Forum Samstag 28. März 2015 M itte Januar, der Schock ist gross, zumindest medial. Die SNB hebt den festen Euro-FrankenKurs auf. Seither herrscht Frankenstärke! Der Nationalrat debattiert einen ganzen Nachmittag lang darüber. Jede Partei predigt ihr Parteiprogramm und weist darauf hin, weshalb genau ihr Programm die Not der Betroffenen lindern würde. Die SVP und die FDP wollen die Energiestrategie beerdigen, die SP will der Nationalbank politische Vorschriften machen, die Bürgerlichen wollen einen Einheitssatz bei der Mehrwertsteuer einführen und die Bürokratie abbauen. Letzteres will ich auch und habe mich deshalb schon zigmal gegen neue Gesetze gewehrt, die genau diejenigen Parteien beschliessen, welche gegen zu viel Bürokratie schimpfen. Der permanente Aufbau des Verwaltungsapparates als Folge dieser neuen Gesetze lässt grüssen. Zusammengefasst war diese Frankenstärkedebatte unnötig und ineffizient, ein Schaulaufen der Parteien ohne neue Erkenntnisse und erkennbaren Mehrwert. Etwas, was mich an meiner Arbeit im Bundeshaus immer wieder stört: Es werden zu oft grosse Töne angeschlagen, und Taten folgen keine. Da bin ich jeweils ein wenig froh darüber, mit einem Bein in der Wirtschaft zu stehen und jeden Tag in unserer Elektroplanungsfirma KENNST DU DEN? • Täglich trifft Herr Fehr auf dem Weg zur Arbeit vor der Metzgerei den Metzgermeister Kuhn, der gerade den Laden öffnet. Die beiden grüssen sich jeweils freundlich. Eines Tages sagt Herr Fehr jedoch «Grüezi, Herr Gnagi», worauf Metzgermeister Kuhn fragt, warum er ihm plötzlich einen andern Namen gebe. Da meint Herr Fehr: «Bei Ihnen auf dem Plakat steht ja: ‹Ab heute heissi Gnagi.›» Hans Dällenbach, Schliern • Zwei Freundinnen unterhalten sich: «Endlich hat mein Mann mit dem Nägelkauen aufgehört.» – «Wie hast du denn das geschafft?» – «Ganz einfach, ich habe seine Zähne versteckt.» Christian Frey, Trub • Ein Polizist hält einen Radfahrer an: «Wenn Ihr Licht nicht funktioniert, dann müssen Sie absteigen.» Darauf der Radfahrer: «Das habe ich schon probiert, aber es brennt trotzdem nicht.» M. B., Bern IMPRESSUM Herausgeberin Berner Oberland Medien AG BOM VR-Präsident: Dr. Peter Maurer REDAKTION Chefredaktor: Bruno Stüdle/bst. Alex Karlen/aka (Stellv. Chefredaktor). Redaktion Berner Oberländer Postadresse: Bahnhofstrasse 20, 3800 Interlaken. Telefon: 033 828 80 40. Fax: 033 828 80 49 Internet: www.berneroberlaender.ch. E-Mail: [email protected], [email protected], [email protected] VERLAG Geschäftsleitung: Konrad Maurer, Delegierter VR (Vorsitz), Peter Jost (publizistischer Leiter). 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Der Inserent erklärt sich damit einverstanden, dass die Berner Zeitung BZ die Inserate auf Onlinedienste einspeisen kann. Der Inserent ist ferner damit einverstanden, dass die Inserate, die vom Verlag abgedruckt, auf Onlinedienste eingespiesen, für Dritte nicht frei verfügbar sind. Der Inserent überträgt dem Verlag das Recht, jede irgendwie geartete Verwendung dieser Inserate mit den geeigneten Mitteln zu untersagen. Zürich Ein Mitglied des Basel Bern m e t r o P O O L BO Kolumne Jürg Grossen ist grünliberaler Nationalrat, Unternehmer und wohnt in Frutigen. Gedanken zur Frankenstärke konkrete Projekte zu realisieren. Dabei steht für mich die unternehmerische Eigenverantwortung im Zentrum, denn wenn alle Unternehmer Verantwortung übernehmen, brauchen wir weniger Gesetze. Deshalb bilden wir in unserem Betrieb zahlreiche Lernende aus und bieten ganz bewusst auch niederschwellige Lehrstellen an, bei denen unser Aufwand verhältnismässig gross ist. Damit wollen wir jungen Leuten eine Chance geben. Auch legen wir Wert auf komfortable Arbeitsplätze in einem gesunden Umfeld sowie auf Nachhaltigkeit. Wir haben unser Firmengebäude von einem ganz normalen Bauwerk in ein Plusenergiegebäude umgebaut, eines der ersten dieser Art in der Schweiz. Damit produzieren wir jährlich mehr Energie, als wir verbrauchen. Mit diesen Engagements versuchen wir, unseren Beitrag zum Allgemeinwohl zu leisten. Neben den Politikern nutzen leider auch zahlreiche Firmen und ganze Branchen mit dem Schlagwort Frankenstärke die «Gunst der Stunde». Da werden Stellen abgebaut, es wird Kurzarbeit eingeführt, und es werden Forderungen an die Politik gestellt. Geradezu sympathisch und erfrischend war hingegen die Stellungnahme von Schweiz Tourismus, das die gesamten Interessen der Gastro-, Hotel- 29 und Seilbahnbranche vertritt und mitgeteilt hat: «Schweiz Tourismus fördert Qualität als wettbewerbsentscheidenden Faktor und lehnt es ab, die Beherbergung kurzfristig von der Mehrwertsteuer zu befreien.» Das ist eine vorbildliche und eigenverantwortliche Einstellung einer stark betroffenen Branche, denn nur mit Qualität können wir gewinnen. Apropos, von den Gewinnern der Frankenstärke spricht fast niemand. Wir Schweizer sind – abgesehen von unbestrittenen Nachteilen und Problemen – nämlich alle auch Gewinner und wurden gegenüber dem Euroraum auf einen Schlag um fünfzehn Prozent reicher! Es wäre toll, wenn wir deswegen nun nicht mehr Ferien im Ausland machen, sondern wenn wir die Schönheit unseres Landes, unserer Region und die Innovation der einheimischen Tourismusbranche vermehrt wertschätzen und nutzen würden. Ich freue mich auch über alle, die zum Einkaufen und zum Tanken nicht ins Ausland fahren, sondern unsere einheimische Wirtschaft unterstützen. Es lohnt sich in Zukunft noch mehr, Spezialitäten zu pflegen, innovativ zu bleiben und Eigenverantwortung zu übernehmen – auch zum Wohl der kommenden Generationen. Mail: [email protected] [email protected] Leserbriefe Ausgabe vom 20. März Zu «50 Millionen für Bergbahn und Beschneiung» «Alles andere ist Wunschdenken» Der neue Verwaltungsrat ist 115 Tage im Amt. Und wo sind wir? Nicht weiter als vor zwanzig Jahren. Egoismus, Gärtlidenken und überrissene Wünsche blockieren die Zukunft unserer Tourismusregion. Wir verdienen hier unseren Lebensunterhalt und möchten, dass dies so bleibt. Marktwirtschaft orientiert sich am Kundenwunsch, nicht daran, was wir gerne hätten! Schliesslich muss dies alles finanzierbar sein. Fragen wir uns, ob das PreisLeistungs-Verhältnis stimmt. Das volle Angebot auf dem Ski- pass ist ab Mitte Dezember erhältlich, und bereits Anfang März müssen wir Bahnen aus Spargründen schliessen. Wir haben zu wenig Frequenzen an den einzelnen Standorten. Der Kunde will einen zusammenhängenden, gut ausgebauten Skizirkus. Mit dem Rellerli und der Wispile sind wir blockiert. Der Sektor Ost ab Schönried bietet sich an, der Zubringer ab Zweisimmen ist gegeben. In einem weiteren Schritt kann der Sektor West, Rougemont-Gstaad, sichergestellt werden. Alles andere ist Wunschdenken und nicht mehr tragbar. Seit Jahren wird dasselbe Problem diskutiert, und nun stehen wir vor dem Ruin. Der neue Verwaltungsrat wird sich selber auflösen, wenn er nicht den Mut M it dem Palmsonntag, den wir morgen feiern, beginnt die letzte bewegende Woche im Leben von Jesus. Eine Woche, die alle grossen Themen beinhaltet, die uns Menschen in der Tiefe unseres Wesens betreffen: Liebe und Verrat, Angst und Mut, Einsamkeit und Gemeinschaft, Annahme und Widerstand, Tod und Leben. Und am Ende steht ein neuer Anfang. Drei Ereignisse aus dieser Woche sind mir heuer besonders nah – wie eine Klammer, die die Geschehnisse zusammenhalten und mir helfen, sie in mein Leben einzuordnen. I. Es ist wahrscheinlich noch am Tag des Einzugs in Jerusalem, am Palmsonntagabend. Jesus, erschöpft nach dem langen Tag, ist Gast bei Freunden in Bethanien. Während des Essens kommt eine Frau und salbt ihn mit einem kostbaren Öl. Die Jünger sind pikiert. Spielt sich da eine als Prophetin auf? (Könige wurden damals gesalbt.) Oder hat sie den Ernst der Lage nicht kapiert? Die Zeichen stehen schlecht. Die Gerüchte verdichten sich, dass mit Jesus kurzer Prozess gemacht wird. Jetzt geht es doch ums Wesentliche! Weg mit dieser Frau. Jesus stellt sich vor sie. «Lasst sie», sagt er. «Macht ihr das Herz nicht schwer! Sie hat etwas Schönes für mich getan.» Liebe Leserin, lieber Leser, wenn Sie das nächste Mal das Gefühl haben, alles, was Sie tun, sei doch nur ein Tropfen auf einen heissen Stein, sei doch letztlich verlorene Liebesmühe, und wenn Sie resignieren wollen, dann denken Sie an die Tat dieser Frau. Mit ihrer Güte und Zärtlichkeit konnte sie zwar das Rad der Geschichte nicht umdrehen. Aber sie hat damit ein Haus mit Duft erfüllt und einem Menschen Trost geschenkt. Ist das nicht Motivation genug auch für uns und unser Handeln? II. Und dann am Gründonnerstag. Da passiert etwas ganz Ähnliches. Einfach mit aufbringt, endlich nach vorne zu schauen. Jürg Neuenschwander, Gstaad Zitat des Tages Diverse Ausgaben Zur geplanten BLS-Werkstätte in Riedbach «Schlag ins Gesicht der Raumplanung» Dass die BLS ihre neue Werkstätte in einem zusammenhängenden Landwirtschaftsgebiet in Riedbach plant, ist ein Schlag ins Gesicht der Raumplanung. Das Vorhaben widerspricht den elementaren Grundsätzen der Bodennutzung und der Raumplanung, die in der Verfassung und im Gesetz verankert sind. Dass die Zersiedelung bis heute nicht gestoppt werden konnte, kann Wort zum Sonntag Elisabeth Bürki-Huggler ist Spitalpfarrerin in Thun. Am Ende steht ein neuer Anfang «Die geplante BLS-Werkstätte in Riedbach widerspricht den elementaren Grundsätzen der Bodennutzung und der Raumplanung.» Hans Weiss, Bern umgekehrtem Vorzeichen. Jesus ist mit seinen Leuten zum Abendmahl versammelt. Da bindet er sich eine Schürze um und wäscht ihnen die Füsse. Den Jüngern bleibt die Luft weg. Was macht der Chef da? Es ist ihnen echt peinlich. Bis sie langsam, langsam zu begreifen beginnen. Jesus hält ihre Füsse in der Hand. Sagt er damit nicht Folgendes? Ich gebe dir Boden. Ich halte dich. Du kannst den Weg, der vor dir liegt, getrost unter die Füsse nehmen. Deine vergangenen Wege dürfen heilen, und vor den kommenden brauchst du dich nicht zu fürchten. Und wenn du möchtest, darfst auch du andern Menschen zum aufrechten Gang verhelfen. Du kannst dabei auf meine Hilfe zählen. III. Er heisst Simon und kommt vom Feld zurück, wo er gearbeitet hat. Es ist Karfreitag, kurz vor neun Uhr morgens, und es wird bereits heiss. Simon braucht eine Pause. In diesem Moment wird Jesus zur Hinrichtung abgeführt. Durch die Folterung ist er bereits so geschwächt, dass er den Kreuzbalken nicht selber tragen kann. Deshalb wird dieser kurzerhand dem kräftigen Simon aufgeladen. So gern hätte er wohl Augen und Ohren verschlossen und den Kopf weggedreht. «Hilfe, das kommt mir zu nahe! Ich habe genug mit mir selbst zu tun. Das geht mich nichts an. Oder? Oder geht es mich etwas an . . . ?» Es sind nur etwa hundert Meter, vom Stadttor zum Hinrichtungsort. Aber ich stelle mir vor, dass sie Simon verändert haben, Schritt um Schritt. Ob ihn drei Tage später die Botschaft auch erreicht hat? Er ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden. Mit dem Palmsonntag beginnt die letzte Lebenswoche von Jesus. Gehen wir bewusst durch diese heiligen Tage. An ihrem Ende steht ein neuer Anfang. Mail: [email protected] nur so erklärt werden, dass Bauherren, Unternehmer und nicht zuletzt die für die Raumplanung zuständigen Behörden sich zwar in schönen Reden zu den Grundsätzen der nachhaltigen Raumplanung bekennen, aber im Einzelfall allzu oft anders handeln. Als wichtiger Teil des Service public hat die BLS gute Gründe für neue Werkstätten. Aber sie macht es sich zu einfach, wenn sie das Vorhaben einfach aus betriebstechnischer Sicht optimiert, ohne das öffentliche Interesse am Schutz von Landschaft und Kulturland gebührend zu gewichten. Der geplante Standort in Riedbach, in einer nicht zersiedelten Gegend, ist aus heutiger Sicht nicht nur zweifelhaft, sondern unHans Weiss, Bern tragbar. Schilderwald Bäumig versteckt Ja, die Welt ist schlecht – und die Strassen voller Verkehrssünder: Dieses Fahrverbotsschild hat sich ganz offensichtlich zu oft missachtet gefühlt und hat deshalb seinen Job gekündigt. Damit es nie mehr in Versuchung kommt, wieder Verkehrsschild zu sein, ist es in bester Kopfin-den-Sand-steck-Manier in den Baum gewachsen. Kathrin Brunner aus Frieswil hat das vergrämte Blechteil auf dem dortigen Dorfplatz entdeckt. ddt
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