Warum gibt es diesen Lehrgang? Vielerorts entstehen Initiativen von BürgerInnen, die die Lebensmittelversorgung nicht den internationalen Märkten überlassen wollen. Sie setzen sich für eine Landwirtschaft ein, in der die ProduzentInnen ohne Kostendruck nachhaltig wirtschaften können. Auch in der Schweiz erlebt die Idee der Community Supported Agriculture (CSA) Aufschwung. Nun gibt es einen Pilotlehrgang mit den Schwerpunkten biologischer Gemüsebau und regionale Vertragslandwirtschaft. Die konventionelle Lehre als GemüsegärtnerIn ist stark auf Grossbetriebe ausgerichtet. In der Berufsschule geht es um Maschinen, Spritzmittel und Folien. Der biologische Anbau wird nur am Rande behandelt. In diesem Pilotlehrgang sollen Wissen und Fähigkeiten vermittelt werden, welche insbesondere auf CSA-Betrieben relevant sind: Vielfältige Anbauplanung, eigene Setzlingsaufzucht und effiziente Handarbeitstechniken. Zudem werden organisatorische Aspekte wie Rechtsform, Finanzplanung, Mitarbeit und Partizipation vertieft. An wen richtet sich der Lehrgang? Die Kurse 2 und 3 sind für Interessierte mit landwirtschaftlicher Praxiserfahrung gedacht, die sich mehr theoretisches Wissen und Fachkenntnisse im biologischen Gemüsebau aneignen möchten. LandwirtInnen mit eigenem Hof bekommen einen Einblick, welche Anforderungen der Gemüsebau mit sich bringt und ob sie ihren Betrieb in diesem Bereich erweitern oder neu ausrichten könnten. Die Kurse 1 und 4 zum CSA-Betriebskonzept richten sich an KonsumentInnen und LandwirtInnen, die eine Initiative konzipieren und aufbauen möchten. Für ein ergänzendes Praktikum zum CSA-Lehrgang stellen wir ein Praxisheft zur Verfügung. Kursort und Kosten Kurs 1 und 4 finden im Raum Zürich statt, Kurs 2 und 3 an der Bioschwand bei Münsingen. Der Pilotlehrgang wird so weit wie möglich über Stiftungen finanziert. Die Teilnehmenden beteiligen sich pro Kurstag mit Fr. 50.- (inkl. Mittagessen). Kursaufbau 2015 1) CSA Betriebskonzept, 6. bis 8. Januar 2015 Wir stellen verschiedene Modelle der regionalen Vertragslandwirtschaft anhand von konkreten Beispielen vor und führen in die Prinzipien ein: Risikoteilung, Selbstverwaltung, Mitarbeit, Verwertung der gesamten Produktion, Finanzplanung, Flächenpauschale, Betriebsbeitrag, etc. 2) Grundlagen Gemüsebau, 9. bis 13. Februar 2015 Wenn GemüsegärtnerInnen direkt mit KonsumentInnen zusammen arbeiten, brauchen sie besondere Kenntnisse. Wir behandeln den biologischen Anbau einer breiten Palette von Gemüsearten im Freiland und im gedeckten Anbau. Neben Anbautechnik und Kulturmassnahmen spielen die Fruchtfolge, Anbau- und Aboplanung sowie die eigene Setzlingsaufzucht eine wichtige Rolle. 3) Vertiefung Gemüsebau, 16. bis 20. Februar 2015 Dieser Kurs dient der Erweiterung von Kenntnissen im Bereich Bodenbearbeitung, Kompost, Düngung und Bodenfruchtbarkeit. Fragen der Mechanisierung und der Handarbeit werden praktisch erkundet und diskutiert: Wie erreichen wir eine schonende Bodenbearbeitung? Wie können wir mit nicht-motorisierten Geräten effizient arbeiten? Welche Anbausysteme eignen sich für einen kleinräumigen, diversifizierten Anbau? 4) CSA Vertiefung, 24. und 25. April 2015 Regionale Vertragslandwirtschaft ist bisher vor allem im Gemüsebau erprobt. Wie können wir das Prinzip auf weitere Bereiche wie Milchprodukte, Getreide, Obst- und Weinbau übertragen? Es werden konkrete Beispiele angeschaut sowie Hofprojekte der Teilnehmenden diskutiert. Dabei werden Fragen zur Agrarpolitik und zum Landwirtschaftsrecht erörtert (Direktzahlungen, Pacht, bäuerliches Bodenrecht, etc.). 5) Von Mai bis Oktober finden weiterführende Exkursionen und Praxisübungen statt. Kontakt und weitere Informationen: Ursina Eichenberger [email protected] CSA-Kooperationsstelle c/o Albizke Albisriederstr. 203b 8047 Zürich
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