Tuniberg Spots Kinder- und Jugendarbeit Tuniberg e. V. – Schlaglichter 201 4/ 15 „Kinder und Jugendliche sind nicht nur Adressaten und Adressatinnen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, sondern sie gestalten und bestimmen die Inhalte und Methoden entscheidend mit – sie partizipieren. Im Gegensatz z.B. zur Schule kann die Offene Kinderund Jugendarbeit viele Möglichkeiten anbieten, in denen sich Kinder und Jugendliche als aktive Gestalter/innen der angebotenen Räume und darüber hinaus einbringen können.“ (aus: Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten Baden-Württemberg e.V. „Meine 2. Heimat das Juze“ Offene Kinderund Jugendarbeit - Grundsätze und Leistungen“ Stuttgart 2012 Seite 2 | 2014/15 Tuniberg-Spots Von der Idee zum Highlight 5 Jahre Kinder-Kunst-Tag am Tuniberg staltet … was das Zeug hält. Über 50 Kinder kamen zum ersten Kinderkunsttag, was uns veranlasste, für die Zukunft mehr Personal einzuplanen. E nde 2009 kam bei der Mitarbeitendenbesprechung die Idee auf, im Rahmen der Tunibergaktionstage ein künstlerisches Angebot auszuprobieren. Als Rahmen wurde ein ganzer Tag für Schulkinder aus den vier Freiburger Tunibergstadtteilen geplant, bei dem mehrere unterschiedliche künstlerische Angebote stattfinden sollten, von denen sich die Kinder für den Vor- und Nachmittag jeweils eines aussuchen konnten. Am 26. Juni 2010 standen dann mehrere Kolleginnen und Kollegen mit ihren vorbereiteten Angeboten am und im Kinder& Jugendhaus Opfingen bereit, ohne zu wissen, wie viele Kinder denn nun tatsächlich kommen würden, da es bis dato keinerlei Erfahrungen gab. Und wir wurden geradezu überrannt! Es wurde gemalt, gesägt, Ytong bearbeitet, gefeilt, geschliffen, ge- In den darauffolgenden Jahren fand der Kinderkunsttag reihum wechselnd in den Tunibergortschaften statt, 2011 in Waltershofen, 2012 in Munzingen, 2013 in Tiengen und 2014 wieder in Opfingen. Regelmäßig nehmen zwischen 60 und 75 Kinder an dem Angebot teil, für das wir mit bis zu 14 Mitarbeitenden vor Ort sind. Außer den Kreativangeboten ist hier auch für ein Mittagessen zu sorgen und ein „Pausenprogramm“ zu stemmen für die Kinder, die mit dem einen Angebot fertig sind und mit dem zweiten noch nicht beginnen können. Ohne die Unterstützung von Jugendgruppenleiter Innen wäre das gar nicht zu stemmen. Außerdem hatten wir auch schon Unterstützung durch die mobile Schmiede des Abenteuerspielplatzes (inklusive Schmied) sowie Drechselbänke vom Spielmobil. Im Jahr 2015 wird der Kinderkunsttag am 20. Juni wieder im und am Kinderund Jugendtreff Waltershofen stattfin- den. Wieder werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschiedlichste schöpferische Angebote für die Kinder machen, damit diese in einer immer mehr auf Wissen ausgelegten Bildungslandschaft weiterhin Mö g l i c h keiten haben, eigene kreative Entfaltungsmöglichkeiten kennenzulernen und auszuprobieren. Norbert Höldin Kinder- und Jugendhaus Opfingen Tuniberg-Spots Seite 3 | 2014/15 Programmplanung Auf der Suche nach dem abwechslungsreichen Kreativangebot W ie bereits mehrfach berichtet, legen wir in allen Einrichtungen des Vereins Kinder- und Jugendarbeit Tuniberg e.V. sehr viel Wert auf ein vielseitiges Kreativangebot. Besonders in den jeweiligen Kindertreffs werden unterschiedlichste Fertigkeiten geübt, Fein- und Grobmotorik verbessert, Erfahrungen mit vielerlei Geräten und Werkzeugen gesammelt, sich mit allen möglichen Themen auf unterschiedliche Art auseinandergesetzt und so das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gestärkt. Am Beispiel des Kindertreffs im Kinder- & Jugendhaus Opfingen soll die Planung und Themenfindung einmal exemplarisch dargestellt werden. An zwei Terminen pro Jahr setzen sich die Mitarbeitenden zu einer Planungssit- Kinder- und Jugendhaus Opfingen Am Sportplatz 12, 79112 Freiburg, Tel.: 07664 500833, E-Mail: [email protected] Pädagogische MitarbeiterInnen: Norbert Höldin (Einrichtungsleiter) Inna Walker, Christine Fischer, Helga Konietzko, Anna Syring Ausführliche Informationen Im Internet unter www.kjho.de zung zusammen. Im Vorfeld gibt es meist schon Überlegungen für Themen, die im nächsten Halbjahr angegangen werden sollen. Immer zwischen den Ferien geht es in Opfingen um ein Thema, das mit unterschiedlichen Methoden erarbeitet, erlebt und gestalterisch erfahren werden soll. So ging es beispielsweise schon um Brücken, Metall, Hochhäuser, Weltraum, Naturkunst, Weihnachtsdeko, Naturfarben, Musikinstrumente, Astrid Lindgren, Vögel, Flugzeuge, und, und, und. In der Planungssitzung sind nun einige Aspekte in die Planung einzubeziehen: •Welche Themen könnten den Kindern Spaß machen und sie interessieren? •Welche Techniken fallen unseren Besucherinnen und Besuchern schwer (Beobachtungen der Kinder bei zurückliegenden Angeboten) und sollten daher gezielt gefördert werden? •Durch welche Methoden können wir möglichst sowohl Mädchen als auch Jungen ansprechen? •Welche (neuen) Techniken haben wir Mitarbeitenden im Laufe des Jahres in Fachbüchern entdeckt, auf Floh- und Künstlermärkten oder in Museen gesehen und möchten diese gerne mit den Kindern ausprobieren? •Welche technischen, personellen und räumlichen Möglichkeiten bestehen? •Welche Materialien und Werkzeuge werden gebraucht und können diese ggf. ausgeliehen oder aus unserem Budget gekauft werden? •Auf eine ausgewogene Arbeitszeitge- staltung ist zu achten, so sind vorbereitungsintensive und mit wenig Aufwand vorzubereitende Aktivitäten so zu kombinieren, dass die Kolleginnen und Kollegen mit ihrem Zeitbudget klar kommen. Nun werden zu den einzelnen Themen die Aktivitäten geplant. Es wird darauf geachtet, dass zu dem Thema beispielsweise gemalt wird ( Wasserfarbe oder mit Acrylfarbe auf Leinwand oder mit Handfarben oder mit Windowcolours, …), mit Papier und Schere gearbeitet werden kann, Werkstattangebot(e) mit unterschiedlichen Holzbearbeitungstechniken gemacht werden, zum Thema gebacken oder gekocht wird, im Internet recherchiert werden kann, von eigenen Erfahrungen (der Kinder) berichtet wird, getöpfert, gedruckt, geklebt, gefaltet, u. v. m. Regelmäßig werden hier Ideen und Anleitungen aus diversen Bastelbüchern oder Zeitschriften aufgegriffen. Nach zwei bis drei Stunden intensiven Planens steht das (Kreativ-)programm für das nächste halbe Jahr – und die Kolleginnen und Kollegen sind gespannt darauf, wie die Aktivitäten bei den Kindern ankommen. Norbert Höldin Seite 4 | 2014/15 Tuniberg-Spots Trimm Dich fit – die Street-WorkoutAnlage in Tiengen T urnvater Jahn (1778-1852) hätte seine Freude daran, sähe er, wie von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen heute seine Grundidee des Turnens umgesetzt wird. Da hängen die Nutzer der Sreet-Workout-Anlage an Barren, Reck und Klettergerüst und vollführen mit viel Kraftaufwand und Fantasie Kunststücke an den Geräten. Die Idee der Street-Workout-Anlagen kommt aus den USA. Jugendliche, denen die finanzielle Möglichkeit fehlte Fitnessstudios zu besuchen, entdeckten in ihrem Umfeld zahlreiche „Turngeräte“: Parkbänke, Pfosten von Verkehrsschildern, Brücken- und sonstige Geländer – der Fantasie war freien Lauf gelassen. Das ganze an der frischen Luft zum Null- tarif. Es wurden Sportgeräte für Erwachsene entwickelt und in öffentlichen Parks aufgestellt – Street-Workout-Parks waren geboren. Die Idee fand bei sportbegeisterten Jugendlichen und Erwachsenen großen Anklang und breitete sich aus. Schließlich schwappte die Idee der Street-Workout-Anlagen nach Europa und kam im Juni 2013 in Tiengen an. Man wolle eine Street-Workout-Anlage, war der Ruf der Jugend. Zur Unterstreichung ihrer Forderung wurden innerhalb einer Woche vierzig Unterschriften von Jugendlichen gesammelt, die sowohl dem damaligen Ortschaftsrat wie auch dem Gartenbauamt übergeben wurden. Keiner wusste Bescheid, was sich die Jugend unter einer Street-Workout-Anlage vorstellte und wie sie zu nutzen sei. Der Arbeitskreis und einzelne Ortschaftsräte begannen sich kundig zu machen und im Dezember 2013 stellte der Ortschaftsrat die restlichen Verfügungsmittel zum Bau einer Street-WorkoutAnlage zur Verfügung. Zu klären galt es, wo eine solche Anlage – für jedermann/frau zugänglich – installiert werden könnte. Auch dazu hatte die Jugend einen Vorschlag: zwischen Westseite der Jugendhütte und den Flaschencontainern. Nun galt es einen Hersteller zu finden, der Barren, Reckstangen und Klettergerüst für Erwachsene in dem zur Verfügung stehenden finanziellen Rahmen anbot. Eine ungarische Firma, die zahlreiche Anlagen (TÜV zertifiziert) sowohl in USA wie auch Osteuropa installiert hatte, lieferte am 17.07.14 die Street-Workout-Anlage in Tiengen an. Zwischengelagert im Dreschschopf konnte am 1. August der Aufbau beginnen und war am 8. August fertiggestellt. Eine kleine inoffizielle Einweihung fand am 18.08.14 statt. Die Initiatoren der Street-Workout-Anlage Cornelius Bähr und Eddy Graf hatten interessierte Jugendliche zu einem Schauturnen eingeladen. Dazu angereist kam aus Offenburg Dennis Ratano, der den ersten Verein für die Sportart Street-Workout in Deutschland gegründet hat. Er zeigte den anwesenden Jugendlichen Übungen an Barren, Reckstangen und Kletterge- rüst und gab Tipps für verschiedene Trainingsprogramme. Einen Querschnitt ihres Könnens zeigten drei Jugendliche bei der Verabschiedung von Ortsvorsteherin Frau Ruthild Surber am 25. September auf der Bühne des Tuniberg-Hauses Tiengen. Zu fetziger Musik, einer Metallstange, die auf den Schultern von zwei Akteuren ruhte, zeigte, im Wechsel mit den Anderen, der Dritte Figuren an der Metallstange, die zwischen Kraftsport und Kunstturnen angesiedelt waren. Die Aufführung fand großen Beifall. Die finanzielle Investition des Ortschaftsrates, des Vereins Kinder-und Jugendarbeit Tuniberg, die eingebrachten Sponsorengelder durch die Teilnahme von neun Jugendlichen am 24-Stundenlauf in Freiburg, für die Street-WorkoutAnlage hat sich gelohnt. Das zeigt die rege Nutzung von sportlich Interessierten jeden Alters, Geschlechts, sozialer Herkunft und Bildung. Sie verbindet der Spaß, sich an frischer Luft sportlich zu betätigen. Christa Bähr Tuniberg-Spots D Seite 5 | 2014/15 Kunstprojekt in den Osterferien ie ursprüngliche Idee war, mit Kindern eine künstlerische Gestaltung für die Außenfassade am Tuniberghaus zu kreieren. Der Eingang zum Jugendraum Tiengen ist sehr nüchtern und lässt nicht vermuten, dass sich dahinter ein Ort für Kinder befindet. Mit diesem Projekt wollten wir unseren BesucherInnen die Gelegenheit geben, angeleitet von einem „echten“ Künstler, eine spezielle künstlerische Technik kennenzulernen und zusammen mit vielen anderen Kindern ein Gemeinschafts-Kunstwerk zu erschaffen. Die Finanzierung des Projektes „Acryl auf Alu“ hatten wir durch einen Antrag beim 24-h-Lauf für Kinderrechte 2013 gesichert. Wir wurden mit 950,--€ bezuschusst. Unseren Vorschlag zur Veränderung der Außenfassade lehnte die Ortsverwal- tung leider ab. So entschieden wir uns, ein Kunstwerk für unseren Jugendraum zu gestalten. 2 Tage lang arbeiteten 13 Kinder konzentriert und ausdauernd an dem 2 x 2.50 m großen Werk. Bei dieser Arbeit hatte jedes Kind auf der gesamten Fläche der Aluplatte ein Abteil für sich, das es nach seinen eigenen Vorstellungen bildlich und farblich ausfüllen und bearbeiten durfte. Begeistert von der Wirkung der angewandten Technik, konnte sich jeder noch eine „kleines Kunstwerk“ für zu Hause anfertigen. Dabei wird auf eine Aluminiumplatte die Acrylfarbe mit einer Walze aufgetragen. Aus alten Zeitungen werden Motive, die Interesse erregen, herausgerissen und auf die nasse Farbe gewalzt. Wir arbeiteten auch mit Portraitfotos der Kinder. Auf die Bilder wird mehrfach geschichtet, in unter- schiedlichen Farbtönen, Acrylfarbe gewalzt. Nach dem Trocknen wird mit Metallwolle oder anderen scharfkantigen Gegenständen vorsichtig Farbe abgetragen. Wie von Zauberhand kommen versteckte Farben und Motive zum Vorschein. Durch unterschiedliche Bewegungen mit den Werkzeugen entstehen Muster und je dicker der Farbauftrag, desto mehr kommen auch reliefartige Formen zum Vorschein. Wenn allerdings zu grob gekratzt wird, können die Bilder auch beschädigt werden. Auf unterschiedlichen Ebenen konnten die Kinder von diesem Projekt profitieren: •Durch professionelle Anleitung konnten sie eine sehr wirkungsvolle Methode der Kunst kennenlernen und sich in ihrer Anwendung erproben. Sie lernten z. B. viel über Farben, Farbmischungen, Umgang mit Werkzeugen, Einsatz von Stilmitteln. •Das gemeinschaftliche Arbeiten an einem Objekt für unseren Raum ließ eine Atmosphäre von Zugehörigkeit und Wichtigkeit jedes Einzelnen entstehen. •Bei der Gestaltung des eigenen Feldes, dem Einsatz der Farben und Bilder war der eigenen Fantasie, Intuition und Kreativität keine Grenze gesetzt. Durch das Eintauchen in die schöpferische Arbeit findet eine innere Auseinandersetzung statt: das Erschaffene wird betrachtet und es wird solange verändert, bis inneres und äußeres Bild zusammenpassen. Fantasie-, Kreativität, visuelle Wahrnehmung, Vorstellungs- und Gestaltungsvermögen und das Denken werden angeregt. •Das fertige Kunstwerk an der Wand lädt immer wieder zur Betrachtung ein: die Kinder zeigen voller Stolz was sie gestaltet haben, zeigen es ihren Eltern und Freunden und erklären auch wie es entstanden ist. Das fördert das Selbstwertgefühl und die Sicherheit selbst etwas bewirken zu können. Auch die Wahrnehmung, Einfluss auf das Aussehen „ihres Raumes“ nehmen zu können, verstärkt das vertrauensvolle Miteinander im Kindertreff. Alles in allem ein tolles und erfolgreiches Projekt, wie man anhand der Bilderkollage leicht nachvollziehen kann. Helga Konietzko Kinder- und Teenietreff Tiengen Seite 6 | 2014/15 Kinder- und Jugendtreff Waltershofen Breikeweg 3 79112 Freiburg Tel.: 07665 8757 E-Mail: [email protected] Tuniberg-Spots Regelmäßige Angebote: Ausführliche Informationen Kindertreff, dienstags und donnerstags jeweils von 15 bis 17.30 Uhr; „Treff 5-7“ (5. - 7. Klasse), montags und freitags, jeweils 17 bis 19 Uhr (‚5-7‘) Teenietreff, dienstags, 18 bis 21 Uhr Im Internet unter www.kjtw.de Pädagogische MitarbeiterInnen: Barbara Fiedler, Christine Fischer, Johannes Fiedler (Einrichtungsleiter) Tagesaktuelle Informationen unter Facebook:www.kjtw.de/fb Google+:www.kjtw.de/+ Twitter:www.kjtw.de/twitter Tuniberg-Spots Seite 7 | 2014/15 Seite 8 | 2014/15 Tuniberg-Spots Die sechste Klasse ist „Gewaltig“ unterwegs Gewaltprävention in der Schulsozialarbeit D ie Schülerinnen und Schüler der sechsten Klasse der Tunibergschule besuchen gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin und der Schulsozialarbeiterin das Projekt „Gewaltig“ im katholischen Jugendbüro in Freiburg. Die Schulsozialarbeit an der Tunibergschule richtet ihren Blick unter anderem auf die Prävention von Gewalt an der Schule. Wir sind bestrebt, die Schüler und Schülerinnen darin zu unterstützen, Konflikte und Auseinandersetzungen konstruktiv auszutragen. Um den Jugendlichen die vielen Handlungsspielräume aufzuzeigen, engagieren wir uns dafür, dass derartige Inhalte ihren Platz im Regelunterricht finden. Ein Beispiel für eine solche Aktion ist der Besuch des Gewaltig-Projekts des Katholischen Jugendbüros in Freiburg. Daniela Fischer-Eichinger steht hinter dem Projekt. Sie hat gemeinsam mit einigen Kolleginnen und Kollegen ein abwechslungsreiches und lehrreiches Programm zusammengestellt, das den jungen Menschen, die zu ihr kommen, eine andere Perspektive auf das Thema „Gewalt“ eröffnet. Der Alltag der Schülerinnen und Schüler steht dabei im Mittelpunkt. Frau Fischer-Eichinger und ihr Team geben entscheidende Impulse zur Bewertung von Situationen hinsichtlich ih- res Gewaltpotenzials. Die Jugendlichen sollen lernen, dass Gewalt nicht nur körperlich sein kann, sondern dass auch Beleidigungen – ob virtuell oder im „echten Leben“- in diese Kategorie zählen. Die sechste Klasse der Tunibergschule profitierte von diesem Programm. Die Jugendlichen sind in einem sensiblen Alter. Hier die richtigen Impulse zu setzen, ist enorm wichtig für ihre Entwicklung. Schulsozialarbeit an der Tunibergschule Opfingen Am Sportplatz 10 79112 Freiburg, Tel.: 07664 4025966 E-Mail: [email protected] Pädagogische MitarbeiterInnen: Inna Walker, Sebastian Krämer Ausführliche Informationen Im Internet unter www.tunibergschule.de/ schulsozialarbeit.html Das Gewaltig-Projekt war ein Schritt in diese Richtung. Das Thema wurde nach dem Besuch im katholischen Jugendbüro zu einem Dauerthema in der Klasse. Jeden Dienstagnachmittag vertiefen die Schülerinnen und Schüler unter der Anleitung von Inna Walker (Schulsozialarbeiterin) ihr Wissen, stärken den Zusammenhalt in der Klasse und lernen Neues zu sozialer Interaktion. Das Gewaltigprojekt und die vertiefenden Einheiten im Unterricht sind darüber hinaus ein Beispiel für die gelingende Kooperation zwischen den Lehrkräften und der Schulsozialarbeiter Innen. Die Klassenlehrerin der sechsten Klasse Anne Weh steht hinter dem Projekt und verknüpft die Inhalte mit bereits vorangegangenen Einheiten bezüglich sozialer Interaktion. Die Schüler und Schülerinnen freuen sich über die Abwechslung zum regulären Unterricht und engagieren sich in den Übungen. Einige stechen mit sehr gut ausgeprägten sozialen Fähigkeiten heraus und bieten gute Orientierung für andere. Die Synergieeffekte sind vor allem im Unterricht und in den Pausen spürbar. Externe Kooperationspartner wie das katholische Jugendbüro in Freiburg sind hilfreiche Anlaufstellen, um eine nachhaltig positive Entwicklung der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Inna Walker IMPRESSUM Herausgeber: Kinder- & Jugendarbeit Tuniberg e.V. Am Sportplatz 12, 79112 Freiburg Tel.: 07664/500833 Mail: [email protected] Internet: www.kjat.de V. i. S. d. P. und Redaktion: Johannes Fiedler, Geschäftsführer AutorInnen: Helga Konietzko, Christine Fischer, Inna Walker, Christa Bähr, Barbara Fiedler, Sebastian Krämer, Norbert Höldin, Johannes Fiedler Auflage: 250 Exemplare Erscheinungsdatum: 26. März 2015 Tuniberg-Spots Seite 9 | 2014/15 Mobbing in der Schule und der ‚no blame approach‘-Ansatz Ä rgern, Schlagen und Beschimpfungen gehören zum Schulalltag. Eine verschärfte Form ist das sogenannte Mobbing. Laut Dan Olweus bedeutet Mobbing, dass „ein oder mehrere Individuen, wiederholte Male und über einen längeren Zeitraum negativen Handlungen von einem oder mehreren Individuen ausgesetzt sind“1. Es handelt sich um negative Handlungen, wenn ein Individuum einem anderen Schaden beziehungsweise Unannehmlichkeiten zufügt oder zuzufügen versucht. Solche Handlungen können • verbal (drohen, verspotten, beschimpfen, …), • physisch (schlagen, schubsen, treten, kneifen, festhalten, …) oder • non-verbal (Grimassen schneiden, böse Gesten, Rücken zuwenden, …) vonstatten gehen. Die Problematik des Opfers besteht sehr häufig darin, dass es, um dem Mobbing zu entgehen, die Schule verlässt bzw. wechselt. Faktisch wird damit das Opfer negativ sanktioniert, während der Mobber indirekt belohnt wird. Eine Lösung: No Blame Approach Der No Blame Approach (Ansatz ohne Schuldzuweisung) bietet einen Ausweg aus der Sackgasse des Leidens des Opfers. Das spezielle Merkmal des Ansatzes ist die Unterstützungsgruppe, bestehend aus Tätern, Mitläufern und Schülern, die bisher nichts mit den Mobbing-Handlungen zu tun hatten, aber eine konstruk tive Rolle bei der Lösung der problematischen Situation spielen können2. Der No Blame Approach ist eine lösungsorientierte Vorgehensweise. In allen Schritten der Durchführung richtet sich der Blick darauf, konkrete Ideen zu entwickeln, die eine bessere Situation für den von Mobbing betroffenen Schüler herbeiführen. Fokussiert wird ausschließlich auf Lösungen, die dazu beitragen, das Mobbing zu stoppen. Die sieben Schritte des No Blame Approach3 1.Gespräch mit dem Mobbing Opfer 2.Treffen mit der Unterstützungsgruppe organisieren 3.Problem erklären 4.Keine Schuldzuweisung 5.Gruppe nach ihren Ideen fragen 6.Verantwortung der Gruppe übergeben 7.Nachgespräche einzeln mit allen Beteiligten Durch die Einbeziehung der am Mobbing beteiligten Schülerinnen und Schüler in einen Gruppenprozess, der sie konsequent in die Verantwortung für die Behebung des Problems einbezieht, ist dieser Ansatz so erfolgreich. Sie werden als „Helferexperten“ angesprochen und so aktiv in den Lösungsprozess eingebunden. Seit 2014 wird diese Anti Mobbing Methode auch in der Tunibergschule erfolgreich angewendet. Sebastian Krämer Wikipedia, 24.02.2015 Cris Szaday, 2001, http://www.no-blame-approach.de/media/downloads/cris_Szaday_Artikel_NBA.pdf 3 Seminarmaterial zum No Blame Approach, Heike Blum / Detlef Beck www.no-blame-approach.de 1 2 Seite 10 | 2014/15 Tuniberg-Spots Zu Gast bei Familie Siebenschläfer Für einige war der Hüttenaufenthalt die einzige Abwechslung in den Ferien I n den vergangenen Sommerferien hatten wir etwas ganz Besonderes vor. Der Plan auf eine Freizeit zu gehen, ist in jedem Jahr Thema. Oft scheitert es daran, dass sich zu wenig Jugendliche an- können wir günstig ein Auto mieten mussten geklärt werden. Zudem musste das Team ein interessantes Programm aufstellen. Da sich die Jugendlichen der Treffs untereinander nicht kannten, startete die Freizeit mit einer Runde Kennenlernspiele. So konnten schnell Hemmungen abgebaut werden. Schon beim Einräumen der Zimmer gab es eigenständige Zusammenkünfte der Gruppen. Bestimmt wurde die Freizeit durch ihre tolle Atmosphäre. Die Jugendlichen waren sehr offen und schnell gab es gemeinsame Themen. Wahrscheinlich hat- melden. Im letzten Sommer ist es durch die Kooperation mit dem Haus 197 aus Littenweiler gelungen, ein kleines Haus im Landkreis Emmendingen zu mieten. Unsere Zielgruppe waren Jungs und Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren, beider Einrichtungen. Die Planung für diese Freizeit erforderte eine gute Koordination und Vorbereitung. Fragen wie - wer kauft die Lebensmittel ein, wer organisiert die Hütte, wo te die gemütliche Hütte mit der nahe gelegenen Grillstelle sicher dazu beigetragen. In der Küche der Hütte gab es außerdem für alle eine überraschende Besonderheit. Ein Siebenschläfer ist seit Jahren als Untermieter in dem Haus. Das war zunächst ein großer Schreck, wir gewöhnten uns jedoch schnell an ihn. Für die geplanten Aktionen wie großes Kino über Beamer im Haus, Schwimmbad und Beachvolleyball, erntete das Planungsteam großen Zuspruch. Nur die Geocaching Aktion kam nicht so gut an. Kinder- und Jugendtreff Munzingen St. Erentrudis-Str. 21 (Schlossbuckhalle) 79112 Freiburg, Tel.: 07664 4054950 E-Mail-Anschrift: [email protected] Pädagogische MitarbeiterInnen: Sebastian Krämer (Einrichtungsleiter) Joelle Angeletta, Marie Götz Ausführliche Informationen Über die Einrichtung gibt es im Internet unter www.kjtm.de/ Es wurde daraus letztendlich eine kleine Wanderung bei strahlendem Sonnenschein. Da die gemietete Hütte eine Selbstversorger Hütte ist, mussten die Teilnehmer und das Team sich um die Essensvorbereitungen kümmern. Die Gruppe aus dem Haus 197 war für die Vorbereitung des Frühstücks zuständig und die Gruppe aus Munzingen für das Abendessen. Erstaunlicherweise gab es keine großen Diskussionen. Unsere Teilnehmer waren immer motiviert und hungrig. Selbst die große Putz- und AufräumAktion am Ende der Freizeit war ohne große Diskussionen schnell erledigt. Die Hütte konnte mittags ohne Beanstandung, aufgeräumt und sauber übergeben werden. Für die meisten Teilnehmer war die Freizeit die einzige Abwechslung während der gesamten Sommerferien. Das Team hat von allen ein sehr gutes Feedback bekommen. Wir hoffen, dass in diesem Jahr wieder eine Freizeit zustande kommt. Sebastian Krämer Kinder- und Jugendtreff Munzingen Tuniberg-Spots Seite 11 | 2014/15 Die Nacht der Teenies D ie letzte Teenietreff-Übernachtung ist schon eine Weile her gewesen. Deshalb war es umso schöner, dass sich die aktuelle Teenie-Besetzung so sehr auf diesen Termin gefreut hat. Beim letzten Zusammentreffen vor der Übernachtung haben die Jungs und Mädchen angefangen zu planen. „Wir wollen einen spannenden Film schauen, Döner essen und eine Fackel-Wanderung machen“, formulierten sie ihre Wünsche. Da die Wünsche alle realisierbar waren, gab es keinen Grund diese abzulehnen. Also haben wir alles Nötige besorgt und eingekauft. Den Döner haben wir natürlich selber zubereitet. Mit frischem Döner- brot und gekaufter Originalsoße. Super! Danach kam uns die geplante Fackelwanderung gerade recht. Mit gefüllten Bäuchen machten wir uns auf den Weg. Am Bolzplatz angekommen, dort war es schon sehr dunkel, zündeten wir unsere Fackeln an. Auf einmal waren wir ein heller Fleck an diesem Ort. Die Gruppe wurde leiser und bedachter, da das Feuer der Fackeln unseren Teenies gehörigen Respekt abverlangte. Im Licht der Fackeln starteten wir unsere Wanderung. Wichtig war uns dabei der Sicherheitsabstand zu den Vorgängern und unsere Augen mussten sich erst einmal an das Licht und die Finsternis um uns herum gewöhnen. Unser Ziel war die St. Erentrudiskapelle. Vorher musste allerdings der steile Wanderweg, am Sportplatz vorbei, bezwungen werden. Dort angekommen hatten wir einen fantastischen Ausblick auf den darunter liegenden Golfplatz und die angrenzenden Dörfer. In der Nacht wird die Kapelle durch Strahler angeleuchtet, so dass man sie sogar von der Autobahn sehen kann. Die Teenies hatte zum Glück auch im Nebel keine Angst. Auf dem Rückweg erzählten sich die Jungs noch „überlieferte“ Gruselgeschichten aus Munzingen. Jedoch waren wir so schnell im Neubaugebiet angekommen, das auch hier die Angst keine Chance hatte, sich auszubreiten. Die Fackeln waren mittlerweile erloschen und so freuten wir uns auf das Licht der Straßenlaternen. arbeit der Tunibergschule, dem Jugendhaus in Opfingen und im ge haben das Ende des Films vor lauter Erschöpfung nicht mehr miterlebt. Andere hingegen fanden die auftretende Ruhe im Treff sehr komisch und konnten partout nicht einschlafen. Entsprechend lange haben wir am Morgen geschlafen. Dann hieß es aufstehen, Brötchen aufbacken, frühstücken und den Treff aufräumen. Leider war die Teenietreff-Übernachtung dann zu Ende. Dass diese Aktion für die Teenies etwas ganz Besonderes war, bekommen wir seitdem fast jeden Teenietreff zu hören. Unsere Teenies wünschen sich sehr, dass noch einmal eine Übernachtung bei uns im Treff stattfindet. Das Datum steht zwar noch nicht fest, aber diesen Wunsch können wir ihnen nicht abschlagen. Sebastian Krämer bekommen. Ein hoch dotierter Pizzagutschein! Dieser wurde natürlich gleich nach dem Turnier eingelöst. News-Ticker Kinder- und Jugendtreff Munzingen Die zwei „Neuen“ Seit 2014 sind Joelle Angeletta und Marie Götz als pädagogische Zweitkraft in den Angeboten des Kinder- und Jugendtreff Munzingen tätig. Joelle Angeletta ist gelernte Erzieherin und betreut wöchentlich den Teenietreff mit. Marie studiert zur Zeit Soziale Arbeit an der KH in Freiburg und hatte ihr Praxissemester in der Schulsozial- Aber nicht nur darauf. Der warme Jugendtreff kam uns wie gelegen. Dort wollten wir den Abend gemütlich ausklingen lassen. Mit Chips und Flips gab es dann eine Spätvorstellung des Films „Drachenzähmen leicht gemacht“. Eini- Neu im WWW Wir haben eine neue Webadresse. Sie finden uns jetzt unter www.kjtm.de. Kinder- und Jugendtreff Waltershofen absolviert. Sie hat somit schon in fast allen Einrichtungen des KJATs Einblicke bekommen. Jetzt werden der Kindertreff und der Jugendclub von ihr mit betreut. Erfolgreiche Mädchen Das Mädchenteam hat beim three-4five Turnier einen bemerkenswerten 2. Platz errungen. Außerdem haben sie noch den Fairnesspreis des Turniers Seite 12 | 2014/15 Tuniberg-Spots Kinder-Kunst-Werk Betrachtung zum Thema Kunst mit Kindern E inmal jährlich findet, als gemeinschaftliche Aktion aller Kinder- und Jugendeinrichtungen am Tuniberg, ein Kinderkunsttag statt. Das hat bereits eine sechsjährige Tradition. Auch gibt es in den Kindertreffs viele Angebote, die unter das Stichwort „Kunst“ fallen. Was sich hinter dem Begriff „Kunst“ verbirgt und warum ich es für wichtig halte, Kindern unterschiedlichste Möglichkeiten zu bieten, sich künstlerisch auszudrücken, dazu im Folgenden ein paar Gedanken. „Mit allen Erfahrungen, die Kinder machen und woraus sich ihr Erleben gestaltet, wollen sich Kinder ausdrücken, sei es in Worten, Bewegungen oder in Bildern.“ „Was zunächst wie Klekse oder Kritzeleien aussieht, bekommt Bedeutung durch das Wissen um das Erlebnis.“ (Mößner, Rettkowski-Felten, van Dieken “Werkstattbuch Farben“). Das Darstellen von Erlebnissen trägt dazu bei, die Welt zu begreifen und Bedeutungen zu erkennen. Im gestalterischen Tun lernen Kinder ihre eigenen Ideen zu erkennen und umzusetzen. Beim Ausprobieren sind Kreativität und Ideenreichtum gefragt, das Denken wird angeregt, Vorstellungsund Gestaltungsvermögen werden aktiviert, wie auch räumliches Denken. Der Begriff Kunst bezeichnet laut Wi- Kinder- und Jugendtreff Tiengen Im Maierbrühl 2 (Tuniberghaus) 79112 Freiburg, Tel.: 07664 1098 E-Mail: [email protected] Pädagogische MitarbeiterInnen: Helga Konietzko (Einrichtungsleiterin) Roland Brüggemann Ausführliche Informationen Im Internet unter www.kjat.de/tiengen kipedia jede Tätigkeit, die auf Wissen, Übung‚ Wahrnehmung und Intuition gegründet ist. Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis „Kunstwerk“ steht am Ende eines kreativen Prozesses, den der „Künstler“ durchläuft. Wenn wir in unserem pädagogischen Bereich von Kunst sprechen, beziehen wir uns in der Regel auf die „bildende Kunst“. Zur bildenden Kunst zählen unter anderem die Malerei, Zeichnung, Grafik, Bildhauerei. Diese Bereiche der Kunst lassen sich sinnvoll in unseren Kontext einbauen. Kunst und Kreativität hängen untrennbar zusammen. Kreativität definiert Rudolf Seitz als die `Fähigkeit des Menschen, neue Denkprozesse hervorzubringen`. Wenn man davon ausgeht, dass alle Kinder ein hohes Maß an Kreativität in sich tragen, ist es sinnvoll einen Rahmen zu schaffen, in dem sie sich selber ausprobieren und mit unterschiedlichsten Materialien experimentieren können. In der gestalterischen Tätigkeit findet eine fantasievolle Auseinandersetzung mit Menschen und Gegenständen statt, es entstehen Kunstwerke. Das selber Erbauen, Erschaffen oder Kreieren, wie das selber Anpacken, stärkt das Selbstwertgefühl der Kinder. Durch den schöpferischen Prozess lernen sie mitzugestalten und mitzumachen. Sie spüren, dass sie nicht wirkungslos sind, sondern etwas tun können, etwas bewegen können. Kreativität trägt wesentlich zu einer gesunden Entwicklung der Kinder bei. Spielerisch lernen sie, mit Werkstoffen und Werkzeugen umzugehen. Helga Konietzko Kinder- und Teenietreff Tiengen Tuniberg-Spots Seite 13 | 2014/15 „… Kinder haben ein Recht auf Spiel, auf Ruhe und Freizeit, …..“ Was ein Bolzplatztor mit der UN-Kinderrechtskonvention zu tun hat Wünsche können wahr werden, wenn •Wünsche geäußert werden •Ideen entwickelt werden •Mithilfe angeboten wird •Groß und Klein zusammenhelfen - Jeder wie er kann Und deshalb steht seit Ende Juli 2014 im Durchführung des Kindersachenmarktes, ein Zuschuss vom Kinder- und Ju- Giesental in Waltershofen ein stabiles Bolzplatztor auf der Wiese neben dem Spielplatz. Tatkräftige Unterstützung durch die Eltern und Kinder, durch die Gemeindearbeiter und ehemalige Jugendtreffbesucher beim Transportieren, Graben und Betonieren und fachkundige handwerkliche Hilfe durch den ortsansässigen Bauunternehmer ermöglichte dies recht schnell. Und die Finanzierung? Auch da halfen Viele zusammen: Kinder und Eltern und Freunde liefen im Seepark fleißig beim 24-Stunden-Lauf, Eltern halfen bei der gendtreff Waltershofen und so kamen die ca. € 2000.- schnell zusammen. Und warum beteiligen sich die SozialpädagogInnen aus dem Kinder- und Jugendtreff für so ein Projekt im Gemein- wesen? Gehört das denn in deren Aufgabenbereich? Ja! „…Recht auf Ruhe und Freizeit, auf Spiel und altersgemäße Erholung…“ wie auch z.B. „Recht auf Leben, Recht auf Bildung, Schutz vor sexuellem Missbrauch, Schutz vor Gewaltanwendung“so steht es in der UNKinderrechtskonvention, die 1989 von fast allen Ländern der Erde – außer Somalia, Südsudan und USA – verabschiedet wurde. Und da auch wir beobachten, dass Kinder immer mehr unter Leistungsdruck sogar schon im Grundschulalter stehen, manchmal „zu viel Bildung“ bekommen, kaum mehr selbstbestimmt ihre Freizeit gestalten können, sehen wir es auch als unsere Aufgabe an, das Recht auf Spiel, auf Freizeit, auf Spaß miteinander, das den Kindern zusteht, ein Stück weit umzusetzen. Was fehlt? Das 2. Tor! Aber auch das wird kommen: der Ortschaftsrat Waltershofen hat schon Verfügungsmittel bereitgestellt und Kinder und Eltern werden noch kreative Ideen entwickeln, Geld zu erwirtschaften. Barbara Fiedler Kinder- und Jugendtreff Waltershofen Seite 14 | 2014/15 Tuniberg-Spots Tuniberg-Spots Seite 15 | 2014/15 Mädchenaktionstag in Freiburg S eit Jahrzehnten wird in einem der Freiburger Kinder- und Jugendzentren ein Mädchenaktionstag veranstaltet, zuletzt in zweijährigem Abstand. Organisiert wird er vom Arbeitskreis Mädchen der Freiburger Kinder- und Jugendbegegnungsstätten. Dem Arbeitskreis angeschlossen sind weitere mädchenspezifische Einrichtungen und Beratungsstellen in Freiburg. Letztes Jahr nun fand der Mädchentag im „Glashaus“ im Rieselfeld statt, die gastgebende Einrichtung war der Kinderund Jugendtreff des Vereins „Kiosk“ und hieß Mädchen aus ganz Freiburg willkommen. Es ist nicht einfach, Mädchen vom Tuniberg zu einem Besuch zu motivieren, aber der Standort im Rieselfeld war bekannt, da traut man sich eher, und so machte sich denn eine kleine Gruppe auf den Weg, der der Mädchentag dann auch sehr gefallen hat. Beim Mädchentag finden verschiedene Workshops, aber auch offene Angebote statt, so dass sich die Mädchen nach der offiziellen Begrüßung im großen Saal gleich zu ihren gewünschten Workshops begeben. Dieses Mal wurde nun auch noch die neue Mädchenhomepage „mädchenxtra“ auf freiburgxtra.de eingeweiht. Dort gibt es eine stadtweite Übersicht aller Angebote für Mädchen. Heiß begehrt sind am Mädchenaktionstag Streetdance-Workshops, aber auch Angebote im kreativen Bereich, z. B. Holzschilder mit dem Brennpeter gestalten, Loom-Bänder knüpfen, Ytong-Steine bearbeiten, Filzen, Fingernägel-Sty- ling, und vieles mehr. Es gab schon Schnupper-Boxkurse, Yoga und Selbstverteidigung, Bandprojekte, Artistik und Kistenklettern. Ein Renner ist immer das „Fotostudio“ mit vorherigem Schminken und Verkleiden. Die Mädchen genießen es, einen Tag lang nur unter Mädchen zu sein. Manche finden es einfach lustiger und intimer, man wird nicht von Jungen genervt und traut sich mehr zu, wenn man sich nicht von Jungen beobachtet fühlt. Das ist auch der Grund, warum wir es nach wie vor wichtig finden, Freiräume ohne Jungen für Mädchen anzubieten. Sei es in festen Mädchengruppen, offenen Mädchentreffs oder eben einmal in großem Rahmen bei einem stadtweiten Mädchenaktionstag. Die Mädchenarbeit soll die Mädchen bei der Entwicklung ihrer Selbständigkeit und ihres Selbstbewusstseins unterstützen und stärken. Christine Fischer Seite 16 | 2014/15 Tuniberg-Spots „Der Verein“ – Kinder- und Jugendarbeit Tuniberg e.V. stellt sich vor D er Verein Kinder- und Jugendarbeit Tuniberg e.V. (kurz „der Verein“) gründete sich 1998 mit der Absicht, die damals unter städtischer Trägerschaft bestehenden Einrichtungen und Angebote Offener Kinder- und Jugendarbeit (kurz „OKJA“) in den Freiburger Tunibergstadtteilen zu übernehmen und weiterzuentwickeln. •Christa Knirsch – gewählt (Tiengen) •Gudrun Kreft – Stadt Freiburg •Ingeborg Merkle – Fördergemeinschaft Opfingen •Heike Nowak – gewählt (Opfingen), 1. Vorsitzende •Klaus Riemann – Förderverein Munzingen •Judith Schmalz – Ortschaftsrat Opfin- Ein wesentliches Ziel war dabei. eine vom damaligen Sozial- und Jugendamt der Stadt getragene Arbeit in die Hände von Bürgern und gesellschaftlichen In stitutionen vor Ort zu legen. Bürgerschaftliches Engagement sowie gesellschaftliche und politische Mitverantwortung für die „eigenen“ Kinder- und Jugendlichen und die OKJA sollten so geweckt und gestärkt werden. Dieses Ziel wurde im hohen Maße – dank eines engagierten ehrenamtlichen Vorstandes erreicht, die OKJA am Tuniberg erlebte einen deutlichen, innovativen Aufschwung. Derzeit setzt sich der Vorstand aus folgenden Personen und Institutionen zusammen: •Silvia Aberle – Kath. Seelsorgeeinheit Tuniberg •Franziska Allgeier – Tunibergschule •Christa Bähr – 2. Vorsitzende •Constantin Gottschalk – Ortschaftsrat Tiengen •Felicitas Heitzler – gewählt (Waltershofen) gen •Wolfgang Schmid – Ortschaftsrat Munzingen •Gundi Stifel – gewählt (Munzingen) •Ruthild Surber – Ev. Pfarrgemeinde Tuniberg •Dorothea von der Ruhr – Ortschaftsrat Waltershofen •Johannes Fiedler – Geschäftsführer, nicht stimmberechtigt Der Vorstand – nach der Mitgliederversammlung die zweithöchste Instanz des Vereins – fällt auf der Grundlage der Berichte der Fachkräfte aus den einzel- nen Einrichtungen und Arbeitsbereichen – strategische Entscheidungen. Die Außenvertretung und Vorgänge des „Alltagsgeschäfts“ regelt ein dreiköpfiger geschäftsführender Vorstand. Finanziert wird die Arbeit des Vereins wesentlich durch Zuschüsse der Stadt Freiburg, daneben werden Eigenmittel erwirtschaftet oder Projekte durch den Landesjugendplan oder Stiftungen gefördert. 2012 übernahm der Verein auch die Trägerschaft der neu eingerichteten Schulsozialarbeit an der Tunibergschule Opfingen. Durch die gemeinsame Nutzung räumlicher, sachlicher und personeller Ressourcen sind so Synergieeffekte in beiden verwandten Arbeitsfeldern möglich. Wie wohl in fast allen Vereinen sind es auch bei uns wesentlich die handelnden Personen und Institutionen, die das Wagnis der „Privatisierung“ von 1999 zu einem erfolgreichen „Bürgerprojekt“ zugunsten junger Menschen am Tuniberg haben werden lassen. Das Zusammenwirken von ehrenamtlichen Vorständen, Stadt, Ortschaften, Schule, Fördervereinen sowie Kirchengemeinden einerseits und hauptamtlichen Fachkräften und engagierten Helfern andererseits ermöglicht dieses – zwischen den vier Tunibergstadtteilen ziemlich einmalige – Kooperationsprojekt. Dennoch bleiben es wesentlich unsere Besucherinnen und Besucher, die das Gesicht und die Inhalte der Angebote und Einrichtungen bestimmen. OKJA hat schließlich keinen „Lehrplan“, es sind die Bedürfnisse und Interessen der Beteiligten, die die OKJA durch deren Arbeitsprinzipien Offenheit, Freiwilligkeit, Partizipation, Lebenswelt- und Sozialraumorientierung sowie Geschlechtergerechtigkeit als spannendes und sich ständig wandelndes Aktionsfeld prägen. Johannes Fiedler
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