Konzertfrühling Langenbruck 2015 Paul Juon Festival zum 75. Todesjahr Donnerstag, 28. Mai bis Sonntag, 31. Mai 2015 Übersicht 2 Grusswort _________________________________________3 Zur Bedeutung Paul Juons _____________________________4 Paul Juon und Langenbruck____________________________5 Ausstellung in der Revue Thommen ______________________6 <Paul Juon - Bündner Komponist aus Moskau> Spät geboren, früh vergessen, neu entdeckt Vortrag in der Revue Thommen _________________________7 Konzerte in der Reformierten Kirche Konzert I __________________________________________8 Konzert II__________________________________________9 Konzert III ________________________________________10 Werke und Werkbezüge___________________________11 - 15 Musikerinnen und Musiker ________________________16 - 21 Kulturbruck _______________________________________22 Sponsoren ________________________________________22 Internationale Juon Gesellschaft _______________________23 öV-Verbindungen nach den Veranstaltungen ______________24 Anreise __________________________________________24 Grusswort 3 Ich begrüsse alle Besucherinnen und Besucher am Konzertfrühling 2015 in Langenbruck. Es freut mich ganz besonders, dass das Paul Juon Festival das 75. Todesjahr eines Komponisten feiert, der in Langenbruck begraben ist, der unser Dorf und die Natur sehr schätzte und viel Zeit im 'Hegner-Hüsli' (heutiges 'Haus Harmonie') verbrachte. Es freut mich zudem ausserordentlich, dass mit KULTURBRUCK ein neuer und junger Verein sich zum Ziel gesetzt hat, die Kultur im Dorf weiter zu fördern. Mit dem Konzertfrühling 2015 setzt KUB einen ersten namhaften Akzent seines Wirkens. Mit den drei Konzerten, einem Referat über die Bedeutung des nicht einfach zu fassenden Komponisten, einer Wanderausstellung und einem Hörraum soll das Leben und Wirken des zeitweise etwas in Vergessenheit geratenen Komponisten beleuchtet und gewürdigt werden. Studieren Sie das Programm und besuchen Sie die Anlässe. Ich würde mich über Ihren Besuch herzlich freuen und wünsche dem 'Konzertfrühling 2015' allen Erfolg und viele begeisterte Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher. Hector Herzig, Gemeindepräsident Langenbruck Zur Bedeutung Paul Juons (1872 – 1940) Ueli Falett 4 1872 wurde er als Enkel eines aus Masein GR ausgewanderten Bündners in Russland geboren. Nach seiner Ausbildung wirkte der bedeutende Komponist, Theoretiker, Bearbeiter und Musikpädagoge während 30 Jahren als Professor für Komposition und Kammermusik an der Berliner Musikhochschule, der heutigen Universität der Künste in Berlin. 1934 emigrierte er nach Vevey, der Heimat seiner zweiten Frau, wo er 1940 starb. Paul Juon war in vieler Hinsicht ein 'Grenzgänger'; nicht nur geographisch, er lebte auch in einer Zeit, in der die Welt politisch im Umbruch war. Als musikalischer Grenzgänger bewegte er sich zwischen Spätromantik und Moderne. Mit seinem Kompositionslehrer Tanejew teilte Juon die tiefe Verehrung des damals zum Vorbild gewordenen Musikers Tschaikowsky. Dessen Ein!uss durchzieht wie ein roter Faden das Schaffen seines Enkelschülers Paul Juon. Am deutlichsten tritt die Beein!ussung in der Klavier- und Kammermusik in Erscheinung. Am Aufbruch in die Moderne beteiligte sich Paul Juon zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf dem Gebiet der Metrik und Rhythmik. Von den unregelmässigen Rhythmen der russischen Volksmusik inspiriert, entwickelte er 1903 erstmals in seinen 'Neuen Tanzrhythmen' op. 24 für Klavier zu vier Händen metrische Reihen. Er setzte sie aus unterschiedlichen Taktarten zusammen und schuf damit die Grundlage der variablen Metren, die um 1950 ebenfalls in Berlin der Komponist Boris Blacher in die Neue Musik einführte. Juon ist nicht nur als Komponist ein!ussreich, sondern hat auch eine Reihe namhafter Schüler ausgebildet wie z. B. Hans CheminPetit, Philipp Jarnach, Heinrich Kaminski, Nikos Skalkottas, Pantscho Wladigeroff oder StefanWolpe. Seine manchmal etwas schwerblütige Klanglichkeit verlangt einen aktiven Zuhörer, doch die erfolgreiche Juon-Renaissance beweist, dass sich immer mehr Leute von seiner Musik faszinieren lassen! Als Hörerin oder Hörer unserer Konzerte, wie auch an der Hörstation der Ausstellung werden Sie feststellen, dass Sie es mit einem Ausdrucksmusiker par excellence zu tun haben, mit einem eigenwilligen Komponisten, dessen Klangsinnlichkeit Sie ebenso faszinieren dürfte wie die poetischen Qualitäten oder das handwerkliche Raffinement. Sie werden einer Aussage Juons zustimmen, die er um 1930 formuliert hat: 'Musik muss mehr zur Seele und den Sinnen sprechen'. Paul Juon und Langenbruck Paul Ragaz 5 Paul Juon war eng befreundet mit Otto Hegner, einem Pianisten und Komponisten aus der Schule Hans Hubers in Basel. Otto Hegner weilte oft zur Erholung in Langenbruck. Er galt alsWunderkind, starb aber jung 1907. Seine Witwe, Marie, genannt Armande, führte allein die gemeinsamen Pläne zum Bau eines Ferienhauses aus und liess das sog. 'Hegner-Hüsli' an der Schöntalstrasse in Langenbruck bauen. Paul Juon, dessen erste Frau Katharina Juon-Schachalowa 1911 gestorben war, heiratete 1912 Marie Hegner. Mit ihr verbrachte er viele Jahre die Ferien in Langenbruck. Er genoss die Schönheit des Dorfes und der Landschaft, wie auch aus Briefen hervorgeht. Paul Juon starb 1940 in Vevey, liegt aber in Langenbruck direkt neben seinem Freund Otto Hegner begraben, in einem Gemeinschaftsgrab mit seiner Frau (! 1957) und seinen beiden Töchtern Stella (! 1988) und Irsa (! 1996). Die Gräber be!nden sich gleich auf der linken Seite des oberen Eingangs zum Friedhof. Das 'Hegner-Hüsli' wurde später umgebaut und um ein Geschoss vergrössert. 1966 wurde das Gebäude durch die Stiftung 'Inlumine' gekauft, die dort das Werkheim Sonnmatt für geistig behinderte Erwachsene einrichtete. 1970 folgten Erweiterungsbauten. Seit 2006 dient das Gebäude als 'Haus Harmonie' der Betreuung Erwachsener mit langjähriger Suchtabhängigkeit. Als einstiger Luftkurort und Passdorf am Übergang von der Nordwestschweiz zum Mittelland hat Langenbruck immer wieder interessante Persönlichkeiten beherbergt. Mit diesem Festival zum 75. Todesjahr Paul Juons ehren die Gemeinde und der Verein 'KULTURBRUCK' einen hervorragenden Komponisten, einen Kosmopoliten und Brückenbauer zwischenTradition und Moderne. Ausstellung in der Revue Thommen Donnerstag, 27. bis Sonntag, 31. Mai 2015 Eröffnung: Donnerstag, 27. Mai 2015 17:00 Uhr 6 <Paul Juon - Bündner Komponist aus Moskau> Spät geboren, früh vergessen, neu entdeckt Der Hauptteil der Wander-Ausstellung, konzipiert vom wohl besten Juon-Kenner, Walter Labhart, besteht aus 15 grossen Tafeln von 140 cm Höhe und 70 cm Breite, die inhaltlich je einem Thema gewidmet sind. Auf jeder Tafel be!ndet sich nach dem Titel ein Leitabschnitt, der innerhalb kurzer Zeit einen Überblick verschafft. Es folgen vertiefende Informationstexte und Abbildungen in Form von Fotogra!en und illustrativem Dokumentationsmaterial mit den jeweiligen Bildlegenden dazu. Durch diesen Aufbau ist die Ausstellung attraktiv sowohl für eilige Leser wie auch für diejenigen, die sich Zeit nehmen und tiefer in die Materie eindringen wollen. Die Tafeln dokumentieren in chronologischer Ordnung das Leben und die Entwicklung Juons, werden jedoch ab und zu von solchen unterbrochen, die mit speziellen Aspekten bekannt machen. Es ist dies einmal der berühmteste Studiengefährte Juons, Sergej Rachmaninow, dann die Berliner Musikhochschule mit ihren Lehrern Woldemar Bargiel und Joseph Joachim oder Juons internationaler Schülerkreis. Mit je einer Tafel werden Juons rhythmische Experimente und seine kaum bekannten Bearbeitungen akzentuiert, ferner das kammermusikalische und das sinfonische Schaffen. Die reichhaltige Korrespondenz mit Berufskollegen oder seinem Berliner Verleger Robert Lienau und die lange stockende Rezeption von JuonsWerk nach 1940 runden die Ausstellung ab. Vier kleine, ebenfalls hochformatige Tafeln enthalten eine tabellarische Biogra!e Juons, das Verzeichnis der Hauptwerke sowie die Sponsorenliste der Wanderausstellung. Die vierte, eine Sondertafel 'Hommage à Thomas Badrutt', ist dem 1999 verstorbenen Gründer der Int. Juon Gesellschaft (IJG) gewidmet. Die Tafeln sind mit viel schöpferischer Fantasie so konzipiert und von Sonja Schenk gra!sch gestaltet, dass die Dokumente von einer Farbigkeit und Lebendigkeit erfüllt werden, die der Person und dem Schaffen Paul Juons visuell gerecht wird. Integriert in die Ausstellung ist auch eine Hörstation in einem Nebenraum. So können Sie – ohne andere Besucher zu stören – anhand einer CD mit 12 Musikbeispielen Paul Juons Entwicklung vom slawisch geprägten Spätromantiker bis zum experimentierfreudigenWegbereiter der Neuen Musik kontinuierlich verfolgen. Vortrag mit Musikbeispielen in der Revue Thommen Freitag, 29. Mai 2015, 20.00 Uhr 7 <Der Bündner Paul Juon, ein russischer Komponist?> Im Vortrag mit Musikbeispielen wird die Situation Juons als eines Grenzgängers zwischen Ost und West, zwischen Spätromantik und Moderne beleuchtet. Referent: Ueli Falett, Präsident der Int. Juon Gesellschaft Dauer: ca. 50 Minuten Reformierte Kirche – Konzert I Donnerstag, 28. Mai 2015, 20.00 Uhr 8 Paul Juon 1872 – 1940 Bläserquintett, op. 84 (1930) Allegro Larghetto Allegro molto Philipp Jarnach 1892 – 1982 Sonatine für Flöte und Klavier, op. 12 (1919) In einem Satz Paul Juon Zwei Stücke für Klarinette und Klavier, op. 25 (1902) Sinnig, Andante Klarinette in B Sonnig, Allegro Klarinette in A ______________ Hans Chemin-Petit 1902 – 1981 Bläserquintett (1948) Allegro Intermezzo, Andante Finale, Allegro giocoso Paul Juon Divertimento (Sextett), op. 51 (1913) Allegretto Intermezzo I, Moderato Fantasia, Andante Intermezzo II, Tempo di Menuetto Rondino, Allegro assai Berner Kammerensemble BKE Livia Bergamin, Flöte Martin Stöckli, Oboe Thomas Kocher, Klarinette Kathrin Williner, Horn Andreas Gerber, Fagott Miriam Lätsch, Klavier Eintritt frei, Kollekte Reformierte Kirche – Konzert II Samstag, 30. Mai 2015, 20.00 Uhr Paul Juon 1872 – 1940 Arabesken für Bläsertrio, op. 73 (1940) Commodo Larghetto Allegretto, quasi Menuetto Vivo Alexandre Tansman 1897 – 1986 Suite pour trio d'anches (1949) Dialogue Scherzino Aria Finale Franz Schubert 1797 – 1828 Klaviertrio D 897 'Notturno' (1827/28?) Adagio Paul Juon Legende (Klaviertrio) op. 83 (1929) Allegro moderato Largo Allegretto Michela Scali, Oboe Guido Stier, Klarinette Carlos Tarancón Mateo, Fagott Antonio Pellegrini, Violine David Lauri, Violoncello Tobias Schabenberger, Klavier Eintritt frei, Kollekte 9 Reformierte Kirche – Konzert III Sonntag, 31. Mai 2015, 17.00 Uhr Wolfgang Amadé Mozart Klavierquartett Nr. 1 g-Moll, 1756 – 1791 KV 478 (1785) Allegro Andante Rondo Paul Juon 1872 – 1940 Litaniae (Klaviertrio) op. 70 (1918/1929) In einem Satz _________________ Paul Juon Kammersinfonie op. 27a (1905) Allegro non troppo Andante elegiaco Allegro non troppo quasi moderato Moderato Michela Scali, Oboe Guido Stier, Klarinette Mark Gebhart, Horn Carlos Tarancón Mateo, Fagott Antonio Pellegrini, Violine Fabio Marano, Viola David Lauri, Violoncello Tobias Schabenberger, Klavier Eintritt frei, Kollekte 10 Werke und Werkbezüge Ueli Falett (unter Beizug von Textvorlagen von Th. Badrutt, W. Labhart, C.-C. Schuster, M. L. Staub u. a.) 11 Juon, Bläserquintett, op. 84 Paul Juons Bläserquintett op. 84 ist für die gewohnte Besetzung mit Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott geschrieben. Doch den Klang des meisterhaft instrumentierten, dreisätzigen Werkes muss man als geradezu kühn bezeichnen. Diese packende Musik überzeugt, auch wenn Juon ab und zu vor schroffen Harmonien nicht zurückschreckt. Das Quintett stammt eben aus der Meisterperiode Juon'scher Kammermusik, in der Nachbarschaft etwa der Arabesken, op. 73, der Klarinettensonate op. 82 oder der drei Spätwerke für Klaviertrio, der 'Litaniae', op. 70, der 'Legende', op. 83 und der Suite, op. 89. Jarnach, Sonatine für Flöte und Klavier, op. 12 Philipp Jarnach teilt mit seinem Lehrer Juon das Schicksal, als Komponist erst spät wiederentdeckt worden zu sein. Der bei Paris geborene Sohn eines Katalanen und einer Flämin zog 1914 in die Schweiz, wurde enger Freund F. Busonis und arbeitete als Korrepetitor am damaligen Zürcher Stadttheater und als Theorielehrer am Konservatorium. 1927 zog er nach Deutschland, wurde Leiter der Meisterklasse für Komposition an der Kölner Musikhochschule und 1950 Direktor der neugegründeten Musikhochschule in Hamburg. Sein bekanntester Schüler war KurtWeill. Busonis Ideal einer 'neuen Klassizität', welches Jarnach stark prägt, verwirklicht dieser in seiner "ligranen Sonatine für Flöte und Klavier, op. 12 von 1919. Zwar in einem Satz geschrieben, hat das Werk doch den klar hörbaren Grundaufbau langsam – schnell – langsam. Juon, Klarinettenstücke, op. 25 Die hübsche Widmung der Zwei Klarinettenstücke, op. 25 von Juon an den Solisten der Uraufführung lautet: <Lieber Orlich! Weil Sie 'sinnig' sind, wie eine Clarinette in B, hab' ich Sie lieb; weil Sie auch 'sonnig' sein können, wie eine Clarinette in A, hab' ich Sie erst recht lieb, denn ich liebe die Sonne fast noch mehr wie die Sinne. Drum dacht' ich, es wäre nicht unsinnig, Ihnen diese Stücke zu widmen, und hoffe, Sie sehen sie nicht als Sonnen"nsternis an.> Die Enkelin Orlichs erzählte mir, dass im Hause des Verlegers Lienau viel Musik gemacht worden sei, etwa mit Orlich an der Klarinette, Lienau mit der Bratsche und Juon am Klavier. Es ist gut möglich, dass die zwei fein ausziselierten, klangvollen Stücke ein Geschenk Juons für den ausgezeichneten Klarinettisten Orlich zu seiner Habilitation als Professor sind. Orlich wurde später Rektor der heutigenTechnischen Hochschule Berlin. 12 Es ist auch eine vergnügliche Vorstellung, dass diese äusserst ehrbaren Herren durchaus noch andere Seiten hatten. Eine alte Fotogra!e etwa kann man so interpretieren, dass Juon mit Lienau, Orlich und weiteren Freunden nicht nur ernsthaft Kammermusik gespielt hat, sondern dass die Gruppe offenbar auch als verkleidete Strassenmusikanten Schabernack getrieben hat. Chemin-Petit, Bläserquintett Hans Chemin-Petit begann als Cellist, galt aber später als einer der bedeutendsten Chordirigenten seiner Zeit. So leitete er fast 40 Jahre lang den berühmten Philharmonischen Chor Berlin. Vom Kompositionsschüler von Paul Juon wurde er immer mehr zu dessen Freund und 'Komponistenpartner'. In vielen Briefen erörterten die zwei kompositorische Fragen auf Augenhöhe. Schon beim angehenden Komponisten ist eine grosse Vorliebe für Formen wie Kanon, Fuge oder Passacaglia erkennbar, die er – geschult etwa an Bach oder Bruckner – schon bald handwerklich souverän beherrschte. Solches ist vor allem im ersten Satz hörbar, aber man spürt es selbst im mehr aufs Fliessend-Melodische ausgerichteten Intermezzo. Das Gegengewicht dazu bildet dann das Finale mit seiner spielerischen Leichtigkeit, halt eben 'Allegro giocoso'. Juon, Divertimento, op. 51 Als schwungvoller Konzertabschluss erklingt Juons fünfsätziges Divertimento, op. 51. Dieses Sextett oder eben (Hör-)Vergnügen ist in der Tat leicht aufzunehmen und trotzdem raffiniert gebaut: Drei Hauptstücke werden unterbrochen von zwei Intermezzi. Im Zentrum steht die gewichtige d-Moll-Fantasia mit grossem Klarinetten- und Hornsolo. Der letzte Satz, bescheiden mit 'Rondino' betitelt, ist aber eigentlich ein Klavierkonzert!nale im russischen Stil - Juon verleugnet seine kompositorische Herkunft also keineswegs. Juon, Arabesken, op. 73 Am 9. März 1940 schreibt Juon seinem Freunde Hans Chemin-Petit: '...Das Dir gewidmete ... Bläser-Trio ist nun fertig ... Ich werde es demnächst hier durchspielen lassen, allerdings von Dilettanten (wird wohl eine scheene Pusterei werden) ...' Nun, unsere drei Solisten werden mit Sicherheit dafür sorgen, dass dem heute Abend nicht so sein wird. Das viersätzige Trio d'anches, op. 73 - 'anches' nennt man die Rohrblätter von Oboe, Klarinette und Fagott - bezeichnet Juon im Untertitel zwar als 'Kleines Trio'. Dies kann sich allerdings kaum auf die formale Grösse der vier Sätze beziehen. Der Komponist will damit wohl eher ausdrücken, dass er hier leichtfüssigere, unterhaltsame Kammermusik schreiben wollte, mit mehr ins Ohr gehendem Figurenwerk im Gegensatz etwa zum dichten, komplexen Bläserquintett op. 84, das wir im ersten Konzert gehört haben. Diese Musik ist übrigens, trotz der irreführend tiefen Opuszahl, Juons letztes vollendetes Werk. Ausser dem Spezialfall der Lieder, op. 99, in welchen er seiner Tochter Stella den Wunsch erfüllt hat, zwei Gedichte von ihr zu vertonen, sind nämlich ab op. 92 alle Kompositionen für oder mit Orchester geschrieben. Möglicherweise wollte er als op. 100 ein grösseres sinfonisches Werk schreiben und fand zum Glück mit der 73 für die Arabesken noch eine 'leere' OpusNummer. 13 Tansman, Suite pourTrio d'anches Alexandre Tansman, 1897 in eine kulturell interessierte jüdische Grossindustriellenfamilie hineingeboren, wird als Pianist und Komponist ausgebildet. 1919 nimmt der 22-jährige unter Pseudonymen am 1. polnischen nationalen Musikwettbewerb teil und gewinnt auf Anhieb den 1. und den 2. Preis. Seine Eltern sind unterdessen verarmt, doch reicht das Preisgeld für die Reise nach Paris. Der Kontakt mit der 'Groupe des Six' beein!usst ihn massgeblich als Komponisten. Der erfolgreiche Pianist unternimmt 1927 eine Tournée durch Amerika unter Koussewitzki, 1932/33 eine in den fernen Orient. Vor dem Kriege gelingt es dem Juden, über Portugal nach Hollywood zu kommen, wo er Filmmusiken schreibt und engen Kontakt zu Strawinsky p!egt. 1946 kehrt er nach Paris zurück und unternimmt fast jährlich Konzerttournéen durch Europa. M. Frémlot charakterisiert Tansman, der Musik aller Gattungen komponiert, als einen, der '...jedoch nicht zu jenen Komponisten gehört, die systematisch den Hörer irrezuführen suchen und das Ungewöhnliche um jeden Preis wollen...' Auch wenn Tansman jedes System ablehnt, so besteht sein Arbeitsmaterial trotzdem aus CDur, seriellen Reihen, Atonalität und Polytonalität. Daneben schöpft er u. a. aus der hebräischen und polnischenTradition und aus der Folklore der Länder, die er bereist. Und fast etwas verblüfft stellen wir fest: Auch Tansman ist ein Grenzgänger, was ihn in eine Beziehung zu Juon und in seine Nähe bringt. Schubert, Klaviertrio D 897 'Notturno' Das Stück ist erst 1845, 17 Jahre nach Schuberts Tod, im Druck erschienen. Möglicherweise ist es ursprünglich als langsamer Satz des B-dur-Klaviertrios D 898 vorgesehen gewesen. Wenn es vom Verleger Diabelli als 'Nocturne' (heute wird 'Notturno' verwendet) bezeichnet wird, so entspricht das einerseits natürlich einem Geschmack, einer Mode jener Zeit. Die Wahl dieses Begriffes ist aber auch nachvollziehbar, da etwa die Arpeggien, gespielt auf dem historischen Hammer!ügel, wohl offensichtlicher einen serenadenartigen, verhangenen, nachdenklichen Klang hatten. Dies auf dem modernen Konzert!ügel nachzuemp#nden, ist eine grosse, aber reizvolle Herausforderung für den Pianisten. Zwar ist dieser einzelne Satz in der musikgeschichtlichen Beurteilung auffallend schlecht weggekommen: A. Einstein spricht von 'sonderbarer Leere'; Ch. Osborne emp#ndet ihn als 'enttäuschend schwach'; J. A. Westrup vermutet gar einen 'Ausrutscher aufgrund der schlechten Lebensumstände des Komponisten'. Nur: Halten diese Urteile Ihrer eigenen, unvoreingenommenen Hörerfahrung heute Abend stand? Nach Zeugnissen aus der Zeit zu schliessen, fühlte sich Schubert an den Hauskonzerten, an denen er seine Werke vorstellte, eben den sog. Schubertiaden, deshalb wohl, weil er die künstlerische Anerkennung durch ein durchaus repräsentatives Publikums spürte. Und auch hier #ndet sich eine Parallele zu Juon. Die Musikwissenschaft postulierte in den 20er-Jahren nämlich das Hohe, ja Hehre der deutschen Musikkultur, während andrerseits das östliche, slawische Element als eher minderwertig dargestellt wurde, eine Tendenz, die sich dann gegen die Nazi-Zeit hin in Deutschland noch verstärkte. Juon spürte natürlich einerseits diese etwas 14 distanzierte Sichtweise der Musikwissenschaft, die ihn mehrheitlich als Russe rezipierte. Er erlebte im Gegensatz dazu aber auch die unmittelbare, begeisterte Aufnahme seiner Werke in den Konzertsälen und Salons. Juon, Legende, op. 83 Die beiden Meistertrios von Juon, die Litaniae, op. 70 und die Legende, op. 83 haben einiges gemeinsam (vgl. deshalb auch die Einführung zur Litaniae beim 3. Konzert). Beide heissen sie nicht einfach Trio, sondern deren Titel be!ügeln die Fantasie des Hörers, beide haben sie als Meisterwerke ähnliche Qualitäten, aber die persönliche Entwicklung Juons wie unzweifelhaft auch die Katastrophe des 1. Weltkrieges haben im späteren Werk ihre Spuren hinterlassen. In den zehn Jahren, die zwischen den beiden Stücken liegen, ist die Sprache des Komponisten noch komplizierter und komplexer, aber auch verhaltener geworden. Vielleicht könnte man auch sagen, derTraum, von dem in der Litaniae die Rede ist, sei einer - allerdings gebrochenen Realität gewichen. C.-C. Schuster beschreibt diese Musik als 'Parodie', aber verstanden in der ursprünglichen, antiken Bedeutung des Wortes, nämlich als die Kunst, zu etwas schon Bestehendem einen 'Gegengesang' zu er"nden. So ist es denn auch nicht verwunderlich, dass nach der Dichte dieser zwei Werke, der Fülle der Erinnerungen, vielleicht gar der Überreife, geschrieben auch in der Zeit des Umbruchs, dann im letzten Trio, der Suite, op. 89, mehr Entspannung und Spielerisches zu "nden ist, wenn auch dort manchmal ironisch gebrochen. Mozart, Klavierquartett Nr. 1 in g-Moll, KV 478 Im Abschlusskonzert unseres Paul Juon gewidmeten Festivals mit zugegebenermassen nicht immer einfacher musikalischer Kost als Trost noch ein gefälliges Stück des harmlosen Mozart? – Mitnichten! Einmal war Mozart einer der ersten, der die Form eines Klavierquartettes verwendete. Das war neu und damit ungewohnt. (Klavier-)Trios von Haydn, Hoffmeister usw. hingegen waren vertraut. Zweitens war diese Komposition aus dem Jahre 1785 ungeeignet für das damalige übliche Zielpublikum, adelige und grossbürgerliche Dilettanten. Schon Mozarts Vater Leopold hatte den Sohn gerügt, Musik, die für solchen Kreise komponiert werde, müsse 'kurz, leicht und popular' sein – welcheVorgabe dieser natürlich nicht zu erfüllen gedachte. Dass Aufführungen des Quartettes deshalb schief gehen konnten, beschreibt das 'Journal des Luxus und der Moden' des Jahres 1788 herrlich: '...Manches andre Stück soutenirt sich auch noch bey einem mittelmäßigen Vortrage; dieses Mozartische Produkt aber ist würklich kaum anzuhören, wenn es unter mittelmäßige Dilettanten-Hände fällt, und vernachläßigt vorgetragen wird. ‐ Dieß ist nun im vorigenWinter unzähligemal geschehen; beynahe wo ich auf meiner Reise nur hinkam, und in einige Concerte eingeführt wurde, kam ein Fräulein, oder eine stolzirende bürgerliche Demoiselle, oder sonst ein naseweiser Dilettante in rauschender Gesellschaft mit diesem Quadro angestochen, und prätendirte, daß es goutirt würde. Es konnte nicht gefallen; alles gähnte vor Langerweile...' 15 Und drittens? Allen Unkenrufen zum Trotz ist das fantastische g-Moll-Klavierquartett mit seinem grossen, fast überdimensionierten Kopfsatz in dichter motivischer Arbeit, der hohe Ansprüche an die Ausführenden stellt, zweifellos ein wunderbares Hörvernügen ... und Sie werden dabei bestimmt nicht gähnen müssen. Juon, Litaniae, op. 70 Der Komponist gibt dem orchestral wirkendenWerk nicht den üblichenTitel 'Trio', sondern er nennt es 'Tondichtung'. 1918 – 1920 entstanden, überarbeitete er es 1929 tiefgreifend. In wenig anderen Werken sind so stark slawische Elemente spürbar. Man könnte es etwa als ein oft wiederholtes Klagelied auffassen, das manchmal an die russisch-orthodoxe Liturgie erinnert. Seit der Jahrhundertwende war es üblich geworden, die früheren vier Sätze in einer einsätzigen Komposition mit zyklischen Elementen zusammenzufassen, mit weiträumigen motivischen und thematischen Querverbindungen, die aber aus einer kleinen Zahl von Motiven entwickelt werden. Trotzdem ist deutlich eine Gliederung in fünf Abschnitte zu erkennen: Allegro moderato – Poco scherzando – Largo – Allegro moderato – Largo. M. L. Staub spricht bei diesem Trio von einem komplizierten Konstruktionsprinzip, das aber vom Zuhörer als unbewusste, intuitive Verbindung der Teile wahrgenommen werde; C.-C. Schuster davon, dass dieses eben nur ein Prinzip sei, das wie die Logik des Traumes aus den Fernen des Unbewussten wirke, aus dem dann eine reiche Flut hörbarer Bilder heraufbeschworen werde. Die Litaniae stellt wohl den Höhepunkt von Juons kammermusikalischem Schaffen dar. Ein singulärer Fall ist nun, dass davon zur Uraufführung der Zweitfassung (Berlin, 1929) eine längere Einführung existiert, wo Juon ein Erlebnis in der Frauenkirche in München beschreibt, nämlich die Begegnung mit einem inbrünstig betenden Manne. Allerdings wird die Bedeutung dieser Einführung vom Komponisten selbst relativiert, denn der letzte Satz heisst: '...Vielleicht ist das die Geschichte meines Stückes, vielleicht ist es auch eine andere...' Juon, Kammersinfonie, op. 27a In einer Zeit, wo riesig besetzte Orchester en vogue sind (Mahler, Strauss, Debussy), dürfte wohl der Titel dieses 1905 erschienenen Werkes mit Bedacht gewählt sein: Vielleicht Kammermusik, vielleicht kleine Sinfonie. Zum einen setzt sich Paul Juon so von den riesigen Klangmassen der erwähnten Musik ab, andrerseits hält er an einer traditionell spätromantischen, ausgebauten viersätzigen Form fest, samt Einbezug von zyklisch wieder auftauchenden Elementen. Die kammermusikalische Kompositionsweise eröffnet ihm aber auch ungewohnte Möglichkeiten, z. B. die überraschenden Hornsoli oder die Betonung des ScherzoCharakters durch den unüblichen 5/4-Takt des 3. Satzes. Einmal mehr gibt es auch von diesemWerk Juons mehrere Fassungen: die erste für ein kleines Solistenensemble mit Streichorchester, die zweite –heute gespielte – Oktettfassung op. 27a für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott,Violine,Viola,Violoncello und Klavier und die dritte als Septett op. 27b für Klavier, zweiViolinen, zweiViolen und zweiVioloncelli. Das Berner Kammerensemble BKE 16 Das Berner Kammerensemble BKE vereint erfahrene Berner MusikerInnen mit einer Leidenschaft für Kammermusik. Das Ensemble hat sich schon mehrmals Paul Juon und seinem Umfeld gewidmet. Es begeistert nicht nur mit gekonnten Interpretationen, sondern auch mit spürbarer Freude am gemeinsamen Musizieren. Livia Bergamin, Flöte, wuchs in Bern-Liebefeld auf. Nach der Matura studierte sie bei Heidi Indermühle (Bern), Edward Beckett (London) und Pierre Wavre (Lausanne). 1996 schloss sie das Studium mit dem 'Premier Prix de Virtuosité' mit Auszeichnung ab. 2001 2003 war sie Solo!ötistin im Bieler Symphonieorchester. Als freischaffende Musikerin spielt Livia Bergamin heute in diversen Orchestern und ist Mitglied der unkonventionellen Volksmusikband 'Rämschfädra'. Sie unterrichtet an der Musikschule Escholzmatt. Martin Stöckli, Oboe, begann mit 13 Jahren mit dem Oboenspiel bei Matthias Sommer, studierte dann in Bern bei Prof. Hans C. Elhorst und besuchte Meisterkurse bei Prof. G. Passin und J. Hollerbuhl. Er ist Solo-Oboist im Berner Kammerorchester und gibt regelmässig Konzerte mit verschiedenen Orchestern im In- und Ausland. Er ist Mitglied in verschiedenen Kammermusikformationen und unterrichtet an drei Musikschulen in der Region Bern. Thomas Kocher, Klarinette, erhielt seine Ausbildung in Bern bei KurtWeber (Lehr- und Orchesterdiplom) und in Genf beiThomas Friedli (1er Prix de Virtuosité), wo er 1996 mit Auszeichnung abschloss. Weitere wertvolle Impulse erhielt er an Meisterkursen bei Paul Meyer, Sabine Meyer und Martin Spangenberg. Er ist mehrfacher Preisträger des Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbes, und 1997 erhielt er in Thun den Seepark Kulturförderpreis. Thomas Kocher ist Klarinettist in den Orchestern OPUS Bern und Camerata Cantabile, im Orchester der Oper Selzach und im Classionata Festival Orchester und unterrichtet an Musikschulen im Entlebuch und im Mittelland. 17 Kathrin Williner, Horn, studierte an den Musikhochschulen Bern und Basel Horn und Naturhorn bei Thomas Müller. Danach folgte ein Konzertdiplomstudium am Koninklijk Conservatorium in Den Haag (NL) bei Prof. Herman Jeurissen. Dazu besuchte sie Meisterkurse bei Claude Maury, Teunis van der Zwart und Radovan Vlatkovic. Kathrin Williner konzertiert mit zahlreichen Orchestern und Ensembles wie zum Beispiel dem kammerorchesterbasel, Concerto Köln, Orchestre de Chambre de Lausanne oder dem Australian Chamber Orchestra. Konzertreisen führten sie bereits durch ganz Europa, nach Russland, Japan, China, Mexiko und Australien. Sie ist Mitglied beim Ensemble Origen sowie ab der Spielzeit 2013/14 Solohornistin in der Geneva Camerata. Andreas Gerber, Fagott, schloss sein Studium bei Roger Birnstingl am Conservatoire de Genève mit dem Prix deVirtuosité ab und absolvierte verschiedene Meisterkurse bei Kim Walker, Manfred Sax, Eckard Hübner sowie Sergio Azzolini. Er spielte im Orchester der Musicalproduktionen 'Phantom of the Opera' im Musical Theater Basel und 'West Side Story' bei den Thuner Seespielen sowie im Sinfonischen Blasorchester Bern. Seit 1997 ist er Fagottist und Kontrafagottist im Symphonieorchester Biel, spielt daneben auch in weiteren Ensembles wie dem Sinfonieorchester Engadin, dem Berner Symphonieorchester, dem Festivalorchester Gstaad u.a. Nebst Musik für Orgel und Fagott widmet er sich regelmässig der Kammermusik in verschiedenen Formationen. Miriam Lätsch, Klavier, wurde in Bern geboren. Sie studierte in der Meisterklasse von Prof. Bruno Canino und in der Konzertklasse von Aleksandar Madzar an der Hochschule der Künste in Bern. Ihr Studium beendete sie im Sommer 2006 mit dem Konzertdiplom. Kurz nach ihrem Abschluss gewann sie den KIWANIS Musikpreis. Miriam Lätsch tritt solistisch und in verschiedensten Kammermusikformationen im In- und Ausland auf. Ihre Konzertreisen führten sie bisher nach Belgien, Holland, Luxembourg, Italien und Norwegen. Von 2006 bis im Frühjahr 2009 war sie Assistentin für Fachdidaktik an der Hochschule der Künste in Bern. Sie ist regelmässiges Jurymitglied des Schweizerischen und des Innerschweizerischen Jugendmusikwettbewerbes. Seit 2005 unterrichtet sie eine Klavierklasse an der Musikschule Biel und spielt seit Sommer 2013 im Sinfonieorchester Biel-Solothurn (TOBS) in verschiedensten Projekten mit. Die Interpreten der Konzerte II und III 18 Michela Scali, Oboe, gebürtige Süd-Tessinerin, studierte in Zürich bei L. Pellerin (Konzertdiplom mit Auszeichnung) und Basel bei O. Zoboli (Lehr- und Orchesterdiplom) und besuchte Weiterbildungen bei Robin Canter, Han de Vries, Diethelm Jonas, Albrecht Meier und DominikWollenweber. Sie spielte mit dem europäischen Gustav-Mahler-Jugendorchester unter C. Abbado, K. Nagano, mit der Camerata Academica Salzburg unter Sir R. Norrington und F. Welser-Möst, als Zuzügerin im Kammerorchester Basel und in weiteren verschiedenen Kammermusikensembles bei Festivals und Kammermusikreihen. Sie ist eine begeisterte Oboenlehrerin: Sie unterrichtet Oboe an der Allgemeinen Musikschule der Musik-Akademie und Fachdidaktik für Oboe an der Hochschule für Musik in Basel. Guido Stier, Klarinette, Studium bei Peter Rieckhoff und Dieter Klöcker in Freiburg im Breisgau. Jahre als freischaffender Musiker: Konzerte mit dem Consortium Classicum, den Zagreber Solisten, Clown Dimitri, den Bamberger Symphonikern und vielen anderen. Mitglied des Kammerorchesters Basel, ausserdem seit vielen Jahren Ausloten der Grenzbereiche des sinfonischen Repertoires mit der basel sinfonietta. Klarinettenlehrer an der Musikschule Binningen-Bottmingen sowie an den Gymnasien Münchenstein und Oberwil. Mark Gebhart, Horn, studierte am Konservatorium Zürich bei Günther Schlund. Weiterführend nahm er Unterricht bei Jack Meredith in München. Freischaffend wirkt Mark Gebhart bei führenden Schweizer Berufsorchestern, sowie in Kammermusikund Jazzensembles. Seit 1997 gehört er dem Kammerorchester Basel als Mitglied an und konzertiert mit renommierten Solisten und Dirigenten in der Schweiz wie im Ausland. 19 CarlosTarancón Mateo, Fagott, studierte an der Hochschule für Musik in Aragon (CSMA) bei Juan Enrique Sapiña Riera und Stefano Canuti und schloss sein Studium 2012 mit Auszeichnung ab. Es folgten Meisterkurse bei Sergio Azzolini, Marco Postinghel, Gustavo Nuñez, Higino Arrue, Jean Marie Londeix u.a. Im Moment be!ndet sich C. Tarancón Mateo im Masterstudium 'Musikalische Performance' bei Sergio Azzolini an der Hochschule für Musik, Basel. Er erlangte mehrere Preise als Kammermusiker und Solist bei internationalen Wettbewerben. Orchesterdienste führten ihn in verschiedene Länder Europas, u. a. wirkte er im Orchester der 'Komischen Oper Berlin' und als Zuzüger im 'Tonhalle-Orchester' Zürich mit. Als Kammermusiker ist er seit 2006 Mitglied des Sextetts 'Cluster' und seit 2012 des Trios 'Aëris'. Diverse Auftritte als Solist bei Orchesterkonzerten ergänzen seine Musikerlaufbahn. Antonio, Pellegrini, Violine, erhielt seine wichtigste Musikausbildung in Mailand beim Primarius des Quartetto Italiano, Paolo Borciani. Nach dem Diplom am Conservatorio Giuseppe Verdi studierte er bei Corrado Romano in Genf, wo er mit einem ersten Preis und Auszeichnung das Solistendiplom abschloss. Wichtige Etappen auf seinem musikalischen Weg waren die Mitwirkung in verschiedenen Ensembles u. a. beim Ensemble Modern, Frankfurt und dem Ensemble 13, Karlsruhe. Vor der Gründung des Pellegrini-Quartett im Jahre 1989 hatte er zahlreiche kammermusikalische und solistische Erfahrungen gesammelt, hauptsächlich mit seinem Klavierpartner Michael Uhde. Es liegen zahlreiche CD-Einspielungen mit dem Pellegrini-Quartett vor. Antonio Pellegrini unterrichtet seit 1994 Violine an der MusikAkademie Basel. Mit Kollegen gründete er dort 2001 das Merlin-Trio. 20 Fabio Marano, Viola, wurde am 14.05.1970 in Rom geboren und erhielt seine musikalische Ausbildung am Conservatorio S. Cecilia, zuerst im Fach Violine bei Prof. Bruno Mollo, dann im Fach Viola bei Prof. Margot Burton. Von 1993 bis 1997 studierte er bei Prof. Reiner Schmidt an der Musikhochschule Würzburg und schloss dort mit dem Konzertexamen ab. Seit 1999 ist er Mitglied des Pellegrini-Quartetts und konzertiert auf vielen bedeutenden Konzertpodien Europas (z.B. Philharmonie, Akademie der Künste und Konzerthaus Berlin, Musikhalle Hamburg, Alte Oper Frankfurt, Tonhalle Zürich, Stadtpalais Schönburg Wien, National Konzert Hall Dublin), Japan, Südamerika u.a. Vielbeachtete CD Aufnahmen mit Werken u.a. von Artur Schnabel, Peter Eötvös und Giacinto Scelsi sowie die sechs Quartette op. 20 von Joseph Haydn. Aufnahmen bei zahlreichen Rundfunkanstalten. Seit mehreren Jahren verbindet ihn eine intensive Zusammenarbeit mit dem Ensemble Modern Frankfurt, Musik Fabrik Köln und dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg. Von 1997 bis 2006 war er Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik in Würzburg fürViola. Seit 2003 unterrichtet er eine eigene Klasse an der Hochschule für Musik in Karlsruhe. Im Jahr 2007 gründet er mit der Akkordeonistin Anne-Maria Hoelscher das Duo Arcorde. Seit 2012 ist er Dozent bei den Internationalen Kammermusiktagen in Raumberg, Österreich. David Lauri, Violoncello, wurde in Basel geboren. Nach dem Studium am Konservatorium in Luzern bei Stanislav Apolin bildete er sich in Maastricht und Basel weiter in der Konzertklasse von Radu Aldulescu und absolvierte Meisterkurse für Kammermusik bei Piero Farulli vom Quartetto Italiano und bei Walter Levin vom La Salle Quartett. Als Mitglied des Euler Quartetts, des Merlin Trios und des Ensembles der IGNM nahm er an Tourneen in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Schweden, Australien und Südamerika teil. Rundfunkaufzeichnungen entstanden mit Radio France, dem SWR, ORF, DRS. CD-Aufnahmen bei den Labels Accord (Paris) und Cantando. David Lauri ist seit 1983 Lehrer an der MusikAkademie in Basel und leitet dort auch die Klasse für Studienvorbereitung (KSV). 21 Tobias Schabenberger, Klavier, studierte an den Musikhochschulen in Stuttgart und Bern. In Bern absolvierte er das Konzert- und das Solistendiplom in der Meisterklasse von Bruno Canino mit Auszeichnung. Ausserdem wurde ihm für das beste Solistendiplom des Jahres 1997 der Tschumipreis zugesprochen. Neben seinen Studien auf dem modernen Flügel widmete sich Tobias Schabenberger auch der Auseinandersetzung mit historischen Instrumenten. Er konzertiert seither sowohl auf Hammer!ügeln als auch auf modernen Instrumenten und ist Gast verschiedener Festivals, u.a. der Biennale di Venezia, den Ludwigsburger Schlossfestspielen, den Passauer Musikfestwochen, dem Festival für Alte Musik in Rougemont oder dem Festival in Besançon. In der Schweiz konzertierte er mit Hammer!ügel u.a. mit Thomas Müller, Chiara Banchini oder als Liedbegleiter mit Kurt Widmer. Weitere Kammermusikpartner sind Daniel Sepec, Thomas Demenga, Christoph Ess und Hans Heinz Schneeberger. Tobias Schabenberger unterrichtet Klavier, Kammermusik und Hammer!ügel an der Hochschule für Musik der Musik-Akademie Basel. Kulturbruck 22 Der Verein 'KULTURBRUCK' wurde im Jahr 2014 gegründet. Er setzt sich zum Ziel, einerseits die kulturellen Ereignisse und die Aktivitäten der Vereine in Langenbruck zu koordinieren und zu unterstützen, anderseits eigene Ideen zu entwickeln und kulturelle Akzente im Dor!eben zu setzen. Der Begriff 'Kultur' wird dabei sehr weit gefasst, der kulturelle Brückenschlag möchte die Begegnung mit Menschen verschiedenster Interessen im Dorf fördern. Die Mitgliedschaft steht allen Interessierten offen! Kontakt: Hector Herzig (Präsident) Schwengirain 3, 4438 Langenbruck, E-Mail: [email protected] Dank an die Sponsoren einfach sympathisch Seminare Die «Revue», ehemalige Uhrenfabrik, wurde von der Gemeinde 2009 erworben und stilsicher umgebaut. Zwei Seminarräume sind zeitgemäss eingerichtet und können gemietet werden. Wenn Sie Ihre Klausur, Ihre Retraite oder Ihr Meeting an einem ganz speziellen Ort durchführen möchten, dann buchen Sie die «Revue». Auskunft und Unterlagen dazu auf dem Web der Gemeinde und auf Anfrage. www.gemeinde-langenbruck.ch | 0800 804 438 Internationale Juon Gesellschaft IJG 23 Die Internationale Juon Gesellschaft wurde 1998 von Thomas Badrutt, zusammen mit renommierten Musikern wie Claus-Christian Schuster, dem (ersten) Pianisten des Altenberg Trios Wien, und weiteren gegründet. Sie hat zum Ziel, die Werke des Bündner Komponisten Paul Juon (1872 – 1940) besser bekanntzumachen durch Beratung und ideelle Förderung bei Konzerten und bei Aufnahmen aufTonträgern. Sie regt an und fördert Neuausgaben seiner Werke und internationale wissenschaftliche Untersuchungen. Sie sammelt Dokumente über Paul Juon und macht sie zugänglich. Mit der Bibliothèque cantonale et universitaire Lausanne (BCUL) besteht eine enge Zusammenarbeit. Dort liegen der grösste Teil der rund hundert Juon'schen Kompositionen und weitere Dokumente. Unter anderem dank der Arbeit der IJG wird Juon heute mehr und mehr gespielt, doch ist eine Förderung dieses bedeutenden Komponisten nach wie vor wichtig. So können Sie z. B. die hier gezeigte Wander-Ausstellung ausleihen. Die IJG versteht sich vor allem als Drehscheibe und bietet Ihnen Dienstleistungen an, z. B. für Ihr nächstes Juon-Konzert (Fotos, Werkkommentare etc). Wir liefern Ihnen auf unserer weitgehend dreisprachigen Homepage www.juon.org eine Vielzahl von Informationen, etwa die Discographie, eine Bibliographie, eine Konzertvorschau/-chronik, die Übersicht über das erhältliche Notenmaterial, das zweimal jährlich erscheinende Mitteilungsblatt, das Bestellformular für denWerkkatalog, eine Linkliste etc. Und selbstverständlich freuen wir uns besonders, wenn Sie unsere Bestrebungen durch Ihren Beitritt zur IJG unterstützen! Kontakt: Ueli Falett (Präsident) Hangweg 59, 3097 Liebefeld e-mail: [email protected] www.juon.org Veranstaltungsübersicht 24 Do, 28. – So 31. Mai 2015 Ausstellung in der Revue Thommen Do, 28. Mai, 20.00 Uhr Konzert I in der Reformierten Kirche Fr, 29. Mai, 20.00 Uhr Vortrag in der Revue Thommen Sa, 30. Mai, 20.00 Uhr Konzert II in der Reformierten Kirche So, 31. Mai, 17.00 Uhr Konzert III in der Reformierten Kirche öV-Verbindungen nach den Veranstaltungen Postauto Richtung Waldenburgertal – Liestal Langenbruck, Dorf ab 18.51 19.21* 19.51 Waldenburg, Bahnhof an 19.02 19.32* 20.02 *nur Do, Fr 20.51 21.02 21.51 22.02 Postauto Richtung Balsthal – Oensingen Langenbruck, Dorf ab 18.46* 19.16 19.46* 20.13 21.13 22.13 Balsthal, Bahnhof an 18.59* 19.29 19.59* 20.26 21.26 22.26 *nur Do, Fr Anreise Konzept, Realisierung, Programmation: Ueli Falett, Hector Herzig, David Lauri, Paul Ragaz Gra!k: Volker Thehos, Remagen
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