Gratisexemplar | Ausgabe 15 | 1. Halbjahr 2015 KUNSTZEITUNG Kunstverein Deggendorf e.V. Vereinsinternes Kunstjournal Wissenswertes Hermann Eller Retrospektive - Bilder in Öl des Malers im Kapuzinerstadl Deggendorf - Rückblick „ Die mühevolle Arbeit, die unsere Eigenliebe, unsere Leidenschaft, unser Nachahmungstrieb, unser abstrakter Verstand, unsere Gewohnheiten geleistet hatten, ist genau das, was die Kunst erst wieder beseitigen muss. Marcel Proust „ INHALT S. 9 Vereinsinternes 4 6 8 9 10 S. 12 Rückblick Mitglieder-Jahresausstellung Retrospektive Hermann Eller Künstlerporträt KunstRaum Pfleggasse KunstForum; Ausstellung Buchmüller; Werkschau Medientechnik Kunstjournal 12 Bericht Florian Jung: Die Donau-Wald-Gruppe, Teil 2 14 Städtebau und Kunst 18 Die Grabkirche 20 Albert Krottenthaler S. 6 S. 22 Wissenswertes 22 Essay Dichtkunst 24 Les - Beaux - de - Provence 26 Ausstellungen regional 27 Termine sonstige 28 Ausstellungen Kunstverein Passau 31Impressum 2 Liebe Leserin, lieber Leser, Künstler sind die letzten freien Menschen, hört man vielerorts. Was etwas salopp rüberkommt, hat aber dem Anschein nach einen wahren Kern: Des Künstlers Tun folgt in seiner Kreativität und bisweilen im Ausloten von Grenzen, keinen gesellschaftlichen Zwängen, allenfalls den ewigen Gesetzen von Angebot und Nachfrage. Darin, sich Letzteres nicht einzugestehen, liegt eine liebgewonnene Lebenslüge der Kunst seit der Moderne. Natürlich ist es befreiend zu wissen, dass keiner unserer aktiven Künstler im Kunstverein seinen Lebensunterhalt aus seinem Schaffen generieren muss – aber es ist dennoch für jedem Bestätigung und Freude für seine Arbeit auch einen Markt zu haben. Insofern freuen wir uns über das gestiegene Interesse der regionalen Kunstfreunde an den Arbeiten und Ausstellungen unserer heimischen Künstler. Im Jahresprogramm 2015 unseres Vereins werden wir Ihnen sogar noch mehr Gelegenheiten bieten, heimische aber auch andere Künstler näher kennenzulernen. Mit unserer Retrospektive zu Hermann Eller ging es spannend los und in Kooperation mit vielen neuen regionalen Partnern werden wir mehr Ausstellungsmöglichkeiten für unsere Künstler schaffen. Mit dem KunstForum Sparkasse Deggendorf und dem Künstlerhof auf dem Deggendorfer Donaufest wagen wir uns an spannende neue Formate. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Lesen dieser neuen Kunstzeitung! Bleiben Sie uns treu, Thomas J. DarcyChristine Weileder 3 Vereinsinternes Rückblick MitgliederJahresausstellung 11.12.2014 - 06.01.2015 Die Jahresausstellung des Kunstvereins fand dieses Mal unter dem Motto „Des Künstlers Garten“ statt. Zur Vernissage im Kapuzinerstadl hat 1. Vorsitzender Thomas Darcy zahlreiche Gäste begrüßt. Die Laudatorin Frau Dr. Sabine Rehm-Deutinger führte vor einem großen Publikum eindrucksvoll vor, wie sensibel die 43 Künstler mit dem Motto „Des Künstlers Garten“ umgegangen sind und lobte die Ausstellung als Gesamtkunstwerk. Konrad Niski untermalte die Veranstaltung mit teils eigenen Stücken am Flügel. 4 Ein „kunstvolles Gartenbuffet“ rundete diesen gelungenen Abend zur Zufriedenheit aller ab. Erstmals gab es bei dieser Ausstellung „Kuratorenführungen“. Die drei Kuratoren Edith Polkehn, Josef Bielmeier und Johann Meier führten die Besucher durch die Ausstellung und gaben Erläuterungen zu den Werken der einzelnen Künstler. Auch das Begleitprogramm zur gesamten Ausstellung bot zusätzliche Anreize: Ein filmreifer Abend im Kapuzinerstadl Die Filmveranstaltung des Kunstvereins mit dem Kurzfilm „Hausgmacht“ von Jonas Brand war ein voller Erfolg. Etwa 30 Teilnehmer haben sich am Samstagabend zur besten Sendezeit trotz prominenter Konkurrenz im Fernsehen im Kapuzinerstadl eingefunden. Nach einer kurzen Begrüßung durch Christa Stadler vom Kunstverein Deggendorf e.V. und der Vorstellung von Jonas Brand, widmeten sich die Besucher dem ungetrübten Filmgenuss. Zahlreiche Lacher zu komischen Szenen und absolute Stille bei rührenden Momenten zeigten, dass die Zuschauer mitfühlten. Sehr lebensecht und in den Darstellern charakterlich sehr gut angelegt, ist der Film ein kleiner Hochgenuss in der Welt der ausufernden Filmlandschaft. Nach dem Film bot sich den Gästen die Gelegenheit eines Gesprächs mit Jonas Brand. Die Themen reichten von Fragen nach technischen Details bis hin zur Frage, ob der junge Regisseur und Drehbuchautor denn nach gewissem zeitlichem Abstand zur Produktion, etwas anders machen würde. Jonas beantwortete in erfrischender und offener Art die zahlreichen Fragen und ließ uns so an der Komplexität des Filmschaffens teilhaben. Auch verriet er kleine Geheimnisse. So musste der Nebel teilweise nachträglich in den Film eingebaut werden, weil die Natur eben nicht immer so mitspielt, wie man es gerade braucht. Für einen Laien ist es kaum vorstellbar, welcher Aufwand hier betrieben wird. All das sieht der Zuschauer dann als stimmiges Gesamtwerk. Kompliment hier an Jonas Brand, auch für die bildhafte Darstellung während der lebhaften Diskussion. Literarischer Spaziergang mit Kristina Pöschl Texte zu finden, die allesamt dem Fundus des lichtung Verlages entstammten. Der kurzweilige Rundgang bot den rund 30 Gästen an diesem Abend eine völlig andere Erfahrung der Ausstellung. Vorstandsmitglied Thomas Jenner, der als Gastgeber des Kunstvereins an diesem Abend fungierte, war mit der Resonanz und den Kommentaren der Gäste rundum zufrieden und sah die Premiere als großen Erfolg für das neue RahmenprogrammKonzept des Kunstvereins. Einen literarischen Spaziergang durch die Jahresausstellung präsentierte die Autorin und Geschäftsführerin des renommierten lichtung Verlages, Kristina Pöschl. „Keine Kunst steht für sich allein. Sie inspirieren bzw. befruchten sich gegenseitig, die Malerei die Literatur und andersherum!“ - so Kristina Pöschl in ihren einleitenden Worten. Die ausgestellten Werke, deren Vielfalt und Verschiedenheit, haben es ihr nicht schwer gemacht, passende Zum Abschluss der gelungenen Jahresausstellung trafen sich Künstler, Kunstinteressierte und Mitglieder des Kunstvereins am Dreikönigstag im Kapuzinerstadl zum traditionellen Kulturfrühstück. Diese Finissage war wieder einmal eine gute Gelegenheit, sich über Kunst und Kultur auszutauschen und bot insbesondere den neuen Mitgliedern die Möglichkeit, Mitglieder des Vereins kennen zu lernen und Kontakte aufzubauen. 5 Vereinsinternes Rückblick Retrospektive Hermann Eller Begeisterung über seinen Tod hinaus Hermann Eller - Selbstporträt Heuer wäre er 90 Jahre alt geworden. Und obgleich gelernter Handwerker, entdeckte Hermann Eller die Kunst als seine wirkliche Lebensberufung. Nicht nur, dass er der Nachwelt eine Vielzahl an klein- und großformatigen Werken hinterlassen hat. Er hat seine eigene Begeisterung für die Kunst und die Malerei auch auf seine Schüler und seine gesamte Umwelt übertragen. In einer Retrospektive widmete sich der Kunstverein Deggendorf dem Künstler. In Kooperation mit der Familie Eller ist im Kapuzinerstadl eine Reihe an prägnanten Werken zu sehen, mit denen Hermann Eller die Blicke auf seine Deggendorfer und niederbayerische Heimat warf. Diese Blicke lassen vermuten, dass Eller trotz großem Einfluss und zahlreichen Ehrungen bodenständig und heimatverbunden geblieben ist. Das Grußwort hielt Udo Majuntke, ein langjähriger Freund und Wegbegleiter, und zweiter Bürgermeister 6 Georg Pammer kommentierte einen ehrlichen und fleißigen Zeitgenossen. zurück“. Man müsste allerdings selbst begeistert sein, um andere begeistern zu können. „Herr Majuntke, das Podium gehört Ihnen“ - komplimentierte Thomas Darcy, Vorsitzender des Kunstvereins, den Hauptredner auf die Bühne. Dieser beschrieb eine Persönlichkeit, die allein im Rotary Club Deggendorf eine Reihe an Projekten angestoßen hätte, mit denen er zum Paul Harris Fellow geehrt worden sei. Dazu sei er Pate für Udo Majuntke gewesen. „Ich bin mit dem inflationär gebrauchten Attribut ‚genial‘ vorsichtig, aber manche seiner Werke sind nicht anders als genial zu bezeichnen.“ Wie kaum ein anderer hätte er es geschafft, mit wenigen Pinselstrichen, unter Zuhilfenahme seines Daumens, eine wesentliche Bildaussage zu treffen. Gerade bei den Portraits würde der Funke auf den Betrachter sofort überspringen. Dies alles sei aus der Mischung aus „gottbegnadetem Talent und einem riesigen Fleiß entstanden. Er erinnerte sich, als er in den 1970ern, ein Jahr nach dem Zuzug nach Natternberg, sehr schüchtern das Maleratelier Ellers betreten hätte, gemeinsam mit der damals dreijährigen Tochter Eva. Seine Frau hätte sich ein Portrait der Tochter gewünscht. Aus dem ersten Besuch sei ein zügig gestaltetes Gemälde sowie eine Freundschaft der beiden Familien erwachsen, die erst mit dem Tod der Ellers endete. Majuntke beschrieb sich wie Eller als Augenmensch. Dieser hätte darüber hinaus noch eine weitere wichtige Gabe besessen – er hätte andere Menschen begeistern können. „Von vielen Malkursen aus Linz oder Niederalteich kam er glücklich v.l. Künstler Gerhard Katlitz, Organisator Johann Meier, Professor Ernst Jürgens. v.l: Thomas Darcy, Walter Eller, Udo Majuntke, Georg Pammer und Dr. Rainer König vor dem Porträt mit Eva In einem anderen Gedankenkreis erinnerte er sich an eine gemeinsame Reise nach New York, bei der er erst seinem Freund, dann dieser ihm seine eigene Sichtweise auf Big Apple vermittelte. Immer auch hätte er seinen Skizzenblock und einen kleinen Farbkasten mit dabei gehabt. „Wichtig ist, dass Hermann aber noch über seinen Tod hinaus begeistern kann.“ Als musikalische Kontrapunkte gedacht, präsentierten sich die Einlagen von Hildegard Schwammberger, Klavier, und Johannes Lechner, Violine, zu eigenen und begeisternden Höhepunkten. Den Auftakt bildete der Gypsy Dance von Henri Ernst, und der Ungarischer Tanz Nr. 5 von Johannes Brahms war für sicher nicht wenige ein echter Ohrwurm. Mit Csárdás von Vittorio Monti, einer Rhapsodie von 1904, schien der Künstler auf vier Saiten über sich hinauszuwachsen. Brillant, tonsicher und mit großer Hingabe ließ er diesen ungarischen Tanz zu neuem Leben erwachen. Hildegard Schwammberger und Johannes Lechner zauberten begeisternde musikalische Höhepunkte Mit leichtem Augenzwinkern spannte zweiter Bürgermeister Georg Pammer einen Bogen vom bekannten Mann mit dem Goldhelm zum ebenso bekannten Mann mit der Baskenmütze. In den 1960ern hätte er den Künstler kennen gelernt, der sich mit Fleiß und Ehrlichkeit 1986 den Goldenen Ehrenring der Stadt Deggendorf verdient hätte. Die Vernissage fand einen ausgesprochen breiten Zuspruch. Damit das Fest in dieser Weise gefeiert werden konnte, hat der Kunstverein einem Sponsor zu verdanken, der es ermöglichte, erneut ein sehr rühriges Organisationsteam in Planung und Durchführung zu schicken. Vorsitzender Tom Darcy dankte der Sparkasse Deggendorf als Sponsor sowie dem Kurator Johann Meier als Projektleiter. 7 Vereinsinternes Künstlerporträt Anneliese Vornehm Eine Deggendorfer Malerin Seit mehr als 40 Jahren erfreut die Künstlerin Anneliese Vornehm ihr Publikum in Deggendorf und darüber hinaus mit ihren Bildern. Der Anfang begann mit Zeichen-und Malunterricht bei R.R. Bergmann, einem expressionistischen Maler aus Hamburg, dann bei Hans Augustin und R. Hönig. Letzterer wirkte als Kunsterzieher an der Oberrealschule. Himmel und Ihre fein abgestuften Pastelltöne und die flotte Strichführung machen Ihre Bilder unverkennbar. Sie bedient ein breites Publikum und erntet viel Bewunderung für Ihre gegenständliche Kunst. Ihre Bilder wurden in Amerika, ebenso wie in Holland, Österreich, Schweiz, der Türkei und in der damaligen CSSR in Ausstellungen präsentiert. 1969 gehörte Anneliese Vornehm zu den Vorstands-und Gründungsmitgliedern der Deggendorfer Künstlergruppe, deren Kasse sie 30 Jahre bestens verwaltete. Bereits 1984 wurde Anneliese Vornehm in die Münchner Künstlergenossenschaft 1868 Kgl. priv. aufgenommen. Sie war langjährig in der Jury tätig, und Ihre Bilder waren in den Ausstellungen im Haus der Kunst, im Deutschen Museum und im Ägyptischen Museum vertreten. 1971 wurde Sie Mitglied der Gemeinschaft Bildender Künstler Straubing. Bei den Halbjahresausstellungen präsentiert sie seitdem ihre Bilder. Seit 1970 beteiligt sich die Künstlerin an verschiedenen Ausstellungen im In- und Ausland. Ein Höhepunkt waren sicherlich die Einzelausstellung im Kulturinstitut Ankara und die Wanderausstellung ostbayerischer Künstler in den USA. 1997 verlieh der damalige Oberbürgermeister Dieter Görlitz der Künstlerin den Bürgerbrief der Stadt Deggendorf. Eine Anerkennung für ihr Wirken, mit dem Sie das Ansehen Deggendorfs mehrte. Wir freuen uns auf viele neue Werke der Künstlerin Anneliese Vornehm Johann Meier Kurator Bootswerft Der zerbrochene Krug Ihre besondere Zuwendung gehörte schon immer der Landschaft. Blumen, Tiere, Städtebilder im Inund Ausland, figürliche Motive, sowie Buchillustrationen, Arbeiten für Journale und Kalender erweiterten ihr Œuvre. Techniken der Ölmalerei, des Aquarells, der Mischtechnik beherrscht Sie vorzüglich. Ihre warmen Erdfarben, der blaue An der Straße nach Casablanca 8 KUNSTRAUM Vereinsinternes Kunst in Deggendorf Kunstflair in der Pfleggasse Jeder Verein braucht eine Heimat! Heimat ist wichtig, und dieses Gefühl wollen wir mit dem neuen KunstRaum vermitteln. Einen festen Bezugspunkt für Sie und uns alle zu haben, das ist uns wichtig. Hier treffen wir uns und tauschen uns aus. Hier arbeiten wir zusammen und wollen uns gegenseitig unterstützen und fördern. Unverbindlich, aber nicht unbemerkt soll jeder Interessierte Zugang zum Kunstverein Deggendorf e.V. finden können. Der KunstRaum des Kunstvereins Deggendorf e.V. soll der Treffpunkt für alle Künstler und Kunstinteressierten werden. Ob Schaffende, Förderer oder Überdieschulterschauer, alle sind herzlich willkommen. Der Kunstverein Deggendorf e.V. wird hier greifbar. Ein bewährtes Team aus den Reihen des Kunstvereins steht hier zur Organisation bereit und freut sich auf Ihr Interesse, Ihre Wünsche und Anregungen. Wir sind noch frisch in diesem Bereich und möchten uns hier als Kompetenzteam bewähren und mit Ihnen lernen und stets besser werden. Wir möchten nun einen Teil der Möglichkeiten aufzeigen, die der KunstRaum bietet. Wir sind jedoch auch Ihren Vorschlägen überaus zugänglich, sollten Ihnen weitere Verwendungsmöglichkeit vorschweben. • Gemeinsames Malen / Gestalten für interessierte Anfänger und Fortgeschrittene • Treffpunkt und Anlaufstelle für Kunstvereins-Mitglieder und solche, die es werden wollen • Treffpunkt und Anlaufstelle für die weiteren Kunst- und Kulturvereine Deggendorfs • Sitzungssaal (naja, Sitzungsraum würde es besser treffen, klingt aber nicht so gut) Wissenswertes: Der KunstRaum ist ausgestattet mit neuer Beleuchtung und neuem Aufhängesystem. Vitrinen zur Objektpräsentation sind vorhanden. Eine kleine Kaffeeküche mit Espressomaschine und natürlich sanitäre Einrichtungen stehen zur Verfügung. Der Raum ist beheizbar und verfügt über Arbeitstische und Bestuhlung. Wir wünschen uns eine rege Nutzung, Anmeldungen werden bereits entgegengenommen. Ganz bewusst verweisen wir hier auf die Kontaktmöglichkeiten via Homepage und über Email. Gerne stellen wir Ihnen dann die detaillierten Informationen zu den Bedingungen zur Verfügung und einen Ansprechpartner an Ihre Seite. Wir freuen uns auf Sie und eine lebhafte Nutzung unseres KunstRaums in der Pfleggasse 23 in Deggendorf. Eröffnung unseres KunstRaums wird am 09.05.2015 von 15:00 bis 17:00 Uhr stattfinden. Ihr KunstRaum-Team Christa, Edith, Karin, Eva und Christine Bewerbung zur Nutzung des KunstRaum des Kunstverein Deggendorf e.V. in 94469 Deggendorf, Pfleggasse 23 Name Vorname Wohnort mit PLZ Straße und Hausnummer Geburtsdatum Telefonnummer Emailadresse Gewünschter Zeitraum Geplante Aktion im KunstRaum (Ausstellung, Workshop, Lesung,...) Ort, Datum Kunstverein Deggendorf e.V. Tulpenstraße 5 94469 Deggendorf Name, Vorname, Unterschrift Tel. 0170 3213512 ! Fax 0991 3830783 www.kunstverein-deggendorf.com [email protected] Sparkasse Deggendorf IBAN: DE16 74150000 0380027979 BIC: BYLADEM1DEG Steuernr.: 108/109/60634 AG Deggendorf: VR 398 Sitz: Deggendorf 1. Vors: Thomas J. Darcy 2. Vors: Dr. Rainer König 3. Vors: Thomas Jenner Sie können den Raum auch für Ihre Aktionen zu günstigen Konditionen buchen: • Ausstellungen • Lesungen • Veranstaltung von Workshops 9 Vereinsinternes Rückblick KunstForum Dem Kunstverein Deggendorf e.V. hat sich eine neue Plattform aufgetan, damit seine Mitglieder aktuelle Werke präsentieren. Erstmals zeigen Künstler in fast 50 unterschiedlichen Zugängen die Kunst im Rahmen eines Kunstforums in der Schalterhalle der Sparkasse Deggendorf. Die Resonanz zur Vernissage war riesig, viele Besucher kamen um die Bilder und Skulpturen zu sehen und um mit den Schöpfern der Werke zu reden. „Für uns ist eine solche Unterstützung selbstverständlich, obgleich ich gestehe, dass diese nicht ganz uneigennützig passiert.“ Verschmitzt hoffte Sparkassendirektor Norbert Weiß, dass durch die Ausstellung auch viele Kunden zur Geschäftsstelle kommen mögen. Zwar werde der Service im Bankengeschäft immer automatischer und der direkte Kontakt zwischen Berater und Kunde immer seltener. Trotzdem sei das menschliche Vertrauen durch keinerlei Maschine zu ersetzen. Ähnlich sei das Verhältnis gelagert, das der Künstler mit dem Rezipienten seiner Werke verbindet. Auch er würde nicht für sich allein im stillen Kämmerlein Kunst schaffen. Diese Kunst müsse in aller Öffentlichkeit sichtbar sein. Weiß freute sich auch, dass der Kulturstaatssekretär Bernd Sibler gekommen war, dazu stellvertretender Landrat Josef Färber und stellvertretender Bürgermeister Hermann Wellner. „Wenn der Funke jetzt bei den Besuchern überspringt, ist vieles gewonnen, und wenn das eine oder andere Werk seinen neuen Besitzer findet, ist es perfekt.“ Werkschau Medientechnik - Funktion eines 3D-Druckers „Die Zahl der Anlieferungen übertraf alle Erwartungen“, staunte Thomas Darcy, Vorsitzender des Kunstvereins, über die Resonanz von Seiten der Künstler. So hätte das Kuratorium „eine sehr schwere und weise Auswahl treffen müssen“, kommentierte Darcy die Arbeit von Josef Bielmeier und Johann Meier. Er freute sich weiter über den ständigen Zulauf in den Kunstverein, und darunter seien nicht nur Künstler. Der Kunstverein gehe immer neue Wege, er wird aber nicht seine Ursprünge aus den Augen verlieren. Sonderführung Werkschau Medientechnik Die Werkschau Medientechnik hat sich über die Jahre immer mehr zum Top Event im Bereich Medienkunst in der Region etabliert. Das zum 5. mal veranstaltete Event fand wie in den Vorjahren in der Deggendorfer Stadtgalerie statt und verbuchte insbesondere zu seiner Vernissage rekordverdächtig hohe Teilnehmerzahlen. Medientechnik und Medienkunst sind einfach Zeitgeist und bot den Besuchern eine völlig andere Wahrnehmung von Kunst und Technik. Im Rahmen der Werkschau zeigten traditionell Studierende und Professoren des Bereichs Medientechnik an der Technischen Hochschule Deggendorf eine breite Palette an Arbeiten. Für den Kunstverein Deggendorf wurde erstmals eine Sonderführung angesetzt, in der Professoren des Thomas Darcy und Norbert Weiß 10 Bereichs Medientechnik den interessierten Kunstvereinsmitgliedern einen tieferen Einblick in das spannende Thema Medienkunst ermöglichten. Professor Ernst Jürgens und der Vorsitzender des Kunstvereins Thomas Darcy zogen ein sehr positives Resümee des kurzweiligen Abends und freuen sich auf eine Wiederholung im nächsten Jahr. Ausstellung bei Buchmüller Im Rahmen der jüngst beschlossenen Kooperation zwischen dem Palais im Stadtpark und dem Kunstverein sollen zukünftig regelmäßig Künstler des Vereins die Chance bekommen, in den schönen Hallen des stark frequentierten Klinikbereichs auszustellen. Auftaktveranstaltung dieser Kooperation war die sehr erfolgreiche Ausstellung des Künstlers Dr. Rainer König. Interessierte Künstler im Verein können sich für weitere Informationen an die zuständige Kulturreferentin des Palais im Stadtpark, Dr. Sabine Rehm-Deutinger wenden via Email [email protected] oder telefonisch (0991) 370 55-736. 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Oskar Matulla (1900-1982) hat in seiner Heimatstadt Wien an der Kunstgewerbeschule studiert, als Lehrer gearbeitet und seine Ausbildung an der Akademie für angewandte Kunst fortgesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg hielt er sich bis 1947 in Hengersberg auf, ehe er wieder nach Österreich zurückkehrte, an der Akademie der Bildenden Künste in Wien studierte und sich intensiv mit der Grafik befasste. Matulla war Vizepräsident der Wiener Sezession sowie literarisch tätig. Seine Gemälde zeichnen sich meist durch Zweidimensionalität und die Komposition von kantigen Farbflächen aus, bei denen es sich unter anderem um Architekturelemente handelt. Oskar Matulla, Bergsee, Öl, 1973, 50x67 cm 12 Der Schlesier Willi Ulfig (19101983) hat in Breslau die Kunstgewerbeschule und kurzzeitig die Kunstakademie besucht. 1945 kam er nach Regensburg. Die Motive für seine leuchtenden Blumen- und Landschaftsbilder fand er in der Oberpfalz sowie auf Reisen. In seinem vom Expressionismus beeinflussten reifen Werk, das sich an der Grenze zur Abstraktion bewegt, spielen intensive Farben die entscheidende Rolle. Im Laufe der Zeit traten weitere Mitglieder der DWG bei, unter anderem 1948 Josef Karl Nerud (1900-1982). Er lebte in Simbach am Inn, hatte in den 20er Jahren an der Kunstakademie in München studiert und sich zu dieser Zeit sowie in den in 30er Jahren an der Neuen Sachlichkeit orientiert. Nach 1945 wandte er sich dem Expressiven Realismus zu. Bei den niederbayerischen Landschaften und Ibiza-Ansichten seines Spätwerks, deren schlichte Komposition von der Architektur beeinflusst wurde, verzichtet er weitgehend auf die Perspektive. Willi Ulfig, Mit Baum, Mischtechnik, 1975, 50x70 cm J. K. Nerud, Niederbayer. Landschaft, Öl, 1973, 60x80 cm Alwin Stützer, Rote Landschaft, Öl, 1960, 50x70 cm Otto Sammer, o.T., Öl, 1960, 50x100 cm Otto Sammer (1914-2004) wurde ebenfalls 1948 Mitglied der DWG. Er stammte aus Schwabach, hatte in Passau das Abitur abgelegt, nach 1940 in Simbach von Nerud Unterricht erhalten und sich wie dieser nach Kriegsende dem Expressiven Realismus zugewandt. Seine Ausbildung erhielt er zu dieser Zeit in München, Berlin und Paris. In den 50er Jahren ließ er sich in Passau nieder. Die Werke Sammers, der sich immer mehr der Abstraktion zuwandte, wurden auch in den USA gesammelt. Alwin Stützer (1889-1974) trat der DWG 1951 bei. Er war 1914 aus Berlin nach München gekommen, hatte im Stil des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit gearbeitet und war nach dem Zweiten Weltkrieg nach Neuburg am Inn gezogen. Die Motive für sein reifes Werk der 50er und 60er Jahre fand er in Ostbayern sowie auf Reisen. Diesen Landschaften legte er eine zunehmend strenge, von pedantischem Ordnungssinn geprägte, an geometrischen Formen orientierte Konstruktion zu Grunde. Der aus Zwiesel stammende Bildhauer Wolf Hirtreiter (1922-2014) stieß während seines Studiums an der Münchener Kunstakademie im Jahre 1955 zur Donau-Wald-Gruppe und lebte nach 1960 in Gröbenzell. Er beherrschte viele Techniken und arbeitete mit unterschiedlichen Materialien. Zu seinen bekannten Arbeiten im öffentlichen Raum zählt der „Kräutlmarktbrunnen“ auf dem Münchner Marienplatz. Vor allem im Bistum Passau gestaltete Hirtreiter die moderne Ausstattung zahlreicher Kirchen (u. a. Schalding links der Donau, Winzer). Außerdem entwarf er Glasfenster für Gotteshäuser (Stadtpfarrkirche Osterhofen, St. Martin Deggendorf). Franz Vinzenz Dressler (19182002), der in Krems gelebt hat, wurde 1966 DWG-Mitglied. Nach naturalistischen Anfängen – er hatte in Prag studiert – ging er seit den 50er und 60er Jahren immer mehr den Weg in die Abstraktion. Seine Acrylbilder entstanden, indem er kräftige Farben auftrug und dann mit Schwarz die Komposition straffte beziehungsweise ihr einen Rahmen gab. Der aus dem westlichen Wienerwald stammende Franz Kaindl (geb. 1932), der 1988 als letztes Mitglied der DWG beigetreten ist, hatte in den frühen 50er Jahren an der Wiener Kunstakademie studiert und lebt seit 1957 in Gaweinstal (Weinviertel). Kaindls Ölgemälde wurden von seinem Freund Oskar Matulla beeinflusst: Mittels der lockeren Komposition von Farbflächen arbeitet er die charakteristische Struktur bestimmter, meist heimischer Landschaften heraus. Der Künstler spielte über Jahrzehnte hinweg im kulturellen Leben Österreichs eine Rolle, war Wolf Hirtreiter, Harfenspieler, Bronze, o.J., Höhe 20 cm Präsident des Landesverbandes der Niederösterreichischen Kunstvereine, gründete das Niederösterreichische Dokumentationszentrum für Moderne Kunst in St. Pölten und verfasste zahlreiche Abhandlungen. Nachdem die DWG über 100 Ausstellungen im In- und Ausland präsentiert hatte und viele ihrer Mitglieder verstorben waren, löste sie sich im Dezember 1990 auf. Mit einer im Oktober 1992 im Oberhausmuseum Passau eröffneten DWG-Sonderausstellung endete die Geschichte dieser Künstlergemeinschaft, die das kulturelle Leben Ostbayerns in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt hat. Florian Jung Werke von allen 16 Mitgliedern können in der Kunstsammlung Ostbayern besichtigt werden, die im Spital Hengersberg untergebracht ist. Franz Vinzenz Dressler, o.T., Acryl, o.J., 24x24 cm Franz Kaindl, Hügel im Winter, Öl, 2004, 60x70 cm 13 Kunstjournal Architektur Städtebau und Kunst Ein Überblick über 5.000 Jahre Kulturgeschichte Städtebau gibt es, seit es Städte gibt. Die ältesten bekannten Städte waren nach regelmäßigen Anordnungen angelegte Städte mit einer räumlich engen Zuordnung der einzelnen Teilbereiche, um so keine zu großen Anlagen der Stadtbefestigung zu benötigen. Bei der Planung und der Ausgestaltung der Städte spielten künstlerische Aspekte seit jeher eine bedeutende Rolle. Teil 1: Von der Entstehung der Stadt bis zur Renaissance Die ersten Städte entstanden zu einem Zeitpunkt, als Personen mit handwerklichen und anderen Arbeiten begannen. Sie wurden von der Feldarbeit befreit. Dadurch konnten sich Handwerk und andere Gewerbe weiterentwickeln und verbesserte Produkte und Dienstleistungen liefern, die wiederum zu landwirtschaftlichen Ertragsteigerungen führten. Ihren Ursprung hat die europäische Stadt in der großen halbmondförmigen Ebene, die sich vom Mittelmeer zum persischen Golf erstreckt und durch große Fruchtbarkeit auszeichnet. Der Überschuss aus der landwirtschaftlichen Produktion floss in die Hände der Herrschenden über die Städte. Diese verwalteten den Reichtum aus Ernte und Kriegsbeute, indem sie Lebensmittelvorräte anlegten, Werkzeuge und Geräte herstellen oder importieren ließen und das Leben in der Gemeinschaft verwalteten. Im Stadtbild hoben sich die Tempel deutlich von anderen Gebäuden ab. Sie waren wesentlich höher und größer und liefern Zeugnisse intensiver künstlerischer Tätigkeiten an diesen repräsentativen 14 Leo von Klenze: Ideale Ansicht der Akropolis und des Areopag in Athen, Neue Pinakothek München Bauten. Zu Beginn des 3. Jahrtausends vor Christus hatten die sumerischen Städte bereits eine beachtliche Ausdehnung erreicht. Die Stadt Ur umfasste damals ungefähr 100 ha und ihre Einwohnerzahl ging in die Zehntausende. Die Entwicklung der Städte schwappte über die Türkei nach Griechenland. Dies war in der Bronzezeit in eine Großzahl kleiner, unabhängiger Fürstentümer gespalten, denen jeweils eine Familie vorstand. Diese kleinen Stadtstaaten erlangten aufgrund ihrer Beteiligung am Seehandel relativ großen Reichtum. Aus der Fürstenstadt wurde die aristokratische oder demokratische „Polis“. Am Anfang der Entwicklung altgriechischer Städte stehen einfache Hügel, auf die zog sich die in der Ebene lebende Bevölkerung zum Schutz vor feindlichen Angriffen zurück, die sogenannte „Akropolis“. Auch später unterschied man die „Akropolis“, die Oberstadt, als Tempelbezirk von der „Astu“, der Unterstadt, die dem Handel und der Verwaltung diente. Die Astu war Ort für politische Versammlungen und Theateraufführungen. Um beide Bezirke herum lagen die Wohnviertel. Der Tempelbezirk war Aufstellungsort großartiger bildhauerischer Werke, der öffentliche Bereich war der Geburtsort der griechischen Tragödie. Einen entscheidenden Einfluss auf die Stadtbildungen in West- und Mitteleuropa übten die Römer aus. Die Stadt Rom war zu ihrer Blütezeit die erste Millionenstadt Europas und lässt heute noch – nicht nur auf dem Forum Romanum – viel von ihrer einstigen Größe erkennen. So existieren im Lateranmuseum einige Fragmente der „forma urbis“, eines großen, in Marmor gehauenen Planes der Stadt Rom, der in der Zeit um etwa 200 n. Chr. entstanden ist. Die römischen Leistungen hinsichtlich des Straßenbaues und der Wasserversorgung, aber auch hinsichtlich der künstlerischen Gestaltung des öffentlichen Raumes sind bekannt. Das Römische Reich selbst war – wie die Hauptstadt Rom – von einem geradlinigen Straßennetz durchzogen. Plan der römischen Stadt Trier (Augusta Trevorum) Der geradlinige Verlauf diente als Bezugspunkt für die gleichmäßige Aufteilung des landwirtschaftlich genutzten Bodens. Das Straßennetz bestand aus den „decumani“, die parallel zur Hauptstraße verliefen, und den kürzeren „cardines (Einz. cardus)“, welche die „decumani“ im rechten Winkel kreuzten. Diese Anordnung folgend gab es in den römischen Militärlagern zwei Hautachsen, den „decumanus maximus“ und „cardus maximus“, die wesentlich breiter waren als die übrigen „decumani“ und „cardines“. Der Schnittpunkt der beiden Hauptachsen galt als der ideelle Mittelpunkt der Kolonie. Viele dieser Lager entwickelten sich bereits zu römischen Zeiten zu Städten, an deren Grundriss bis heute noch die römische Stadtgründung zu erkennen ist. In den Stadtplänen von z.B. Regensburg und Straubing sind cardus und decumanus bis heute noch zu erkennen. Die römische Architektur war zunächst eine Kopie der griechischen Architektur. Erst später entwickelten sich eigenständige römische Bautypen wie Thermen, Amphitheater, Triumphbögen oder Basiliken. Dies ging einher mit der Entwicklung des Römischen Betons, einem Gemenge von Mörtel und Bruchstein. Dieser erlaubte auch den Bau mehrstöckiger Gebäude. Wie in Griechenland waren Tempel und Paläste Aufstellungsort bildhauerischer Werke. Wandmalerei aus der Villa des Agrippa Postumus in Pompeji Seit dem 1. Jahrhundert v. Chr. wurden Marmorverkleidungen auf den Wänden malerisch imitiert oder Scheinarchitekturen dargestellt Später kamen Scheinfenster hinzu, mit denen die Aussicht auf Landschaften oder Gartenanlagen vorgegaukelt wurden. Solche Malereien, ergänzt durch kunstvolle Mosaike auf den Fußböden, fanden sich häufig auch in den Wohngebäuden wohlhabender Privatleute. 15 Kunstjournal 16 Architektur Städtebau und Kunst Mit dem Zerfall des Römischen Reiches ging in dessen nordwestlichen Teilen das städtische Leben zurück, teilweise verschwand es sogar völlig (wie z.B. in Künzing). Die Bewohner der Städte wanderten auf das Land aus, das ihnen die größten Möglichkeiten zum Überleben bot. Das Land war in große Besitzungen aufgeteilt, die einem kirchlichen oder weltlichen Herrn gehörten, der gewöhnlich in der Mitte der Besitzungen in einer Burg, einem Bischofsitz oder einer Abtei residierte. Zur Verwaltung der verstreuten Besitzungen wurden „Meier“ eingesetzt, welche die Geschäfte von einem Hof aus führten. Die orientalischen Städte des Mittelalters mit ihren labyrinthisch anmutenden Strukturen entwickelten sich dagegen vielfach auf der Basis der römischen Städte weiter. Es entstanden, abgegrenzt durch Cardo und Decumanus ethnische bestimmte Stadtviertel, öffentliche Gebäude wurden umgenutzt (z.B. Theater zu Festungen) und Nebengassen geschlossen (was zur Bildung der Basare führte). Gegen Ende des 10. Jahrhunderts setzte in Westeuropa durch das Sesshaftwerden nach der Völkerwanderung ein wirtschaftlicher Aufschwung ein, der zu einer Wiederbelebung der Städte führte. Kerne dieser Siedlungen waren häufig die alten römischen Städte oder Klöster. Es kam auch zu Stadtgründungen, insbesondere östlich der Elbe durch die Hanse und den Deutschen Ritterorden. Der Grundriss der mittelalterlichen Städte war geprägt von der Notwendigkeit, sich zu verteidigen. So entwickelten sich häufig runde, von einem Mauerring umzogene Stadttypen. Diese Mauerringe mussten regelmäßig durch den starken Zuzug von Landbevölkerung erweitert werden. In Deggendorf ist der heutige Pferdemarkt ein Beispiel für eine solche Erweiterung, wenn auch hier ohne eigene Mauer. Da diese Erweiterungen jeweils sehr kostspielig waren, wurden sie erst dann durchgeführt, wenn sich innerhalb des Mauerringes wirklich kein Platz mehr für Erweiterungen befand. Somit ist die mittelalterliche Stadt durch ein enges, unregelmäßiges Straßennetz geprägt. Deggendorf zur Zeit der Katasteruraufnahme 1827/28 mit Stadtmauer und Erweiterung im Süden Durch das erstarkte städtische Bürgertum bildeten sich in den meisten Städten zwei Zentren aus: Ein religiöses Zentrum mit einem großen Kirchenbau und ein politisches Zentrum mit dem Rathaus und den Zunfthäusern. Diese wurden häufig baulich voneinander getrennt und verfügten über jeweils eigene Vor- oder Marktplätze. Die Sakralbauten waren zugleich auch Ort künstlerischer Leistungen. Die Rathäuser selbst wurden erst später auch Ort der künstlerischen Repräsentation. Kunst außerhalb von Kirchen im öffentlichen Raum fand kaum mehr statt. Mit einem weiteren wirtschaftlichen Aufschwung der Städte ab dem 14. Jahrhundert, ausgehend von Norditalien, wurde ein besonderer Fokus darauf gelegt, bestehende Bauten zu vollenden, zu ergänzen und gestalterisch aufzuwerten. Dies ging einher mit einer Rückbesinnung auf klassische, griechische und römische Ausdrucksweisen, der Entwicklung neuer künstlerischer Techniken wie der Zentralperspektive und dem Entstehen eines neuen Künstlertypes. Aus in Zünften organisierten Spezialisten wurden freie, selbständige und universell tätige Künstler. Viele der uns bekannten Renaissancekünstler waren zugleich auch architektonisch und stadtplanerisch tätig. Von Leonardo da Vinci existieren Entwürfe einer Idealstadt, Michelangelo und Raffael wirkten entscheidend am Bau des Petersdomes und des Petersplatzes in Rom mit. In der nächsten Ausgabe der Kunstzeitung ist ein zweiter Teil zum Thema Städtebau und Kunst zu lesen. Hier richtet sich der Blick auf die Entwicklung vom Barock bis zur Moderne. Klaus Busch Leonardo da Vinci: Entwurf für eine Idealstadt, Manuskript B, Bibliothèque de l’Institut de France Maxhofen 1 94469 Deggendorf Tel.: 0171 48 70 55 3 - FAX: 0991 28 58 44 17 Kunstjournal Deggendorf „Der stolzeste Barockturm Bayerns“ Von Harry B a u e r Egal von welcher Seite aus, egal aus welcher Perspektive - er präsentiert sich immer als architektonisch herausragendes Prunkstück: der Turm der Heilig-Grab-Kirche Peter und Paul. Schon von Weitem fällt das barocke Juwel ins Auge, kein Wunder, dass der große bayerische Kunstkenner Herbert Schindler in seinem Band „Barockreisen in Schwaben und Altbayern“ 1964 begeistert schrieb: „Ein Barockturm wie dieser hier auf dem Stadtplatz in Deggendorf in Niederbayern, er ist das Wahrzeichen einer Stadt und einer ganzen Zeit, jener glücklichen Zeit, der das Bauen noch mehr bedeutete als eine Erfüllung von Notwendigkeiten, die noch fähig war, ein Stück zweckenthobener, vergeistigter, absoluter Architektur zu schaffen - ein Bauwerk, das nichts anderes sein will, als ein Turm, das aber dann doch mehr geworden ist: vielleicht der schönste, sicher aber der stolzeste Barockturm Bayerns.“ Aber das war nicht von Haus aus so. „Die Grabkirche hatte bis zum Jahr 1722“, weiß Erich Kandler sen. in seinem Bildband „Deggendorf, Stadt zwischen Gäu und Wald“, „keinen Turm, sondern nur einen spitz zulaufenden Dachreiter.“ Auf alten Stichen ist dieser auf dem Westgiebel des Langhauses gut zu erkennen. Drei Baumeister haben sich dann in der Folge bemüht, das zu ändern. Und der, der den Turm schließlich in die Höhe brachte, zählt zu den berühmten Meistern des 18. Jahrhunderts: Johann Michael Fischer. In seinem Schaffen steht der Grabkirchturm am Anfang, beherrschend 18 und richtungsweisend. Eine Inschrift aus dem Jahr 1727 an der Ostseite des Turmes beweist unter anderem: „Den Bau hat gefiehrt Johann Michael Fischer Burger und Statt Maurermaister in Minchen“ (zitiert nach Norbert Liebs Werk: „Johann Michael Fischer“). Der Neubau des Turms des gotischen Gotteshauses war im Grunde eine Angelegenheit der Bürgerschaft. Im Frühjahr 1721 lag ein Entwurf des Passauer Domkapitel-Maurermeisters Jakob Pawagner vor. Im folgenden Jahr genehmigte die kurbayerische Regierung den Baubeginn. Aber der von München nach Deggendorf zur Besichtigung und Besprechung gesandte Hof-Unterbaumeister Johann Baptist Gunetzrhainer wählte einen wirksameren Standort für den Turm an der Nordwestecke, dort wo früher die Stephanskapelle stand, und erbot sich, den Pawagner-Entwurf zu verbessern, besonders dessen „oberisten Thaill“. Weil aber Pawagner bei seinen beiden Baustellen in Niederaltaich und Schärding Schäden zu verantworten hatte, war er als Architekt in Misskredit geraten. Gunetzrhainer erklärte sich deshalb bereit, für die Ausführung einen „gut experientierten Palier“, den Münchner Stadtmaurermeister Johann Mayr, zu vermitteln. Die Regierung war damit offensichtlich einverstan- den, deshalb konnte in Gegenwart des Freiherrn Joseph von Unertl, Geheimen Rats und Lehenspropstes in München, am 1. September 1722 der Grundstein gelegt werden („Die Kunstdenkmäler von Bayern, Niederbayern,XVII. Stadt und Bez.-Amt Deggendorf, Gröber 1927). Die Bauführung übernahm schon im Frühjahr 1723 Johann Michael Fischer, der sich im selben Jahr in München selbständig gemacht hatte. Übrigens: Johann Mayr war der Stiefvater von Johann Gunetzrhainer, während Johann Michael Fischer der Schwager Gunetzrhainers war. Der Turmbau schritt zügig voran: im Oktober 1723 findet Fischer den Rohbau bereits bis zum dritten Stockwerk gewachsen. Fischers Besuche wiederholen sich während der Sommermonate fast jeden Monat. 1726 scheint der Turm fertig gewesen zu sein: Es begannen die Putzarbeiten. Die Zimmerarbeiten führte übrigens der Schärdinger Andreas Höretsberger aus. Im Herbst 1727 war das Werk vollbracht: Der Turm dominierte in voller Pracht Luitpold- und Michael-Fischer-Platz. Eine architektonische Beschreibung liest sich etwa bei Erich Kandler sen und Norbert Lieb so: Das Untergeschoß trägt einen hohen Haustein-Sockel. Ecklisenen gliedern das erste und zweite Geschoß. Die Geschoßtrennung erfolgt durch kräftige Gesimse mit Pultverdachung. Das Obergeschoß hat abgeschrägte Ecken, die durch toskanische, ionische und korinthische Säulen mit Kompositkapitellen ausgesetzt sind. Dazwischen stehen Vasen mit Blätterbündeln aus vergoldetem Kupfer. Die rundbogigen Schallfenster haben ein gekehltes Gewände mit Keil- und Kämpfersteinen. Über den Fenstern sind Zifferblätter der Uhr angebracht, die eine Girlande verdacht. Das ausladende Abschlussgesimse biegt über der Uhr giebelartig aus. Den Abschluss des Turms bildet ein hoher, mit Kupfer gedeckter Kuppelhelm mit Laterne, die 1727 eine vergoldete Nachbildung der Gnadenmonstranz von 6,25 Metern Höhe krönte. in Regensburg aus Kupfer gefertigt und blattvergoldet wurde. Er wiegt 300 Kilogramm. Der Turm der Kirche zum Hl. Grab erreicht mit dem Strahlenkranz eine stattliche Höhe von 75,15 Metern. 1728 zur Setzung des Turmknaufs in Deggendorf verweilte, war das sein 28. Aufenthalt in der Stadt, in der er seine außergewöhnlichen Fähigkeiten erstmals entfalten und beweisen konnte und durfte. Der Grabkirchturm ist also das Werk eines Teams. Den künstlerischen Hauptanteil trägt wohl Johann Baptist Gunetzrhainer., das schreibt jedenfalls Norbert Lieb. Da Pawagners Vorprojekt verschollen ist, lässt sich nicht sagen, wie viel der Münchner Hofbaumeister von ihm übernommen hat. „Man darf ihm aber den Entwurf mindestens des dritten Turmgeschosses samt der Kuppel zuschreiben“, vermutet Lieb. Die Bauleitung war allerdings offensichtlich gänzlich Johann Michael Fischer anvertraut. Als er im Spätsommer Was die Erbauer dieses stolzen Turmes aber wirklich bewegte, sagen sie in einer Inschrift, eingegraben an dessen steinernem Fuß: „Sei Du o Herr der heilige und feste Turm dieser Stadt. Errichtet bin ich unter dem Schirm des eucharistischen Gottes, zu seiner größeren Ehre, unzerbrechlich in meiner Stärke und als Verwirklichung des Unmöglichen erhebe ich mich über den Neid der Welt. In Ewigkeit werde ich nicht zerstört werden.“ Stürme und Unwetter haben die Monstranz wegen ihrer breiten Windfangfläche oft geknickt und zu Boden stürzen lassen. So geschah dies laut Kandler in den Jahren1743, 1806, 1850, 1883, 1929 und 1939. Am 10. Mai 1950 erhielt der Grabkirchturm den jetzigen Abschluss, einen Strahlenkranz, der nach Plänen von Dipl.-Ing. Walter Zelinsky in den kunstgewerblichen Werkstätten 19 Kunstjournal Bildhauer Albert Krottenthaler Albert Krottenthaler ist kein Künstler, der still steht. Er geht zwar seinen einmal eingeschlagenen Weg, aber dieser Weg ist vielfältig, nicht eingleisig, verfügt über Abzweigungen ebenso wie über Umwege und kommt dennoch zum Ziel. Orientierung erfährt Krottenthaler auch aus seiner christlichen Prägung. Religiöse Themen und Motive finden nicht nur flüchtigen Niederschlag in seiner Kunst, sie setzen einen wesentlichen Akzent. Albert Krottenthaler, 1938 in Pochermühle in der Gemeinde Lindberg im Bayerischen Wald geboren, teilt seine niederbayerische Heimat mit einer Reihe großer Bildhauer, die dieser Region entstammen. Niederbayern ist also nicht nur fruchtbares Bauernland, es ist auch fruchtbares Künstlerland. Hans Wimmer aus Pfarrkirchen, Fritz König und Karl Raidl aus Landshut, Georg Brenninger aus Velden – alles große Namen und große Künstler. Albert Krottenthaler gehört zu ihnen. Seine künstlerische Ausbildung erfuhr Krottenthaler, der in Niederalteich das Gymnasium der Benediktiner besucht hatte, an der Meisterschule für Holzbildhauer in München, die er als Jahresbester abschloss. Einer 2-jährigen Tätigkeit bei Professor Karl Baur in München schloss sich das Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg bei Professor Hans Wimmer an, wahrscheinlich einem der Großen seiner Kunst. Seit 1972 nimmt Albert Krottenthaler, seit 1981 auch Mitglied der Münchner Sezession, an den großen Kunstausstellungen im Haus der Kunst in München teil. 20 Hockende, 2005, Untersberger Marmor In seinem Atelier in einem kleinen Ort bei Odelshausen mit dem wunderbaren Namen Sixtnitgern, hat der Künstler bemerkenswerte und bezeichnende Zeilen formuliert und in eine Steintafel geschnitten. Sie sagen viel über sein persönliches Verhältnis zu seiner Kunst: „Das Wesen suchen und tief zu ergründen, es klar zu formen und nicht erfinden“. Bei der Wahl seiner Motive zeigen sich Blick, Denken und Fühlen Krottenthalers in ihrer ganzen Bandbreite. Weil ihn das Leben interessiert, interessieren ihn alle seine Ausdrucksformen. Unerschöpflich ist für ihn das Thema Frau. Ihrer rätselhaften Vielfalt wird er in der Vielfalt seiner Darstellungen gerecht. Ob die in Trauer und mit geneigtem Kopf Sitzende, oder die sich mit ihrer Macht und mit ihrem Anspruch stolz Präsentierende, ob die mit ihrer feinen goldenen Kette Triumphierende oder die in ihrer Verhüllung Verborgene und dennoch Sichtbare, ob aus Cellistin, Bronce Pferdepaar Bronce Kunstjournal Ihr Laden mit Herz für Naturmode Kunsthandwerk aus aller Welt ● ausgefallenen Silber- und Modeschmuck ● pfiffige Modeaccessoires ● geschmackvolle Karten ● schöne Geschenk- und Wohnideen ● phantasievolle Deko-Vorschläge ● ● Inhaberin: Bärbel Ammer Das Paar, 2011, Untersberger Mamor Habicht, Bronce 2005 Öffnungszeiten: Mo – Fr Samstag 10.00 – 18.00 Uhr 09.30 – 14.00 Uhr Adventssamstage – 18.00 Uhr Bronze oder als Steinrelief – die Frau ist und bleibt eines von Krottenthalers großen Lebensthemen. Auch die Tierwelt gehört zu Krottenthalers künstlerischem Spektrum. Das Pferd, seit dem klassischen Altertum ein großes Thema der Bildhauerei, beschäftigt auch ihn. In seinen Bildwerken ist das Erkennen von Schönheit, Harmonie und Spannung von existenzieller Bedeutung. Es geht um seine genaue Betrachtung als verantwortliches, freies und selbstbestimmtes Wesen. Letztendlich aber geht es einzig und allein um den Weg zur Wahrheit. Christine Weileder An der Stadtmauer 6 + 8 94469 Deggendorf Tel.: 0991 / 30994 Fax: 0991 / 32458 [email protected] www.bettina-geschenke.de Zeichnung: Sylvaine Aschenbrenner Klinik Angermühle – Heilen mit Kultur Psychatrie Neurologie Psychotherapie / Psychosomatik Allgemeinmedizin Testpsychologie Schlaflabor Logopädie / Ergotherapie MRT-Diagnostik Ambulante Soziotherapie MVZ Klinik Angermühle Am Stadtpark 1-39 94469 Deggendorf Tel.: 0991 / 370 55-0 Fax: 0991 / 370 55-99 [email protected] www.klinik-angermuehle.de 21 Wissenswertes Dichtkunst Essay DichtKunst Von der Literatur zum Gedicht Literatur Von der Antike bis ins 18. Jahrhundert wurden in Europa alle schriftlich fixierten Erzeugnisse von der Wissenschaft über die Sachabhandlung bis zur Lyrik als Literatur bezeichnet. Erst danach wurden nur Schriftwerke, die einem künstlerischen Schaffensprozess entspringen, also überwiegend nicht erlebt, sondern erdacht sind, der Literatur zugeordnet. Darin unterscheiden wir heute • die Trivialliteratur, d.i. Unterhaltungsliteratur mit geringem literarischem Anspruch, da auf die Erwartungshaltung des Lesers ausgerichtet, z.B. Heimat – Liebe – Abenteuer – Krimi – Sex – Gut + Böse – Spaß + Witz. In „Gedichten“ dieser Kategorie endet die Kunst meist beim einfachsten Reim. • die Belletristik, die „schöne Literatur“ in Form der Prosa (Erzählung, Roman usw.) und eben der Lyrik, bis in das Mittelalter hinein Poetik genannt. Diese wurde schon seinerzeit als Teil der Rhetorik den „sieben freien Künsten“ zugerechnet, frei, da sie nicht dem Broterwerb dienten. In der Neuzeit hat sich der Begriff: Dichtung durchgesetzt, aus dem mittelhochdeutschen „ti(c)hten“ für schaffen, erdenken und dem lateinischen „dictare“ für diktieren, verfassen abgeleitet. Unterschieden wird in „gebundene Dichtung“ und offene Formen. 22 Dichtung Elemente eines Gedichtes Gebundene Dichtung kennen wir in dem Sinne, dass sie an Normen und Regeln gebunden ist, die uns bereits aus der Antike überkommen sind, die „normative Regelpoetik“. Hier gibt es eine ganze Reihe von Elementen und Regeln, die es geflissentlich zu beachten und zu einer gehobenen Sprachkultur zu formen gilt. Paaren sich diese rhythmusbetonten Formen mit tief greifenden Gedanken, so entsteht DichtKunst, die uns berührt. Hier nur ein Abriss: Bereits im ausgehenden 18. Jh., dann im 19. Jh. verstärkten sich die Forderungen, sich dem Zwang der normativen Regelpoetik zu entwinden, die gebundene Dichtung, also die Bindung an vorgeblich „antiquierte“ Regeln abzulegen. Solches sollte Freiraum schaffen zu einer Polarisierung des Inhalts bei kraftvoller Sprachbeherrschung. Das Regelurteil einer „schönen Literatur“ sollte durch das Geschmacksurteil eines „ästhetischen Stiles“ ersetzt werden. Insbesondere sollte also eine Umwidmung von Vers und Reim (Metrik) auf andere althergebrachte Elemente erfolgen. Schließlich erfordert ja das fehlerfreie „Komponieren“ eines Stückes in Versmaß und Reim den etwa 10-fachen Zeitaufwand gegenüber einer offenen Form. Metrischer Aufbau Versmaß: Jambus – Trochäus – Anapäst – Daktylus usw. Reim – Reimschema – Strophenbau Kunstgriffe Gehobene Sprache Poesie – kunstvolle Empfindung – Redefiguren – Metaphern Reinheit des Gedankens Vermittlung einer klaren Botschaft – keine Binsenwahrheit Lyrisches Ich Ich – Wir – Du Verdichtete Aussage gedrängter Satzbau – etwa 8 - 30 Zeilen Bildhaftigkeit der Textes Begriffsgenauigkeit, Originalität Sparsamer Umgang mit den Mitteln Mit wenigen Worten Atmosphäre schaffen. In einem guten Gedicht sollten mindestens 3 - 4 dieser Elemente aufscheinen. Neuerungen Die Ablösung des Regelurteils durch das Geschmacksurteil öffnete natürlich weit die Tore der Literaturkritik hin auf den so indifferenten wie individuellen Anspruch des Lesers. Die Diskussion, was denn nun Kunst, „DichtKunst“ sei, lebt bis heute fort. Und sorgt für allerlei Wirrnis. Haben sich doch Generationen von Dichtern von Homer + Aristoteles über Ovid + Horaz bis hin zu Eichendorf + Fontane + Goethe + Wilhelm Busch mit der formativen Regeldichtung geplagt und uns ein umfangreiches Werk hinterlassen. Nun haben Millionen von Schülern Gedichte auswendig gelernt. Hilfen hierzu waren Versmaß und Reim. Nun stehen doch in unseren Wohnungen ganze Regalmeter mit Klassikern der Lyrik. Und gerne noch greifen wir nach einem Gedichtband, erfreuen uns an Sprachkraft, an Wortwitz und gefeilten Wendungen, die das Gemüt hinunter rollen. Schauspieler rezitieren gestenreich uns so vertraute Verse. Das Herz erbebt in Freude – das Gedicht, das Regel-Gedicht, ist tief in die Volksseele eingedrungen. Geist, Esprit, Schönheit, Ohrwurm – alles in einem kurzen Gedicht vereint. Und nun soll das alles vorbei sein!? Legt heute ein Dichter ein Stück nach hergekommener Regel vor, kann es sein, dass er sich als Epigone bezeichnen lassen muss. Noch ist der Wohlklang der Dichtung tief als Kunst im Innern des Menschen verankert und wird es hoffentlich noch ein paar Generationen bleiben. Mag auch die offene, reimlose Form nicht nur ein Anflug von Mode, sondern ein Vehikel zur Besinnung, eine Herausforderung zur Diskussion sein, so bleibt ihr doch der Anspruch auf die Tiefe des Gedankens, auf die Fiktion der Darstellung, auf die Höhe der Sprachkultur erhalten. Und diese Fähigkeiten kann ein Dichter wohl nur erlangen, wenn er die Grundlagen der hergekommenen Regel-Poetik erfasst hat. Erst dann kann er sich bewusst und akzeptiert über den Regelzwang hinaus bewegen und trotzdem in der DichtKunst verbleiben. Gerade hier ist die Zahl der Küchentisch-Poeten groß, die als Dichterregel nur den Endreim kennen, und sogar den häufigen Verstoß auf dieses eine Element mit einer schnurrigen Pointe auszugleichen versuchen. Für ein Trivialgedicht mit entsprechendem Applaus wird’s schon reichen. Ausblick Nach Horaz sollte Dichtung belehren und ergötzen, wurden die Verse doch zu Klängen der Lyra vorgetragen. Haben wir heute für die Belehrung andere Medien, so ist die „Ergötzung“ in Form wohltuender Empfindung gehobener Sprache geblieben. Die Literatur ist eine Kunst, und das Gedicht deren Krone. Die logische Abfolge von Schwere und Leichte, von Hebung und Senkung erleichtert den Eingang eines Klangbildes in unser Inneres. Es schreibe, wer mag und kann, in alter, gebundener Weise – oder in modernistischen Formen seine Gedichte. Ein kreatives Gedicht erfreut immer. Bleiben wir der Dicht-Kunst treu! Anton Halser 23 Wissenswertes Kunstreise Klein, aber fein - Les-Beaux-de-Provence Aluminium kennt jeder. Aber woraus wird es gemacht? Der Grundstoff ist ein Mineral mit dem Namen Bauxit, benannt nach dem Örtchen Le Baux in Frankreich, wo dieser Stoff entdeckt und erstmals abgebaut wurde. Le Baux ist ein kleines Dörfchen, rund 450 Einwohner stark, und liegt mitten in der Provence, rund 15 km nördlich von Arles und nahe Avignon. Viel Ehre für den kleinen Ort, einem Mineral den Namen gegeben zu haben. Doch es gibt noch mehr hier, was Beachtung verdient. Eine der flächenmäßig größten Burganlagen Frankreichs thront 200 Meter über dem Niveau der Umgebung und man kann sich vorstellen, wie mächtig das Fürstenhaus von Le Baux einst war. Im 12. Und 13. Jahrhundert war hier das französische Zentrum der Minnekunst. Seit 1958 hat die kleine Ortschaft, die zu den schönsten Frankreichs zählt, einen klangvolleren Namen, Les-Beaux-de-Provence. Die größte Attraktion des Dorfes ist, neben der Burganlage und der spektakulären Lage, aber ein Kunsterlebnis der ganz besonderen 24 Art: In den schneeweißen Kalksteinbrüchen kann man ganzjährig und zu fast immer gleichbleibenden Temperaturen eine Multimediashow genießen. 1935 wurden die Steinbrüche, die man sich als große Höhlen vorstellen muss, aus denen komplette Blöcke herausgefräst wurden, geschlossen. Seit 1977 dienen die nahezu glatten weißen Wände als Projektionsflächen für Kunst. „Carrières de Lumières“, Steinbruch der Lichter, heißt das Projekt und es empfiehlt sich, gleich morgens zu den ersten Besuchern zu gehören, um Warteschlagen zu vermeiden. Jedes Jahr wird ein anderer Maler in den Fokus gestellt, letztes Jahr waren es Klimt, Hundertwasser und Schiele, deren Werke in Übergröße und mit fantastischer Musik präsentiert wurden. Dabei handelte es sich keineswegs um starre Projektionen, sondern um bewegte Bilder, die sich überschneiden, bewegen, aufbauen oder in sich zusammenfallen. Die Zuschauer sitzen nicht auf Stühlen, sondern können in den einzelnen miteinander verbundenen riesigen Räumen frei herumgehen. Nicht an allen Wänden passiert das Gleiche und visuelle und akustische Eindrücke reißen jeden Betrachter mit. Oft sind nicht nur die Wände, sondern auch der Boden mit bunt leuchtenden Bildern bestrahlt und der Zuschauer, der sich mitten in den Projektionsflächen bewegt, wird auf diese Weise Teil eines Gesamtkunstwerks. Rund 6000 qm Wand- und Bodenfläche werden hier beleuchtet, und für das wunderbare Erlebnis sorgen rund 100 perfekt aufeinander abgestimmte Projektoren und ein Musikkonzept, das an allen Stellen der großen Hallen gleiches Klangerleben zulässt. Die Multimediashow dauert ca. 45 Minuten und beginnt dann wieder von vorne. Wer möchte, kann bleiben und ein zweites oder drittes Mal dabei sein. Auch ich bin länger geblieben. Während der ersten Vorführung wurde ich von den Eindrücken fast überrollt und richtig genießen konnte ich es erst beim zweiten Durchgang. Wer in die Provence reist, sollte Les-Beauxde-Provence unbedingt einen Besuch abstatten. Edith Polkehn Hier die Internetadresse für zusätzliche Informationen: http://www.carrieres-lumieres.com Müller Marion Friseurmeisterin Marion`s Frisierstube Franz-Josef-Strauß Str.1 Eingang Amanstraße 94469 Deggendorf Tel.: 0991-3201676 25 Wissenswertes Ausstellungshinweis Veranstaltungen der Museen der Stadt Deggendorf April - Dezember 2015 26. 4.- 3. 5. 2015 Stadtmuseum Geschichtsmeile „70 Jahre danach“ Generationen im Dialog- Ein Projekt des Anne Frank Zentrums Berlin zum Ende des II. Weltkrieges mit 7 Deggenorfer Schulen und 62 Zeitzeugen 16. 5. – 18. 10. 2015 Handwerksmuseum und Stadtgalerie im Stadtmuseum Papier Global 3 Papierkunst Triennale 90 Papierkünstler aus 14 Ländern Mit umfangreichem Begleitprogramm für Kinder und Erwachsene Eröffnung: 16.5. um 19 Uhr 1000 Hunde für Tokra 17. 5. 2015 Stadtmuseum und Handwerksmuseum Internationaler Museumstag Papierfest und Papiermarkt anlässlich der Papierkunst Triennale „Papier Global 3“ 19.+20. 9. 2015 10-17 Uhr Handwerksmuseum Workshop Buntpapier Kleisterpapier-Workshop mit Tanja Karipidis nach Anmeldung 27.9. 2015 – 24. 1.2016 Stadtmuseum „gut beschürzt“ Die Schürze in der Kultur 28.10.-8.11. 2015 Stadtgalerie im Stadtmuseum Werkschau Medientechnik der TH Deggendorf Squanko Frondic2 12.11.2015 – 24.1.2016 Stadtgalerie im Stadtmuseum Janna Riabowa „In Schönheit sterben“ 22. 11. 2015 - 28. 2. 2016 Handwerksmuseum Viechereien Das Tier im Kunsthandwerk Mit museumspädagogischen Begleitprogram für Kinder Handwerksmuseum Maria-Ward-Platz 1 94469 Deggendorf 0991-2960 555 Stadtmuseum Östlicher Stadtgraben 28 94469 Deggendorf [email protected] www.kulturviertel-deggendorf.de Öffnungszeiten Di-Sa 10 – 16 Uhr So 10 – 17 Uhr, Mo geschlossen 26 Squanko Frondic Janna Riabowa Wissenswertes Termine - Vorschau FilmKunst In seiner Serie FilmKunst präsentierte der Kunstverein Deggendorf zunächst eine erfolgreiche Premiere mit dem Film „Das Mädchen mit dem Perlohring“. Im Anschluss war der Beitrag „Renoir“ zu sehen, ein biografischer Spielfilm über den gleichnamigen Maler. In Kooperation mit dem Deggendorfer Lichtspielhaus hat der Kunstverein den Film im Schwali gezeigt. Rund 80 Interessierte sahen die Vorführung und diskutierten anschließend beim „Otto“ über den Inhalt. Ein weiterer Film wurde am 17. März gezeigt. „Waste Land“, ein Dokumentarfilm über ein Kunstprojekt auf einer Müllhalde in Brasilien. Weitere Termine 2015: - 19. Mai: Gerhard Richter„painting“. Ein Dokumentarfilm in Spielfilmlänge über das Schaffen von Gerhard Richter. - 22. September: Shirly. In 13 Bildern wird das Leben des Malers Edward Hopper erzählt. Ein Film aus dem Jahr 2014. - 17. November: Sagrada. Im Mittelpunkt dieser Dokumentation steht der Bau der berühmten „Sagrada familia“ in Barcelona. Donaufest - Künstlerhof Kunstvereins-Stammtisch Es wird sicherlich eine spannende Premiere und die Erwartungen sind hoch gesteckt. Vom 15. Juli 2015 bis 19. Juli 2015 im Dopnaupark wird das erste Deggendorfer Donaufest stattfinden. 16. Juli 2015, ab 18 Uhr Restauarant Sparta, Pfleggasse 23, Deggendorf Von Anfang an mit dabei werden die Deggendorfer Künstler sein: In Zusammenarbeit mit der Deggendorfer Künstlergruppe, der Deggendorfer Art und Weise, dem Deggendorfer Förderverein für Kunst und Kreativität und dem Kunstverein Deggendorf entsteht ein sogenannter „Künstlerhof“. Der Begriff steht für einen Bereich, in dem sich die Kunstvereine präsentieren und in den Dialog mit Interessierten und auch untereinander kommen wollen. Koordinator und KunstvereinsVorsitzender Thomas Darcy unterstreicht mit der Aktion das Miteinander der Kreativen in Deggendorf und möchte einen leichteren Zugang für Interessierte bilden. Foto FilmKunst, von links: Kuratorin Edith Polkehn, Vorsitzender Thomas Darcy und Kinochefin Evi Schattenfroh MitgliederJahresausstellung Motto: Mythos und Moderne Kapuzinerstadl Deggendorf Dezember 2015 - Januar 2016 Keith Haring : Gegen den Strich Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung München (mit Führung), 6. Juni 2015. Eintritt mit Gruppenführung 20,-- Euro, Mitglieder des Kunstvereins 15,-- Euro Anreise individuell, in Fahrgemeinschaften oder mit dem Bayernticket. Anmeldeschluss: 10. Mai 2015, Telefon: 0991-21837 Kulturfrühstück 06. 01. 2016 ab 10.30 Uhr Mehr zum Rahmenprogramm im „Künstlerhof“ über die Internetseite bzw. Facebook Seite des Kunstvereins und der lokalen Presse. 27 Wissenswertes Ausstellungshinweis Ausstellungen im Kunstverein Passau im Jahr 2015 Sebastian Fürst – Malerei, Manfred Heller – Eisenplastik Eröffnung: Donnerstag, 26. 03. 2015 Dauer: 27. 03. bis 03. 05. 2015 (fünf Wochen) Kurat: Dietmar Klinger Rainer Metzger – Hermann Ritterswürden – Christian Schmidt Glas und Malerei Eröffnung: Donnerstag, 07. 05. 2015 Dauer: 08. 05. bis 21. 06. 2015 (sechs Wochen) Kurat: Uta Spies Ausstellung der 63. Festspiele Europäische Wochen, Passau zum Thema „ÜberBrückenüberbrücken“ Eröffnung: Donnerstag 25. Juni 2015 Dauer: 26. 06. bis 26. 07. 2015 (vier Wochen) Kurat: Hubert Huber und Hector Solari Sebastian Fürst Georg Thuringer – Fotografie Eva Priller – Malerei Eröffnung, Donnerstag, 30. 07. 2015 Dauer: 31. 07. bis 14. 09. (sechs Wochen) Kurat: Dr. Ludger Drost Siegfried Kreitner – Kinetische Lichtobjekte Annegret Hoch – Malerei Eröffnung: Donnerstag, 17. 09. 2015 Dauer: 18. 09. bis 18. 10. 2015 (vier Wochen) Kurat: Dr. Phillipp Ortmeier Alice Dittmar – Multimedia, Konzeptkunst Fritz Radlwimmer – Keramik Eröffnung: Donnerstag, 22. 10. 2015 Dauer: 23. 10. bis 22. 11. 2015 (vier Wochen) Kurat: Dietmar Klinger Christian Schmidt Jahressausstellung der aktiven Mitglieder des Kunstvereins Eröffnung: Donnerstag, 26. 11. 2015 Dauer: 27. 11. bis 20. 12. 2015 (drei Wochen) Kubin-Haus Zwickledt Helgard Beck Termin noch offen 28 Rainer Metzger Hermann Ritterswürden Lassen Sie sich inspirieren. Von der Kunst und von uns. S Sparkasse Deggendorf 29 Wissenswertes Weitere Termine Stefan Moses Im Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg Lovis-Corinth-Preis 2014 1. 03. - 31. 05. 2015 | Als Chronist der deutschen Nachkriegsgesellschaft porträtiert der Fotograf seit über 50 Jahren sowohl bekannte Persönlichkeiten als auch einfache Bürger. Zu sehen sind drei Langzeit-Zyklen aus Deutschland-Ost und Deutschland-West. Stefan Moses gehört zu den wichtigsten deutschen Fotografen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. 2014 erhielt er den LovisCorinth-Preis, der alle zwei Jahre von der KünstlerGilde und dem Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg vergeben wird. Aus diesem Anlass widmet ihm das Regensburger Museum eine Ausstellung. In Stefan Moses Werk verbinden sich Konzept- und Life-Fotografie zu einer neuen Bildsprache. Deutschland und die Deutschen – das ist seit mehr als einem halben Jahrhundert sein großes Lebensthema. Adresse: Kunstforum Ostdeutsche Galerie Dr.-Johann-Maier-Str. 5 D-93049 Regensburg Tel. +49 (0)941 29714-0 Fax +49 (0)941 29714-33 E-Mail [email protected] Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 H.W. bis 17 Uhr Goldack Donnerstag 10 bis 20 Uhr Außerdem am Pfingstmontag Selbstportrait Hermann Eller 30 LEISTRO Lichtdesign - Östl. Stadtgraben 22 - 94469 Deggendorf - Tel. 0991/30942 Wissenswertes Impressum Ambulantes Gesundheitszentrum am Bezirksklinikum Mainkofen Alles unter einem Dach Praxis für Ergotherapie Grafik und Design: Christine Weileder Birgit Stern Praxis für Logopädie Praxis für Physiotherapie, Krankengymnastik und Physikalische Therapie Behandlungszeiten: Montag bis Samstag oder nach Vereinbarung Alle Kassen - Kostenlose Parkplätze - Auch Hausbesuche Ambulantes Gesundheitszentrum am Bezirksklinikum Mainkofen Mainkofen C 3.4 94469 Deggendorf Redaktion: Christine Weileder, Tulpenstr. 5, 94469 Deggendorf, Tel: 09931 907437 Email: [email protected] Tel. 09931 87 28610 (Sekretariat) http: www.mainkofen.de Druck: flyeralarm Anzeigenannahme: Christine Weileder, s.o. Herausgegeben von: Kunstverein Deggendorf e.V., Tulpenstr. 5 94469 Deggendorf Ausgabe: 2 x jährlich Auflage: 1000 Stück/Ausgabe Bei Schaltung einer Anzeige erhalten Mitglieder des Kunstvereins 20 % Nachlass ! Sie sind interessiert? Ja, ich möchte mit einer Anzeige in der nächsten Ausgabe der Kunstzeitung Deggendorf vertreten sein. Bitte senden Sie mir die diesbezüglichen Mediadaten zu. Ja, ich bin als Sponsor diverser Veranstaltungen des Kunstvereins interessiert. Mein Logo wird in diesem Falle auf verschiedenen Plakaten und Einladungen erscheinen. Ja, ich möchte Mitglied in Ihrem Kunstverein werden. Ich bitte um Zusendung einer Beitrittserklärung. Kontaktadresse: Name: _________________________________________________________________ Strasse _________________________________________________/ Hausnr.:_________ PLZ: __________ Ort:___________________________________________________ Telefon: ___________________ Email-Adresse: __________________________________ Bitte senden an: Kunstverein Deggendorf e.V., Tulpenstr. 5, 94469 Deggendorf 31 www.kunstverein-deggendorf.com
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