LESESTOFF: FRANKREICH - SECHS MONATE NACH DEM TERROR | ZEITGESCHEHEN FreiePresse PLAUENER ZEITUNG Montag, 6. Juli 2015 Griechen stimmen gegen Sparprogramm LOKALES PLAUEN Grundschule Oberlosa gerettet Überraschend klar haben die Grie- Eltern, ABC-Schützen, Leiterin und Lehrer der Grundschule im Plauener Ortsteil Oberlosa können aufatmen. Die Grundschule nimmt im neuen Schuljahr wieder eine erste Klasse auf. Mit dem geschickten Coup einer Initiative aus dem Rathaus, zu der auch der scheidende Schulbürgermeister Uwe Täschner (parteilos) gehört, gelang es, die Anmeldungen an der Grundschule zu erhöhen. Trotz ihres jahrelangen Rufs als Wackelkandidat für eine SchlieSeite 9: Bericht ßung. (nd) chen im gestrigen Referendum die Sparforderungen der internationalen Geldgeber abgelehnt. Nach Auszählung von 70 Prozent der gültigen Wahlzettel stimmten 61,3 Prozent mit „Nein“ und 38,7 Prozent mit „Ja“. Damit stärkten die Wähler dem linken Ministerpräsidenten Alexis Tsipras den Rücken, der die Forderungen der Geldgeber ablehnt. Die griechische Regierung kündigte unmittelbar nach dem Referendum neue Verhandlungen mit den Geldgebern an. Vertreter der Euro-Zone hatten allerdings vor der Abstimmung gewarnt, dass am Prinzip Hilfeleistung nur gegen Reformen nicht gerüttelt werde. Kommt es zu keiner schnellen Einigung, könnte Griechenland in eine Staatspleite rutschen, die letztlich in einem Ausscheiden aus dem Euro münden FOTO: YANNIS KOLESIDIS/DPA könnte. PLAUEN Sport-Nachwuchs besiegte Hitze Trotz tropischer Temperaturen kamen sie und hielten durch: Zum 111-jährigen Jubiläum des Sportvereins 04 in Oberlosa stellten sich junge Handballer beim Fest-Turnier nicht nur den gegnerischen Mannschaften, sondern auch der brennenden Sonne. Mit erfinderischen Ideen, wie sich alle zwischendurch abkühlen konnten, schlugen sie der Hitze ein Schnippchen. (pa) Seite 10: Bericht IN DIESER AUSGABE Kultur Drei Tage lang Hartklang: 27.000 Fans beim With-Full-Force-Festival Ratgeber In Sachsens Großstädten gibt’s fast zwei Dutzend feste Rot-Blitzer Seite 5: Bericht und Kommentar Offenbar verwirrter Mann tötet in Zwickau wahllos zwei Frauen Gleich zwei Tötungsverbrechen haben sich Samstag im Stadtteil Marienthal ereignet. Ein dritter wurde in letzter Sekunde durch zwei beherzt eingreifende Männer verhindert. VON VIOLA MARTIN SPORT AM MONTAG FOTO: KIM LUDBROOK/DPA ZWICKAU — Ein offenbar psychisch Greipel sprintet zum Sieg Der gebürtige Rostocker André Greipel hat die zweite Etappe der Tour de France gewonnen und darf sich mit dem Grünen Trikot des besten Sprinters schmücken. Fußball England verdirbt deutschen Frauen den Traum von WM-Bronze Formel 1 Hamilton und Rosberg feiern Doppelerfolg für Mercedes in Silverstone WETTER VOR ORT ó Sªé Å6 Sªé ů Sªé Ŷ Sªé Åñ' Ŷ' ?×é˙flþ ûž' ů' žû' Einzelpreis 1,10 Euro žž' VpfléÞ×é˙flþ žÅ' ů' Ausführliches Wetter: Seite 8 10028 verwirrter Mann hat am späten Samstagnachmittag im Zwickauer Ortsteil Marienthal erst eine 67-jährige und dann eine 81-jährige Frau niedergestochen. Beide Opfer erlagen ihren schweren Verletzungen. Als der 46-Jährige anschließend eine weitere Frau auf der Straße würgte, wurde er von zwei Männern überwältigt. Die Passanten retteten durch ihr Eingreifen der 46-jährigen Frau vermutlich das Leben. Der Täter, der die Tötung beider Frauen nach seiner Festnahme ge- stand, war laut Staatsanwaltschaft bisher strafrechtlich nicht in Erscheinung getreten. Gestern Vormittag wurde er dem Haftrichter vorgeführt und sitzt nun wegen mutmaßlichen Mordes in zwei Fällen in Untersuchungshaft, so Antje Dietsch, Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Dass der mutmaßliche Doppelmörder wohl psychisch verwirrt ist, schließt die Staatsanwältin aus dessen Aussagen: „Rational sind seine Motive nicht nachvollziehbar.“ Ermittelt werde jetzt, ob sich der Mann in ärztlicher Behandlung befand. Bei allen drei Frauen soll es sich um Zufallsopfer gehandelt haben, so Antje Dietsch. Zunächst hatte der Täter in seinem Wohnhaus an der Jacobstraße in Marienthal an mehreren Wohnungstüren geklingelt. Eine 67-jährige Frau, die ihn als Nachbarn kannte, öffnete arglos die Tür und wurde von ihm niedergestochen. Vermutlich suchte sie Hilfe und schleppte sich über zwei Stockwerke nach oben, wie die Blutspur zeigte. Als der Notarzt eintraf, konnte er ihr Leben nicht mehr retten. OB-WAHL Hilbert siegt gegen Stange in Dresden DRESDEN — Sachsens Landeshauptstadt wird wieder von einem FDPPolitiker geführt. Bei der Oberbürgermeisterwahl setzte sich gestern im entscheidenden Wahlgang Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert gegen Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) durch. Hilbert kam auf 54,2 Prozent, Stange auf 44 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 42,7 Prozent. Im ersten Wahlgang hatte noch Stange vorn gelegen. Hilbert profitierte offenkundig vom Verzicht mehrerer Gegenkandidaten von CDU, AfD und Pegida. Mit Ingolf Roßberg hatte 2001 schon einmal ein FDP-Politiker die Dresdner Oberbürgermeisterwahl gewonnen. 2008 siegte Helma Orosz (CDU), die nicht wieder angeSeite 2: Bericht treten war. (tz) Kurz nach der ersten Tat verließ der Mann das Haus und lief zur Julius-Seifert-Straße, die die Jacobstraße kreuzt. Dort überwältigte er eine 81-Jährige und stach sie nieder. Die Frau erlag ebenfalls ihren Verletzungen. Als der Mann eine weitere, 46-jährige Passantin anfiel und würgte, rangen ihn zwei Männer zu Boden und hielten ihn fest, bis die Polizei eintraf. Das dritte Opfer kam nach Angaben von Staatsanwältin Dietsch ohne ernste körperliche Schäden davon. (mit ros) Hinter dieser mit Stuck verzierten Fassade in der Jacobstraße im Zwickauer Stadtteil Marienthal wohnten sowohl der mutmaßliche Täter als auch sein erstes Opfer. FOTO: ANDREAS WOHLAND Klein, aber fein ge Könige der Pflichtveranstaltung zu: Opa Charles, Vater William und Bruder George. War gut drauf: Prinzessin Charlotte wurde gestern getauft. FOTO: CHRIS JACKSON PA/DPA Politikerin aus Sachsen führt jetzt Bundespartei ESSEN — Der Machtkampf in der Alternative für Deutschland (AfD) ist am Wochenende zugunsten des national-konservativen Flügels entschieden wurden. Auf einem turbulenten Parteitag in Essen setzte sich Frauke Petry, die AfD-Chefin in Sachsen, klar gegen den wirtschaftsliberalen Parteigründer Bernd Lucke durch. Petry erhielt 60 Prozent der Stimmen, Lucke kam nur auf 38,1 Prozent. Nach dem klaren Sieg von Petry im Machtkampf mit dem bisherigen Bundesvorsitzenden Lucke steht die erst vor zwei Jahren gegründete Partei vor dem Verlust ihres wirtschaftsliberalen Flügels und einer politischen Neuausrichtung. In einem zweiten Wahlgang wählten die Mitglieder den Volkswirtschafts-Professor Jörg Meuthen zum Zweiten Vorsitzenden. Der stellvertretende baden-württembergische Landeschef vertritt inhaltlich eher Positionen des liberalen Flügels. Laut Satzung wird er die Partei bis zur Verabschiedung des Parteiprogramms – geplant Ende 2015 – mit Petry gemeinsam führen und dann automatisch einer ihrer vier Stellvertreter werden. (dpa) Seite 4: Leitartikel, Hintergrund Prinzessin Charlotte wurde mit Jordanwasser getauft – zum Tee gab es Hochzeitstorte Tadelloser Auftritt: Prinzessin Charlotte hat ihre Taufe in der Kirche St. Mary Magdalene von Sandringham gestern mit Bravour bestanden. Ihre Urgoßmutter, die heutige Queen, musste seinerzeit wegen Dauergeschreis mit Dillsamenöl ruhig gestellt werden, so erzählt die Familienchronik. Fünf Paten standen als Zeugen am Taufbecken, als Erzbischof Justin Welby dem zweiten Kind von Prinz William und seiner Frau Kate das neun Wochen alte Köpfchen mit Wasser aus dem Jordan wusch und dem Mädchen nun auch offiziell den Namen Charlotte Elizabeth Diana gab. Auf den Bänken der bescheidenen Kirche schauten drei künfti- Petry gewinnt Machtkampf in der AfD Die Feier war klein – aber fein. Prinzessin Charlotte trug wie schon ihr Bruder George eine handgearbeitete Kopie des traditionsreichen königlichen Taufkleides. Eigens für die Taufe wurde auch die Schatzkammer der Kronjuwelen im Londoner Tower geöffnet. Ein silberner Kelch in Form eines Brunnens trug das Taufwasser, das vom jordanischen Königshaus spendiert wurde. Beim Fünf-Uhr-Tee ging es dann sparsamer zu. Die Royals reichten ihren Gästen ein „Stockwerk“ ihrer achtstöckigen Hochzeitstorte aus dem Jahr 2011. Die war damals so gebacken worden, dass einzelne Teile konserviert werden konnten. (dpa) Michael Donhauser HITZE-WETTER Zwölf Tote bei Badeunfällen OFFENBACH — Am bislang heißesten Wochenende des Jahres sind mindestens zwölf Menschen bei Badeunfällen in Deutschland ums Leben gekommen. Darunter ist eine 73jährige Reichenbacherin, die an der Bleilochtalsperre in Thüringen verstarb. Die Hitze bescherte Deutschland einen neuen Temperaturrekord: Im bayerischen Kitzingen wurden gestern 40,3 Grad gemessen. Der bisherige Rekord von 40,2 Grad stammt von 2013. In einigen Teilen des Landes gingen gestern heftige Unwetter nieder, auch über dem Erzgebirge (dpa/fp) Seite 2: Bericht 4 190932 901103 Die Zeitung im Internet: www.freiepresse.de 53. Jahrgang, Nr. 154, VERLAG UND REDAKTION: 09111 Chemnitz, Brückenstraße 15, Tel. 0371 6560 SERVICE-TELEFON: 0800 80 80 123 MONTAG BIS FREITAG: 6.00–18.00Uhr | SAMSTAG: 6.00–13.00 Uhr Telefonische Anzeigenannahme | Abo-Service | Ticket-Service 2 Freie Presse SACHSEN Montag, 6. Juli 2015 1273 Fahrer trotzen den Temperaturen NACHRICHTEN FEUER Erneut Großbrand in Recyclingfirma Trotz Dauersonne und Temperatu- FREIBERG — Ein Großbrand bei der ren jenseits der 30 Grad Celsius haben gestern in Zwönitz 1273 Radsportler an der siebenten Auflage der Zwönitztal-Radtour teilgenommen. Im Vorjahr zählten die Veranstalter noch mehr als 2000 Starter. „Schon aus gesundheitlichen Gründen sind bei dieser Hitze viele lieber zuhause geblieben. Das ist auch vernünftig“, sagte Chef-Organisator Jens Roth. Dennoch zeigte er sich zufrieden: „Wir machen keine Tour, um Rekorde zu brechen, sondern wollen den Teilnehmern jedes Jahr ein tolles Event bieten.“ Bis auf ein paar wenige Schrammen habe es zudem keine großen Zwischenfälle gegeben. Die Radfahrer konnten zwischen vier Routen wählen – der Sportstrecke (106 Kilometer), der Aktivenstrecke (62), der Fitnessstrecke (37) und der Familienstrecke (20). Obendrein nahmen 55 Laufsportler die 15 oder 24 Kilometer lange Wanderroute in Angriff. Derweil steht bereits der Termin für die achte Tour fest. Sie steigt am 26. JuFOTO: JENS UHLIG ni 2016. (rickh) Recyclingfirma Pyral AG in Freiberg hat gestern Abend die Feuerwehr in Atem gehalten. Gegen 19.20 Uhr hatte sich eine riesige Rauchwolke über der Stadt gebildet. Anwohner waren aufgefordert, ihre Fenster geschlossen zu halten. Wie die Polizei informierte, stand die Werkhalle in Flammen, die auch auf ein Verwaltungsgebäude übergegriffen. Es war zunächst unklar, ob es Verletzte gab. Auch zur Brandursache und über Schäden gab es bis Redaktionsschluss keine näheren Informationen. In der Pyral AG, die auch eine Betriebsstätte in Mittweida betreibt, wird aus vorsortiertem und gepresstem Abfall hochreines Aluminiumgranulat gewonnen. Es war nicht der erste Brand in dem Unternehmen. So gab es im vorigen Jahr Feuerwehreinsätze in beiden Betriebsstandorten. (bk/msc/tre) INDUSTRIEMUSEUM 5200 Besucher in neuer Dauerschau CHEMNITZ — Rund drei Wochen nach der Eröffnung haben mehr als 5200 Besucher die neue Dauerausstellung im Sächsischen Industriemuseum in Chemnitz in Augenschein genommen. „Die Resonanz der Besucher ist sehr positiv“, sagte Museumssprecherin Anett Polig. Die Schau war für rund zwei Millionen Euro aus Landesmitteln überarbeitet worden und hat nach fast einjähriger Pause seit dem 13. Juni wieder geöffnet. Bis Ende des Jahres hofft das Museum auf rund 50.000 Besucher. Die neue Ausstellung zeigt die wichtigsten Industriezweige Sachsens, der Chemnitz-Zwickauer Region sowie das Leben der dort arbeitenden Menschen. (fp) OBERSCHULE 49 Absolventen mit Bestnoten DRESDEN — 49 Jugendliche in Sach- sen haben in diesem Jahr die Oberschule mit Bestnoten beendet. Sie erreichten in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Englisch sowie mindestens in zehn weiteren Fächern jeweils die Note 1 und in den restlichen Fächern Note 2, wie ein Sprecher des Kultusministeriums sagte. Die Besten des Jahrgangs – knapp ein Drittel weniger als 2014 – werden heute im Landtag ausgezeichnet. Landesweit hatten sich rund 16.000 Oberschüler dem Realsowie qualifizierenden Hauptschulabschluss gestellt. (dpa) ASYLUNTERKUNFT 18-jähriger Flüchtling stirbt nach Streit LEIPZIG — Bei einem Streit zwischen zwei Flüchtlingen in einer Leipziger Asylbewerberunterkunft ist in der Nacht zum Samstag ein 18-Jähriger tödlich verletzt worden. Er starb im Krankenhaus. Unter dringendem Tatverdacht wurde ein 24-Jähriger festgenommen, wie die Polizei mitteilte. Am Abend wurde Haftbefehl erlassen. Nach bisherigen Ermittlungen erlitt der 18-Jährige schwere Schnittverletzungen am Bauch. Worum es bei dem Streit ging, war zunächst nicht bekannt. (dpa) NPD Dresdner Stadtrat neuer Landeschef DRESDEN — Der Dresdner Stadtrat und bisherige Landesvize, Jens Baur, ist neuer, kommissarischer Landesvorsitzender der rechtsextremen NPD in Sachsen. Der Landesvorstand habe ihn am Samstag gewählt, teilte die Partei gestern mit. Er werde das Amt bis zu einem regulären Landesparteitag wahrnehmen. Baur tritt die Nachfolge von Holger Szymanski an, der vergangene Woche von allen seinen Parteiämtern zurückgetreten war. (dpa) Der Vize gewinnt: Dirk Hilbert erobert das Dresdner Rathaus Erst wurde der FDP-Politiker mit nur 29 Jahren Wirtschaftsbeigeordneter, nun ist er zum Oberbürgermeister seiner Heimatstadt gewählt worden. VON TINO MORITZ DRESDEN — Der Mann hatte nichts zu verlieren, und vermutlich hat ihm genau das zum Sieg verholfen: Dirk Hilbert, 43 Jahre alt, ist gestern mit deutlicher Mehrheit zum neuen Dresdner Oberbürgermeister gewählt worden. 44 Prozent erhielt seine Rivalin, Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD), die im ersten Wahlgang noch vorn gelegen hatte. Im Unterschied zu Hilbert, der auf 54,2 Prozent kam, konnte die von Linken, Grünen, SPD und Piraten unterstützte 58-Jährige damit nur wenig zulegen. Der Liberale hatte genau das schon seit Tagen selbstbewusst vorhergesagt, selbst seinen Zehn-Prozentpunkte-Vorsprung. In der Stunde seines größten Triumphes sprach er nicht nur von einer „großen Freude“, sondern auch vom richtigen „Riecher“ – und dass er eben wisse, wie die Dresdner ticken. Es ist derselbe Mann, der nach seinem Amtsantritt als Wirtschaftsbürgermeister 2001 als „Pannen-Hilbert“ verspottet worden war. Knapp 14 Jahre später werden dem gebürtigen Dresdner zwar weder gelungene Großprojekte, noch außergewöhnlicher Tatendrang oder überbordendes rhetorisches Talent nachgesagt. Aber auch mit dem Image des gemächlichen Bodenständigen gelang es Hilbert, sogar mehr Stimmen als Amtsvorgängerin Helma Orosz (CDU) zu bekommen. Die hatte vor sieben Jahren nicht mal 90.000 Stimmen geschafft, Hilbert kam nach etwa 70.000 im ersten Wahlgang gestern auf mehr als 100.000 – und das bei einer von 51 auf knapp 43 Prozent gesunkenen Wahlbeteiligung. Noch vor einem Jahr hätte Hilbert seinen Sieg nicht zu erträumen gewagt. Nicht nur bundesweit war seine Partei FDP in die Knie gegangen. Nachdem Linke, Grüne, SPD und Piraten bei der Stadtratswahl 2014 die Mehrheit holten und sich zu einem bis heute stabilen Bündnis zusammenfanden, schienen die Tage des Diplom-Wirtschaftsingenieurs und früheren Cargolifter-Risikomanagers in der Kommunalpolitik gezählt. Schließlich hatte Hilbert seine Wahl zum Wirtschaftsbürgermeister 2001 und 2008 einer nun nicht mehr existenten Mehrheit des CDU/FDP-Lagers zu verdanken. Seine Chance bekam der Liberale erst durch den Orosz-Rückzug. Nachdem sie Ende 2014 offiziell bekanntgab, aus gesundheitlichen Gründen nicht wieder anzutreten, trat Hilbert die Flucht nach vorn an und gab seine Kandidatur als Oberbürgermeister bekannt – obwohl er beim ersten Versuch 2008 nur zwölf Prozent eingefahren hatte. Aus genau dieser Niederlage speiste sich indes der spätere Triumph: Seinen Verzicht auf den zweiten Wahlgang ließ sich Hilbert 2008 Für sieben Jahre gewählt: Der 43jährige Dirk Hilbert (Mitte) mit Ehefrau Su Yeon und Unterstützer Jürgen Schwarz. FOTO: SEBASTIAN KAHNERT/DPA Schwerlasttransporte belasten Polizei immer weniger Windkraftanlagen, Landmaschinen, Jachten: Über Sachsens Straßen werden seltener schwere Güter transportiert. Die Polizei muss daher nicht mehr so oft mit. DRESDEN — Die sächsische Polizei muss immer seltener zur Begleitung von Schwerlasttransporte anrücken. Wurden im Jahr 2011 noch mehr als 4000 Großraum- oder Schwerlasttransporte durch Polizeieskorten abgesichert, so waren es im vergangenen Jahr nur noch gut 2800. Das teilte das Innenministerium auf Anfrage in Dresden mit. „Die polizeiliche Begleitung solcher Transporte wird auf die Fälle beschränkt, in denen Eingriffsmaßnahmen in den Verkehr nötig sind“, erklärte Ministeriumssprecherin Pia Leson. Dazu gehöre etwa das Anhalten des Gegenverkehrs. Wie Leson weiter sagte, hat Sachsen gemeinsam mit den anderen Bundesländern eine Entlastung der Polizei bei der Begleitung von Schwerlasttransporten erreicht. „Derzeit werden auf Bundesebene mit den anderen Bundesländern die entsprechenden Regeln angepasst und weitere Entlastungsmöglichkeiten erörtert“, so die Pressereferentin. „Die Polizeibediensteten stehen in dem Zeitraum, in dem sie Schwerlasttransporte begleiten, nicht für andere polizeiliche Aufgaben zur Verfügung“, erläuterte Leson. Da aber inzwischen weniger Schwerlasttransporte zu begleiten seien, sei auch die Belastung der Polizei in diesem Bereich deutlich gesunken. Mussten 2011 noch 11.411 sogenannte Mannstunden geleistet werden, so ist diese Zahl im vergangenen Jahr auf 8671 zurückgegangen Zeit, die den Beamten nun für andere Tätigkeiten zur Verfügung steht. Die Ingenieurkammer Sachsen fordert unterdessen mehr Mittel zum Erhalt der Brücken in Sachsen. Laut Kammer-Vizepräsident Peter Simchen ist jede 7. der 8860 Brücken in kommunaler Trägerschaft in einem nicht mehr ausreichenden oder ungenügenden Zustand. An ihnen nagten der Zahn der Zeit und die zunehmende Verkehrsbelastung, auch durch überladene Lkw und Schwerlasttransporte. (dpa) von der CDU mit dem Versprechen versilbern, ihn nicht nur als Wirtschaftsbürgermeister zu halten, sondern auch zum Stellvertreter von Orosz zu machen. Weil Orosz zweieinhalb Jahre später schwer erkrankte, war Vize Hilbert sehr bald schon gefragt – und machte in der Moderatorenrolle nicht viel falsch. Als Wahlsieger werde er mehr Profil zeigen, hat er angekündigt. Nur bekommt er es mindestens bis 2019 mit einem links dominierten Stadtrat zu tun. Bei wichtigen Entscheidungen – etwa zur Frage einer neuen kommunalen Wohnungsgesellschaft – könnten sich Hilbert und Stadtrat gegenseitig blockieren. In der Vergangenheit sei „viel Energie durch die starke Lagerbildung im Stadtrat verschwendet“ worden, sagte Hilbert gestern dem MDR. Um das zu ändern, wolle er die künftigen Beigeordneten und die Fraktionschefs zu einer Klausur laden. Dass er weder seiner Partei noch der CDU verpflichtet sei, hatte der offiziell als unabhängiger Kandidat angetretene Hilbert schon im Wahlkampf versichert. Und dabei zugleich daran erinnert, dass LinkeFraktionschef André Schollbach „ganz liebreizend sein“ könne: Immerhin habe er vom Linken 2012 für seine überparteiliche Sitzungsleitung Blumen geschenkt bekommen. Hilbert: „Das war schon süß.“ Nach Hitze Gewitter und Starkregen Unwetter toben vor allem im Erzgebirge LEIPZIG — Nach den tropischen Temperaturen von Sonnenhoch „Annelie“ kommen die Gewitter. Gestern Nachmittag ist laut Deutschem Wetterdienst in Raschau im Erzgebirge ein Hitzegewitter mit Starkregen von 22 Liter je Quadratmeter und Stunde niedergegangen. Unwetterwarnungen gab es auch für das Vogtland. Die Bundesstraße 101 von Freiberg nach Aue musste laut Polizei wegen umgestürzter Bäume zeitweise gesperrt werden. Auch bei Thermalbad Wiesenbad im Erzgebirge blockierten umgestürzte Bäume den Verkehr. Vor allem nördlich einer Linie Dresden-Leipzig wurden die tropischen Temperaturhöhen der vergangenen Tage noch einmal fast erreicht. In Leipzig waren es 37 und in Dresden etwa 36 Grad. Torgau in Nordsachsen kam nach 37,8 Grad am Samstag noch einmal auf 36 und Chemnitz nur auf 33 Grad. Der sächsische Höchstwert von 39,8 Grad wurde nirgends geknackt. Er war im August 2012 in Dresden-Hosterwitz gemessen worden. (dpa) EINE BILDERGALERIE zu den Unwettern können Sie ansehen, wenn Sie diesen Code mit dem Smartphone scannen. » www.freiepresse.de/gewitter Klöppelmosaik mit Rekordmaß Es besteht aus exakt 2736 geklöppelten Kunstwerken, die auf einer Stoff- bahn von 80 Quadratmetern aufgenäht worden sind: Das XXL-Klöppelmosaik der Oederaner Firma Alterfil ist am Wochenende beim 7. Internationalen Klöppeltreffen in Sayda (Landkreis Mittelsachsen) erstmals komplett gezeigt worden. Alterfil strebt damit einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde an. Handarbeitsfans – zwischen 7 und 93 Jahre alt – aus Deutschland, Tschechien, Italien, Spanien, Polen und der FOTO: ECKARDT MILDNER Schweiz haben sich an dem Projekt beteiligt. ZEITGESCHEHEN Montag, 6. Juli 2015 Freie Presse 3 DAS THEMA: ISLAMISTISCHER TERROR UND SEINE FOLGEN Der Kloß im Magen Vor sechs Monaten erschütterten islamistische Terrorangriffe Frankreich. Es gebe ein „Davor“ und ein „Danach“, hieß es damals. Wie sieht es aus, dieses „Frankreich danach“? Und wie geht Tunesien mit den Folgen des jüngsten Terroranschlages an einem Hotelstrand um? VON BIRGIT HOLZER PARIS — Es ist eine unförmige Kugel, die Luz aus dem Bauch wächst, beunruhigend schnell größer wird und ihn schließlich anspricht. „Hey, Junge!“, ruft sie. „Darf ich mich vorstellen: Ich bin dein Kloß im Magen!“ Von nun an, erklärt die Kugel, würden sie eine ganze Weile miteinander zu tun haben: „Ich bin da, um dich am Vergessen zu hindern.“ Vergessen? Wie könnte Luz diesen 7. Januar vergessen, an dem er so viel verloren hat: seine Kollegen und besten Freunde, die Leichtigkeit und sogar die Fähigkeit zu zeichnen. Sie zumindest ist zurückgekommen. Das beweist der französische Karikaturist Renald Luzier, genannt Luz, mit seinem Comic-Band „Katharsis“, in dem er auf sehr persönliche und berührende Weise das blutige Attentat der Terror-Brüder Saïd und Chérif Kouachi auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ aufarbeitet. Er hat es überlebt, anders als zwölf andere Menschen – Polizisten, Gäste und Mitarbeiter der Redaktion, darunter so legendäre Zeichner wie Cabu, Wolinski und der einstige Chefredakteur Charb. Mit ihm malt sich Luz im Zwiegespräch – bis er schmerzhaft erkennt, dass er einen einsamen Monolog führt. Auch von Charb erschien postum ein Buch, in dem er vor seinem Tod schrieb, dass die Mohammed-Karikaturen reine Kritik an der „Instrumentalisierung des Glaubens durch Terroristen“ darstellen. Sich über alle Autoritäten und Religionen lustig zu machen, aber nicht über den Islam, hieße ja gerade, die Muslime zu diskriminieren, argumentierte er. Insgesamt 20 Menschen starben bei den Anschlägen vor einem halben Jahr, darunter die drei Attentäter. Es schockte aber auch die Verletzung der Grundwerte Meinungsund Pressefreiheit, das brutale Vorgehen der Täter mitten in Paris, ihre radikale Entschlossenheit. Viele sprachen vom „französischen 11. September“: Es gebe ein „Davor“ und ein „Danach“. Doch wo steht dieses „Frankreich danach“? Was macht es mit seinem Trauma, welche Schlüsse zieht es daraus? „Je suis Charlie“ – noch immer prangt an vielen Hauswänden in Paris der Spruch, der um die Welt ging. Zu den übrigen äußerlich erkennbaren Veränderungen gehört das merklich verstärkte Sicherheitsaufgebot. Seit sechs Monaten herrscht dauerhaft die höchste Terror-Warnstufe in Frankreich, das erstmals mehr Soldaten im Land einsetzt als außerhalb. Alarmiert reagierte es Ende Juni auf die Explosion in einer Gasfabrik bei Lyon durch einen Renald Luzier mit der Ausgabe von „Charlie Hebdo“ nach dem Anschlag. Er hat das Satireblatt mittlerweile verlassen. FOTO: YOAN VALAT/REUTERS/ARCHIV zu finden: „Wenn man so involviert in ‚Charlie‘ ist wie ich, wird man von tausend Dingen vereinnahmt, der Trauer, dem Schmerz, der Wut.“ Und jenen Journalisten, die sich – wie er es in seinem Büchlein skizziert – als Pulk vor ihm aufbauen und fordern: „Eine Deklaration!“ Doch er hat keine Erklärungen, und schon gar keine leichten. Der Kloß im Magen zieht ihn hinunter. War die erste „Ausgabe der Überlebenden“ trotz einer Rekord-Auflage wochenlang ausverkauft, so ist der Ansturm längst vorbei, wenn auch die Abonnenten-Zahlen stiegen. Eine Pleite droht „Charlie Hebdo“ nicht mehr, doch entstand ein Streit um die Millionen-Einnahmen durch die Verkäufe und Spenden. Einige Mitarbeiter forderten in einem öffentlichen Brief an die Geschäftsführung mehr Transparenz und Mitspracherecht. Die Welle der Solidarität nach dem Terror hatte die Redaktion überrollt: Plötzlich machten sich auch jene mit „Charlie Hebdo“ gemein, die es immer bekämpft hatten, von der Rechtspopulistin Marine Le Pen bis zu Vertretern der Kirchen. Dabei erschien damals die erste Reaktion in einem Land, das sonst so ausgiebig über seine Spaltungen diskutiert, überraschend geeint: Tausende versammelten sich auf dem Platz der Republik, oft sprachlos vor Entsetzen. Bis heute liegen dort Blumen, Karten, Botschaften des NichtVergessens. Hier startete auch der große Trauermarsch für die Opfer am 11. Januar; vier Millionen Menschen gingen landesweit auf die Straße und erweiterten das Motto „Ich bin Charlie“ auf „Ich bin Jude. Ich bin Muslim. Ich bin Franzose.“ Doch bald zeigten sich die Risse im starken Bild der Einheit. Nicht ganz Frankreich teilte den Geist von „Charlie“, auch wenn das in den Medien zunächst so erschien. „Es war praktisch unmöglich, eine abweichende Meinung auszudrücken als jene, die darin bestand, sich über unsere Freiheit und unsere Republik zu entzücken, die Bedrohung unserer Identität durch junge proletarische Muslime und furchtbar verschleierte Mädchen zu verteufeln und sich viril auf den Krieg gegen den Terrorismus vorzubereiten“, schreibt der emeritierte Hochschulprofessor Alain Badiou in einem Leserbrief an die Zeitung „Le Monde“, der im Sammelband „Wer ist wirklich Charlie?“ erschien. Mann mit Verbindungen zur Salafisten-Szene, der zudem seinen Chef enthauptete und dessen Kopf neben islamistische Fahnen an einen Zaun hängte. Dass andere Attentate verhindert werden konnten, ist bekannt. So störte es nur eine Minderheit, dass das Parlament nun ein Sicherheits-Gesetz verabschiedete, das die Möglichkeiten des Geheimdienstes beim Abhören der Bürger und Datensammeln ausweitet. Jüdische, aber auch einige muslimische Schulen und Einrichtungen werden permanent bewacht. Wanderten bereits 2014 mehr als 7000 französische Juden, die sich durch eine Zunahme antisemitischer Übergriffe bedroht fühlten, nach Israel aus und damit mehr als doppelt so viele als im Vorjahr, so steigt ihre Zahl weiter. Vier Menschen tötete der Terrorist Amédy Coulibaly im Supermarkt „Hyper Casher“, nur weil sie jüdisch waren. Heute wirkt der Leiter des Marktes nicht bedrückt, aber nachdenklich. „Was passiert ist, war sehr schlimm, aber wir haben keine Angst und das Leben muss weitergehen“, versichert der Mann, der am Tag des Anschlags in einer anderen Filiale war. Sofort kamen die Kun- den wieder, sogar mehr als vorher. „Nur beim ersten Mal war mir etwas mulmig“, gibt Sarah zu, eine junge Frau, die ihren Einkaufswagen an den Regalen vorbei schiebt. „Doch mich beunruhigt, was passiert, wenn sie nicht mehr da sind.“ Gemeint sind die Polizisten, die mit ihren Maschinengewehren vor dem Laden stehen, dessen Eingang Absperrgitter eingrenzen. „Ich versuche, meine eigenen Trümmer inmitten all dieser Trümmer wieder zu finden.“ Renald Luzier Karikaturist Irgendwie weitergehen muss es auch bei „Charlie Hebdo“, wo die meisten verbliebenen Mitarbeiter weiterhin arbeiten. Luz hingegen hat das Magazin verlassen, um, wie er erklärt, „meine eigenen Trümmer inmitten all dieser Trümmer wieder Auch der Intellektuelle Emmanuel Todd kritisiert in seinem Essay „Wer ist Charlie? Soziologie einer Religionskrise“ einen „hysterischen“ Optimismus und den Trauermarsch als „Veranstaltung des Ausschlusses“: Statistiken belegten eine Überrepräsentation der weißen, katholischen Mittel- und Oberschicht der Gesellschaft. Premierminister Manuel Valls erwiderte zwar, es habe sich um ein authentisches allgemeines Aufbäumen gegen den Terror gehandelt, einen Akt des Zusammenstehens. Doch in der Tat standen vor allem in den sozial angespannten Vorstädten, den Banlieues, in denen überdurchschnittlich viele Einwandererfamilien und Muslime leben, nicht alle hinter „Charlie“. Hier verweigerten in vielen Schulen Kinder die Teilnahme an der Schweigeminute für die Opfer, fühlten sich durch die Verunglimpfung Mohammeds beleidigt. Solidarität mit den Karikaturisten empfanden diejenigen nicht, die sich ohnehin stigmatisiert fühlen, als Franzosen zweiter Klasse. In den Banlieues wachsen auch die meisten jungen Franzosen auf, die wie die Attentäter fasziniert sind von den Terrornetzwerken Al Kuaida und Islamischer Staat (IS). Hunderte befinden sich derzeit in Syrien und im Irak. So werfen die Anschläge Fragen auf wie die nach der Vorbeugung von Radikalisierung, nach einer gelungenen Integration und dem Raum für den Islam in einer laizistischen Gesellschaft. Und die Frage, was diese eigentlich zusammenhält. Dabei sei Frankreichs Identitätskrise nicht neu, erklärt Claire Demesmay von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) in Berlin. Der Aufstieg des rechtsextremen Front National seit Mitte der 1980er Jahre illustriere, dass sich weite Teile der Gesellschaft durch die Zuwanderung bedroht fühlten. „Die oft krampfhafte Suche nach den Besonderheiten Frankreichs spiegelt ein Gefühl der Orientierungslosigkeit von Menschen wieder, die im Laufe der europäischen Integration ihre traditionellen Anhaltspunkte (nationale Grenzen und Währung, die Rolle des Zentralstaates, die Bedeutung der Sprache) verloren haben“, analysiert Demesmay. Und doch, so meint Demesmay, habe die Vertrauens- und Autoritätskrise zu einem „neuen Bewusstsein“ geführt, verlangen die Menschen nach mehr Ehrlichkeit in der Diskussion über das Zusammenleben. Die meisten wünschen sich dieses friedlich und geeint – und darin liegt die Chance, gestärkt aus dem Terror hervorzugehen. Und irgendwann diesen Kloß im Magen wieder loszuwerden. Tunesiens Präsident: Wir befinden uns in einer besonderen Form des Krieges Staatsoberhaupt verhängt für 30 Tage den Ausnahmezustand – Reaktion nach Anschlag auf westliche Touristen in Sousse – Premier: Polizei war viel zu langsam VON REINER WANDLER MADRID — Der tunesische Präsident Béji Caid Essebsi spricht Klartext: „Wir sind in großer Gefahr“, sagt er. „Wir befinden uns in einer besonderen Form des Krieges“, erklärte der 88- jährige, vergangenen Winter gewählte Staatschef in einer Fernsehansprache am Samstagabend und verhängte einen 30-tägigen Ausnahezustand. Er regierte damit nach mehr als einer Woche auf den blutigen Überfall auf das Strandhotel Imperial Marhaba in Sousse durch einen bewaffneten radikalen Islamisten, bei dem 38 Menschen ums Leben gekommen waren. „Wenn sich die Ereignisse von Sousse wiederholen, kollabiert das Land“, warnt Essebsi. Zu dem Attentat von Sousse hatte sich, wie bereits im März zum Überfall auf das Muse- um Bardo in Tunis, der Islamische Staat (IS) bekannt. Der Ausnahmezustand gibt den Sicherheitskräften besondere Befugnisse. Hausdurchsuchungen werden erleichtert, Veranstaltungen und Versammlungen können verboten, Presseberichte zensiert werden, sofern sie die „öffentliche Ordnung“ des Landes gefährden. Neben der Gefahr durch Dschihadisten erwähnte Essebsi auch die unzähligen Streiks. Erst im März 2014 war der Ausnahmezustand aufgehoben worden. Er wurde von Diktator Ben Ali wenige Tage vor seinem Sturz am 14. Januar 2011 verhängt worden. Die Übergangsregierungen sowie die erste frei gewählte Regierung erhielten ihn aufrecht, bis das Land eine neue Verfassung hatte. Die Rückkehr zu den Sonderbefugnissen für die Polizei ruft bei so manchem Sorge hervor. „Der Ausnahmezustand Hat die Reaktionszeit der Polizei als das Problem des Anschlags ausgemacht: Tunesiens Präsident Béji Caid Essebsi. FOTO: TUNISIAN PRESIDENCY SERVIC/DPA kann ein hervorragendes Unterdrückungsinstrument sein“, warnt der tunesische Politikexperte Selim Kharrat. Er fragt sich, warum die Maßnahme erst acht Tage nach dem Anschlag verhängt wurde. Präsident Essebsi versucht die Befürchtungen, die erst vor kurzem ge- wonnenen Freiheiten könne erneut erheblich eingeschränkt werden, zu zerstreuen. Er rief die Presse zur Zurückhaltung auf. Alle müssten die „außergewöhnlichen Umstände“ berücksichtigen, die das Land derzeit durchlebe, „um nicht eine Situation zu schaffen, die den Plagen hilft, die wir bekämpfen“, sagte Essebsi. Der Ausnahmezustand ist eine Flucht nach vorn. Denn in der vergangenen Woche wurden immer mehr Details des Hergangs des Überfalls in Sousse bekannt. Die Polizei kam viel zu spät an den Tatort. Der Schütze – der MinisterpräsidentHabib Essid Attentäter zufolge in der Tourismusbranche gearbeitet haben soll – konnte ungestört eine halbe Stunde mit einem Gewehr Jagd auf Touristen machen. Der erste Beamte, der vor Ort eintraf, hatte Angst und griff nicht ein. Er gab seine Pistole an einen Hotelangestellten weiter. „Die Reaktionszeit der Polizei – da lag das Problem“, gab Regierungschef Habib Essid mittlerweilezu. Mittlerweile wurden acht weitere vermutliche Komplizen des Todesschützen verhaftet. 1400 Beamte sind abgestellt worden, um Hotelanlagen zu schützen. (café) Folge des Ausnahmezustands Gerät ein Staat durch Katastrophen oder Unruhen in eine kritische Lage, kann wie in Tunesien der Ausnahmezustand verhängt werden. Bestimmungen in der Verfassung werden so außer Kraft gesetzt. In der Regel werden die Bürgerrechte eingeschränkt, die Befugnisse der Sicherheitskräfte hingegen erweitert. Der neuen tunesischen Verfassung zufolge darf der Präsident den Ausnahmezustand nach Beratungen mit dem Regierungschef und dem Parlamentspräsidenten verhängen. Allerdings darf er das Parlament nicht auflösen. 30 Tage nach Verhängung des Ausnahmezustands dürfen der Parlamentspräsident oder mindestens 30 Parlamentarier das Verfassungsgericht anrufen, um die Maßnahme zu überprüfen. (dpa) KOMMENTAR & HINTERGRUND Montag, 6. Juli 2015 LEITARTIKEL IM FOKUS Alles, was geht Michael Hartmann wieder arbeitsfähig OLIVER HACH ÜBER LUCKE, PETRY UND DEN NEUEN KURS DER AFD SPD-Politiker waren Verwicklungen in die Edathy-Affäre vorgeworfen worden FOTO: MAURIZIO GAMBARINI/DPA 4 Freie Presse [email protected] M an könnte dies einen Treppenwitz der Geschichte nennen: Ausgerechnet an dem Wochenende, an dem der Euro seine tiefste Krise erlebt, beginnt womöglich die Erosion einer Partei, die mit der Kritik an der gemeinsamen europäischen Währung einst ihre Existenz begründete. Das Lager der Petry-Anhänger lag sich in Essen noch in den Armen, da erklärten die ersten Unterlegenen bereits ihren Parteiaustritt. Der Flügelkampf zwischen Wirtschaftsliberalen und Nationalkonservativen in der AfD ist zu Ende – und ein großer Teil des wirtschaftspolitischen Sachverstands geht von Bord. Der Ökonom und gescheiterte Parteivorsitzende Bernd Lucke hat in dieser Partei ebenso wenig eine Zukunft wie der Anti-Euro-Veteran Joachim Starbatty oder der frühere Industriemanager Hans-Olaf Henkel, der noch gestern seinen Austritt erklärte. Früher oder später wird man wohl von ihrem Parteiaustritt hören. Und der neue Vize Jörg Meuthen ist eher ein liberales Feigenblatt. Schon auf den weiteren Stellvertreterpositionen folgen die Nationalkonservativen Alexander Gauland und Beatrix von Storch. Bernd Lucke erlebte in Essen eine Niederlage mit Ansage: Schon zu seiner Begrüßungsrede schallten Buhrufe und Pfiffe durch die Grugahalle. Statt einen letzten Versuch zu unternehmen, das Parteivolk hinter sich zu einen, warb er hartnäckig für seine umstrittene Weckruf-Initiative – ein taktischer Fehler. Frauke Petry indes präsentierte sich als charismatische Integrationsfigur. Geschickt vermied sie Attacken aufs gegnerische Lager. Ihr flogen die Sympathien zu. Essen war jedoch weit mehr als ein Machtkampf zwischen zwei Alphatieren. Hier brachen grundlegende ideologische Konflikte auf. Lucke stand für eine Abgrenzung gegenüber dem rechten Rand. Petry weicht aus, taktiert, setzt auf Stimmungen: Mehr Bauch statt Kopf, die AfD soll auch provozieren. Das funktioniert derzeit gut beim Thema Flüchtlinge. Zuhause in Sachsen sind die Töne gegenüber Asylbewerbern besonders schrill, die Vorbehalte gegenüber dem Islam besonders groß. Doch wie weit geht das in ganz Deutschland? Die neue AfD-Chefin wird genau hinschauen und dann ihre Politik machen. Rechtspopulismus nennt man das. IMPRESSUM Herausgeber: Medien Union GmbH Ludwigshafen Verlag: Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG 09111 Chemnitz, Brückenstraße 15 oder 09002 Chemnitz, Postfach 261 Telefon: 0371 6560 Telefax Redaktion: 0371 656-17084 Telefax Anzeigen: 0371 656-17077 Internet: www.freiepresse.de E-Mail: [email protected] Geschäftsführer: Ulrich Lingnau Chefredakteur: Torsten Kleditzsch (verantwortlich für den redaktionellen Teil) Stellvertretende Chefredakteure: Udo Lindner, Jana Klameth Anzeigenleitung: Gesamt: Tobias Schniggenfittig KARIKATUR: ERL Der Abonnementpreis der Freien Presse beträgt monatlich 27,60 ¤, einschließlich 7% Mehrwertsteuer und ist im Voraus zu bezahlen. Der monatliche Postbezugspreis beträgt 34,20 ¤. Abbestellungen können nur zum Quartalsende ausgesprochen werden und müssen sechs Wochen vorher schriftlich beim Verlag oder den Geschäftsstellen vorliegen. Die Zusteller sind nicht berechtigt, Abbestellungen anzunehmen. Sämtliche Beiträge in der Freien Presse oder in Freie Presse Online unterliegen dem Schutz des Urheberrechts. Zweitverwertungsrechte an Freie Presse-Beiträgen (für Pressespiegel, Archive etc.) können erworben werden bei der PMG Presse-Monitor GmbH, Markgrafenstraße 62, 10969 Berlin, Telefon: 030 284930, E-Mail: [email protected], oder direkt beim Verlag. zur Verfügung. Gegen ihn waren Vorermittlungen eingeleitet worden wegen einer früheren möglichen Falschaussage in dem Ausschuss, der am vergangenen Mittwoch seine Beweisaufnahme beendet hat, und wegen Strafvereitelung. Zeugen hatten erklärt, Hartmann habe im Herbst 2013 den damaligen SPD-Innenpolitiker Sebastian Edathy über Kinderpornografie-Ermittlungen gegen ihn informiert. Hartmann bestreitet das. Ein Strafverfahren gegen Edathy wurde gegen Zahlung von 5000 Euro eingestellt. Der U-Ausschuss will seinen Bericht zu der Affäre nach der parlamentarischen Sommerpause vorlegen. (dpa) „Das Gegröle hat gewonnen“ Nach dem Sieg von Frauke Petry im Machtkampf gegen Bernd Lucke wenden sich liberale Parteimitglieder mit Schrecken ab. Die neue Parteichefin sagt, sie will integrieren. Doch die AfD rutscht nach rechts. VON OLIVER HACH ESSEN — „Gehen wir noch ein Bier trinken?“ In der U-Bahn auf der Fahrt zum Hauptbahnhof kommen sich die Menschen nach diesem denkwürdigen Tag noch einmal näher. Dicht gedrängt stehen sie beieinander, die zufriedenen AfD-Mitglieder mit den strahlenden Gesichtern ebenso wie die frustrierten mit ihren Weckruf-Buttons an den schweißnassen Hemden – und die Journalisten, die das alles nun einordnen sollen, was sich auf dem größten Mitgliederparteitag der jüngeren Geschichte zugetragen hat. Es gibt noch viel zu diskutieren. In der Essener Fußgängerzone schüttet ein 53-jähriger Akademiker aus Hamburg dann sein Herz aus. Er ist einer von vielen, die heute ins Grübeln gekommen sind. „Wir wollten nicht die einfachen Antworten, das populistische Gegröle“, sagt er. „Aber das hat heute Abend gewonnen.“ Die Essener Grugahalle, sie wird am Samstag Schauplatz des letzten Gefechts zwischen den beiden gro- ßen Rivalen in der Alternative für Deutschland. Vor mehr als 3400 schwitzenden Parteimitgliedern liefern sich Bernd Lucke und Frauke Petry im Kampf um den Parteivorsitz einen Schlagabtausch, bei dem die 40-jährige Sächsin von Anfang an die bessere Show abliefert. Lucke versucht es in seiner Begrüßungsansprache mit Selbstkritik: „Statt parteiintern sachlich und problemorientiert zu diskutieren, ist uns die Sache entglitten.“ Aber er wirbt zugleich auch für seine Weckruf-Initiative, die nicht ausgrenzen wolle. Dafür erntet er Pfiffe und Buhrufe, Sprechchöre skandieren „Weckruf raus!“ Konrad Adam, neben Lucke und Petry bis dahin noch gleichberechtigter dritter Bundessprecher, hat zuvor bereits unverblümt kund getan, welchen Ausgang des Machtkampfs er sich wünscht. „Der Selbstgerechte hält sich gern für den guten Hirten und alle anderen für die Schafe“, lästert er über Lucke. Er macht aber auch schon mal klar, wo die Partei künftig ihre inhaltlichen Schwerpunkte setzen wird: „Das Asylthema hat das Eurothema eingeholt.“ Dass die Mehrheit im Saal genauso tickt, zeigt sich kurz darauf bei einem Probelauf mit den elektronischen Abstimmgeräten. Auf die Frage, wo Deutschlands größtes Problem liege, antworten 29 Prozent der Anwesenden mit „ungesteuerte Einwanderung“, nur 20 Prozent mit der „Eurokrise“. Luckes Mimik auf dem Podium verrät ihn. Verbissen, fast bockig schaut er zur Seite, als Frauke Petry am Rednerpult für einen respektvollen Umgang miteinander wirbt und ihn mehrmals freundschaftlich mit „Bernd“ anspricht. Beide wissen: Es ist hier nur Platz für einen – aber Petry lächelt dazu. Das wirkt souverän. Einige werfen ihr allerdings einen Rechtsruck der Partei vor. Petry wiederholt daher gebetsmühlenartig: „Ich kann keinen Rechtsruck erkennen.“ Das sei eine Scheindebatte, es gebe keine inhaltlichen Differenzen. Abgrenzungsfragen gegen rechts müssten auf Basis des noch zu beschließenden Parteiprogramms beantwortet werden. Sie sagt aber auch dies: „Der Islam hat ein Staatsverständnis, das uns in Europa fremd ist und das mit dem Grundgesetz nicht vereinbar ist.“ Der nordrhein-westfälische AfD-Vorsitzende und Petry-Verbündete Marcus Pret- zell setzt noch einen drauf: Er bezeichnet die AfD als „Pegida-Partei“. Mitglieder aus Sachsen finden das gut. Einer trägt ein T-Shirt mit dem Spruch „Islamists not welcome“. „Das Asylthema hat das Eurothema eingeholt.“ Konrad Adam Ex-Bundessprecher Lucke ist nun auch inhaltlich in der Defensive. Doch er versucht einen letzten Angriff. Man habe niemals beschlossen, eine „Pegida-Partei“ zu sein, stellt er klar. Er warnt davor, Millionen Muslime pauschal anzu- Hat die bessere Show abgeliefert: Frauke Petry (l.) gewinnt den Kampf um den AfD-Parteivorsitz gegen Bernd Lucke (r.). FOTO: WOLFGANG RATTAY/REUTERS greifen. „Wollen wir einen Teil der Bevölkerung bewusst ausgrenzen?“ ruft er in den Saal. Pfiffe und Buhrufe sind die Antwort. Schließlich wirbt er dafür, das Flüchtlingselend direkt im Nahen Osten zu bekämpfen. „Die arabischen Staaten schaffen das nicht, wenn nicht die reichen Staaten der Welt das unterstützen.“ Auch diese Ausführungen sind von Tumulten überlagert. Spätestens jetzt dürfte Lucke begriffen haben, dass er nicht mehr zu dieser Partei passt. Nach neun Stunden steht das Ergebnis fest: 60 Prozent stimmen für Petry als alleinige Bundesvorsitzende, 38,1 Prozent für Lucke. Der packt seine Aktentasche und verlässt das Podium, noch während Petry ihre Dankesansprache hält. Vor der Bühne wird der gestürzte Parteichef von Journalisten umringt. Er sei enttäuscht, erklärt er. Ob er mit dem Weckruf eine neue Partei gründen wird? „Ich mache keine Schnellschüsse.“ Auf die Frage, ob die AfD nun eine Anti-Islam-Partei wird, antwortet er: „Ja, das befürchte ich.“ Es ist dunkel geworden in Essen. Der AfD-Mann aus Hamburg und der Journalist haben ihr zweites Bier geleert, bei Twitter grüßt man inzwischen mit „Petry heil“. „Ich bin raus, am Montag kündige ich meine Mitgliedschaft“, sagt der Hamburger. In seiner Stadt, so schätzt er, werde sicher die Hälfte der AfD-Mitglieder nun die Partei verlassen. Er selbst will seinen Namen nicht in der Zeitung lesen – nach dem, was er heute gesehen habe, sei ihm das unangenehm. „Das ist mir zu braun.“ Menschenretter im Mittelmeer Ein schwieriger Einsatz: Die deutsche Marine rettet tausende Flüchtlinge aus Syrien und Afrika. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen macht sich vor Ort ein Bild davon. VON SABINE SIEBOLD (verantwortlich für den Anzeigenteil) National: Alexander Arnold Regional: Steffen Schulle Leiter Lesermarkt: Arne Stuck Der in der Edathy-Affäre unter Druck geratene und erkrankte SPDBundestagsabgeordnete Michael Hartmann will wieder arbeiten. SPD-Kreise in Berlin bestätigten gestern einen entsprechenden Bericht der „Welt“. Es hieß: „Er ist noch bis zum 10. Juli krankgeschrieben. Es gibt aber keine Folgekrankschreibung.“ Somit werde der Mainzer Abgeordnete dann seine Arbeit wieder aufnehmen. „An einen Mandatsverzicht ist nicht gedacht“, hieß es. Hartmann ist seit Februar krankgeschrieben. Details dazu nannte er nicht. Dem Bundestagsuntersuchungsausschuss zu der Edathy-Affäre stand der 52-Jährige nicht mehr CATANIA — Das Achterdeck der Fregatte „Schleswig-Holstein“ glüht in der sengenden Sonne, ein paar Hundert Meter entfernt verschwimmt das Häusermeer von Catania im Dunst. Vor ein paar Tagen lagerten hier an Bord noch Hunderte Flüchtlinge unter einem Zeltdach, jetzt zeugen davon nur noch zwei DixiToiletten an der Reling, ein selbst gebautes Pissoir und zwei Handwaschbrunnen. Rund 1600 Menschen hat die Besatzung der „Schleswig-Holstein“ in den vergangenen Wochen aus dem Mittelmeer geholt. Nun liegt das Kriegsschiff vor der sizilianischen Hafenstadt Catania. Bevor es wieder Richtung libysche Küste startet, präsentierten die Soldaten Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) noch ihre Arbeit. Sobald ein Flüchtlingsboot in Sicht ist, geht es den Helfern primär darum, eine Panik und ein Kentern der oft kaum seetüchtigen Gefährte zu verhindern. „Wir fahren immer mit zwei Speedbooten raus und haben einen Sprachmittler dabei, der die Menschen beruhigt“, berichtet ein Oberstabsgefreiter. Etwa 60 der 200 Soldaten der „Schleswig-Holstein“ kümmern sich um die Rettung und Betreuung der Flüchtlinge, die nach ein bis zwei Tagen in Italien an Land gebracht oder einem anderen Schiff übergeben werden. Gemeinsam mit dem Versorgungsschiff „Werra“ ist die Fregatte rund 50 Kilometer entfernt von der libyschen Küste im Einsatz, wo derzeit besonders viele Flüchtlingsboote unterwegs sind. Seit Anfang Mai hat die Bundeswehr knapp 5700 Menschen aus Seenot gerettet. An Bord werden die Flüchtlinge auf Waffen und Handys durchsucht, dann registriert und fotografiert. Alles, was zur Anschlagsgefahr werden könnte, wird ihnen abgenom- Wissbegierig: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) lässt sich auf der Fregatte „Schleswig-Holstein“ von Fregattenkapitän Marc Metzger das Prozedere erklären. FOTO: SOEREN STACHE/DPA men und bei der Ankunft in Italien wieder ausgehändigt. Dann geht es weiter zur Untersuchung ins Notlazarett. „Alle, die hier ankommen, sind dehydriert und hungrig“, berichtet ein Oberfeldarzt. Viele hätten Krätze, andere litten an Durchfall oder Erbrechen. Damit sich niemand ansteckt, tragen die Soldaten kunststoffbeschichtete Anzüge, Schutzbrillen, Mundschutz, dazu zwei Paar Gummihandschuhe übereinander und Überschuhe. Ein paar Meter weiter erwartet die Flüchtlinge dann die restliche Erstversorgung: Wasser und Brötchen. Der Feldjäger beschreibt den Einsatz als psychisch und physisch anstrengend, aber sinnvoll. „Aber was würde denn mit den Leuten geschehen, wenn wir sie nicht aufnehmen würden?“, fragt der 29-Jährige. Viele der Flüchtlinge wüssten gar nicht, worauf sie sich mit der Überfahrt einließen. Dabei unterschieden sich die Flüchtlinge stark nach ihrer Herkunft. „Somalis und Eritreer kommen mit dem an, was sie am Leib tragen“, sagt der Soldat. „Die Syrer dage- gen bringen Tablets und Handys mit und haben Gepäck dabei.“ Seit einigen Tagen unterstehen die „Schleswig-Holstein“ und die „Werra“ dem neuen, von Italien geführten EU-Einsatz, der auch die Schlepperkriminalität bekämpfen soll. Die Seenotrettung gehört jedoch weiter wesentlich zum Auftrag der rund 300 deutschen Soldaten. Auch Großbritannien ist mit einem Schiff beteiligt. Die Wurzeln der Flüchtlingskrise – Armut und Bürgerkriege in den Herkunftsländern – lassen sich durch den Einsatz nicht lösen. „Das, was die deutsche Marine im Verbund mit anderen im Augenblick leistet, ist, dass sie vor allem der Politik Zeit verschafft – nämlich Zeit, um die wichtigen politischen Maßnahmen zu ergreifen, die notwendig sind zum Beispiel in Libyen“, so von der Leyen in Catania. (rtr) EIN VIDEO über den Besuch der Ministerin können Sie sehen, wenn Sie den Code mit dem Smartphone scannen. » www.freiepresse.de/Catania POLITIK Montag, 6. Juli 2015 NACHRICHTEN INVESTITIONEN Freie Presse Für Athen wird es noch schwerer Nichts KOMMENTAR gelöst Rechnungshof rügt Griechenlands Premier Zustand der Straßen Alexis Tsipras hofft auf BERLIN — Der Bundesrechnungshof hat die Regierung aufgefordert, mehr Geld in die Sanierung der Straßen zu investieren. Deren Zustand sei besorgniserregend, sagte Rechnungshof-Präsident Kay Scheller. „Für die kommenden Jahre sollte der Bund deutlich mehr Mittel in den Erhalt der Straßen investieren als bislang vorgesehen.“ Das Verkehrsministerium verwies auf einen Investitionsplan von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU). Die Mittel für die Infrastruktur würden in den kommenden drei Jahren schrittweise von 10,5 Milliarden Euro auf rund 14 Milliarden Euro jährlich erhöht, sagte eine Sprecherin. (dpa) RADIOAKTIVITÄT Strahlenmesswerte am Akw Temelin TEMELIN — Nach der Messung gering- fügig erhöhter Strahlenwerte im tschechischen Atomkraftwerk Temelin arbeiten Techniker an der Behebung des Problems. „Derzeit findet die Dekontamination dieses Bereichs statt“, sagte Akw-Sprecher Marek Svitak am Samstag. Umweltschützer sprachen von einem relativ großen Problem für den Betreiber. Ursache für die erhöhten Messwerte sei ein Problem mit dem Dampferzeuger von Block II gewesen, das Ende Juni entdeckt worden war. (dpa) 5 VON DETLEF DREWES [email protected] einen schnellen Deal mit den Geldgebern. Das Referendum hat seine Position zwar gestärkt, aber macht die Dinge nicht einfacher – im Gegenteil. D ieses Referendum hat nichts gebracht. Nicht ein Problem wurde gelöst, die Banken werden heute ebenso geschlossen bleiben wie noch am Freitag. Was auch immer nun an Gesprächen mit den Geldgebern Athens ansteht, dürfte noch schwieriger werden, weil Premier Tsipras mit gewachsenem Selbstbewusstsein ablehnen kann, was diese an Reformen einfordern. Das widerspricht nicht nur dem gesunden Menschenverstand, sondern auch den europäischen Verträgen. Als die Rettungsschirme über den Hellenen aufgespannt wurden, wollte man genau diese Situation vermeiden: die Selbstbedienung eines maroden Staates an den Krisenkassen der Union ohne Änderung der eigenen Politik, den schleichenden Einstieg in einen europäischen Finanzausgleich von Nord nach Süd. Das wird nicht funktionieren, weil die Krise alle strapaziert hat und die Mitgliedstaaten deshalb Rückversicherungen einbauen mussten, mit denen die nationalen Parlamente die eigenen Regierungen von allzu leichtfertigen Zusagen in Brüssel abhalten können. Tsipras hat seine Wähler getäuscht: Die Gespräche mit den Geldgebern werden jetzt nicht einfacher, sondern schwerer. Vielleicht sogar unmöglich. VON DETLEF DREWES ATHEN/BRÜSSEL — Jean-Claude Juncker war der Erste, der ahnte, dass dieser Sonntag anders ausgehen dürfte als von der EU erhofft. Schon vor dem Ende des griechischen Referendums gestern Abend bemühte sich der Kommissionspräsident, wieder Brücken nach Athen zu schlagen: „Ich verspreche, jedes Ergebnis zu respektieren – ob es ein Ja oder ein Nein ist.“ Dabei hatte nicht nur Juncker noch am Freitag betont, dass sich die „griechische Position mit einem Nein dramatisch verschlechtern würde.“ Nicht nur in Brüssel steht man heute vor der Herausforderung, die heftigen Wahlkampf-Parolen wieder einzusammeln, um die Grundlagen für neue Gespräche zu schaffen. Noch ist offen, wer auf welchen Ebenen wann welche Initiativen ergreifen könnte. Im Laufe des Vormittags tagen die Euro-Staaten zunächst auf der Ebene der Fachbeamten. Eine Besprechung der Finanzminister im FOTO: KAY NIETFELD/DPA Griechenlands Premier Alexis Tsipras scheint sich seiner Sache sicher. Rahmen der Eurogruppe erscheint wahrscheinlich. Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) wird der Rat über eine mögliche Ausweitung des Ela-Notprogramms beraten (bisher wurden den hellenischen Banken 90 Milliarden gewährt), damit die Banken vielleicht schon morgen wieder öffnen können. Noch gestern Abend telefonierte Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Frankreichs Staatspräsidenten François Hollande, um über die nächsten Schritte zu beraten. Dabei sprachen sich beide für einen Sondergipfel mit den übrigen Staats- und Regierungschefs des Euro-Raums für morgen aus. Denn obwohl die Griechen so überraschend deutlich Nein zu den Forderungen der Geldgeber ge- sagt haben und dabei genau genommen einen Reformkatalog ablehnten, der gar nicht mehr auf dem Tisch liegt, steht die Zusage der Euro-Familie, Athen im Euro zu halten. Zwar empfinden in Brüssel alle an diesem Abend, was der CSU-Europa-Abgeordnete Markus Ferber gegenüber „Freie Presse“ so ausdrückt: „Die Griechen haben heute die ausgestreckte helfende Hand Europas ausgeschlagen. Mit dem Nein ist es schwerer geworden, eine Lösung für Griechenland zu finden.“ Das stimmt, nicht nur politisch, sondern eben auch vertragsrechtlich. Nach dem Ende des zweiten Hilfsprogramms wäre jeder nächste Schritt ein drittes Hilfspaket, für das es nicht nur in Deutschland wenig Bereitschaft gibt. Ein solcher Beschluss liegt auch nicht allein in der Macht der Staats- und Regierungschefs. Dazu sind Mandate der nationalen Parlamente nötig. Und dort hat Griechenland alle Sympathien und jedes Vertrauen verspielt. Woher Premierminister Alexis Tsipras und sein Finanzminister Gianis Varoufakis deshalb den Optimismus nehmen, dass „ein Deal mit den Geldgebern innerhalb von 48 Stunden möglich“ wäre (zunächst hatte er sogar von 24 Stunden gesprochen), ist nicht ersichtlich. Abgesehen vom IWF unterstützt keine Seite die Forderung nach einem Schuldenschnitt. Genau den aber hat sich Premier Tsipras auf die Fahnen geschrieben. A N ZE I G E Kita-Pläne: Union wenig begeistert bis ablehnend BERLIN — Die Pläne von Bundesfami- lienministerin Manuela Schwesig (SPD, die Kinderbetreuung in den Abend- und Nachtstunden auszubauen, stoßen in der Union auf Zurückhaltung. Der familienpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Marcus Weinberg (CDU), begrüßte die Ankündigung grundsätzlich, betonte aber, dass es sich um ein Angebot für Menschen „in besonderen schwieri- gen beruflichen Ausnahmefällen“ handeln sollte. „Wir wollen nicht, dass Kinder regelmäßig zum Beispiel nachts in der Kita betreut werden. Insoweit werden wir sehr auf die Umsetzung achten.“ Die stärkere Vereinbarkeit von Familie und Beruf habe auch „ihre Grenzen“. Bei der CSU gab es Ablehnung. Generalsekretär Andreas Scheuer sagte: „Staatlich verordnete 24-Stunden-Kitas – da schütteln alle den Kopf.“ (fp/dpa) Neue Gewalt in Ukraine befürchtet Ein von Kanzlerin Angela Merkel mitausgehandeltes Abkommen sieht den Rückzug schwerer Waffen in der Ostukraine vor. Trotzdem steigt die Spannung wieder. Erneut gibt es Tote im Donbass. VON ANDREAS STEIN UND WOLFGANG JUNG KIEW/BERLIN — In der umkämpften Ostukraine hat die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) mit Nachdruck vor einer stetigen Verschlechterung der Lage gewarnt. Entlang der Front hätten Beobachter schweres Kriegsgerät wie Panzer und Haubitzen gesehen, zu deren Abzug sich die Konfliktparteien schon im Februar verpflichtet hätten, sagte der Vizechef der OSZE-Mission, Alexander Hug, in Mariupol am Asowschen Meer. In der vergangenen Woche habe sich die Lage deutlich verschlechtert. Der Schweizer rief die Armee und die prorussischen Separatisten auf, die Waffen sofort abzuziehen. Die Bundeswehr wird sich in diesem Sommer wieder an zwei Manövern in der Ukraine beteiligen. Es sei beabsichtigt, mit „Einzelpersonal“ an der Landstreitkräfte-Übung „Rapid Trident“ und am Marinemanöver „Sea Breeze“ teilzunehmen, erklärte das Auswärtige Amt auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. An den Manövern nahm die Bundeswehr trotz des Krieges in der Ostukraine schon im vergangenen Jahr teil. Russland protestierte damals gegen die Übungen. Im Konfliktgebiet geht das Sterben weiter. Die Regierungseinheiten beklagten mindestens fünf Tote und zehn Verletzte innerhalb von 24 Stunden. Die Soldaten seien durch eine Mine in der Siedlung Donezky ums Leben gekommen, sagte der Sprecher des Präsidialamts, Alexander Motusjanik, gestern in Kiew. Bei Verstößen gegen die Waffenruhe seien im Luhansker Gebiet mindestens zwei Zivilisten verletzt worden. Die Aufständischen warfen ihrerseits dem Militär vor, gegen die Feuerpause zu verstoßen. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sagte, die Führung in Kiew werde kein Stück Land verloren geben. „Wir sind für Frieden. Aber nicht für einen Frieden um jeden Preis“, meinte der Staatschef. Eine politische Regelung des Konflikts habe aber klare Priorität. Hug zufolge haben sich die Aufständischen aus der lange umkämpften Stadt Schyrokyne zurückgezogen. Der Ort sei vermint. Hug will heute die Separatistenregion Luhansk und dann Kiew besuchen. (dpa) '4 )41@' 216*'-'0g+0-#7(5<'66'. "0& "0& 6#' '%" #23$$ (!0! /)" " "&)"$7 & ,-$" $%" . # +/ $ +*&/ 94 (- "&$7) & */%'$3%+ *(- $(-+7+77 >94 -<-9-$ (- 4 &(3 5 5&,(+>7 -& , (- :&4- 9- (+7 >9' 5,,- ,(7 4 &(-#:55($*(7 (- 4,3 ( &7 >957>+(& >94 &2"!"$7!"/#3& (-/%&& #2 9 ( . 7 4--- 9- )9*- &(-&973 +95 4, :4 (- .& >94 -<-9-$ (, 9%4- -7(,4(&3 #$& &#)" ('$& & # )! ' $ '# &#$ #! '# )" ' $ ' (#' $ '$ ' # # #)& # &#" "'/)"/ "'/)"/ $30 4&02$" / &0 %$7 )$30 &"0 ! 327 ,-$" $%" & $ /' &:7>7 ,(7 8?2 *:-57+(&, &-5&,+> - -' 7:4+(&- &-5&,+> ;.4 , -97>-3 5 5(- ><( >957>+(& (4*57.! 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(57 9 ( 51>(++- :4 -(55 (54 97 $57(,,73 3639805-10-1 6 Freie Presse NACHRICHTEN WIRTSCHAFT Montag, 6. Juli 2015 Lkw-Maut: Toll Collect kann auf Zusatzgeschäft hoffen BÖRSENWOCHE Blick nach China STROMPREISE RWE baut Konzern um VON KLAUS-DIETER OEHLER ESSEN/BERLIN — Die massiv gefalle- nen Gewinne aus der Stromerzeugung zwingen Deutschlands zweitgrößten Energieversorger RWE zu einem weitreichenden internen Umbau. Der Aufsichtsrat habe schon vor längerer Zeit den Vorstand mit einem entsprechenden Konzept beauftragt, sagte eine Konzernsprecherin am Wochenende auf Anfrage. Ein Abbau von Personal stehe jedoch nicht im Fokus, betonte RWE – es gehe in erster Linie um einfachere Strukturen. Ein Vorstandspapier wird am 10. August bei einer Aufsichtsratssitzung behandelt, wie aus Unternehmenskreisen bestätigt wurde. Die „Rheinische Post“ hatte berichtet, bei den Essenern sollten Töchter zusammengelegt oder mit dem Mutterkonzern verschmolzen werden. (dpa) D Der aktuelle Betreiber des Lkw-Mautsystems, TENGELMANN Edeka will 2100 neue Jobs schaffen Toll Collect (im Foto Messbrücken auf der Autobahn), hat nach Einschätzung des Bundesverkehrsministeriums gute Chancen auf den Zuschlag auch für das ausgebaute Netz nach 2018. Wie die „Frankfurter Rundschau“ und der „Spie- gel“ berichteten, nimmt das Ressort von Alexander Dobrindt (CSU) dabei vor allem einen reibungslosen Weiterbetrieb der bestehenden Technik in den Blick. Bisher war klar, dass das Mautsystem auf deutschen Autobahnen und Fernstraßen bis Ende August 2018 von Toll Col- lect – einem Konsortium der Konzerne Daimler und Telekom – weiterbetrieben wird. Nun dürfte Toll Collect den Berichten zufolge später auch beim Ausbau des Systems auf alle Bundesstraßen zum Zuge kommen und MilliardeneinFOTO: JAN WOITAS/DPA nahmen generieren. HAMBURG/BERLIN — Edeka-Chef Mar- kus Mosa will bei einer möglichen Übernahme des angeschlagenen Wettbewerbers Kaiser’s Tengelmann bis zu 2100 neue Arbeitsplätze schaffen. Das schreibt der Manager in einem Brief an die Betriebsratsvorsitzende von Kaiser’s Tengelmann, Janetta Jöckertitz Mosa gibt demnach zudem eine Jobgarantie für alle 16.000 Mitarbeiter. „In den nächsten Jahren wollen und werden wir diese weiter erhöhen.“ (dpa) EINZELHANDEL Verdi setzt weiterhin auf Streiks LEIPZIG/STUTTGART — Die Gewerkschaft Verdi setzt im Tarifkonflikt im Einzelhandel weiterhin auf Streiks. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen legten am Samstag erneut Beschäftigte die Arbeit nieder. Ausstände gab es in mehreren Städten – etwa in Gera und Zeitz bei Kaufland, wie Verdi mitteilte. Am 15. Juli gehen die Verhandlungen weiter. Verdi fordert unter anderem eine Erhöhung des Stundenlohnes um einen Euro. Die Arbeitgeber böten dagegen nur ein Plus von rund 21 Cent, hieß es. In Baden-Württemberg treffen sich Vertreter beider Seiten bereits am Donnerstag zu weiteren Gesprächen. Gelingt dort eine Einigung, könnten sich andere Länder an den Vorgaben orientieren. (dpa) UNTERNEHMEN Bank erwartet Welle von Übernahmen FRANKFURT (MAIN) — Nach Progno- sen der Deutschen Bank ist künftig vermehrt mit Übernahmen deutscher Firmen durch Investoren aus dem Mittleren Osten und aus China zu rechnen. „Noch nie war das Interesse an Europa so groß“, befand der Investmentbanker Karl-Georg Altenburg, Co-Chef des Bereichs „Corporate Finance“ der Bank für Europa, in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „In großer Zahl richtig konkret“ werfe vor allem China ein Auge auf mögliche Kandidaten. (dpa) Mitarbeiterbindung: Nicht nur das Gehalt entscheidet Mit Geld und Kindergartenplatz ist es längst nicht mehr getan. Doch Konzepte für neue Wege sind bislang noch Mangelware in der Wirtschaft. VON RAMONA NAGEL CHEMNITZ — Was macht einen guten Arbeitgeber aus? Ist es übertarifliche Entlohnung, flexible Arbeitszeit, ein Betriebskindergarten, die Massage am Arbeitsplatz oder der firmeneigene Meditationsraum? Nach den Worten von Matthias Malessa ist es ein Kompendium an Entwicklungsmöglichkeiten, die Mitarbeiter an ein Unternehmen bindet. Wurde lange Zeit zumeist ein Arbeitsplatz mit guten Verdienstmöglichkeiten gesucht, so haben sich die Anforderungen mittlerweile gewandelt. „Menschen wollen ihren Lebensentwurf verwirklichen und sie suchen sich dafür die besten Partner aus“, sagte der Unternehmensberater vor Unternehmern am Institut für Mittelstandskooperation Mittweida (Mikomi). Dabei biete die demografische Entwicklung in Deutschland und Europa den Talenten gute Chancen, ihre Lebensvorstellungen zu realisieren. Malessas bester Partner war 27 Jahre lang der Sportartikelgigant Adidas, acht Jahre war er Personalchef der Adidas-Gruppe mit Sitz in Herzogenaurach (Bayern) und damit für die globale Personalentwick- lung des Unternehmens verantwortlich. Um sich „noch einmal zu zu erfinden“, hat er auf eigenem Wunsch Adidas 2014 verlassen und ist seit Anfang dieses Jahres selbstständig In seiner Zeit bei Adidas hat Malessa selbst miterlebt, wie der demografische Wandel die Arbeitswelt verändert. „In der Krise 2008/09 haben wir versucht, die Mitarbeiter zu halten“, blickt er zurück. Denn gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter sind ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. Sie zu gewinnen und vor allem langfristig zu halten, ist eine grundlegende Unternehmensaufgabe. onale Beratungsfirmen leisten richtig gute Arbeit und gehen auf die Probleme der Firmen ein“, sagte IHK-Personalcoach Christina Günther. Der Elektronikdienstleister IMM in Mittweida verfügt seit Jahren über ein solches Konzept. Doch das Lebensumfeld der 200 fest angestellten Mitarbeiter hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Stand lange Zeit die Kinderbetreuung im Ressourcen in der Belegschaft Auf der Suche nach neuen Mitarbeitern sind jedoch noch viele Firmen nach außen fokussiert. Sie machen sich oft nicht die Mühe, herauszufinden, welche Talente in der Belegschaft schlummern und wie sie Mitarbeiter gezielt entwickeln sowie bei der Selbstverwirklichung unterstützen können. „Das sind klare Führungsfehler mit Einbußen für das Unternehmen“, meint Malessa. Laut der Deutschen Gesellschaft für Personalführung ist professionelle Mitarbeiterbindung in der deutschen Wirtschaft noch immer die Ausnahme. Demnach verfügen nur etwa fünf Prozent der Firmen über ein schriftlich fixiertes strategisches Konzept. Die IHK Chemnitz weiß allerdings, dass seit einiger Zeit bei den mittelständischen Firmen Beratung zu Personalmanagement sehr gefragt ist. Unterstützung kommt dabei aus der Region. „Kleinere regi- FOTO: KAI SCHMIDT Matthias Malessa Personal-Experte Fokus, so sind jetzt auch flexible Lösungen für die Pflege von Angehörigen oder einen gleitenden Übergang in die Rente gefragt. Deshalb wird das Konzept angepasst. „Wir können aber nicht mehr mit der Gießkanne verteilen und immer noch etwas draufpacken, müssen stattdessen stärker hinterfragen und konzentrieren“, sagte Firmenchef Detlev Müller. Betriebsklima muss stimmen In Planung sei dabei unter anderem ein Lebenszeitarbeitskonto. Dort sammeln Mitarbeiter Überstunden an und können sie für eine längere Auszeit aus dem Job, eine Bildungsauszeit oder einen früheren Eintritt in die Rente nutzen. Neben gut ausgebildeten Mitarbeitern sind laut Müller Netzwerke mit starken Partnern unerlässlich. „Am Ende gewinnt das Unternehmen, das seine Mitarbeiter zu Markenbotschaftern macht, die wiederum neues Personal begeistern“, ist Malessa überzeugt. „Mundpropaganda ist die beste Werbung.“ Bei Adidas ist das so. Der Sportartikelhersteller gehört weltweit zu den 50 beliebtesten Arbeitgebern, bundesweit platziert er sich regelmäßig unter den Top zehn. „Das Betriebsklima muss stimmen“, sagte Michael Bauer. Gemeinsam mit seinem Bruder Gert führt er den Damastspezialisten Curt Bauer in Aue. Es gibt viele Maßnahmen für die Mitarbeitergewinnung und -bindung. Ein langfristiges Konzept fehlt allerdings. Dabei hatte das Unternehmen mit 130 Mitarbeitern und zwölf Auszubildenden bisher – anders als viele regionale Textilfirmen – keine Probleme bei der Nachwuchssuche. Bei Ausbildungsmessen, Betriebsbesichtigungen, dem Tag der offenen Tür und vielen anderen Gelegenheiten ist es bisher gelungen, junge Leute zu begeistern. Haben diese erst einmal ihre Ausbildung begonnen, werden sie bei Leistungsproblemen unterstützt und haben in jeder Abteilung einen Lehrbeauftragen als Ansprechpartner für ihre Anliegen. Nach den Erfahrungen der Geschäftsleitung ist es allerdings nicht so einfach, die jungen Mitarbeiter zu Markenbotschaftern zu machen. „Während erfahrene Mitarbeiter stolz auf ihren Job und die Erzeugnisse sind und über ihren Betrieb sprechen, ist es mit der Identifikation der Jugend schwierig“, meint Bauer. Poststreik endet heute Nacht BÖRSE CHINA ARBEITSZEITEN Vapiano soll manipuliert haben BONN — Die Restaurantkette Vapiano will Vorwürfen nachgehen, dass in einigen Betrieben Arbeitszeitangaben von Beschäftigten zu deren Lasten manipuliert wurden. Die „Welt am Sonntag“ hatte berichtet, geleistete Arbeitsstunden – auch von Auszubildenden – seien nach Informationen ehemaliger Mitarbeiter nachträglich am Computer kleingerechnet worden. Dadurch habe man den Gewinn der jeweiligen Filiale höher getrieben in der Erwartung, dass die Mitarbeiter das nicht bemerken. (dpa) Nach vierwöchigem Dauerausstand gibt es einen Tarifabschluss bei der Post. Doch auch die umstrittenen Paket-Gesellschaften bleiben bestehen. VON ROLF SCHRAA BAD NEUENAHR/BONN — Nach vier- wöchigem Dauerstreik gibt es einen Tarifabschluss bei der Post. Dies teilten das Unternehmen und die Gewerkschaft Verdi gestern Abend in Bad Neuenahr (Rheinland-Pfalz) mit. Der Poststreik soll in der Nacht von heute auf morgen um 24 Uhr enden. Die rund 140.000 Beschäftigten erhalten der Einigung zufolge zum 1. Oktober 2015 eine Einmalzahlung von 400 Euro sowie zum 1. Oktober 2016 zwei Prozent und zum 1. Oktober 2017 noch einmal 1,7 Prozent mehr Geld. „Wir konnten ein Gesamtpaket vereinbaren, das unseren Mitarbeitern Sicherheit und Perspektive bietet sowie gleichzeitig künftiges Wachstum ermöglicht“, sagte PostPersonalchefin Melanie Kreis. Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis nannte den Abschluss ein „umfassendes Sicherungspaket für die Beschäftigten“. Jetzt sollten jetzt Andrea Kocsis Verdi-Verhandlungsführerin FOTO: BERND VON JUTRCZENKA/DPA alle Kollegen bei der Post wieder aufeinander zugehen, riet Postvorstand Jürgen Gerdes. Die von der Post zum Jahresbeginn ausgegründeten Paketgesellschaften mit schlechterer Bezahlung werden nicht aufgelöst oder in den Post-Haustarifvertrag aufgenommen. Die Post verpflichtet sich aber, ihre aktuell im Unternehmen arbeitenden Paketzusteller beim Mutterkonzern zu behalten. ie Wettbüros sind geschlossen, die Entscheidung ist gefallen. Wenn heute Morgen die Börsenhändler ihre Arbeit aufnehmen, werden sie wissen, wie sich die griechische Bevölkerung entschieden hat. Sie werden auch schon wissen, wie ihre Kolleginnen und Kollegen an den asiatischen Börsen auf das Abstimmungsergebnis reagiert haben. Und dann werden sie das tun, was sie nun schon seit Wochen, eher schon seit Monaten tun, handeln in unsicheren Zeiten. Panik oder Chaos ist wegen der Griechenfrage wohl nicht zu erwarten, das hat der vergangene Montag nach dem Abbruch der Gespräche zwischen der Eurogruppe und der Athener Regierung gezeigt. Im Grunde seien die verschiedenen Szenarien für Griechenland bereits in den Kursen enthalten, sagt ein Händler nüchtern. Auf jeweils zwei bis vier Prozent wird das Ausschlagspotential für den Dax taxiert, entweder nach oben bei einem Ja der Griechen, oder nach unten bei einem Nein. Die Unsicherheit werde dennoch bleiben, denn mit der Abstimmung seien die Probleme des Landes ja nicht automatisch gelöst. Einen nächsten Knackpunkt an den Börsen werde es erst geben, wenn sich die Gefahr erhöhen würde, dass andere Euroländer einen ähnlichen Kurs einschlagen wie die Regierung in Athen. Also werden sicher viele Anlageprofis den Blick über Europa und Griechenland hinaus richten. Dabei dürfe man China nicht übersehen, mahnen die Experten der Landesbank von Hessen und Thüringen. Seit dem Kurshoch im Juni hat der Shanghai Composite-Index, quasi das chinesische Pendant zum Dax, binnen weniger Wochen rund 27 Prozent eingebüßt. „Nun scheint sich zu rächen, dass sehr viele unerfahrene Anleger Aktien auf Kredit kauften und die Notierungen in schwindelerregende Höhen trieben“, schreiben die Helaba-Volkswirte. Das erinnert doch sehr an die Erfahrungen, die deutsche Privatanleger zu Zeiten des Neuen Marktes gemacht haben. Es ist noch nicht absehbar, wie die chinesische Regierung auf das abgeschwächte Wirtschaftswachstum reagieren wird – und welche Auswirkungen das auf die Aktienmärkte dort hat. Eine andere wichtige Rolle spielt an den Kapitalmärkten das Thema US-Wirtschaft und der mögliche Zeitpunkt einer Zinserhöhung durch die amerikanische Notenbank. Zum Monatsanfang warten Anleger auf neue Hinweise, wie es um das Wachstum in der weltgrößten Volkswirtschaft bestellt ist. Im Fokus steht heute der ISM-Index außerhalb des verarbeitenden Gewerbes. Am Mittwochabend gibt die Fed Einblick in die Protokolle ihrer vergangenen Sitzung. Dann startet mit den Quartalszahlen des Aluminiumriesen Alcoa die Bilanzsaison für die ersten zwei Quartale in den USA. Laut Verdi sind das rund 7650 Menschen. Damit können nur neu eingestellte Beschäftigte in die ausgegründeten Paket-Gesellschaften kommen. Der Kündigungsschutz für die Beschäftigten bei der Post wird um vier Jahre bis Ende 2019 verlängert. Die Tarifparteien haben zudem vereinbart, dass eine Vergabe von Briefoder kombinierter Brief- und Paketzustellung an Fremdfirmen ist bis Ende 2018 ausgeschlossen ist. (dpa) EIN VIDEO über die Deutsche Post können Sie sehen, wenn Sie diesen Code mit dem Smartphone scannen. » www.freiepresse.de/post0607 Händler wollen mit Milliarden stützen SHANGHAI — Mit Milliardensummen wollen Chinas führende Börsenhändler den Kurssturz am Aktienmarkt der Volksrepublik aufhalten. Die 21 größten Broker des Landes gaben an, umgerechnet mindestens 17,6 Milliarden Euro in Wertpapiere zu investieren, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag (Ortszeit) berichtete. Zudem versprachen sie, keine Aktien mehr zu verkaufen, bis sich der Shanghaier Leitindex auf über 4500 Punkte erholt habe. Angesichts der Talfahrt an Chinas Börsen schoben 28 örtliche Unternehmen ihren in Shanghai und Shenzhen geplanten Börsengang auf. (dpa) KULTUR Montag, 6. Juli 2015 Freie Presse Maßstab der Legenden NACHRICHTEN BACHMANN-PREIS Charmante Chansons mit koketten Texten Nora Gomringer gewinnt Wettlesen KLAGENFURT — Der diesjährige Inge- borg-Bachmann-Preis geht an die 35-jährige Nora Gomringer. Die Jury im österreichischen Klagenfurt zeichnete die in Neunkirchen an der Saar geborene Autorin gestern für einen Text über einen tragischen Vorfall aus. Der Text handelt von der Recherche einer Autorin namens Nora Bossong, die in einem Hochhaus Bewohner zum Tod eines 13-Jährigen befragt, der von einem Balkon im fünften Stock gestürzt ist. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert. An den 39. Tagen der deutschsprachigen Literatur hatten insgesamt 14 Autoren teilgenommen. Der Preis ist nach der österreichischen Autorin Ingeborg Bachmann (1926–1973) benannt. (dpa) FOTO: GERT EGGENBERGER/DPA Annett Louisan bezirzte das Chemnitzer Publikum auf dem Theaterplatz VON JOHANNA EISNER GRATEFUL DEAD Letztes Konzert der Kultband zu sehen FRANCISCO/DRESDEN — US-Fans rissen sich in diesem Sommer um die Tickets von Grateful Dead – für die drei letzten Konzerte der legendären Hippie-Band. Die Truppe hatte sich vor rund 20 Jahren aufgelöst, nachdem ihr Star-Frontman Jerry Garcia nach langer Drogenabhängigkeit gestorben war. Doch zum 50. Jubiläum gaben die Altrocker wieder einige wenige Konzerte. Gestern traten sie in Chicago zum allerletzten Mal auf. Das Konzert wird heute in 20 deutsche Kinos übertragen. 19.30 Uhr wird es auch im Rundkino in Dresden gezeigt. (dpa/fp) SAN Marcus Bischoff von der Band Heaven Shall Burn aus Thüringen beim With Full Force. Das With-Full-ForceFestival macht 27.000 Fans drei Tage lang mit dem besten Hartklang des Hier und Jetzt glücklich. VON TIM HOFMANN CLUES O Paul-Lincke-Ring für Sänger GOSLAR — Clueso hat den Paul-Lin- FOTO: JENS KALAENE/DPA cke-Ring 2015 der Stadt Goslar erhalten. Der Erfurter Sänger, Komponist und Produzent nahm die Auszeichnung am Freitagabend entgegen. Der Paul-LinckeRing erinnert an den Komponisten Paul Lincke („Berliner Luft“), der seinen Lebensabend im Harz verbracht hatte und 1946 in Goslar-Hahnenklee beigesetzt wurde. Die Auszeichnung wird seit 1955 alle zwei Jahre an Künstler verliehen, die sich um die deutsche Unterhaltungsmusik verdient gemacht haben. Frühere Preisträger waren u. a. Udo Jürgens, Peter Maffay, Udo Lindenberg. (dpa) ROITZSCHJORA — Mit dem Gestern ist es immer so eine Sache: Man benötigt eine gewisse Art von Respekt, Demut vielleicht sogar, um seinen Wurzel-Wert zu verinnerlichen. Was naturgemäß schwerfällt, wenn man gerade den Rausch des Hier und Jetzt, die Magie des Augenblicks fühlt. Spürt, wie man mit dem Status quo scheinbar auf dem Zeitstrahl in die Zukunft gleitet. Dieses „Verweile doch, du bist so schön“-Gefühl, das man in dem Moment nicht einmal reflektiert, weil es einfach nur da ist, übermächtig und frisch und kraftvoll. Gestern? Ist da einfach nur vorbei. Das With-Full-Force-Festival (WFF), Deutschlands größte und wichtigste Veranstaltungsreihe für harte, innovative Musik, ist seit seiner Gründung im Werdauer Stadtpark so eine Jetzt-Kapsel: Hier wurde die Marschrichtung sämtlicher Gi- tarren-lastiger Derbklang-Subkulturen stets eher erkannt als anderswo, befördert – und oft überhaupt erst hierzulande salonfähig gemacht. Ein Jungbrunnen, der in den nunmehr 21 Jahren seines Bestehens zwangsläufig mehrere Metamorphosen hinter sich hat. Waren es zu Beginn Hardcore und Electroklänge, die mit Death- und True Metal zusammengebracht wurden, waren es später Industrial oder der New Metal von Korn und Slipknot. Klar, dass jeweils ein Teil der alten Fans ging und neue dazukamen. Trotzdem gibt es ein Stammpublikum – weil es mit der Reihe in der jeweiligen Phase so tief verwachsen ist. Nur so konnte dieses einmalige Festival so lange so erfolgreich sein, kleine Tiefs immer wieder mit neuen Hochs auffangen. Metalcore in praller Sonne Die rund 27.000 Fans, die sich bei der diesjährigen Auflage des WFF in der prallen Sonne des Flughafens Roitzschjora bei Delitzsch, wo das eigentlich ursächsische, von den Machern des Zwickauer Rocklife-Vereins zusammen mit der Chemnitzer Agentur InMove ersonnene Festival seit Jahren stattfindet, aus der ganzen Republik einfanden, sind im Durchschnitt wesentlich jünger als auf an- deren Genre-Veranstaltungen und stehen für eine dieser Metamorphosen: der zum Metalcore – einer Musikrichtung, die Stück für Stück nun auch von anderen Festivals auf die Bühnen geholt wird, auf dem WFF aber ihre Zündung erfuhr. Ein Gelände im Freudentaumel Vor allem die Bands Heaven Shall Burn aus Thüringen und die Australier Parkway Drive sind die Helden dieses Genres – beide versetzten als Headliner am Samstag beziehungsweise Freitag das Gelände in einen unglaublichen Freudentaumel. Vor allem Heaven Shall Burn setzen aktuell auf der Bühne eine Intensität frei, an der sich wirklich jede andere harte Band messen lassen muss. Zum Beispiel die deutschen Thrasher Kreator, eine seit den 8oern weltweit einflussreiche deutsche Thrashband mit betonhartem Legendenstatus: Vor den Thüringern mussten die Essener, die eine Supershow ablieferten, alle Register ziehen, um auch nur ein knappes Drittel der Leute zu begeistern. Auch die britische Extrem-Metal-Legende Carcass hatte es am Freitag sehr schwer vor Parkway Drive – trotz eines beeindruckend dichten SuperSets. Viel bessere Karten haben beim FOTO: SUSANNE RICHTER WFF frische Metalcore-Truppen, die im Fall der Portugiesen More Than A Thousand selbst am Nachmittag auf der Zeltbühne frenetisch gefeiert werden. Oder Eskimo Callboy aus Castrop-Rauxel – vor zwei Jahren noch Opener im Zelt, dieses Jahr Party-Abrisskommando auf der Hauptbühne. Gestern dann eine der Szene-Entdeckungen: Burning Down Alaska aus dem Ruhrpott, die viel versprechendste Metalcore-Band seit Jahren, brannte auf ihrer erst dritten (!) Festivalshow überhaupt ein emotional-derbes Hitfeuerwerk ab und empfahl sich für den nächsten Durchbruch. Immerhin: Genau so haben Heaven Shall Burn einst auch angefangen – auf dem With Full Force. Und trotzdem machen die Organisatoren nicht den Fehler, dem Taumel ihrer Gäste blind zu folgen: Stets sind auch ehrwürdige Legenden am Start, vergisst man nie die Wurzeln und präsentiert immer auch Helden wie die New Yorker Hardcore-Institution Agnostic Front, die britischen Bilderbuch-Aggrometaller Arch Enemy oder die todesmetallischen Göttermelodie-Schweden In Flames. Denn irgendwann werden die Kids wissen wollen, wo das alles herkam, was ihre aktuellen Glücklichmacher so von der Bühne lärmen. Passionsgeschichte in der Sommerhitze Beim Festival Mitte Europa wurde am Wochenende ein Oratorium von Joseph Haydn mit hochkarätiger Besetzung aufgeführt. VON SARAH HOFMANN CARLSFELD — Was waren Jesus letzte Worte am Kreuz? Eine eindeutige Antwort lässt sich darauf unter Christen und Gelehrten wohl nicht finden – alleine in der Bibel finden sich sieben mögliche Sätze. Diese unterscheiden sich untereinander nicht nur stark, sondern erzählen alle eine eigene Geschichte, vermitteln eine eigene Lehre. Verschiedene Künstler und Komponisten ließen sich von diesem Thema inspirieren, sie kombinierten diese Sätze und bedachten sie mit einem musikalischen Rahmen. Eines der bekanntesten daraus hervorgegangenen Werke ist Joseph Haydns Oratorium „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz“. Eben dieses 7 wurde am Samstag in Carlsfeld und gestern in Chlum Svaté Mari/Maria Kulm beim Festival Mitte Europa zu Gehör gebracht. Zum Aufführungsort am Samstag wurde die St. Trinitatiskirche in Carlsfeld im Erzgebirge erkoren. Eine bedachte und kluge Wahl, wie sich herausstellte. Denn zum einen bot die Kirche eine Oase der Kühle in der brennenden Sommerhitze, und zum anderen passte die Kirche perfekt zum Stück. Zwar fehlte den Räumen die düstere Karfreitagsstimmung, die inhaltlich am besten auf die Geschichte von Jesus Martyrium einstimmt, doch auch die hellen freundlichen Räume schafften einen stimmigen Rahmen. Joseph Haydn verfasste mehrere Versionen seines Oratoriums für verschiedene Instrumentenkombinationen. Für das Konzert in Carlsfeld entschied man sich für eine Variante für Streichinstrumente, gespielt vom tschechischen Apollon Quartett. Dabei zupften und strichen sich die Musiker mit ihren Instrumenten durch leichte, fast tänzerische Passagen, aber auch durch die Das Apollon Quartett (vorn), Tina Zitzmann, Eva Dohnanyi-Mechler, Michael Gehrke und Thomas Thomaschke (von links) beim Festival-Mitte-Europa-Konzert in Maria Kulm. FOTO: WOLFGANG SCHMIDT ganze Schwere der sieben Sätze, die immer wieder von rein instrumentalen Passagen unterbrochen wurden. Für den Gesangspart konnten vier Solisten gewonnen werden. Jeder Satz des Oratoriums begann mit der Deklamation eines der möglichen letzten Sätze. Diese übernahm der Sänger Thomas Thomaschke. Mit seinem Bass intonierte er die Stimme Jesu und nahm eine Vorsängerposition ein, die anderen drei Solisten griffen den Satz in Variationen auf, und gemeinsam wurde dann ein Begleittext mit dazugehöriger Moral vorgetragen. Thomas Thomaschke singt auf den großen Bühnen der Welt, erhielt dafür zahlreiche Auszeichnungen und ist mit dem Festival Mitte Euro- pa eng verbunden. In seiner Meisterklasse bildet er junge Sänger und Sängerinnen aus. Dazu gehörten die beiden Solistinnen Tina Zitzmann und Eva Dohnanyi-Mechler. Beide überzeugten mit klaren Stimmen. Vor allem Zitzmann sang immer wieder Solopassagen und gab dem Text Lebendigkeit und Tiefe. Als vierter Solist trat Tenor Michael Gehrke auf. Das Können der Sänger wurde Haydns Werk gerecht. Die acht Protagonisten schafften es, in ihrer musikalischen Bearbeitung durch Variation der Textpassagen und durch ein eingängiges Spiel mit Dramaturgie und Pausen aus den eher schweren, mit christlicher Mystik behafteten Gedanken eine allgemeingültige Meditation über das Leben und den Tod zu gestalten. Die Qualität des Konzertes spiegelte sich auch im Applaus wider, der die Künstler gleich mehrfach zurück auf die Bühne bat. FESTIVALTIPP Kammerkonzert am 10. Juli, 19.30 Uhr in der Kirche Sankt Jakobi im vogtländischen Oelsnitz. » www.festival-mitte-europa.com CHEMNITZ — Zauberhaft, sagen die einen, und denken dabei an ein sexy Versprechen, das wie Musik in der Luft schwingt. Zu süß, sagen die anderen und erinnern sich an das Ziepen in den Zähnen, wenn man beherzt in eine Zuckerbombe beißt. Diese Stimme mag den Geschmacksnerv treffen oder nicht, man wird sich an sie erinnern: an das betont Gehauchte, Fragile, Zarte, das immer ein bisschen zu sehr nach Samthandschuhen und Seidenlaken klingt – irgendwo reizvoll, irgendwie aber auch berechnend. Das ist die liebste Spielart der Louisan: Man soll ihren Reizen erliegen, sich dabei aber ja nicht verlieben – ganz wie in „Das Spiel“, dem Song, der sie 2005 berühmt machte. Seitdem gibt es viele Herzen, die ihr ergeben zu Füßen liegen, aber auch viele, die panisch das Weite suchen, wenn sie von Liebe und Leidenschaft zirzt. Der fast voll besetzte Chemnitzer Theaterplatz kokettierte am Freitag vor allem mit einem dieser heißen Sommerabende, an denen man weiße Leinenkleider trägt und Mojitos schlürft. Auf der Bühne steht eine kühle Blonde im kleinen Schwarzen und packt leichte Lieder in schwere Beziehungskisten. Knapp zwei Stunden lang werden Zwischenmenschlichkeiten in allen Farben und Formen verstaut, verdaut, wieder aufgetaut. Annett Louisan Sängerin FOTO: GEORG WENDT/DPA Die 38-jährige Wahlhamburgerin wandelt zwischen singendem Sex-and-the-City-Klischee, Frau gewordenem Kindchenschema und charmanter Chanteuse, war „Bohème“ und „Teilzeithippie“, doch „mit Prosecco wäre das nicht passiert“. Im Cocktailglas mischen sie und ihre Band an diesem Abend Chansons mit amerikanischem Songwriting und Latino-Spritzern, bartauglich angejazzt serviert, mit (Kontra-)Bass, Gitarre, Piano, Mundharmonika und Cello angenehm zurückhaltend instrumentiert. Denn längst hat man erkannt: Hier sitzt nicht nur das Kleid, sondern jede Geste, Ansage, Note, jede einstudierte spontane Situation, nur der Schuh drückt ein bisschen, weshalb sie sich nach etwa einer Stunde unter mitfühlendem Applaus ihrer hohen Hacken entledigt. Annett Louisan weiß die Reize ihrer Stimme perfekt einzusetzen und kann gerade dann, wenn sie etwas auf Distanz zu ihrem Image geht, mehr sein als nur die ewig Laszive: erwachsen, stark, einfühlsam, anrührend – zum Beispiel bei der Interpretation der bis kürzlich unveröffentlichten Knef-Ballade „Papillon“. Oder wenn sie in Chris Isaaks „Wicked Game“ gar nicht mal zaghaft singt, dass sie sich eben nicht verlieben will, während die Gitarren flirren wie heiße Luft über dem Asphalt. So verhuscht die gesangliche Darbietung, so direkt und unverfroren sind die Inhalte ihrer Texte: Kein Wunder, dass ihr aktuelles Album „Zu viel Information“ heißt und sie in dessen erster Single „Dein Ding“ frivol flötet: „Ich hab dein Ding gepostet, jetzt wird mir alles klar. Kein’ Sack hat’s interessiert, kein Schwanz hat’s kommentiert“. Den hingebungsvoll gehauchten Tönen setzt sie bevorzugt ironischen, eiskalten, manchmal platten Wortwitz entgegen – und sorgt damit dafür, dass das Publikum stets konzentriert lauscht und ihre Avancen am Ende doch irgendwie interessant bleiben. 8 Freie Presse AUS ALLER WELT Montag, 6. Juli 2015 Hamburgs Speicherstadt ist Welterbe NACHRICHT TRANSPORTERANKUNFT Weihnachten im Juli auf der ISS Die Unesco hat die Hamburger Spei- MOSKAU — Nach zwei schweren Pan- cherstadt (im Bild mit dem Wasserschlösschen) zum Weltkulturerbe erklärt. Wie das Welterbekomitee gestern auf seiner Jahrestagung in Bonn entschied, bekommt zusammen mit der Speicherstadt das Hamburger Kontorhausviertel mit dem Chilehaus den Welterbe-Titel verliehen. Die Gebäude symbolisierten auf einzigartige Weise die Folgen des rasanten internationalen Handelswachstums im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, hieß es zur Begründung. Der Naumburger Dom, ebenfalls Kandidat für die Welterbeliste, wurde zunächst nicht aufgenommen, bekommt aber eine zweite Chance. Die Naumburger können ihren Antrag überarbeiten und neu einreichen. Mit der Speicherstadt hat Deutschland jetzt 40 Weltkulturerbestätten. nen hat ein russischer Transporter erstmals seit April wieder Nachschub zur Internationalen Raumstation ISS gebracht. Der unbemannte „Progress“-Frachter mit rund 2,5 Tonnen Lebensmitteln und Ausrüstung sowie privater Post an Bord dockte gestern problemlos an, wie die Flugleitzentrale bei Moskau mitteilte. Zuletzt hatten zwei Transporter wegen technischer Defekte die ISS nicht erreicht. „Aller guten Dinge sind drei“, sagte der US-Astronaut Scott Kelly, der mit den Russen Michail Kornijenko und Gennadi Padalka auf der ISS arbeitet. Erst vor einer Woche war der US-Frachter „Dragon“ nach dem Start zerbrochen. „Das ist wie Weihnachten im Juli“, sagte Padalka zur Ankunft des Frachters. (dpa) FOTO: JUSTUS DE CUVELAND/EPD GEWONNEN? LEUTE HEUTE Lotto am Samstag 14, 17, 18, 32, 42, 47 Superzahl: 1 Spiel 77: 6975415 Super 6: 550706 Reiswaffeln gelten als gesunder Snack – auch für Babys. Doch jetzt rät das Bundesinstitut für Risikobewertung zur Vorsicht. Euro-Jackpot Ziehung vom 3. Juli: 1, 31, 40, 41, 45, Eurozahlen: 5, 9 Glücksspirale Endziffer(n): 5: 10 ¤, 03: 20 ¤, 586: 50 ¤, 3418: 500 ¤, 37.573: 5000 ¤, 731.004, 629.370: 100.000 ¤, 1.832.967, 9.120.957: monatliche Sofortrente von 7500 ¤ VON ANDREA BARTHÉLÉMY BERLIN — Gefühlte Generationen von Kleinkindern sind mit einer klebrigen Reiswaffel in der Hand aufgewachsen. Aber die beliebte, weil ungesüßte, fett- und kalorienarme Zwischenmahlzeit hat es in sich: Arsen. Das ist seit längerem bekannt. Doch nun zeigt sich, dass der Anteil von giftigem anorganischen Arsen in Reiswaffeln und Reisbrei oft sogar noch höher ist als im puren Reiskorn selbst. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät deshalb dazu, solche Reisprodukte nur in Maßen und als Teil einer ausgewogenen Ernährung zu essen – und sie vor allem Babys und Kleinkindern nur gelegentlich anzubieten. „Die Gründe für die höheren Gehalte in bestimmten Reisprodukten im Vergleich zu Reiskörnern müssen aufgeklärt werden“, sagt BfR-Präsident Prof. Andreas Hensel. Überwachungsbehörden der Bundeslän- Tele-Bingo Vier Ecken: B 1, 2, 4, 5, 9, 14, I 17, 18, 22, 23, 26, N 31, 35, 40, 42, 43, 45, G 47, 49, 53, 55, 57, 58, O 65, 66, 69, 73, Das Kreuz: B 13, 15,N 41,O 74 Der Rahmen: B 6,I 21, 25,N 33, 34, 38, G 51, 56, O 71 Full House: B 3, 12,I 24, 27, 30, O 61 75 Keno Ziehung vom 4. Juli: 1, 6, 8, 12, 13, 14, 15, 17, 21, 23, 26, 39, 40, 44, 49, 50, 56, 66, 67, 69 Zusatzlotterie Plus 5: 22599 Ziehung vom 5. Juli: 1, 9, 10, 15, 17, 18, 23, 29, 36, 37, 38, 40, 47, 48, 50, 53, 54, 55, 58, 60 Zusatzlotterie Plus 5: 45286 Alle Angaben ohne Gewähr der waren auf die erhöhten Mengen anorganischen Arsens in Reis- und Reisprodukten gestoßen. Anorganisch krebsauslösend Während organische Verbindungen des Halbmetalls, wie sie etwa in Fischen und Meeresfrüchten vorkommen, als gesundheitlich unproblematisch gelten, können anorganische Verbindungen in größeren Mengen zu akuten Vergiftungen führen. Frühe Anzeichen dafür sind Bauchkrämpfe oder Durchfälle. Die ständige Aufnahme kleinerer Mengen kann Nerven und Gefäße schädigen, auch birgt sie ein erhöhtes Krebsrisiko. „Da anorganische Arsenverbindungen als krebsauslösend gelten, sollten Lebensmittel davon nur so wenig wie möglich erhalten“, sagt Hensel. Das ist wichtig, weil auch weitere, viel verzehrte Nahrungsmittel vom Trinkwasser bis zur Milch winzige Mengen des giftigen Stoffes enthalten. Deshalb geht es nun um Höchstwerte, die ab Anfang 2016 laut EUBeschluss auf europäischer Ebene eingeführt werden sollen: 0,2 Milligramm Arsen pro Kilogramm Reis sollten nach Ansicht des BfR dabei nicht überschritten werden, wenn Erwachsene den Reis verzehren. Für Babys und Kleinkinder findet das In- stitut selbst den avisierten Höchstwert von 0,1 Milligramm Arsen pro Kilo Reisprodukt noch zu hoch – und empfiehlt deshalb, die Minis nicht ausschließlich auf Basis von Reis, Reismilch oder Reisbrei zu ernähren. Eine akute Gesundheitsbeeinträchtigung sei derzeit zwar für alle Bevölkerungsgruppen unwahrscheinlich, konstatiert das BfR, aber welche Aufnahmemenge Krebs auslösen könne, sein noch unklar. Die mittlere Konzentration für weißen Reis liegt in Deutschland nach BfR-Angaben bei 0,1 Milligramm Arsen pro Kilogramm, es seien aber auch schon 0,2 Milligramm gemessen worden. Bei Reiswaffeln und -flocken seien die Werte etwas höher. Der braune Vollkornreis enthalte etwas mehr Arsen als weißer. Reiswaffeln können zu viel Arsen enthalten. FOTO: PATRICK PLEUL/DPA Sind Bioprodukte ebenso belastet? Das BfR kann keine Aussagen dazu machen, ob ökologisch produzierte Produkte weniger Arsen enthalten als konventionell hergestellte. Die Zeitschrift Ökotest hingegen testete schon mehrfach Reiswaffeln beiderlei Herkunft. Ökoprodukte schnitten keineswegs besser ab. Hersteller kennen Problem „Wir begrüßen es, dass das BfR Empfehlungen ausgesprochen hat und die EU-Kommission Grenzwerte festgelegt hat, an denen sich die Hersteller orientieren können“, sagt Peter Röhrig, Geschäftsführer beim Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft. Er sieht die Grenzwerte für den Vollkornreis jedoch zu streng gezogen. Die deutschen Reismühlen im Verband der Deutschen Getreideverarbeiter und Stärkehersteller (VDGS), versuchen, die Belastung zu verringern. Ihre regelmäßigen Prüfungen für puren Reis hätten Höchstwerte unterhalb der 0,2 Milligramm-Marke ergeben – allerdings liegt er mit 0,11 mg knapp über der für Babys empfohlenen Höchstmenge. „Wenn der Rohstoff okay ist, sind auch weiterverarbeitete Produkte okay“, sagte eine Lebensmittelchemikerin des VDGS. (dpa) FOTO:_ RON SACHS/DPA/ARCHIV Billy Joel (66), US-Musiker („We Didn’t Start the Fire“) hat zum vierten Mal geheiratet. Wie die Sprecherin des „Piano Man“-Sängers mitteilte, überraschten Joel und seine langjährige Freundin Alexis Roderick (33) am Samstag mit der Eheschließung ihre Gäste auf einer Party zum Unabhängigkeitstag. In diesem Sommer erwarten sie ihr erstes gemeinsames Kind, (dpa) Conchita Wurst (26), EurovisionSong-Contest-Gewinnerin, hat gestern die Christopher-Street-Day-Demonstration in Köln eröffnet. 137 Gruppen mit bunten und schrillen Kostümen zogen über den Rhein durch die Innenstadt - so viele wie noch nie. Sie demonstrierten für die rechtliche Gleichstellung und die gesellschaftliche Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bi-, Inter- und Transsexuellen sowie Transgendern. (dpa) FOTO: MICHAL WALCZAK/DPA/ARCHIV Zu viel Arsen in Reiswaffeln Gewinnzahlen *N X,PP,M ? ?B@P4 žó ž´ N×zª¬Œš4 Å´ ?Œšš‥flŒƒ‘ *éflíƒflþ <¬Œþ˙flþšª‘¬ žž Åû ž´ 3Œzªšfl¬pflé˙ ŞŴ ?flšflé YŒþƒ Œþ ¹Þôª X×éízª‘˝ ¿&é (ªflÞþŒš4 *Œ ûû ?Œ žž Å´ 6 Åž£´ Å´ 6 Åž ªflŒšflé í×þþŒ˙ ‥׬¹Œ˙ *× Åñ Åû ž ´£´ ’‘˝š4flþ 3éflŒpflé˙ 4¬‘˝zª‘˝ ?‘éŒflþpflé˙ ^‥Œz¹‘˝ þþ‘pflé˙Ø’˝zªª×¬4 ˝flép‘zª ˝fl L¬‘˝flþ Åó 4Á鬌š4 (ªflÞþŒš4 Å´ 5×0fléí‥fl郑 Åñ NŒflí‘ =flŒÎ4Œ˙ ž´ ž´ žó Ų 3é ů ¶ ž ´ O‘ ž6 ¶ 6 ¶ 6óÖ6ñÖž6Å´ 5Ázªíš‥fléšfl Œþ '( QŒfl¿íš‥fléšfl Œþ '( @Œflƒfléízª¬‘˙탑˝flé Œþ ª O×þþflþízªflŒþƒ‘˝flé Œþ ª OzªþflflØ Nfl˙flþØ @flpfl¬ Nfl˙flþ íš‘é¹ OzªþflflØ ízª‘˝flé ízª‘˝flé pfl‥Á¬¹š éfl˙flþØ pflƒflz¹š OÎé&ªØ 4fl‥Œššflé ízª‘˝flé OzªþflflØ Ozªþflfl éfl˙flþ éfl˙flþ =›Ły—ö› oœ˝—ßÿ¦¯ 5fl˝šfl¢ ¦…^¦¯ë …bßßò ¦^x— Aëò›¦ —Ł¦ ¦−x— ³ãòߣx— L›¯›¦Ó 5¦ ⁄›¦ ^¦⁄›ã›¦ 3›nŁ›ò›¦ n›¯Ł¦¦ò ⁄›ã O^¯ òã−xœ›¦Ó ½ ?^x—½Łòò^¯ œ−½½ò ⁄^¦¦ ˝n›ã^ßß ⁄Ł› M−¦¦› ³…ò›ã 1ÿ½ V−ãëx—›Ł¦¡ ÿ¦⁄ ⁄Ł› O›½È›ã^òÿ㛦 œß›òò›ã¦ ^½ O^¯› ^ÿ… ùù nŁë ùì 3ã^⁄Ó ?^x—òë …ÿ¦œ›ß¦ ⁄Ł› Mò›ã¦› ^½ 4Ł½½›ß ÿ¦⁄ ⁄Ł› W›ãò› 룦œ›¦ ^ÿ… Äï nŁë Äš 3ã^⁄Ó *›ã WŁ¦⁄ ´›—ò ½b˘Ł¯ ^ÿë ´›ëòߣx—›¦ LŁx—òÿ¦¯›¦Ó ˝ííŒzªšflþ¢ >−㯛¦ ¯Łnò ›ë &Ł›ß M−¦¦›¦ëx—›Ł¦ ÿ¦⁄ ¦ÿã ë›ßò›¦ W−ßœ›¦¡ ÿ¦⁄ ⁄Ł› O›½È›ã^òÿ㛦 œß›òò›ã¦ ^ÿ… šš 3ã^⁄Ó 5¦ ⁄›ã ?^x—ò 1Ł›—›¦ ëò^㜛 3›´Łòò›ã ^ÿ…¡ ⁄Ł› ³ãòߣx— Mò^ãœã›¯›¦¡ 4^¯›ß ÿ¦⁄ Mòÿã½n³›¦ Ł½ 3›Èbxœ —^n›¦Ó *Ł› O›½È›ã^òÿ㛦 룦œ›¦ ^ÿ… ć 3ã^⁄Ó ’Œ×‥flššflé¢ *Ł› ^œòÿ›ßß› W›òò›ãß^¯› ë−ã¯ò …˝ã —−—›¦ ’ßÿò⁄ãÿxœ ÿ¦⁄ n›ëx—ß›ÿ¦Ł¯ò›¦ Mò−……´›x—ë›ßÓ *Ł› ’›ß^ëòÿ¦¯ ⁄ÿãx— <Ł¦⁄›¦ª¡ ½È…›ãª¡ ’㛦¦¦›ëë›ßª¡ MÈŁò1´›¯›ãŁx—ª ÿ¦⁄ 3ãbë›ãÈ−ßß›¦ Łëò ½b˘Ł¯ nŁë ëò^ãœÓ *^1ÿ 룦⁄ 3b¦ë›…ÿ˘È−ßß›¦ ÿ¦ò›ã´›¯ëÓ ØÅ6'( Ø´'( 6'( ´'( O×þþflþ‘˝¿˙‘þ˙¢ O×þþflþ˝þšflé˙‘þ˙¢ ?×þƒ‘˝¿˙‘þ˙¢ ?×þƒ˝þšflé˙‘þ˙¢ 6´¢6ž Sªé žÅ¢žû Sªé žû¢¯û Sªé Å6¢ž² Sªé Oš×z¹ª×¬Þ 5fl¬íŒþ¹Œ <×Îflþª‘˙flþ =×þƒ×þ ’fl鬌þ Y‘éízª‘˝ Lé‘˙ L‘éŒí ’‘ífl¬ YŒflþ ’˝ƒ‘Îflíš ’Œ‘é錚4 =Œíí‘p×þ ’˝¹‘éflíš ?‘ƒéŒƒ N×Þ Q˝þŒí ¬˙Œflé 6íš‘þp˝¬ šªflþ N×íš×z¹ 5‘Þp˝é˙ <Á¬þ Yflššfl鬑˙fl¢ V−½ 1−㛦—−x— ß³ëò ëŁx— nß›¯›ã ’Ł¯Ł ÿ¦⁄ ß›¯ò ëŁx— ˝n›ã >Łòò›ß›ÿã−È^Ó *^½Łò ´Łã⁄ ⁄Ł› ë›—ã —›Ł˘› <ÿ…ò ¦^x— Aëò›¦ ^n¯›⁄ãb¦¯òÓ 5½ ´›ëòߣx—›¦ >Łòò›ß›ÿã−È^ Łëò ›ë ¦Łx—ò ½›—ã ë− —›Ł˘ ÿ¦⁄ −…ò òã−xœ›¦Ó ÿx— Ł¦ 2ã^¦œã›Łx— ë−´Ł› ^ÿ… ⁄›ã 5n›ãŁëx—›¦ 4^ßnŁ¦ë›ß ëòã^—ßò ⁄Ł› M−¦¦›Ó (ªflÞþŒš4 3é‘þ¹¿˝éš @&éþpflé˙ ?&þzªflþ Å6'( *˝p¬Œþ <‘þ‘éŒízªfl 6þífl¬þ ’fl鬌þ QflÞÎflé‘š˝éflþ ˙flíšfléþ Åž Sªé¢ ˝fl ûû 4鑃 ’fl鬌þ ûž 4鑃 (‘é¬í¿fl¬ƒ ž¶ 4鑃 (ªflÞþŒš4 ûÅ 4鑃 *éflíƒflþ ûû 4鑃 3Œzªšfl¬pflé˙ žó 4鑃 4flé‘ ûÅ 4鑃 4Á鬌š4 ž¶ 4鑃 =flŒÎ4Œ˙ ûû 4鑃 L¬‘˝flþ ûû 4鑃 ^Œþþ‥‘¬ƒ žñ 4鑃 ØÅ´'( Cí¬× Å´'( ž6'( ž´'( û6'( û´'( QflÞÎflé‘š˝é‘þ˙‘pflþ pŒ¬ƒflþ ƒŒfl 5ÁzªíšØ ˝þƒ QŒfl¿íš‥fléšfl ƒflí ž¯ØOš˝þƒflþØQ‘˙flí ‘pÖ NflŒífl‥flššflé ªfl˝šfl ûû' šªflþ û¯' þš‘¬0‘ ’‘ézfl¬×þ‘ û´' ûó' ’˝ƒ‘Îflíš ûÅ' 6íš‘þp˝¬ <‘Œé× ûó' žž' <×Îflþª‘˙flþ û6' =Œíí‘p×þ =×þƒ×þ žû' í×þþŒ˙ í×þþŒ˙ í×þþŒ˙ í×þþŒ˙ í×þþŒ˙ í×þþŒ˙ ‥׬¹Œ˙ ªflŒšflé ªflŒšflé ?×í¹‘˝ @Œ44‘ L‘¬Þ‘ ƒÖ ?Ö L‘éŒí Lé‘˙ N×Þ Oš×z¹ª×¬Þ Q˝þŒí X‘éþ‘ YŒflþ Ų' ªflŒšflé ž¶' ªflŒšflé û¶' í×þþŒ˙ û6' ªflŒšflé žñ' Nfl˙flþízª‘˝flé û´' í×þþŒ˙ žž' Nfl˙flþízª‘˝flé ûû' í×þþŒ˙ ž²' ªflŒšflé ûû' ªflŒšflé PLAUENER ZEITUNG Freie Presse Montag, 6. Juli 2015 MOMENT MAL Käfergeschmack Marienkäfer sind manchen Menschen ähnlich. Nicht weil sie Glück bringen sollen. Sondern weil die Käfer, die in intensivstem Rot leuchten, am ekligsten schmecken. Das haben englische Forscher entdeckt. Nun sonnte sich neulich auf der Plauener Bahnhofstraße eine junge Frau. In Licht von oben und Bewunderung von der Seite. Hatte sie doch knappe rote Hosen an und zeigte auch sonst viel Haut. Als ein Mann sie ansprach, zeigte sie allerdings eine unschöne Seite: „Alter, hau bloß ab!“ Klar, eklig geschmeckt hat sie nicht. Nur eklig geklungen. Das war wohl das menschliche Pendant zum fiesen Marienkäfer-Geschmack. (em) NACHRICHTEN BRAND Motorroller fängt Feuer und brennt ab PLAUEN — Ein Suzuki-Motorroller ist am Samstag gegen 11 Uhr auf der Hammerstraße abgebrannt. Als der Fahrer (53) an einer Ampel halten musste, stieg ihm plötzlich Brandgeruch in die Nase. Unter der Fahrzeugverkleidung seines Gefährts entdeckte er Feuer. Der Roller brannte komplett ab. Dabei wurde die Fahrbahn beschädigt, wie die Polizei mitteilte. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von 1000 Euro. (em) VANDALISMUS Verkehrsschilder beschädigt PLAUEN — In der Nacht von Samstag auf Sonntag beschädigten Unbekannte an der Dobenaustraße mehrere Verkehrszeichenträger und Wegweiser. Das teilte die Polizei mit. Sachschaden: 1100 Euro. (em) VERKE HR Auffahrunfall: Fahrerin verletzt Heute von 10 - 12 Uhr für Sie am Telefon: GUNTER NIEHUS 03741 408-15155 [email protected] Seite 9 Freude in Oberlosa: Plauens wackligste Schule vorerst gerettet Im kommenden Schuljahr gibt es wieder eine erste Klasse im Ortsteil. Zu verdanken ist das einer Initiative aus dem Rathaus. Schönauer Freibad haben zwei Badegäste einem Jungen am Freitagabend das Leben gerettet. Ein 29-jähriger Plauener entdeckte im Naturbad an der Treuener Straße, dass ein Kind regungslos im Wasser trieb. Der Mann barg den Jungen aus dem Wasser. Ein zweiter Mann (31) aus Auerbach begann sofort, den bewusstlosen Jungen wiederzubeleben. Der 7-Jährige, der aus Plauen stammt, kam dadurch wieder zu Bewusstsein. Nach Polizeiangaben brachten angeforderte Rettungskräfte das Kind mit einem Rettungshubschrauber in die Klinik nach Chemnitz. Nach Auskunft der Ärzte ist der Junge inzwischen außer Lebensgefahr und sein Gesundheitszustand ist stabil. Zum Zeitpunkt des Badeunfalles herrschte in dem unbewachten Naturbad des Falkensteiner Ortsteils reger Betrieb. PLAUEN — Das Bangen hat ein Ende. Im August wird in der Grundschule Oberlosa wieder eine Klasse eingeschult. Eine gute Nachricht für Schulleiterin Heike Schlosser und ihr Team – denn in den vergangenen Jahren galt die Bildungsstätte im Plauener Ortsteil als Wackel-Kandidat. Ein Zeichen dafür: Die Kinderzahlen in Oberlosa reichten fürs aktuelle Schuljahr nicht mehr aus, um eine erste Klasse zustande zu bringen. Für die Zukunft sah’s noch düsterer aus. Gerüchte von einer Schulschließung machten die Runde. Steffen Zenner Stadtrat und künftiger Schulbürgermeister Doch dann haben der scheidende Schulbürgermeister Uwe Täschner (parteilos) und Schulreferentin Ute Indlekofer gemeinsam mit den Schulleitern einen Plan ausgeknobelt: Sie haben das Anmeldeverfahren für die Grundschule in Oberlosa verändert. Nicht mehr nur Eltern aus dem Ortsteil, sondern auch Eltern aus der angrenzenden Südvor- Plauener (7) trieb reglos im Naturbad Schönau SCHÖNAU/PLAUEN — Im VON NANCY DIETRICH „Dieser Weg trägt Früchte.“ Badegäste retten Jungen vor Ertrinken In der Grundschule Oberlosa haben Fabienne Rudolph (vorne links) und Emily Müller Spaß daran, die Fenster ihres Klassenzimmers bunt zu gestalten. FOTO: ELLEN LIEBNER stadt können ihre Kinder nun in die Dorf-Schule schicken. Und genau dieser Plan ist aufgegangen. Für das kommende Schuljahr liegen laut Bildungsagentur in Zwickau 17 Anmeldungen für ABCSchützen vor: Damit kommt wieder eine Klasse zustande. „Wir haben gejubelt, als wir davon erfahren haben. Das ist wirklich eine ganz positive Richtung, die wir einschlagen“, freut sich Schulleiterin Heike Schlosser. Weil das neue Anmeldeverfahren so gut geklappt hat, soll es auch in Zukunft fortgeführt werden, kündigte Schulreferentin Ute Indlekofer an. Durch die zentrale Anmeldung im Rathaus kann die Stadt steuern, dass in Oberlosa, aber auch in der Herbart- und der Astrid-Lindgren-Schule jeweils eine erste Klasse gebildet wird. Nicht nur im Ortsteil ist die Freude über die positiven Neuigkeiten groß. Auch aus den Reihen der Stadträte gibt es Lob fürs Rathaus: „Die Schule stand kurz vor dem Aus. Das ist ein innovativer Weg, der Früchte trägt“, sagt CDU-Fraktionschef Steffen Zenner. Das Thema wird den Plauener auch weiter begleiten: Er ist Nachfolger von Uwe Täschner und übernimmt im August die Aufgaben des Schulbürgermeisters. BADEUNFALL Schulfete im Ortsteil Am Donnerstag ist rund um die Grundschule Oberlosa große Fete angesagt: In der Zeit von 17 bis 21 Uhr wollen Schüler, Lehrer, Familien und Interessierte das aktuelle Schuljahr ausklingen lassen. Dabei gibt’s zahlreiche Mitmach-Stationen, Grillen, Glücksrad, Bastelangebote, eine Mini-Playback-Show und einen Lampionumzug. „Außerdem wird die vierte Klasse verabschiedet“, so Schulleiterin Heike Schlosser. Ausblick: Für den 29. August ist ein Tag der offenen Tür geplant. Bleilochtalsperre: Reichenbacherin tot SAALBURG — Eine 73-jährige Reichenbacherin ist gestern bei einem Badeunfall an der Bleilochtalsperre ums Leben gekommen. Ihr Ehemann hatte sie am Morgen als vermisst gemeldet, nachdem er sie auf dem Stausee nicht mehr sehen konnte. Nach einer Suchaktion wurde die Frau am Mittag leblos im Wasser der Pöritzschbucht aufgefunden und geborgen. Die Kripo Saalfeld ermittelt. (tb) A N ZE I G E Lkw-Unfall auf Milchhof ' & !& PLAUEN — Bei einem Unfall ist am Samstag eine Frau (27) leicht verletzt worden. Nach Polizeiangaben stoppte sie ihren Skoda auf der Plauener Waldstraße gegen 17.45 Uhr. Eine Opel-Fahrerin (38) erkannte das zu spät und fuhr auf. Es entstand ein Sachschaden von 6.000 Euro. (em) &0 ,' *% UNGLÜCK Tödlicher Rennunfall am Schleizer Dreieck SCHLEIZ — Bei einem Rennen auf Mit großer Wucht rammte am Samstag gegen 19 Uhr ein Lkw auf dem dem Schleizer Dreieck ist gestern Nachmittag ein 20-Jähriger verunglückt. Ein Streckenarzt stellte den Tod fest. Nähere Umstände waren am Abend nicht bekannt. (tb) Gelände des Milchhofs an der Plauener Pausaer Straße mehrere Behälter und eine Produktionsmaschine. Der Fahrer (61) hatte während des Rangierens gesundheitliche Probleme bekommen und die Kontrolle über den Lkw verloren. Nach Polizeiangaben wurde der Mann ins Vogtlandklinikum eingeliefert. Sachschaden: etwa 18.500 Euro. FOTO: ELLEN LIEBNER 1 $ , +1" "+"( & , !'*&&* Bibliothek plant großen Wurf In der Vogtlandbibliothek stehen umfangreiche Veränderungen an. Anschließend sollen alle Abteilungen zur gleichen Zeit geöffnet haben. VON TINO BEYER PLAUEN — Gute Nachrichten für Nutzer der Plauener Vogtlandbibliothek: Das Öffnungszeiten-Durcheinander der fünf Abteilungen hat in absehbarer Zeit ein Ende. Nach einer Umstrukturierung und baulichen Veränderungen soll das gesamte Haus einheitlich öffnen und schließen. Darüber informierte Biblio- theks-Leiter Günter Reichel auf Anfrage der „Freien Presse“. Bislang wird für jede der räumlich getrennten Abteilungen eine gesonderte Öffnungszeit ausgewiesen. So stehen Mediathek und Musikbibliothek nur an zwei beziehungsweise drei Tagen in der Woche den Nutzern zur Verfügung. Wer Samstagvormittag die Einrichtung besucht, kann nur die Freihandabteilung und die Kinderbibliothek besuchen. „Künftig gibt es nur noch eine Zeit von montags bis samstags. Schließtag bleibt der Mittwoch“, sagt Reichel. Für die Nutzer springen dabei 17 zusätzlich geöffnete Stunden in der Woche heraus. Und das, ohne mehr Personal zu benötigen. Schaffen will Reichel diesen Schritt durch die Vereinigung von Mediathek, Musikbibliothek und Kinderbibliothek auf einer Ebene – nämlich im ersten Obergeschoss des Hauses. Dazu wird ein Veranstaltungsraum zugunsten der Mediathek aufgegeben und zwei weitere Räume durch einen noch zu schaffenden Durchbruch verbunden. Der Auftrag ist bereits vergeben. Parallel soll im gesamten Haus eine neue Selbstverbucher-Technik des Systems Easy Check Einzug halten. Die Nutzer werden jedoch nicht an den Automaten gezwungen. Sie können zur Entleihe auch weiterhin Personal in Anspruch nehmen. Günter Reichel zieht einen Vergleich zum Bahnhof. Dort würden auch Schalter und Automat nebeneinander leben. Die Neuerungen sollen im Laufe des Jahres schrittweise umgesetzt werden. Q !&*! , ,&, 0, Q '#& * &0* , ',*'/#&* Q '!*'* ...$-!&!&$ 3638590-10-1 10 Freie Presse PLAUENER ZEITUNG RAT & HILFE NOTRUF Polizei 110, Feuerwehr und Rettungsdienst 112, Giftnotruf 0361 730730 ALLGEMEINMEDIZIN Plauen Stadt und Landkreis Vogtland: 19 - 7 Uhr, Bereitschaft, 116117 Elsterberg: 19 - 7 Uhr, Rufbereitschaft, 116117, 0365 412176 Montag, 6. Juli 2015 Mit Wasserguss und Tor-Dusche: Oberlosa gewinnt Hitzeschlacht Lückenschluss zwischen Elster und Göltzsch Geplanter Radweg kostet bis zu 1,2 Millionen Euro – Viele Fragen noch offen AUGENARZT Plauen: 19 - 7 Uhr, nur nach telefonischer Vereinbarung, Dr. Andrea Reiher, Plauen, 03741 226701, 0172 9567314 VON PETRA STEPS Von der Göltzschtalbrücke nach Greiz soll ein Radweg gebaut werden, der die Lücke zwischen Göltzschtal- und Elstertalradweg schließt. Darüber waren sich Kommunalpolitiker und Tourismusmultiplikatoren einig, die sich auf Einladung des Landtagsabgeordneten Stephan Hösl (CDU) zum „Radweggipfel“ auf dem Kuhberg trafen. NETZSCHKAU/PLAUEN — KINDERARZT Plauen: 19 - 22 Uhr, Sprechstunde 19 - 22 Uhr, Dr. Peter Quick, Seminar straße 7, 03741 132175, 0162 9708211 APOTHEKEN Plauen: 8 - 8 Uhr, Marien-Apotheke, Neundorfer Straße 18, 03741 228222 TIERARZT Plauen: 16 - 6 Uhr, Großtiere, Dr. Jürgen Wilhelm, 037431 3378 Plauen: 18 - 22 Uhr, Kleintiere, TÄ Katrin Riedel, 0178 1911405 Plauen Umland: 16 - 6 Uhr, DVM Gerdhold Werner, 036645 22259 Auerbach: Kleintierklinik Vogtland Dr. Roland Zeißler, Kaiserstraße 66, 03744 212471 A N ZE I G E Möchten Sie Tickets bestellen? Sie erreichen uns unter dem kostenlosen Service-Telefon 0800 80 80 123 Mo. bis Fr. 6.00 bis 18.00 Uhr Sa. 6.00 bis 13.00 Uhr meine Schwungvoll überschüttete Jona Dude (l.) seine Sportskameraden aus der C-Jugend der Handballer zur Abkühlung mit Wasser aus einem Eimer. FOTOS: ELLEN LIEBNER Susanne Müller (l.) und Josephine Börner tranken viel Wasser. re abgesteckt waren. „Trinken, trinken, trinken“, appellierte der Nachwuchstrainer des SV 04, Michel Wiesend, über die Lautsprecheranlage an die versammelten Sportler. „Damit hier keiner einen Kreislaufkollaps bekommt.“ Um dem entgegenzuwirken, waren einige Vorsichtsmaßnahmen ergriffen worden. „Wir haben drei Wassereimer an den Spielfeldrändern aufgestellt“, informierte Katrin Schröter, die beim Verein für das Marketing zuständig ist. Außerdem waren zahlreiche Sonnenschirme zu sehen. „Und wir haben am Fußballtor eine Dusche installiert“, so Schröter. Die funktionierte mittels Wasserschlauchs, der an einen Wasserhahn im neuen Gemeindezentrum angeschlossen war. Unter dieser Dusche erfrischten sich am Samstagvormittag auch die Handballturnier-Teilnehmerinnen Alina Bochmann (15 Jahre), Melissa Littmann (15) und erzählte Handball-Nachwuchsleiter Iven Wunderlich. „Wir waren über Weihnachten mal zu einem Turnier in Litauen.“ Jetzt folgte der Gegenbesuch. Beim Fest wurde für jeden etwas geboten. Selbst der IFA-Club aus Stöckigt war mit Oldtimern aus dem einstigen DDR-Fahrzeugbaukombinat vertreten – unter anderem mit einem großen russischen Raketenschlepper. Mehrere Rummel-Fahrgeschäfte waren dabei nebst eines Eis-Geschäfts aus der Ostvorstadt. Neben Handball und Beach-Volleyball wurde auch Fußball gespielt. Im Festzelt sei es nicht immer angenehm gewesen, sagte Michel Wiesend. Trotzdem könne man von einem ordentlichen Besuch berichten. Kein Wunder: Mehrere Musikgruppen traten auf, unter anderem Borderline und die Prinzenberger. Bereits am Donnerstag wurden im Rahmen einer Festveranstaltung verdiente Sportfreunde des Clubs geehrt. Das Sport- und Sommerfest zum 111-Jährigen des SV 04 geriet ob der Hitze zur besonderen Herausforderung. Dank Wasser frönten die Sportler dennoch ihrem Hobby. VON PETER ALBRECHT WIR GRATULIEREN Jocketa: Helga Grosch 75 Jahre. Kobitzschwalde: Ruth Riedel 84 Jahre. BLITZTIPPS Heute: Plauen, Stöckigter Straße, Schurigstraße, Holbeinstraße; Mühlleithen, B 283; Eich, Treuener Straße Höhe Forstamt; Irfersgrün, Lengenfelder Straße; Auerbach/Ortsteil Reumtengrün, Hauptstraße; Lengenfeld, Zwickauer Straße. Morgen: Plauen, Clara-Wieck-Straße, Obere Endestraße, Am Glockenberg; Falkenstein, Plauensche Straße; Limbach, Buchwalder Straße; Gottesberg, B 283; Pfaffengrün, B 173; Rodewisch, Wernesgrüner Straße/B 169. OBERLOSA — Nur gut, dass am Rande des Sportplatzes hohe Laubbäume stehen, die viel Schatten spenden. Unter denen suchten die jugendlichen Teilnehmer des HandballNachwuchs-Turniers, das anlässlich des Sport- und Sommerfestes vom SV 04 Oberlosa am Wochenende organisiert worden war, Schutz vor der prallen Sonne. Die brannte unerbittlich auf den Rasen, auf dem die Spielfelder für die Handball-Turnie- Sarah Littmann (16) vom Zwönitzer HSV. „Eine sehr gute Idee“, fand Alina Bochmann. „Geil“, pflichtete ihr Melissa Littman bei. Auch die Spielzeiten wurden der Hitze angepasst: „Die Spielzeit ist extra verkürzt worden“, berichtete Sarah Littmann – von zwei Mal zwanzig auf zwei Mal zehn Minuten. Trotzdem brannte die Sonne ziemlich heiß. Aber die jungen Damen fanden alle drei: Mit nassen Trikots würde es schon gehen. Da sich die Dusche zwischen Handball- und Beach-Volleyballfeld befand, nutzen auch die Volleyballer das Wasser aus dem Schlauch. Trotzdem: Sechs Handball-Teams hatten wegen der Hitze abgesagt, ließ Michel Wiesend wissen. Elf Mannschaften traten trotz der hohen Temperaturen an. Darunter befanden sich auch Handballer aus Memel in Litauen. „Die sind schon seit Mittwoch da und übernachten auf dem Freibadgelände im Stadion“, Traumhafter Chansonabend mit Corinne Douarre Pariserin gibt in den Weberhäusern ein gut besuchtes Wunschkonzert mit Gitarre, Gesang und Geschichten PLAUEN — Es war das zehnte Mal, dass die Pariserin Corinne Douarre auf dem romantisch beleuchteten Gelände der Plauener Weberhäuser mit Chansons und Erzählungen ihre Zuhörer verzauberte. Zehn Mal, dass sind sieben Chansonabende und drei Konzerte bei der Nacht der Museen. Sie habe ein herzliches Ver- hältnis zu Plauen, zu den Weberhäusern und deren Betreibern, sagte Douarre. Die Wahlberlinerin erzählt und singt von Begebenheiten und Hoffnungen in ihrem Leben, begleitet vom Gitarristen Dirk Homuth. Wieder erzählte sie am Freitag die Geschichte ihres Vaters ab 1942, falls es „neue“ Zuhörer noch nicht wissen sollten. Der ehemalige Zwangsarbeiter der Vomag schloss während des Krieges Freundschaft mit einigen Plauenern. Durch Corinne Douarres gewinnendes Lächeln, ihren einschmeichelnden Gesang und den unkomplizierten Umgang mit den über 90 Zuhörern wurde auch dieser Abend wieder zu einem Erlebnis. Douarre zauberte dabei etwas Neues aus dem Hut – im wörtlichen Sinne. Ein Filzhut war mit Zetteln gefüllt, auf denen englische und französische Liedtitel standen. Durch Zuruf oder Zettelübergabe wurde gespielt und gesungen – ein Wunschkonzert also. Außer den Zugaben, die entschieden die Musiker selbst. (oert) Teilstück 6,3 Kilometer lang Anschließend gaben die Teilnehmer Auskunft zum Vorhaben: Das vorgesehene Teilstück ist 6,3 Kilometer lang. 1,5 Kilometer des Bereichs befinden sich auf sächsischem Boden. Der größere Brocken befindet sich im Freistaat Thüringen. Für den Bau der Gesamtstrecke müssen schätzungsweise Kosten in Höhe von etwa 600.000 Euro bis zu etwa 1,2 Millionen Euro aufgebracht werden. Die Verantwortlichen müssen dazu mit den Grundstückseigentümern sprechen, die Streckenverläufe prüfen und sich auf eine Vorzugsvariante einigen. Erst wenn diese Variante vorliegt, können exakte Angaben zu den Kosten gemacht werden. Die Planungen werden dann Grundlage für die Fördermittelrecherche sein. „Wir brauchen erst eine endgültige Variante“, sagte der Fachbereichsleiter des Reichenbacher Bauamtes, Sven Hörning, dazu. Wenn die wichtigsten Fragen zu dem Vorhaben geklärt sind, kann über eine Terminkette nachgedacht werden. Doch so weit sei man noch nicht. Netzschkaus Bürgermeister Mike Purfürst (Gewerbeverein Netzschkau und Umgebung) erläuterte Varianten für den Weg anhand der Landkarte. Schwieriges Gelände Grundvoraussetzung sei eine neue Brücke vor der Göltzschtalbrücke, während dahinter im Weidig ein vorhandener Weg genutzt werden könne. Vor allem auf Thüringer Seite ist die Wegführung an einigen Stellen problematisch, da die Göltzsch direkt an Felsen vorbeifließt. Das macht mehrfache Querungen notwendig. Für Andreas Kraus, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Vogtland, ist der Tourismus am Wasser, verbunden mit Wandern und Radfahren, eine wichtige Schiene. „Wir freuen uns immer über neue Angebote, die wir in die Vermarktung einbeziehen können. Göltzsch und Elster sind bei uns ohnehin im Fokus“, sagte er. „Frau Holle“ schüttelt in Plauen erstmals die Betten Der Theaterclub „Alles Theater“ bringt im Herbst wieder ein Märchen auf die Bühne. Gestern gab‘s schon mal einen kleinen Vorgeschmack. VON RENATE GÜNTHER PLAUEN — Die Voraufführung der diesjährigen Märcheninszenierung „Frau Holle“ hat gestern rund 40 Besucher in den Garten der Weberhäuser gelockt. Unter schattigen Bäumen verfolgten sie das Stück. Zwölf junge Laienschauspieler und mittendrin Ute Menzel als Märchenerzählerin vermittelten das Märchen von der Gold- und der Pechmarie auf kurzweilige und sehr unterhaltsame Weise. Sparsam die Kulissen, einfallsreich die Kostüme und ver- ständlich der Text, sodass auch die Jüngsten im Publikum Inhalt und Anliegen des Märchens verstehen konnten: Wer fleißig und gut ist, wird mit Gold belohnt. Der Faule erntet Verachtung und im Falle der Pechmarie sogar eine Fuhre Pech, die ihr Leben lang an ihr klebt. Wie schon bei „König Drosselbart“ im vorigen Jahr stach die 17jährige Lissane Bleßner besonders hervor. Sie spielte die faule Marie so überzeugend, dass jeder sie hassen musste. Sie schrie und schmeichelte, weinte und lachte zynisch und zeigte Verachtung und Überheblichkeit der guten Marie gegenüber. Schließlich konnte sie sogar ihre Enttäuschung über den verunglückten Versuch, eine reiche, begehrenswerte Frau zu werden, überzeugend verkaufen. Die Diesterweg-Gymnasiastin hat bis zum Abitur noch ein Jahr Zeit, sich für ein Studium zu entscheiden. Jetzt weiß sie noch nicht, wohin die Reise geht. Aber man Frau Holle Bei der Voraufführung gestern Vormittag hätte sich so mancher Plauener ein bisschen „Frau Holle“ fürs Wetter gewünscht. FOTO: ELLEN LIEBNER könnte sie sich durchaus auch beruflich auf der Bühne vorstellen. Das Publikum applaudierte und dankte dem Ensemble für diese Aufführung. „Es war nur eine Vorauf- führung“, sagte Ute Menzel. „Hier und da muss noch nachgebessert werden. Die Kostüme sind noch nicht vollständig und der Text muss an einigen Stellen verlängert wer- Inhalt des Märchens: Marie wird von der Stiefmutter gezwungen, in einen tiefen Brunnen zu steigen. Sie taucht in einer anderen Welt wieder auf. Dort trifft sie auf Frau Holle, die bald das rechtschaffene, fleißige Wesen des Mädchens erkennt. Doch Marie verspürt eines Tages Heimweh. Frau Holle „vergoldet“ das Mädchen als Arbeitslohn und es kehrt schön und reich zur Stiefmutter zurück. Die Stiefmutter will dieses Glück auch für die eigene, verzogene Tochter. Also hüpft diese in den Brunnen und stößt ebenfalls auf Frau Holle. Doch sie ist faul und versagt kläglich. Statt Gold erhält sie nur Pech. (sher) den, sodass genügend Zeit zum Umziehen zur Verfügung steht.“ Am 12. und 13. Oktober ist Premiere. Dann soll es vier Vorstellungen auf der Kleinen Bühne geben. PLAUENER ZEITUNG Montag, 6. Juli 2015 Freie Presse 11 Große Party und Fest mit Seele NACHRICHTEN UNFALL Ford stößt mit Radler zusammen PÖHL — Zusammengeprallt sind am Samstag eine Ford-Fahrerin (24) und ein Fahrradfahrer (73) bei Rodlera. Auf der Verbindungsstraße zwischen Neudörfel und Gansgrün, kurz vorm Abzweig Rodlera, überholte die 24-Jährige den Radler. Als sie danach rechts in Richtung Rodlera abbog, übersah sie den Mann jedoch und stieß mit ihm zusammen. Der Radfahrer stürzte und wurde schwer verletzt, wie die Polizei mitteilte. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von 600 Euro. (em) KONZERT Leise Töne mit Flöte und Harfe NEUENSALZ — Eine junge Musikerin und ein junger Musiker von der Musikhochschule Leipzig, als Duo Flauth bekannt, verwöhnten am Samstag mit der seltenen Kombination Konzertharfe und Traversflöte ihr Publikum. „Wir wollten über den Tellerrand blicken. Dabei soll der Tellerrand die musikalische Reise bestimmen.“ Hauptteil des Programms war irische Musik. Es ging aber auch nach Schottland, Frankreich und Südeuropa. Dabei nehmen die Musiker charakteristische Elemente der Region vom Barock bis zur Moderne auf und verarbeiten sie für ihre Sounds. In der meist in leisen Tönen vorgetragenen Musik mischen sich viele Einflüsse vom Marsch bis zu regionalen Tänzen, mit unterschiedlichen Tempi und Lautstärken. (oert) KURZ GEMELDET Rat informiert zur Possig STRAßBERG — In der Straßberger Ort- schaftsratssitzung heute um 19.30 Uhr im Gemeindeamt geht es um die Siedlung Possig. Thema wird der Stand der Dinge in Sachen Entwässerung sein. Bürger können Fragen stellen und Probleme vortragen. (pa) Ruppertsgrün feierte am Wochenende sein 650-jähriges Bestehen. Es war ein Bilderbuch-Dorffest, dem auch die Hitze nichts anhaben konnte. Festsplitter Elsterberger geben den Auftakt: So ganz zufällig waren die Heroldbläser am Freitagabend wohl nicht ins schmuck gestaltete Festzelt eingeladen worden. Musikalisch gaben die Elsterberger den Auftakt für die Feier des Dorfgeburtstages. Elsterberg und Ruppertsgrün teilten in den vergangenen 650 Jahren viele Gemeinsamkeiten. So geht etwa die urkundliche Ersterwähnung des Dorfes von 1365 auf Heinrich von Elsterberg zurück. VON TINO BEYER UND THOMAS STRANZ RUPPERTSGRÜN — Heidrun Ott wur- de in Ruppertsgrün getauft. Vor 74 Jahren war das. Doch die Kirche hat die Frau, die heute in Brockau wohnt, danach kein einziges Mal von innen gesehen. Oft sei sie daran vorbei gefahren, gestern hat es endlich geklappt. Sie saß im Festgottesdienst in ihrer Taufkirche – und war selig. Es waren Episoden wie diese, die die Ruppertsgrüner 650-Jahr-Feier zu etwas Besonderem gemacht haben. Klar gab es auch die große Party. Eine laue Sommernacht, in der bis in den Morgen gefeiert wurde und der zwischenzeitlich sogar das Bier ausging. Viel wichtiger aber für die vielen Organisatoren und Helfer: Es menschelte im Dorf. Schon bei der Vorbereitung waren die Einwohner zusammengerückt. Viele entdeckten in den vergangenen Tagen ihr Dorf ein Stück weit neu. Viele Jüngere tauchten dabei erstmals in die Ortsgeschichte ein. Die Ausstellung in der Kirche – ein Brückenschlag der Generationen. Kein Wunder also, dass die brütende Hitze niemandem vom Feiern abhielt. Ob Chronik-Vorstellung oder historisches Spektakel: Der Ort war auf den Beinen – und viele Gäste mit dabei. „Ich bin so dankbar. Die Ruppertsgrüner hatten sich so viel Mühe gemacht“, sagte gestern Mittag Bürgermeisterin Daniela Hommel-Kreißl (FDP), ebenfalls selig. Denn sie habe angesichts der Temperaturen durchaus ihre Zweifel gehabt. Der Samstag stand ganz im Zeichnen der Geschichte. Die Scheiben vieler Häusern klirrten am Nachmittag mächtig, als die Ehrbare Mannschaft des Vogtlandes mit Kanonen- Für jedes Jahr Historie ein Los: Ratzfatz gingen die Lose der Tombola weg. 650 Stück – passend zum Jubiläum also – hatte das Team um Ute Hofmann vorbereitet. Leer ging kein Käufer aus, denn es gab ausschließlich Gewinne. Hauptpreise: ein Tablet, eine Kaffeemaschine und eine Kamera. Die Ehrbare Mannschaft des Vogtlands sorgte am Samstag für ein historisches Spektakel. Mit dabei: Steffen Kretzschmar und Daniel Klötzer (unten). FOTOS: ELLEN LIEBNER donner und Fechtszenen auf dem Marktplatz ein historisches Spektakel bot. Um die 180 Gramm Pulver pro Schuss wurde verwendet. Die Kanone sei dabei noch für größere Ladungen ausgelegt, so Steffen Kretzschmar von den Ehrbaren, die in ihrer Freizeit Personen, Geschichten und Geschichte aus dem späten Mittelalter nachstellen. Bei mehr Pulver wären womöglich aber einige Scheiben zu Bruch gegangen, meinte Kretzschmar sichtlich vergnügt, weil die Vorführung den Zuschauern gefiel. Dass die Ortsgeschichte nicht immer friedlich war, zeigte ein Theaterstück, das gut 20 Ruppertsgrüner einstudiert hatten. Nachgestellt wurde auch eine Begebenheit aus dem Dreißigjährigen Krieg, bei der schwedische Truppen beim Einfall ins Dorf den Pfarrer töteten, ihn gar in den Backofen steckten. Dem fröhlichen Fest angemessen gaben Falk Kertscher als Geistlicher und Gabriele Bergner als dessen Haushälterin aber alles, um das eigentliche tragische Geschehen möglichst lustig Vereine ziehen an einem Strang: Um das Fest zu stemmen, hatten sich die Ruppertsgrüner Vereine extra zusammengetan. Insbesondere für Sport und Feuerwehr, die jährlich ihre eigenen Veranstaltungen wie Sportfest und Kirmes organisieren, war das eine neue Erfahrung. Fürs Eis zu heiß: Wer meint, Eisverkäufer Bruno Meischeider vom Plauener Eiscafé La Vista habe angesichts der Wärme all seine Bestände unters Volk gebracht, der irrt. „Eis geht am besten bei Außentemperaturen zwischen 18 und 28 Grad“, erklärt der Gastronom. Bei um die 36 Grad sei eher Trinken angesagt. Waschen wie früher: De Gockeschen brachten altes technisches Gerät nach Ruppertsgrün. Phil Bieber aus Liebau (links) findet‘s spannend. und familientauglich auf die Bühne zu bringen. Noch aus dem Ofen war Kertschers Wehgeschrei zu hören ... Besinnlicher ging‘s gestern im Festgottesdienst zu. Superintendentin Ulrike Weyer sprach in der rappelvollen kleinen Kirche davon, was eine Kirche für ein Dorf bedeutet. Seit Jahrhunderten hätten die Men- schen an diesem Ort der Botschaft des Kreuzes, die den Schwachen sieht, vertraut. Sie machte Mut, dass das auch in Zukunft so ist. Mit Blick auf Ruppertsgrün ist ihr dabei nicht bange. So ein Fest wecke Kräfte. „Die Menschen vor Ort treten für ihre Kirche ein“, sagt sie. „Sie zehren lange davon.“ Selig? Selig! Martin Dulig als Gast begrüßt: Zu den Gästen gestern gehörte auch Sachsens Wirtschaftsminister und Vizelandeschef Martin Dulig. Er wurde in der Ruppertsgrüner Kirche getauft, sein Vater arbeitete viele Jahre als Diakon im Dorf. Der SPD-Politiker kam allerdings privat und folgte einer Einladung unter anderem seiner drei Patentanten, die in Ruppertsgrün wohnen. Ganz privat blieb es dann doch nicht. Gleich mehrmals wurde er auf den maroden Zustand der Kreisstraße angesprochen. Dulig versprach sich die Straße anzusehen. (ts) Premiere für Kinderfest im Schloss Kinder erkundeten gestern bei Schatzsuchen das Mühltroffer Schloss. Zum Fest mit Theater und Basteln hatte sie der Schlossförderverein eingeladen. VON SIMONE ZEH MÜHLTROFF — Mario Taubner-Wude spielte den Ritter Ullrich, Jürgen Gruber den Bauer und Torsten Grimm den Burgvasall. Von 30 Kindern wurden die drei, gehüllt in historische Kostüme, bei zwei Schnit- zeljagden begleitet. „Es ging außen von hinten los, durchs Gittertor. Dann gab es Taschenlampen“, berichtete Mario Taubner-Wude. Die Kinder waren begeistert. Erst recht, als die Schatzkiste gefunden wurden. „Die war im Keller versteckt. Dabei musste aber erst noch der Zauberspruch von Otto Carl Erdmann Kospoth angesagt werden, bevor die Kiste geleert werden durfte.“ Für die Kinder gab es danach kein Halten mehr: Die Kiste, gefüllt mit kleinen Überraschungen, wurde geleert. Weil die Schatzsuche zweimal so gut ankam, war am späteren Nachmittag noch eine dritte geplant. Auch sonst hatten die Aktiven vom Schlossförderverein und ihre Helfer jede Menge vorbereitet. Trödelmarkt und Kinderschminken etwa gab es. Bei Marcel Schuster konnten Holzstecker in Form von Pferd, Mond oder Eule bemalt werden. Im Schlosshof saß Nicole Steinbach mit Kindern am Tisch in einer Ecke. Sie malte mit den Geschwistern Ronja, Tim und Juna Godecke, Lina Göll und anderen Kindern Schlösser mit Stiften aufs Papier. Zwei junge Mädels, Lara Franz aus Thierbach und Annika Freund aus Schönberg, bastelten Namensarmbänder mit Kindern. Thomas Graap modellierte aus Luftballons Giraffen, Blumen oder Bienen. Draußen vor dem Schloss erklang mittelalterliche Musik. Dort konnte man sich bei Kaffee und Ku- chen oder Gegrilltem laben. Im Kospoth-Saal ging es märchenhaft zu: Hier wurde das bekannte Märchen vom König Drosselbart vom Theater Variabel Olbernhau fantasievoll in Szene gesetzt. Alle Erlöse des Tages, so taten es Schilder an jedem Stand kund, sollten dem Schlossförderverein und damit der Erhaltung des altehrwürdigen Gebäudes im Herzen von Mühltroff zugute kommen. Konkret soll in diesem Jahr die große Eingangstreppe, durch die jeder Besucher ins Schloss geht, erneuert werden. „Klar hätten noch mehr Leute kommen können“, sagte Vereinsvorsitzende Heike Graap. Abers fürs erste Mal war es in Ordnung. Das werden wunderbare Schlösser: Die Geschwister Ronja, Tim und Juna Godecke (von links) mit Nicole Steinbach und Lina Göll (rechts) malten beim Kinderfest eifrig mit bunten Farben. FOTO: SIMONE ZEH Traueranzeigen jMj ?Î ÅW ÝjajÎ ! jMj ×a ?M?ÂjÎ jj Þ MÅWja Ý j -Øaw 8jaj? ?Ãjå ÃjÆj ~jMÂj ? ¥o² в ¥yÊ ~jÅÎÂMj ? ʲ ɲ Õæ¥| 0×Î!?j j 0Â?×jÂwjj wÚ ×ÅjÂj 7jÂÅÎÂMjj wajÎ ? ÎÎÞW^ aj æo²æɲÕæ¥y × ¥| 2 ?×w aj Âjaw ~jÎ? ¥ ÅÎ?Îβ 7 ×jÅjaj MÎÎj Þ ?Mä×Åjj ×a ÞÚÂaj ×Å ÚMj jj .jaj wÚ ÞÎCÎ~j =ÞjWj wÂj×j² ÅÎj 0Â?×j Ôn¢n n{ÐAç ÐA ÐnÔn "An¢ AnÐ ¢n«Ðn¢ 3641483-10-1 #- # " " # ! # ' !% *! " ) ! '%%! ' *!'%%! '"!! ' ! 0Îj²²² 8 ÝjÂÅÅj W en¢n nQn !çÞÞ ç¢e nÔ[îÔÞnÐ Ô¨în An ¢n«Ðn 3640734-10-1 ! && & & "%! + +# &+ !'!! % !% + ' &+ ' & ++ ! ' ! !"!( "%%% 3641637-10-1 12 Freie Presse VORSCHAU WOHIN Montag, 6. Juli 2015 Eine Bilanz des bisherigen Seins „Tanz des Lebens“ ist eine Ausstellung von inesj.plauen alias Ines Falcke aus Eschenbach überschrieben, die seit gestern in der Kunstwandelhalle Bad Elster gezeigt wird. Musiksommer in Schwarzenberg beginnt SCHWARZENBERG — Seit fast einem schlüsseln – auch die Bilder, Radierungen, Skulpturen und Fotografien von inesj.plauen nicht, denn sie sprechen für sich. Mit „Tanz des Lebens“ legt die Künstlerin eine intime Autobiografie vor, eindrucksvoll und unbeirrt, sie entblättert sich. Auch wer sie nicht persönlich kennt, bekommt schnell eine Ahnung vom Auf und Ab in den zurückliegenden 50 Jahren. Dafür stehen die Erinnerungs- bilder „Streit“, Trauer und „Berührung“, dafür steht das surreale „Das freie Kind“ – eingeschlossen in einer Luftblase. Wer „Zeig deine Wunden“ oder „Himmel und Hölle“ zu erschließen versucht, wer die verloren im Raum stehende Skulptur ohne Flügel „Der verletzte Engel“ in ihrem Sinn erfasst, vermag sich vorzustellen, welche Narben das Leben bei Ines Falcke hinterlassen hat, ohne sie nie- DIE AUSSTELLUNG „Tanz des Lebens“ wird bis zum 6. September 2015 in der Kunstwandelhalle Bad Elster gezeigt. Geöffnet ist jeweils mittwochs bis sonntags von 14 bis 17.30 Uhr, an den Wochenenden zusätzlich von 9.30 Uhr bis 12 Uhr. Der Eintritt ist frei. halben Jahrhundert lädt die Schwarzenberger Kantorei in den Monaten Juli und August für montags zum sommerlichen Musizieren ein. Was mit halbstündigen Orgelmusiken begann, entwickelte sich zum „Musiksommer in St. Georgen“. Für den Zeitraum vom 6. Juli bis 24. August sind in diesem Jahr acht Konzerte geplant. Den Auftakt macht heute ab 19.30 Uhr das Bläserquintett Harmonic Brass aus München. Die Musiker von der Isar, die seit 2014 weiblichen Charme in ihre Reihen aufgenommen haben, überschrieben ihr Programm zwar mit dem schlichten Titel „In Concert“, aber es ist sehr abwechslungsreich und extravagant. Giuseppe Verdis Konzert für Piccolotrompete bildet den Auftakt, bevor es mit Leonard Bernsteins West Side Story weitergeht. Melodien von Louis Armstrong sind zu hören, und natürlich werden auch Noten von Johann Sebastian Bach zum Klingen gebracht. Aus dem Programm für die beiden Sommermonate ragt weiterhin ein Konzert mit dem Trompeter Ludwig Güttler und dem Organisten Friedrich Kircheis Mitte August heraus. Das Abschlusskonzert mit der Capella Fidicinia, einem Ensemble für ältere Musik, wird ebenfalls von Spitzenmusikern gestaltet. (gess) MUSEUMSREISE DISKUSSION GEDENKKONZERT ORGELSOMMER DIASHOW Führung rund um wichtige Vogtländer Prominente Gäste reden über Geld Streichermusik im Badepavillon Mit Musik und Puppenspiel Bilder-Reise nach Norwegen PLAUEN — In die Rolle einer Reiselei- REICHENBACH/GREIZ — Das Thema der Reihe „Prominente im Gespräch – Begegnungen“ lautet morgen Abend ab 19 Uhr in der Buchhandlung Bücherwurm in Greiz: „Tischlein deck dich, Goldesel streck dich ...“ Eingeladen sind Heike Taubert (SPD), Thüringens Finanzministerin, und Carsten Schneider, der stellvertretende Vorsitzende der SPDBundestagsfraktion. Interessierte Gäste sind willkommen. (em) BAD ELSTER — Der Musikpavillon am Badeplatz in Bad Elster wird morgen ab 15 Uhr Kulisse für ein feierliches Gedenkkonzert. Zu Ehren des Orchestergründers Johann Christoph Hilf, dessen Todestag sich zum 130. Mal jährt, spielen die Chursächsischen Streichersolisten unter der Leitung von Peter Kostadinov. Tickets für das Konzert unter Telefon 037437-53 900 oder per E-Mail unter [email protected] . (em) REICHENBACH — Nicht ausschließlich, aber doch vorrangig an die jüngsten Musikfreunde wendet sich das morgige Konzert der Veranstaltungsreihe „Reichenbacher Orgelsommer“. Das Konzert findet, 18.30 Uhr in der Trinitatiskirche in Reichenbach statt und wird von dem Organisten Sandro Weigert und dem Puppenspieler Thomas Bartsch gestaltet. Beide Künstler kommen aus Dresden. (vm) BAD ELSTER — Nina und Thomas W. Kinderzentrum „Goldene Sonne“, RudolfBreitscheid-Platz 1, Offener Treff, 13-18 Uhr; Clubrat, 16 Uhr KINO Adorf/V.: Waldbad, Waldbadstraße 5, 11-18 Uhr Auerbach/V: Waldbad Brunn, Badstraße 1 a, 9-20 Uhr, 03744 3659311 Bad Brambach: Freibad, Forststraße, 14-18 Uhr Elsterberg: Waldbad im Tremnitzgrund, 10-20 Uhr Klingenthal: Freibad, Dürrenbachstraße, 10-19 Uhr Kottengrün: Freibad, Badstraße, 12-19 Uhr Lengenfeld: Freibad, Waldkirchener Weg 11, 10-19 Uhr, 037606 2390 Markneukirchen: Rudolf-Thiele-Bad, Am Schwimmbad 1, 10-19 Uhr Mylau: Freibad, Lengenfelder Straße, 11-19 Uhr, 03765 392939 Netzschkau: Freibad, Plauener Straße, 11-19 Uhr, 03765 34019 Neumark: Freibad, Badsteig 5, 13-19 Uhr, 037600 2740 Oelsnitz: Freibad Elstergarten, An der Elster 15, 9-20 Uhr Pausa: Freibad, Am Butterberg 10, 9-20 Uhr Rebesgrün: Waldsportbad, Siedlerweg 19, 9-20 Uhr Reichenbach: Freibad, Badstraße, 10-19 Uhr, 03765 386675 Reumtengrün: Freibad, Hauptstraße 1, 10-19 Uhr Rodau: Waldbad, Leubnitzer Straße 3, 11-18 Uhr Tirpersdorf: Freibad, Mühlstraße, 12-20.30 Uhr Treuen: Freibad, Alte Auerbacher Straße 1, 9-20 Uhr Wildenau: Freibad, Obercrinitzer Straße 11, 11-20 Uhr VON ECKHARD SOMMER BAD ELSTER — Sphärische Musik, zu In der Kapelle Neuensalz finden Konzerte, Ausstellungen und Workshops statt. FOTO: KLAUS TANNEBERGER KREATIVKURS Kunstvolles aus Speckstein NEUENSALZ — Filigraner Schmuck, geschwungene Schalen oder lebensechte Skulpturen: Aus Speckstein lassen sich viele schöne Dinge herstellen. Wer das gern selbst ausprobieren möchte, kann vom 14. bis 16. Juli an einem dreitägigen Workshop in der Kapelle Neuensalz teilnehmen. Der Speckstein hat sich seit Jahrhunderten zur Herstellung von Gebrauchsgegenständen wie Schalen und Schüsseln bewährt. Wegen der Wärmebeständigkeit dieses Materials wurden daraus in der Antike Kochtöpfe hergestellt. Der weiche Naturstein lässt sich mit einfachen Werkzeugen, zum Beispiel einer Raspel, einem Messer oder einfachen Schnitzwerkzeugen, hervorragend bearbeiten. Der rohe Stein sieht zunächst zwar etwas unscheinbar aus. Doch das Anfeuchten gibt einen Eindruck der endgültige Farbe und der Zeichnung, die erst beim abschließenden Polieren so richtig zum Vorschein kommt. (em) KREATIVES ARBEITEN MIT SPECKSTEIN: Kostenfreies Angebot für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren. Dreitägiger Workshop vom 14. bis 16. Juli. Beginn ist am Dienstag, 14. Juli, um 9 Uhr vor der Kapelle Neuensalz. Für einen kleinen Mittagsimbiss ist gesorgt. Anmeldung unter Telefon 03741-413290. BÜHNE Reichenbach: Neuberinhaus, Weinholdstraße 7, Premiere: Schneewittchen und der schöne Schein, Märchen für Menschen ab 12 Jahren, aufgeführt von der Klasse 8 des Evangelischen Gymnasiums Mylau, 19 Uhr, 03765 12188 MUSIK Klingenthal: Musikpavillon am Marktplatz, Konzert mit dem Akkordeonorchester, 19 Uhr KINDER UND FAMILIE Plauen: Fanprojekt Plauen, Dobenaustraße 9, Offener Jugendtreff, 9-15 Uhr Kinder- und Jugendhaus eSeF, Seminarstraße 4, Kinderzentrum, Töpfern, 14-18 Uhr; Jugendzentrum, Fußball in der Halle (ab 10 Jahre), 18 Uhr Kinderklub Fünfte, Anton-Kraus-Straße 31, Offener Treff, 13-18 Uhr; Kochküche, 13-15 Uhr; Bewegung tut gut, 16-18 Uhr Landeskirchliche Gemeinschaft, Fabrikstraße 6, Offener Treff für Kinder von sieben bis zwölf Jahre zum Spielen, Lesen, Basteln, 16-18 Uhr Mehrgenerationenhaus, Am Albertplatz 12, Babygruppe, (ab 3 Monaten), 10 Uhr; Eltern-Kind-Sport, 15.30 Uhr Treff „Quartier 30“, Bahnhofstraße 30, Zumba Kids, 16.45-17.30 Uhr; Zumba, 18-19 Uhr Adorf/V.: Begegnungsstätte, Schillerstraße 23, Kleine Kaffeerunde, 14-16 Uhr Klein Vogtland - Botanischer Garten, Waldbadstraße 7, Sehenswürdigkeiten nachgebaut, Miniaturschauanlage und Botanischer Garten, 10-18 Uhr Auerbach/V: Awo Jugendzentrum High life, Eisenbahnstraße 49, Coffeelounge, 15-17 Uhr Jugendhaus City-Treff, Breitscheidstraße 33, Sporttreff in der Halle, 16.30-18.30 Uhr, 03744 308686 Bayern eröffnen Konzertreihe der sich aus einem Konkon drei Wesen winden, zwängen, Mensch werden, sich trennen in bizarren Bewegungen, sich finden, schließlich eins werden. Während Gabriele Bocek und Clemens Nöbel vom Mondstaubtheater Zwickau weiter kreisen und sich neigen, bringt inesj.plauen den Tanz auf eine Leinwand – das doppelte Verschmelzen eines Ausdrucks. Selten war die Eröffnung einer Ausstellung gestern in der Kunstwandelhalle Bad Elster so metaphorisch, drückte sich in Bewegungen aus, was sich auf den Bildern und Fotos, in den Skulpturen widerspiegelt. Mit „Tanz des Lebens“ zieht inesj.plauen alias Ines Falcke aus Eschenbach eine eindrucksvolle Bilanz ihres bisherigen Seins. In diesem Jahr 50 geworden, stellte sie schon Werke im Malzhaus Plauen, in der Göltzschtalgalerie Auerbach und in Dresden aus. Nun also auch in Bad Elster. Kunst bedarf keiner Worte, um ihren Sinn zu ent- terin schlüpft morgen Abend die wissenschaftliche Mitarbeiterin Gabriele Buchner im Vogtlandmuseum. Zu sehen gibt es bei ihrer Führung „Ein Abend auf Reisen“ Ausstellungsstücke und Texte zu berühmten vogtländischen Persönlichkeiten, die bereits zur 10. Nacht der Museen im Museum gezeigt wurden. Die Führung beginnt um 18 Uhr beim Ballon „Plauen“. (em) Schülerfreizeitzentrum, A.-Schubert-Straße 19, Tanznachmittag mit Kessy, 12-18 Uhr Jößnitz: Grundschule, Gerhart-Hauptmann-Straße 6, Keramikkurs, 12-17 Uhr Klingenthal: Tierpark, Amtsberg 22, hier leben 400 Tiere in 50 Arten, Einheimische Tiere und exotische Wildtiere, 10-18 Uhr, 037467 22397 Limbach: Fahrbibliothek, am Markt, 1 3.30-15.30 Uhr Fahrbibliothek, Grundschule, 9-13 Uhr Mühlleithen: Sommerrodelbahn, Rodeln, bei trockenem Wetter, 13-17 Uhr Oelsnitz: Jugendzentrum „Halle“, Alte Reichenbacher Straße 27, heute Tanzkurse: für 8 bis 13 Jahre, 15-16 Uhr; ab 13 bis 18 Jahre, 16.30-18 Uhr A N ZE I G E ! 3639616-10-1 „Tanz des Lebens“ ist die Ausstellung von inesj.plauen alias Ines Falcke aus Eschenbach überschrieben, die seit gestern in der Kunstwandelhalle Bad Elster gezeigt wird. FOTO: ECKHARD SOMMER AUSSTELLUNGEN Plauen: Schaustickerei, Obstgartenweg 1, Freiluftausstellung „Experiment Textil“ und Sonderausstellung „Macht Mode Männer?“, mit dem Hauptthema Krawatten, 10-17 Uhr, 03741 443187 Adorf/V.: Klein Vogtland - Botanischer Garten, Waldbadstraße 7, Bekannte und berühmte Vogtländer, Informationstafeln, 10-18 Uhr Leubnitz: Schloss, Am Park 1, Natur- und Jagdausstellung, zu sehen sind u. a. Bildtafeln heimischer Bäume, Spuren, Fährten, eine Duftorgel und vieles mehr; „Vogtländische Impressionen“, Gang durch die Jahreszeiten mit Maritta Seybold, 9-13 Uhr Markneukirchen: Catgut, Gewerbepark 18, Dies und Das, gestaltet vom Maltreff Bad Elster, 8-16 Uhr Hüttels Musikwerkausstellung Wohlhausen, Hauptstraße 10, Mechanische Musikinstrumente, von der Singvogelspieldose bis zur großen Karussellorgel, 9.30-16 Uhr Mehltheuer: Kleinstes Musikinstrumenten-Museum, Hohe Straße 9, 1500 Raritäten inklusive 350 historischer Musikinstrumente, Vorführung mechanischer Musikinstrumente, Schauwerkstatt für Zupf-, Streich- und Zungeninstrumente, 9-12 Uhr, 037431 4159 Morgenröthe-Rautenkranz: Raumfahrtmuseum, Bahnhofstraße 4, Deutsche Raumfahrtausstellung, Exponate rund um die angewandte Raumfahrt, Miniatur-Modell des MarsRoboters, Bundes-Biene, 10-17 Uhr, 037465 2538 Oelsnitz: Zoephelsches Haus, Grabenstraße 31, Heute schon gelacht, Karikaturen von Christine Kraus, Helmbrechts, 9-16 Uhr Reichenbach: Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ), Bobinetgebäude Klinkhardtstraße 10, 100 Tage - der Countdown beginnt! 100 Modelle von Architekturstudenten bevor der Studiengang Architektur von Reichenbach weggeht, 7-16 Uhr, 03765 5521-44 Plauen: Capitol Filmtheater, Bahnhofstraße 33, 03741 1469050; Every Thing will be fine, ab 6 J, 17.15, 20.15 Uhr; Insidious: Chapter 3, ab 16 J, 17, 20.15 Uhr; Jurassic World 3D, ab 12 J, 14, 17, 20 Uhr; Minions, 14.30, 17.15, 20.15 Uhr; Minions 3D, 14.30, 17.15, 20.15 Uhr; Miss Bodyguard, ab 12 J, 17.15 Uhr; Ostwind 2, 14.15 Uhr; Pitch Perfect 2, ab 6 J, 14.15 Uhr; Poltergeist 3D, ab 16 J, 20.15 Uhr; Rico, Oskar und das Herzgebreche, 14.30 Uhr; San Andreas 3D, ab 12 J, 17 Uhr; Spy - Susan Cooper Undercover, ab 12 J, 20 Uhr; Ted 2, ab 12 J, 14, 17, 20 Uhr; Tinkerbell und die Legende vom Nimmerbiest, 14.30 Uhr Malzhaus, Alter Teich 7 - 9, 03741 15320; Nur eine Stunde Ruhe, 20 Uhr Hof: Central-Kino, Altstadt 8, 09281 142488; Elser - Er hätte die Welt verändert, ab 12 J, 17.15, 20.15 Uhr; Jurassic World, ab 12 J, 17 Uhr; Jurassic World 3D, ab 12 J, 14, 17, 20 Uhr; Minions, 14.30, 17.15, 20.15 Uhr; Minions 3D, 14.30, 17.15, 20.15 Uhr; Rico, Oskar und das Herzgebreche, 14.30 Uhr; Spy - Susan Cooper Undercover, ab 12 J, 20.15 Uhr; Strange Magic, 14.30 Uhr; Ted 2, ab 12 J, 14, 17, 20.15 Uhr Scala-Kinocenter, Wörthstraße 4 - 6, 09281 3684; Die Frau in Gold, ab 6 J, 18 Uhr; Insidious: Chapter 3, ab 16 J, 18.30, 20.30 Uhr; Minions 3D, 16, 18, 20.15 Uhr; San Andreas 3D, ab 12 J, 20.15 Uhr; Shaun das Schaf, 16 Uhr; Ted 2, ab 12 J, 16, 17.30, 20.15 Uhr Markneukirchen: Harmonie-Lichtspiele, Erlbacher Straße 4, 037422 2637; San Andreas, ab 12 J, 20 Uhr Schleiz: Neues Kino im Hörsaal, Löhmaerweg 2, 03663 422805; Minions 3D, 17, 20 Uhr FREIBÄDER Plauen: Freibad Haselbrunn, Nach dem Stadion 80, 10-19 Uhr, 03741 550974 Freibad Preißelpöhl, Bertrand-Roth-Straße 42, 10-19 Uhr, 03741 525844 derzudrücken. Stattdessen schöpfte sie daraus Kraft und ist in der Lage, uns mitfühlen, mitempfinden zu lassen und uns gleichsam aufzurütteln. Mücke laden morgen ab 19.30 Uhr ins Königliche Kurhaus in Bad Elster zu einer Reise nach Norwegen ein. Mit Dias und Gesang des Opernsängers zeigen sie die Harmonie der rauen und wunderschönen Natur des Landes. Der Eintritt kostet 9 Euro pro Person. Tickets für den Dia-Abend gibt es unter Telefon 037437-53 900 oder per E-Mail unter [email protected] . (em) A N ZE I G E SONSTIGES " * / &* / +&* !%)!% %)!) /// / / "+*# !$)!$ $,# !!! " 3639620-10-1 Plauen: Alaunbergwerk „Ewiges Leben“, Reichsstraße (gegenüber Commerzbank), Plauen unter Tage erleben, telefonische Voranmeldung: 03741 529426 Schaustickerei, Obstgartenweg 1, Vorführungen an Stickmaschinen, 10-17 Uhr, 03741 443187 Bad Elster: Gemeindezentrum, Kirchstr. 10, Montagsforum: Lockruf des Lebens, das Ehepaar Hofmann aus Moritzburg lebt ihren Traum im Wilden Westen Kanadas, 19.30 Uhr Klingenthal: Vogtland-Arena, Falkensteiner Straße 133, Besichtigung, 10-17 Uhr, 037467 280860 Pöhl: Talsperre, Anlegestelle, Möschwitz, Hauptstraße, Rundfahrten der Fahrgastschiffe, (weitere Fahrten nach Bedarf), 11, 14 Uhr Rempesgrün: Zelt der Christl. Versammlung, Turnplatz, Zelttage der Christl. Versammlung, Ausgelesen - die Bibel nur ein Buch?, 15 Uhr Syrau: Drachenhöhle, Höhlenberg 10, Einzige Schauhöhle Sachsens, in 16 m Tiefe gibt es unterirdische Schönheiten wie Sinterschmuck, kristallklare Seen und Lehmkegel an den Höhlenwänden, Führungen mit Lasershow, 9.30-17 Uhr, 037431 3735 PLAUENER ZEITUNG Montag, 6. Juli 2015 KURZ GEMELDET SACHSENFORST Pflege der Triebtaler Wanderwege Freie Presse Gerhard Schöne: Vom Glück der kleinen Dinge im Leben Ideen für Erhalt des Bürgerhauses Verein plant Rundtour zum Tag des Denkmals PÖHL — Nach den größtenteils abge- schlossenen Forstarbeiten im Triebtal wollen die Gemeinde Pöhl und der Sachsenforst eine neue Vereinbarung in Angriff nehmen. So soll festgelegt werden, welche Wanderwege künftig unbedingt benötigt sind und wer sie pflegt. Denn einen Teil hält die Gemeinde instand, den anderen Teil der Talsperrenzweckverband. Zudem soll eine neue Wegekarte angefertigt werden. (em) Er ist immer noch der Meister der leisen Töne. Mit Ehrfurcht vor dem Leben und der Schöpfung verzauberte Gerhard Schöne sein Publikum in Elsterberg. VON SIMONE ZEH MÜHLTROFF — Der Vorstand des erst VON SIMONE ZEH KALENDERBLATT ELSTERBERG — „Meine Kinder sind Vor 10 Jahren FÜR DROHUNG — Das Amtsgericht Plauen hat eine 72-Jährige wegen einer Bombendrohung gegen das Arbeitsamt in der Stadt zu einer Geldstrafe von 1075 Euro verurteilt. Hintergrund war wohl der abgelehnte Arbeitslosengeldantrag ihres Sohnes. Die Frau stritt die Tat jedoch ab. Das Amt musste evakuiert und nach Sprengstoff durchsucht werden. GELDSTRAFE Vor 50 Jahren AUS PLAUEN — Der halbstaatliche Betrieb Lorenz & Co. aus Plauen zeigt seine Kollektion für die Leipziger Herbstmesse 1965 im Ringmessehaus. Die Firma stellt Unterkleider mit Spitzengarnierung her, verziert mit Schleifchen und transparenten Teilen. UNTERKLEIDER Vor 100 Jahren OBERBÜRGERMEISTER GEWÄHLT — Der Rat und die Stadtverordneten von Plauen wählen den Oberbürgermeister der Stadt, Julius Dehne, auf Lebenszeit ins Amt. 54 von 59 Stimmen bei drei Stimmenthaltungen plädieren dafür. Dehne hatte das Amt drei Jahre zuvor angetreten. Trotz der Wahl auf Lebenszeit übte er das Amt nur bis 1916 aus. Der Landtagsabgeordnete hatte noch weitere politische Ämter in Dresden inne. Er starb 1950 in Radebeul. (pa) mit seinen Lieder groß geworden“, berichtete Margit Degodowitz, die Kantorin der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Elsterberg. „Ich habe selbst angefragt bei Gerhard Schöne, ob er ein Konzert bei uns in der Laurentiuskirche gibt.“ Und ja, es habe dann auch gleich geklappt. „Ich möchte mit meinen Liedern Menschen zum Nachdenken bringen.“ Der Liedermacher Gerhard Schöne gab am Freitagabend ein Konzert in der Kirche in Elsterberg. Mit Fantasie, Frohsinn und einem Gespür für sein Publikum erreichte er mühelos alle großen und kleinen Zuhörer. FOTO: SIMONE ZEH Gerhard Schöne Liedermacher Margit Degodowitzs Kinder sind heute längst erwachsen. „Über 40“, verriet sie. Jetzt seien es die Enkelkinder, die Schönes Lieder hören. Die Eltern spielen sie ihnen vor. „Das Popel-Lied mögen meine Enkel am liebsten“, sagte die Kantorin lachend. Am bekanntesten mag das Lied von der Jule sein, die sich nie wäscht. Zusammen mit zwei weiteren Frauen der Elsterberger Kirchgemeinde war Margit Degodowitz am Freitagabend am Einlass zur Kirche anzutreffen, am Verkaufstisch mit 13 Büchern und CDs des Liedermachers. „Alles muss klein beginnen“ hatte Gerhard Schöne sein Programm für kleine und große Menschenkinder genannt. Mit nichts als seiner Gitarre in den Händen und seinem Hut auf dem Kopf stand er vorn in der Kirche – und es gelang ihm sofort, das Publikum auf den Holzbänken anzusprechen und es mit einzubeziehen. „Wenn du glücklich bist, dann klatsche in die Hände“, sang er, und Groß und Klein klatschte die Hände gegeneinander. Oder: „Schau dir die Wolken an, sehen sie nicht aus wie Gesichter?“ Das ist Gerhard Schöne: Scheinbar Nebensächli- chem im Leben, den kleinen Dingen, die man leicht im Alltag übersieht, weil man ihnen auf den ersten Blick keine Bedeutung beimisst, denen schenkt er seine Aufmerksamkeit. Weil eben diese kleinen Dinge des Lebens glücklich machen können – wenn man sie sieht und erkennt. Mit viel Feingefühl und Sensibilität, mit Fantasie und Fröhlichkeit begeisterte er das kleine und große Publikum. Auch mit Lockerheit – neben dem Gitarrenspiel bezog er ab und zu Pfeifen in seine Lieder ein – gelang ihm das. „Es ist schon eine Herausforderung, Kinder zu begeistern“, sagte der Liedermacher, der mit seiner Familie („Ich habe fünf Kinder“) in Meißen lebt. „Ich möchte mit meinen Liedern Menschen auch zum Nachdenken bringen.“ Die Latte wollte er auch in Elsterberg nicht zu niedrig ansetzen, der Anspruch sei ihm schon wichtig, sagte er. Und es gelang ihm mühelos, die Zuhörer zu erreichen und seine Botschaften zu übermitteln: Der Respekt vor dem Leben, egal ob Mensch oder Tier, die Ehrfurcht vor der Schöpfung und den christlichen Glauben – Gerhard Schöne singt nicht nur davon. Man nimmt ihm ab, dass ihm selbst genau dies im eigenen Leben wichtig ist. seit Kurzem bestehenden Fördervereins Bürgerhaus Mühltroff hat Verstärkung bekommen. Vier von den mittlerweile 25 Vereinsmitgliedern wurden in den erweiterten Vorstand gewählt. So unterstützen nun Michael Prager, Hannes Troche, Uwe Rauh und Jens Wyrobczyk den Vorstand, dem bereits Elke Rauh, Sven Bauer und Matthias Kleemeyer angehören. Die Wahl des erweiterten Vorstandes wurde zur ersten Mitgliederversammlung des am 17. April dieses Jahres neu gegründete Fördervereins vorgenommen. Im Mittelpunkt der Sitzung standen Ideen, wie der Verein den Erhalt des Bürgerhauses, des ehemaligen Schützenhauses, vorantreiben kann. „Wir wollen uns unter anderem am 13. September zum ,Tag des offenen Denkmals‘ beteiligen“, sagte Matthias Kleemeyer. Dafür war eine Denkmaltour durch Mühltroff im Gespräch, deren Route zu Fuß oder mit einer Pony-Kutsche, von Schloss und Kirche über den Markt mit Zwischenstation DDR-Museum und schließlich entlang der Promenade zum Bürgerhaus führen soll. An Tag des Denkmals soll das Bürgerhaus ab 10 Uhr seine Pforten öffnen. Im Inneren erwartet alle Interessenten eine Ausstellung, die unter anderem die Geschichte des Schützenhauses präsentieren soll. Vor dem Gebäude soll eine Hüpfburg für die kleinen Besucher bereit stehen und auch für das leibliche Wohl wollen die Vereinsmitglieder bestens sorgen. Heute findet um 19.30 Uhr die nächste Vereinsversammlung im Bürgerhaus statt. Interessierte seien herzlich eingeladen, so Matthias Kleemeyer. A N ZE IG E N MITEINANDER GLÜCKLICH KAUFGESUCHE PKW ANKAUF mPm $ !AÏA¡¡mx mÓ mPm óæ rõ½ mPæÏÝÓÝAa :nÐQnÔ[enÐ F ÂÎj ?×Å ?j^ jW^ ?Å^ +?j ?×wÎ .?j ² .ÎÂ×W æÐÉÕ|ËÉÕÉ¥ àöö çШ ç¢e nÐ wÚ +ÅÎ ×a ÅWÎÅ?ÂÎj?M× Úäj^ jaÅWjj^Âjw?Âj #Âaj^ ÎCÂwÎŲ æÐÉ¥ËoÕ¥ÕæÊ 3640053-10-1 mPm !A æ¡d $ !AÏÝÝAx mPmÏ m¡ó -A·A æ¡d $· ¹AæÓ dmÏ !A¡mº :Ï Am ÏAÝæmÏm¡ Ï A¡ó mÏóZ óæ m¡m ?ç jM?MjÂÂjÅj jjÂ?Å Îj^ .jaÅj^ .Î?a~jÂCÎj^ ?×W ajwjÎ^ ~jŲ æÐÉ¥ËÕÉo¥Éo¥ rõ½ mPæÏÝÓÝA & æ¡d íé¡ÓZm¡ Ï ¡§Z ìmm ÓZª¡m AÏma dm¡¡ íÏ Am mPm¡ æ¡d PÏAæZm¡ Z½ m¡m ÏAæ m¡m ¡dmÏ Ý -AÏÝ¡mÏ¡ Ó§ím dm × ¡m Ý ¡A¡ m¡m AÝÏ¡a m¡ Ï æ¡d m¡ 4z 3640065-20-2 8RoÐÐBÔ\o£ 1o Ðo oRo£ Þ o£oÐ ©Ð£oo£ £ôooz mÓ mPm æ¡d æÝm óæ Þ .ÐoÔÔoBÐÞo ! %" %" " "" " " 3632807-10-1 °ö ½ 0BRBÞÞ # #" #"& &## "#$# " # &# DIENSTLEISTUNGEN «[ÔÞ¸ÐnÔn 8Ë+8^ j~? aj ajwjÎ^ ?Âä?×~^ !AnÐ H 0?jäjÂj Âj -C×j ä× æ¥É|ËoÕÕÊÕÉÉ^ -×a .WÞ?Âäu !jaÂ~ÂjÅj ÅÞj ×Maj ÝjÂj~j?ÂM²^ 0jWMajÂj~²^ jj w?ÂÎÅÅβu ?W~jÂjWÎj ×ÅwÚÂ×~u æÐÉyËÕÉæÐɥР# " ! 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Juli 2015 Urgesteine der Szene wieder mit dabei MEIN TIPP Ein Dank für Schüler Dreitägiges Festival für Country-Fans vom 31. Juli bis 2. August an den Greifensteinen – Leser erhalten mit Pressekarte einen Rabatt Das Berghotel Greifensteine lädt vom 31. Juli bis 2. August zum fast schon traditionellen CountryOpen-Air an die Greifensteine ein. Marketingchefin Jacqueline Grimm stellte sich den Fragen von Christian Wobst. SUZANNE KRAUSS EMPFIEHLT KLEINE PRÄSENTE FÜR GUTE ZEUGNISSE [email protected] L iebe Leser, zählen ihre Tochter oder ihr Sohn auch schon die verbleibenden Tage bis zu den großen Sommerferien? Garantiert! Endlich so lange schlafen, wie man möchte, viele spannende Dinge mit Freunden erleben, die Schulbücher einfach mal in der Ecke stehen lassen – ich erinnere mich gern an meine Sommerferien. Doch bevor die schönste Zeit des Jahres beginnt, gibt es für die Schüler erst einmal die Zeugnisse. Sollten Sie, liebe Eltern und Großeltern, auf der Suche nach einem kleinen Präsent für besonders gute Noten sein, dann empfehle ich Ihnen einen Abstecher in eine unserer Geschäftsstellen direkt in Ihrer Nähe. Dort finden Sie nicht nur ein umfangreiches Sortiment an interessanten Büchern für alle, die sich in den Ferien ganz ohne Zwang weiterbilden wollen. Außerdem haben wir viele Artikel im Angebot, die die Ferien erst zu einem richtigen Erlebnis machen. Wie wäre es mit einem BeachballSet bestehend aus zwei lackierten Holzschlägern und einem HartGummiball? Für eine längere Autofahrt in den Urlaub empfehle ich Ihnen „Stadt, Name, Land – Das packende Wissensspiel auf Karten“ für Kinder ab sieben Jahren. Selbstverständlich erhalten Sie auf ausgewählte Produkte bei Vorlage Ihrer Pressekarte einen Rabatt. EMPFEHLENSWERT WELTCUP-ERÖFFNUNG Vorverkauf für Skispringen gestartet KLINGENTHAL — In den Geschäftsstellen der „Freien Presse“ hat jetzt der Kartenvorverkauf für das WeltcupOpening der Skispringer vom 20. bis 22. November sowie den FIS Weltcup der Nordisch Kombinierten vom 1. bis 3. Januar in der Vogtland Arena begonnen. Inhaber der Pressekarte erhalten die Tickets für das Weltcup-Opening der Skispringer in den Geschäftsstellen der „Freien Presse“ ab 20,65 Euro. Dieser Frühbucherpreis gilt bis 31. Oktober. Bis 20. Dezember erhalten Inhaber der Pressekarte die Tickets für den FIS Weltcup der Nordisch Kombinierten zum Frühbucherpreis ab 11,40 Euro. Das Besondere bei beiden Veranstaltungen: Kinder bis 12 Jahre haben in Begleitung eines Erwachsenen freien Eintritt. (cw) Sie gehen mit der noch relativ unbekannten Nachwuchsband Kevin Cash and The Cattlements in den Freitag. Ist das nicht reichlich riskant? Wir haben Kevin gehört und waren sofort begeistert, er setzt die Musik von Jonny Cash so toll in Szene und wir sind überzeugt, dass auch unsere Fans begeistert sein werden. Gerade in der Country-Szene ist etwas frischer Wind wichtig, und vielleicht können wir so auch mal das etwas jüngere Publikum ansprechen. Am Samstag steht mit Tom Astor eine feste Bank auf der Bühne. Haben Sie eine Erklärung für die unter Country-Fans noch immer ungebrochene Anziehungs- Jacqueline Grimm Marketingchefin des Berghotels Greifensteine FOTO: PRIVAT Auch mit mehr als 70 Jahren begeistert Tom Astor noch immer seine Fans. Beim Country-Open-Air an den Greifensteinen darf er nicht fehlen. FOTO: ERIK LATTWEIN kraft des inzwischen 72-Jährigen? Jeder, der Tom Astor bereits auf der Bühne gesehen hat, ist in seinen Bann gezogen, und auch mit über 70 hat er noch Power. Als einer der Stars der Countrymusik darf er auf dem größten Country Open Air Sachsens natürlich nicht fehlen. Gudrun Lange & Kactus sowie Larry Schuba & Western Union, die am Sonntag auf der Bühne stehen, gehören zum festen Stamm beim Country Open Air. Worauf dürfen sich die Besucher bei diesen Künstlern freuen? Es ist richtig, gerade diese beiden Künstler sind sozusagen Greifenstein-Urgesteine und gerade Larry Schuba mit seinem „Greifensteinlied“ hat ja sozusagen unsere Hymne geschrieben. Freuen dürfen sich die Fans auf echtes Countrymusik-Feeling und dies alles live mit Bands und ohne Playback. Das Country Open Air an den Greifensteinen hat sich in den vergangenen Jahren auch einen Namen mit einem umfangreichen Rahmenprogramm gemacht. Was haben Sie in diesem Jahr auf die Beine gestellt? Wir haben auch in diesem Jahr wieder versucht, auf dem Greifenstein- plateau für Jung und Alt etwas zu bieten. Auf dem Gelände vor der Bühne wird wieder freier Eintritt sein, somit lohnt sich auch ein kurzer Besuch unseres Geländes. Bei einem Siedlercamp können alle Besucher sich in eine längst vergessene Zeit zurück versetzen und am Samstag und Sonntag findet jeweils um 15 Uhr eine kleine Modenschau statt. Unsere Händler fehlen natürlich auch nicht. Erstmalig freuen wir uns, dass die Feuerwehr von Ehrenfriedersdorf mit zwei Fahrzeugen vor Ort sein wird und den Kindern die Arbeit der Feuerwehr näher bringt. Das Programm und die Karten Vom 31. Juli bis 2. August geht an den Greifensteinen das internationale Country-Open-Air über die Bühne. Am Freitag werden ab 20 Uhr Kevin Cash and The Cattlemens sowie die Band Westend auf der Bühne stehen. Am Samstag wollen ab 15 Uhr die Bands Pro Musicum, Slow Horses, Danny June Smith und Tom Astor für Stimmung unter den Fans sorgen. Am Sonntag sind ab 13 Uhr Gudrun Lange & Kactus, Hank Rose and the Swinging Horses sowie Larry Schuba & Western Union zu Gast. Eine Diskothek ist am Freitag und Sonntag im Anschluss an die Konzerte geplant. Inhaber der Pressekarte erhalten ihre Tagestickets für Freitag (18 Euro), Samstag (33 Euro) und Sonntag (28 Euro) in den Geschäftsstellen der „Freien Presse“. Die Dauerkarte für alle drei Tage kostet bei Vorlage der Pressekarte 62,50 Euro. (cw) » www.freiepresse.de/tickets Neue Show soll unter die Haut gehen Nabucco im Schlosspark Vorverkauf für Holiday-on-Ice-Premierenshow im Februar 2016 läuft auf Hochtouren Festspieloper Prag am 3. September in Lichtenwalde ZWICKAU — Die neue Holiday-on-Ice Show, die vom 10. bis 14. Februar in der Stadthalle Zwickau zu sehen sein wird, soll unter die Haut gehen. Das teilten die Veranstalter in dieser Woche mit. Unter dem Titel „Believe“ wird den Zuschauern eine moderne Romeo-und-Julia-Inszenierung über Sehnsucht, Verlangen, Eifersucht und die einzig wahre Liebe versprochen. Musikalisch wird das Gesangsduo Nica & Joe, bekannt aus der Castingshow X-Factor, die neue Show untermalen. Für die Russin Nica, gebürtig Veronika Belyavskaya, und LICHTENWALDE — Die Festspieloper Prag zeigt am 3. September im Park von Schloss Lichtenwalde ab 20 Uhr unter freiem Himmel eine der weltweit meistgespielten Verdi-Opern: „Nabucco“. 1842 an der Mailänder Scala uraufgeführt, war „Nabucco“ so erfolgreich, dass die Oper in der darauffolgenden Spielzeit 57 Mal wiederholt wurde. Nach Angaben der Veranstalter bringt die Oper mit ihrer Geschichte aus dem Alten Testament große Gefühle auf die Bühne: Liebe, Verrat, Eifersucht, Hass, Sehnsucht, Rachsucht, Machtstreben und Wahn- den Amerikaner Joseph Guyton, kurz Joe, ist die Zusammenarbeit mit der meistbesuchten Eisshow der Welt der Höhepunkt ihrer jungen Karriere: Ihr einzigartiger Musikmix unterstreiche die Dramaturgie der Show. „Wir nehmen den Zuschauer musikalisch an die Hand und beweisen, dass sich Gegensätze anziehen“, sagen die beiden übereinstimmend. Das Gesangsduo Nica & Joe wird die neue Holiday-on-Ice-Show „Believe“ untermalen. FOTO: WERNER GRITZBACH INHABER DER PRESSEKARTE erhalten ihre Tickets für die Premierenshow am 10. Februar in der Stadthalle Zwickau ab 21,60 Euro in allen Geschäftsstellen der „Freien Presse“. Dies entspricht einem Rabatt von 30 Prozent. sinn. Im Kern geht es um den Freiheitswillen eines unterdrückten Volkes: Die Einnahme Jerusalems durch den Babylonierkönig Nebukadnezar (Nabucco) setzt eine Kette sich überstürzender Ereignisse in Gang. Der beeindruckende „Gefangenenchor“ aus dem dritten Akt wurde seinerzeit zur heimlichen Nationalhymne der Italiener, die sich besonders mit dem Thema der Freiheit identifizierten. (cw) INHABER DER PRESSEKARTE erhalten ihre Tickets für das Gastspiel ab 36,10 Euro in allen „Freie Presse“-Shops. LIEDERMACHER Konstantin Wecker auf Sommertour ZWICKAU — Auf sei- FOTO: THOMAS KARSTEN ner „40 Jahre Wahnsinn“-Tour schaut der Liedermacher Konstantin Wecker am 17. Juli ab 20 Uhr im Konzert- und Ballhaus in Zwickau vorbei. Ob mit Band, Streichorchester, im Duo mit Jo Barnikel oder solo am Flügel, seit vier Jahrzehnten gibt der Musiker in Deutschland, Österreich und in der Schweiz Konzerte. Aus diesem Grund hat er seine Sommertour auch schlicht „40 Jahre Wahnsinn“ getauft. In seinem neuen Programm wird er die Stationen seiner Karriere Revue passieren lassen, mit Klassikern wie „Genug ist nicht genug“, „Wenn der Sommer nicht mehr weit ist“, „Sage nein“, „Absurdistan“ oder auch „Wut und Zärtlichkeit“. Inhaber der Pressekarte erhalten ihre Tickets in allen Geschäftsstellen der „Freien Presse“ und im Onlineshop für 38,58 Euro. (cw) ""##!# "& #&# #&& ,,, , , (' & && # ! ####! ) "& -$' 8 $2 4 -$'1 -$'91 , $)96) )"'6 ,,@ 16) :1 $)1 3 "1 * ($6 122&16 )" & " &* &+ $" +6'' :1 1+! 9) '$) 1 -$'# 9) -!&6+1 $26 1$2$ 0 )& $19) $( 6 7 +6'' 92 "9(26+ '9 +6 9) ' 91"(221 0 3 ( :1 $)1 7 "1 ')$1# 9) +) '$12-$' :1 $)1 9) 1<"2)0 2 $'6 2 $+'+ ($6 ?<$ 6) 9 $)1 ")91 "$) 9) "1 ?9 ')$1) +1 $) $ 96 ?9 <1) 9) <$1 9?9) )0 $19) $( 6? 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Der Sportarzt vor Ort habe nur noch den Tod des Fahrers feststellen können. Veranstalter ist der MSC Schleizer Dreieck. (dpa/fp) ZITAT DES TAGES „Das ist kein Weihnachtsgeschenk. Santa Claus hat mich nicht in die Box gewunken.“ Formel-1-Pilot Sebastian Vettel über seinen etwas glücklichen dritten Platz beim verregneten Grand Prix von Großbritannien am Sonntag in Silverstone. LEUTE HEUTE FOTO: IMAGO Roberto Carlos (42), ehemaliger brasilianische Fußballstar, trainiert in der kommenden Saison den indischen Verein Delhi Dynamos. Carlos gehörte 2002 zum Weltmeister-Team der Brasilianer, 1998 hatte er mit der Seleção das WM-Finale erreicht. Er spielte unter anderem für Inter Mailand, Real Madrid und Fenerbahce Istanbul. Die zweite Saison der indischen Liga läuft vom 3. Oktober bis 20. Dezember. (dpa) FOTO: DPA Joseph Blatter (79), noch Präsident der Fifa, wird zur Auslosung der europäischen Qualifikationsgruppen für die FußballWM 2018 am 25. Juli nach St. Petersburg reisen. Das kündigte der Schweizer in der „Welt am Sonntag“ an. Er wiederholte dort zudem seinen Vorwurf, Deutschland und Frankreich hätten versucht, Einfluss auf die Wahl Katars als WM-Gastgeber 2022 zu nehmen. (dpa) Seite S1 Sprint-Ass mit Traumstart Tour de France: Nachdem Tony Martin das Gelbe Trikot beim Zeitfahren knapp verfehlte, feierte der Rostocker Andre Greipel den Etappensieg Fünf Teilnahmen bei der Tour de France – und in jedem Jahr mindestens eine Etappe gewonnen: André Greipel hat gestern an der niederländischen Nordseeküste mit seinem insgesamt siebenten Etappensieg Tour-Geschichte geschrieben. Noch nie hat ein deutscher Profi fünf Jahre in Folge einen Tagesabschnitt gewinnen können. Jürgen Löhle sprach mit dem fast 33-Jährigen. Freie Presse: Herr Greipel, vor der Tour haben Sie gesagt, ein schneller Sieg wäre ein Traum, alles andere danach Zugabe. Der Traum ist wahr geworden. Andre Greipel: Ja tatsächlich, ich bin total happy. Es war ein verdammt schweres Stück Arbeit, bei dem Wind und dem Regen und der plötzlichen Kühle, aber meine Mannschaft hat wirklich ganz hervorragend funktioniert, Marcel Sieberg und Tony Gallopin haben perfekt für mich gearbeitet. Besser hätte es nicht laufen können, von jetzt an ist wirklich alles Zugabe. Wird ihr Job durch das Fehlen von Marcel Kittel leichter? Der hat immerhin in den vergangenen zwei Jahren acht Etappen für sich entschieden. Nicht unbedingt, die Sprints werden durch das Fehlen von Marcel ja nicht langsamer. Aber es stimmt, es ist ein großer Konkurrent weniger im Feld. Aber es gibt bei der Tour natürlich auch noch viele andere schnelle Leute, die gesamte Elite ist hier am Start, das hat man ja auch heute gesehen. Für Marcel ist es natürlich schade, wir beide respektieren uns, von mir aus hätte er gerne starten können. Aber er ist ja noch jung, er wird seine Chance wieder bekommen. Was macht die Tour de France eigentlich so besonders? Ich vergleiche die Tour gerne mit einer Fußball-WM, nur dass unser großes Spektakel eben jedes Jahr ist. Es kommen Fans aus der ganzen Welt, das Medienaufgebot ist gewal- Obwohl es knapp war, ist sich Radprofi Andre Greipel sicher: Er triumphiert in Zeeland auf der 2. Etappe der Tour de France. tig und es wird auch nirgends härter um den Sieg gefahren als hier. Wird Ihnen der ganze Rummel nicht manchmal zu viel? Klar ist die Tour mit viel Hektik verbunden, nicht nur im Rennen. Aber ich schaffe es eigentlich ganz gut, nach dem Rennen komplett abzuschalten. Wenn ich bei der Massage meine Ruhe habe, mit den Kindern telefoniere oder ein bisschen Fernsehen schaue, geht das schon wieder. Sie fahren als deutscher Profi in einem belgischen Team. Wie fühlt sich das an? In Belgien wird der Radsport gelebt, die Begeisterung ist riesig. Auch bei uns im Team natürlich. Vom Busfahrer an ist bei uns jeder in der Mannschaft mit dem Radsport groß geworden. So eine Atmosphäre zu haben, ist etwas Außergewöhnliches. Ich fühle mich sehr wohl. Die Tour ist nicht für Sprinter gemacht. Wenn Sie den Showdown der schnellen Männer in Paris erreichen wollen, müssen Sie auch die Berge überstehen. Ist das „Jetzt erst recht“ – Tony Martin hat Gelbes Trikot noch nicht abgeschrieben Die Trauerarbeit nach der Pleite zum Tour-Auftakt im tropisch heißen Utrecht war nur von kurzer Dauer. Tony Martin (Foto) hat das in seiner Paradedisziplin knapp verpasste erste Gelbe Trikot seiner Karriere weiter im Hinterkopf. „Die Chance ist in den nächsten Tagen noch groß“, sagte der 30 Jahre alte Wahlschweizer, nachdem der erste Ärger über den FünfSekunden-Rückstand auf Rohan Dennis im Einzelzeitfahren etwas verflogen war. Der Australier war mit neuem TourGeschwindigkeits-Rekord von 55,44 km/h zum Sieg auf der 1. Etappe über 13,8 Kilometer gerast, womit er Chris Boardmans 21 Jahre bestehende Marke verbesserte. Mit dem ersehnten Gelb wurde es auch deshalb nichts, weil Martin die Temperaturen von 37 Grad besonders zusetzten. „Die Hitze hat mich abgetötet. Ich bevorzuge kühlere Bedingungen“, sagte der dreimalige Zeitfahrweltmeister. Ebenso sei der ominöse Pappbecher nicht schuld am verpassten Sieg. Der Becher war ihm ins Hinterrad geflogen, kostete aber nicht viel Zeit. FOTO: IMAGO Freie Presse Weltmeisterin Lena Schöneborn holt Gold im Modernen Fünfkampf Seite S4 Schon der heutige Montag könnte ein entscheidender Tag für ihn werden. An der gefürchteten Mauer von Huy im Ziel der 3. Etappe könnte Mar- tins Stunde schlagen. Wenn er auf der Zielsteigung des belgischen Klassikers Flèche Wallonne mit den Besten mitgehen und den im Gelben Trikot fahrenden Schweizer Fabian Cancellara distanzieren kann, ist Platz eins im Tourklassement möglich. Rolf Aldag, Sportmanager von Martins belgischem Etixx-Quick Step-Team, macht Mut: „Tony kann praktisch jede TourEtappe gewinnen. Er hat fast mal auf dem Mont Ventoux gewonnen, siegte in den Vogesen und in Zeitfahren.“ Tony Martins Pflichten, auch eine Rolle im Sprintzug für Ex-Weltmeister Mark Cavendish zu spielen, kommen seinen eigenen Interessen entgegen, vor dem möglichen Showdown in Huy keinen Boden zu verlieren. (dpa) Hochgebirge für einen Sprinter nicht ein Horrortrip? Nein, wissen Sie, jeder, der die Tour fährt, hat das Ziel durchzukommen. Egal, ob er sich einen Finger bricht, die Schulter auskugelt oder wie ich mit 82 Kilo einer der schwersten Profis im Feld ist. Natürlich tun die Berge weh, aber ich bin einer der Sprinter, die ganz gut damit zurechtkommen. Bis jetzt habe ich mir jedenfalls noch nie Sorgen um das Zeitlimit machen müssen. Und, wie gesagt, die Tour ist eben das Rennen, das auch Sprinter unbedingt zu Ende fahren wollen, schon wegen des Finales in Paris. Gibt es etwas, dass Ihnen bei der Tour gegen den Strich geht? Nach dem Start direkt berghoch – darauf kann ich wirklich verzichten. Oder wenn am Ruhetag bei knapp 40 Grad die Klimaanlage im Hotel streikt. Auch das hat es schon gegeben und das ist dann nicht lustig. Wir Radprofis sind ja wirklich nicht wählerisch, was die Qualität der Hotels angeht, aber Klimaanlage muss schon sein. Die Tour läuft schließlich im Hochsommer. Nach drei Jahren Pause überträgt die ARD die Tour wieder live. Wie bewerten Sie das? Auf jeden Fall positiv. Für mich ist das auch ein Zeichen, dass die Leistung der deutschen Profis in den vergangenen Jahren jetzt wieder ge- FOTO: ERIC FEFERBERG/AFP würdigt wird. Ich glaube, man hat in Deutschland einfach begriffen, dass der Radsport sich gewandelt hat und von innen heraus Doping bekämpft. Deshalb kommen ja auch die Sponsoren zurück. Ich werde in den kommenden Wochen sicher mindestens fünfmal kontrolliert werden, davon allein zweimal von meiner eigenen Mannschaft. Also für mich ist der Radsport im Moment eine der saubersten Sportarten überhaupt. Sie wissen jetzt schon, dass Sie fünfmal kontrolliert werden? Sicher ist, dass jeder Fahrer drei Kontrollen bei der Tour hat, teils Blutteils Urinkontrollen. Dazu kommen noch teaminterne Kontrollen, und auch der Weltverband UCI klopft ab und zu an. Also fünf kommt schon hin. Und da gibt es auch keine Rücksicht. Beim Giro d’Italia wurden wir zum Beispiel ausgerechnet am Ruhetag um sieben Uhr morgens geweckt. Das ist kein Spaß, aber es muss eben sein. Sie werden während der Tour 33 Jahre alt. Spüren Sie das Alter schon langsam, vor allem bei so einem schweren Rennen? Eigentlich nicht, ich kann mich auch jetzt jedes Jahr ein bisschen verbessern. Ich fühle noch nicht, dass meine Leistungskurve nachlässt, und ich erhole mich auch nicht langsamer als früher. Ich hoffe also noch auf einige gute Jahre. Schwanitz schlägt erstmals Adams Die Kugelstoßerin vom LV 90 Erzgebirge beendet mit dem Sieg in Paris eine der längsten Serien in der Geschichte der Leichtathletik. PARIS — Zehn Jahre lang hat Christina Schwanitz auf diesen Moment warten müssen. Und auch für den Rest der Kugelstoß-Welt endete am Samstag im Stade de France eine der längsten Serien der LeichtathletikGeschichte. Beim Diamond-LeagueMeeting in Paris schlug die Europameisterin zum ersten Mal in ihrer Karriere die amtierende Weltmeiste- rin und Olympiasiegerin Valerie Adams. Schwanitz gewann souverän mit 20,31 Metern, die Neuseeländerin wurde nur abgeschlagen Fünfte (18,79). Für Adams war das gleichzeitig die erste Niederlage nach zuvor 56 Siegen in Folge. „Dieser Sieg ist sehr wichtig für mich“, sagte die Athletin vom LV 90 Erzgebirge hinterher. Seit ihrem Triumph bei der Hallen-EM 2013 in Göteborg kam die 29-Jährige der dominierenden Athletin der vergangenen Jahr immer näher. Noch im selben Jahr holte sie WM-Silber in Moskau, 2014 folgte der Triumph bei der EM in Zürich. In diesem Jahr führt die von Sven Lang trainierte Sächsin souverän die Gesamtwertung der Diamond League an – nur ein Sieg im direkten Duell mit Adams fehlte ihr nach 28 vergeblichen Anläufen bis zum Samstagabend noch. „Ich habe einen Riesenrespekt vor ihr“, sagte sie inParis. „Deshalb war ich heute sehr nervös, meine Technik war lange nicht perfekt.“ Trotzdem gelangen Schwanitz drei Versuche über 20 Meter, während Adams und auch die zweitplatzierte Chinesin Lijiao Gong (19,75) nicht einen einzigen davon schafften. Die Erklärung dafür: Adams bestritt im Stade de France ihren ersten Wettkampf nach einer hartnäckigen Ellbogen-Verletzung – und nahm ihre Niederlage deshalb auch sehr sportlich. „Ich bin erst einmal froh, dass ich wieder zurück bin. Ich bin heute ein Risiko eingegangen und wusste, dass meine Serie in Gefahr ist. Von daher bin ich nicht enttäuscht“, meinte sie. In Paris passierte auch sonst eine Menge – nur nicht das, was sich die Organisatoren vorher ausgemalt halten. Usain Bolt sagte verletzt ab, Stabhochsprung-Olympiasieger Renaud Lavillenie aus Frankreich wurde nur Fünfter. Am Ende feierten die Franzosen ihren Sprinter Jimmy Vicaut, der über 100 Meter Zweiter hinter Asafa Powell (9,81 s) wurde und dabei den Europarekord von Francis Obikwelu aus dem Jahr 2004 egalisierte. Nicht zurecht kam Dreispringerin Kristin Gierisch (LAC), die mit 13,74 m Zehnte wurde. (dpa) Kraftvoll: Christina Schwanitz in Paris. FOTO: ETIENNE LAURENT/DPA S2 Freie Presse SPORT TESTSPIEL IN REICHENBAC H Zwickau unterliegt Dynamo mit 0:1 REICHENBACH — Knapp mit 0:1 (0:1) unterlag Fußball-Regionalligist FSV Zwickau gestern in einem Testspiel gegen Dynamo Dresden. Vor 1879 Zuschauern in Reichenbach erzielte Pascal Testroet per Kopf den Siegtreffer für den Drittligisten (11.). Dynamo-Trainer Uwe Neuhaus lobte anschließend den FSV: „Das war ein richtig guter Gegner, der ein starkes Pressing gespielt hat. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Test.“ Das war auch Zwickaus Coach Torsten Ziegner: „So einen Kontrahenten haben wir gebraucht. Da bekommen wir gezeigt, wo wir uns noch verbessern müssen. Für die Jungs war es das dritte Spiel in drei Tagen, dafür war es absolut in Ordnung.“ Mit 17:1 endete am Freitag der Kick des FSV gegen die SG Rotschau, Zimmermann und Nietfeld erzielten dabei je vier Tore. Mit 17:0 setzten sich die Zwickauer am Sonnabend gegen den TSV Crossen durch, vierfache Torschützen waren hier Bönisch und erneut Zimmermann. (rr) TESTSPIEL IN GRIMMA RB Leipzig bezwingt Slovan Liberec 3:0 GRIMMA — RB Leipzig hat auch das vierte Testspiel der Saisonvorbereitung gewonnen. Der Zweitligist bezwang am Sonnabend in Grimma den tschechischen Pokalsieger Slovan Liberec mit 3:0 (2:0). Nils Quaschner (35.), Emil Forsberg (40.) und Patrick Strauß (59.) erzielten vor 648 Zuschauern die Tore für das Team von Ralf Rangnick. (dpa) KURZ GEMELDET Lautern holt Przybylko KAISERSLAUTERN — Fußball-Zweitli- gist 1. FC Kaiserslautern hat Stürmer Kacper Przybylko vom Ligakonkurrenten SpVgg Greuther Fürth verpflichtet. Der frühere Angreifer des 1. FC Köln und von Arminia Bielefeld unterschrieb auf dem Betzenberg einen Dreijahresvertrag. (dpa) Erfurt schlägt Schweinfurt Heimflug mit leeren Händen Für die deutschen Fußballerinnen ist bei der WM in Kanada auch der Bronze-Traum geplatzt. Nach einer 0:1-Niederlage gegen England beenden Anja Mittag & Co. das Turnier auf dem unbefriedigenden vierten Platz. Spielerinnen waren nicht fit Auch gegen England blieb die DFB-Elf ohne Torerfolg. Die Bilanz von Silvia Neid fällt nicht euphorisch aus. Ulli Brünger sprach mit der Bundestrainerin. Freie Presse: Warum hat es nicht zu WM-Platz drei gereicht? Silvia Neid: Wir haben alles gegeben, sehr gute Chancen herausgespielt. Aber ohne Tore kannst du ganz schlecht ein Spiel gewinnen. Der Elfmeter für die Engländerinnen war berechtigt, da haben wir uns etwas naiv angestellt. Wir hatten dann noch eine tausendprozentige Chance, die wir nicht genutzt haben. Das ist sehr bitter, traurig. Aber es ist Realität. VON ULLI BRÜNGER der BronzeTraum ist geplatzt! Englands Fußballerinnen haben Deutschland einen versöhnlichen Abschluss der Weltmeisterschaft in Kanada verdorben. Mit ihrem sicher verwandelten Elfmeter in der 108. Minute zum 1:0 nach Verlängerung zerstörte Fara Williams am Sonnabend vor 21.483 Zuschauern in Edmonton im Spiel um Platz drei die deutsche Hoffnung auf den Gewinn einer Medaille. Für England war es im 21. Versuch der erste Länderspielsieg überhaupt gegen eine DFB-Elf. Der deutsche Tross trat gestern die Heimreise von Edmonton aus mit leeren Händen an. Der WM-Vierte wird heute in Frankfurt erwartet. Torhüterin Nadine Angerer, die ihre 19 Jahre währende DFB-Karriere mit einer Niederlage beendete, sitzt nicht mit im Flieger. Die 36-Jährige reist direkt weiter nach Portland, wo sie die US-Saison mit den Thorns noch zu Ende spielt. Beim Elfmeter von Williams war Angerer chancenlos. Vorausgegangen war ein Foul von Tabea Kemme an Lianne Sanderson. „Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, bis auf den Torabschluss“, sagte Angerer. „Das zieht sich durch das ganze Turnier.“ Bundestrainerin Silvia Neid nahm nach der 0:2-Niederlage im Halbfinale gegen die USA gleich fünf Veränderungen vor. Neu in die Startelf rückten Bianca Schmidt, Babett Peter, Melanie Behringer, Lena Petermann und Sara Däbritz. Dafür nahmen Leonie Maier, Annike Krahn, Melanie Leupolz, Anja Mit- FOTO: DPA NACHRICHTEN Montag, 6. Juli 2015 EDMONTON — Auch Hat Sie die Stärke der Engländerinnen überrascht? Nein. Sie haben sich im Turnierverlauf stetig verbessert, diesen Sieg unbedingt gewollt. Sie waren zweikampfstark und clever. Das war wirklich gut. Freude und Frust: Die englischen Spielerinnen feiern den ersten Sieg über Deutschland überhaupt, Anja Mittag (vorn links) schleicht in Edmonton bedient vom Platz. FOTO: DPA/DAN RIEDLHUBER tag und Alexandra Popp zunächst auf der Bank Platz. Dzsenifer Marozsan und Lena Lotzen waren wegen Sehnenreizungen nicht einsetzbar. Die Hereinnahme frischer Kräfte im siebten WM-Spiel binnen 24 Tagen wirkte sich zunächst belebend aus. Vor allem die beiden U20-Weltmeisterinnen Däbritz und Petermann, die als zweite Spitze neben Celia Sasic agierte, sorgten für frischen Wind. Einmal hatten die deutschen Fans bereits den Torschrei auf den Lippen: Schmidt köpfte den Ball Richtung Fünfmeterraum, und fast hätte Jo Potter per Kopf erneut ein englisches Eigentor produziert. Doch Spielführerin Steph Houghton rettete spektakulär per Fallrückzieher. Das deutsche Kombinationsspiel lief deutlich besser als gegen die USA, allein im Abschluss haperte es weiterhin. Die „Three Lionesses“, zum ersten Mal in einem WMHalbfinale, zeigten viel Respekt vor dem zweimaligen Weltmeister. So war Angerer in ihrem 146. und letzten Länderspiel kaum gefordert. Das Bild änderte sich im zweiten Abschnitt nicht. Deutschland drückte, England durfte sich vor allem bei seiner glänzenden Torhüterin bedanken. Einen Volleyschuss von Däbritz (53.) parierte Bardsley reaktionsschnell, ein Kracher von Petermann wurde von Houghton abgeblockt. Dann fasste sich Tabea Kemme (68.) ein Herz und zog nach einem Solo aus 19 Metern ab – knapp vorbei. Erst in der 75. Minute brannte es erstmals im DFB-Strafraum lichterloh. Doch Jill Scott kam bei einer Hereingabe von Karen Carney einen Schritt zu spät. Danach geriet die deutsche Abwehr auch in der Verlängerung einige Male unter Druck. Das Spiel stand auf Messers Schneide, die eingewechselte Chemnitzerin Anja Mittag setzte in der Offensive ein paar kleine Akzente. Das glücklichere Ende hatten aber die Engländerinnen für sich. (dpa) STATISTIK Deutschland: Angerer - Schmidt, Peter, Bar-tusiak, Kemme - Laudehr, Goeßling (101. Popp), Behringer (46. Leupolz), Däbritz Sasic (73. Mittag), Petermann England: Bardsley - Houghton, Bassett, Potter - Bronze, Jill Scott, Chapman (80. Sanderson), Greenwood, Williams (112. Stoney) - Carney, White (61. Aluko) Schiedsrichterin: Ri (Nordkorea). Zuschauer: 21.483. Tor: 0:1 Williams (108./Elfmeter) Wie lautet ihr Turnierfazit? Je besser der Gegner wurde, desto schwerer haben wir uns getan. Im Zweikampfverhalten waren Frankreich, die USA und auch England einen Tick stärker als wir. Es gab aus der Bundesliga in den vergangenen Tagen heftige Kritik. Wir werden eine Analyse durchführen. Wir haben eine Crew, die die ganze WM beobachtet hat, die hat dann die Trends des Frauenfußballs erkannt. Bis dahin wäre es schön, wenn alle daran arbeiten würden, dass sich die Spielerinnen weiterentwickeln. Werden Sie sich mit den Bundesliga-Trainern austauschen? Wir sitzen doch alle in einem Boot. Ich hoffe, dass die Vereine ihren Teil zur Weiterentwicklung der Nationalmannschaft beitragen. Wir hatten die Spielerinnen in der WM-Vorbereitung ganze zehn Tage bei uns. Und das war keine Vorbereitung, sondern eine Regeneration. Die Spielerinnen waren in einem katastrophalen Zustand, als sie zu uns kamen. (dpa) MEININGEN — Rot-Weiß Erfurt hat ein Testspiel gegen den bayerischen Regionalligisten 1. FC Schweinfurt mit 5:1 (2:0) gewonnen. Okan Aydin (2), Carsten Kammlott, Florian Bichler und Sebastian Szimayer erzielten in Meiningen die Tore für das Team von Trainer Christian Preußer. (dpa) Fenin trifft im „Heimspiel“ für den CFC Fußball-Drittligist trennt sich von FK Teplice 1:1 – Gryshyn wird nicht verpflichtet Nigeria entlässt Keshi ABUJA — Stephen Keshi ist nicht mehr Trainer Nigerias. Das teilte der Verband NFF inmitten von Spekulationen um eine Bewerbung Keshis als Nationalcoach der Elfenbeinküste mit. Dem 53-Jährigen fehle „das erforderliche Engagement“, hieß es von Verbandsseite. Der Ex-Kapitän der nigerianischen Auswahl hatte das Land zum Sieg bei der Afrikameisterschaft 2013 geführt. (dpa) A N ZE I G E $$ ,,, , , &% ! !% % $ * '$ & " "& ')$+ "" &&& " &&& "" ""% #&& "%"% $ && $ $ 3639499-10-1 Traf für den CFC gegen seinen ExKlub: Martin Fenin. FOTO: PICTURE POINT CHEMNITZ — Der Fußball-Drittligist Chemnitzer FC hat nach dem 1:1Remis beim ZFC Meuselwitz auch beim tschechischen Erstligisten FK Teplice ein 1:1 im Testspiel erreicht. Am Sonnabend traf Neuzugang Martin Fenin bei seinem früheren Verein in der 16. Minute zur Führung für die Himmelblauen. Vondrášek glich wenig später zum Endstand aus. Bei tropischen Temperaturen wirkte der Tscheche 64 Minuten mit und wurde dann durch Pro- bespieler Valeri Gryshyn (21) von Schachtjor Donezk II ersetzt. Der 21-jährige Stürmer aus der Ukraine, der bereits am Vortag in Meuselwitz mitwirkte, wird allerdings nicht verpflichtet. „Er hilft uns aktuell nicht weiter“, sagte CFCCheftrainer Karsten Heine nach dem Test in Tschechien. Heine brachte 17 Profis zum Einsatz. Über die volle Distanz spielten Torhüter Daniel Batz sowie die Innenverteidiger Marc Endres, Nils Röseler, Tim Danneberg und Anton Fink. „Es war ein guter Test mit viel Tempo, einem starken Gegner, der einen hervorragenden Torhüter hatte“, schätzte Karsten Heine ein. Gestern gab es nach zwei Wochen Vorbereitung den ersten Tag planmäßig frei für die himmelblauen Kicker. Das nächstes Testspiel bestreitet der Chemnitzer FC am Mittwoch, 18:30 Uhr beim Verbandsligisten SV 05 Dessau im Stadion am Schillerpark. (tp) KROATISCHER FUSSBALL Mamic-Brüder inhaftiert ZAGREB — Die kroatischen Brüder Zdravko und Zoran Mamic sitzen seit gestern wegen Korruptionsvorwürfen in Untersuchungshaft. Der Präsident und der Trainer von Dinamo Zagreb sollen sich illegal bereichert, bei Verein und Staat einen Schaden von insgesamt knapp 30 Millionen Euro angerichtet haben. In der Nähe von Split wurden zudem acht Schiedsrichter und Funktionäre wegen Manipulationsvorwürfen festgenommen. (dpa) Chiles Held heißt Bravo 356 Tage nach dem WMFinale steht Lionel Messi wieder als trauriger Verlierer da. Er scheitert mit Argentinien im Copa-Finale an Gastgeber Chile. Die neue Macht in Südamerika feiert ihre Helden. VON JENS MARX UND IGNACIO NAYA SANTIAGO — Lionel Messi blickte mit versteinerter Miene zu den ausgelassen jubelnden Chilenen. Ein Jahr nach dem verlorenen WM-Finale von Rio de Janeiro gegen Deutschland schlich der viermalige Weltfußballer auch im Stadion von Santiago ohne Pokal vom Platz. Der Gang mit der Medaille für den zweiten Platz um den Hals vorbei an der Siegertrophäe wurde für den 28-Jährigen zur Qual. Nicht Argentinien, sondern Copa-América-Gastgeber Chile krönte sich am Wochenende zum ersten Mal in der Geschichte des Landes. Messi traf zwar nach 120 torlosen Minuten vom Punkt, am Ende aber stand es 1:4 im Elfmeterschießen. Argentinien steht damit schon wieder mit leeren Händen da. 2004 und 2007 verlor die Mannschaft im Copa-Finale im Elfmeterschießen jeweils gegen Brasilien. Dem WMEndspiel 2014 gegen Deutschland, folgte nun dieses Finale gegen Chile. „Alptraum II“ schrieb die argentinische Sportzeitung „Olé“. „Nächstes Finale, nächster Frust“, meinte „La Nación“. „Es ist eine Tortur, ich habe keine Erklärung dafür“, sagte Javier Mascherano. Chile dagegen stillte seine Sehnsucht nach dem ersten großen Championat. Zu verdanken hatte es „La Roja“ vor allem Messis und Mascheranos Clubkameraden Claudio Bravo. Der Torwart und Kapitän schmückte sich nach dem Triple mit dem FC Barcelona nun mit dem vierten Titel. Bravo parierte vor 48.000 Zuschauern im ausverkauften Estadio Nacional den Versuch von Éver Banega. Zuvor hatte Gonzalo Higuaín den Ball in den Abendhimmel gejagt. Den Elfmeter zum Sieg verwandelte Ex-Barça-Profi Alexis Sanchez mit einem lässigen Kullerball. Danach gab es für die Chilenen auf dem Rasen, auf den Rängen und im ganzen Land kein Halten mehr. Rote Fahnen, rote Trikots allerorten. „Ich habe immer davon geträumt, diesen Pokal eines Tages hochzuhalten“, betonte Bravo. Trainer Jorge Sampaoli – ein Argentinier – wollte den Moment einfach nur auskosten. „Die Copa hier gewonnen zu haben, in Chile, mit diesen euphorischen Menschen... ich danke meiner Mannschaft, dass sie mir erlaubt, ein Teil von alldem zu sein“, sagte der 55-Jährige, der vor einem Jahr mit seinem Team bei der WM im Elfmeterschießen im Achtelfinale an Gastgeber Brasilien gescheitert war. Das ganze Land habe diesen Sieg gebraucht, meinte Arturo Vidal, der während des Turniers mit einer Unfallfahrt unter Alkoholeinfluss für Negativ-Schlagzeilen gesorgt hatte. Im Elfmeterschießen verwandelte der Ex-Bundesligaprofi sicher. Im Gegensatz zu den Argentiniern. Nur Messi traf. Aber eben nur vom Punkt. Im gesamten Turnier konnte er kein Tor aus dem Spiel heraus erzielen. Und das, nachdem er beim FC Barcelona in der abgelaufenen Saison 58 Mal getroffen hatte. (dpa) Chiles Torwart Claudio Bravo war der Held des Elfmeterschießens. FOTO: DPA SPORT Montag, 6. Juli 2015 Freie Presse Abkühlung vor der großen Hitzeschlacht NACHRICHTEN MOTORSPORT Frühes Aus für Mick Schumacher Die KLETTWITZ — Mick Schumacher hat Ironman-Europameisterschaft der Triathleten in Frankfurt/Main begann für die „Eisenmänner“ gestern mit einer kurzen Abkühlung im Langener Waldsee. Nach dem Schwimmen lieferten sich die Athleten auf dem Rad und der Laufstrecke jedoch eine wahre Hitzeschlacht bei Temperaturen bis 40 Grad. Nach 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Radfahren und 42,195 Kilometern Laufen hatte schlussendlich Olympiasieger Jan Frodeno die größten Reserven. Der 33-Jährige, der für Saarbrücken startet, verwies Vorjahressieger Sebastian Kienle (Heuchelberg) auf Platz zwei und verbesserte in 7:49:48 Stunden den Streckenrekord von Kienle um mehr als fünf Minuten. Andreas Böcherer aus Freiburg machte als Dritter den deutschen Dreifach-Erfolg perfekt. Bei den Frauen siegte die Schweizerin Daniela Ryf. beim dritten Rennen des Formel-4Wochenendes auf dem Lausitzring frühzeitig aufgeben müssen. Der 16 Jahre alte Sohn von Formel-1Rekordweltmeister Michael Schumacher musste seinen Wagen gestern in der ersten Runde wegen einer defekten Radaufhängung abstellen. Grund für den Schaden war ein vorangegangener Unfall. Für Schumacher war es verkorkstes Wochenende. Er hatte am Samstag zunächst wegen Missachtung Roter Flaggen in der Qualifikation nicht starten dürfen, im zweiten Rennen des Tages dann Rang 16 belegt. Den Sieg gestern sicherte sich Marvin Dienst. (dpa) FOTO: ARNE DEDERT/DPA REITEN Nutan gewinnt Deutsches Derby HAMBURG — Der drei Jahre alte Hengst Nutan hat gestern auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn das 146. Deutsche Derby gewonnen und seinem Jockey Andrasch Starke den siebten Derbysieg beschert. Im Rennen um das begehrte Blaue Band war Nutan nach 2400 m das überlegene Pferd und verwies Palace Prince (Eddie Hardouin) und Fair Mountain (Eduardo Pedroza) auf die Plätze in dem mit 650.000 Euro dotierten Rennen. (dpa) Hamilton gelingt Heimsieg an der Box te Lewis Hamilton seinen Fans eine Liebeserklärung und winkte freudestrahlend seiner Mutter vom Podium aus zu. Mit seinem Heimsieg im Silverstone-Spektakel versetzte der Formel-1-Spitzenreiter seinem Titelrivalen Nico Rosberg einen emp- findlichen Dämpfer. Der Brite triumphierte gestern trotz eines StartDebakels und einer Regen-Lotterie vor seinem Mercedes-Teamkollegen. Dank seines fünften Sieges im neunten Saisonrennen baute Hamilton seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf 17 Punkte aus. „Ich bin so glücklich. Auf den letzten Runden habe ich versucht, diese Momente festzuhalten“, meinte Hamilton, der sich vor 140.000 Zuschauern über immensen Zuspruch freute. „Jede Runde habe ich euch im Augenwinkel gesehen. Das hat mich gepusht.“ Nach zuvor drei Siegen in vier Rennen zollte Rosberg seinem Stallrivalen Respekt. „Ich habe es an der Box verloren, Lewis hat die bessere Entscheidung bei den Stopps getroffen“, räumte er ein. Ferrari-Fahrer Sebastian Vettel rettete mit einer klugen Strategie Platz drei vor den beiden WilliamsFahrern Felipe Massa und Valtteri Bottas, die lange das Rennen ange- RADSPORT LEICHTATHLETIK MOD. FÜNFKAMPF Tour de France Diamond League-Meeting Weltmeisterschaft BIATHLON Termine für Oberhof und Ruhpolding klar ERFURT — Die Internationale Biath- lon-Union hat die vorläufigen Wettkampftermine für die Weltcuprennen in Oberhof und Ruhpolding bestätigt. Oberhof richtet vom 7. bis 10. Januar 2016 vier Wettkampftage aus, bietet dafür aber am Samstag und Sonntag zwei Tage mit Doppelwettkämpfen an. Die Biathlon-Woche im Chiemgau läuft vom 13. bis 17. Januar über fünf Tage. (dpa) S3 Der Brite Lewis Hamilton versetzt Nico Rosberg im WM-Duell einen Dämpfer und feiert vor seinem Heimpublikum dank einer optimalen Strategie einen imposanten Sieg. Sebastian Vettel rettet in Silverstone Rang drei. VON CHRISTIAN HOLLMANN SILVERSTONE — Überglücklich mach- Lewis Hamilton Formel-1-Weltmeister FOTO: DPA führt hatten. „Ohne den Regen wären wir nicht auf dem Podium“, resümierte Vettel. „Wir haben die Ruhe bewahrt und zum Schluss die richtigen Entscheidungen getroffen.“ Force-India-Pilot Nico Hülkenberg fuhr einen starken Grand Prix und sicherte sich als Siebter zum dritten Mal in Serie Punkte. Fernando Alonso wurde Zehnter und holte damit seinen ersten Punkt 2015 für McLaren-Honda. Was für ein packender Auftakt! Trotz der achten Pole im neunten Saisonrennen raste Hamilton nicht als Führender durch die erste Kurve. Massa schoss von Startplatz drei ganz nach vorn und düpierte die bei- den Silberpfeile. Nach einem Crash zwischen den McLaren von Alonso und Jenson Button sowie den Lotus um Romain Grosjean und Pastor Maldonado kam Ende der Auftaktrunde noch das Safety Car auf die Strecke. Das Feld zog sich zusammen. Ziemlich schnell mussten sich dann Button, Grosjean, Maldonado und Max Verstappen im Toro Rosso verabschieden. Felipe Nasr hatte wegen eines Getriebeschadens gar nicht erst starten können. Das Safety Car fuhr Ende der vierten Runde wieder an die Box – und Hamilton scheiterte mit einer wilden Attacke gegen Massa. Dafür zog sogar der zweite Williams-Mann Bottas an dem Briten vorbei. „Das stand nicht im Drehbuch“, twitterten die Silberpfeile, die Williams mit MercedesMotoren beliefern. Nach einem Renndrittel hielten Massa und Bottas ihre Verfolger Hamilton und Rosberg weiter in Schach. Den folgenden Taktik-Poker entschied aber Hamilton für sich. Als Erster kam der 30-Jährige in Runde 20 an die Box. Einen Umlauf später folgten Rosberg und Massa. Der Brasilianer brauchte aber satte 1,4 Sekunden länger als Hamilton. Bottas fuhr in der 22. Runde in die Garage – der Weltmeister setzte sich nun an die Spitze des Feldes und hatte seinen dritten Silverstone-Sieg vor Augen. In Runde 35 setzte Nieselregen ein – die Spannung stieg wieder. Perfektes Timing beim Briten: Neun Runden vor Schluss kam Hamilton bei nun heftiger werdenden Regen an die Box, Rosberg – noch auf Slicks unterwegs – erst einen Umlauf später. Der Brite nutzte den Vorteil der frischen Reifen und raste vor seinen englischen Fans zum Sieg. Hamilton hat als WM-Führender nun 194 Zähler auf seinem Konto. Rosberg 177 Punkte. Vettel bleibt vor dem nächsten Grand Prix am 26. Juli in Ungarn mit 135 Punkten Dritter hinter dem Mercedes-Duo. (dpa) A N ZE I G E in Paris, Männer, 100 m: 1. Powell (Jamaika) 9,81 s; 2. Vicaut (Frankreich) 9,86; 3. Rodgers (USA) 9,99; 400: 1. van Niekerk (Südafrika) 43,96 s; 2. James (Grenada) 44,17; 3. Verburg (USA) 44,81; 1500: 1. Kiplagat (Kenia) 3:30,12 min; 2. Souleiman (Dschibuti) 3:30,17; 3. Kwemoi (Kenia) 3:30,43; 110 Hürden: 1. Ortega (Kuba) 12,94 s; 2. Oliver (USA) 12,98; 3. Schubenkow (Russland) 13,06; 3000 Hindernis: 1. Birech (Kenia) 7:58,83 min; 2. Jager (USA) 8:00,45; 3. Kipruto (Kenia) 8:09,90; Hochsprung: 1. Zyplakow (Russland) 2,32 m; 2. Thomas (Bahamas) 2,32; 3. Mastoras (Griechenlandd) 2,29; Stabhoch~: 1. Filippidis (Griechenland) 5,91 m; 2. da Silva (Brasilien) 5,86; 3. Kendricks (USA) 5,81; 11. Paech (Hohen Neuendorf) 5,56; Weit~: 1. Hartfield (USA) 8,19 m; 2. Gomis (Frankreich) 8,13; 3. Lapierre (Australien) 8,07; Diskus: 1. Malachowski (Polen) 65,57 m; 2. Kövago (Ungarn) 65,23; 3. Kanter (Estland) 64,11; 4. Harting (Berlin) 63,90: Frauen 100: 1. Fraser-Pryce (Jamaika) 10,74 s; 2. Okagbare (Nigeria) 10,80; 3. Gardner (USA) 10.97; 800: 1. Sum (Kenia) 1:56,99 min; 2. Almanza (Kuba) 1:57,70; 3. Büchel (Schweiz) 1:57,95; 5000: 1. Dibaba (Äthiopien) 14:15,41 min; 2. Ayana (Äthiopien) 14:21,97; 3. Cherono (Kenia) 14:34,10; 400 Hürden: 1. Hejnova (Tschechien) 53,76 s; 2. Petersen (Dänemark) 53,99; 3. Adekoya (Bahrain) 54,12; Stabhoch~: 1. Kiriakopoulou (Griechenland) 4,83 m; 2. Silva (Kuba) 4,73; 3. Murer (Brasilien) 4,63; 5. Spiegelburg (Leverkusen) 4,63; Drei~: 1. Ibargüen (Kolumbien) 14,87 m; 2. Konewa (Russland) 14,72; 3. Knyazyeva (Israel) 14,56; 10. Gierisch (Chemnitz) 13,74; Kugel: 1. Schwanitz (Thum) 20,31 m; 2. Lijiao (China) 19,75; 3. Carter (USA) 19,37; Speer: 1. Spotakova (CZE) 64,42 m; 2. Mickle (Australien) 63,80; 3. Viljoen (RSA) 63,15; 8. Stahl (Leverkusen) 59,77; 10. Obergföll (Offenburg) 58,11. TRIATHLON Ironman & Europameisterschaft in Frankfurt/Main: Männer: 1. Frodeno (Saarbrücken) 7:49:48 h; 2. Kienle (Heuchelberg) 8:01:39; 3. Böcherer (Freiburg) 8:03:49; 4. Diederen (Niederlande) 8:05:36; 5. van Lierde (Belgien) 8:07:09; 6. Raelert (Rostock) 8:09:53; Frauen: 1. Ryf (Schweiz) 8:51:00 h; 2. Gajer (Ditzingen) 9:01:58; 3. Steffen (Schweiz) 9:11:55; 4. Tajsich (Sinzing) 9:19:29; 5. Brennan-Morrey (USA) 9:21:09; 6. Möller (Erlangen) 9:23:56. in Berlin, Männer, Einzel: 1. Tymoschtschenko (Ukraine) 1477 Pkt.; 2. Lessun (Russland) 1473; 3. Fedetschko (Ukraine) 1463; 4. Belaud (Frankreich) 1454; 5. Woo Jin (Südkorea) 1453; 6. Jiahao (China) 1451; 7. De Luca (Italien) 1442; 8. Svoboda (Tschechien) 1439; ... 33. Liebig (Potsdam) 1324; 41. Zillekens (Potsdam); 62. Dogue (Potsdam); 81. Sandten (Bonn); Mannschaft: 1. Südkorea (Jin, Woongtae, Jinhwa) 4301 Pkt.; 2. Russland (Kustow, Lessun, Frolow) 4263; 3. Polen (Gralewski, Swiderski, Stasiak) 4252; ... 12. Deutschland (Liebig/Potsdam, Dogue/Potsdam, Sandten/ Bonn) 3377; Frauen, Einzel: 1. Schöneborn (Bonn) 1390 Pkt.; 2. Qian (China) 1367; 3. Marques (Brasilien) 1350; 4. Rimsaite (Russland) 1343; 5. Murray (Großbritannien) 1337; 6. Kovacs (Ungarn) 1334; 7. Oteiza (Frankreich) 1333; 8. Esposito (Australien) 1332; ... 17. Kohlmann (Potsdam) 1285; 51. Schleu (Berlin); 55. Döring (Berlin); Mannschaft: 1. Polen (Skarzynska, Nowacka, Maliszewska) 3753 Pkt.; 2. Deutschland (Schöneborn/Bonn, Kohlmann/Berlin, Schleu /Berlin) 3642; 3. Ungarn (Kovacs, Foldhazi, Alekszejev) 3590; Mixed: 1. Tschechien (Dianova/Kuf) 1476; 2. Russland 1468; 3. USA 1461; 4. Irland 1457; 5. China 1449; 6. Polen 1444; 7. Deutschland (Kohlmann/Zillekens/Potsdam) 1441; 8. Litauen 1439. %%% $" "" " " " ,9, %4' *<5 1. Etappe/Einzelzeitfahren Utrecht - Utrecht (13,8 km): 1. Dennis (Australien) BMC Racing Team 14:56 min; 2. Martin (Cottbus) Etixx-Quick Step 0:05 min zur; 3. Cancellara (Schweiz) Trek Factory Racing 0:06; 4. Dumoulin (Niederlande) Team Giant-Alpecin 0:08; 5. van Emden (Niederlande) Team Lotto NL-Jumbo 0:15; 6. Castroviejo (Spanien) Movistar Team 0:23; 7. Brändle (Österreich) IAM Cycling gleiche Zeit; 8. Malori (Italien) Movistar Team 0:29; 9. Kelderman (Niederlande) Team Lotto NL-Jumbo 0:30; 10. Cummings (Großbritannien) MTN Qhubeka 0:32; ... 26. Degenkolb (Frankfurt/M.) Team Giant-Alpecin 0:45; 42. Martens (Freiburg) Team Lotto NL-Jumbo 0:55; 61. Geschke (Berlin) Team Giant-Alpecin 1:05; 73. Sieberg (Bocholt) Lotto Soudal 1:10; 76. Greipel (Rostock) Lotto Soudal 1:11; 78. Buchmann (Ravensburg) Bora-Argon 1:12; 118. Schillinger (Amberg) Bora-Argon 1:25; 119. Voß (Bielefeld) Bora-Argon gleiche Zeit; 138. Nerz (Wangen) Bora-Argon 1:31; 2. Etappe Utrecht - Zeeland (166 km): 1. Greipel (Rostock) Lotto Soudal 3:29:03 h; 2. Sagan (Slowakei) Tinkoff-Saxo; 3. Cancellara (Schweiz) Trek Factory Racing; 4. Cavendish (Großbritannien) Etixx-Qucik Step; 5. Oss (Italien) BMC Racing Team; 6. Van Avermaet (Belgien) BMC Racing Team; 7. Froome (Großbritannien) Team Sky; 8. Dumoulin (Niederlande) Team Giant-Alpecin; 9. Martin (Cottbus) Etixx-Quick Step; 10. Barguil (Frankreich) Team Giant-Alpecin alle gleiche Zeit; ... 17. Sieberg (Bocholt) Lotto Soudal 0:04 min zur; 60. Voß (Bielefeld) Bora-Argon 1:28; 64. Nerz (Wangen) Bora-Argon; 68. Degenkolb (Frankfurt/M.) Team Giant-Alpecin; 71. Schillinger (Amberg) Bora-Argon alle gleiche Zeit; 98. Martens (Freiburg) Team Lotto NL-Jumbo 5:04; 127. Buchmann (Ravensburg) Bora-Argon; 129. Geschke (Berlin) Team Giant-Alpecin beide gleiche Zeit; Gesamtwertung: 1. Cancellara 3:44:01 h; 2. Martin 0:03 min zur; 3. Dumoulin 0:06; ... 13. Greipel 0:59; 17. Sieberg 1:12; 34. Degenkolb 2:11; 66. Schillinger 2:51; 67. Voß gleiche Zeit; 75. Nerz 2:57; 112. Martens 5:57; 119. Geschke 6:07; 127. Buchmann 6:14; Sprintwertung: 1. Greipel 55 Pkt.; 2. Sagan 39; 3. Cancellara 35; 4. Cavendish 26; 5. Martin 25; 6. Dumoulin 23; ... 15. Degenkolb 11; Mannschaftswertung: 1. BMC Racing Team (USA) 11:13:27 h; 2. Etixx-Quick Step (Belgien) 0:04 min zur; 3. Team Sky (Großbritannien) 0:51; 4. Tinkoff-Saxo (Russland) 1:04; 5. Team Giant-Alpecin (Deutschland) 1:50; 6. Lotto Soudal (Belgien) 1:57; ... 14. Bora-Argon (Deutschland) 6:28. "& % " $ #' ' FORMEL 1 Grand Prix von Großbritannien in Silverstone: 1. Hamilton (England) Mercedes 1:31:27,729 h; 2. Rosberg (Wiesbaden) Mercedes 10,956 s zur; 3. Vettel (Heppenheim) Ferrari 25,443; 4. Massa (Brasilien) Williams 36,839; 5. Bottas (Finnland) Williams 1:03,194 min; 6. Kwjat (Russland) Red Bull 1:03,955; 7. Hülkenberg (Emmerich) Force India 1:18,744; 8. Räikkönen (Finnland) Ferrari 1 Runde; 9. Perez (Mexiko) Force India 1 Runde; 10. Alonso (Spanien) McLaren Honda 1 Runde; 11. Ericsson (Schweden) Sauber 1 Runde; 12. Merhi (Spanien) Manor 3 Runden; 13. Stevens (England) Manor 3 Runden; Fahrer-Wertung: 1. Hamilton 194; 2. Rosberg 177; 3. Vettel 135; ... 9. Hülkenberg 24; Team-Wertung: 1. Mercedes 371; 2. Ferrari 211; 3. Williams 151; 4. Red Bull 63; 5. Force India 39; 6. Lotus 29; 7. Sauber 21; 8. Toro Rosso 19; 9. McLaren Honda 5. 1 1 1 1 1 1 1 A'(<5%? =#4<*!* %* * *!5B59)* 5,@% 5%#9%!<*! =#4<*! 49)**'((4 <* #%"*(! 5 %*%594%<)5 =4 9955%#4#%9 59=*(%# ,494! C<4 5#%#9 4 @-(!*! 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Am kommenden Wochenende kommt es zum erneuten Wiedersehen der rivalisierenden Crews beim WeltcupFinale in Luzern. „Die Briten sind jetzt klarer Favorit“, meinte Bundestrainer Ralf Holtmeyer mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf. (dpa) RALLYE-WM Ogier dominiert nach Belieben MIKOLAJKI — Titelverteidiger Sébas- tien Ogier dominiert die Rallye-WM weiter nach Belieben. Der 31-jährige Franzose schaffte im VW Polo R WRC gestern in Polen seinen fünften Saisonsieg. Ogier hatte nach 19 Prüfungen 11,9 Sekunden Vorsprung auf seinen norwegischen VW-Kollegen Andreas Mikkelsen. Dritter wurde der Este Ott Tänak im Ford Fiesta RS WRC. „Ich musste das ganze Wochenende hart attackieren. Dieser Sieg ist ein perfekter Start in die Sommerferien“, meinte Ogier, der das zweite Mal in Polen gewann. In der Gesamtwertung baute Ogier nach sieben Saisonläufen seine Führung auf 161 Punkte aus und liegt 78 Zähler vor Mikkelsen. (dpa) BEACHVOLLEYBALL Deutsches Duo verpasst Podestplatz DEN HAAG — Keine WM-Medaille für Deutschlands Beachvolleyballer – auch die Berlinerinnen Katrin Holtwick und Ilka Semmler verpassten in Den Haag den Sprung auf das Treppchen. „Wir sind natürlich enttäuscht, es war ja nicht irgendein Spiel“, erklärte Semmler, während bei Holtwick die Tränen flossen. Die Europameisterinnen von 2010 unterlagen im „kleinen Finale“ den Weltranglisten-Fünften Juliana/Antonelli aus Brasilien nach einem umkämpften und spannenden Spiel mit 1:2 (25:23, 18:21, 9:15). Die Brasilianerinnen Agatha und Barbara gewannen das Finale gegen ihre Landsfrauen Lima/Fernanda mit 2:0. (dpa) A N ZE I G E KONTAKTE 0A¢eÐA^ j? ×a ?Âj ÝjÂwÚÂj Â?β MjÎj^ ?×W µ^ = æ¥ÊæËÕÐÕ|ÊyÉ ÞÞÞ²?ajŲaj A ×Å ?×w 8j É ÅWÞjMj ײ ×ÅjÂj Âj jÂMjMju j Â? ×a ?Âj æÐÉyËooÕæ|Ð Knapp 1200 Teilnehmer liefen beim 8. ChemnitzMarathon für einen guten Zweck. Dabei kletterte die Quecksilbersäule des Thermometers bis auf 35 Grad. VON THOMAS TREPTOW CHEMNITZ — Wasser von oben und von unten. Wasser für den heißen Kopf und die dampfenden Füße. Wasser für innen und außen. Wasser für 1200 geschundene, aber auch viele glückliche und stolze Läuferseelen. Wasser war am Sonnabend das Nonplusultra beim 8. Chemnitz-Marathon, bei bis zu 35 Grad im Schatten und gefühlten 45 Grad auf der Strecke in der Sonne. „Da hilft nur trinken, trinken, trinken. Jeder, der hier antritt, genießt meinen höchsten Respekt“, meinte der Oberlungwitzer Eissprinter Nico Ihle, der 10 Uhr den ersten Startschuss abfeuerte. Dafür, dass er nicht selbst mitrannte, hatte er im Übrigen eine passable Ausrede: „Das ist mein einziges freies Wochenende, an dem ich vor einem Trainingslager noch einmal regenerieren kann“, sagte er und widmete sich Frau und Tochter. „Ich habe jedes Fleckchen Schatten genossen.“ Alexandra Scholz Siegerin Halbmarathon Auf die Strecke durch die Innenstadt, den Stadtpark und retour hatte Nico Ihle unter anderen 130 Läufer und Läuferinnen geschickt die mit der Marathondistanz den ultimativen Härtetest in Angriff nahmen. 80 von ihnen erreichten nach 42,195 Kilometern das Ziel. André Fischer vom TSV Dresden nach 2:51,42 Stunden als Erster. „Es lief perfekt. Bis Kilometer 30 konnte ich ein ziemlich entspanntes Tempo gehen, danach wurde es etwas härter“, Jegliche Art der Erfrischung, wie hier an der Wasserstelle im Stadtpark, war höchst willkommen. Ins Wasserbecken des Springbrunnens vor der Stadthalle ging es mit und ohne Schuhe. So oder so eine Wohltat für die Füße. FOTOS (3): ANDREAS SEIDEL sagte der Sieger, der noch erstaunlich viel Puste hatte. Das lag auch an der guten Versorgung unterwegs. An mehreren Stationen konnten die Läufer Wasser oder andere Flüssigkeiten tanken. „Nicht schlecht wären bei dieser Hitze noch ein paar isotonische Getränke gewesen. Aber insgesamt war das prima organisiert“, meinte André Fischer. „Im Stadtpark haben uns Zuschauer mit Wasser aus dem Teich und aus Wasserpistolen bespritzt. Das war cool.“ Dass die achte Auflage von Sachsens größtem Spendenlauf, den die „Freie Presse“ seit Jahren unterstützt, eine gelungene Sache war, fanden auch die Organisatoren – trotzdem die Hitzegrade ein paar Starter gekostet hatten. Nicht abhalten, für einen guten Zweck zu laufen, ließ sich Alexandra Scholz von der LG Göttingen, obwohl sie zugab: „Ich habe jedes Fleckchen Schatten genossen. Alle zweieinhalb Kilometer habe ich mir zwei Becher Wasser Vorsorglich hatte die Organisatoren den medizinischen Dienst personell aufgestockt. In elf Fällen musste er eingreifen. Einer von denjenigen, die sich für eine Verkürzung der ursprünglich gewählten Distanz entschieden, war Jens Seidel. Statt Halbmarathon, den der 38-Jährige schon öfter bewältigt hat, lief er nur die Hälfte der Strecke. „Ich bin ein Versager. Vorher habe ich noch nie abgebrochen“, meinte der Chemnitzer lachend. Und das auf einem Gestell befestigte 25 Liter-Fass Bier auf seinem Rücken wackelte. „Damit will ich ein bisschen Werbung für den Fassathlon in Freiberg machen“, verriet der Mathematiker, der die Blicke von Mitläufern und Zuschauern auf sich zog. „Das Ganze wiegt acht Kilo und das Fass ist leer. Ich wüsste gar nicht, wie ich es befüllen sollte“, verriet Jens Seidel, der am Sonnabend ohnehin lieber Wasser trank. Viel, viel Wasser. „Denn die Hitze war mörderisch.“ über den Kopf gekippt“, sagte die schlanke Triathletin. Sie ist nach eigenen Worten auf den längeren Strecken nur „hobbymäßig“ unterwegs. Dafür ging es sehr flott voran. In 1:29,35 Stunden gewann Alexandra Scholz den Halbmarathon der Frauen. Eine für die tropischen Temperaturen starke Zeit bot auch Christian König, der zu den schnellsten Marathonläufern Deutschlands gehört, an. 33:53 Minuten benötigte der Thüringer vom Guts Muths Rennsteiglaufverein für den Viertelmarathon – das bedeutete neuen Streckenrekord. Doch Zeiten standen am Sonnabend nicht im Vordergrund. Entscheidend war das Durchhalten und Durchkommen. Dafür musste jeder Starter oft in sich hineinhören und die richtige Entscheidung im Sinn seiner Gesundheit treffen. Wenn es trotzdem schiefging und der Kreislauf Purzelbäume schlug, dann war einer von acht Sanitätern zur Stelle. Raus ohne Applaus: Kein Deutscher im Achtelfinale Jens Seidel lief mit Bierfass und zog die Blicke der Läufer und Zuschauer auf sich. VOLLEYBALL Tennis: Lisicki, Kerber, Maria und Nadal-Bezwinger Brown erleben in Wimbledon Debakel in dritter Runde Mit klarem Sieg Minichance gewahrt LONDON — Was NINGBO — Die deutschen Volleyballe- für eine Enttäuschung! Die deutschen Tennisprofis haben in Wimbledon ein unerwartetes Drittrunden-Debakel erlebt. Innerhalb von weniger als zwei Stunden scheiterten Sabine Lisicki, Angelique Kerber, Tatjana Maria und Nadal-Bezwinger Dustin Brown am Samstag beim bedeutendsten Turnier der Welt. Browns verlor gegen den Serben Viktor Troicki, als Letzte verabschiedete sich auch die frühere Finalistin Lisicki. Die 25 Jahre alte Berlinerin verlor nach einer enttäuschenden Vorstel- lung gegen die French-Open-Halbfinalistin Timea Bacsinszky aus der Schweiz 3:6, 2:6. So früh war die Endspiel-Teilnehmerin von 2013 seit ihrem Debüt im Jahr 2008 nicht mehr bei ihrem Lieblingsturnier gescheitert. „Die Enttäuschung ist natürlich sehr groß, klar“, sagte Lisicki. „Ich kann mir das auch nicht so wirklich erklären. Aber sie spielt die Saison ihres Lebens und war die bessere Spielerin.“ Erstmals seit 2006 steht damit in diesem Jahr kein deutscher Tennisprofi im Achtelfinale des Rasenklassikers in London. Sabine Lisicki Tennisspielerin FOTO: ARRIZABALAGA/DPA Am wenigsten vorzuwerfen hat sich noch Kerber. Die 27-jährige Kielerin musste sich erst nach einem spannenden und teilweise hochklassigen Match der Spanierin Garbiñe Muguruza mit 6:7 (12:14), 6:1, 2:6 geschlagen geben. „Klar habe ich erwartet, dass ich besser spiele, und ich bin auch enttäuscht. Ich habe natürlich gehofft, dass ich ein bisschen weiter komme“, sagte Kerber. Nicht viel besser lief es für Tatjana Maria und Dustin Brown. Die 27-Jährige aus Bad Saulgau verlor gegen die Australian-Open-Halbfinalistin Madison Keys aus den USA 4:6, 4:6. Und Brown gelang zwei Tage nach seinem Erfolg gegen Rafael Nadal keine weitere Überraschung. Der 30-Jährige aus Winsen/Aller unterlag dem Serben Viktor Troicki 4:6, 6:7 (3:7), 6:4, 3:6. (dpa) rinnen haben mit einem klaren Sieg ihre Minichancen auf die Teilnahme am Grand-Prix-Finale gewahrt. Nach zwei deutlichen Niederlagen gegen Russland und China bezwang das Team von Bundestrainer Luciano Pedullà gestern in der letzten Vorrundenpartie im chinesischen Ningbo die Dominikanische Republik souverän mit 3:0 (25:6, 25:18, 25:23). Um das Grand-Prix-Finale noch erreichen zu können, stehen die Deutschen in der nächsten Runde in Brasilien enorm unter Siegzwang. (dpa) "AÞçв²²² !Wà ÝjÂÞ Î aW ?W ?j -j~j aj ×Åβ 0 .jÂÝWj² = æ¥yÉËÉoÐyÕ¥ "Ae¢nb Ðæ ² æÐÉ|¥ÕÉÊÐÐ^ ? Ðæ ² Õæ|ÕÐ ¥² ? ?Â? ÕÉ ² ÕoÕyy Gold – Schöneborn landet Volltreffer 0¸A aj ßÎÂ??ÅÅj Î jj Åà?ÎÅWj .ju ²Â² = æ¥ÊÕËÐÉ¥Õ Der Erfolgsdruck war groß. Lena Schöneborn hat ihn in der Hitze von Berlin ausgehalten und den WM-Titel im Modernen Fünfkampf geholt. Aeð Ý? .jä?ÅÎ w² Mä?ÂÂj 8ÚÅWj ÅWÞ?Âäj ײ Þjj jÂjW^ 0j ÎC~ æ¥ÉæËÐææ|Õ¥ 0n ÝjÂÞ Î aW ÂÝ?Î =ÞW?× æ¥ÉÊËÉyoyÉoÉ ¢A åØ^²ÐÊ^ Wj Ðæ ²ÐÊ^ Õ^²Ð|^ 7² æÐÉyËÕÉÕ¥ÊÉ !jà? æÐÉyËÕÉÕ¥oÊ^ ~jÎ?Ųaj BERLIN — Anfangs nicht hellwach, ç wÚÅÎ aW jÅ?^ Þ ÕÕyÊ ² ÝjÂÞ j aWºÂ×a׺²²~j² æÐÉyËÕÉæÐÉÐÕ .j² Þj 0A¢eÐA ajÂ?jjWj Π~² #8^ Ma²^ ÅW²^ j jj .Úaj ÞjÂÎ^ ² ² =Þ² æ¥ÉÕËÉæÊo|Ê «¢¢  jj ×ÎjÂ?ÎÅ?j ×a wj×Â~j =jÎ Mj  ¯ÕÉ°u = ²Â² æ¥ÉÊËooÉÐÉ| 2A a? ä?ÂÎj ×a ײ Å?wÎj Caj^ jÂβ 0??ÅŲ ×ݲ^ ÎC~² æÐÉyËÕÉæÐ¥æÉ^ æ¥yÕË¥ÐÊÐ|æÉ Die 29-jährige Lena Schöneborn gewinnt als erste Deutsche die Weltmeisterschaft der Modernen Fünfkämpferinnen. FOTO: RAINER JENSEN/DPA später hochexplosiv, abgeklärt und kampfstark: Lena Schöneborn hat mit ihrem historischen WM-Erfolg die umfangreiche Titelsammlung komplettiert und in der Gluthitze von Berlin vorzeitig das OlympiaTicket für Rio 2016 gelöst. Von einem perfekten Wettkampftag wollte Deutschlands erste Weltmeisterin im Modernen Fünfkampf aber nicht sprechen. Auch wenn das packende Finale im Berliner Olympiapark verblüffende Parallelen zum Olympiasieg 2008 in Peking aufwies. „Ich bin total happy, aber das Schwimmen war doch miserabel“, übte die Perfektionistin Selbstkritik. Dafür schlug sie wie bei Olympia im Fechten mit „großer Explosivität“, so Bundestrainerin Kim Raisner, grandios zurück. 28:7 lautete die Bilanz in Peking, in Berlin lief es mit 30 Siegen, fünf Niederlagen und 280 Punkten noch grandioser. Für den Erfolg im Bonusfechten gab es zudem zwei Zähler. „Das war schon bombig“, kommentierte die 29-Jährige ihre zuvor im Modernen Fünfkampf unerreichte Weltbestmarke. Die Ruhe und mentale Stärke, die sich die Wahl-Berlinerin in zehn Jahren Weltspitze angeeignet hat, zahlte sich auch bei der letzten kniffligen Situation aus. Beim Reiten auf dem zugelosten Pferd Ordynat riss kurz vor dem Start das Martingal. „Das ist ein Hilfszügel. Wir konnten es austauschen und Lena durfte als letzte Reiterin in den Parcours“, berichtete Raisner. Entsprechend groß war nach einem blitzsauberen Ritt ohne Abwurf die Freude. Sie gilt als Pferdeversteherin, doch missglückte Ritte hatten sie mehrmals um alle Chancen gebracht. Der Rest hätte eigentlich Schaulaufen sein können, doch die Weltund Europameisterin kämpfte um jede Sekunde. Mit Erfolg. Auch dank ihrer 1390 Punkte gewann das deutsche Trio mit Schöneborn, Janine Kohlmann (16.) und Annika Schleu Silber in der Team-Wertung hinter Polen und vor Ungarn. (dpa) LANDESJUGENDSPIELE 2015 Montag, 6. Juli 2015 „Na, wer hat die schönste Medaille?“ Rohit Richter, Leevie Möhring und Fabrice Szakal (von links) vom KTV Chemnitz beim Vergleich. Das Objekt der Begierde: Die Medaillen der Landesjugendspiele. Freie Presse S5 Das Finale über 60 m Hürden weiblich gewann Helena Börner von der SG Adelsberg (rechts). Dabei lieferte sie sich mit Hanna Hunger (Dresdner SC) einen faires Duell. Basketball und Belantis Über 4000 Sportler und Sportlerinnen trotzten bei den Landesjugendspielen der Hitze, 2000 Medaillen wurden vergeben. Die Chemnitzer Basketballtalente jubelten über Gold. VON KNUT BERGER (TEXT) UND KRISTIN SCHMIDT (FOTOS) Die Dresdner Leichtathleten Erik Zirnstein (links) und Leonard Schmidt zeigten, wie man sich vor der Hitze schützen kann. LEIPZIG — Benjamin Höfer wird die Landesjugendspiele 2015 gleich in mehrfacher Hinsicht nicht vergessen. Denn der 11-Jährige erlebte in Leipzig seine Feuertaufe bei einer Basketball-Meisterschaft. Entsprechend aufgeregt war der Chemnitzer Junge vor dem ersten Spiel. Am Ende konnte sich der Neuling, der erst seit einem Vierteljahr bei der BV Chemnitz Basketball spielt, gemeinsam mit seinen Mannschaftskameraden von der „Niners academy“ über den Titel freuen. „Erst haben wir gearbeitet, dann gab es das Vergnügen.“ Geronimo Scharte Mendoza Basketballer Speerwerferin Elisa Halang vom TVL Freiberg setzte ihre ganze Kraft ein. Dabei waren die Bedingungen in der Wettkampfstätte alles andere als optimal. Während das Thermometer unter freiem Himmel an der 40Grad-Marke kratzte, herrschten in der Sporthalle Werte, die weit vom idealen Zustand entfernt waren. Vor dem scharfen Start zeigten sich die Chemnitzer Buben von der Wärme unbeeindruckt. Doch während des ersten Spiels gegen die Dresdner Auswahl schien es, als wären durch die Hitze nicht nur die Die Chemnitzer Basketballtalente von der BV Chemnitz, Geronimo Scharte Mendoza, Benjamin Höfer und Robin Elßner (von links), hatten richtig Spaß. Trikots nass, sondern auch die Sohlen der Sportschuhe klebrig geworden. Wenige Minuten nach dem Start holte deshalb Trainer Martin Schuster seine Schützlinge wieder vom Parkett, um ihnen während einer Auszeit noch einmal die Richtung zu geben. „Kurz darauf lief es dann aber wie erhofft. Denn unser erklärtes Ziel war es, als frisch gebackener Sachsenmeister auch den Titel bei den Landesjugendspielen zu holen“, sagte der Präsident der BV Chemnitz. Anschließend wurde sowohl Dresden als auch die Leipziger Vertretung klar bezwungen, damit stand Chemnitz auf dem Podest ganz oben. Ihren Beitrag zum Sieg leisteten auch Geronimo Scharte Mendoza sowie Robin Elßner. „Basketball ist cool, weil es ein Mannschaftssport ist, man dabei viele neue Freunde kennenlernt und im Gegensatz zum Schach oder Turnen auf der Spielfläche etwas zusammen erreichen kann“, meinte der 11-jährige Geronimo, der das Sportgymnasium Chemnitz besucht. Das es nach dem schweißreibenden Wettkampf dann noch in den Vergnügungspark Belantis ging, freute natürlich die jungen Sportler. „Erst haben wir gearbeitet, dann gab es das Vergnügen“, lachten die Sieger. Das sah auch Martin Schuster so. „Wir sind unserer Favoritenrolle gerecht geworden, sodass sich die Kinder ein paar Extrarunden mit der Achterbahn verdient haben“, meinte der Coach. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war auch bei Benjamin Höfer die letzte Anspannung des Tages verflogen. „Er hat tatsächlich heute sein allererstes Wettkampfspiel absolviert“, versicherte sein Trainer. Erstmals schmackhaft gemacht wurde ihm die Korbjagd in der Grundschule. „Ich habe dort mit Philipp Schuster, dem Sohn des Trainers, gelernt. Der sprach mich an, doch mal ins Training zu kommen“, erzählte Benjamin. Mit dem Landesmeistertitel in der Tasche dürfte es im künftig noch mehr Spaß machen, in der Truppe mitzumischen. Robin Elßner zählt in der Mannschaft hingegen schon fast zu den „alten Hasen“, denn er ist schon seit rund drei Jahren dabei. „Ich spielte bisher auch beim CSV Siegmar Fußball, doch Basketball fasziniert mich doch noch ein Stück mehr“, meinte der 12-Jährige. Er fand durch einen Basketball-Kurs, den BV-Nachwuchstrainer Rico Gottwald an seiner Schule hielt, zu dieser Sportart. Fast genauso fand auch Geronimo zur Nachwuchsabteilung der BV. Er hat sich schon heute ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. „Ich will einmal in der Basketball-Bundesliga spielen“, sprudelte es aus dem aufgeweckten Jungen heraus. Martin Schuster dürfte gegen einen solchen Plan nichts einzuwenden haben. „Wir haben es uns im Rahmen unserer konzentrierten Nachwuchsarbeit auf die Fahnen geschrieben, dass aus jedem Jahrgang ein oder zwei Spieler einmal in unserer 1. Mannschaft auflaufen“, meinte der Chef. Die Spieler des Jahrganges 2003/04 haben dafür eine ordentliche Grundlage gelegt, indem sie in Leipzig die sächsischen Landesjugendspiele 2015 gewonnen haben. ERGEBNISSE von den Landesjugendspielen mit den Medaillengewinnern der Region veröffentlicht „Freie Presse“ am Mittwoch. Auf der Tatami ging es heiß zur Sache: Judoka Emely Günzel (Rodewisch/links) im Duell mit Anne-Katrin Schmidl (Reichenbach/Boxdorf). Till Schädlich vom Kunstturnverein Chemnitz als stolzer Bezwinger des Pauschenpferds. Talente trotzen der extremen Hitze – Handball wird nachgeholt – Roleder zeichnet Sportler aus Durch die Hitzewelle kam es bei den Sparkassen-Landesjugendspielen zu Absagen von mehreren Sportarten, die aber zum Teil nachgeholt werden sollen. Badminton, Kanu, Handball, Hockey, Triathlon und Fußball wurden aus dem Programm gestrichen, die Wettkämpfe im Bowling und Taekwondo auf einen noch unbestimmten Termin verschoben. In eigens aufgestellten Wasserbehältern konnten sich die Leichtathleten kurz Abkühlung verschaffen. Dennoch waren rund 4300 Aktive in 32 Sportarten beim größten Sportfest des Nachwuchsleistungssports in Sachsen am Start. Der Mehrkampf der Leichtathleten wurde zum Beispiel zeitlich gestrafft, um die Sportler nicht zu lange der Sonne auszusetzen. „Wir mussten registrieren, dass einzelne Teilnehmer oder auch Vereinsabteilungen wegen dieser schwierigen Umstände nicht angereist sind“, sagte Organisationsleiter Wolfgang Schmidt. Steffen Fleischer, Chef der Handball-Kreisspielleitung Chemnitz, sagte zum Thema: „Der Verband hat im Sinne der Gesunderhaltung der Kinder richtig gehandelt.“ Der Chemnitzer Handballnachwuchs soll sich nun am ersten September-Wochenende mit der Konkurrenz aus Dresden und Leipzig messen. Viel Schweiß ließen auch die Chemnitzer Basketball-Mädchen, als Lohn gab es die Goldmedaille. „Der Erfolg ist umso höher einzuschätzen, da wir nur mit acht Spielerinnen antraten“, sagte Trainer Mario Steinbrück. „Trotz der grenzwertigen Bedingungen haben die Mädels ganz toll mitgezogen“, schätzte der Übungsleiter ein. Cindy Roleder, Botschafterin der Spiele, stattete den Wettbewerben im Tanzen, Wasserspringen, Schwimmen und in der Leichtathletik Besuche ab und war begeistert. Das Hürden-Ass übernahm Siegerehrungen, schrieb viele Autogramme und stand den Talenten Rede und Antwort. In der Leichtathletik trumpften Chemnitzer Hürden-Asse auf. Über 80 m lief Emilija Tomoski (LAC Erdgas Chemnitz/W 14) in 12,47 Sekunden als Erste ins Ziel. Eine Altersklasse höher teilten sich die beiden Vereinskolleginnen Annika Rennert und Lea-Sophie Klik (beide LAC Erdgas) das Gold zeitgleich in 11,92 Sekunden. (kbe/fp) Johanna Wilde (Stadtauswahl Chemnitz) schwimmt schon erfolgreich. S6 Freie Presse LOKALSPORT Montag, 6. Juli 2015 Triathleten trotzen an der Talsperre Pirk der Backofenhitze NACHRICHTEN LANDESJUGENDSPIELE Emilia Peikert wirft goldene Weite SYRAU/LEIPZIG — Die erste Medaille FOTO: PETER PEIKERT für die vogtländischen Leichtathleten hat am Samstag Emilia Peikert vom SC Syrau bei den Landes Jugend Spielen 2015 in Leipzig geholt. Die zwölfjährige Sportlerin sicherte sich die Goldmedaille mit einer sehr guten Serie von fünf Würfen über 40 m und der Siegerweite von 42 m. Damit warf sie einen Meter weiter als die Zweitplatzierte. Emilia Peikert blieb nur knapp unter ihrem Vogtlandrekord von 42,61 m, den sie am 9. Mai 2015 beim Friedrich-LudwigJahn Sportfest in Treuen aufstellt hat. Emilia bedauerte, dass die zwölfjährigen Mädchen in Leipzig noch keinen Speerwurf als Disziplin auf dem Programm haben. Bei den Regionalmeisterschaften in Rochlitz vor zwei Wochen verbesserte sie den Vogtlandrekord aus dem Jahr 2000 um 5,82 auf 29,64m. (pp) RINGEN Franz Richter holt Bronze in Serbien MARKNEUKIRCHEN — Bronze hat der Knapp 200 Starter haben sich gestern bei Temperaturen um die 35 Grad durch den 6. Pirker Triathlon gekämpft. Seriensieger Kai Schönbeck (Triathlon Team Vogtland) war einmal mehr schnellster Mann, Anke Schaarschmidt aus Annaberg die schnellste Frau. „Das war heute schon wahnsinnig extrem!“ VOGTLANDPOKAL Winfried Bahmann Triathlet PÖHL — Fehlender Wind sorgte am Wochenende dafür, dass der Vogtlandpokal der Segler auf der Talsperre Pöhl ausgefallen ist. „Bei einer Windstärke unter vier Knoten ist keine Wettfahrt möglich“, sagte Wettfahrtleiter Thomas Morgenstern von der SSG Reichenbach. Wenn doch einmal eine Brise blies, dann aus ständig wechselnden Richtungen. Deshalb brach er am Samstag nach drei Stunden den Wettbewerb ab. „Wir mussten bei der Hitze auch auf die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen Rücksicht nehmen.“ Gemeldet hatten 67 Boote. Einen Ersatz gibt es laut Morgenstern nicht. Das lasse der dichte Wettkampfkalender nicht zu. (lh) FUSSBALL Letzter Titel geht nach Kottengrün ELSTERBERG — Die G-Junioren des SV Kottengrün haben sich am Samstag in Elsterberg den letzten Kreismeistertitel des Vogtländischen FußballVerbandes in der Saison 2014/15 gesichert. Die Mannschaft entschied die Endrunde der besten acht von insgesamt 22 Mannschaften durch einen 2:1-Sieg im Finale gegen die SpVgg Neumark für sich. Platz 3 ging an die SpG Oelsnitz/Schöneck vor Reumtengrün/Schreiersgrün/ Dorfstadt, Wacker Plauen, VfB Pausa, Bau Weischlitz und dem VfB Auerbach. Den endgültigen Schlusspunkt der Saison setzte gestern die inoffizielle Vogtlandmeisterschaft der D-Junioren. Dabei gewann der VfB Auerbach das ebenfalls in Elsterberg ausgetragene Turnier vor dem VFC Plauen und der SpG Mylau/ Limbach. (tyg) VON RALF WENDLAND FALKENSTEIN — 95 Aktive haben am Freitagabend beim dritten Rennen der Stundenlaufserie mit Musik im Sport- und Freizeitpark Falkenstein den fast schon subtropischen Temperaturen getrotzt. Bei 30 Grad Celsius nahmen sie den Viertel- Halboder den Stundenlauf in Angriff. Nach der Hitzeschlacht war Gesamtleiter Reiner Milek vom Leichtathletik-Kreisverband zufrieden: „Wir sind froh, dass alles geklappt hat und wir keine medizinische Hilfe in Anspruch nehmen mussten.“ TALTITZ — Die Backofenhitze schien Markneukirchener Ringer Franz Richter am Wochenende beim Internationalen Refik Memisevic Brale Ringerturnier im serbischen Subotica gewonnen. Richter traf im ersten Duell auf den späteren Sieger Robert Ersek (Ungarn) und unterlag mit 4:6 Punkten. In der Hoffnungsrunde setzte sich der Vogtländer gegen Berkant Aktemir (Türkei) 4:3 durch und stand Mirco Lemaic im kleinen Finale um Bronze gegenüber. Das Duell gewann der Deutsche Meister aus Markneukirchen 3:1. Mit Kevin Drehmann (KSV Pausa) und Friedrich Fouda (76 kg/ASV Plauen) waren weitere Vogtländer am Start. Drehmann kam nach der Niederlage im kleinen Finale gegen den Polen Patryk Kaminski auf Rang 5. Fouda belegte nach seiner Auftaktniederlage Rang 12. (jöri) Wind lässt Segelboote im Stich Fabian Gering testet Form bei Stundenlauf – Holger Kaiser liegt derzeit vorn VON THOMAS GRÄF die in Sportlerkreisen als besonders leidensfähig bekannten Athleten nicht abzuschrecken. „Es sind zwar acht gemeldete Sportler nicht gekommen, dafür hatten wir rund 25 Nachmeldungen“, sagte Organisationschefin Mirjam Foltanyi vom LATV Plauen, die am Ende ein positives Fazit ziehen konnte. „Es haben zwar vier Leute aufgegeben, aber das ist normal. Und einen Sportler mussten wir leider disqualifizieren, weil er bei der Radstrecke nur eine statt der vorgegebenen zwei Runden gefahren ist.“ Trotz der Hitze habe es keine unliebsamen Zwischenfälle gegeben. „Wir möchten uns auch bei den Leuten bedanken, die, die durch unseren Wettkampf bedingten Einschränkungen hinnehmen mussten und viel Verständnis gezeigt haben. Und auch die Sportler sehen alle recht zufrieden aus, obwohl es heute selbst für gut trainierte Athleten sehr, sehr anstrengend war.“ Die Radstrecke war an diesem Tag die kraftraubendste der drei anstehenden Aufgaben. Nach 750 Meter Schwimmen in der Talsperre hatten die Extremsportler mit ihrem Drahtesel 20 Kilometer zu bewältigen. Dabei war zweimal der berüchtigte Planschwitzer Berg zu erklimmen. Zum Abschluss wartete ein Lauf über fünf Kilometer am Talsperrenufer, wo die erschöpften Akteure von den dortigen Campern immer wieder mit Wasserduschen erfrischt wurden. „Das war heute schon Spitzenläufer sorgen trotz Hitze für gute Zeiten Applaus und Erfrischungen gab es für die Athleten vom Publikum. FOTOS: HARALD SULSKI Ständig gefragt und immer auf dem Laufenden: Organisationschefin Mirjam Foltanyi. Philipp Dressel-Putz lag nach dem Schwimmen auf Rang 1 und gehörte zur Siegerstaffel der Männer. Der erste Brasilianer beim Pirker Triathlon: Fideles Moreira aus Belo Horizonte. wahnsinnig extrem“, sagte der für den SV Triebel angetretene Winfried Bahmann, der mit 59 Jahren schon zu den älteren Startern gehörte. „Da musste man sich seine Kräfte schon sehr gut einteilen. Ich persönlich habe es dieses Wochenende wohl etwas übertrieben, war am Freitag schon in Falkenstein beim Stundenlauf dabei. Ich habe halt immer noch das Bedürfnis, mich auszutesten.“ Lob verteilte Bahmann an die Organisatoren und die Zuschauer an der Strecke. „Bei mir sind zeitweise sogar einige Schönbrunner Fußballer nebenher gelaufen und haben mich angefeuert.“ Wie schon bei der Premiere im Vorjahr wurde der Staffelwettbewerb hervorragend angenommen. Waren es 2014 auf Anhieb 14 Staffeln, stürzten sich diesmal sogar 28 Teams, die die Strapazen zumeist zu dritt bewältigten, ins Abenteuer Triathlon. Darunter ein absoluter Exot: Zum in der Mannschafts-Gesamtwertung auf Rang 2 eingekomme- nen Team Fahrrad-Schmidt gehörte neben Silvio Schubert und Stephan Kühnel mit Fideles Moreira ein waschechter Brasilianer. „Wir haben uns bei einem Mountainbikerennen in Brasilien kennengelernt“, erzählt Stephan Kühnel. „Und ich konnte ihn für einen Aufenthalt in Deutschland begeistert.“ Mittlerweile studiert Moreira, der mal kurzzeitig bei den Plauener Fortuna-Fußballern mittrainierte, in Schmalkalden Ökonomie. „Also, die Deutschen sind definitiv fitter als wir Brasilianer“, staunte der 24-Jährige, der aus dem spätestens durch den deutschen 7:1-WMSieg gegen Brasilien bekannt gewordenen Belo Horizonte stammt. Der Südamerikaner übernahm den läuferischen Part im Trio und fühlte sich temperaturmäßig an seine Heimat erinnert. „Der Asphalt war sehr heiß, aber die Leute am Wegesrand waren unheimlich freundlich, haben uns mit Wasser abgekühlt und applaudiert. Einfach toll!“ DIE EINZELSIEGER Junioren: Erik Maul (Triathlonclub Leipzig), W 20: Lisa Gelfert (SV Schönheide), M 20: Maximilian Schörner (Gefrees), W 25: Mandy Krause (Post SV Lehrte), M 25: Marcel Stein (SG Adelsberg), W 30: Franziska Peters (SV Zwickau), M 30: Kai Schönbeck (Triathlon Team Vogtland), W 35: Anke Schaarschmidt (Sport Werk Annaberg), M 35: Marcus Lenk (Lenk Bau), W 40: Katrin Obermann (Wasserwacht Plauen), M 40: Thomas Czayka (SC Riesa Triathlon), M 45: Thomas Voigt (TSG Glauchau), W 50: Angela Frisch (ESV Lok Adorf), M 50: Falk Blechschmidt (SG Waldkirchen), W 55: Andrea Herold (Sachsen Werdau), M 55: André Giebler (Moritzburger TV), M 60: Volkmar Hildebrand (Pulsschlag Erzgebirge). M 65: Werner Müller (LATV Plauen), M 70: Heinz Bauer (LV Limbach), M 75: Werner Dutschke (SV Schönheide). DIE MANNSCHAFTSSIEGER Teams männlich: Duo DrePu (Philipp Dressel-Putz, Thomas Dressel). Teams weiblich: Die Nachtspitzen (Antje Keßler, Heike Dressel-Putz, Kathrin Hauffe). Teams gemischt: The Irons (Sandra Meckel, Holger Kaiser, Uwe Fischer). Neuer Stundenrekord Zwei Ausnahme-Athleten sorgten trotz des Hitzerennens für Top-Ergebnisse. Der Plauener Fabian Gering, der für den TV Wattenscheid startet, hat den zeitlich versetzt ausgetragenen Viertel- und Halbstundenlauf als Trainingseinheit genutzt (4700 m/8800 m). Der Deutsche Meister hat ein Ziel vor Augen: Es ist die U20-Europameisterschaft, die in zwei Wochen in Schweden über die Bühne. In Falkenstein ebenfalls am Start war Fabians langjähriger Trainingskamerad Sebastian Hendel vom LAV Reichenbach. Der WMund EM-Starter von 2014 hat mit 17.200 Metern einen neuen Rekord im Stundenlauf aufgestellt. Der 19-Jährige ist nach einer Verletzung derzeit im Aufbautraining. „Es geht jetzt darum, wieder in gute Form zu kommen für die Cross-Saison.“ Holger Kaiser liegt vorn Bei den Männern liegt in der Gesamtwertung der Stundenläufer Holger Kaiser vorn. Der Sportler vom LATV Plauen hat in Falkenstein 14.630 Meter zurückgelegt. „Es war einfach nur heiß und das hat sich bemerkbar gemacht. Das waren 500 Meter weniger, als unter normalen Bedingungen“, so der 46-jährige. Bei den Frauen führt beim Stundenlauf Annett Große vom VSC Klingenthal. Die 42-jährige Heilpädagogin, die 13.010 Meter geschafft hat, gibt zu: „So ein Stundenlauf kann zur Quälerei werden. Bei der Hitze war es schon schwierig.“ Dicht auf den Fersen ist ihr mit Sandra Meckel eine Sportlerin vom LATV Plauen. Sie lief 12.530 Meter. „Für das Wetter bin ich zufrieden mit dem Ergebnis.“ Zudem wollte sich die 44-jährige Triathletin nicht verausgaben, da sie am Sonntag bei der Challenge Roth zum zweiten Mal die Langdistanz bestreitet. VFC startet mit Sieg und Remis in die Vorbereitung Der Plauener Oberligist spielte am Samstag gegen Ranch. Die gestrige Partie gegen Weiden fand bereits am Vormittag statt. VON MIRKO MODES PLAUEN — Der VFC Plauen ist am Samstagabend erfolgreich ins neue Spieljahr gestartet. Beim 1. FC Ranch Plauen gewann der Oberligist vor 170 Zuschauern 7:0. Gestern spielte der VFC 0:0 gegen Bayernligist SpVgg Weiden. Die Partie wurde aufgrund der Hitze 11 Uhr angepfiffen. Der Plauener Kreisligist verlor vor zwei Jahren noch 13:0 gegen den VFC. Vorgestern zeigte man eine kämpferische Leistung mit dem Willen, die Niederlage in Grenzen zu halten. Schon nach neun Minuten klingelte es zum ersten Mal im Kasten der Neundorfer. Tommy Färber ergriff in zentraler Position die Initiative. Sein Schuss wurde unhaltbar für den starken Ranch-Keeper Tim Wille abgefälscht. Der Torwart konnte sich im Spielverlauf mehrfach auszeichnen und war im Verbund mit seiner vielbeinigen Abwehr Grundlage des akzeptablen Ergebnisses. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde gelang dem VFC durch Glasnovic der zweite Treffer. Zwar spielte der Favorit weiter lauffreudig und passsicher, doch gelang ihm bis zur Pause nur noch ein Tor durch Klemm. Nach dem Seitenwechsel zollten die Rancher der Hitze Tribut. Während bei der Heimelf nur drei Wechsler zur Verfügung standen, tauschte der VFC fast komplett aus. Zimmermann und Glasnovic erhöhten für den Oberligisten auf 5:0. Eigentore von S. Müller und T. Richter besiegelten die 0:7-Niederlage mit der sich die Ranch-Verantwortlichen durchaus zufrieden zeigten. Dies galt auch für den Trainer des VFC Plauen Ingo Walther: „Ich habe meiner Mannschaft nicht das Ziel gestellt, das Spiel zweistellig zu gewinnen. Nach den harten Trainingseinheiten sollten die Jungs einfach ein wenig Spaß haben und sich auf dem Spielfeld besser kennenlernen.“ Bei den Ranchern wirkte erst einer der acht Neuzugänge mit. Für den 18-jährigen Marcel Mayerl war das Match gegen den VFC Plauen ein besonderes Erlebnis. Zum Ehrentreffer reichte es für den Kreisligisten auch im zweiten Aufeinandertreffen nicht. Michael Leihkamms Schuss im ersten Spielabschnitt wurde vom VFC-Torhüter zur Ecke geklärt. Und in der Schlussphase stieg Christian Wien nach einem Eckball am höchsten, doch sein Kopfball strich knapp über die Latte. Beim Spiel gegen Bayernligist Beim 1. FC Ranch (rote Trikots) startete der VFC Plauen am Samstag in die neue Saison. FOTO: ELLEN LIEBNER Weiden liefen für den VFC die Probespieler Eric Merkel und Abijan Kamarai (beide Aue II) sowie Martin Simic (Chemnitzer FC II) auf. Gespielt wurden zweimal 40 Minuten. Der Gast hatte nach drei Minuten die erste Chance. Der Schuss ging übers Tor. Im weiteren Verlauf tat sich wenig. Chancen blieben Mangelware, das Spiel fand meist zwischen den Strafräumen statt. Nachdem Hegenbart einen Foulelfmeter für Weiden verschossen hat, ging es in die Pause. Der gleiche Spieler hatte auch in der zweiten Halbzeit die erste Chance. Sein Schuss aus 16 Metern ging aber übers Tor (60.). Kurz darauf köpfte Färber über das Gästetor (65.) – die erste VFC-Chance nach der Pause. In der 75. Minute dann die nächste Großchance für Weiden: Riesler trifft freistehend das Plauener Tor aus zehn Metern nicht. Danach gab es die erste Trinkpause. Beide Mannschaften waren bemüht, die Gäste vor allem in den letzten 20 Minuten das etwas bessere Team. (mit tho) KIND & KEGEL Freie Presse Montag, 6. Juli 2015 Seite A1 Die besten Spiele des Jahres NACHRICHTEN ERNÄHRUNG Baby zwickt – bald feste Nahrung Wenn ein Baby zahnt, bedeutet das keinesfalls das Ende des Stillens. Mütter könnten ihr Kind auch mit ersten Zähnchen ganz normal weiter stillen, heißt es in der Zeitschrift „Junge Familie“ (Ausgabe 03/2015). Zwickt das Baby aber in die Brustwarzen und saugt nur noch wenig, könnte das ein Zeichen sein: Es wird neugierig auf festere Nahrung. Möchte das Baby während des Zahnens etwas zum Beißen, eignen sich Beißringe ohne Weichmacher, Phthalat und PVC. (dpa) RE ISE Kinder auch ohne Medien beschäftigen Für viele Familien sind Smartphones, Tablets und andere Geräte als Spielzeug auf Autofahrten nicht mehr wegzudenken. Kinder sollten sich aber nicht die ganze Zeit damit beschäftigen, so die Initiative „Schau hin – Was dein Kind mit Medien macht“. Ein pausenloser Einsatz der Geräte überfordere sie. Besser ist es, mit der Familie den Klassiker „Ich packe meinen Koffer“ zu spielen oder gemeinsam Geschichten zu erfinden. Wenn man moderne Medien nutzen möchte, so sind kindgerechte Infos zum Reiseziel empfehlenswert. (dpa) URLAUB Vater und Kind allein auf Tour Väter sollten mit ihren Kindern auch mal etwas exklusiv – ohne die Mutter – unternehmen. Das empfiehlt Volker Baisch in einem Interview der Zeitschrift „Nido“ (Ausgabe Juli 2015). Gut seien beispielsweise Vater-Kind-Urlaube: „Allein mit dem Kind wegfahren, einmal im Jahr eine Fahrradtour, so etwas empfehle ich sehr.“ Das gilt vor allem für etwas ältere Kinder, sagt Baisch, der Väter zu alltagspraktischen Fragen berät. Je jünger der Sohn oder die Tochter sei, desto mehr Zeit sollten Väter investieren. (dpa) GESUNDHEIT Op-Eingriff bei kranken Mandeln Haben Kinder Schlafstörungen und sind tagsüber oft müde, können dahinter krankhaft vergrößerte Mandeln stecken. Darauf weist der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte hin. Anzeichen sind häufiges Atmen durch den Mund oder Schnarchgeräusche. Um das Problem in den Griff zu bekommen, kann ein operativer Eingriff sinnvoll sein. (dpa) A N ZE I G E "" ((( ( ( $# #-# . +#( Fernsehen Die Ukraine als zerrissenes Land zeigen zwei Filme in der ARD. Seite A 3 % ( 0'(-2 '& $5& )& /5$ $ ' "' "" 0' $5 '3(! /$55 " " 3639624-10-1 Aus über 200 Neuheiten wurden je drei Familienund Kenner-Spiele für zwei Preise nominiert. Wir stellen sie vor. VON TANJA LIEBMANN Gibt es das perfekte Spiel? Nein, sagt Tom Felber. Kein Spiel könne allen Ansprüchen, Vorlieben, Gruppensituationen und vor allem auch Erfahrungen der Spieler genügen, so der Vorsitzende des Vereins „Spiel des Jahres“. Dennoch stellen er und acht weitere Jurymitglieder sich jedes Jahr der Aufgabe, aus 200 bis 300 Neuheiten die „Perlen“ herauszufischen. Fast neun Monate lang haben sie getestet, getestet und nochmals getestet. Nun steht ihre Auswahl fest. In der Kategorie „Spiel des Jahres“ für Familien haben die Juroren „The Game“, „Machi Koro“ und „Colt Express“ nominiert. Sind die Regeln leicht verständlich und vollständig? Ist die Idee spannend, lustig oder irgendwie auffallend? Sind Grafik und Material besonders oder zumindest ordentlich? Diese Fragen hat sich die Jury – alles unabhängige und ehrenamtlich tätige Journalisten – auch beim Prüfen der Neuheiten in der Kategorie „Kennerspiel des Jahres“ für Vielspieler gestellt. Nominiert sind hier die Spiele „Broom Service“, „Orléans“ und „Elysium“. Eine weitere, auf Kinderspiele spezialisierte Jurygruppe, hatte bereits Anfang Juni „Spinderella“ zum „Kinderspiel des Jahres“ gekürt – ein spannendes und dreidimensionales Laufspiel. Bei Brett- oder Gesellschaftsspielen lernen Kinder: Es gibt eine bestimmte Reihenfolge, ich kann nicht ziehen, wann ich Lust habe. Bevor moregn die Sieger bekanntgeben werden, stellen wir hier vorab die Nominierten vor: DIE AUTORIN ist Mitglied der Jury. Gar nicht altmodisch: Gesellschaftsspiele machen Spaß und trainieren, sich an Regeln zu halten. FOTO: MAURITIUS IMAGE Nominiert in der Kategorie Spiel des Jahres Das Spiel besiegen Gemeinsam gegen das Spiel – ganz nach diesem Motto fiebern bei „The Game“ alle dem Ende entgegen. Werden wir es schaffen, alle 98 Zahlenkarten abzulegen? Zwei Stapel beginnen mit dem Wert Eins, zwei Stapel beginnen mit dem Wert hundert. Auf die Einserstapel dürfen nur höhere, auf den Hunderterstapel nur niedrigere Kartenwerte gelegt werden. Wer dran ist, muss mindestens zwei Karten ablegen und Karten auf die Hand nachziehen. Zwar dürfen sich die Spieler Hinweise geben und mit einem Trick Rückwärts-Schritte machen. Dennoch ist es mehr als schwierig, alle Karten loszuwerden. Fazit: Reizvoll, spannend, simpel. Bau dir deine Stadt Bei „Machi Koro“ haben Strategen nicht wirklich gute Karten, denn alle Wege, die zum Sieg führen, haben mit Glück zu tun. Sich zu entscheiden, ob man einen Bauernhof, eine Bäckerei, ein Bürohaus oder sonst etwas kauft, ist das eine. Danach so zu würfeln, dass das Gekaufte auch Ertrag bringt, ist das andere. Je nach Würfelergebnis müssen Pechvögel sogar Geld abgeben. Da es bei dem Spiel darum geht, vier Großprojekte zu aktivieren, und dies nur mit ausreichend Münzen möglich ist, sind Pleitewürfe für die Spieler bitter. Wer Abwechslung ins Spiel bringen möchte, greift zur Regelvariante. Fazit: Ein einfaches und kurzweiliges Glücksspiel. Auf Jagd nach Moneten Überfall im Wilden Westen. Ganoven hangeln sich von Waggon zu Waggon, schießen, flüchten, kämpfen und haben nur ein Ziel: Am Ende mit der größten Menge an Geld – und damit als Sieger dazustehen. Besonders an „Colt Express“ ist, dass die Spieler mit ihren Ganovenfiguren in einem dreidimensionalen Zug agieren und ihr Tun vorausplanen. Sprich: Befinden sich die Spieler in einer Runde mit beispielsweise vier Spielzügen, müssen sie der Reihe nach und vier Mal je eine Aktionskarten ablegen. Am Ende wird der Stapel umgedreht und man darf gespannt sein, welche Duelle sich ergeben. Fazit: Spannend, witzig, extravagant. „The Game“ von Steffen Benndorf, Nürnberger-Spielkarten-Verlag. 1 bis 5 Spieler ab 8 Jahren, ca. 20 Minuten, ca. 8 Euro. „Machi Koro“ von Masao Suganuma, erschienen bei Kosmos. 2 bis 4 Spieler ab 8 Jahren, ca. 30 Minuten, ca. 13 Euro. „Colt-Express“ von Christophe Raimbault, erschienen bei Ludonaute. 2 bis 6 Spieler ab 10 Jahren, ca. 40 Minuten, ca. 30 Euro. Langeweile ist tabu Welch eine gelungene Schachtel. Bei „Elysium“ haben Karten, Plättchen und Säulen kaum eine Chance, durcheinander zu geraten. Die Ordnung in der Box ist das eine, die Genialität des Spielprinzips ist das andere, was diese Neuheit zu einem Highlight für Strategiespieler werden lässt. Die Fragen, die sich ihnen stellen, sind vielfältig. Welche Karte nehme ich am besten aus der Auslage? Welche Säule gebe ich dafür ab? Wann lasse ich eine Karte ins Elysium wandern? Was machen zudem meine Mitspieler und wie kann ich mich am besten darauf einstellen? Gelungen ist, dass die Spieler je Partie nur fünf von acht toll illustrierten Kartensets nutzen. Kombinationsmöglichkeiten gibt es also viele. Fazit: Ein absolut gelungenes Spiel, das nie langweilig wird. Mutig oder feige? Hellsehen müsste man können. Dann wäre einem der Sieg bei „Broom Service“ garantiert. Entscheidend ist hier nämlich, gut einschätzen zu können, welche Spielzüge die Mitspieler planen. Wollen sie etwa eine Waldhexe, einen Taldruiden oder einen Kräutersammler einsetzen? Oder sind ihnen das Wegzaubern von Wolken und andere Aktionen wichtig? Wer dran ist, wählt eine Karte und spielt sie „mutig“ oder „feige“ aus. Mutige Aktionen sind lohnenswerter, aber riskanter, da andere Spieler diese Karte ebenfalls ausspielen und einem damit den Lohn wegschnappen können. Die feigen Aktionen bringen weniger, aber eine Belohnung gibt es auf jeden Fall. Was also tun? Varianten machen das Spiel noch interessanter. Fazit: Ein spannendes Stichspiel mit Ärgerpotenzial. „Elysium“ von Brett J. Gilbert und Matthew Dunstan, erschienen bei Space Cowboys. 2 bis 4 Spieler ab 14 Jahren, ca. 60 Minuten, ca. 50 Euro. „Broom Service“ von Andreas Pelikan und Alexander Pfister, Ravensburger - alea. 2 bis 5 Spieler ab 10 Jahren, ca. 75 Minuten, ca. 40 Euro. Nominiert in der Kategorie Spiel des Jahres Hoher Wiederspiel-Reiz Viele Wege führen zum Sieg. Das gilt bei „Orléans“ besonders. Die Spieler versuchen, im mittelalterlichen Frankreich ihre Gefolgsleute möglichst clever zu platzieren. Je nach Platzierung können weitere Gefolgsleute angeworben oder Aktionen – etwa der Bau von Siegpunkte bringenden Handelskontoren – ausgeführt werden. Interessant ist, dass die Gefolgsleute eher zufällig zum Einsatz kommen. Jeder Spieler hat nämlich einen Sack mit Gefolgsleuten. Wer Pech hat, zieht später diejenigen Mannen, die er eigentlich gar nicht gebrauchen kann. Da noch weitere Plättchen zufällig gezogen werden, ist bei „Orléans“ eine ordentliche Portion Glück im Spiel. Dennoch können Strategen planen und taktieren. Fazit: Die vielen Aktionsmöglichkeiten reizen zu immer neuen Partien. „Orléans“ von Reiner Stockhausen, erschienen bei dlp games. 2 bis 4 Spieler ab 12 Jahren, ca. 90 Minuten, ca. 50 Euro. B in ich kleinlich und intolerant, ein Spießer vielleicht? Es ist so: Dort, wo ich wohne, kleben Zettel an den Türen. Nehmen wir das Wohnzimmer, das ist ein Reiz-Beispiel, Sie wissen schon, die gute Stube. Ein Klebestreifen hält ein weißes Blatt an der Tür, auf das mein Sohn ein blaues Zelt gemalt hat. Über dem Zelt steht „Zirkus“, er kann ja bisschen schreiben jetzt. Ich war beleidigt. Unser Wohnzimmer ein Zirkus, und wir Eltern sind in den Augen unserer Kinder die Affen-Nummer. Sie glotzen uns an und finden alles komisch, was wir tun, obwohl wir überhaupt nicht blöd sind. Sie glotzen uns an, weil wir Dinge wie Salat essen und ihre Chipskrümel aus den Sofaritzen saugen. Und sie glotzen, weil wir die Süßigkeiten ganz oben in den Küchenschrank stopfen, statt sie an einen unkompliziert zu erreichenden Platz zu legen. Das ist ja auch ko- UNTER UNS Die Affen-Nummer MANUELA MÜLLER LEBT IN EINER ZETTEL-WIRTSCHAFT [email protected] misch, aus einer gewissen Perspektive. Wir Eltern machen uns im heimischen Familienzirkus gerne mal zum Affen. Aber das Zettel-an-die-Tür-Kleben scheint tief drin zu stecken in uns Menschen. Denken Sie an die Briefchen für den Paketboten! Vor ein paar Jahren beschäftigte sich ein bayerisches Amtsgericht mit solchen Zettelchen, weil eine Frau ihrer Nachbarin einen Brief an die Tür geklebt hatte. Die Frau wollte, dass sich die Nachbarin nachts gefälligst nicht mehr prügelt. Die prügelnde Nachbarin reagierte verschnupft, klagte und bekam recht. Das Gericht sah den Zettel als Beleidigung. Mein Sohn (7) betonte, keine Hintergedanken auszubrüten. Das Bild habe er mit seinem Cousin gemalt, und wenn sie sich das nächste Mal sehen, wollen sie Zirkus spielen. Praktischerweise in unserem Wohnzimmer, weil er in seinem Zimmer sonst erst aufräumen müsste. Das Blatt sei das Werbeplakat, damit wir schon mal Geld für den Eintritt sparen können. Ich sagte ihm, dass er seine Zettel in seinem Zimmer aufhängen soll. Da erklärte mein Sohn, er wohne auch hier, das sei nur Pa- pier, und selbst sein Cousin dürfe das, obwohl der Cousin eine strengere Mutter habe als ich es sei. Er kann so unschuldig gucken, mein Sohn. Also gab ich mich großzügig und unspießig und ließ den Zettel hängen. Ist der Junge spießig? An der Tür zu seinem Zimmer klebt eine Liste, in die man sich vor jedem Besuch eintragen muss. Daneben ein Blatt mit einem durchgestrichenen Strichmann-Mädchen, über dem der Name seiner kleinen Schwester steht. Sie klagt, aber noch nicht vor Gericht. Ich habe nun auch ein Blatt gemalt und ans Sofa geklebt. Es zeigt zwei rosa Schweinchen mit braunen Flecken. Durchgestrichen. DIESEN BEITRAG können Sie auch anhören, wenn Sie diesen Code mit einem Smartphone scannen. » www.freiepresse.de/unteruns GESUNDHEIT Nach Hundebiss immer zum Arzt Bisswunden würden oft verharmlost, sagt Prof. Karin Rothe von der Klinik für Kinderchirurgie der Berliner Charité. Besonders wenn ein Kind von einem Hund verletzt wurde, muss die Wunde einem Arzt gezeigt werden. Ganz wichtig ist die Frage: Ist der Gebissene gegen Tetanus geimpft? Der Hundehalter sollte über Impfungen des Tieres Auskunft geben, damit der Arzt mögliche Infektionen beim Betroffenen prüfen kann. Bei Bisswunden besteht immer auch eine Infektionsgefahr. Riskant sind Verletzungen an den Händen, über Gelenken und bei Patienten mit Vorerkrankungen. Der Betroffene selbst kann die Wunde nur versorgen, indem er sie sauber abdeckt. (dpa) A2 Freie Presse ROMAN & RÄTSEL I st der verrückt geworden?“, rief sie. „Das ist Gregorij. Wie ist der so schnell hierhergekommen? Wir müssen ihn mitnehmen.“ „Muss das wirklich sein?“ Tatjana nickte: „Sein Sohn ist irgendwo da oben.“ „Sein Sohn?“ „Ja, Maxim. Es kann nur Gregorijs Sohn … mein Neffe sein.“ Nicolas schüttelte den Kopf: „Dieser Maxim ist der Sohn deines Bruders? Warum erfahre ich das erst jetzt?“ „Halbbruders“, verbesserte sie ihn. „Hätte das etwas geändert? Mir ist es auch erst klargeworden, als Woletzkis Söhne seinen Namen erwähnt haben. Den gibt es nicht so häufig, und Maxim geht mit Woletzkis Ältestem, Marcel heißt er, glaube ich, aufs Alpeninternat. Darüber hatten wir während meiner Vernissage kurz gesprochen.“ Der Helikopter berührte wieder den Boden und wirbelte den pulvrigen Schnee auf. Rundherum wurde es so weiß, dass die Umrisse von Tatjanas Bruder verschwammen. Nico- ! +"%%)(" $ -?L V5LBFM5D TDQ5L 45D L?1=Q?<5D !?D> M5D4TD<5D ?656B +0; N8 OGC OB5 5>6H6 .C3<6 QOH1LQ@>3< E8R OGC ,G@0O2H;6@5 OBL6G 0@@6B .C3<6BL6>@B6<A6GB $(*,&!*.’)+4 =7Z BYbG@Y@ 1b=d@Z^H 7BYIK7 ’ Großwildjagd © 2014 Knaur Taschenbuch Verlag – Folge 64 las öffnete die Tür einen Spaltbreit, während die Rotorblätter weiterdrehten. In geduckter Haltung tauchte Gregorij plötzlich aus der weißen Schneewolke am Einstieg auf. Er ignorierte Nicolas’ entgegengestreckte Hand, fasste in die Türöffnung und hievte sich in das Cockpit. Nico- *aYPY^ ’7B@NH IM 4PE^H Z^7=^ IN L7N=KY@IZ EeS^@N T‘ 5QY^@YU TBY7NfVU ! .#&&="’+$#& 4 Y HR N6 O SS SN SR IY3:Y "ODLT8 /TM 45C 45TQ> M1=5D #5MQD5QX3 CF0?B 45TQB?1= Q5TL5LJ ! % $ " 9KV; ,I^^@LH c@YH @aYPS8@Y EL@I:G@ 2I@YH SYP=aK^ IN =@Y -8G@ cPN< Z@I^LI:G %Y7E@H dPY^ 9@ZI^fH 7Nf@IH E@N=@Z %bYdPY^ I^7LV Y^IK@L )T4FAT B5?1=Q #( ## #’ +7a9H 97aM $ % " ’ % # $ " ! & & $ # # ’ " ’ ! % " & & $ % ! ! # ’ !@G@LBZH G7aZ NI:G^ 9@7:G^@^< d@EE@H Z:GP9@N @IN@N c@YdIYY^ !Y7N= 9@K8MSH B@N P9@Y@Y 07aMH 79Z:GLaZZ 1:GI@N@NH Z^Y7NE 9KV; ,@M9@Y PB /7YH LI7M@N^ #PSS@LH Z^@YN IM W/@YZ@aZX cPN E@H N7NN^@Y 6@I^ 7N 8YM@LH LPZ@Z< KN7SS@Z .9@Y^@IL 9KV; -@9@NH Z^@LL@ NK@YH dIN=@ %Y7a@NH N7M@ TL7^V; *QNIEINU 2@NNIZH ZSI@L fa fd@I^ %PY^Z@^H faNEZH BPLE@ G@ILIE@Y 1^I@Y =@Y 7L^@N EeS^@Y 0@IB@N< *@^^@NH ELI@=@Y !I9LIPH ^G@KZH Y7aM #( & % " % 2@IL =@Y 1^aN=@ # & ’ $ $ & # & ’ ! % 4PYN7M@ =V IYIZ:G@N a^PYZ !@:K@^^ > ’ ! % c@Y7L^@^; ^@L@EY7H BI@Y@N & $ # % ! % ! # ’ BY7NfV 1:GYIB^H Z^@LL@Y > ROAg ’ $ % ’ " & & " ’ ! 6d7NE< -P^d@NH =IEK@I^ aNE@H 9aN=@N #Y7M7 cPN &V ’7aS^M7NN > ROD\ NI:G^ E@NI@FH 97Y@ /BL7Nf@ 1:GL@NH =@YH Z:GYI^^ # ’ $ & " ’ ! % )1=W?5L?<A5?Q2 C?QQ5B GP:G P=V d@I^ G@YcPYH Z^@G@N -7M@ 2YPJ7Z 9@I ’PM@Y " $ $ # O9DHOB; PCA R:FRIFNRE84 0 1/2.. ’ % 1 2 #/ ,+ % / # + 0 0 ) # / +/ 1 2 1 2 ’ 1- 2 * 0)#/ !&# )/1 &2"0-, # , 2,1 #, "#. 1 , +# 1 #-/ ’ 1 -+ / 2 1 # / +# ’ # / 2,!#/1 ’ , 2 0 #4 / " /#,,0 1 1 /# # ’ ,-#"# )-*-0 0 * )-,0-* # /# ’ ,&# ’ 1 ’ - 1 4# ’ * - $ # , & # ’ * /02/ " 0 # /& ’ , 0 # ’ 1 6 * 3 ’ ’ ,0 # / 1 # --) $ % * 0&-. # 1/# ’ ++ # & 2 0 0 # ’ , . # / * # " # / ’ #/ # / * 0 # # !#21 2" ’ ,# 2 ,#2 #2%* #, *2!& .21 1 ’ 3 1!0 + ’ 0 1 # # 1 42 0 1 # / % # / , . ’ ) / 1 # , 0-/ 1 . 1 #+. * # / ’ 1 * -/1 !# /) ’ ’ *+#,2 * , ’ -, * ’ ,# & / 0 % / # ) 1 - / , ( " # +#+- 1 ’ # ) 0 # / , # # , ) 1 #+,- 1 # ’ ,0 , # 2 2 * + " # , , % # ++ ’ ’ /# * !& ’ -/, ! )-0 #, , 1 &#+ * ’ , -!& # 0 % # , 1 2 / 1 # * # 5 +- , / ’ . 0 0 1 #,-0 # ’ /-, ’ # 3 ’ -0 1 / ’ ,%/ ’ " /2#!)#, 2, ’ $ +- 0 & - , - / / " - / , CB=BJD 0H7<?HE78;8E $&&&%" !& % " $ 1:GdaNE $SP:G@ ! %7KaLH ^8^Zc@YH d7L^aNE 8EeS^V *QNIEIN TRDV )GV cV "GYVU & aN^@YH dbYBIE 4@Y79H Y@=aNE T@NELVU ! 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" NH ZSY7:G@ 6I@Y@Y@I /GILPZV; -I:G^H dIZZ@N " & ’ % 0@LIEIPNZH dIZZ@NH Z:G7B^L@H YIN N@E7^Ic E@L7=@H N@Z 2@ILH :G@N BYbG@Y@ 6aNB^< (NNaNE % $ ! # I^7LV %Y7a@NH N7M@ BYfV %7Y9H B@YNZ@GH ZeZ^@M T*dVU L7^V; =7Z IZ^ T‘ 5VU 7YPH M7^IZ:G@ 1:G8aM@ T&7Z^YVU # ! EYI@:GV 07:G@H EQ^^IN YaZZIH Z:G@Y #I:G^@Y > RAC‘ &@LI@9^@ =@Z Z8:GZV *aYBbYZ^@N RCg ,IPV KM @N^H B@YN^@Y 1^@YN Fortsetzung folgt ?5 ./=B5D VFD H 0?M E M?D4 MF 5?DXTQL/<5D3 4/MM M?1= @545 4?5M5L D5TD ./=B5D DTL 5?DC/B ?D 5?D5C ’5TD5L0BF1A3 DTL 5?DC/B /T8 45L %FL?> XFDQ/B5D TD4 DTL 5?DC/B /T8 45L ,5LQ?A/B5D 059D45QK " ’ & GQ:GZ^@Z 1SI@L IM 1K7^ EYI@H :GIZ:G@Y 17E@NH G@L= # E@B7LLH Zb:G^IE QZ^@YYV 1:G7aH ZSI@L@Y T*7YLGVU > M^ZH ^Y7:G^ 1:GQNH G@I^ZH SBL@E@ +8aZ@@I # $ #I@NZ^H Z^@LL@< M^ 0I@M@NH d@YK =@Y 6aE^I@Y@ %LaZZ faY .IZ@ 1^77^ =@Y 31 & % ’ ! " $INH Z:GNI^^ #’ 1^7=^ IM *^V 1PLPH ^GaYN 1:GPNH KPZ^ ## ! 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Der Hubschrauber geriet einen Moment lang ins Trudeln, nach einigen Sekunden stabilisierten sie sich aber und gewannen wieder an Höhe. „Wie willst du Maxim da finden, das ganze Unternehmen ist doch völlig aussichtslos!“ Gregorij zeigte auf die weiße Wand aus Wolken und Nebel, in die sie eintauchten. „FLIR“, rief Tatjana. „Was heißt das?“ „Ich dachte, du bist ein Technikfreak.“ „Dafür habe ich meine Leute.“ Tatjana schüttelte den Kopf. „ForwardLookingInfraRed! Eine Wärmebildkamera. Sie ist an den Kufen montiert, und hier vorne ist ein Bildschirm, auf den wird die Aufnahme projiziert … siehst du? Da …“ Sie deutete auf einen kleinen Monitor im Armaturenbrett, der im Moment allerdings nur weiß war. „Damit haben wir die anderen vier Kinder jedenfalls ziemlich schnell gefunden. Das Problem ist nur …“ Der Hubschrauber wurde wieder abrupt nach unten gedrückt, und Tatjana steuerte dagegen an. Gregorij zog hörbar Luft zwischen den Zähnen ein. „Was ist das Problem?“, fragte er, nachdem sie wieder stabil zu sein schienen. )*&#* # ! " % % ’ & $ # " # ’ & ! $ $ % & ! % " " & ’ ’ # $ ! aEZV; Z:GY@I@N< L8YM@N " 9KV; 9@f7GL^ aYZ8:GH LI:G< 9@EYbNH =@N= E@Z@LH LIE@ 4@Y7NH Z^7L^aNE $ % ! " ’ # & $ & " ! ’ % ’ # " ! & # $ % cPM #7:G 9@EY@Nf^@ P9V ’7aZd7N= %L7:GZ NaY E@=7:G^ $ZKPY^@ re Unterhaltung unterbreche, Gregorij, … ich darf Sie doch so nennen?“, schaltete er sich ein. Die Geschwister waren augenblicklich stumm und sahen Nicolas an. Er registrierte, wie Gregorij seinen eisernen Griff an Tatjanas Schulter lockerte. „Mir scheint, es wäre womöglich im Moment zielführender, wenn wir uns auf die Suche nach den Verschollenen machen würden und uns … vor allem … auf das Navigieren konzentrieren würden, statt zu streiten.“ Es entstand eine Pause. Man konnte sehen, wie es in Gregorij arbeitete. Tatjana hatte sich bereits wieder in die souveräne, konzentrierte Pilotin verwandelt, als die sie sich bei ihren vorherigen Flügen erwiesen hatte. Sie tauchten in die &YQNH L7N=H Y7a9H BIZ:G 2I@YH MaN= 1I^fSL7^fH EYaSS@ IN =@Y !7GN 9KV =@Z 31H &@G@IMH =I@NZ^@Z ’ ! " & # ’ $ ! % " 6@I:G@N 1:GIMSB< BbY 3NY@:G^ 2@Y9IaM /YbBLINE[ 1:GaLH 79E8NE@Y !@G8L^@Y # & $ % ! .#&& ) -’% EGCELFNRE84 & las zog die Glastür zu, und sofort hob der Helikopter erneut ab. Gregorij nahm auf einem der hinteren Sitze Platz und setzte sich die Kopfhörer auf. Dann beugte er sich nach vorne und legte Tatjana die rechte Hand auf die Schulter. Sofort begann er in Russisch auf sie einzureden. Seine Hand auf Tatjanas Schulter krallte sich zusammen, während sie immer lauter und hektischer wurde. Nicolas wusste nicht, ob er eingreifen sollte. Schließlich steuerte die Frau neben ihm den Hubschrauber, in dem sie alle drei saßen. Jetzt bewegten sie sich noch unterhalb der Wolken und flogen mit Sicht. Doch jeden Moment würde sich das ändern … „Entschuldigen Sie, wenn ich Ih- $’)*%! % ]C l‹¥yz'£~x}A e£v‹z¥ R EM I7 J NN NI NM # Katharina Sulzbach ’5DD5D )?5 4?5 &GMTD< TD4 ?=L5 4L5MM5K *5?BD/=C5M1=BTMM ?MQ =5TQ5 TC S; +=LK ?5 $5W?DD5L W5L45D M1=L?8QB?1= 05D/1=L?1=> Q?<QK 5L (51=QMW5< ?MQ /TM<5M1=BFMM5DK -?L WUDM1=5D V?5B $BU1A7 -5DD )?5 4/M &GMTD<MWFLQ =5L/TM<58TD> 45D =/05D3 LT85D )?5 5?D8/1= /D TDQ5L Montag, 6. Juli 2015 ’ & " " # # % ! " $ ’ & ! # )1=W?5L?<A5?Q2 M1=W5L " $ FERNSEHEN & RADIO Montag, 6. Juli 2015 IM RADIO HÖRSPIEL Vereint im Alkohol Hannah Luckraft ist Schottin, 36, kinderlos und Alkoholikerin. Als sie den Zahnarzt Robert Gardener kennenlernt, verheiratet, eine Tochter und ebenfalls Trinker, experimentieren sie zwar mit Abstinenzphasen, doch ohne die Weihen der Spirituosen verliert das Leben jeden Glanz. Alison Louise Kennedy, geboren 1965 im schottischen Dundee, gehört zu den meistbeachteten Gegenwartsautorinnen in Großbritannien und gewann mehrere Preise. Ihr Roman „Paradies“ erschien 2005 und erzählt die Geschichte einer unheilvollen Verbindung. Um dem Krankenhaus zu entgehen – Hannah ist gefallen und hat sich das Gesicht aufgeschlagen –, sucht sie Unterschlupf in der Familie ihres Bruders, der Arzt ist. Er bringt sie zur Entziehung in die Clear Spring Clinic im Westen Kanadas. Nach acht Tagen scheinbar gutwilligen Patientendaseins, gelingt es ihr, sich Geld zu beschaffen und zu fliehen; sie kehrt auf dem Umweg über Budapest nach London zurück. Immer ist sie sich wie im Paradies vorgekommen, wenn sie durch eine pittoreske Landschaft fuhr, die Haut ihres Geliebten spürte oder den Whiskey auf ihrer Zunge. Doch nie war dieser Zustand von Dauer, das Paradies und die Hölle liegen dicht beieinander. (fp) MDR FIGARO 22 UHR Freie Presse Zerrissene Ukraine Schwanger ohne Sex? Das geht! Die Ukraine aus unterschiedlichen Perspektiven zeigen zwei Filme in der ARD, die hintereinander ausgestrahlt werden – ein Reisebericht und eine Dokumentation. US-Serie „Jane the Virgin“ als Deutschlandpremiere als Ziel die allgemeine Erkenntnis verfolgt: Nichts, was in der Ukraine geschieht, kann derzeit für bare Münze genommen werden. An dieser erwünschten internationalen Einschätzung arbeiten russische und ukrainische Medienexperten unablässig. Atai, die immer wieder von Kämpfen in der Ostukraine oder vom Konflikt um die mittlerweile abgespaltenen Krim berichtete, reiste für ihren Film durch die Ukraine auf der Suche nach journalistisch nachprüfbarer Wahrheit. Seit Beginn der Kämpfe vor anderthalb Jahren sind fast eine Million Menschen zu Flüchtlingen im eigenen Land geworden. Die genaue Zahl der Toten kennt niemand. Immerhin - das ganze Ausmaß der Zerstörung wird deutlich, wenn Atai in ihrem 45 Minuten langen Film das Land durchquert. Im umkämpften Osten wehen mittlerweile die Flaggen der Volksrepubliken Donezk und Luhansk. Noch immer sind der Staat und sein Apparat korrupt, Oligarchen stellen in vielen Landesteilen eine einflussreiche Schattenregierung. Wo der Glaube an die Obrigkeit versagt, hilft sich die Bevölkerung so weit es geht selbst. Manche dieser Menschen brachte Golineh Atai dazu, ihre Geschichte vor der Kamera zu erzählen. „Zerrissene Ukraine“ zieht eine Bilanz des Konfliktes in der rund 46 Millionen Menschen Einwohner zählenden Ukraine. Einem Staat, der übersetzt – nomen est omen – „Grenzland“ bedeutet. Wie es zu einem Konflikt dieses Ausmaßes im zwischen der EU und Russland eingeklemmten Land kam, erläutert der zweite Film „Ukraine – Grenzland zwischen Ost und West“ (23.45 Uhr). Der Beitrag aus der Redaktion „Geschichte im Ersten“ erklärt die tiefe Spaltung zwischen dem Westen des Landes, wo man Ukrainisch spricht und sich dem demokratischen Europa verbunden fühlt, und dem Osten, der sich als „Brudervolk“ Russlands begreift. Wissenschaftler wie Osteuropahistoriker Jochen Hellbeck und der Ukrainer Andriy Portnov (HU Berlin) versuchen aufzuzeigen, welche Besonderheiten die ukrainische Geschichte aufweist und wie diese in der augenblicklichen Auseinandersetzung enden konnten. (tsch) SIXX 20.15 UHR Jane (Gina Rodriguez) ist 23 Jahre alt und hatte noch nie Sex. Schuld daran ist Oma Alba (Ivonne Coll), die Jane schon als kleines Mädchen die Info in den Kopf gesetzt hat, dass ihre Jungfräulichkeit ihr wichtigstes Gut sei. Auf dieser Anekdote baut die US-Serie „Jane the Virgin“ auf, die nun als Deutschlandpremiere anläuft und immer montags gezeigt wird. Rodriguez hat für ihre Rolle der niedlichen Jane erst im Januar einen Golden Globe als beste Darstellerin in einer Comedyserie bekommen. Zu Recht, wie sie in „Jane the Virgin“ beweist: Ihr kauft man es ab, dass die 23-jährige Latina von ihrer Großmutter so indoktriniert wurde, dass sie sich schlicht nicht traut, vor der Eheschließung Sex mit ihrem Verlobten Michael (Brett Dier) zu haben. Denn Janes Mutter Xiomara (Andrea Navedo) wurde damals mit 16 schwanger – ein abschreckendes Beispiel, wie Jane meint. Stattdessen passiert etwas ganz anderes: Jane wird beim Frauenarztbesuch aufgrund einer Verwechslung künstlich befruchtet. Eine schwangere Jungfrau. Die erste Staffel von „Jane the Virgin“ lief bereits mit großem Erfolg in den USA, neue Folgen werden gerade vorbereitet. (tsch) VON ERIC LEIMANN Golineh Atai blickt auf ihrer auf ihrer Reise durch den von Westen nach Osten 1300 Kilometern umspannenden Flächenstaat auf den aktuellen Zustand der umkämpften Region. Seit Februar 2013 ist die gebürtige Iranerin für die ARD als Moskau-Korrespondentin tätig. Für ihre Berichte von MaidanProtesten, russischer Krim-Anexion und aus dem umkämpften Osten erhielt Atai viel Lob, musste aber auch Anfeindungen ertragen. 2014 wurde Golineh Atai von der Branchenzeitschrift „medium magazin“ als Journalistin des Jahres ausgezeichnet. Was der im Alter von fünf Jahren nach Hoffenheim umgesiedelten Fernsehjournalistin seit ihrem Amtsantritt immer wieder auf den Nägeln brannte, ist die Manipulation von Nachrichten und die Rolle der „Informationskrieger“. Die brachten im Konflikt um die Zukunft der Ukraine ein perfides Spiel mit den Medien zur Perfektion, das A3 ARD 23 UHR FOTO: ILYA KUZNIATSOU/WDR Ein separatistischer Kämpfer mit Scharfschützengewehr. ,! 3!# (!, ,.’ ,." 8 -. ´Öû6 9"$N+VbKCTS:K:qOT ²Ö6´ 1VhC 1VN cCT ²Ö´´ 2hkbS BCb *OC=C Å6Ö¯´ 4S &OSN SCRc 7ORRCT ÅÅÖû´ /:Y:KCOCT < !V\ ÅžÖ66 3:KCcc>M:k ÅžÖÅ´ 1"N kHHCh\ $b:TQ k>MN MVRq =CbCOhCh $OcM < !MOYc SOh YHCRbCSVkN R:BC qk ÅûÖ66 9"$N+Ohh:KcS:K:qOT ůÖ66 3:KCcc>M:k ůÖÅ6 1VhC 1VcCT Å´Ö66 3:N KCcc>M:k Å´ÖÅ6 2hkbS BCb *OC=C ´Öû6 9"$N+VbKCTS:K:qOT ²Ö6´ 6VRRC ):TN TC\ 4\:\@ ":c TCkC #RhCbTKCRB /Rkc f %CN Tkcc F &OS=CCbN-b:TKCTN3:bhC mVS )VTBON hVbSCOchCb Å6Öû6 "OC 1VcCTMCOSN!VYc ÅÅÖÅ´ 2-)- 7OcS:b ÅžÖ66 MCkhC ÅžÖÅ6 BbCMc>MCO=C ÅûÖ66 9"$N+Ohh:KcS:K:qOT ůÖ66 MCkhC F OT "Ckhc>MR:TB ůÖÅ´ "OC )l>MCTc>MR:>Mh Å´Ö6´ :bCc Hlb 1:bCc ´Ö¯´ 4ThCbnCKc OT 2:>McCT óÖÅ´ *CoO36 F 7OccCT Hlb :RRC ñÖÅ´ 1VhC 1VcCT ¶Ö6´ 2hkbS BCb *OC=C ¶Ö´´ ,VbBOc>M MCb= ZXfXe[ ²Ö¯´ )bOYV ROmC Å6ÖÅ6 2CCMkTBA /kS: < !V\ ÅÅÖ66 +"1 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Das ist für viele Senioren ein Problem, denn das Durstempfinden lässt im Alter nach, und sie vergessen das Trinken. Mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit sollten es aber auch bei Senioren sein, rät Christine Eichler, Chefärztin im Evangelischen Zentrum für Altersmedizin in Potsdam. Um das Trinken nicht zu vergessen, stellen Senioren sich am besten am Morgen schon ihre Tagesration an Getränken sichtbar zurecht. „Auch wer sich angewöhnt, zu jeder Mahlzeit zu trinken, hat schon viel gewonnen.“ Manchen hilft es auch, jede getrunkene Tasse oder jedes getrunkene Glas „abzuhaken“. Außerdem sollte man seine Getränkewahl abwechslungsreich gestalten: morgens Kaffee oder Tee trinken, mittags Saft, abends einen anderen Tee und zwischendrin Wasser. (dpa) ERNÄHRUNG Besser Kirschen essen Kirschen sind köstlich auf dem Kuchen oder in Desserts. Etwas nervig ist nur das Entsteinen. Einfacher geht das, wenn die Kirschen vorher wenige Minuten im Gefrierfach lagen. Darauf weist die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse hin. Aus dem leicht gefrorenen Fruchtfleisch lasse sich der Stein besser lösen. Verbraucher erkennen reife Kirschen an ihrer prallen Form, aber nicht unbedingt an der Farbe. Auch helle Früchte können süß und lecker schmecken. Wer die Früchte nicht direkt nach dem Kauf isst oder verarbeitet, legt sie am besten in einem Plastikbeutel in den Kühlschrank. Dort halten sie sich allerdings in der Regel höchstens zwei Tage. Waschen sollte man sie erst, wenn man sie braucht oder verzehrt. (dpa) HAUSHALT Entrümpeln – aber richtig In Küche und Haushalt lauert haufenweise nutzloser Krempel, verstellt Platz und sorgt für Chaos? Das Apothekenmagazin „Baby und Familie“ weiß Rat: Alles, was man nicht regelmäßig nutzt – beispielsweise Nudelmaschine, Schüsseln, doppelter Schneebesen – in einen Karton packen und in den Keller stellen. Alles, was man binnen drei Monaten braucht, darf wieder in die Küche. Der Rest wird am Flohmarkt verscherbelt. Und was ist mit den gefühlt tausend Tassen, Tellern, Gläsern, die den Schrank bevölkern? Auf das, was man nicht täglich benötigt, kommt ein Post-it. Braucht man das Stück, wird er entfernt. Was nicht, kann weg. So schafft man schnell einen Überblick über Überflüssiges. (rnw) COMPUTER Wie man günstig an Windows 10 kommt Ende Juli will Microsoft das neue Windows 10 veröffentlichen. Nutzer von Windows 7 an aufwärts haben dann ein Jahr lang Zeit, kostenlos auf das neue Betriebssystem zu wechseln. Nutzt man allerdings noch das ältere Windows XP oder Windows Vista, würde bei einem Upgrade die volle Lizenzgebühr von rund 120 US-Dollar (105 Euro) fällig. Mit einem leistungsfähigen Rechner können Nutzer von XP und Vista aber günstiger an ein frisches Windows kommen, berichtet „Chip.de“. Dazu muss der Rechner zunächst auf Windows 7 umgestellt werden. Das System gibt es ab 30 Euro im Handel. Mit ihm ist der kostenlose Umstieg auf Windows 10 möglich. Laut Microsoft benötigt ein Computer für Windows 10 mindestens einen Prozessor mit 1 Gigahertz Taktfrequenz, 1 Gigabyte Arbeitsspeicher und 20 Gigabyte Festplattenspeicher. (dpa) RATGEBER Montag, 6. Juli 2015 Das war Rot! VON ANDREAS RENTSCH SERIE: PUNKT FÜR PUNKT Allein in Dresden, Chemnitz und Leipzig gibt’s fast zwei Dutzend feste Rot-Blitzer. Oft entscheidet ein Wimpernschlag, ob sich eine Punktestrafe verdoppelt. Bei Gelb noch Gas gegeben, bei Rot schnell über die Kreuzung gerauscht: Vor allem für Führerschein-Neulinge, die dabei geblitzt werden, wird das heikel. Denn sie haben ein sogenanntes A-Delikt begangen. Damit verlängert sich ihre Probezeit auf vier Jahre, und sie müssen ein Aufbauseminar absolvieren. Doch auch erfahrenen Autofahrern drohen harte Sanktionen, wenn sie das Haltesignal an einer Kreuzung ignorieren. Im Zweifelsfall entscheiden Bruchteile von Sekunden, wie streng das Fehlverhalten geahndet wird. Werden Ampelverstöße seit der Punktereform härter geahndet? Für den „einfachen Verstoß“ gab es früher drei Punkte, jetzt einen. Zieht man als Vergleichsmaßstab die alte Skala bis 18 und die neue bis acht Punkte hinzu, zeigt sich, dass die Sanktion leicht abgeschwächt wurde. „Ein einfacher Verstoß ist das Fahren bei bis zu einer Sekunde Rot – wenn nichts dabei passiert“, sagt der Dresdner Rechtsanwalt Christian Janeczek. Über einer Sekunde oder wenn es zu einem Unfall oder zur Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer kam, handelt es sich um einen qualifizierten Verstoß. Die Konsequenz – früher vier, jetzt zwei Punkte – hat sich in ihrer Härte kaum geändert. Nun können allerdings Hundertstelsekunden darüber entscheiden, ob der Verstoß mit einem Punkt oder doppelt so hart bestraft wird. „Das ist der Preis für das einfachere, weniger abgestufte Punktesystem“, sagt Janeczek. Bei Geldbußen und Fahrverboten habe sich dagegen nichts geändert. Wie häufig sind Rotlichtverstöße auf Sachsens Straßen? Sie gehören zu den häufigsten punkterelevanten Delikten – so wie in der bundesweiten Statistik des Kraftfahrtbundesamts auch. Das Risiko, beim Überfahren einer roten Ampel erwischt zu werden, ist dabei in Städten größer als in ländlichen Regionen. Wie dicht das Netz der Kontrollstellen ist, kann man auf der In- Ein solcher Hightech-Blitzer steht seit März auch in Chemnitz an der Zwickauer Straße. Mittels Laser erfasst die Anlage Rotverstöße an einer Ampelkreuzung. Auch Raser werden damit geblitzt. FOTO: VITRONIC ternetseite blitzer-sachsen.de sehen, wenn man dort den Menüpunkt „Karten“ aufruft. Die meisten Messstellen gibt es in Leipzig. Dort existieren laut Stadtverwaltung 31 Anlagen zur Rotlichtüberwachung, von denen in der Regel 17 scharf geschaltet sind. Welche das sind, ändere sich in regelmäßigen Abständen, erklärt ein Rathaussprecher. Die Stadt Chemnitz verfügt über zehn Rotphasen-Blitzer an Ampeln, Dresden nur über ein halbes Dutzend. Die dennoch recht hohe Zahl an Ampeldelikten in der Landeshauptstadt rührt daher, dass hier auch die Polizei mit mobiler Technik Jagd auf Rotsünder macht. Ein häufiger Standort der Beamten ist eine Ampelkreuzung nahe der Flügelwegbrücke. Ab welcher Stelle zählt ein Rotlicht-Verstoß: ab Ampelmast? Es kommt nicht nur darauf an, wann die Ampel auf Rot springt, sondern, wo genau man sich in dem Moment befindet. „Entscheidend ist, wann Sie mit dem vordersten Teil Ihres Autos die Haltelinie an der Kreuzung überfahren“, sagt Janeczek. Manchmal kann es passieren, dass jemand bei Gelb die Linie über- Rote Ampel überfahren? Diese Strafen drohen (Auswahl) Die reine Lehre Beschreibung Paragraf 37 der Straßenverkehrsordnung erklärt die Lichtzeichen an Ampelkreuzungen: Bußgeld Ampel bei Rot überfahren ... mit Gefährdung ... mit Sachbeschädigung Ampelverstoß mit über einer Sekunde Rot ... mit Gefährdung ... mit Sachbeschädigung Rechtsabbiegen an Grünem Pfeil bei Rot, ohne vorher an der Ampel zu halten ... mit Gefährdung ... mit Verursachung eines Unfalls Rechtsabbiegen an Grünem Pfeil bei Rot, ohne vorher an der Ampel zu halten, mit Behind. von Fußgängern und Radfahrern Punkte Fahrverbot 90 € 200 € 240 € 200 € 320 € 360 € 1 2 2 2 2 2 – 1 Monat 1 Monat 1 Monat * 1 Monat * 1 Monat * 70 € 100 € 120 € 1 1 1 – – – Grün: „Verkehr ist freigegeben“Der Autofahrer kann abbiegen, nach links jedoch nur, wenn er Schienenfahrzeuge dadurch nicht behindert. 100 € 1 – Grüner Pfeil: „Nur in Richtung des Pfeils ist der Verkehr freigegeben.“ Ein grüner Pfeil links hinter der Kreu- * zudem je nach Tatbegehung Geldstrafe, Führerscheinentzug und Freiheitsstrafe bis 5 Jahre gemäß § 315c StGB möglich Rot: „Halt vor der Kreuzung“ Gelb: „Vor der Kreuzung auf das nächste Zeichen warten“ quert und bei Rot auf Höhe des Ampelmasts ist. Das bleibt ungeahndet. „Bei Anlagen zur Rotlicht-Überwachung liegt die Induktionsschleife hinter der Haltelinie“, erklärt der Anwalt. Er versucht also zu erreichen, dass die Sekundenbruchteile, die der Weg von dieser Linie bis zur Induktionsschleife dauert, zugunsten seines Mandanten berücksichtigt werden. Errechnen lässt sich diese Zeit, weil die Anlage zwei Fotos macht. „Wenn ich damit von 1,1 auf 0,9 Sekunden Rotlicht-Zeit komme, ist für den Betroffenen schon viel gewonnen“, so der Jurist. zung zeigt an, dass der Gegenverkehr durch Rotlicht angehalten ist und dass, wer links abbiegt, die Kreuzung in Richtung des Pfeils ungehindert befahren und räumen kann. Grün-Pfeil (Schild): „Nach dem Anhalten ist das Abbiegen nach rechts auch bei Rot erlaubt, wenn rechts neben dem Lichtzeichen Rot ein Schild mit grünem Pfeil auf schwarzem Grund (...) angebracht ist.“Beim Abbiegen muss man sich aber so verhalten, „dass eine Behinderung oder Gefährdung (...) ausgeschlossen ist“. Quelle: BMJV, www.gesetze-im-internet.de Riskantes Schuhwerk rungsfachmann Bärnhof. Kommt es wegen ungeeigneten Schuhwerks zu einem Unfall mit Personenschaden, drohe dem Fahrer eine strafrechtliche Verfolgung. Die Versicherung: Nach Auskunft des Experten zahlt die Kfz-Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers den Schaden des Unfallopfers grundsätzlich. Anders sehe es in der Vollkaskoversicherung aus: „Ob Schäden am eigenen Auto übernommen werden, wird stets individuell überprüft.“ Ein Mitverschulden durch ungeeignetes Schuhwerk könne zumindest zu einer partiellen Ablehnung führen. Jeder vierte Autofahrer hat sich mit Schuhen wie Flip-Flops oder Schlappen schon einmal in der Fußmatte verhakt. Jeder Fünfte ist damit sogar schon vom Gaspedal abgerutscht – so das Ergebnis einer Forsa-Umfrage unter 2000 Autofahrern. Doch wer kommt im Falle eines Unfalls für den Schaden auf? Flippig, modern, sommerlich – und gefährlich für Autofahrer: Flip-Flops. FOTO: OBS/COSMOSDIREKT/ISTOCK/NOBILIOR sollte man dennoch auf festes Schuhwerk achten. Bei Unfällen: Nach Paragraf 23 der Straßenverkehrsordnung sind Fahr- IN DER NÄCHSTEN FOLGE am Donnerstag lesen Sie, wieso manche Autofahrer beim Ampelhalt ungestraft telefonieren dürfen und manche dafür einen Punkt bekommen. GARTEN Flip-Flops sind praktisch. Doch wer damit einen Unfall verursacht, muss unter Umständen mit Konsequenzen rechnen. Die Regel: „Grundsätzlich ist es nicht verboten, als Autofahrer leichtes Schuhwerk zu tragen“, sagt Versicherungsexperte Frank Bärnhof von Cosmos Direkt. „Auch wer barfuß unterwegs ist, handelt nicht gesetzeswidrig – es sei denn, er ist Berufskraftfahrer.“ Im eigenen Interesse Machen Rotblitzer mehrere Beweisfotos? Zumindest einige Anlagen funktionieren so. Mit den Aufnahmen kann dann die Behauptung eines Autofahrers widerlegt werden, er habe noch vor der Ampel angehalten. Für den Verstoß kommt es nämlich neben der Dauer der Rotphase auch noch darauf an, ob der Autofahrer in den Schutzbereich der Kreuzung hineinfährt. Was, wenn ich aus Versehen losfahre, obwohl die Ampel noch Rot zeigt? Dieses Phänomen ist häufig an großen Kreuzungen mit jeweils mehreren Fahrspuren zu beobachten: Die Autos auf den Geradeausspuren bekommen Grün, was den Fahrer ganz vorn auf der Linksabbiegerspur dazu verleitet, ebenfalls loszufahren, weil er sich an der falschen Ampel orientiert. Wer Opfer eines solchen Mitzieheffekts geworden ist und sein Versehen zugibt, kann unter Umständen um das Fahrverbot herumkommen. Juristen sprechen hier von „Augenblicksversagen“ (OLG Hamm, Aktenzeichen: 4 Ss OWi 533/02). Darf die Polizei Rotlichtverstöße mit der Stoppuhr messen? Ja, das ist erlaubt. Allerdings müssen die Beamten wegen der tendenziell ungenauen Messung mehr als drei Zehntelsekunden Toleranzzeit einräumen, hat das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf festgelegt (Aktenzeichen: 2b Ss OWi 132/00). Wie lang muss die Gelbphase einer Ampel mindestens sein? Viele Rotphasen-Verstöße passieren, weil Autofahrer noch schnell bei Gelb über die Kreuzung huschen wollen, sich aber bei der Dauer der Ampelphase verschätzen. Innerorts bei einem 50-km/h-Tempolimit müssen vom Ende der Grünphase bis zum Aufleuchten des roten Lichts mindestens drei Sekunden vergehen. Bei Tempo 70 muss Gelb dagegen mindestens fünf Sekunden lang leuchten, damit der Kraftfahrer noch gefahrlos anhalten kann. Wirkt sich ein Rotlichtverstoß auf den Versicherungsschutz aus? „Wer bewusst bei Rot über die Ampel fährt, muss sich unter Umständen den Vorwurf grober Fahrlässigkeit gefallen lassen“, sagt der Chemnitzer Anwalt Frank Schubert. Das könne dann zum Entzug des Versicherungsschutzes führen. Schubert verweist aber zugleich auf eine Entscheidung des BGH aus dem Jahr 2003, in der es heißt: „Es gibt keinen Grundsatz, nach dem das Nichtbeachten des Rotlichts einer Verkehrsampel stets als grob fahrlässige Herbeiführung des Versicherungsfalls anzusehen ist“ (Aktenzeichen: IV ZR 173/01). zeugführer für die Verkehrssicherheit ihres Fahrzeugs verantwortlich. „Wer keine festen Schuhe trägt, verletzt nach Ansicht von Gerichten diese Sorgfaltspflicht“, sagt Veriche- Der Expertentipp: Um in möglichen Gefahrensituationen schnell und adäquat reagieren zu können, seien festsitzende, den Fuß umschließende Schuhe die beste Wahl, rät Bärnhof. „Nur sie bieten ausreichend Halt und Pedalgefühl für Autofahrer.“ (dpa) Tomatillo braucht eine Rankhilfe Sie ist ein Klassiker der mexikanischen Küche, bei uns aber eher ein Exot: Die Tomatillo (Physalis philadelphica) wird vorwiegend in der herzhaften Küche genutzt. Trotz ihrer warmen Heimat wächst die Pflanze auch bei uns. Vorgezogene Pflanzen gibt es zum Sommerbeginn in gut sortierten Gärtnereien. Das Wichtigste für ein gutes Wachstum der Tomatillo ist ausreichend Sonne – dann wächst die Pflanze sowohl im Beet als auch im Kübel auf Balkon oder Terrasse. Darauf weist der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde hin. Oft werden die Früchte als grüne Tomaten bezeichnet. Das ist zwar botanisch nicht korrekt, im Wachstum ähneln sie ihnen aber: Auch für die Tomatillo empfiehlt der Verband eine Rankhilfe, an der die Triebe hochwachsen können. Außerdem sollten Gärtner die Triebe im Sommer kürzen, damit die Pflanze ihre volle Kraft in die Früchte stecken kann. (dpa)
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