Histologie, Metastasen und palliative Operation bei mRCC Patienten: Daten eines Klinischen Registers – RCC Register Müller, L.1, Münch, A.2, Goebell, P.J.3, Hübner / Lück4, Koska M.5, Marschner N.6 für die RCC-Registergruppe Onkologische Schwerpunktpraxis Leer Emden, Leer, Germany, 2Zentrum für Urologie im Stühlinger, Freiburg, Germany; 3Urologische Universitätsklinik im Waldkrankenhaus St. Marien, Erlangen, Germany, 4 Praxis für Onkologie und Urologie, Rostock, Germany, 5iOMEDICO AG, Freiburg, Germany, 6Praxis für interdisziplinäre Onkologie & Hämatologie, Freiburg, Germany 1 1. Einleitung 3. Ergebnisse Zur Standardbehandlung bei Patienten mit fortgeschrittenem, nicht-resektablem oder metastasiertem Nierenzellkarzinom (mRCC) gehört die partielle bzw. komplette Entfernung der erkrankten Niere. Die Nephrektomie verbessert das Gesamtüberleben der Patienten signifikant. Bis Mai 2011 lagen Daten zu 723 rekrutierten Patienten vor. Für 90% der Patienten sind bisher insgesamt 1538 Nennungen zur Lokalisation von Metastasen dokumentiert. Dabei ist bei über 75% der Patienten mehr als ein Organsystem betroffen (Abb. 1). Für die 723 Patienten wurden am häufigsten Lungenmetastasen (63%), Knochenmetastasen (37%) und Metastasen in den Lymphknoten (36%) genannt (Abb. 2). Etwa ein Drittel aller Patienten sind bereits zum Zeitpunkt der ersten Diagnosestellung metastasiert. Eine Metastasenresektion wird durchgeführt, um die Tumorbeschwerden der Patienten zu mindern und um die klinische Prognose zu verbessern. Abbildung 1: Anzahl betroffener Organe bzw. Körperareale Von 34% der 723 Patienten wurde eine palliative Operation dokumentiert. Bei 11% der 723 Patienten wurden Lungenund bei 8% Knochenmetastasen operativ behandelt (Abb. 3). Auch die Histologie des Tumors hat einen Einfluss auf das Gesamtüberleben des Patienten. 2. Methode Das klinische Tumorregister fortgeschrittenes Nierenzellkarzinom (RCC-Register) wird von der iOMEDICO AG in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Klinische Studien (AKS) und dem Bund der Urologen (BdU e.G.) durchgeführt. Der erste Patient wurde im Dezember 2007 eingeschlossen. Über 100 onkologische und urologische Schwerpunktpraxen bzw. Kliniken in Deutschland beteiligen sich an diesem Register. Neben Behandlungs- und soziodemografischen Informationen werden Angaben zur Tumorhistologie erhoben. Darüberhinaus werden Daten zu Metastasen, den davon betroffenen Organen und operativen Behandlungen erfasst. Für Patienten, die eine palliative Operation erhalten, werden zusätzliche Informationen zum Histologie-Befund des operierten Gewebes erhoben. Kooperationspartner: Abbildung 2: Häufigkeit und Lokalisation betroffener Organe bzw. Körperareale, Mehrfachnennungen möglich Bei der Mehrheit der mRCC Patienten (78%) wurde zum Zeitpunkt der Primärdiagnose ein klarzelliges Nierenzellkarzinom diagnostiziert. Bei etwa 7% der Patienten unterschied sich die Tumorhistologie der entfernten Metastasen von der Histologie des Primärtumors. 4. Schlussfolgerung Abbildung 3: Häufigkeit und Lokalisation der palliativen Operation, Mehrfachnennungen möglich Potentielle Interessenkonflikte Norbert Marschner 2. Beratungs- bzw. Gutachtertätigkeit Medizinischer Berater iOMEDICO AG Am häufigsten sind Metastasen vom Nierenzellkarzinom in der Lunge und den Knochen lokalisiert. Durch deren operative Entfernung wurde möglicherweise die klinische Prognose der RCC Patienten verbessert. Weitere Analysen werden zeigen, ob die Resektion der Metastasen sowie die Tumorhistologie eine entscheidene Rolle bei der Therapiewahl und einen Einfluss auf das Überleben der Patienten haben. Literatur: NCCN Clinical Practice Guidelines in Oncology, Kidney Cancer, v1.2010, ©National Comprehensive Cancer Network 2009. PN 616
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