenn der politische Aktions- und
Konzeptkünstler sein Atelier im Pekinger Stadtteil Caochangdi im
Nordosten der 20 Millionen-Metropole verlässt, kann er sich sicher
sein, dass Sicherheitskräfte ihm auf
Schritt und Tritt folgen.
Wenn er erstmals seit mehr als
vier Jahren die Möglichkeit hat, in
seiner Heimatstadt wieder Werke zu
zeigen, muss sich der regimekritische Künstler politisch entsprechend zurücknehmen. Doch tut er
das wirklich?
Anspielung auf Zerstörungswut
Die Ausstellung heißt „Ai Weiwei“
und befindet sich in dem berühmten Pekinger Szeneviertel 798, ein
ehemaliges Fabrikgelände, das Ai
mit anderen Künstlern in den neunziger Jahren zu einem Künstlerviertel hergerichtet hatte. Zu sehen ist
eine rund 400 Jahre alte Ahnenhalle
aus Chinas ländlich geprägter Südostprovinz Jiangxi. Ai hat mit seinem Team das hölzerne Bauwerk in
1500 Einzelteile zerlegt, nach Peking
verfrachten lassen und wieder aufgebaut.
Blick in die Galleria Continua in Peking, wo ein Teil der von Ai Weiwei installierten, 400 Jahre alten Ahnenhalle aus
Chinas ländlich geprägter Südostprovinz Jiangxi zu sehen ist.
FOTO: ROLEX DELA PENA/DPA
Ai Weiwei
Künstler
FOTO: ROLEX DELA PENA/DPA
Ungewöhnlich: Das Kunstwerk
ist auf zwei Galerien aufgeteilt. In
der Galleria Continua ist die eine
Hälfte zu sehen, die andere steht im
Tang Contemporary Art Center direkt daneben. Es gibt keinen Durchgang, auch keine Hinweisschilder,
die auf die Fortsetzung hinweisen.
Zumindest die Behörden erkennen an dem dekonstruierten Holz-
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ein integriertes System, das wir Zivilisation nennen“, sagt der Künstler.
Einmal ausgerissen, dauere es Jahrzehnte, bis wieder etwas nachwachse – das gilt aus seiner Sicht sowohl
für die Bäume, aus denen das Haus
bestand, wie für den zwischenmenschlichen Zusammenhalt.
Auf seiner bislang größten Schau
vor einem Jahr im Berliner MartinGropius-Bau hatte er acht 2000 Jahre
alte Vasen aus der Hang Dynastie
mit metallisch glänzendem Autolack überzogen – eine Anspielung
auf die geringe Wertschätzung in
seinem Land gegenüber traditionellen Werken. Dieses Muster findet
sich auch bei der Ahnenhalle.
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© 2014 Knaur Taschenbuch Verlag – Folge 62
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gebäude anscheinend nichts Subversives. Dabei findet sich in diesem
Werk eine politische Anspielung.
Wer Ai Weiwei kennt, weiß: Er thematisiert in seinen Werken nicht
nur Menschenrechtsverletzungen,
Umweltverschmutzung und Behördenwillkür. Er kritisiert zudem die
Zerstörungswut in seinem Land und
die gängige Praxis, alte Bauten niederzureißen und sie durch neue zu
ersetzen.
Darin sieht er auch ein Symbol
für das soziale Gefüge, das der Kommunismus ebenfalls niedergerissen
hat. „Die alte Ordnung ist über mehrere Tausend Jahre entstanden. Rational oder nicht, es handelt sich um
Gelockerte Leine
Vier Jahre lang durften seine Werke
in China nicht gezeigt werden. Wegen seiner regimekritischen Haltung haben sehr wahrscheinlich
staatlich angeheuerte Schläger ihn
2008 verprügelt. 2011 musste er wegen angeblicher Steuervergehen für
81 Tage in Haft. Während Ai in seinem Pekinger Studio Werke seitdem
für weltweit mehrere Dutzend Ausstellungen kreierte, war er in seiner
Heimat eine Persona non grata. Vielleicht haben die Behörden erkannt,
wie absurd dieser Widerspruch ist.
Ist Ai Weiwei damit rehabilitiert?
Bislang nicht. Offiziell haben sie Ai
die Ausstellung auch nicht genehmigt. Sie wird lediglich geduldet.
Den eigentlich anvisierten Eröffnungstag, der für Ende Mai vorgesehen war, hatten sie ihm auch untersagt. Wenige Tage vor dem Jahrestag
des Massakers auf dem TiananmenPlatz war die Furcht wohl zu groß,
dass der Künstler bei der Vernissage
womöglich eine Anspielung auf die
damalige Niederschlagung von Chinas Demokratiebewegung wagen
würde. Und doch: Nun ist Ai Weiweis Ausstellung für jeden Pekinger
öffentlich zugänglich. Und auch die
Staatsmedien erwähnen ihn. Es handelt sich um seine erste Einzelausstellung in seinem Heimatland
überhaupt. Chinas Regime lockert
die Leine, an der es Ai gehalten hat –
zumindest vorerst.
Katharina Sulzbach
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Freitag, 3. Juli 2015
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a, hoffentlich hat sie es wenigstens abgeschlossen.“
„Ja, das kann man wirklich
nur hoffen. Es nimmt inzwischen
bedrohliche Formen an. Wie soll das
nur weitergehen? Ich fürchte fast,
wir müssen ernsthaft darüber nachdenken … ich meine, unsere Einliegerwohnung steht ja leer, seit Claudia ausgezogen ist … ob sie nicht zu
uns …“
Tom sprang plötzlich auf und lief
Woletzki entgegen, der mit Marcel
und Fabian auf die Rezeption zukam. Die Jungen hatten graue Wolldecken über den Schultern liegen,
ihre Gesichter waren gerötet, und
Fabian zog das rechte Bein nach.
„Da seid ihr ja! Mann, bin ich
froh“, rief er und umarmte die beiden Jungs. Auch Heike und die anderen kamen dazu.
„Ihr seid gerettet! Das ist ja wunderbar!“, rief Heike und drückte die
beiden fest an sich. „Kommt am besten mit zu uns an den Kamin und
trinkt eine heiße Schokolade. Ihr
müsst ja ganz durchgefroren sein!“
Die Jungen zögerten und sahen zu
ihrem Vater. Woletzki nickte: „Ja, das
wird das Beste sein. Ich muss auch
gleich wieder los.“
„Wo ist denn Robert?“, fragte
Tom. Woletzkis Augen verdunkelten sich: „Das ist es ja. Er war in der
anderen Gruppe. Ihn, Julia und zwei
andere Jugendliche haben sie noch
nicht gefunden.“
„Oh nein, wie schrecklich!“, stieß
Heike hervor. Tom warf ihr einen
missbilligenden Blick zu und sagte
zu Woletzki: „Sie finden sie. Die
Schweizer Bergwacht ist so gut ausgebildet, das sind die besten der
Welt.“
Woletzki nickte: „Ich fahre jetzt
wieder rüber zum Corvatsch. Kümmert ihr euch um die Jungs?“ Heike
nickte und sah zu, wie Woletzki seine Söhne umarmte und drückte.
„Ich komme mit!“, meinte Tom.
„Muss nur schnell meine Jacke holen!“
„Es war übrigens nicht die
Schweizer Bergwacht, die die Kinder
gefunden hat“, sagte Woletzki, als
die beiden Männer nebeneinander
in seinem Range Rover saßen.
Tom wandte ihm das Gesicht zu:
„Sondern?“
„Tatjana Kurnikowa höchstpersönlich hat den Helikopter geflogen,
und rate mal, wer der Copilot war.“
„Da muss ich nicht lange raten.
Ihr neuer Spielgefährte: Nicolas de
Haan natürlich.“
Woletzki schnaubte, und Tom
wusste nicht zu deuten, ob es anerkennend oder verächtlich gemeint
war. „Aber der Zweck heiligt die Mittel, oder wie siehst du das?“
Woletzki senkte den Kopf, während er in einen Kreisel einbog.
„Ja, da stimme ich dir zu. Sie sind
übrigens gleich wieder losgeflogen,
um die anderen zu suchen. Aber mir
kommt es vor, als seien sie schon eine Ewigkeit unterwegs, ohne dass
ich etwas von Ihnen gehört habe …“
Im selben Moment klingelte Woletzkis Handy. Er meldete sich über
das Mikrofon der Freisprechanlage.
„Woletzki?“
„Nicolas hier. Die Bergwacht hat
noch zwei aus der anderen Gruppe
gefunden. Robert ist dabei … aber Julia und ein Junge fehlen.“
Woletzki atmete hörbar ein. Aber
er blieb stumm. Stattdessen meldete
sich Tom: „Nicolas? Ich bin’s, Tom.
Wir sind im Auto unterwegs zum
Corvatsch. Was ist passiert? Warum
ist Julia nicht dabei?“
„Sie sagen, Julia und der eine Junge seien plötzlich verschwuden. Sie
waren schon ein ganzes Stück weit
in Richtung Tal gefahren, als sie
plötzlich ein Licht gesehen haben.
Dann, als es wieder ausging, ist Julia
angeblich durchgedreht und losgestürmt, und der eine Junge ist ihr
nachgefahren, und da waren sie auf
einmal wie vom Erdboden verschluckt. Die anderen haben sie
noch eine Weile lang gesucht, dann
sind sie abgefahren. Ein Stück weiter unten hat man sie dann geborgen, wie es scheint, beide unverletzt.“
Woletzki bog abrupt in eine Bushaltestelle ein und hielt mit laufendem Motor an. Geistesgegenwärtig
drückte Tom auf den Knopf der
Warnblinkanlage.
„Haben sie die Stelle markiert, an
der die Kinder verschwunden
sind?“, rief Woletzki.
„Ja, sie haben einen Skistock in
den Schnee gesteckt. Wir müssen
jetzt wieder los … bevor es dunkel
wird. Könnt ihr die anderen hier abholen? Sie sind in Pontresina, in einer Arztpraxis … bei Dr. Bezzolo in
der Via Rondo.“
„Natürlich, Nicolas. Wir fahren
hin und holen sie und …“ Woletzki
schluckte. „Danke, Nicolas! Falls es
irgendetwas gibt, das wir tun können, um bei der Suche zu helfen …“
„Kümmert euch um die anderen.
Im Moment könnt ihr nichts anderes tun.“ Nicolas’ Stimme wurde von
dem Motorengeräusch des Hubschraubers übertönt.
Fortsetzung folgt
DIESES BUCH gibt es in allen Geschäftsstellen
und im Online-Shop der „Freien Presse“.
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FERNSEHEN & RADIO
Freitag, 3. Juli 2015
IM RADIO
ON STAGE
Sängerin Rhiannon
Giddens live
Die Neue Zürcher
Zeitung kürte Rhiannon Giddens zu
Amerikas nächster großer Frauenstimme gekürt. Carolina Chocolate
Drops hieß ihre Band, mit der sie vor
einigen Jahren als Sängerin bekannt
wurde. Jetzt, als Solistin, hat sie mit
T-Bone Burnett zusammengearbeitet, der ihre Debüt-CD produziert
hat. Ihre Musik ist tief in der amerikanischen Tradition verwurzelt –
Folk, Blues, Gospel, Country und
Bluegrass. Der Deutschlandfunk
überträgt das Konzert von Rhiannon Giddens live vom 25. TFF in Rudolstadt– dem größten Folk-RootsWeltmusik-Festival. (fp)
DR-FUNK 21.05 UHR
Freie Presse
Ein Held auf vier Rädern
A3
Kuhflüsterin
mit losem
Mundwerk
Paul Walker wurde durch
„Fast & Furious“-Reihe
berühmt. 2013 starb er. In
dem Jahr entstand der
Film „Vehicle 19“, der erstmals im deutschen FreeTV gezeigt wird.
Neue Serie mit betulichen
Storys aus dem Bergischen
Auch beim 6.
Internationalen Festival werfen die
Schostakowitsch-Tage einen neuen,
unkonventionellen Blick auf den
Komponisten Dmitri Schostakowitsch, dem in diesem Jahr die Werke zweier anderer Komponisten gegenüberstehen. Der MDR sendet
Ausschnitte aus Konzerten vom 19.
bis 21. Juni in der Konzertscheune
Gohrisch. Es sind unter anderem das
Borodin Quartett, die Staatskapelle
Dresden, und der Countertenor Andreas Scholl zu hören. (fp)
PROSIEBEN 20.15 UHR Erst vor wenigen Wochen lief der siebte Teil der
„Fast & Furious“-Reihe in den Kinos
an. Der Film war der letzte Auftritt
des 2013 verstorbenen Schauspielers Paul Walker. Auch in „Vehicle
19“ (ebenfalls 2013 gedreht) geht es
– der Titel lässt es bereits vermuten–
um schnelle Autos. Doch der Streifen, den ProSieben jetzt erstmals im
deutschen Free-TV zeigt, gleicht
eher einem Thriller denn einem reinen Actionfeuerwerk. Fast der komplette Film wird aus dem Innenraum von Michaels (Walker) Auto
gezeigt.
Paul Walker spielt einen Ex-Sträfling auf Bewährung, der sich den falschen Leihwagen schnappt. Vehicle
19 beschert ihm jede Menge Ärger.
Er ist fremd in der Stadt und auf der
Durchreise. Nur schnell einen Mietwagen abgeholt und weg. Doch diese Rechnung geht nicht auf. Denn
ehe er sich versieht, zieht der nahezu unbescholtene Ex-Sträfling auf
Bewährung, Michael Woods (Paul
Walker) mehr Aufmerksamkeit auf
sich, als geplant war, da sein Leihwagen Schlüsselbeweismittel in einem
Korruptionsprozess gegen einige Polizisten enthält: Rachel Shabangu
(Naima McLean), die im Kofferraum
versteckt wurde, ist der weibliche
Part des Streifens.
Zusammen mit Rachel jagt er
durch das schön fotografierte Johannesburg. Die junge Frau ist auf einen
brisanten
Menschenschmuggelund Sexsklaven-Ring innerhalb der
Polizei gestoßen. Also sollen sowohl
sie als auch Michael ausgeschaltet
werden, bevor sie ihre Aussage dem
Staatsanwalt vortragen kann.
„Vehicle 19“ ist durchaus ambitioniert und besitzt einiges an Potenzial, dennoch zündet das Konzept
nicht ganz. Über die volle Filmdistanz gehen sowohl Paul Walker als
auch dem Drehbuch immer wieder
die Puste aus. Das reicht für einen soliden Thriller und eine Portion Erinnerung. (tsch/fp)
ARD 18.50 UHR Ein bisschen erinnert
die neue Comedyserie „Die Kuhflüsterin“ an das ARD-Erfolgsprodukt
„Mord mit Aussicht“– nur eben ohne Verbrechen. Ein bisschen weniger bösartig ist es – leider – auch.
Belinda Mommsen (Cordula
Stratmann) hat die Gabe, Tiere zu
heilen. Oft muss sie nur die Hand
über vierbeinige oder gefiederte Leiber legen, um die Aura des Problems
zu erkennen. Belindas Fähigkeiten
sorgen für ziemlich viel Publikumsverkehr in der dörflichen Gemeinschaft des fiktiven Ortes Oberbreitbach im Bergischen Land. Dass sich
Belinda – mit einem losen Mundwerk ausgestattet, das bestenfalls
noch am seidenen Faden hängt –
auch für „Interna“ der Tierbesitzer
und sonstigen Dorfbewohner interessiert, versteht sich von selbst. Alles, was Belinda nicht weiß, macht
sie geradezu verrückt. So zum Beispiel die Geheimnisse des neu eingezogenen Nachbarn (Simon Böer,
„Herzensbrecher“). Der ist ein gutaussehener, aber auch reichlich
mysteriöser Fremdkörper im beschaulichen Leben der Provinz.
Acht Folgen der Serie sind zunächst geplant, die jeweils freitags,
18.50 Uhr, ausgestrahlt werden sollen. (tsch)
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KONZERT
SchostakowitschTage in Gohrisch
MDR FIGARO 20.05 UHR
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VON JASMIN HERZOG
„Vehicle 19“ ist einer der letzten Filme mit dem 2013 verstorbenen Paul Walker in einer Hauptrolle, in welchem er den
falschen Leihwagen bekommt.
FOTO: PROSIEBEN/STUDIOCANAL GMBH
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A4 Freie Presse
RATGEBER
Freitag, 3. Juli 2015
Naschen erlaubt
NACHRICHTEN
VERKEHR
HERZENSSACHE
Er liebt sie
nicht
Autoclub: Mehr
Pannen wegen Hitze
CHRISTIAN THIEL
ZUR SUCHE NACH DEM
RICHTIGEN PARTNER
Voraussichtlich bis Anfang kommender Woche dauert die Hitzewelle mit Temperaturen bis zu 40 Grad
Celsius. Der ADAC rechnet deshalb
mit starkem Pannenaufkommen.
Hitzebedingt wird es bei Pkw vor allem zu Überlastungsproblemen an
Motor und Kühlsystem kommen.
Wichtig ist es, den Kühlwasserstand
zu überprüfen und die Klimaanlage
zu checken oder sie überprüfen zu
lassen. Vor einer längeren Fahrt wird
Volltanken empfohlen, da die Klimaanlage im Stau ein zusätzlicher
Spritverbraucher ist. An Bord sollten ausreichend alkoholfreie Getränke sowie eine Isoliermatte für
die Windschutzscheibe sein. (rnw)
[email protected]
Leserfrage: Ich bin nach 30 Ehejahren ausgezogen und habe mich in eine neue Beziehung gestürzt. Diese
scheiterte nach drei Jahren. Nun habe ich wieder einen Mann kennengelernt. Wir gehen zu tollen Veranstaltungen und verbringen die
Nacht zusammen. Er sagt mir aber
nie, dass er mich lieb hat. Ich brauche aber Klarheit. Was soll ich tun?
GELD
Nachts ist Tanken
bis zu 20 Cent teurer
Die Spritpreise steigen in der Nacht
deutlich an. Laut Automobilclub
von Deutschland (AvD) verlangen
Tankstellen-Betreiber bis zu 20 Cent
mehr im Vergleich zum Tagesgeschäft. Ab 20 Uhr steigen die Preise,
spätestens ab 22 Uhr müssen Autofahrer mit den höchsten Kosten
rechnen. Um Kraftstoffpreise zu vergleichen, können Autofahrer auf
Spritpreis-Apps für Smartphones
zurückgreifen und günstigste Tankstellen in der Nähe ermitteln. Eine
App-Übersicht liefert die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe.
» www.bundeskartellamt.de
(dpa)
FOTO: KLAUS-DIETMAR GABBERT/DPA
Auch Katzen lassen sich mit Leckerlis locken – und auch bei ihnen sind die Geschmäcker verschieden.
In Tierfuttermärkten
stapeln sich die Leckerlis
für Hund und Katze. Was
dürfen Vierbeiner
eigentlich naschen?
VON BRIGITTE VORDERMAYER
Endlich darf sie wieder zum Tierarzt. Jagdterrier-Mix-Hündin Olivia
läuft das Wasser im Maul zusammen. Sie weiß, was sie erwartet: Leberwurst-Pastete! „Die Ärztin meiner Hündinnen darf sie mit diesem
Leckerli verwöhnen“, sagt Frauchen
Martina Hasselberg. So hat sie den
Tieren beigebracht, etwas Positives
mit dem oft unangenehmen Besuch
zu verbinden.
Tierpsychologin Tina Messjetz
hat grundsätzlich nichts gegen Leckerlis. „Man kann mit Leckerlis die
Erziehung unterstützen“, erklärt sie.
So lernt ein junger Hund leichter,
bei Ruf zurückzukommen, wenn eine schmackhafte Belohnung wartet.
A N ZE I G E
„Erziehungshilfen“ für Mieze
Auch Katzen lassen sich mit Hilfe
der Leckerchen erziehen. „Sie lassen
sich zwar selten so bestechen wie
Hunde“, meint Tierpsychologin
Messjetz. Doch als Ritual genutzt,
können sie ein gewünschtes Verhalten des Tiers etablieren. Wer die Naschereien als positive Verstärker
nutzen will, muss auf den richtigen
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Zeitpunkt achten. „Wichtig ist, dass
die Belohnung sofort kommt, wenn
das Tier das gewünschte Verhalten
zeigt“, sagt Marius Tünte, Sprecher
des Deutschen Tierschutzbundes in
Berlin. Nur dann verknüpft das
Haustier beide Ereignisse.
Hin und wieder dürften Tierhalter die leckeren Happen auch als Beschäftigung oder zur Zahnpflege anbieten, sagt der Mann vom Tierschutzbund. Das können beispielsweise Kauknochen sein. Wichtig ist,
darauf zu achten, die Leckerbissen
von der täglichen Futterration abzuziehen. „Geschieht dies nicht,
kommt es zu einer Gewichtszunahme“, warnt der TierschutzbundSprecher. Übergewicht belastet den
Bewegungsapparat und kann auch
beim Tier zu Diabetes oder einem
kürzeren Leben führen.
Schweineohren, Milchcremes
und Knuspersnacks: Die LeckerliAuswahl in den Super- und Tierfuttermärkten ist groß. „Da es auch bei
Tieren unterschiedliche Geschmä-
cker gibt, hängt die Wahl von den
Vorlieben des Vierbeiners ab“, meint
Tünte. Wichtig sei, gesundheitliche
Probleme zu beachten: So eignen
sich weiche Leckerlis bei Zahnproblemen besser als harte. Hasselberg,
die beim Verein Vier Pfoten aktiv ist,
macht die Leckerlis für ihre Hündin
am liebsten selbst: gekochtes Putenfleisch, Rinderherz, Rinderfleisch
oder Hackbällchen – Hauptsache alles ungewürzt.
Auch Messjetz empfiehlt, Leckerlis selber zu machen. Das sei einfach
und preiswert – etwa mit getrocknetem Hähnchenfleisch. Dazu nimmt
sie Hähnchenfleisch, schneidet es in
Stücke und trocknet es im Backofen
über Nacht bei 50 Grad. „Das
schmeckt Hunden und Katzen gleichermaßen“, sagt sie.
Auch für getreidefreie Hundekekse gibt es viele Rezepte. „Hier hat
der Tierhalter den Vorteil, dass er auf
die Vorlieben des Tieres und mögliche Unverträglichkeiten eingehen
kann“, sagt Tünte.
Hitze macht auch Tieren zu schaffen
Die gegenwärtige Hitzewelle lässt
Menschen stöhnen – für Haustiere
kann sie sogar tödlich sein, warnt der
Deutsche Tierschutzbund. Der Verein
appelliert an die Tierhalter, notwendige Schutzvorkehrungen verantwortungsvoll zu treffen: Tiere sollten
stets ausreichend Wasser und die
Möglichkeit zur Flucht in den Schatten haben.
Wer ein Tier entdecke, das etwa in
einem geparkten Auto eingeschlossen
sei, solle umgehend die Polizei alarmieren, sagte Nicole Brühl vom bayerischen Landesverband des Tierschutzbundes. „Auch das offene
Schiebedach und das einen Spalt
breit geöffnete Fenster helfen hier
nicht.“ Im schlimmsten Fall drohe ein
Kreislaufversagen. (dpa)
Für Hunde, die keine Probleme
haben, können Halter als Superleckerli auch mal Fleischwurst oder
Käse füttern, schlägt Messjetz vor.
Katzen sind empfindlicher, was Gewürze angeht. Daher rät sie hier
eher zum Joghurtbecher. „Aber wie
bei allem macht die Menge das Gift“,
sagt sie: Wenn ab und an ein Stückchen Wurst abfällt, sei das schon in
Ordnung.
Wer seine Vierbeiner vom eigenen Teller und mit Küchenresten
füttert, muss einiges beachten, sagt
Hasselberg. So muss Schweinefleisch immer gut durchgebraten
sein. Reste von Fleisch mit Knochen,
wie Brathähnchen, können Splitter
enthalten. An ihnen können sich die
Tiere schwer verletzen. „Und Wurst,
Schinken, Fleisch, Käse, Joghurt und
so weiter immer nur in Maßen, weil
die Produkte oft zu fett und zu stark
gewürzt sind“, rät sie.
Süßes ist nichts für Tiere
Gar nicht gut sind „echte“ Süßigkeiten. Chips und Schokolade haben
nichts im Tiermagen zu suchen, sagt
Hasselberg. Auch Produkte mit
künstlichen Aromen, Zucker, Konservierungs- und Farbstoffen sollten
Tiere nicht bekommen.
Prinzipiell sollte das Leckerli von
der Menge und an die Größe des Tieres angepasst sein, sagt Tünte. Und:
„Hunde, die viel Energie verbrauchen, dürfen ein Leckerli mehr haben als gemütliche Couchpotatoes“,
ergänzt Hasselberg. (dpa)
Es ist ganz einfach: Sie haben – aller Voraussicht nach – keine Beziehung. Was Sie haben, ist nur besser
als Nichts. Und das Problem ist, dass
ich nicht weiß, warum eine Frau so
etwas macht. Will sie einen Lover –
dann nichts wie her mit den Kerlen!
Will sie einen Lebenspartner, der
mit ihr durch dick und dünn geht –
dann soll sie sich mit so einem einlassen.
An dieser Stelle setzt mein Verstehen aus. Mehr noch: Ich fange an, Ihnen nicht mehr zu glauben. Das Verhalten des Menschen ist das sicherste, was wir über einen Menschen
wissen. Ich glaube lieber den Handlungen von Ratsuchenden.
Bei einem Speed-Dating in New
York befragten Wissenschaftler
Männer und Frauen vorab, was für
einen Partner sie suchen. Und dann
haben sie während des Speed-Dating darauf geachtet, zu wem sie sich
hingezogen fühlten. Das Resultat
war niederschmetternd. Frauen, die
vorab behaupteten, sie suchten seriöse Männer mit einer Neigung zu Familiengründung, flogen während
des Termins auf Luftikusse. Oder
umgekehrt. Nicht besser war die Lage bei den Männern.
Sie sehen, die Lage bei der Partnersuche ist kompliziert. Wir denken, wir wissen, was wir wollen.
Und wissen es doch nicht. Wir handeln anders. Das führt zu meinem
Schluss: Unser Leben besteht aus realen Handlungen. Und zu denen
sollten wir stehen. Stehen Sie also zu
Ihrer Handlung. Sie haben einen Lover, der keine Liebesbeteuerungen
abgeben mag. Weil er Sie nicht liebt.
Und wenn Sie einen richtigen Partner wollen, dann suchen Sie sich
beim nächsten Mal so einen Mann.
CHRISTIAN THIEL ist Single-, Partnerschaftsberater und Autor.
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WOCHENENDE
B1
Freie Presse
Freitag, 3. Juli 2015
FAIRES KAUFEN
NEUE MÄNNELN
ENTSPANNTES RITUAL
Unser Einfluss auf globale
Märkte – ein Interview S. 2
Leser können Preis für besten
Entwurf vergeben S. 4 und 5
Ab an den See und
die Angel auswerfen S. 3
Bettina Haller (links)
und Birgit Reichert in
ihrer Werkstatt auf
dem Sonnenberg, der
der Sonnenberg-Presse auch den Namen
gab. Andrea Lange,
die die Presse mitbegründete, lebt inzwischen in Kemberg.
VON MATTHIAS ZWARG (TEXT)
UND UWE MANN (FOTOS)
D
ie kleine Druckerwerkstatt ist ganz hinten in
einem Hof auf dem Sonnenberg versteckt. Die
Urkunde hängt auch
ganz hinten in der kleinen Werkstatt: „Victor Otto Stomps-Preis“
steht darauf. Es ist der größte Preis für
Kleinstverlage – und bekommen hat ihn
in diesem Jahr die Sonnenberg-Presse
Chemnitz/Kemberg mit den Künstlerinnen Andrea Lange, Bettina Haller und Birgit Reichert. Es ist ein Preis für höchste
Qualität und Engagement im druckgrafischen Kleingewerbe – und damit gewissermaßen auch ein Preis für Durchhaltevermögen ohne durchschlagenden wirtschaftlichen Erfolg. Um Erfolg ging es
auch dem Namensgeber des Preises nicht,
wohl aber um gute Literatur, gute Bücher
und gut gedruckte Zeitschriften, gute
Handpressendrucke, um die Verbindung
von Handwerk und Kunst, von Mut und
Originalität. Deshalb hängt die Urkunde
ganz zu Recht auf dem Sonnenberg.
Victor Otto Stomps hatte sein Leben
auf Erfolglosigkeit gegründet. 1897 geboren, publizierte er seit den 1920er-Jahren
nach einer Banklehre Zeitschriften und
Bücher „zur Förderung werdender Literatur“. Bei ihm veröffentlichten bis zu seinem Tod im Jahre 1970 Autoren wie Peter
Huchel, Günter Eich, Paul Zech, der aus
Frohburg stammende Guntram Vesper,
Künstler wie Hannah Höch, Klaus Staeck
und Horst Antes. Allesamt wurden sie später berühmt, zur Freude des Verlegers
Stomps: „Wenn ein Autor uns wegrennt,
ist unser Ziel erreicht.“ Für ähnlich selbstloses Engagement und große Qualität im
Kleinstverlagswesen verleiht die Stadt
Mainz seit 1979 aller zwei Jahre den Victor-Otto-Stomps-Preis. Die SonnenbergPresse ist in guter Gesellschaft unter den
Preisträgern: Dazu gehören beispielsweise
die berühmte DDR-Untergrundzeitschrift
„Entwerter/Oder“, die Zeitschrift „Plumbum“ aus Leipzig und die KatzengrabenPresse aus Berlin-Köpenick.
Entstanden ist die Sonnenberg-Presse
1998. Bettina Haller und Andrea Lange
hatten zuvor zwar gleichzeitig an der
Hochschule für Grafik und Buchkunst in
Leipzig studiert – Buchgestaltung die eine, Malerei und Grafik die andere –, lernten sich aber erst in Chemnitz kennen.
Die Druck-Poeten
Der Victor-Otto-Stomps-Preis ist der größte Preis für Kleinstverlage
in Deutschland – 2015 hat ihn die Sonnenberg-Presse bekommen.
Hinter ihr stehen drei Grafikerinnen aus Chemnitz.
Alle Drucke der Sonnenberg-Presse sind Unikate – Schrift wird mit alten Blei-Lettern von Hand gesetzt (links), zum Beispiel für die Lyrikhefte
(rechts), deren neuestes Bettina Haller illustriert hat. Birgit Reichert druckt gerade kleine Akte (Mitte), angeregt von Ernst Ludwig Kirchner.
Bettina Haller hatte an einem Kurs für
Postkarten mit Poesie und Grafik Gefallen
gefunden – eine Symbiose, die sie bis heute pflegt. Gemeinsam mit Andrea Lange
beschloss sie, eine eigene Werkstatt zu
gründen und „alles selbst in die Hand zu
nehmen“. Sie fanden einen Raum an der
Würzburger Straße auf dem Sonnenberg,
neben dem Atelier des Bildhauers Rainer
Maria Schubert. Anfangs war die Werkstattecke im Hof noch nicht so idyllisch
mit Pflanzen zugewachsen wie heute. Auf
dem Gelände residierte ein Baubetrieb mit
allem Drum und Dran: Technik, Baumaterial, LKW-Verkehr. Und doch konnten
sich die beiden Künstlerinnen hier ihren
Traum erfüllen. In Oldenburg fanden sie
eine große und eine kleine gebrauchte
und bezahlbare Zylinderandruckpresse;
aus einer alten Druckerei in Tharandt
kauften sie einen Schrank mit den metallenen Lettern einer Schriftenfamilie. Dies
war der Beginn der Sonnenberg-Presse.
Zwei Jahre lang arbeiteten Bettina Haller und Andrea Lange meist abwechselnd
in der kleinen Werkstatt – sie druckten
grafische Blätter, Künstlerbücher mit ori-
ginalen Grafiken in kleinsten Auflagen.
Manchmal sprangen Andrea Langes Kinder zwischen den Druckstöcken herum.
2001 zog Andrea Lange nach Kemberg
am Nordrand der Dübener Heide – weshalb die Sonnenberg-Presse inzwischen
auch den Zusatz „Chemnitz/Kemberg“
führt. Vorher aber hatte sie noch die
Chemnitzer Lehrerin Birgit Reichert fürs
Drucken begeistert. Vom Bleisatz hatte sie
zwar, wie Birgit Reichert sagt, „keine Ahnung“, aber sie hatte schon immer selbst
Texte geschrieben und freute sich, die nun
auch drucken zu können, ohne einen Verlag fragen zu müssen, ob der vielleicht ...
Auch sie steuerte eine Presse bei – und
2004 wurde sie offiziell in die kleine Frauschaft der Sonnenberg-Presse aufgenommen, auf dem Weg zu einer Messe in
Speyer.
Obwohl – oder vielleicht auch weil –
die drei Frauen befreundet sind und vieles
gemeinsam unternehmen, realisieren sie
ihre Druckprojekte, bis auf wenige Ausnahmen, getrennt. Alle drei arbeiten gern
mit Texten, die ihnen „am Herzen liegen“
– unter den ersten Drucken aus der Son-
nenberg-Presse waren Illustrationen zu
Gedichten von Reiner Kunze. Und jede der
drei Künstlerinnen gestaltet in jedem Jahr
einen Kalender mit Originalgrafik.
Zu den regelmäßigen Projekten von
Bettina Haller und Andrea Lange gehört
die Herausgabe der Lyrikhefte. Seit 2005
erscheinen jedes Jahr zwei Hefte mit Texten von zeitgenössischen Autoren, die die
beiden selbst illustrieren oder auch mal
Gastillustratorinnen einladen, während
die Worte mittels Bleisatz – der dauert etwa zwei Stunden je Seite – gesetzt und gedruckt werden.
Birgit Reichert liebt witzige, ironische,
hintergründige Texte, die sie ebenfalls in
Blei setzt und mit Holzschnitten und alten Druckklischees illustriert. Auf einem
ihrer neueren Blätter liegt eine ältere
Hausdame erschöpft über dem Wort
„Konsum“. Die Kirchner-Ausstellung im
Museum Gunzenhauser hat sie zu kleinen
Akten angeregt. Bettina Haller mag vor allem „Texte, die Raum lassen für eigene Bilder“. Aber pauschal sei das „schwer zu sagen. Ich weiß es, wenn ich’s lese.“ Gefallen
haben ihr die Gedichte von Johannes-Paul
Kögler, für die sie im neuesten Lyrikheft
Acrylstiche gefertigt hat – detailreich-geheimnisvolle Konstellationen, die die
Worte weniger illustrieren als weiterdenken in eine Welt voller Zeichen und Wunder, deren realistischer Hintergrund sich
aufhebt in der Fantasie. Zur Zeit arbeitet
sie an einem Buch mit einem Text des Philosophen Vilem Flusser. Die Holzschnitte
von Andrea Lange kommen mit wenigen
klaren Linien und sparsam eingesetzten
Farben aus, aber schaffen dennoch immer
einen Raum, in dem Platz für jene Art von
Anteilnahme und Vieldeutigkeit ist, die
einen Teil der Kunst auszeichnen.
Drei Frauen, drei Handschriften – drei
Lebensentwürfe, die nicht auf einen Preis
aus sind. Eher auf ein selbstbestimmtes
Leben. Kann man von der (Druck-) Kunst
überhaupt leben? Die Malerin und Grafikerin Andrea Lange gibt nebenher noch
Kunstkurse und bietet Kunsttherapien an.
Birgit Reichert unterrichtet Deutsch und
Kunsterziehung in Hainichen. Bettina
Haller druckt – ausschließlich Hochdruck, Holzschnitte, Holzrisse, aber dennoch mit einer ruhigen, zielgerichteten
Gelassenheit. Alle drei haben sie einige
Sammler, gemeinsam stellen sie auf Messen – etwa in Mainz, Speyer oder dem
schweizerischen Frauenfeld – aus. „Wir
habens warm, wir haben Kekse, was zu
trinken“, lacht Bettina Haller – und weiß
doch, dass ihr Einkommen weit unterm
Mindestlohn liegt. Aber: „Die persönliche
Freiheit – die Entscheidung, wie ich leben
will – das ist mir sehr viel wert. Und bisher habe ich das genießen können.“
Das ist so etwas wie ein Vorschein auf
das selbstverantwortete, gute Leben für alle – in dem jeder tun kann, wozu er begabt
ist und womit er anderen Menschen eine
Freude machen kann, ohne deshalb um
Höchstpreise zu buhlen. Das ist wie die
Antwort auf die Frage, die Andreas Hegewald in einem von Andrea Lange bebilderten Lyrikheft stellt: „Wann schließen sich
die Wunden / Sie sind doch eben erst erblüht... Wann werden wir schreien / Dass
wir unser Blut behalten wollen / Wann
hören wir endlich unsere Stimme“. Die
Stimme der Sonnenberg-Presse kann man
schon jetzt hören – sehen – lesen – wer
sich darauf einlässt, wird es mit Gewinn
tun – einem Gewinn, der keinen Preis hat.
ARBEITEN aus der Sonnenberg-Presse sind anlässlich
der Verleihung des Stomps-Preises im Antiquariat Max
Müller von Wolfgang Gebhardt in Chemnitz an der
Dresdner Straße 14 zu sehen.
B2 Freie Presse
MENSCHEN & MEINUNG
Freitag, 3. Juli 2015
„Discounter sind nicht die Caritas“
Der Handel mit fairen Produkten wächst ebenso wie die Kritik daran – Ein Gespräch mit dem Chef des Siegel gebenden Vereins Trans-Fair
Damit Bauern in Entwicklungsländern für den Anbau des Kaffees,
den wir trinken, mehr als einen
Hungerlohn bekommen, entstand
die Idee des Fairen Handels. Er soll
den Produzenten bessere Preise ermöglichen. Entsprechende Produkte erhalten das Fairtrade-Siegel
– und das vergibt in Deutschland
der Verein Trans-Fair; gegründet
vor 23 Jahren von dem ehemaligen
Zeitsoldaten Dieter Overath, der
dem Verein bis heute als Geschäftsführer vorsteht. Katharina
Leuoth sprach mit ihm über neue
Erfolgsmeldungen, kritische Verbraucher, Rosen aus Afrika und die
Frage, was Flüchtlinge mit unseren Einkäufen zu tun haben.
Freie Presse: Herr Overath, Erfolgsmeldungen sind für Sie eigentlich nichts Neues. Kürzlich
gaben Sie bekannt, dass der Umsatz mit fair produzierten und
gehandelten Produkten erneut
gewachsen ist – um 26 Prozent
im vergangenen Jahr in Deutschland. Entdecken wir Verbraucher unser soziales Gewissen?
Dieter Overath: In gewissem Sinne
ist das so. Die Menschen werden tagtäglich mit schlechten Nachrichten
aus der Welt konfrontiert, es geht
um Kriege, Krisen und Armut. Ich
denke, wir erreichen langsam einen
Punkt, wo die Menschen an Lösungen interessiert sind, statt nur hilflos
vor dem Fernseher zu sitzen. Fairtrade-Produkte bieten dafür einen
Teilansatz. Mit dem Kauf dieser Produkte sollen die Lebensumstände
der Produzenten in Asien, Afrika
und Südamerika verbessert werden.
Auch Händler werden sich ihrer Verantwortung gegenüber diesen Produzenten immer mehr bewusst. Sie
wissen: Wenn wir mit den Produzenten weiter so umgehen wie bisher, haben wir selbst ein Problem.
Welches denn?
Wenn sich der Anbau von Kaffee
oder Kakao für die Bauern kaum
lohnt, weil sie nur einen Hungerlohn bekommen, werden die nachfolgenden Generationen die Landwirtschaft verlassen und wir Lieferprobleme bekommen. Wenn Sie die
Kinder dieser Bauern nach ihren Zukunftswünschen fragen, sagen sie,
dass sie in die Stadt ziehen und einen Job in der IT-Branche annehmen wollen. Wie ihre Eltern für einen Dollar am Tag Kaffeebohnen
pflücken, das wollen sie nicht. Den
Händlern in Deutschland ist diese
Situation durchaus bewusst. Daher
haben mittlerweile auch zahlreiche
Discounter Fairtrade-Produkte in
ihr Sortiment aufgenommen, seit
kurzem auch Aldi. Auch daraus resultiert das Umsatzplus für fair gehandelte Produkte im letzten Jahr.
Es gibt aber auch Probleme. Vor
einiger Zeit wurde das Beispiel
von Baumwollpflückern aus Indien bekannt. Diese verzichteten
auf den Anbau genmanipulierter
Baumwolle und damit auf staatliche Förderung, um am Fairtrade-System teilnehmen zu können. Für die Fairtrade-Zertifizierung müssen sie eine Gebühr bezahlen und bestimmte Standards
– wie den Verzicht auf Gentechnik – einhalten. Doch auf Grund
mangelnder Nachfrage blieben
sie auf der Fairtrade-Baumwolle
sitzen. Außer Kosten hat ihnen
Fairtrade nichts gebracht.
Das ist natürlich ein Problem. Ein
ähnliches Beispiel hatten wir an der
Elfenbeinküste mit Kakao. Auch
dort blieben die Bauern auf den Fairtrade-Kakaobohnen sitzen. Ich war
vor Ort und musste mir ganz schön
was anhören. Auf Grund solcher
Probleme haben wir vergangenes
Jahr eine neue Richtlinie eingeführt,
die Fairtrade-Rohstoff-Programme.
Was ändert sich damit?
Es gibt viele Konzerne, die Interesse
haben, fair hergestellte Bestandteile
in ihre Produktion zu integrieren,
ohne aber gleich ihre komplette Produktion auf Fairtrade umstellen zu
müssen. Das heißt: Ein Süßwarenhersteller kann für seinen Schokoriegel fair hergestellte und gehan-
Schillernde Vita: Dieter Overath war Zeitsoldat, Kriegsdienstverweigerer und half in Nicaragua bei der Alphabetisierungs-Kampagne. Vor 23 Jahren gründete er den Verein Trans-Fair.
FOTO: IMAGO
Fairer Handel: Die Idee, die Umsetzung und die Kritik
Der Verein Trans-Fair wurde 1992 in
Köln gegründet. Ziel ist, Arbeits- und
Lebensbedingungen von Produzenten
in Afrika, Asien und Südamerika mit
fairem Handel zu verbessern. TransFair selbst handelt nicht, sondern vergibt das Fairtrade-Siegel für fair produzierte/gehandelte Produkte und
kontrolliert die Einhaltung der Standards. Weltweit gibt es 23 Organisationen, die wie Trans-Fair arbeiten.
Fairtrade International (FI) in Bonn
ist der Dachverband der nationalen
delte Kakaobohnen verwenden,
auch wenn etwa der Zucker für denselben Riegel nicht aus fairer Produktion kommt. Die Produkte dürfen dann nicht das Fairtrade-Siegel
tragen, können aber mit dem Programm-Siegel ausgezeichnet werden. Das macht auf der Verpackung
deutlich, dass der Bestandteil Kakao
fair gehandelt wurde.
Und wie ist das bei Baumwolle?
Es gibt nur sehr wenige Unternehmen, die fair produzierte Baumwolle auch nach fairen Bedingungen zu
Textilien weiterverarbeiten. Nach
den neuen Richtlinien können nun
auch diese Unternehmen FairtradeBaumwolle ankaufen und sie nach
Bedarf mit anderer Baumwolle oder
anderen Fasern mischen. Auch
wenn so nur ein Teil der Baumwollfasern eines T-Shirts nach Fair-Trade-Bedingungen hergestellt wurde,
können die Baumwollpflücker so
ihren Absatz erhöhen. Das Programm-Siegel für Baumwolle dürfen die Unternehmen aber erst nutzen, wenn sie eine ausgehandelte
Menge abgenommen haben.
Eine ähnliche Praxis wie das
Auffüllen der Baumwolle ist der
„Mengenausgleich“. Diese Vermischung etwa von herkömmlichem und fairem Orangensaft in
großen
Produktionsanlagen
wurde als Täuschung kritisiert:
Es sei nicht nachvollziehbar, wie
viel Fairtrade dann noch in einer
Flasche Orangensaft steckt.
Die meisten Fairtrade-Produkte sind
vollständig physisch rückverfolgbar. Eine Ausnahme gibt es bei Orangensaft, Kakao, Zucker und Tee. Bei
diesen Produkten ist der Mengenausgleich notwendig. Das ist zum
Beispiel bei Orangensaft in Südamerika so. Da gibt es einen riesigen Produktionsprozess mit Fabriken, in denen es logistisch unmöglich ist,
herkömmliche und Fairtrade-Produktion voneinander zu trennen.
Fairtrade-Organisationen und der
Produzentennetzwerke. Auch TransFair als deutscher Vertreter ist dort
organisiert. FI ist für die Entwicklung
der Fairtrade-Standards und die Betreuung der Produzenten in den Ländern vor Ort zuständig.
Zu den Standards des Fairen Handels gehört, dass Produzenten statt
schwankender Weltmarktpreise stabile Mindestpreise für ihre Produkte erhalten – und so ein verlässlicheres
Einkommen. Gefordert wird dabei,
Da bringt ein Bauer Fairtrade-Orangen mit seinem Karren an ein Fabriktor, die werden ihm dort zwar abgekauft, aber der Saft daraus dann
mit dem anderen, herkömmlichen
Saft gemischt. Gäbe es den Mengenausgleich nicht, könnten diese Bauern nicht am Fairen Handel teilnehmen. Der Mengenausgleich wird auf
den Verpackungen gekennzeichnet.
„Bei den ersten
Gesprächen fühlte
ich mich wie ein
unbeliebter Versicherungsvertreter.“
Dennoch bringt Ihnen diese Praxis den Vorwurf ein, gegenüber
der Industrie zu lasch zu sein.
Wir sind nicht zu lasch. Aber auch
wir können Produktionskreisläufe
nicht über Nacht ändern. Es muss einem auch klar sein, dass Discounter
wie Lidl nie die Caritas sein werden,
sie arbeiten nach wirtschaftlichen
Maßstäben. Und Konzerne wollen
auch mit Fairtrade-Produkten Geld
verdienen. Aber wir schaffen ein Bewusstsein für Fairen Handel. Debatten wie in Deutschland über den
Mengenausgleich gibt es in anderen
Ländern nicht. Dort fragt man sich,
warum man komplizierte Prozesse
auf die Verpackung schreiben soll,
wenn doch ein Teil des Produkts fair
hergestellt wurde. In England ist der
Absatz von Fairtrade-Produkten
doppelt so hoch wie bei uns.
Trotzdem hat man das Gefühl:
Keine Politik und kein Projekt
kommt dauerhaft an die Wur-
dass sozial- und umweltverträglich
produziert wird. Für die Zertifizierung
nach Fairtrade-Standards müssen
Produzenten und Händler eine Gebühr bezahlen. Bei der Abnahme von
Produkten erhalten die Produzenten
eine Prämie, von der Gemeinschaftsaufgaben finanziert werden können,
wie der Bau von Verarbeitungsanlagen und Investitionen in Schulen.
Auf Grund der höheren Abnahmepreise und des Aufwandes sind die
Produkte für den Verbraucher mitun-
zeln des Übels Armut heran.
Die sind auch vielfältig. Und vieles
braucht seine Zeit. Aber wir können
auf kleinere und größere Erfolgsgeschichten schauen. Vor 23 Jahren
war ich in Costa Rica und habe vom
Hotelfenster aus die Kaffeeplantagen gesehen. Im Hotel aber gab es
nur Instantkaffee von Nestlé. Warum konnte ich dort keinen frischen
Kaffee aus der Region trinken? Weil
in Costa Rica die Fabriken fehlten,
um die Kaffeebohnen vor Ort weiterzuverarbeiten. Dieses Problem
gibt es bis heute in Afrika und Südamerika, es fehlt die weiterverarbeitende Industrie und damit fehlen
viele Jobs. Wir haben eine BauernKooperative in Peru, die durch die
Prämien, die sie beim Verkauf ihrer
Produkte durch das Fairtrade-System erhält, eine eigene Rösterei aufbauen konnte. Dort gibt es jetzt zum
Beispiel auch Jobs für Techniker und
Lkw-Fahrer. Wenn Sie dort Kinder
nach ihren Zukunftswünschen fragen, sagen viele, dass sie auch in der
Rösterei arbeiten wollen, weil sie
mehr Perspektiven bereit hält. Ein
anderes Erfolgsprojekt sind Blumen.
Sie meinen Rosen aus Kenia?
Ja. Kenia hat sich als einer der größten Blumenexporteure etabliert.
Eine Studie hat gezeigt, dass in der
herkömmlichen Blumenindustrie
in Kenia nur zehn Prozent der Frauen einen festen Arbeitsvertrag mit
Mutter- und Krankenschutz haben,
auf Fairtrade-zertifzierten Blumenfarmen sind es 80 Prozent. Und um
einen weiteren Kritikpunkt vorweg
zu nehmen: Ja, für diese Rosen gibt
es lange Transportwege mit dem
Flugzeug, die nicht klimaneutral
sind, aber wenn dieses Flugzeug auf
dem Hinflug deutsche Autoersatzteile nach Südafrika exportiert, regt
sich kein Mensch auf.
Bei einer anderen aktuellen Debatte – der um Wirtschaftsflüchtlinge – müssten Ihnen der-
ter etwas teurer als Vergleichbares.
Die Palette umfasst unter anderem
Lebensmittel, Blumen und Kosmetik.
Es gibt sie beispielsweise in Weltläden
und Supermärkten.
Gelegentlich wird Kritik laut. Aus
ökonomischer Sicht werden Wettbewerbsverzerrungen, Willkür, Ineffizienz und Innovationsfeindlichkeit moniert. Letzteres, weil die Farmen
meist klein seien und die Einführung
moderner Agrartechnologien vermieden werde. Andere Kritiker wiederum
zeit doch ständig die Ohren klingeln: Solange sich trotz aller Bemühungen Konsumenten über
billigen Kaffee freuen, dessen
Produzenten schlecht bezahlt
werden, müssen wir uns nicht
wundern, dass diese Produzenten irgendwann vor unserer Tür
stehen und von unserem Wohlstand abhaben wollen, oder?
„Ich denke, wir
erreichen einen
Punkt, wo die Menschen an Lösungen
interessiert sind,
statt nur hilflos vor
dem Fernseher zu
sitzen.“
Die Themen hängen miteinander
zusammen, aber man muss aufpassen, nicht zu sehr zu vereinfachen.
Es gibt viele Ursachen für Armut,
aber natürlich, eine liegt im Weltwirtschaftssystem. In Afrika, Asien
und Südamerika fehlt, wie bereits
erwähnt, oft weiterverarbeitende Industrie. Meist importieren wir von
diesen Ländern Rohstoffe, erheben
aber zum Schutz unserer eigenen
Märkte Zölle auf weiterverarbeitete
Produkte, die aus diesen Ländern zu
uns kommen könnten. Daher hat
sich diese Industrie etwa in Afrika
nicht ausreichend etabliert und so
fehlen da die Jobs. Viele Deutsche
haben das in Bezug auf Wirtschaftsflüchtlinge sicher nicht im Blick.
Sie sind Betriebswirt, kamen ursprünglich aber aus einer ganz
anderen Ecke.
Mein Bruder und mein Schwager
waren Zeitsoldaten, da wurde ich
sehen in der Zusammenarbeit mit
großen Konzernen eine Gefahr.
Weltweit arbeiteten im Jahr 2013
laut Trans-Fair insgesamt (alle Fairtrade-Initiativen verschiedener Organisationen zusammengenommen)
mehr als 1,4 Millionen Kleinbauern
und Arbeiter in 74 Ländern nach Fairtrade-Standards. Die Produkte gibt es
in 125 Konsumenten-Ländern. Weltweit wurden sie von Verbrauchern im
Jahr 2012 für 5,5 Milliarden Euro gekauft. Tendenz steigend. (kl)
das auch. Ich habe während dieser
Zeit das Abitur nachgeholt und Betriebswirtschaft studiert. Auf einer
privaten Reise nach Lateinamerika
wurde ich dann politisiert. In El Salvador habe ich erlebt, wie das Militär auf regierungskritische Menschen schoss. Auch wenn das nichts
mit Deutschland zu tun hatte, habe
ich meinen Beruf als Zeitsoldat aufgegeben und den Kriegsdienst verweigert, weil ich das Gefühl hatte,
auf der anderen Seite stehen zu wollen. Ich bin dann einige Zeit in
Lateinamerika gewesen und habe in
Nicaragua bei der Alphabetisierungskampagne geholfen. Meine
berufliche Zukunft habe ich trotzdem zu Hause in Köln gesehen und
überlegt, wie ich mein Interesse an
Betriebswirtschaft mit meinem
Interesse an den damals sogenannten Drittwelt-Staaten verbinden
könnte.
Da sind Sie auf den Verein AG
Kleinbauernkaffee gekommen.
Der war 1991 von Kirchen und
Hilfsorganisationen gegründet worden. Er wollte eine Idee aus den Niederlanden aufnehmen: den Vertrieb
von fair gehandeltem Kaffee. Sie
suchten jemanden, der das koordinierte. Das war dann ich. Ein Jahr
hatte ich Zeit herauszufinden, ob
diese Idee in Deutschland umsetzbar ist. Mein erstes Büro war mein
Wohnzimmer, und bei den ersten
Gesprächen mit den Managern aus
den Handelskonzernen fühlte ich
mich wie ein unbeliebter Versicherungsvertreter. 1992 wurde der Verein Kleinbauernkaffee dann in
Trans-Fair umbenannt.
Seitdem stehen Sie dem Verein
vor. Ohne Ermüdung?
Dieser Job ist so vielfältig, das empfinde ich als sehr beglückend. Davon abgesehen: Ich lebe immer noch
in Köln und bin immer noch mit
derselben Frau verheiratet, Sie sehen, ich bin eine treue Seele.
LEBENSART
Freitag, 3. Juli 2015
Freie Presse
Ruhe mit Biss
Beliebte Angler-Beute
nur darum, den Fisch, den man idealerweise in all seiner Würde respektiert und achtet, am Ende auf den
Grill zu legen. Vielmehr liegt die Bewunderung der Natur einem Angelausflug zu Grunde. Es ist auch das
Rascheln des Schilfs, wenn der laue
Sommerwind in der magischen
Blauen Stunde durch das Ried fährt,
oder genau der Moment, in dem die
Seerosen gegen Ende des Tages ihr
Antlitz wieder verschließen.
Nichts steht so sehr für
Ruhe, Geduld und Ausgeglichenheit wie das Angeln: Der Sport verspricht
Entspannung in der Natur
und Rückbesinnung. Und
doch steckt dahinter alles
andere als Langeweile: Es
geht gleichzeitig um archaische Jagdinstinkte und
Überlebenskampf – eine
Mischung, die immer mehr
Freunde findet.
VON SANDRA M. HÄNEL
M
it einem Ruck taucht der
orangefarbene Schwimmer unter. Die Sehne
spannt sich, die Rute wölbt sich zu
einem Bogen. Nach langen Stunden
des Wartens, der Ruhe, des Hoffens,
der Einsamkeit hat endlich etwas
zugeschnappt. Was wohl am Haken
hängt? Ein Barsch, ein Karpfen oder
eine Schleie? Wie groß wird der
Fisch sein, der so lange angelockt
und herbei gedacht wurde? Wer einmal den Zauber gespürt hat, den ein
Fang entfachen kann, wird dem Angelsport verfallen und die Rute so
schnell nicht mehr aus der Hand legen. Dabei geht es nicht allein um
die Jagd nach dem Prachtfisch des
Lebens, sondern um das Verschmelzen mit der Natur, mit dem See, dem
Fluss und der Stille – und, obwohl
meist am Ende das Tier getötet wird,
auch um die Verbrüderung mit ihm.
Obwohl jeder bewusst oder unbewusst weiß, dass die Natur immer
stärker sein wird als der Mensch,
wird beim Angelsport dennoch versucht, sie ein wenig zu überlisten.
Das gelingt einem Angler hin und
wieder, wenn dann endlich ein Fisch
anbeißt. Darin mag auch die Faszination des Sports liegen, die schlauen und glitschigen Kreaturen von
Zeit zu Zeit zu umgarnen, auszutricksen, um sie an den Haken zu bekommen. Dabei muss man mitunter mucksmäuschenstill am Ufer
oder im Boot ausharren und die Augen offen halten.
Tödliches Drama
Der Kampf zwischen einem alten,
erfahrenen Fischer und seinem Fang
wird episch in der weltberühmten
Novelle „Der alte Mann und das
Meer“ von Ernest Hemingway erzählt. Weit draußen im Golfstrom
fängt ein alter kubanischer Fischer
mit Willensstärke und Geduld einen gigantischen Marlin. Weil der
Fisch zu groß ist, um ihn ins Boot
hieven zu können, hält der alte
Mann die Leine, an der der riesige
Speerfisch angebissen hat, mit den
bloßen Händen. Beide reißen auf,
Glücklich: Zwei Angler mit besiegter Beute.
werden blutig. Der Fischer schindet
sich, um den Fang seines Lebens
nicht zu verlieren. Dabei sind ihm
seine eigenen Qualen nicht so wichtig. Deshalb hält er den Marlin eigenhändig an der Schnur, bindet ihn
nicht irgendwo ans Boot an. Denn
der alte Mann möchte seiner Beute
nicht unnötig noch mehr Schmer-
zen bereiten, als nötig, obwohl er
schon längst den Entschluss gefasst
hat, das Tier zu töten. Das Blut des
gefangenen Marlins lockt schließlich die Haie an. Der Fischer kehrt
mit leeren Händen aufs Festland zurück. Der Speerfisch wurde unterwegs von den Haien bis aufs Skelett
aufgefressen.
B3
FOTO: IMAGO
So dramatisch wie bei Hemingway ist der Angelsport heute keinesfalls. Und der Tod des Tieres ist auch
nicht zwangsläufig das Ende eines
Ausflugs ans Wasser. Oft begnügen
sich Angler auch damit, die Rute
zwar ins Wasser zu halten, aber eher
das Drumherum voller Lust in sich
aufzusaugen. Es geht nicht einfach
Kunstvolles Können
Oder man spürt und nimmt den
Rhythmus in sich auf, den die fast
hypnotisch wirkenden kleinen Wellen aussenden, die über die Fläche
des Sees rollen und dabei das kleine
Fischerboot, in dem man sitzt und
von dem aus man die Rute ausgeworfen hat, hin und her wiegen.
Auch die Bastelei, die das Fischen
mit sich bringt, macht den Sport so
reizend. Zum Beispiel wenn sich die
meterlange, dünne Sehne verheddert und von neuem auf die Angel
gespannt werden muss oder die Suche nach den passenden Haken und
Ködern beginnt. Denn nicht jeder
Fisch springt auf das gleiche Lockmittel an. Ebenso ist das Auswerfen
der Angel, das oftmals für Zuschauer
ein seltsamer, aber gleichsam auch
ästhetisch schöner Anblick ist, ein
wichtiger Teil des Hobbys, das mit
Übung verbunden ist und daher gelernt sein will. Kenner erheben das
Auswerfen gar zu einer Kunst, vor
allem wenn es ums Fliegenfischen
geht.
Als Regisseur hat Robert Redford
mit Hollywood-Star Brad Pitt in der
Hauptrolle dem Fliegenfischen im
Film „Aus der Mitte entspringt ein
Fluss“ ein anmutiges Denkmal gesetzt. In geschmeidigen Bewegungen steht Pitt mitten im Wasser und
schwingt die Angelrute samt
Schnur in der Luft hin und her, um
schließlich den Köder, eine selbst gemachte Fliege meist aus Fell, Kunststoff oder Federn, direkt vor das weit
geöffnete Fischmaul einer glänzenden Forelle zu platzieren. Weil der
Köder, also die selbst gemachte Fliege, sehr leicht ist und die Schnur das
meiste Gewicht hat, schwingen die
Fliegenfischer so imposant den Angelstab durch die Luft. Anspruchslos
oder gar einfach ist das sicher nicht,
wenn man punktgenau die Fliege
im Wasser landen will.
Langweilig jedenfalls ist Angeln
nur für diejenigen, die sich auf die
Magie dieses Sports und seine Sinnlichkeit, die leise Leidenschaft noch
nicht eingelassen haben. Die einen
brauchen Yoga, um aus dem Hamsterrad des Alltags für ein paar Minuten oder Stunden aussteigen zu können und um sich runter zu fahren,
andere finden beim Golfen Ruhe
und wieder andere powern sich
beim Joggen aus. Angler suchen ihre
wertvollen Momente der Entspannung eben auf, am und im Wasser,
um sich den Augenblicken der Stille
vor dem Biss ganz hinzugeben.
Der Karpfen ist ein gefragter Speisefisch, der sich mit speziellen Karpfenködern gut selektiv angeln lässt – wobei vor allem große Exemplare einige
Erfahrung erfordern. Die hiesigen
Karpfen haben mit der natürlichen
Art im Prinzip nichts mehr gemeinsam – sie sind ge- und oft auch überzüchtete Kreaturen. Der Wildbestand
des Karpfens ist weltweit bedroht,
wogegen verschiedene Zuchtformen
als invasive Arten teilweise sogar als
Schädlinge gelten. Karpfen können
bis zu einem Meter lang werden, es
sind schon Exemplare von über 40 Kilo gefangen worden.
Der Zander ist ein Raubfisch, der als
sehr vorsichtig gilt und schwer zu
überlisten ist, was seinen besonderen
Reiz für Angler ausmacht. Sein festes
Fleisch macht ihn zu einem beliebten
Speisefisch. Zander werden nicht gezüchtet, sie leben natürlich in großen,
langsam fließenden Gewässern, kommen aber auch im salzarmen Brackwasser der Ostsee klar. Die Tiere können bis zu einem Meter lang, 20 Kilo
schwer und 20 Jahre alt werden.
Der Barsch ist ein sogenannter „Augenfisch“ – er schaut sich seine Köder
genau an und stellt für Angler daher
eine besondere Herausforderung dar.
Als Speisefisch ist er nicht ganz so beliebt, aber es soll ja auch Angler geben, die gar nicht so gern Fisch essen,
sondern die Sache der Jagd wegen
betreiben.
Die Plötze ist in ganz Ost- und Westeuropa verbreitet. Trotz ihres als delikat geltenden Geschmacks ist sie wegen der feinen Gräten als Speisefisch
eher semi-beliebt. Sie ist allerdings
anspruchslos zu angeln und gilt daher
als passabeler Anfänger-Fisch. Plötzen können einen halben Meter lang
und 3 Kilo schwer werden. (tim)
FOTOS: MAURITIUS(2), GETTY IMAGES (2)
Scheine und Anmeldungen
Die Faszination des
Angelns lebt von einem
großen Freiheitsgefühl.
Trotzdem muss man
strenge Regeln beachten.
VON SANDRA M. HÄNEL
S
Blick in eine Köderbox: Angeln verlangt einiges Wissen!
FOTO: IMAGO
chätzungsweise vier Millionen Menschen gehen in
Deutschland angeln – manche
regelmäßig, viele aber auch nur ab
und zu. Allein im Freistaat Sachsen
haben die organisierten Angel-Vereine um die 40.000 Mitglieder. Wie
Jens Felix, der Geschäftsführer des
Landesanglerverbandes
Sachsen,
sagt, finden in den letzten Jahren
auch immer mehr Frauen an dem
einst von Männern dominierten
Sport Gefallen. Doch vor allem über
einen Zuwachs an Kindern und Ju-
gendlichen freuen sich derzeit die
Vereine – Angeln ist wieder in!
In Sachsen gilt das Fischereigesetz des Freistaates sowie dessen Verordnung. Zudem muss man die Gewässerordnung des Landesverbandes Sächsischer Angler beachten.
Wichtigste Bedingung: Man braucht
einen gültigen Fischereischein. Dieser ist wie eine Fahrerlaubnis und
besagt, dass man die nötigen Angelfähigkeiten nachgewiesen hat. Vergeben wird er vom jeweiligen Bundesland nach einer Prüfung. Fehlt
nur noch der Gewässerschein. Das
ist dann eine Art „Eintrittskarte“ –
die Genehmigung nämlich, in genau dem Bach, Fluss oder Teich zu
angeln. Gewässerkarten werden vergeben, um zu verhindern, dass zu
viele Fische an einer Stelle herausgeholt werden.
Hat man das alles zusammen,
kann man in Sachsen insgesamt auf
einer Fläche von mehr als 9300 Hek-
tar stehendem Gewässer und an
2500 Kilometern Flüssen und Bächen angeln. Zu einem der schönsten Angelgewässer der Region zählt
der Stausee Oberwald in Callenberg.
Früher war der 18 Hektar große
Stausee ein Tagebau. Mit ein wenig
Glück können dort Karpfen, Schleie,
Plötze, Hecht, Aal sowie Zander und
Barsch anbeißen. Fischarten, die
nicht in der Lage sind, sich selbst zu
reproduzieren, werden einmal jährlich durch den Anglerverband Südsachsen eingesetzt, zum Beispiel
Karpfen.
Sehr beliebt ist auch der große
Schwanenteich in Zwickau – mitten
in der Stadt, das ist selten für ein Angelrevier. In dem zwölf Hektar weiten Gewässer leben Karpfen,
Schleien, Zander, Aal, Plötze, Barsch
und Hecht. Ein bisschen weiter südlich lässt die Trinkwassertalsperre
Feilebach in Dröda im Vogtland das
Herz der Angelfreunde höher schla-
gen. Dort gilt die Schutzzonenverordnung für Trinkwassertalsperren,
dafür es gibt aber auch Nachtangeln.
Am besten, man schließt sich einer
Gruppe an: Es ist nur mit Voranmeldung möglich. In der Talsperre kann
man Barsche, Hechte, Zander, Aal,
Karpfen, Döbel sowie Blei, Schleie
und Plötze fangen. Mit 125 Hektar
gehört sie zu den größeren Angelgewässern der Region.
Gerne wird von den eingefleischten Fischfans die Angelroute auch
entlang der Zschopau ausgeworfen.
Auf mehr als 100 Kilometern Länge
können in dem Fluss in der Erzgebirgsregion von Crottendorf bis etwa Lichtenwalde Bachforellen und
Äschen gefangen werden. Im Tiefland um Frankenberg und Mittweida sowie in der Talsperre Kriebstein
kommen von Aal bis Zander fast alle
heimischen Fischarten vor. All diese
Gewässer sind Pachtgewässer des
Anglerverbandes Südsachsen.
B4/B5 Freie Presse
DESIGN & WETTBEWERB
„Tradition trifft Moderne: Inspiriert von der
alten Technologie des
Röhrenbohrens präsentieren sich die neuartigen kavex-Figuren.
Anmutig und elegant
spielt diese Krippe mit
dem Licht des Festes.“
Andreas H. Fleischer Gestalter
Freitag, 3. Juli 2015
„Die Stereotypen sind
minimalistische Figuren,
die sich aus Grundformen zusammen stecken
und immer neu kombinieren lassen. Durch den
Austausch des Oberteils
wird aus einem Stereotypen ein Armleuchter.“
„Mit den typischen Gestaltungsmerkmalen der
Firma, wie dem Kugelkopf, sowie der Verbindung zwischen Weihnachtsmann und Teddy
wurde eine Ganzjahresund Weihnachtsfigur gleichermaßen geschaffen.“
Kathleen Scheurer Gestalterin
Mike Glöckner Gestalter
Einreicher der Weihnachtsbären: Firma
Ulmik, Seiffen;
Gestalter Mike
Glöckner und Roy
Zeidler
Einreicher der
Krippe mit Schafen und Bäumen:
Näumanns Galerie
für Holzkunst &
Design, Seiffen
Einreicher der Stereotypen: Cultform-Design, Glauhau/Holzdrechslerei Spiegelhauer,
Hallbach
1
„Die Spieldosen zeichnen
sich durch einfache geometrische Formen und
eine minimalistische, auf
das wesentliche reduzierte, ausdrucksstarke
Figurenszene aus.“
2
Tradition und Form: Wer erhält den Publikumspreis?
Die Leser der „Freien Presse“ dürfen das siebte Jahr in
Folge bei dem Gestaltungswettbewerb „Tradition und
Form“ ihren Favoriten
bestimmen – unabhängig
von der Wertung der Jury.
Hier die nominierten
Arbeiten und einige
Gedanken der Schöpfer.
VON GABI THIEME
H
olzkunsthandwerker
und
Spielzeughersteller haben erneut bewiesen, wie sie in einer sehr traditionsreichen Branche
ständig um neue Ideen und deren Umsetzung ringen. Animiert hat dazu sicher auch 2015 wieder der zum nun-
mehr 21. Mal ausgeschriebene, regionale Wettbewerb „Tradition und
Form“. Der Verband Erzgebirgischer
Kunsthandwerker und Spielzeughersteller vergab 1995 zum ersten Mal
diesen Designpreis. Er soll seither den
Innovationsgeist der Hersteller beflügeln. Hohe ästhetische Ansprüche,
perfekte handwerkliche Qualität und
die Umsetzung in die Serienproduktion sind dabei gefragt.
Seit 2009 engagiert sich auch die
„Freie Presse“ für diesen Wettbewerb,
indem sie zusätzlich einen Publikumspreis auslobt. Keine Jury, sondern Leser entscheiden darüber, wer
den Publikums-Oscar erhält.
Bei der diesjährigen Preisvergabe
ist dennoch einiges anders. Denn
nachdem in den vergangenen Jahren
zunehmend Masse statt Klasse von einigen Bewerbern für den Wettstreit
eingereicht wurde, entschieden Verband und Jury im vergangenen Herbst,
den Wettbewerb, die Satzung und die
Bewertungskriterien grundlegend zu
überarbeiten. Als Folge gab es in diesem Jahr zum ersten Mal eine zweistufige Bewertung aller für einen Hauptpreis eingereichten Arbeiten durch
die Jury. Das heißt, es erfolgte zunächst eine Nominierungsrunde.
Ähnlich wie beim Oscar-Filmpreis
wurde entschieden, welche Produkte
überhaupt in die Endwertung kommen. Immerhin waren es 12 der eingereichten 15 Wettbewerbsbeiträge –
was für eine hohe Qualität der meisten Arbeiten spricht. Genau diese Nominierten haben nun auch eine Chance auf den Publikumspreis der „Freien
Presse“. Aus diesem Grund haben Sie,
liebe Leser, in diesem Jahr eine begrenztere Auswahl an Erzeugnissen
vor sich. Aber es sind die gelungensten
Arbeiten, unter denen Sie wählen
können. Die Entscheidung dürfte es
allerdings nicht erleichtern.
Die zwölfköpfige Jury hat ihre Entscheidung bereits vor wenigen Tagen
getroffen, welche drei Arbeiten in diesem Jahr einen mit 1000 Euro dotier-
ten Hauptpreis bekommen. Auch wer
verschiedene Sonderpreise erhält,
steht schon fest. Um die Leser der
„Freien Presse“ nicht zu beeinflussen,
bleiben diese Ergebnisse noch unter
Verschluss. Jeder soll selbst bestimmen können, was am besten gefällt.
Dem Verband Erzgebirgischer
Kunsthandwerker und Spielzeughersteller ist das Votum der Leser, die
letztlich die Kunden repräsentieren,
genauso wichtig wie die Abstimmung
der Jury. „Der Publikumspreis signalisiert uns, wie neue Erzeugnisse beim
Endkunden ankommen. Wenn dies
nicht in jedem Fall mit der Bewertung
durch die Jury übereinstimmt, ist das
für uns auch ein Signal“, sagte Verbandsgeschäftsführer Dieter Uhlmann. Selbst die Jurymitglieder sind
jedes Jahr gespannt auf das Echo der
Leser. Zweimal gab es bisher den Fall,
dass die Leser mehrheitlich für eine
Arbeit stimmten, die zugleich einen
Hauptpreis der Jury erhielt.
Mitmachen lohnt sich noch aus ei-
Michael Ramm Gestalter
„Die fast spielerische
Anordnung der Farben
auf dem Originalschornstein in Chemnitz und
die dadurch entstehende
Leichtigkeit wurden bei
der Umsetzung dieser
Rauchfigur aufgegriffen.“
Einreicher des Jahreszeitenbaums
Frühlingserwachen als Wärmespiel: Erzgebirgische Volkskunst
Knuth Neuber, Seiffen
8
7
„Durch die zurückhaltende Gestaltung von Plattform, Bogen und historischen Öllämpchen können die in der Bemalung
nach Karl Müller gestalteten Figuren für sich
selbst wirken.“
Robert Weigel Inhaber
Einreicher der Picus-Pyramide:
Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V.
„Die Pyramiden sind als
reine Kegel- und Pyramidenformen mit herausgearbeiteten Strukturen und
Edelstahlflügeln gestaltet.
Letztere ermöglichen
unterschiedliche Drehrichtungen.“
„Die liebevoll bemalte
Häsin mit Kind und
einem Knickohr – dem
Markenzeichen der
Firma – stellt eine
Ergänzung des Ostersortiments hin zum
Familienfest dar.“
Gunnar Horatzscheck Firmeninhaber
Gundolf Berger Geschäftsführer
Einreicher der Pyramidenleuchter Harmonie: Horatzscheck
Kunsthandwerk,
Thermalbad Wiesenbad/OT Schönfeld
Einreicher der
Häsin: Erzgebirgische Holzkunst
Gahlenz GmbH RuT
9
Einreicher der
Krippe: Drechslerei
„Am Schwarzwasser“, Inhaber Robert
Weigel, Jöhstadt
6
10
5
Hauptpreis: Edition „Klangfarbe Weiß“
von Wendt & Kühn KG im Wert von 270 Euro
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Freie Presse, Kennwort: Publikumspreis, 09012 Chemnitz. Einsendeschluss: 25. Juli 2015 bei der Freien Presse
eintreffend. Oder online abstimmen: www.freiepresse.de/publikumspreis
Welches Kunstwerk gefällt Ihnen am besten?
„Gegensätze ziehen sich
an – dieses Motto steht
für eine neue Tierfigurenserie. Die diversen
Schneckenhäuser können auch im Garten
räuchern.“
Simone Küffner Gestalterin
Einreicher des
Chemnitzer Räucherschornsteins:
Köhler Kunsthandwerk, Eppendorf
4
Bitte hier Nummer eintragen:
„Durch Ergänzung des
bewährten Sortiments
von leicht farbig lasierten
Engeln sollen die Kunden
weiter zum Sammeln
angeregt werden.“
Silvia Kalbe Holzbildhauerin
Björn Köhler Gestalter
Einreicher des Spieluhren-Ensembles:
Raum- und Tafelschmuck Gabriele
Günther e. Kfr.,
Neuhirschstein
Andreas H. Fleischer Gestalter
ABGESTIMMT WERDEN KANN nicht nur mit
dem beiliegenden Coupon, wo in das vorgesehene Feld lediglich die Nummer Ihres Favoriten
einzutragen ist, sondern auch im Internet:
www.freiepresse.de/publikumspreis
„Das herkömmliche Flügelrad der
Pyramide wird optisch aufgelöst
und assoziiert einen Laubbaum. Es
ermöglicht, die Pyramide damit unabhängig von den Jahreszeiten mit
auswechselbaren Figuren und
Miniaturen zu bestücken.“
Frank Günther Gestalter
„Die Picus-Pyramide
bietet viel Platz für eine
lustige Präsentation aller
bisherigen und künftigen
Pic-‚Küsse‘. Drei Teelichter setzen sie – aufgrund
einer neuartigen Nadelaufhängung – leichtgängig in Bewegung.“
nem anderen Grund. Unter allen, die
mit abstimmen – im Internet oder per
Post – werden fünf Gewinner ermittelt. Den Hauptpreis hat die Firma
Wendt und Kühn aus Grünhainichen
zur Verfügung gestellt. Es ist ein Trio
aus Engeln, wie sie erst seit Mai dieses
Jahres zum Sortiment der Manufaktur
gehören. Im Oktober feiert diese ihr
100-jähriges Firmenjubiläum und genau für diesen Anlass wurde die jüngste Engel-Edition „Klangfarbe Weiß“
entwickelt. Zur Übergabe des Hauptpreises hat der Gewinner zugleich die
Möglichkeit, die Firma und die wichtigsten Arbeitsabläufe bei der EngelHerstellung kennenzulernen. Neben
diesem Hauptpreis gibt es vier weitere
vom Verband bereit gestellte Preise in
Gestalt moderner Räucherfiguren.
3
Einreicher der
Engelkinder: Holzbildhauerei Silvia
Kalbe,
Schneeberg
11
Einreicher der
Rauchschnecken:
Drechslerei Kuhnert Steinberg/OT
Rothenkirchen
Name/Vorname
Geburtsdatum
Straße/Hausnummer
Lesernummer (falls vorhanden, steht auf Pressekarte)
Postleitzahl/Ort
E-Mail (falls vorhanden)
12
Ich bin damit einverstanden, unabhängig vom Bezug eines
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Dienstleistungen der Freien Presse per Brief, E-Mail oder
telefonisch informiert zu werden. Diese Einwilligung kann ich
jederzeit schriftlich gegenüber der Freien Presse widerrufen.
Unterschrift
Telefon (für Gewinnbenachrichtigung)
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barauszahlung der
Preise. Teilnahme ab 18 Jahre. Die Gewinner werden schriftlich
benachrichtigt und in der Freien Presse veröffentlicht.
meine
B4/B5 Freie Presse
DESIGN & WETTBEWERB
„Tradition trifft Moderne: Inspiriert von der
alten Technologie des
Röhrenbohrens präsentieren sich die neuartigen kavex-Figuren.
Anmutig und elegant
spielt diese Krippe mit
dem Licht des Festes.“
Andreas H. Fleischer Gestalter
Freitag, 3. Juli 2015
„Die Stereotypen sind
minimalistische Figuren,
die sich aus Grundformen zusammen stecken
und immer neu kombinieren lassen. Durch den
Austausch des Oberteils
wird aus einem Stereotypen ein Armleuchter.“
„Mit den typischen Gestaltungsmerkmalen der
Firma, wie dem Kugelkopf, sowie der Verbindung zwischen Weihnachtsmann und Teddy
wurde eine Ganzjahresund Weihnachtsfigur gleichermaßen geschaffen.“
Kathleen Scheurer Gestalterin
Mike Glöckner Gestalter
Einreicher der Weihnachtsbären: Firma
Ulmik, Seiffen;
Gestalter Mike
Glöckner und Roy
Zeidler
Einreicher der
Krippe mit Schafen und Bäumen:
Näumanns Galerie
für Holzkunst &
Design, Seiffen
Einreicher der Stereotypen: Cultform-Design, Glauhau/Holzdrechslerei Spiegelhauer,
Hallbach
1
„Die Spieldosen zeichnen
sich durch einfache geometrische Formen und
eine minimalistische, auf
das wesentliche reduzierte, ausdrucksstarke
Figurenszene aus.“
2
Tradition und Form: Wer erhält den Publikumspreis?
Die Leser der „Freien Presse“ dürfen das siebte Jahr in
Folge bei dem Gestaltungswettbewerb „Tradition und
Form“ ihren Favoriten
bestimmen – unabhängig
von der Wertung der Jury.
Hier die nominierten
Arbeiten und einige
Gedanken der Schöpfer.
VON GABI THIEME
H
olzkunsthandwerker
und
Spielzeughersteller haben erneut bewiesen, wie sie in einer sehr traditionsreichen Branche
ständig um neue Ideen und deren Umsetzung ringen. Animiert hat dazu sicher auch 2015 wieder der zum nun-
mehr 21. Mal ausgeschriebene, regionale Wettbewerb „Tradition und
Form“. Der Verband Erzgebirgischer
Kunsthandwerker und Spielzeughersteller vergab 1995 zum ersten Mal
diesen Designpreis. Er soll seither den
Innovationsgeist der Hersteller beflügeln. Hohe ästhetische Ansprüche,
perfekte handwerkliche Qualität und
die Umsetzung in die Serienproduktion sind dabei gefragt.
Seit 2009 engagiert sich auch die
„Freie Presse“ für diesen Wettbewerb,
indem sie zusätzlich einen Publikumspreis auslobt. Keine Jury, sondern Leser entscheiden darüber, wer
den Publikums-Oscar erhält.
Bei der diesjährigen Preisvergabe
ist dennoch einiges anders. Denn
nachdem in den vergangenen Jahren
zunehmend Masse statt Klasse von einigen Bewerbern für den Wettstreit
eingereicht wurde, entschieden Verband und Jury im vergangenen Herbst,
den Wettbewerb, die Satzung und die
Bewertungskriterien grundlegend zu
überarbeiten. Als Folge gab es in diesem Jahr zum ersten Mal eine zweistufige Bewertung aller für einen Hauptpreis eingereichten Arbeiten durch
die Jury. Das heißt, es erfolgte zunächst eine Nominierungsrunde.
Ähnlich wie beim Oscar-Filmpreis
wurde entschieden, welche Produkte
überhaupt in die Endwertung kommen. Immerhin waren es 12 der eingereichten 15 Wettbewerbsbeiträge –
was für eine hohe Qualität der meisten Arbeiten spricht. Genau diese Nominierten haben nun auch eine Chance auf den Publikumspreis der „Freien
Presse“. Aus diesem Grund haben Sie,
liebe Leser, in diesem Jahr eine begrenztere Auswahl an Erzeugnissen
vor sich. Aber es sind die gelungensten
Arbeiten, unter denen Sie wählen
können. Die Entscheidung dürfte es
allerdings nicht erleichtern.
Die zwölfköpfige Jury hat ihre Entscheidung bereits vor wenigen Tagen
getroffen, welche drei Arbeiten in diesem Jahr einen mit 1000 Euro dotier-
ten Hauptpreis bekommen. Auch wer
verschiedene Sonderpreise erhält,
steht schon fest. Um die Leser der
„Freien Presse“ nicht zu beeinflussen,
bleiben diese Ergebnisse noch unter
Verschluss. Jeder soll selbst bestimmen können, was am besten gefällt.
Dem Verband Erzgebirgischer
Kunsthandwerker und Spielzeughersteller ist das Votum der Leser, die
letztlich die Kunden repräsentieren,
genauso wichtig wie die Abstimmung
der Jury. „Der Publikumspreis signalisiert uns, wie neue Erzeugnisse beim
Endkunden ankommen. Wenn dies
nicht in jedem Fall mit der Bewertung
durch die Jury übereinstimmt, ist das
für uns auch ein Signal“, sagte Verbandsgeschäftsführer Dieter Uhlmann. Selbst die Jurymitglieder sind
jedes Jahr gespannt auf das Echo der
Leser. Zweimal gab es bisher den Fall,
dass die Leser mehrheitlich für eine
Arbeit stimmten, die zugleich einen
Hauptpreis der Jury erhielt.
Mitmachen lohnt sich noch aus ei-
Michael Ramm Gestalter
„Die fast spielerische
Anordnung der Farben
auf dem Originalschornstein in Chemnitz und
die dadurch entstehende
Leichtigkeit wurden bei
der Umsetzung dieser
Rauchfigur aufgegriffen.“
Einreicher des Jahreszeitenbaums
Frühlingserwachen als Wärmespiel: Erzgebirgische Volkskunst
Knuth Neuber, Seiffen
8
7
„Durch die zurückhaltende Gestaltung von Plattform, Bogen und historischen Öllämpchen können die in der Bemalung
nach Karl Müller gestalteten Figuren für sich
selbst wirken.“
Robert Weigel Inhaber
Einreicher der Picus-Pyramide:
Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V.
„Die Pyramiden sind als
reine Kegel- und Pyramidenformen mit herausgearbeiteten Strukturen und
Edelstahlflügeln gestaltet.
Letztere ermöglichen
unterschiedliche Drehrichtungen.“
„Die liebevoll bemalte
Häsin mit Kind und
einem Knickohr – dem
Markenzeichen der
Firma – stellt eine
Ergänzung des Ostersortiments hin zum
Familienfest dar.“
Gunnar Horatzscheck Firmeninhaber
Gundolf Berger Geschäftsführer
Einreicher der Pyramidenleuchter Harmonie: Horatzscheck
Kunsthandwerk,
Thermalbad Wiesenbad/OT Schönfeld
Einreicher der
Häsin: Erzgebirgische Holzkunst
Gahlenz GmbH RuT
9
Einreicher der
Krippe: Drechslerei
„Am Schwarzwasser“, Inhaber Robert
Weigel, Jöhstadt
6
10
5
Hauptpreis: Edition „Klangfarbe Weiß“
von Wendt & Kühn KG im Wert von 270 Euro
+ vier weitere Preise
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räuchern.“
Simone Küffner Gestalterin
Einreicher des
Chemnitzer Räucherschornsteins:
Köhler Kunsthandwerk, Eppendorf
4
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Silvia Kalbe Holzbildhauerin
Björn Köhler Gestalter
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„Das herkömmliche Flügelrad der
Pyramide wird optisch aufgelöst
und assoziiert einen Laubbaum. Es
ermöglicht, die Pyramide damit unabhängig von den Jahreszeiten mit
auswechselbaren Figuren und
Miniaturen zu bestücken.“
Frank Günther Gestalter
„Die Picus-Pyramide
bietet viel Platz für eine
lustige Präsentation aller
bisherigen und künftigen
Pic-‚Küsse‘. Drei Teelichter setzen sie – aufgrund
einer neuartigen Nadelaufhängung – leichtgängig in Bewegung.“
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Wendt und Kühn aus Grünhainichen
zur Verfügung gestellt. Es ist ein Trio
aus Engeln, wie sie erst seit Mai dieses
Jahres zum Sortiment der Manufaktur
gehören. Im Oktober feiert diese ihr
100-jähriges Firmenjubiläum und genau für diesen Anlass wurde die jüngste Engel-Edition „Klangfarbe Weiß“
entwickelt. Zur Übergabe des Hauptpreises hat der Gewinner zugleich die
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Einreicher der
Engelkinder: Holzbildhauerei Silvia
Kalbe,
Schneeberg
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Rauchschnecken:
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meine
B6 Freie Presse
ONKEL MAX
Freitag, 3. Juli 2015
HIER GIBT ’S AUF
ALLES EINE ANTWORT
Liebe Leserinnen, liebe Leser! Die Welt ist voller Fragen. Dafür steht unser Onkel Max.
Fragen Sie ihn, was Sie schon immer wissen wollten! Er wird versuchen, eine Antwort zu finden.
Aber bitte nicht ungeduldig werden. Nicht jede Frage lässt sich schnell beantworten.
So erreichen Sie Onkel Max: per E-Mail: [email protected] oder
per Post: „Onkel Max“, „Freie Presse“, Postfach 261, 09002 Chemnitz.
Wer schaltet
Windkraftanlagen
zu oder ab?
Mit der zunehmenden Bedeutung erneuerbarer
Energien interessieren mich folgende Fragen: In
wessen Verantwortung werden Windkraftanlagen zu- oder abgeschaltet, zum Beispiel bei einem Überangebot von Elektroenergie im Leitungsnetz? Welche Rolle spielt dabei der Betreiber? Und besteht zwischen Betreiber und Netzüberwachung eine Regelverbindung? (Diese
Fragen stellte Karl-Heinz Heinig aus Wolkenstein.)
Unser System der Stromversorgung kann
vereinfacht als eine Mischung aus Marktund Planwirtschaft gesehen werden. Einerseits gibt es seit der Liberalisierung des
Energiemarktes einen Strommarkt, auf
dem der Strompreis durch Angebot und
Nachfrage gebildet wird. Die Strombörse
hat ihren Sitz in Leipzig.
Andererseits ist es seit vielen Jahren der
politische Wille, die erneuerbaren Energien zu fördern, erst recht seit dem
Deutschland beschlossen hat, aus der Kernenergie auszusteigen. Deshalb gibt es einen
Einspeisevorrang für erneuerbare Energien. Das bedeutet: Die Netzbetreiber müssen die ihnen angebotene Windenergie in
jedem Fall abnehmen, und das zu einem
festgelegten Preis.
Jedes Windrad ist also immer mit einem
Netz verbunden. Der Netzbetreiber muss
das auch zusichern, sofern gewisse technische Voraussetzungen erfüllt sind. Geregelt ist das in der „Systemdienstleistungsverordnung Windenergie“. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, haben die Netzbetreiber also praktisch keinen Einfluss darauf, wer ihnen wie viel Windstrom liefert.
Für die Netzbetreiber ist das technisch
anspruchsvoll, denn Windenergie fällt vor
allem im Norden an und schwankt sehr
stark. Daher müssen bei viel Wind und damit viel vorhandener Windenergie andere
Kraftwerke heruntergefahren werden, um
die Windenergie ohne Überlastung der
Netze aufnehmen zu können. Deshalb
wird derzeit auch diskutiert, große Stromleitungen von Nord- nach Süddeutschland
zu bauen, um den Windstrom dort verbrauchen zu können.
Derzeit wird an windreichen Tagen
noch viel überschüssiger Strom in das europäische Ausland abgeleitet, vor allem
nach Polen und Tschechien. In Fällen extremen Überangebots, etwa bei schweren
Stürmen, müssen die Netzbetreiber Windenergieanlagen sogar vom Netz nehmen.
In der Fachsprache heißt das „abregeln“.
Die Netzbetreiber müssen den dann nicht
abgenommenen Strom aber dennoch den
Eigentümern der Anlagen vergüten. Und
zwar zu dem Preis, der auch bei tatsächlicher Einspeisung gezahlt worden wäre.
Woher kommt
„simbelieren“?
Wenn meine Mutter aus dem Erzgebirge
„grübeln“ oder „nachdenken“ meinte, sagte sie
„simbelieren“. Woher kommt das Wort? (Diese
Frage stellte Christine Seifert aus Zwickau.)
Ein Blick in Dialektwörterbücher zeigt,
dass in sehr vielen Regionen ein Verb „simmelieren“, „simbelieren“ oder ähnliches
vorhanden ist. So finden wir im Rheinischen „Wat bisde wider am Simmelieren?“ ,
im Sächsischen: „Ich hab’n ganzen Tach
simbeliert.“ Überall hat es die Bedeutung
von „nachdenken, grübeln“. Der Ursprung
des Verbs soll in „sinnen“ beziehungsweise
„simpeln“ jeweils mit der Bedeutung von
„nachdenken, grübeln“ liegen. Von ihm
wurde in formaler Anlehnung an das lateinische Verb „simulare“ für „etwas ähnlich
machen“ ein Verb „simulieren“ – dialektal
dann „simbelieren“, „similieren“, „simelieren“ oder „simmelieren“ – mit eben der Bedeutung von „sinnen“ geprägt.
Blick vom Hauptweg auf die durch Gustav Werner nach Vorbild norwegischer mittelalterlicher Stabkirchen errichtete Holzkapelle auf dem Südwest-Kirchhof Berlin-Stahnsdorf.
FOTO: ULLSTEIN
Welche Geschichte verbirgt sich hinter den Stabkirchen?
Mir sind norwegische Stabkirchen bekannt – stimmt es, dass es
unter anderem auch eine auf einem Waldfriedhof in Berlin gibt?
Welche Geschichte verbirgt sich dahinter? (Diese Frage stellte
Klaus Rudelt aus Freiberg.)
Die im Jahr 1911 vom Berliner Kirchen-Architekten Gustav Werner aus Holz neu errichtete Friedhofskapelle auf
dem Waldfriedhof – offizieller Name: Südwest-Kirchhof
der Berliner Stadtsynode – der Gemeinde Stahnsdorf, Land
Brandenburg, Kreis Potsdam-Mittelmark, zählt mit einigen Abstrichen im konstruktiven Detail zu den heute
weltweit etwa 60 alten und neuen Stabkirchen.
Die Hälfte von ihnen, 30 allein aus Holz und nur mit
Holznägeln geformte Meisterwerke altnordgermanischer
Zimmermannskunst, gilt als weitgehend authentisch. Das
heißt, die Gotteshäuser wurden im Mittelalter, zumeist im
12., 13. und im 14. Jahrhundert erbaut, als sich das Christentum auch in Europas hohem Norden, in Skandinavien,
endgültig etabliert hatte. Jene Stabkirchen haben sich, wenige Umbauten, Rekonstruktionen und Ortsverlagerungen mit eingerechnet, bis heute im Original erhalten. Exakt 28 dieser originalen Stabkirchen, die ihren Namen von
ihren die Konstruktion tragenden Holzsäulen, den Stäben,
Masten und Eckpfeilern, herleiten, künden noch heute in
Norwegen von der damals ausklingenden Wikingerzeit.
Hinzu treten nur noch zwei originale Stabkirchen außerhalb Norwegens.
Eine relativ kleine, doch originale Stabkirche erhebt
sich so im südwestschwedischen Dörfchen Hedared. Um
einiges größer und stattlicher ist die zweite originale Stabkirche, die nicht (mehr) in Norwegen steht, die „Stabkirche Wang“ bei Karpacz im polnischen Teil des Riesengebirges am Fuße der Schneekoppe. Jene „Stabkirche Wang“
aber ist das Vorbild – wenn auch nicht in allen Details –
der anno 1911 neu errichteten Stahnsdorfer Friedhofskapelle. Architekt Gustav Werner unternahm eine Dienstreise ins Riesengebirge, um sich mit der originalen Art,
Stabkirchen zu errichten, vertraut zu machen. Damals
hieß der Ort noch Krummhübel, gehörte zur Preußischen
Provinz Schlesien und war seit längerem ein beliebtes Ferienziel Berliner Sommerfrischler, etwa von Theodor Fontane. Die „Stabkirche Wang“ aber war eine viel bewunderte
Attraktion Krummhübels.
Seinem „Künstlerkönig“ Friedrich Wilhelm IV. von
Preußen (1795 bis 1861), der das Gotteshaus für knapp 500
Taler erwarb und für 25.000 Taler umsetzen ließ, hatte es
der Preuße Gustav Werner zu verdanken, dass er seine Studienreise nicht hoch in den Norden, in Norwegens Binnenprovinz Oppland nördlich von Oslo, unternehmen
musste. Denn aus diesem ebenso kargen wie schönen
Landstrich war die „Stabkirche von Wang“ im Jahre 1841
„ausgewandert“. Zu dieser Zeit sollte das alte Gotteshaus
der Gebirgsgemeinde Vang (Originalschreibweise) am
Vang-See abgerissen werden. Es hätte damit das Schicksal
der überwiegenden Mehrzahl aller mittelalterlichen Stabkirchen Norwegens geteilt, von denen man noch zur Reformationszeit im 16. Jahrhundert etwa 750 Gotteshäuser
zählte. Der Zahn der Zeit, aber auch das Manko, nicht
mehr groß und modern genug für eine damals wachsende
Christengemeinde zu sein, waren im 19. Jahrhundert und
davor für den drastischen Schwund der altehrwürdigen
Gotteshäuser verantwortlich.
Dennoch: Mit neun der insgesamt 28 original erhaltenen hochmittelalterlichen Stabkirchen Norwegens birgt
die Provinz Oppland heute noch einen wertvollen kunsthistorischen Schatz. Wenn auch die eigentlichen Touristenmagneten unter Norwegens Stabkirchen, etwa die
weltberühmten hölzernen Gotteshäuser zu Heddal in der
Provinz Telemark oder zu Borgund in Sogn og Fjordane, in
den Oppland benachbarten Provinzen liegen.
Dank des norwegischen Malers Johan Christian Clausen Dahl, der als Professor an der Dresdner Kunstakademie
lehrte und Wilhelm IV. zum Kauf bewegen konnte, wurde
das stattliche, reich mit Schnitzereien, etwa mit Drachenköpfen, verzierte Gotteshaus damals in Vang sorgsam in
seine Einzelteile zerlegt, verpackt und nach einigen Irrund Umwegen schließlich in Krummhübel – als späteres
Studienobjekt und Vorbild für die Stahnsdorfer Kirchhofkapelle – dem Original getreu wieder errichtet.
Übrigens: Nicht nur seiner besonderen Kirchhofkapelle wegen lohnt ein Besuch des Waldfriedhofes Stahnsdorf.
Persönlichkeiten wie der aus Sachsen stammende MilieuMaler Heinrich Zille, Elisabeth Baronin von Ardenne –
Vorbild für Fontanes Romanheldin „Effi Briest“ und Großmutter des Physikers Manfred von Ardenne, der lange in
Dresden lebte –, und Komponist Engelbert Humperdinck
liegen zu Fuße der Stahnsdorfer Stabkirche begraben.
Was wurde aus Ðani Maršan?
Warum prüfen wir das Herz?
Zu DDR-Zeiten gab es einen Sänger namens Ðani Maršan. Was ist aus
ihm geworden? (Die Frage stellte Gisela Hunger aus Lichtentanne.)
Wieso wird jemand auf „Herz und Nieren geprüft“? Wie kam diese Redewendung zustande? (Die Frage stellte Maria Grund aus Chemnitz.)
Ðani Maršan, geboren 1944 im kroatischen Zadow, war MarineOffizier, widmete sich schließlich aber seinem Steckenpferd: der
Musik. Ende der 1960er-Jahre gelang ihm im damaligen Jugoslawien eine beachtliche Sänger-Karriere, in den Nachbarländern
wurde Maršan ebenfalls bekannt.
Auch in der DDR traten Sänger aus den sogenannten Bruderländern auf, darunter aus Jugoslawien. Der Rundfunk und die
Plattenfirma Amiga produzierten Lieder mit Ljupka Dimitrovska,
Ivica Šerfezi und auch Ðani Maršan. Er sang unter anderen „Da,
wo du mit mir gehst“, „Lass alle Wälder singen“. Das bekannteste
Lied hieß: „Die Geschichte vom Kapitän John“. Einen ganz großen
Hit schaffte der Sänger in der DDR nicht, die ausländische Konkurrenz war groß. In der BRD blieb Maršan unbekannt. Nach der
politischen Wende tauchte sein Name hierzulande kaum noch
auf. Die Amiga-Box Nr. 30, 1995 veröffentlicht, trug den Titel „Hits
aus den Bruderländern“ und enthielt auch einen Maršan-Titel.
Ðani Maršan, der an mehreren internationalen Festivals teilnahm, blieb in seinem Heimatland Kroatien beliebt – nicht nur
als Schlagersänger, sondern auch als Liedinterpret. Erst kürzlich,
am 15. Mai 2015, trat er auf einer Gedenkveranstaltung auf, die in
Zusammenhang mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges stand.
Schon in der Bibel kommt
diese Wendung vor. In den
Psalmen 7, 10 lesen wir: „Laß
der Gottlosen Bosheit ein Ende nehmen, aber die Gerechten laß bestehen; denn du, gerechter Gott, prüfest Herz und
Nieren.“ Im „Grimmschen
Wörterbuch“ steht dazu: „in
übertragener
bedeutung
dient niere wie herz, leber
und lunge zu bezeichnung
des innern, des sitzes der leEin Herz als Drachen. FOTO: IMAGO benskraft und affecte.“ Damals galt das Herz als Sitz des
Verstandes, die Nieren als Ort
der Gefühlswelt. So drang die Wendung dann auch in die deutsche Sprache ein. Schon bei Gryphius (1616 bis 1664) ist zu finden:
„Die Andacht ließ sich spühren mit heilig-heißer Brunst und
steckte Hertz und Nieren durch keusche Flamme an.“ Wer also etwas auf Herz und Nieren prüft, prüft gründlich und umfassend.
Woher kommt die
„Ruhe im Karton“?
Wie kam die Redensart zustande? (Diese Frage
stellte Rainer Weißbach aus Chemnitz.)
Für die Entstehung der Wendung gibt es
keine seriösen Quellen, sie muss neueren
Datums sein. Dabei zeigt sich, dass, wenn
es sich nicht um eindeutige Zitate handelt,
der Ursprung einer Wendung selten genau
festzulegen ist. Viele Erklärungen erscheinen dann fragwürdig, auch bei „Ruhe im
Karton“. So soll die Wendung zurückgehen
auf die chinesische Ein-Kind-Politik zur
Kontrolle des Bevölkerungswachstums. Eine Folge war, dass es in den Städten durch
die fehlenden Kinder ruhiger wurde, auch
in der chinesischen Provinz Kanton, es war
Ruhe in Kanton. Diese Wendung soll abgewandelt ins Deutsche gekommen sein: Aus
dem fremden Wort „Kanton“ wurde das bekannte deutsche „Karton“. Solche Anlehnungen an deutsche und somit bekanntere
Wörter sind relativ häufig.
LESEN-SEHEN-HÖREN
Freitag, 3. Juli 2015
Tragikomischer WG-Versuch
VON GISELA PELZ
Freie Presse
Eine Wahrheitsfindung
D
ass Katja Altenhoven unterhaltsam schreiben kann,
hat die studierte Journalistin mit mehreren Romanen bewiesen, denn von ihr wurden unter anderem Namen bereits mehrere Bücher veröffentlicht. Nun wandte sie
sich einem Thema zu, das in der Gegenwart häufig diskutiert wird: Wie
bewältigt man das Älterwerden und
die damit verbundene Einsamkeit
nach dem Verlust des Ehepartners?
Martin, der Ehemann der 45-jährigen Renée, kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Nun muss
sie irgendwie allein zurechtkommen. Ihre beiden erwachsenen Kinder gehen eigene Wege und vermögen ihr nur bedingt beizustehen.
Doch sie hat verlässliche Freunde.
Alles fabelhafte Charaktere mit liebenswürdigen Macken und meistens völlig uneigennützig in ihrem
Handeln. Weil sich diese Figuren
aber in keiner Weise verändern, erscheint ihre Gestaltung als zu oberflächlich, beziehungsweise man vermisst ihre tiefere psychologische
Ausformung.
In den Wochen des Trauerns entwickelt Renée eine Idee. Sie entschließt sich, ihre große Eigentumswohnung nicht zu verkaufen, sondern ihre Freunde zu bitten, mit ihr
eine Ü40-Wohngemeinschaft zu
gründen. Unterstützt wird Renée zunächst von Michael, alleinstehend,
ein wenig chaotisch und praktischerweise Hausarzt. Er verehrt sie
VON KLAUS WALTHER
M
NEOKLASSIK
HARDCORE
Kulisse mit Spitzen
Fast alles beisammen
Der Trick, gewaltige Bilder mit sanfter Musik zu bremsen und dabei auf
tieferer Ebene zu intensivieren,
funktioniert immer wieder. So auch
im preisgekrönten ExperimentalWuchtwerk „Victoria“, das der deutsche Regisseur Sebastian Schipper
in nur einer Einstellung drehte und
das der Musik des Berliner Pianisten
Nils Frahm viel verdankt. Als allein
stehender Soundtrack, erschienen
bei Erased Tapes Records, können
die ambienten Klanglandschaften
nicht ganz so überzeugen: Wird es
lautmalerisch, ist es eher reine
Klangkulisse, da hat Frahm schon
Besseres im Soundkosmos erspürt.
Bei „richtigen“ Songs wie „The Shooting“ oder „Our Own Roof“ orientiert sich der sonst so selbstbewusste
Frahm dagegen überraschend stark
an Ólafur Arnalds. So sind wunderschöne Miniaturen entstanden, nur
eben weniger eigene. Die Akkordeonstücke „Nobody Knows Who You
Are“ und „Pendulum“ ragen allerdings heraus! (tim)
Schlicht mit dem Bandnamen haben die kalifornischen MelodieHardcorler Being As An Ocean ihr
drittes Album betitelt – die Platte
soll der talentierten, bisher aber
noch etwas unauffälligen Band in
der Metalcore-Szene zur verdienten
nächsten Stufe verhelfen. Dazu
zieht das Quintett alle zur Verfügung stehenden Register: Die ruhigen Post-Core-Passagen sind ausgefuchst, anspruchs- und stimmungsvoll, es gibt dezente, ausgesprochen
geschmackvolle Elektronik-Spielereien, und die Hardcore-Passagen haben einerseits mehr raue Kante als
bisher, sind aber auch kontrollierter,
effektiver, weniger nervös. Dem Hörer obliegt es nun nur noch, sich die
Platte mit möglichst vielen Durchgängen ein wenig schön zu hören,
denn die Kompositionskunst der
sehr sympathischen Gruppe ist
nach wie vor nicht die allerbeste –
den Stücken fehlen einfach zu oft
die nötigen Aha-Effekte, seien sie
nun melodisch oder freakig ... (tim)
Zeitreise mit dem
Kleinen aus Zwickau
FOTO: ULF MAUDER/DPA
Schildert die „Schützengrabenwahrheit“: Daniil Granin.
Ein erschreckendes und
bisher unbekanntes Bild
eines Krieges zeichnet der
russische Autor Daniil
Granin in seinem großen
Roman „Mein Leutnant“.
MUSIK
SACHBUCH
Dreieinhalb Meter lang, anderthalb
Meter breit und 615 Kilogramm
schwer – der Trabi ist nicht gerade
ein Bolide, doch der Kleine aus Zwickau hat eine erstaunliche Geschichte hingelegt. Tobias Stregel
hat dem „Volkswagen der DDR“, der
es für viele zum Kultstatus gebracht
hat, ein Bändchen gewidmet, das das
Phänomen rundum beleuchtet. Er
lässt die Trabantenkolonne vorbeiziehen – von der Planung bis hin
zum Abgesang und einem Konzeptmodell als Elektrogefährt. Dabei
streift er Produktionsdaten, Bestellmechanismus, Freude und Ärger der
Besitzer des Kleinwagens mit dem
geschwungenen S auf der Motorhaube, die meist noch selbst an ihm
herumschrauben konnten. Dies ist
eine kleine, unterhaltsam geschriebene und von Zuneigung geprägte
Zeitreise voller technischer und historischer Details. (ut)
Katja Altenhoven: „Willkommen
zuhause!“. Berlin Verlag. 336 Seiten. 19,99 Euro. ISBN 978-3-82701189-3.
noch immer, obwohl sie Martins
Frau wurde, der obendrein sein
Freund war. Alle Freunde beschließen, zwei Wochen Urlaub in einem
Haus in der Uckermark zu verbringen, um zu testen, ob ihr Projekt zukunftstauglich ist. Dabei müssen sie
feststellen, dass man viel planen
kann, aber das Leben oft andere Wege weist.
Katja Altenhoven hat einen Unterhaltungsroman geschrieben, dessen Handlung geradlinig verläuft
und dadurch leicht lesbar ist. Die
Handlung entbehrt nicht der Situationskomik und birgt zweifelsfrei
tragische Momente. Deshalb findet
der Roman sicherlich seine Leser.
Schade nur, dass dieses brisante Thema nicht tiefer ausgelotet und Konflikte geglättet wurden.
B7
anchmal braucht es ein
ganzes Leben, den Weg
zu sich selber und seiner
Wahrheit zu finden. Vielleicht trifft
dies auf den russischen Schriftsteller
Daniil Granin zu, von dem gerade
ein neues Buch auf Deutsch erschienen ist: „Mein Leutnant“, die Geschichte des vergangenen und
manchmal schon vergessenen Krieges, seine eigene Geschichte, die er
als Soldat im Zweiten Weltkrieg erlebte. Heute ist Granin 96 Jahre alt,
und erst nach diesem langen Leben
findet er die vielschichtige Wahrheit des Krieges, der ihn nicht losgelassen hat.
Begonnen hat Daniil Granin in
den Fünfzigerjahren als sowjetischer Autor, der auf die Ideologie
und die Hoffnungen seiner Zeit vertraute. „Bahnbrecher“ hieß der Roman, der diesen Anfang bestimmte.
Bald schon gehörte er zu den jungen
Schriftstellern, die in der Zeit des
Tauwetters, des Aufbruchs aus den
ideologischen Fesseln Aufsehen erregten. Auch wir lasen damals die
Geschichte, mit der er sein eigentliches Werk ganz programmatisch begann, „Die eigene Meinung“ (1956),
und in diesem Geist „Dem Gewitter
entgegen“ (1963). Bei einem seiner
Besuche in der DDR, bei Gelegenheit
einer Begegnung mit ihm, schrieb er
mir in dieses Buch „Schreiben Sie
immer die Wahrheit, lieber Freund“.
Heute, bei der Lektüre des Romans „Mein Leutnant“, erscheint
dies wie eine Selbstverpflichtung,
ein Wegweiser, dem er nun bis in
sein hohes Alter gefolgt ist. Was ist
das für ein Buch? Granin erzählt mit
deutlich autobiografischem Akzent
seine Kriegszeit, die Geschichte des
Leutnants, der er selber war, der aus
den unbeschwerten Leningrader Jugendtagen plötzlich in das Grauen
des Krieges gerät. Und während seine früheren Bücher, die dieses Thema immer wieder umkreisen, sozusagen die historische Wahrheit erzählen, bewegt sich dieses Buch in
den Niederungen der grauenhaften
Blutschlacht. Granin schildert, wie
er selber schreibt, die „Schützengrabenwahrheit“.
Granin erzählt nun nicht mehr
die heroische Geschichte der Vertei-
Daniil Granin: „Mein Leutnant“.
Übersetzt von Jekatherina Lebedewa. Aufbau-Verlag. 329 Seiten. 19,95
Euro. ISBN 978-3-351-03591-4. Bücher können bei der „Freien Presse“
bestellt werden.
diger von Leningrad, sondern die
Unsinnigkeit dieser Kriegshandlungen, die Versäumnisse, die Verwirrungen. Es ist ein chaotisches Unternehmen, das schließlich doch dazu
führte, dass trotz der langen Zeit der
Blockade der Sieg der Faschisten verhindert wurde – bezahlt mit dem
Tod vieler Menschen.
Das Ergreifende dieses Buches ist
eben seine Wahrhaftigkeit, die sich
in der Erkundung so vieler Situationen und Handlungen zeigt. Granin
schreibt: „Unser Krieg war ungeschickt, unsinnig, aber das wurde
nicht gezeigt und darüber wurde
nicht geschrieben. Unser Krieg war
ein anderer.“ Ja, dieser Krieg war anders, als er in der offiziellen Geschichtsschreibung oft erscheint.
Gegen Ende des Buches schildert
Granin, wie er viele Jahre nach dem
Krieg bei der Eröffnung eines deutschen Soldatenfriedhofes einem
deutschen Offizier begegnete, der
vor dem Krieg als Pilot in der Sowjetunion ausgebildet worden war. Und
sie stellten fest, dass sie sich im Krieg
im gleichen Abschnitt gegenübergestanden hatten. Nun zeigte der
„Leutnant“ dem ehemaligen Feind
seine Stadt, und noch einmal beschworen sie im Gespräch jenen vergangenen Krieg.
Helmut Schmidt hat dem Roman
ein Vorwort geschrieben, es zeigt die
Lebenserfahrung des alten Soldaten,
der auf die Lebenswahrheit der anderen Seite trifft. Und der Roman
wird plötzlich auch zu einem Buch,
das unsere Gegenwart meint. Die Leser sind angehalten, nachzudenken
über diese Wahrheit, die Schmidt
formuliert: „Ohne Russland kann es
in Europa keinen Frieden geben.“
Ein Stück Literatur, eine Wahrheitsfindung, ein großer Roman.
Tobias Stregel: „Das kleine TrabiBuch“. Monsenstein & Vannerdat.
124 Seiten, 123 Abbildungen.
8,50 Euro. ISBN 978-3-942153-25-6.
RATGEBER
Gärtnern wie
Großmutter
Gärtnern – das liegt gerade wieder
voll im Trend. Doch wie stellt man
es als Anfänger an, dass die Pflanzen
gedeihen und die eigene Ernte gelingt? Am besten ist es, Großmutters
wertvollen Erfahrungsschatz zu
nutzen. Andrea Kern hat in ihrem
Buch „Gärtnerwissen aus alter Zeit“
zusammengetragen – Bewährtes
rund um alle wichtigen Arbeiten im
Nutz- und Ziergarten, gegliedert
nach den Tätigkeiten Säen, Pflanzen, Düngen, Pflegen, Ernten und
mit dem Thema Pflanzenschutz. (fp)
Andrea Kern: „Gärtnerwissen aus
alter Zeit“. Blv. 128 Seiten, 126
Farbfotos, 12 Zeichnungen. 9,99
Euro. ISBN 978-3-8354-1150-0. In
den Geschäftsstellen der „Freien
Presse“ erhältlich.
» www.freiepresse.de/shop
FILME
DRAMA
DRAMA
KOMÖDIE
Von Rassenhass,
Hoffnung und Protest
Von Menschen
und Maschinen
Beißende
Gesellschaftssatire
Die rassistischen Morde an Afroamerikanern in den USA zeigen, dass tödlicher
Hass und Diskriminierung aufgrund der
Hautfarbe keineswegs Geschichte sind.
Von der Ikone der Bürgerrechtsbewegung
der 60er-Jahre, Martin Luther King, erzählt
das Drama „Selma“ (2014). Die erste Filmbiografie über den ermordeten ProtestWortführer erzeugt mit leisen Tönen einen Orkan. David Oyelowo strotzt in der
Hauptrolle vor subtiler Kraft. Es ist ein inspirierender Film über einen großen Mann
und eine Zeit des Aufbruchs. Einer, der erschreckend deutlich macht, dass die Probleme von 1965 nicht gelöst sind. (tsch)
Als Leiter einer Gruppe von Wissenschaftlern, darunter auch die selbstbewusste Joan Clarke (Keira Knightley), baute Alan
Turing im Zweiten Weltkrieg den ersten
Computer der Welt, um die deutsche Verschlüsselungsmaschine Enigma zu knacken. „The Imitation Game – Ein
streng geheimes Leben“ (2014) porträtiert das Genie sowie eine Zeit, in der Homosexualität verfolgt und bestraft wurde
und Frauen in eng geschnürte Rollenkorsetts schlüpfen mussten. Doch leider
bleibt der Ausstattungsfilm an der Oberfläche und verhindert tiefere Erkenntnisse. (tsch)
Selbstüberzeugte „Helikopter-Eltern“ einer vierten Klasse in Dresden sehen den
Übergang ihrer Sprösslinge ins Gymnasium gefährdet und marschieren zum Treffen mit der Klassenlehrerin (Gabriela Maria Schmeide) auf, um sie zu stürzen. Jessica Höfel (grandios: Anke Engelke), die
knallharte Karrierefrau, hat sich zur Wortführerin der besorgten Eltern aufgeschwungen. Mit Geschick gibt Sönke
Wortmann in „Frau Müller muss weg“
(2014) Einblicke in das Leben der überforderten Erziehungsberechtigten. Ein bissig-witziges, jedoch auch nachdenklich
stimmendes Kammerspiel. (tsch)
Selma Studiocanal. DVD,
Blu-ray, VoD. Regie: Ava
DuVernay. Laufzeit: 128
Minuten.
Handlung:
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Darsteller:
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The Imitation Game Universum. DVD, Blu-ray,
VoD. Regie: Morten Tyldum. Laufzeit: 114 Min.
Handlung:
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Darsteller:
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Frau Müller muss weg
Highlight/Constantin.
DVD, Blu-ray, VoD. Regie:
S. Wortmann. L.: 87 Min.
Handlung:
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Darsteller:
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B8 Freie Presse
KINDER & CO
Freitag, 3. Juli 2015
Kosmonaut mit Rekord
Hunde nicht im Auto lassen Abschied lässt viele kalt
Das hat vor ihm noch keiner geschafft! Der
Kosmonaut Gennadi Padalka hat im All
einen Rekord aufgestellt. Er ist nun der
Mensch, der die längste Zeit im Weltraum
verbracht hat.
Gennadi Padalka kommt aus Russland.
Astronauten aus diesem Staat werden auch
Kosmonauten genannt. Derzeit ist der
Kosmonaut Gennadi Pa- 57-Jährige in der ISS. Die Abkürzung steht
dalka.
FOTO: NASA/DPA
für International Space Station (auf
Deutsch: Internationale Raumstation). In der ISS leben Astronauten immer mehrere Monate lang, bevor sie auf die Erde zurückkehren. Sie machen dort Experimente, um mehr über das All und unseren Planeten herauszukriegen.
Gennadi Padalka hat im All nun einen Rekord aufgestellt. Er ist
der einzige Mensch, der so viel Zeit dort oben verbracht hat. Er kam
nun auf insgesamt 803 Tage. Er hat die Zeit nicht am Stück im All
verbracht. Bisher ist er fünf Mal in den Weltraum gestartet. (afk)
In diesen Tagen ist es heiß in Deutschland.
Hunde dürfen bei dieser Hitze nicht allein
im Auto bleiben. Warum?
Viele Hundebesitzer lassen ihren Vierbeiner im Auto, wenn sie kurze Besorgungen
machen. Bei Hitze aber müssen sie dies lassen. Denn an einem warmen Tag kann sich
das Auto schnell stark aufheizen. Bis zu
Hunde brauchen bei Hit- 70 Grad Celsius können erreicht werden.
ze Erfrischung. FOTO: DPA
Hitze entsteht selbst dann, wenn das Auto
im Schatten steht oder die Fenster ein Stück aufgelassen werden.
Hunde können bei solch einer Hitze im Auto ihre Körpertemperatur nicht mehr regulieren. Sie haben nicht so viele Schweißdrüsen
wie wir. Unser Körper regelt über das Schwitzen unsere Temperatur. Wenn der Schweiß auf unserer warmen Haut verdampft, kühlt
uns das ab. Wird Hunden zu heiß, hecheln sie. Doch das reicht
nicht, um die Hitze im Auto zu überstehen. Die Organe der Hunde
können so großen Schaden nehmen, dass sie sterben. (afk)
Luchsohr und
die Prüfung
Die Geschichte in dem Buch
„Dem Mammut auf der Spur“
spielt in einer Zeit, die weit zurückliegt. Es ist die Eiszeit vor
40.000 Jahren. Der Junge Luchsohr soll bald die Prüfung zum
Jäger machen. Allerdings fragt
er sich, wie er ein guter Jäger
werden soll. Denn mit seinem
Speer trifft er ständig daneben.
Doch dann steht ihm ein großes
Abenteuer bevor. In dem Buch
gibt es neben der Geschichte
über Luchsohr auch Kästen mit
vielen Wissens-Informationen,
zum Beispiel wie Kinder in der
Eiszeit lebten, warum die
großen Tiere in der Eiszeit
ausstarben und was Spuren
verraten. (kl)
Franziska Gehm: „Dem Mammut
auf der Spur“. Dtv-Junior. 6,95
Euro. ISBN: 978-3-423-71635-2. Die
Bücher auf dieser Seite sind bei
der „Freien Presse“ bestellbar.
Jeder Zweite teilt Dinge mit anderen
Kinder borgen sich manchmal ein Spiel
oder ein Buch aus. Auch viele Erwachsene
machen das. Fachleute haben das jetzt
untersucht. In dieser Woche haben sie
gesagt, was sie herausgefunden haben.
D
ie Fachleute haben einen Begriff für das
Teilen und Tauschen. Sie sprechen von
Share Economy. Damit ist gemeint, dass
nicht jeder alles selbst kaufen und besitzen
muss. Man kann Dinge nutzen, indem Menschen sich
etwas teilen oder tauschen. Sie leihen sich das Auto
zum Beispiel von anderen aus. Oder sie schlafen im
Urlaub in einer Privatwohnung anstatt im Hotel. Auch
Kleider, Musik oder Bücher können mehrere Menschen
gleichzeitig nutzen, indem geteilt wird.
Die Fachleute haben Forscher eine Umfrage zu dem
Thema machen lassen. Dabei ist herausgekommen,
dass jeder zweite Deutsche in den vergangenen beiden
Jahren mindestens ein Angebot genutzt hat, bei dem
sich Menschen etwas geteilt haben. Häufig finden die
Leute über das Internet zusammen.
Die Fachleute sagen, dass in Deutschland gern geteilt
und getauscht wird. In den USA macht das zum Beispiel nur jeder Fünfte. Dort ist das nicht so angesagt. Allerdings sind bei uns mehr Menschen bereit, etwas auszuleihen als zu verleihen. Nur gut jeder Dritte in unserem Land hat schon einmal sein Auto oder etwas anderes zum Tausch oder Verleihen angeboten.
Die Menschen können nicht nur Dinge teilen. Sie
können beispielsweise auch ihr Wissen tauschen. Wer
gut Lampen aufhängen kann, bekommt im Gegenzug
zum Beispiel Hilfe am Computer.
Die Fachleute sagen, dass die Menschen Geld sparen
können, wenn sie tauschen und teilen. Es muss aber
auch geschaut werden, dass alles sicher abläuft.
Was passiert beispielsweise bei einem Unfall? Wie sauber geht es zu? Experten sagen, dass hier genau hinge-
schaut werden muss. Denn mitunter bieten auch
Firmen ihre Leistungen an, die bestimmte Vorgaben
umgehen wollen. Außerdem werden viele Daten wie
Wissensspaß: Die Grüne Stinkwanze
I
m Sommer kannst du besonders viele Tiere und Pflanzen
in der Natur beobachten. Um
den Überblick nicht zu verlieren, hilft dir „Mein KosmosBuch Natur“. Es listet 150 wichtige einheimische Tiere und
Pflanzen auf. Hier ein Beispiel.
Die Grüne Stinkwanze
Sicher hast du das schon mal erlebt: Du pflückst eine Himbeere, steckst sie dir in den Mund
und spuckst sie wieder aus, weil
sie eklig schmeckt. Dann hat
vor dir eine Stinkwanze an dieser Frucht genascht. Sie hat ihren spitzen Stechrüssel in die
Himbeere gesteckt und den Saft
getrunken. Mit ihren Stinkdrüsen hat die Wanze den Geschmack der Frucht verdorben.
Die Grüne Stinkwanze ist
1 bis 1,5 cm lang. Sie ist die
größte heimische Wanze und
lebt an Waldrändern, auf Wiesen und in Gärten.
Stinkwanzen besprühen ihre
Feinde gezielt mit stinkenden
Sekreten. Das kann dir auch
Eine Grüne Stinkwanze nach ihrer
letzten Häutung.
FOTO: IMAGO
FOTO: IMAGO
Nicht jeder muss immer alles besitzen. Auch Bücher lassen sich prima ver- und ausleihen.
passieren, wenn du eine anfasst
und sie sich bedroht fühlt.
Im Frühjahr legen die Weibchen ihre Eier, die wie winzige
grüne Tischtennisbälle aussehen, auf die Unterseite von Blättern. Bald schlüpfen die Larven,
die noch keine Flügel haben.
Um wachsen zu können, müssen sich die Larven mehrmals
häuten. Denn wie alle Insekten
haben auch Wanzen einen festen Hautpanzer. Bei der Häutung schlüpfen sie aus dem alten Hauptpanzer heraus. Unter
diesem hat sich schon der neue
gebildet. Er ist aber noch weich.
Die Larven pumpen sich auf.
Wenn dann der neue Panzer
hart geworden ist, sind die Larven größer als vorher. Wanzenlarven häuten sich fünf Mal.
Erst bei der letzten Häutung bekommen sie Flügel.
zum Beispiel Name, Adresse und andere Dinge erfasst.
Auch hier muss klar sein, was damit gemacht werden
darf. (afk)
Suchspaß: Acht Fehler
Und wie kann man eine
Wanze von einem Käfer unterscheiden? Zwei Merkmale helfen dir, beide Insektengruppen
zu erkennen: Nur Wanzen haben einen Stechrüssel, den sie
nicht einziehen können und
der wie ein langes Rohr auf ihrem Bauch liegt. Du kannst ihn
sehen, wenn du eine Wanze von
der Seite anschaust. Nur bei Käfern kannst du deutlich die beiden harten Deckflügel erkennen, die den Rücken bedecken.
Der Rücken der Wanzen scheint
aus mehreren Teilen zu bestehen. (kl)
aus: B. Oftring: „Mein
Kosmos-Buch Natur –
Die 150 wichtigsten
einheimischen Tiere
und Pflanzen“. Kosmos.
12,99 Euro. ISBN: 9783-440-14069-7.
Das obere Bild
unterscheidet
sich von dem
unteren durch
acht Veränderungen. Welche sind es?
Lösung:
Hauswand,
Gardine, Gras,
Stein rechts
vom Hut, Ärmel links,
Knopf, Armband, Socke.
BUCHTIPP
Das wird Fernsehmann Stefan Raab nicht
gefallen: Die meisten Zuschauer werden
ihn nicht vermissen.
Stefan Raab ist seit Jahren im deutschen
Fernsehen zu sehen. Er hat bei Pro Sieben
neben der Unterhaltungssendung „TV Total“ auch die Spielshow „Schlag den Raab“
und zum Beispiel die „Wok-WM“ überNoch ist er im TV: Stefan nommen. Im Juni hat der Moderator angeRaab.
FOTO: DPA
kündigt, dass damit bald Schluss sein soll.
Stefan Raab will Ende des Jahres aufhören. Er wird dann nicht
mehr im Fernsehen zu sehen sein.
Eine Zeitschrift hat Forscher beauftragt, die Zuschauer dazu zu
befragen. Sie wollte wissen, ob sie den Fernsehmann vermissen
werden. Das Ergebnis: An drei von vier Zuschauern geht der Abschied spurlos vorüber. Lediglich jeder Fünfte sagt, dass er Stefan
Raab vermissen wird. Aber: Unter den 14- bis 29-Jährigen sagt jeder
Dritte, dass Stefan Raab fehlen wird. (afk)
WISSENSWERT Meisterbrief soll Beruf des
Kosmetikers aufwerten Seite 2
AUS- &
WEITERBILDUNG
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3. JULI 2015
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Anzeigensonderveröffentlichung
NACHGEFRAGT Image der Zeitarbeit wandelt sich Seite 13
ENGAGIERT Privates Berufsschulzentrum
lässt junge Leute nicht hängen Seite 14
FOTOS: ANDREAS SEIDEL/OBEN: STARUSH/FOTOLIA
FREITAG
NACHHALTIG Weiterbildung für Pioniere der
Elektromobilität Seite 9
Sie sind am Zug
Mit guter Qualifizierung Karriere machen
SEITE 2
AUS- & WEITERBILDUNG
FREITAG, 3. JULI 2015
ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG
Meisterbrief soll Beruf aufwerten
QUALIFIZIERUNG Chemnitzer Obermeister Jörn Lüdecke spricht von deutlichem Qualitätsgewinn für Kosmetikbranche
S
eit drei Tagen ist sie gültig,
die Prüfungsordnung für
Kosmetikmeister.
Branchenvertreter hatten hierzulande
schon lange darauf gewartet,
schließlich können Kosmetiker –
das Absolvieren der entsprechenden Weiterqualifizierung vorausgesetzt - aufgrund der neuen Verordnung in Zukunft den Meistertitel erwerben. „Das ist ganz klar
ein Qualitätsgewinn für den Beruf“, freut sich Jörn Lüdecke,
Obermeister der Friseur- und
Kosmetik-Innung Chemnitz. Im
Bildungszentrum der Innung an
der Waldenburger Straße startet
am 9. September der erste Meisterkurs. Noch gibt es freie Plätze.
Der Meisterkurs wird in Vollund Teilzeit angeboten. „In der
Vollzeitvariante werden die Teilnehmer ein halbes Jahr lang an
vier Tagen in der Woche unterrichtet. Die Teilzeitvariante gibt es
mit einer oder zwei Unterrichtseinheiten pro Woche, der Kurs
dauert dann zwei beziehungsweise ein Jahr“, sagt der 33-Jährige.
Die Meisterprüfungsverordnung
orientiert sich nach Angaben des
Zentralverbandes des Deutschen
Handwerks an dem breiten und
Wenn Kosmetikerinnen und Kosmetiker einen Meistertitel vorweisen können, sei das auch ein Qualitätsgewinn für die Kunden, heißt es bei der Friseur- und Kosmetik-Innung Chemnitz. FOTO: STARUSH/ FOTOLIA
kundenorientierten Dienstleistungsspektrum der Kosmetikbetriebe, das von der Entwicklung
individueller Behandlungs- und
Pflegekonzepte über die kosmetische Hand- und Fußpflege bis hin
zu apparativen kosmetischen Behandlungen reicht. Neben der
vertiefenden Vermittlung fachlicher Kompetenzen liefert die
Meisterausbildung aber auch das
notwendige kaufmännisch-betriebswirtschaftliche Rüstzeug für
die erfolgreiche Gründung und
Leitung von Kosmetikbetrieben.
Zudem kann die Ausbildereignunsgprüfung abgelegt werden.
Jörn Lüdecke erwartet deshalb
auch einen Schub für die ganze
Branche. Denn seit 2003 gibt es
für Kosmetiker zwar eine duale
Ausbildungsordnung, die Vermittlung der Fachkenntnisse bei den
Kosmetikern direkt in den Instituten vor Ort gestaltet sich allerdings schwierig. „Die meisten
Kosmetikerinnen und Kosmetiker
arbeiten in Kabinen an den Kun-
dinnen und Kunden. Da ist es natürlich nicht ganz einfach, noch
einen Azubi mit reinzunehmen,
weshalb die Ausbildung meist nur
von den großen Instituten gestemmt wird“, sagt Jörn Lüdecke.
Darüber hinaus gibt es die entsprechenden Angebote privater
Bildungsträger.
Weil es sich beim Kosmetiker
um ein handwerksähnliches Gewerbe handelt, ist für die Eröffnung eines eigenen Geschäftes
kein Meisterbrief notwendig. „Für
den Kunden macht es aber schon
einen Unterschied, ob derjenige,
der an seinem Gesicht arbeitet,
nur einen Crashkurs von ein paar
Wochen besucht hat oder ob er
drei Jahre lang die Schulbank gedrückt hat“, sagt Jörn Lüdecke.
Die Meisterprüfung sei deshalb
auch ein Qualitätssiegel, für das
es unter den Kosmetikerinnen
und Kosmetikern der Region ein
großes Interesse gebe.
Sollten Kunden zwischen Rügen und dem Fichtelberg beim
Kosmetikbetrieb ihres Vertrauens
schon heute einen Meistertitel an
der Wand hängen sehen, so ist
das keine Fälschung. In der ehemaligen DDR gab es diesen Meistertitel, nach der Wende verschwand die Weiterbildung. „Dass
gerade in Zeiten, in denen in der
Europäischen Union der Meistertitel in Frage gestellt wird, diese
Qualifizierung wieder möglich ist,
ist ein großer Erfolg“, freut sich
Jörn Lüdecke.
WEITERE INFORMATIONEN zum Meisterkurs gibt es bei der Friseur- und Kosmetik-Innung Chemnitz unter der Rufnummer
0371/671398 und per Mail unter der Adresse
[email protected].
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AUS- & WEITERBILDUNG
FREITAG, 3. JULI 2015
SEITE 3
ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG
Gut vorbereitet ins Studium starten
ENGAGIERT Hochschule Mittweida hat Erfolg mit speziellen Kursen – Weiterbildungsangebote werden gut nachgefragt
D
er Studienvorbereitungskurs für Berufstätige hat
zu einer deutlichen Senkung der Abbrecherquote im berufsbegleitenden Studium geführt. Das sagte jetzt Gerhard
Thiem, Prorektor für Forschung
und Entwicklung an der Hochschule Mittweida.
Die Kurse wurden vor sechs
Jahren innerhalb eines vom Europäischen Sozialfonds geförderten
Projektes eingeführt und finden
seitdem jährlich zwischen Dezember und Juni und bei Bedarf kurzfristig als Kompaktkurs im September statt. Der Kurs richtet sich
an unterschiedliche Zielgruppen.
„Für Personen ohne Hochschulzugangsberechtigung dient er der
Vorbereitung auf die Hochschulzugangsprüfung, die jährlich im
Juni stattfindet“, sagt der Prorektor. Hauptzielgruppe sind seit einigen Jahren aber vor allem
Meister, Techniker und andere
Studieninteressenten, die nach
einer längeren „Qualifizierungspause“ ihr Wissen wieder auffrischen möchten, um das anschließende Studium gut zu meistern.
An Berufstätige richtet sich
auch das Fernstudium Industrial
Engineering, das Facharbeitern,
Meistern oder Technikern mit den
wählbaren Fachprofilen Energie,
Automation oder Mechatronik ein
praxisnahes
Ingenieurstudium
verspricht. „In den Vertiefungsprofilen Automation und Mechatronik wird der Student mit den
aktuellen Steuerungssystemen
des Industrie-4.0-Zeitalters vertraut gemacht. Das Profil Energie
stellt neben den modernen Energietechnologien vor allem modernes Energiemanagement in Verbindung mit energiewirtschaftlichen Aspekten in den Mittelpunkt“, sagt Gerhard Thiem. Die
Präsenzveranstaltungen finden
an den Wochenenden, die Prüfungen und Praktika in Blockwochen am Semesterende statt. Für
berufstätige Studierende sei das
in der Tat eine Herausforderung,
aber die Erfolgsquote bestätigt
die Studierbarkeit. „Die ersten
Absolventen haben 2014 das Studium erfolgreich beendet, einige
belegten sogar den gleichnamigen weiterführenden Diplomaufbaustudiengang. Man spürt sehr
deutlich den Willen der schon etwas lebenserfahreneren Studierenden, neben dem Beruf noch
einen akademischen Abschluss zu
erwerben, da viele der Studierenden bereits im Berufsleben auf
Stellen mit Hochschulqualifizierung tätig sind oder ihnen ihr Arbeitgeber eine solche in Aussicht
stellt“, sagt Gerhard Thiem. Die
Hochschule unterstütze die Teilnehmer auf mehreren Ebenen,
bei der didaktischen Gestaltung
der Vorlesungen und Übungen,
durch
E-Learning-aufbereitete
Lehrmaterialen sowie eine inten-
Gerhard
Thiem
Prorektor
in Mittweida
FOTO: PRIVAT
sive Studienbegleitung.
Großes Interesse spürt die
Hochschule auch am Weiterbildungsmaster „Nachhaltigkeit in
gesamtwirtschaftlichen Kreisläufen“. „Bei uns stehen derzeit zahlreiche Interessenten vor der Tür,
die sich meist aus der konkreten
beruflichen Situation heraus mit
Aspekten der Nachhaltigkeit im
Beruf zukünftig verstärkt ausein-
Mit einem speziellen Weiterbildungsangebot werden Berufstätige
an der Hochschule Mittweida in Sachen Nachhaltigkeit fit gemacht.
FOTO: DOC RABE MEDIA/FOTOLIA
andersetzen müssen. Unser Angebot wird diesen Wünschen der
Interessenten auf mehrere Arten
gerecht“, sagt Gerhard Thiem. Jedes Semester des Studiums habe
spezifische Schwerpunktsetzungen. Im ersten Semester werden
die theoretischen Grundlagen der
Nachhaltigkeit vermittelt, im
zweiten beschäftigen sich die
Teilnehmer mit Methoden und
Verfahren zum nachhaltigen Arbeiten. Das dritte Semester bietet
individuelle Vertiefungsangebote
und neueste Entwicklungstendenzen. Im Abschlusssemester
setzt der Studierende an einer
Aufgabenstellung aus seiner beruflichen Praxis das erworbene
Gesamtwissen zur Nachhaltigkeit
in seiner Masterthesis um.
» www.hs-mittweida.de
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AUS- & WEITERBILDUNG
SEITE 4
FREITAG, 3. JULI 2015
ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG
Die Steuern im Blick
NACHWUCHSFÖRDERUNG Mit der eigenen Beratungsstelle Sprung in die Selbstständigkeit wagen
D
as deutsche Steuersystem
ist eines der kompliziertesten der Welt. Dieser
Umstand wird sich auch in den
kommenden Jahren kaum ändern, ganz im Gegenteil: Immer
neue Gesetze und Verordnungen
sorgen dafür, dass immer weniger Normalbürger die Materie
durchschauen.
Entsprechend
groß ist der Bedarf der Arbeitnehmer an Beratungsstellen wie
sie etwa der Lohnsteuerhilfeverein Vereinigte Lohnsteuerhilfe
(VLH) anbietet.
Die Regionalbevollmächtigten
in Chemnitz, Zwickau, Mittelsachsen und dem Erzgebirge machen
jungen Leuten deshalb jetzt ein
tolles Angebot. „Wir unterstützen
Berufsanfänger beim Aufbau einer eigenen Beratungsstelle
durch einen Mentor, durch Büround Werbematerial, bei Computerproblemen und Steuerfragen“,
sagt Joachim Leisker, Regionalbevollmächtigter der VLH für das
Erzgebirge. In der Regel werden
drei Jahre Berufserfahrung im
steuerlichen Bereich vorausgesetzt, um sich mit einer Beratungsstelle selbstständig machen
zu können. „Wir können unseren
eigenen Nachwuchs nicht selbst
ausbilden. Aber junge Leute mit
einer abgeschlossenen kaufmännischen Ausbildung können in einer größeren Beratungsstele fit
für die Arbeit als Beratungsstellenleiter gemacht werden“, sagt
Joachim Leisker. Eine zuvor absolvierte Ausbildung etwa als
Steuerfachgehilfe bei einem Steuerberater sei für die Weiterqualifizierung vorteilhaft, aber nicht
zwingend. „Viel Wichtiger ist uns
der Wille der jungen Leute, sich
nach dem Anlernen mit einer Beratungsstelle selbstständig machen zu wollen“, sagt Joachim
Leisker.
DER LOHNSTEUERHILEFVEREIN Vereinigte Lohnsteuerhilfe wurde 1972 gegründet. In mehr als 2800 Beratungsstellen
werden bundesweit mehr als 850.000 Mitglieder betreut.
» www.vlh.de
Für die Beratung von Arbeitnehmern zu allen Fragen rund um die
Einkommenssteuer qualifiziert die Vereinigte Lohnsteuerhilfe jetzt
interessierte zu Beratungsstellenleitern.
FOTO: ALEXANDER RATHS/ FOTOLIA
„Suchen können wir uns nur Ostern leisten“
NACHGEFRAGT Fachkraft für Lagerlogistik spricht im Interview über seinen Beruf
Patrick Lattner (29) arbeitet als gleitpapiere wie Lieferscheine
Fachkraft für Lagerlogistik bei oder Zollerklärungen zu meinen
der Betec Befestigungstechnik Aufgaben.
GmbH in Chemnitz. Im Inter- In der Öffentlichkeit ist der
view beantwortet er die wich- Lagerarbeiter nur wenig
anerkannt. Können Sie das
tigsten Fragen zu seinem Job.
nachvollziehen?
Was macht eigentlich eine Nein, überhaupt nicht. Als FachFachkraft für Lagerlogis- kraft für Lagerlogistik trage ich
tik?
doch maßgeblich dazu bei, das
Ich prüfe die eingehenden Waren Unternehmen als zuverlässigen
auf Menge und Beschaffenheit. Partner für Industrie und HandAußerdem muss ich Güter entla- werk zu
präsentieren. Unseden, sortieren und lagern. Darü- re Kunden erwarten eine fristgeber hinaus gehört das Zusam- rechte und fehlerfreie Beliefemenstellen und Verpacken der rung. Zu einem großen Teil liegt
Ware sowie die Erstellung der Be- es in meiner Verantwortung, die-
ser Erwartung gerecht zu werden. Außerdem ist die Arbeit in
einem kleinen Unternehmen äußerst abwechslungsreich und anspruchsvoll.
Welche Voraussetzung sollten diejenigen, die sich für
die Arbeit als Fachkraft für
Lagerlogistik interessieren,
unbedingt mitbringen?
Nur Ware einlagern und entnehmen war gestern! Heute sind Allrounder gefragt, die immer und
in jeder Situation den Durchblick
behalten und so maßgeblich den
Erfolg des Unternehmens mitbestimmen.
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Es gibt Menschen, die haPatrick
ben schon Probleme, in ihLattner
rer Akten- oder Handtasche
Fachkraft für
Ordnung zu halten. Sie beLagerlogistik
halten den Überblick über
die geschätzt eine Million
FOTO: BETEC
Teile in Ihrem Lager. Wie
lautet ihr Erfolgsgeheimnis?
tration. Das Suchen können wir
Na ja, eine Million Teile sind es uns nur zu Ostern leisten (lacht).
nicht (lacht). Aber ich glaube,
dass wir rund 40.000 verschie- DIE BETEC BEFESTIGUNGSTECHNIK
dene Artikel am Lager haben. GmbH sucht derzeit Auszubildende für die
Und auch das ist ja schon eine be- Lagerlogistik sowie für das Büromanageachtliche Menge. Für uns kann es ment. Weitere Informationen gibt es unter
nur einen Grundsatz geben: Ord- der Rufnummer 0371 5204415 und per Mail.
nung, Disziplin und volle Konzen» [email protected]
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AUS- & WEITERBILDUNG
FREITAG, 3. JULI 2015
SEITE 5
ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG
Auslandsstudium wenig attraktiv
STUDIE Bei deutschen Studierenden sind die deutschsprachigen Nachbarländer beliebter als ferne Ziele
D
eutschland nutzt zu wenig
das Arbeitsmarktpotenzial
ausländischer Studierender: An den Hochschulen im Land
gibt es zwar immer mehr junge
Menschen mit ausländischen
Wurzeln. Doch 41 Prozent von ihnen brechen das Studium wieder
ab, von den erfolgreichen Absolventen bleiben nach Studienabschluss nur rund 44 Prozent in
Deutschland. Dies sind die zentralen Ergebnisse des „HochschulBildungs-Reports 2020“ von Stifterverband und Beratungsunternehmen McKinsey & Company.
„Diese Zahlen sind alarmierend, denn für jedes zweite Unternehmen in Deutschland sind
ausländische Studierende mittlerweile wichtig, um den eigenen
Fachkräftebedarf zu decken, Ten-
denz steigend“, erläuterte McKinsey-Direktor Jürgen Schröder die
Ergebnisse einer für den Report
erstellten repräsentativen Umfrage unter 230 Unternehmen in
Deutschland.
Die Studie zeigt auch: Während die Zahl der ausländischen
Studierenden an deutschen
Hochschulen kontinuierlich steigt,
stagniert die Zahl der deutschen
Studierenden, die für ihr Studium
auch ins Ausland gehen, seit Jahren bei rund sechs Prozent. Der
Anteil der Studierenden mit Auslandspraktikum ging sogar von 17
auf 13 Prozent zurück. Hinzu
kommt: Bei den deutschen Studierenden sind die Nachbarländer beliebter als ferne Ziele. Der
Anteil von Österreich, Schweiz
und Benelux stieg seit 2001 von
28 auf zuletzt 54 Prozent. „Nichts
gegen ein Studium in diesen teilweise deutschsprachigen Ländern“, sagte McKinsey-Direktor
Jürgen Schröder. „Aber Fakt ist,
dass deutsche Studierende dort
wahrscheinlich nicht in dem Maße die Fähigkeiten erlernen, die
global aufgestellte Unternehmen
auf außereuropäischen Märkten
benötigen.“ Zu oft scheitere das
Auslandsstudium immer noch an
finanziellen Hürden. „Junge Menschen aus bildungsfernen Schichten studieren nicht nur generell
seltener, sie gehen auch deutlich
seltener für ein Studium ins Ausland“, sagt Jürgen Schröder. Nur
jeder zehnte Studierende mit bildungsfernem Hintergrund habe Ferne Ziele sind für deutschen Studenten in Sachen Auslandsstudisich für ein Auslandsstudium ent- um offensichtlich wenig attraktiv. Seit Jahren stagniert die Zahl
schieden.
der Auslandsaufenthalte.
FOTO: CONTRASTWERKSTATT/FOTOLIA
Medizinische Fachberufe unter einem Dach
MediCampus bündelt in der Chemnitzer Innenstadt fünf Berufsfachschulen – Vietnamesen bereichern Schulalltag
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schied zwischen den Kulturen
groß, aber unsere Schüler unterstützen die jungen Vietnamesen
bei der Integration, wo sie nur
können, und für unseren mediCampus ist dies eine wirkliche Bereicherung“, sagt Schulleiterin Simone Pitsch.
DER MEDICAMPUS der F+U Sachsen
gGmbH befindet sich an der Rochlitzer Straße
29 in Chemnitz. Telefonisch sind die Mitarbeiter unter der Rufnummer 0371 6660157 erreichbar.
» www.fuu-medicampus.de
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MH W ] W tung Altenpflege am mediCampus. Im August werden weitere 22
Schülerinnen und Schüler die
weite Reise aus Asien nach
Deutschland antreten. Damit ist
der mediCampus nach eigenen
Angaben sachsenweit die einzige
Schule, die mit dieser Maßnahme
auf den Fachkräftemangel reagiert. „Bevor die Azubis zu uns
kommen, werden sie in ihrem
Heimatland ein Jahr lang auf ihr
neues Leben in Deutschland vorbereitet. Natürlich ist der Unter-
'(
%LOGXQJVDQJHERWH Auch in den fünf Fachkabinetten vor Ort wird das gelernte regelmäßig in praktischen Einheiten umgesetzt. Darüber hinaus
bedeutet das Wort mediCampus
viel mehr, der Campus spiegelt
das Leben wider. Die Schüler
bringen sich auch außerhalb des
Unterrichts ein, organisieren
Schulfeste und jubeln gemeinsam
beim Schulsportfest.
Seit September 2014 befinden
sich auch zwölf vietnamesische
Auszubildende in der Fachrich-
'
– darunter Altenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger, Rettungsassistenten, Rettungssanitäter und Krankenpflegehelfer.
„Die Vermittlung beginnt im
Prinzip schon während der Ausbildung, wenn sich Schule und
Praxis alle sechs Wochen abwechseln“, erklärt Schulleiterin Simone Pitsch. „Wir legen von vornherein großen Wert auf den praktischen Bezug. Dafür arbeiten wir
mit fast 140 Kooperationspartnern zusammen.“
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ediCampus – der Name
sagt eigentlich schon alles. Fünf Berufsfachschulen unter einem Dach bilden
in der Chemnitzer Innenstadt das
berufliche Fundament für rund
400 Schüler, die in Gesundheitsfachberufen Fuß fassen wollen
und garantiert auch werden.
Denn die Vermittlungsquote liegt
nach Angaben des Schulträgers,
der F+U Sachsen gGmbH, bei 100
Prozent. Alle Absolventen des
vergangenen Jahres sind in Arbeit
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AUS- & WEITERBILDUNG
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FREITAG, 3. JULI 2015
ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG
So meistert ein Meister das Studium
QUALIFIZIERUNG Mit Fleiß und Ehrgeiz zum Hochschulabschluss – Bereicherung für alle Studierenden
S
eit drei Jahren kann auch
an den sächsischen Hochschulen mit dem Meisterbrief ein Studium begonnen werden. In den Augen von Franziska
Lorz ist der Typ Student, der nicht
von der Schulbank, sondern aus
dem Arbeitsleben in den Hörsaal
wechselt, ein deutlicher Gewinn
für die Hochschule. „Die vielfältigen beruflichen Kompetenzen
und Praxiskontakte bereichern
die Lehrveranstaltungen für alle
Studierenden“, sagt die 30-Jährige. Sie ist an der Westsächsischen
Hochschule Zwickau (WHZ) für
die Bereiche Studienzugang, Anerkennung und flexible Studienmodelle zuständig.
Der Weg zum Studium
Beruflich Qualifizierte mit einer Aufstiegsfortbildung (zum
Beispiel Meister, Techniker, Fachkrankenpfleger) haben an der
Westsächsischen Hochschule
Zwickau freien Zugang zu allen
Bachelor- und Diplomstudiengängen.
Mit einer Ausbildung und dreijähriger, einschlägiger Berufserfahrung kann nach einer erfolgreichen Zugangsprüfung fachbezogen studiert werden. Die Zugangsprüfung besteht aus vier
Prüfungen in Deutsch, Englisch,
Mathematik und einem studiengangsbezogenen Fach.
Daniel
Goldstein
Student mit
Meisterbrief
FOTO: PRIVAT
Ausbildung, Gesellenprüfung,
Meisterschule, Studium – Daniel
Goldstein ist diesen Weg an der
WHZ gegangen. Im Moment
schreibt der 35-Jährige an seiner
Diplomarbeit. „Wer die Hochschulreife durch das Abitur erworben hat, sollte aus meiner
Sicht das Studium zeitnah nach
der Schule beginnen. Mit zunehmenden Alter wird das Studieren
definitiv nicht leichter. Zum einen
vergisst man doch viel Grundwissen aus der Schulzeit, und zum
anderen kommen bei fest eingespieltem Lebensstandard, der
sich im Laufe der Zeit entwickelt,
Mit dem Meisterbrief studieren, an der Westsächsischen Hochschule ist das möglich.
auch noch finanzielle Probleme
dazu“, erzählt er. Allerdings sagt
er auch ganz deutlich: „Besitzt
man aber kein Abitur, ist der Weg,
den ich eingeschlagen habe,
meist die letzte Chance, den Abschluss als Diplomingenieur zu
erlangen.“
Die WHZ jedenfalls ist auf die
besonderen Anforderungen der
Studenten ohne Abitur vorbereitet. So gibt es zur Studienvorbereitung in diesem Jahr zum zweiten Mal ein spezielles Mathe-Vorbereitungsangebot. Zur Vorbereitung auf die Zugangsprüfung für
Gesellen stehen Online-Lernma-
terialien zur Verfügung. Daniel
Goldstein gibt ohne Umschweife
zu, dass er im Grundstudium vor
allem mit den Anforderungen in
Mathematik zu kämpfen hatte.
Grundsätzlich gelte aber: Mit
Fleiß und Ehrgeiz ist das Studium
zu schaffen. „Die Motivation und
der Ehrgeiz, das Studium zu bestehen und vor allem in der Regelzeit zu absolvieren, ist größer,
wenn eine Familie und Kinder finanziell versorgt werden müssen“, sagt er.
Besonders im Hauptstudium
habe er von seiner Ausbildung
profitiert. „Ich hatte schon gewis-
FOTO: ANDY_DI/ FOTOLIA
ses Grundverständnis der meist
komplexen Zusammenhänge an
einem Fahrzeug. So fiel es mir
leichter, den vermittelten Stoff zu
verstehen und umzusetzen“, sagt
er. Zudem habe er durch seine
Tätigkeit als KfZ-Meister in den
Vorlesungen schon grob abschätzen können, welches Wissen „nice
to know“ und welches Prüfungsrelevant sein könnte.
Einen Plan für die Zukunft hat
Daniel Goldstein auch schon. Mit
dem Diplom in der Tasche will er
gern als Ingenieur und Sachverständiger für eine große deutsche
Prüforganisation arbeiten.
Bewerbungsschluss an der
Westsächsischen Hochschule ist
der 31. August. Weitere Informationen gibt es per Telefon unter
0375 5361184 und per Mail
[email protected].
Vorbereitungskurse
Mit Vorbereitungskursen in
Physik, Elektrotechnik und Englisch sowie Mathematik für Ingenieure beziehungsweise Wirtschaftswissenschaftler erleichtert die Westsächsische Hochschule Zwickau auch in diesem
Jahr allen Studienanfängern den
Einstieg ins Studium.
Die Kurse beginnen am 7. September und dauern jeweils vier
Tage. Anmeldung per Mail an:
[email protected]
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AUS- & WEITERBILDUNG
FREITAG, 3. JULI 2015
SEITE 7
ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG
Neue
Initiative
gestartet
Immer am Zug
Partner bündeln
Berufsorientierung
W
Mit der „Initiative Berufsorientierung (IBO) Chemnitz“ gehen Arbeitsagentur, Stadtverwaltung,
Handwerkskammer,
Industrieund Handelskammer, Bildungsagentur,
Wirtschaftsförderung
und beteiligte Unterstützer jetzt
neue Wege.
„Berufsorientierung ist ein wesentlicher Baustein zur Fachkräftesicherung in der Region. Daher
ist es umso wichtiger, dass alle
daran beteiligten Partner an einem Strang ziehen. Jeder bringt
so sein Know-how ein und die
Ressourcen werden dabei effektiv
genutzt. Mit Blick in die Zukunft
und koordiniert gehen wir gemeinsam diesen neuen Weg“,
sagt Angelika Hugel, Vorsitzende
der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Chemnitz. Ziel von
IBO Chemnitz ist es, eine neutrale, branchenübergreifende und
praxisnahe Berufsorientierung in
der Stadt Chemnitz für alle Schüler zu gewährleisten. Wichtige
Partner sind dabei die Unternehmen der Region. Das Konzept der
Initiative umfasst unter anderem
die Integrierung der Eltern bei
der Berufsorientierung, Werkstatttage zum Schnuppern in den
einzelnen Berufsfeldern, Unternehmensbesuche sowie Potentialanalysen zur Stärkenfindung.
AUSBILDUNGSBETRIEBE, die Infos zum
Projekt wünschen, können sich per Mail an
die Koordinatorin des Projektes wenden.
» [email protected]
Für Sabine Lamm ist der Job als Triebfahrzeugführerin eine schöne Herausforderung
er auf der Suche nach
einem Nine-to-Five-Job,
also einer Arbeitszeit
von 9 bis 17 Uhr ist, für den ist
der Job als Lokführer ganz gewiss
nichts. „Wer als Triebfahrzeugführer arbeiten möchte, der muss
sich darüber bewusst sein, dass
der Schichtbeginn unregelmäßig
ist und auch an Wochenenden
und Feiertagen gearbeitet werden muss“, sagt Wolfgang Leibiger, Leiter Verkehrsbetrieb bei
der Erzgebirgsbahn. Unregelmäßiger Schichtbeginn heißt, dass
sich die Arbeitszeit nach dem
Fahrplan der Bahn richtet. Wenn
also an einem Montag der erste
Zug der Erzgebirgsbahn um 4.36
Uhr den Chemnitzer Bahnhof in
Richtung Annaberg-Buchholz verlassen soll, dann muss der Lokführer pünktlich zum Vorbereitungsdienst erscheinen.
Trotz dieser unregelmäßigen
Arbeitszeiten kann sich Sabine
Lamm keinen besseren Job vorstellen. „Ich habe mich zu DDRZeiten zum Facharbeiter für Eisenbahnbetrieb ausbilden lassen,
dann viele Jahre als Schaffner gearbeitet und schließlich eine neue
Herausforderung gesucht“, sagt
die 43-Jährige. Also ließ sie sich
2007 zur Triebfahrzeugführerin
umschulen. „Am Anfang hatte ich
ein bisschen Bammel vor der
technischen Komponente des
Jobs, heute weiß ich, dass sich
das alles handeln lässt“, sagt sie.
Wolfgang Leibiger kann dieser
Aussage nur zustimmen. Er sagt
aber auch: „Wer glaubt, dass das
Fahren einer Lok einfacher als
Autofahren ist, weil der Zug auf
Sabine Lamm hat als Triebfahrzeugführerin ihren Traumjob gefunden.
einer Schiene geführt wird, der
irrt sich gewaltig.“ So gebe es im
Eisenbahnverkehr ganz andere
Regeln und Zeichen als im Straßenverkehr. Die müssten natürlich gelernt und beherrscht werden. Auch die Technik eines
Schienenfahrzeuges müsse man
erst einmal durchschauen. Deshalb sei es auch schwer zu sagen,
wie lange eine Umschulung im
Einzelfall dauert. „Das hängt ganz
davon ab, welche Grundkenntnisse der Bewerber mitbringt. Mit einer Dauer von zwölf Monaten
sollte man aber schon rechnen“,
so der Leiter Verkehrsbetrieb.
Wer sich für die Umschulung
interessiert, der sollte neben
technischem Verständnis auch
den Umgang mit Menschen mögen. „Früher war es ja so, dass
der Lokführer auf seiner Lok saß
und für die Fahrgäste nicht erreichbar war. Heute ist er auf den
Bahnhöfen auch Ansprechpartner für unsere Kunden“, sagt
Wolfgang Leibiger. Wenn Sabine
Lamm mit den Fahrgästen ins Gespräch kommt, dann hört sie immer wieder: „Eigentlich müssten
Sie für diesen Job Urlaub nehmen, so schön ist die Fahrt durch
das Erzgebirge.“ Ihre Lieblings-
FOTO: ANDREAS SEIDEL
tour ist die von Chemnitz nach
Annaberg-Buchholz und Cranzahl. Aussuchen kann sich die
Chemnitzerin ihre Strecken freilich nicht. Wer wann auf welcher
Strecke unterwegs ist, wird mit
dem Dienstplan festgelegt. „Das
heißt mitunter auch, dass man
nicht bei jeder Familienfeier mit
dabei sein kann. Dafür bekommt
man auch unter der Woche einmal einen Tag frei, was auch nicht
zu verachten ist“, sagt sie.
MEHR INFOS zur Umschulung zum Triebfahrzeugführer bei der Erzgebirgsbahn gibt
es unter der Rufnummer 0371/493-3041.
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5NIVERSITY OF !PPLIED 3CIENCES
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3TUDIUM AUCH OHNE !BITUR UND
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MIT ABGESCHLOSSENER !USBILDUNG
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3TUDIENBERATUNG
3TUDIENBERATUNG FHZWICKAUDE
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3637650-10-1
3627841-10-1
AUS- & WEITERBILDUNG
SEITE 8
FREITAG, 3. JULI 2015
ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG
Kleine Fachschule mit
motivierten Schülern
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KARRIERE Chemnitzer Fachschule für Technik fördert individuell
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xel Inkermann, Leiter der
Chemnitzer Fachschule für
Technik des Bildungswerkes der Sächsischen Wirtschaft,
macht kein Geheimnis daraus:
„Wer den Abschluss als Staatlich
geprüfter Techniker für Mechatronik in einem vierjährigen Teilzeitmodell erwerben möchte, der
braucht den unbedingten Willen
dazu und den Rückhalt von Arbeitgeber und Familie.“ Die Weiterbildung, die als berufsbegleitende Maßnahme sachsenweit
nur in Chemnitz angeboten werde, sei sehr anspruchsvoll. „Doch
wir haben das Ziel, dass alle unsere Teilnehmer den Abschluss
erfolgreich erreichen“, sagt Axel
Inkermann. Der große Vorteil der
Fachschule: Sie ist relativ klein.
Das Fachschulstudium zum
Staatlich geprüften Techniker für
Mechatronik wird seit 2004 natürlich auch in Vollzeit angeboten.
„Mittlerweile haben weit mehr als
200 Fachschüler diesen Ausbildungsgang erfolgreich absolviert
und eine neue Herausforderung
im mittleren Management in verschiedenen Unternehmen der Region gefunden“, freut sich Axel
Inkermann. Er sei stolz darauf,
dass der größte Teil der Absolventen zumeist in der Region
Chemnitz, aber auch darüber hinaus hochwertige Anstellungen
gefunden habe. Die ehemaligen
Schüler arbeiten zum Beispiel als
Qualitätsmanager im Werkzeugund Fahrzeugbau, als Konstrukteure im Automobilbau, als Programmierer in der Automatisierungstechnik oder haben sich
An der Fachschule für Technik wird in kleinen Klassen zum Staatlich geprüfter Techniker für Mechatronik weiterqualifiziert.
FOTO: PRIVAT
selbstständig gemacht. „Da die
Schüler in ihrer zweijährigen Vollzeitausbildung parallel auch die
Fachhochschulreife
erwerben
können, haben sich einige von ihnen auch für ein weiterführendes
Studium zum Diplomingenieur
Mechatronik entschieden“, sagt
Axel Inkermann. Bemerkenswert:
Bereits zweimal stellte die Schule
Die Qualifizierung
einen sächsischen Einser-AbituriDas Fachschulstudium zum
enten. Zudem wurde das Ergebnis einer Technikerarbeit zum PaStaatlich geprüften Techniker
tent angemeldet, zwei andere Ardauert zwei Jahre in Vollzeit.
beiten wurden in den vergangeZugangsvoraussetzungen sind nen beiden Jahren mit dem sächsischen Technikerpreis ausgeein einschlägiger Berufsabschluss und mindestens ein Jahr zeichnet. Ausschlaggebend für
die Erfolge der Fachschüler seien
Berufserfahrung.
deren hohe Motivation und die
An der bsw-Fachschule für
sehr individuelle Arbeit an der
Schule. „Die Klassenstärke in der
Technik beginnt das nächste
Fachschulstudium am 24. August. Fachschule liegt bei maximal 20
Schülern, wodurch die individuelWeitere Informationen gibt es
len Stärken eines jeden Einzelnen
unter der Rufnummer 0371
werden können“,
56362323 und per Mail unter fs- gefördert
macht Axel Inkermann deutlich.
[email protected].
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AUS- & WEITERBILDUNG
FREITAG, 3. JULI 2015
SEITE 9
ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG
Für Pioniere der Elektromobilität
NACHHALTIG Handwerkskammer Chemnitz bietet besonderes Weiterbildungsangebot an
N
ein, auf der Überholspur
sind die Elektrofahrzeuge
in Deutschland wahrlich
noch nicht angekommen. Doch
die Zahl der Optimisten, die meinen, dass alles nur noch eine Frage der Zeit sei, steigt ständig. Stefan Krug, stellvertretender Leiter
der Bildungs- und Technologiezentren bei der Handwerkskammer Chemnitz, gehört ohne Zweifel dazu.
„Die Marktdurchdringung beginnt im Kopf der Menschen. Wer
einmal ein E-Auto gefahren ist,
wird diesen Fahrspaß nicht mehr
missen wollen. Eines Tages wird
uns das elektrische Fahren ganz
selbstverständlich
erscheinen,
ähnlich wie es heute das Telefonieren mit dem Smartphone ist“,
sagt der 35-Jährige. Die Handwerkskammer Chemnitz will ihren Beitrag dazu leisten, dass dieser Wunsch Wirklichkeit wird und
hat im Frühjahr als Pilotkurs eine
Weiterbildung zum Berater für
Elektromobilität gestartet. Im
kommenden Jahr wird der Kurs
dann regulär angeboten. Die
Fortbildung zum Berater für Elektromobilität vermittelt technologieübergreifendes Wissen und
behandelt beispielsweise die Integration von Elektro- und Hybridfahrzeugen in Fuhrparks. Besondere Beachtung wird dabei der
Wirtschaftlichkeit und Ökobilanz
sowie der Integration von Elektromobilität in dezentrale Energieversorgungsstrukturen
geschenkt. Verteilt wird das Ganze
auf die drei Handlungsfelder Beratung zur E-Mobilität in Querschnittsbereichen, Beratung zur
E-Mobilität im Kfz-Bereich und
Beratung zur E-Mobilität im Elektro- und IT-Bereich. Jedes Handlungsfeld besteht dabei aus drei
bis vier Modulen.
Das Modul „Fahrzeuge mit alternativen Antrieben“ hat Stefan
Krugs Kfz-Ausbilder Uwe Stürzbecher mitentwickelt. Im Vordergrund steht dabei insbesondere
das Hybridfahrzeug mit seinen
unterschiedlichen
Antrieben.
„Hybridfahrzeuge werden bei der
Marktdurchdringung des elektrischen Fahrens sicher eine Schlüsselrolle spielen. Sie nehmen dem
Fahrer zum einen die Angst,
plötzlich mit leerem Akku irgendwo stehen zu bleiben. Zum anderen vermitteln sie gleichermaßen
diesen besonderen Fahrspaß,
nachdem man per Tastendruck
auf das rein elektrische Fahren
umgeschaltet hat. Bei der Entwicklung des Moduls war es uns
wichtig, genau diesen Nutzen herauszustellen“, sagt Stefan Krug.
Am Pilotkurs nehmen nicht
nur Mitarbeiter von Firmen des
Kfz- und Elektrohandwerks, sondern insbesondere auch Dienstleister teil. „So nutzt beispielsweise ein Car-Sharing Unternehmen
die Weiterbildung zum gezielten
Aufbau von Beratungskompeten-
Die Elektromobilität steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen. Die Handwerkskammer Chemnitz will mit einer Weiterbildung dazu beitragen, dass sich das bald ändert. FOTO: PETAIR/FOTOLIA
zen. Allen Teilnehmern ist jedoch tern oder ein zusätzliches ergemeinsam, dass sie Pioniere der schließen wollen“, so Stefan
Elektromobilität sind und ihr be- Krug.
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AUS- & WEITERBILDUNG
SEITE 10
FREITAG, 3. JULI 2015
ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG
Nachhaltig verknüpft
In Mittweida lernen Studenten, die Welt von morgen zu gestalten
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m Studiengang Energie- und
Umweltmanagement, der erst
seit 2012 an der Hochschule in
Mittweida angeboten wird, werden jetzt die ersten Absolventen
in die Wirtschaft entlassen und
stoßen dort auf große Nachfrage.
„Der Bedarf an Energie- und
Umweltmanagern ist groß – auch
regional. Vor allem kleine und
mittelständische Unternehmen
schauen sich nach akademisch
ausgebildeten Fachleuten aus
diesem Bereich um. Es geht für
sie weniger um Imagepflege, sondern vielmehr um echte Einsparpotenziale, die unsere Absolventen in den Unternehmen aufdecken und umsetzen“, sagt Ralf
Hartig von der Fakultät Elektround Informationstechnik. Der
Professor ist gleichzeitig auch Leiter des Instituts für Energiemanagement an der Hochschule
Mittweida (ifem).
Energie- und Umweltmanager
beherrschen Verfahren, um die
natürliche Umwelt vor- oder
nachsorgend zu schützen. Sie
kümmern sich um die ressourcenschonende Erzeugung, zuverlässige Verteilung und schließlich
den effizienten Einsatz von Energie. Spätestens dort begegnen sie
Immobilien- und Facilities-Managern. Auch dieser Studiengang
wird in Mittweida angeboten.
„Unser Angebot zeichnet sich –
auch im deutschlandweiten Vergleich – dadurch aus, dass inhalt-
Wie lassen sich Gebäude nachhaltig managen – diese Frage
steht im Mittelpunkt eines Studienangebotes an der Hochschule Mittweida.
FOTO: MOJOLO/FOTOLIA
lich dem Thema Gebäudetechnik
ein Schwerpunkt gewidmet und
in der Vermittlung auf integrierte
Projekte besonderen Wert gelegt
wird“, erläutert Jan Schaaf von
der Fakultät Maschinenbau. Er
hat die Professur Immobilienund Gebäudemanagement inne.
Die Gebäudetechnik werde künf-
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» www.hs-mittweida.de
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tig im Umgang mit Immobilien –
insbesondere mit Bestandsimmobilien – noch mehr an Bedeutung
gewinnen, vor allem wenn es um
Energieeffizienz, Nachhaltigkeit
und Wirtschaftlichkeit von Immobilien geht. „Dies wird uns auch
so aus der Wirtschaft und von potenziellen Arbeitgebern zurückgespiegelt“, macht der Professor
deutlich.
Im Bereich Energie gibt es zudem erstmals ab kommendem
Wintersemester ein gemeinsames
Studienangebot mit der Technischen Universität Chemnitz:
„Energy Efficiency and Englishes“. Der Studiengang antwortet
nach Angaben der Mittweidaer
Hochschule auf die Nachfrage
nach besonderen Fachleuten: Sie
beherrschen die technischen und
wirtschaftlichen Aspekte der
Energieversorgung – und das vor
globalem Horizont. Denn die
Energiewirtschaft ist international vernetzt und die Auswirkungen des Ressourcenverbrauchs
sind weltweit. Dazu vermittelt der
neue Studiengang sowohl die ingenieur- und wirtschaftswissenschaftlichen Kompetenzen im
Energiemanagement als auch die
sprachlichen und kulturellen
Kenntnisse für das internationale
Handeln.
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FREITAG, 3. JULI 2015
AUS- & WEITERBILDUNG
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ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG
Hörgeräteakustiker bringen die
Lebensfreude wieder zurück
PORTRÄT Handwerksberuf verlangt technisches Verständnis und Einfühlungsvermögen
W
ie heißt es so schön:
Kein Mensch gleicht
dem anderen. Mit Menschen hat Dorothee Voigtberger
jeden Tag zu tun. In einem terzoZentrum lässt sich die Pegauerin
zur Hörgeräteakustikerin ausbilden. Entsprechend viel Einfühlungsvermögen ist von ihr gefragt. „Mir macht der Umgang mit
Menschen sehr viel Spaß, man
muss aber auch zwischen den
Zeilen lesen können, um die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden
zu erkennen“, sagt die 29-Jährige.
Wenn man den Kunden die physiologischen Aspekte des Hörens
und die technischen Komponenten eines Hörgerätes umfassend
und verständlich erkläre, werde
das Gespräch für beide Seiten
zum Erfolg.
Dorothee Voigtberger hat als
Hörgeräteakustikerin
ihren
Traumjob gefunden. „Das Schöne
an dem Beruf ist der hohe handwerkliche Anteil. Wir müssen zum
Beispiel Ohrpass-Stücke schleifen,
um diese an das Ohr des Kunden
anpassen zu können“, sagt sie.
Deshalb ist für die Ausbildung
nicht nur das Abitur oder die
mittlere Reife, sondern auch ein
gewisses handwerkliches Geschick nötig. „Die Ausbildungszeit
beträgt in der Regel drei Jahre
und findet ganz nach den Bestimmungen des Handwerks im dualen System statt, welches das Besuchen eines Block-Berufsschulunterrichts bedeutet. Die Berufsschule befindet sich in der schönen Hansestadt Lübeck“, sagt Doreen Minnerop, Hörgeräteakustik-Meisterin im terzo-Zentrum im
vogtländischen Auerbach. „Hörgeräteakustiker haben täglich die
Möglichkeit, Menschen mit Hörbeeinträchtigung wieder mehr
Lebensqualität und Freude zu
schenken“, sagt Dorothee Voigtberger. Dass sei nur einer der
Gründe, warum sie den Beruf liebe und schätze. Dass sie zur Berufsschule bis an die schleswigholsteinische Ostseeküste fahren
muss, sei kein Nachteil meint Dorothee Voigtberger. „Durch den
Blockunterricht wird einem das
Wissen in geballter Form vermittelt. Wieder zurück im Ausbildungsbetrieb, kann ich das sofort
anwenden.“ Zudem verfüge die
Berufsschule über ein Internat.
„Dort wird man komplett versorgt, das ist sehr gut.“
Hörgeräteakustiker
helfen
aber nicht nur Menschen, deren
Hörvermögen beeinträchtigt ist,
sondern fertigen auch Lärm-
denen ist, sondern auch jedes
Dorothee
Ohr. Das ist eine interessante HeVoigtberger rausforderung, über die ich mich
angehende Hör- jeden Tag freue“, so die 29-Jährigeräteakustikerin
ge.
FOTO: PRIVAT
schützer für den Arbeitsalltag,
Freizeit und Sport an. Das Besondere dabei: „Für uns gilt, dass
nicht nur jeder Mensch verschie-
FÜR WEITERE FRAGEN rund um den Beruf des Hörgeräteakustikers steht Doreen
Minnerop vom terzo-Zentrum Auerbach,
Breitscheid-Straße 12, per Telefon 03744
212103 oder Mail zur Verfügung.
[email protected]
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Die Durchführung eines Hörtests ist nur eine der zahlreichen Aufgaben eines Hörgeräteakustikers. Wer sich für den Beruf interessiert, sollte neben guten Noten auch ein gewisses technisches Verständnis mitbringen.
FOTO: TERZO
Das Berufsbild
Hörgeräteakustiker passen
Hörsysteme an die individuellen
Bedürfnisse ihrer Kunden an. Sie
führen Hörtests durch, stellen
Otoplastiken her und reparieren
Hörhilfen.
Die Ausbildung zum Hörgeräteakustiker dauert drei Jahre.
In der Ausbildung werden unter
anderem Kenntnisse zum Aufbau
von Außen-, Mittel- und Innenohr, zur Herstellung von Ohrabformungen, zu Hörsystemen und
Messverfahren vermittelt. Zudem
wird erklärt, wie Kundendaten
mithilfe moderner Informationstechnik dokumentiert werden.
3635328-10-1
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FREITAG, 3. JULI 2015
ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG
Umschulung
zum Friseur
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Eine Umschulung zum Friseur
bietet die Friseur- & KosmetikInnung Chemnitz ab 1. September an. Für den 24 Monate dauernden Kurs gibt es noch freie
Plätze. „Die Umschulung richtet
sich an alle Interessierten, die
schon immer gern als Friseur arbeiten wollten, früher aber nicht
die Möglichkeit dazu hatten,
weil es keine Lehrstellen gab“,
so Innungsobermeister Jörn Lüdecke. Interessenten sollten eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen können, Lust
haben, mit Menschen zu arbeiten, kreativ und körperlich belastbar sein. Unter bestimmten
Voraussetzungen ist die Umschulung förderfähig. Mehr Infos
gibt es bei der Innung unter der
Rufnummer 0371/671398.
3639641-10-1
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Sondermaschinenbau
fordert Azubis heraus
Glauchauer Familienunternehmen auf der Suche nach Nachwuchs
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FOTO: CONTRASTWERKSTATT/FOTOLIA
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as die Ausbildung bei
der Rucks Maschinenbau GmbH in Glauchau
von der in anderen Unternehmen
unterscheidet? Geschäftsführer
Rainer Rucks muss nicht lange
über diese Frage nachdenken:
„Wir stellen überwiegend kundenspezifische Sondermaschinen
her, das ist für unsere Mitarbeiter
und damit auch für die Auszubildenden eine genauso herausfordernde wie abwechslungsreiche
Tätigkeit.“
Das Unternehmen sucht derzeit Auszubildende für die Berufe
Mechatroniker, Industriemechaniker und CNC-Zerspannungsmechaniker. Mechatroniker sind bei
Rucks vor allem für die mechanische, hydraulische und elektrische Montage und Inbetriebnahme von Press- und Sonderanlagen sowie den Service bei den
Kunden vor Ort verantwortlich.
Industriemechaniker übernehmen die mechanische Montage
von Press- und Sonderanlagen
sowie das Programmieren und
Bedienen von CNC-Maschinen in
der Fertigung. CNC-Zerspanungsmechaniker sind schließlich für
das Einrichten, Programmieren
und Bedienen von CNC-Fräs- beziehungsweise Drehmaschinen
und Bohrwerken zuständig. „Von
den Bewerbern erwarten wir
mindestens einen Realschulabschluss, gute Leistungen in Mathematik und Physik, Teamgeist,
technisches Interesse, Ehrgeiz,
Zerspanungsmechaniker werden bei Rucks in Glauchau auch an
diesem Bohrwerk eingesetzt.
FOTO: RUCKS MASCHINENBAU GMBH
Einsatzbereitschaft und Zuverlässigkeit“, macht der Firmenchef
deutlich. Geboten werde den jungen Leuten dafür ein familiäres
Betriebsklima in einem Team von
etwa 35 Mitarbeitern. Die entsprechenden Leistungen vorausgesetzt, sei die Wahrscheinlichkeit hoch, nach der Ausbildung
auch direkt ins Unternehmen
übernommen zu werden.
Die Firma Rucks wurde 1843
in Glauchau als Eisengießerei gegründet. 20 Jahre später entstanden die ersten hydraulischen
Pressen, die schon damals europaweit exportiert wurden. „Heute
sind wir auf die Einzelfertigung
kundenspezifischer Pressensysteme und Sonderanlagen für die
unterschiedlichsten Anwendungen spezialisiert“, so Rainer
Rucks. Das Produktionsspektrum
erstrecke sich von kleinen Labor-
pressen bis hin zu komplexen
Produktionsanlagen. Dabei werde
von der Firma die gesamte Wertschöpfungskette abgedeckt: Von
der Konstruktion auf neuesten
CAD-Systemen über mechanische
Fertigung auf modernen Werkzeugmaschinen und den Schaltschrankbau bis hin zur Montage
und Inbetriebnahme in der neuen
Montagehalle mit 50-TonnenKran. „Ein europaweiter Service
rundet das vorhandene Leistungsspektrum ab“, so Rainer
Rucks. Bei entsprechender Eignung, Interesse und Sprachkenntnissen werden übrigens auch die
volljährigen Auszubildenden auf
diese europaweiten Servicetouren gern mitgenommen.
DIE RUCKS MASCHINENBAU GMBH, Telefon 03763/6003-0 befindet sich an der Auestraße 2 in Glauchau.
FREITAG, 3. JULI 2015
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SEITE 13
ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG
IHK macht fit
für Aufstieg
Mit dem Ziel eines beruflichen
Aufstieges plant die Regionalkammer Plauen der Industrieund Handelskammer im Herbst
unter anderem Industriemeisterlehrgänge in der Fachrichtung Textiltechnik und Metall sowie die bundesweit anerkannten
Aufstiegsfortbildungen zum „Geprüften Bilanzbuchhalter“ und
zum „Geprüften Wirtschaftsfachwirt“. Zudem sind Lehrgänge mit IHK-Zertifikat zum Beispiel für die Buchhaltung, das
Arbeitsrecht/Personalwesen, die
Grundlagen der Betriebswirtschaft, den Einkauf sowie die Logistik im Angebot. Im Spektrum
der kaufmännischen Weiterbildung finden Seminare für Beratung – Verhandlung – Verkauf,
Büro und Sekretariat, Mitarbeiterführung, Recht und Marketing,
Unternehmensführung,
Personalwesen sowie Betriebliches Rechnungswesen statt.
Weitere Infos gibt es unter der
Rufnummer 03741/214-3411.
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Unternehmen aus Chemnitz bietet auch Auszubildenden eine Chance
Mit rund 90 Niederlassungen
im gesamten Bundesgebiet ist
Tempton einer der führenden
Personaldienstleister für den
deutschen Mittelstand. Uwe
Wolffersdorff,
kommissarischer Leiter der Chemnitzer
Niederlassung, beantwortet im
Interview die wichtigsten Fragen zum Thema Zeitarbeit.
Warum sollten sich Arbeitnehmer für die Zeitarbeit
entscheiden?
Personaldienstleistung ist attraktiv um ein Unternehmen, die
dort herrschende Firmenkultur
und die Mitarbeiter erst einmal
kennenzulernen. Das hat man in
einem klassischen Anstellungsverhältnis ja meist so nicht – einmal angefangen, ist der Wechsel
in eine andere Firma oder andere
Abteilung schwierig. In der Region Chemnitz haben wir rund 500
Unternehmen auf unserer Kundenliste stehen. Da finden wir
auch eine Alternative, wenn es
beim ersten Unternehmen nicht
so passt. Darüber hinaus bietet
die Personaldienstleistung gute
Aufstiegsmöglichkeiten und ist
deshalb gerade auch für junge
Leute attraktiv, die nach dem Abschluss einer Ausbildung nicht
sofort Fuß fassen können. Ein
Mitarbeiter kann sich in einem
Unternehmen beweisen. Für die
Firma ist das mitunter ein AhaErlebnis, den Mitarbeiter am Ende fest einzustellen.
In welchen Bereichen suchen Sie Zeitarbeiter?
Wir suchen hauptsächlich im
technisch-gewerblichen und im
handwerklichen Bereich. Ganz
oben auf unserer Bedarfsliste
stehen Mechatroniker, Maschinenbauer und Handwerker in
den Bereichen Elektrotechnik,
Sondermaschinenbau und Sanitär. Die Firmen, für die wir suchen, kommen alle aus der Region Chemnitz. 90 Prozent der
Stellen sind im Tagespendel.
Sie haben die Vorteile der
Zeitarbeit genannt. Sind die
schon bei allen angekommen?
Wir merken, dass sich das Image
der Personaldienstleistung gerade wandelt. Die große Krux war ja
früher, dass unsere Mitarbeiter
weniger verdienten als die fest
angestellten Mitarbeiter. Mittlerweile ist es so, dass durch Tarif-
verträge und Entsendegesetze
unsere Mitarbeiter einen vergleichbaren Lohn zum Überlassungsbetrieb erhalten. Dabei
kommt unseren Mitarbeitern natürlich zu Gute, dass viele unserer Kunden ihre Mitarbeiter nach
Tarif bezahlen. Zudem müssen
wir uns als Personaldienstleistung auch mit unseren Sozialleistungen nicht verstecken: Bei uns
gibt es übertarifliche Zulagen,
Urlaubsgeld und regelmäßige
Schulungen für die Mitarbeiter.
Darüber hinaus geben Sie
auch Schülern eine Chance?
Richtig. Wir sind ja nicht nur in
der klassischen Arbeitnehmerüberlassung tätig, sondern auch
in der Arbeitnehmervermittlung.
Unsere Kunden suchen natürlich
auch in den technisch-gewerblichen und in handwerklichen Bereichen Auszubildende. Deshalb
können sich gern auch Schüler
bei uns melden. Wir sehen unser
Engagement als Beitrag, etwas
gegen den Fachkräftemangel zu
tun.
TEMPTON PERSONALDIENSTLEISTUNGEN, Am Rathaus 10, Chemnitz, Telefon: 0371
66613-16, [email protected]
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AUS- & WEITERBILDUNG
SEITE 14
FREITAG, 3. JULI 2015
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Schule lässt junge
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Müller“ in Mittweida macht Schüler fit
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Mit Besuchen in der Kletterhalle sollen die Teilnehmer des Berufsvorbereitungsjahres am Freien Berufsschulzentrum „Fritz Müller“
in Mittweida unter anderem Selbstvertrauen und Teamfähigkeit
erlernen.
FOTO: PRIVAT
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ach Angaben des aktuellen Chancen-Spiegels der
Bertelsmann-Stiftung liegt
der Anteil der Schüler ohne
Hauptschulabschluss in Sachsen
bei 9,1 Prozent und damit deutlich
über dem Bundesdurchschnitt
von sechs Prozent. Das Problem
an der Sache: Junge Leute ohne
Schulabschluss haben es auf dem
Arbeitsmarkt richtig schwer. „Für
diese Schüler kann ein Berufsvorbereitungsjahr ein Sprungbrett
zur Ausbildung sein“, sagt Mirko
Wende, Schulleiter des Freien Berufsschulzentrums „Fritz Müller“
in Mittweida. Der Name der Schule, die sich in Trägerschaft des
Vereins zur Förderung der beruflichen Bildung (VfB) befindet,
geht zurück auf den Chemnitzer
Sozial- und Reformpädagogen
Fritz Müller (1887 bis 1968).
„Im Berufsvorbereitungsjahr
sehen wir unsere Aufgabe darin,
die Jugendlichen bei ihrer Berufswahl zu unterstützen, auf die Aufnahme einer Berufsausbildung
vorzubereiten und ihnen die Möglichkeit zum Erwerb des Hauptschulabschlusses und der Vertiefung ihres Wissens zu geben“,
sagt Schulleiter Mirko Wende. Im
BVJ werden theoretische und
praktische sowie berufsübergreifende und berufsbezogene Inhalte vermittelt. Im berufsübergreifenden Bereich festigen die Schü-
ler ihre Kenntnisse und Fertigkeiten in den Fächern Deutsch, Mathematik, Wirtschafts- und Sozialkunde, Englisch und Sport. Der
berufsbezogene Bereich umfasst
neben den 14-tägigen Praktika
und der Fachkunde die sogenannte Fachpraxis. „Bei uns findet die Fachpraxis der zwei Berufsfelder, die jeder BVJler im
Laufe des Schuljahres absolviert,
an zwei wöchentlichen Fachpraxistagen statt. Dabei lernen die
Jugendlichen zum Teil neue Fertigkeiten beispielsweise in der
Holz-, Metall- oder Elektrowerkstatt, im schuleigenen Garten
oder innerhalb des Berufsfeldes
Ernährung/Hauswirtschaft in unserer Lehrküche“, sagt Mirko
Wende. Großer Wert werde auf
Lebenspraxis und berufliche Orientierung gelegt. Verschiedene
Exkursionen in Ausbildungsbetriebe und sozialpädagogische
Projekte wie etwa der Besuch einer Kletterhalle oder einer Theatervorstellung runden das Angebot ab. „Während des BVJs werden die Jugendlichen durch
schuleigene Sozialpädagogen und
Berufsberater der Agentur für Arbeit begleitet“, so Mirko Wende.
WEITERE INFORMATIONEN zu den Angeboten des Freien Berufsschulzentrums „Fritz
Müller“ in Mittweida gibt es online unter
www.vfb-schule.de.
AUS- & WEITERBILDUNG
ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG
Zwei Problemlöser
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Zwei für alle Probleme rund um die Lehrstellensuche und –beset-
zung: Yvonne Richter und André Pollrich sind Projektkoordinatoren für die passgenaue Besetzung in der Handwerkskammer
Chemnitz. Sie kümmern sich um Schüler, die ein Praktikum oder
eine Lehrstelle suchen, machen Bewerbungstrainings und Berufsorientierung an Schulen und halten den Kontakt zu Handwerksbetrieben, die Azubis suchen. Im besten Falle finden dann mit ihrer
Hilfe Schüler und Ausbildungsbetrieb passgenau zueinander. Das
Projekt wird aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) der Europäischen Union kofinanziert und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Yvonne Richter ist unter der Rufnummer 0371 5364-264 und der Mailadresse [email protected] zu erreichen. André Pollrich kann unter der Rufnummer
0371 5364-269 beziehungsweise der Mailadresse a.pollrich@hwkFOTO: SVEN GLEISBERG/HWK
chemnitz.de kontaktiert werden.
Fachkräfteengpass
in Elektroberufen
Bis 2030 fehlen 300.000 Arbeitskräfte
I
n den Elektro- und Versorgungsberufen droht ein dramatischer Fachkräfteengpass.
Nach einer Sonderauswertung
des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) werden alleine in
diesen beiden Berufsfeldern bis
zum Jahr 2030 in Elektroberufen
rund 300.000 und in den Versorgungsberufen sogar 460.000 Erwerbspersonen fehlen, sofern
sich die derzeit auf dem Arbeitsund Ausbildungsstellenmarkt abzeichnenden Entwicklungen der
Zu- und Abgänge dieser spezifisch qualifizierten Fachkräfte unverändert fortsetzen werden. Die
Sonderauswertung basiert auf
den gemeinsamen Qualifikationsund Berufsfeldprojektionen des
BIBB mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
(IAB).
Gründe für diese Entwicklung
sind neben dem demografischen
Wandel vor allem der anhaltende
„Drang“ der Jugendlichen an die
Gymnasien und Hochschulen sowie die Tatsache, dass gerade
technik-affine Abiturienten eher
ein Hochschulstudium, zum Bei-
spiel im Ingenieurwesen, bevorzugen, als dass sie eine Berufsausbildung plus Aufstiegsfortbildung in diesen Berufsfeldern anstreben.
Gerade bei den Handwerksberufen wird es nach den Worten
von BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser „zu massiven Engpässen und Verwerfungen“ kommen.
„Im langfristigen Vergleich können die Erwerbschancen im
Handwerk in der sich verschärfenden Konkurrenz zu industriellen und akademischen Berufen
nicht mithalten“, warnt der
BIBB-Präsident. „Was wir brauchen, ist eine deutliche Steigerung der Wertschätzung der dualen Berufsausbildung in der Gesellschaft und nicht ein zu starkes
und einseitiges Setzen auf eine
Erhöhung der Quote der Hochschulabsolventen.“ Dazu müsse
Erwerbsarbeit in Kleinbetrieben
auch für Abiturienten eine attraktive Alternative zur Beschäftigung
in Großunternehmen oder Einrichtungen des öffentlichen
Dienstes sein.
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» www.bibb.de
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