Paul Juon Festival 2015

Konzertfrühling Langenbruck 2015
Paul Juon Festival
zum 75. Todesjahr
Donnerstag, 28. Mai bis Sonntag, 31. Mai 2015
Übersicht
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Grusswort _________________________________________3
Zur Bedeutung Paul Juons _____________________________4
Paul Juon und Langenbruck____________________________5
Ausstellung in der Revue Thommen ______________________6
<Paul Juon - Bündner Komponist aus Moskau>
Spät geboren, früh vergessen, neu entdeckt
Vortrag in der Revue Thommen _________________________7
Konzerte in der Reformierten Kirche
Konzert I __________________________________________8
Konzert II__________________________________________9
Konzert III ________________________________________10
Werke und Werkbezüge___________________________11 - 15
Musikerinnen und Musiker ________________________16 - 21
Kulturbruck _______________________________________22
Sponsoren ________________________________________22
Internationale Juon Gesellschaft _______________________23
öV-Verbindungen nach den Veranstaltungen ______________24
Anreise __________________________________________24
Grusswort
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Ich begrüsse alle Besucherinnen und Besucher am Konzertfrühling 2015 in Langenbruck. Es freut mich ganz besonders, dass
das Paul Juon Festival das 75. Todesjahr eines Komponisten feiert,
der in Langenbruck begraben ist, der unser Dorf und die Natur sehr
schätzte und viel Zeit im 'Hegner-Hüsli' (heutiges 'Haus Harmonie')
verbrachte.
Es freut mich zudem ausserordentlich, dass mit KULTURBRUCK
ein neuer und junger Verein sich zum Ziel gesetzt hat, die Kultur im
Dorf weiter zu fördern. Mit dem Konzertfrühling 2015 setzt KUB
einen ersten namhaften Akzent seines Wirkens. Mit den drei
Konzerten, einem Referat über die Bedeutung des nicht einfach zu
fassenden Komponisten, einer Wanderausstellung und einem
Hörraum soll das Leben und Wirken des zeitweise etwas in Vergessenheit geratenen Komponisten beleuchtet und gewürdigt
werden.
Studieren Sie das Programm und besuchen Sie die Anlässe. Ich
würde mich über Ihren Besuch herzlich freuen und wünsche dem
'Konzertfrühling 2015' allen Erfolg und viele begeisterte Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher.
Hector Herzig, Gemeindepräsident Langenbruck
Zur Bedeutung Paul Juons (1872 – 1940)
Ueli Falett
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1872 wurde er als Enkel eines aus Masein GR ausgewanderten
Bündners in Russland geboren. Nach seiner Ausbildung wirkte der
bedeutende Komponist, Theoretiker, Bearbeiter und Musikpädagoge während 30 Jahren als Professor für Komposition und Kammermusik an der Berliner Musikhochschule, der heutigen Universität der Künste in Berlin.
1934 emigrierte er nach Vevey, der Heimat seiner zweiten Frau,
wo er 1940 starb.
Paul Juon war in vieler Hinsicht ein 'Grenzgänger'; nicht nur
geographisch, er lebte auch in einer Zeit, in der die Welt politisch im
Umbruch war. Als musikalischer Grenzgänger bewegte er sich
zwischen Spätromantik und Moderne.
Mit seinem Kompositionslehrer Tanejew teilte Juon die tiefe Verehrung des damals zum Vorbild gewordenen Musikers Tschaikowsky. Dessen Ein!uss durchzieht wie ein roter Faden das Schaffen
seines Enkelschülers Paul Juon. Am deutlichsten tritt die Beein!ussung in der Klavier- und Kammermusik in Erscheinung.
Am Aufbruch in die Moderne beteiligte sich Paul Juon zu Beginn
des 20. Jahrhunderts auf dem Gebiet der Metrik und Rhythmik. Von
den unregelmässigen Rhythmen der russischen Volksmusik inspiriert, entwickelte er 1903 erstmals in seinen 'Neuen Tanzrhythmen'
op. 24 für Klavier zu vier Händen metrische Reihen. Er setzte sie aus
unterschiedlichen Taktarten zusammen und schuf damit die Grundlage der variablen Metren, die um 1950 ebenfalls in Berlin der Komponist Boris Blacher in die Neue Musik einführte.
Juon ist nicht nur als Komponist ein!ussreich, sondern hat auch
eine Reihe namhafter Schüler ausgebildet wie z. B. Hans CheminPetit, Philipp Jarnach, Heinrich Kaminski, Nikos Skalkottas, Pantscho
Wladigeroff oder StefanWolpe.
Seine manchmal etwas schwerblütige Klanglichkeit verlangt
einen aktiven Zuhörer, doch die erfolgreiche Juon-Renaissance beweist, dass sich immer mehr Leute von seiner Musik faszinieren
lassen!
Als Hörerin oder Hörer unserer Konzerte, wie auch an der Hörstation der Ausstellung werden Sie feststellen, dass Sie es mit einem
Ausdrucksmusiker par excellence zu tun haben, mit einem
eigenwilligen Komponisten, dessen Klangsinnlichkeit Sie ebenso
faszinieren dürfte wie die poetischen Qualitäten oder das handwerkliche Raffinement. Sie werden einer Aussage Juons zustimmen,
die er um 1930 formuliert hat: 'Musik muss mehr zur Seele und den
Sinnen sprechen'.
Paul Juon und Langenbruck
Paul Ragaz
5
Paul Juon war eng befreundet mit Otto Hegner, einem Pianisten
und Komponisten aus der Schule Hans Hubers in Basel. Otto Hegner
weilte oft zur Erholung in Langenbruck. Er galt alsWunderkind, starb
aber jung 1907. Seine Witwe, Marie, genannt Armande, führte allein
die gemeinsamen Pläne zum Bau eines Ferienhauses aus und liess
das sog. 'Hegner-Hüsli' an der Schöntalstrasse in Langenbruck bauen. Paul Juon, dessen erste Frau Katharina Juon-Schachalowa 1911
gestorben war, heiratete 1912 Marie Hegner. Mit ihr verbrachte er
viele Jahre die Ferien in Langenbruck. Er genoss die Schönheit des
Dorfes und der Landschaft, wie auch aus Briefen hervorgeht.
Paul Juon starb 1940 in Vevey, liegt aber in Langenbruck direkt
neben seinem Freund Otto Hegner begraben, in einem Gemeinschaftsgrab mit seiner Frau (! 1957) und seinen beiden Töchtern
Stella (! 1988) und Irsa (! 1996). Die Gräber be!nden sich gleich auf
der linken Seite des oberen Eingangs zum Friedhof.
Das 'Hegner-Hüsli' wurde später umgebaut und um ein Geschoss
vergrössert. 1966 wurde das Gebäude durch die Stiftung 'Inlumine'
gekauft, die dort das Werkheim Sonnmatt für geistig behinderte
Erwachsene einrichtete. 1970 folgten Erweiterungsbauten. Seit
2006 dient das Gebäude als 'Haus Harmonie' der Betreuung Erwachsener mit langjähriger Suchtabhängigkeit.
Als einstiger Luftkurort und Passdorf am Übergang von der
Nordwestschweiz zum Mittelland hat Langenbruck immer wieder
interessante Persönlichkeiten beherbergt. Mit diesem Festival zum
75. Todesjahr Paul Juons ehren die Gemeinde und der Verein
'KULTURBRUCK' einen hervorragenden Komponisten, einen Kosmopoliten und Brückenbauer zwischenTradition und Moderne.
Ausstellung in der Revue Thommen
Donnerstag, 27. bis
Sonntag, 31. Mai 2015
Eröffnung:
Donnerstag,
27. Mai 2015
17:00 Uhr
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<Paul Juon - Bündner Komponist aus Moskau>
Spät geboren, früh vergessen, neu entdeckt
Der Hauptteil der Wander-Ausstellung, konzipiert vom wohl
besten Juon-Kenner, Walter Labhart, besteht aus 15 grossen Tafeln
von 140 cm Höhe und 70 cm Breite, die inhaltlich je einem Thema
gewidmet sind. Auf jeder Tafel be!ndet sich nach dem Titel ein
Leitabschnitt, der innerhalb kurzer Zeit einen Überblick verschafft.
Es folgen vertiefende Informationstexte und Abbildungen in Form
von Fotogra!en und illustrativem Dokumentationsmaterial mit den
jeweiligen Bildlegenden dazu.
Durch diesen Aufbau ist die Ausstellung attraktiv sowohl für
eilige Leser wie auch für diejenigen, die sich Zeit nehmen und tiefer
in die Materie eindringen wollen.
Die Tafeln dokumentieren in chronologischer Ordnung das
Leben und die Entwicklung Juons, werden jedoch ab und zu von
solchen unterbrochen, die mit speziellen Aspekten bekannt
machen. Es ist dies einmal der berühmteste Studiengefährte Juons,
Sergej Rachmaninow, dann die Berliner Musikhochschule mit ihren
Lehrern Woldemar Bargiel und Joseph Joachim oder Juons
internationaler Schülerkreis. Mit je einer Tafel werden Juons rhythmische Experimente und seine kaum bekannten Bearbeitungen
akzentuiert, ferner das kammermusikalische und das sinfonische
Schaffen. Die reichhaltige Korrespondenz mit Berufskollegen oder
seinem Berliner Verleger Robert Lienau und die lange stockende
Rezeption von JuonsWerk nach 1940 runden die Ausstellung ab.
Vier kleine, ebenfalls hochformatige Tafeln enthalten eine
tabellarische Biogra!e Juons, das Verzeichnis der Hauptwerke sowie
die Sponsorenliste der Wanderausstellung. Die vierte, eine Sondertafel 'Hommage à Thomas Badrutt', ist dem 1999 verstorbenen
Gründer der Int. Juon Gesellschaft (IJG) gewidmet.
Die Tafeln sind mit viel schöpferischer Fantasie so konzipiert und
von Sonja Schenk gra!sch gestaltet, dass die Dokumente von einer
Farbigkeit und Lebendigkeit erfüllt werden, die der Person und dem
Schaffen Paul Juons visuell gerecht wird.
Integriert in die Ausstellung ist auch eine Hörstation in einem
Nebenraum. So können Sie – ohne andere Besucher zu stören –
anhand einer CD mit 12 Musikbeispielen Paul Juons Entwicklung
vom slawisch geprägten Spätromantiker bis zum experimentierfreudigenWegbereiter der Neuen Musik kontinuierlich verfolgen.
Vortrag mit Musikbeispielen in der Revue Thommen
Freitag, 29. Mai 2015,
20.00 Uhr
7
<Der Bündner Paul Juon, ein russischer Komponist?>
Im Vortrag mit Musikbeispielen wird die Situation Juons als eines
Grenzgängers zwischen Ost und West, zwischen Spätromantik und
Moderne beleuchtet.
Referent: Ueli Falett, Präsident der Int. Juon Gesellschaft
Dauer: ca. 50 Minuten
Reformierte Kirche – Konzert I
Donnerstag,
28. Mai 2015,
20.00 Uhr
8
Paul Juon
1872 – 1940
Bläserquintett, op. 84 (1930)
Allegro
Larghetto
Allegro molto
Philipp Jarnach
1892 – 1982
Sonatine für Flöte und Klavier, op. 12 (1919)
In einem Satz
Paul Juon
Zwei Stücke für Klarinette und Klavier,
op. 25 (1902)
Sinnig, Andante
Klarinette in B
Sonnig, Allegro
Klarinette in A
______________
Hans Chemin-Petit
1902 – 1981
Bläserquintett (1948)
Allegro
Intermezzo, Andante
Finale, Allegro giocoso
Paul Juon
Divertimento (Sextett), op. 51 (1913)
Allegretto
Intermezzo I, Moderato
Fantasia, Andante
Intermezzo II, Tempo di Menuetto
Rondino, Allegro assai
Berner Kammerensemble BKE
Livia Bergamin, Flöte
Martin Stöckli, Oboe
Thomas Kocher, Klarinette
Kathrin Williner, Horn
Andreas Gerber, Fagott
Miriam Lätsch, Klavier
Eintritt frei, Kollekte
Reformierte Kirche – Konzert II
Samstag,
30. Mai 2015,
20.00 Uhr
Paul Juon
1872 – 1940
Arabesken für Bläsertrio, op. 73 (1940)
Commodo
Larghetto
Allegretto, quasi Menuetto
Vivo
Alexandre Tansman
1897 – 1986
Suite pour trio d'anches (1949)
Dialogue
Scherzino
Aria
Finale
Franz Schubert
1797 – 1828
Klaviertrio D 897 'Notturno' (1827/28?)
Adagio
Paul Juon
Legende (Klaviertrio) op. 83 (1929)
Allegro moderato
Largo
Allegretto
Michela Scali, Oboe
Guido Stier, Klarinette
Carlos Tarancón Mateo, Fagott
Antonio Pellegrini, Violine
David Lauri, Violoncello
Tobias Schabenberger, Klavier
Eintritt frei, Kollekte
9
Reformierte Kirche – Konzert III
Sonntag,
31. Mai 2015,
17.00 Uhr
Wolfgang Amadé Mozart Klavierquartett Nr. 1 g-Moll,
1756 – 1791
KV 478 (1785)
Allegro
Andante
Rondo
Paul Juon
1872 – 1940
Litaniae (Klaviertrio) op. 70
(1918/1929)
In einem Satz
_________________
Paul Juon
Kammersinfonie op. 27a (1905)
Allegro non troppo
Andante elegiaco
Allegro non troppo quasi moderato
Moderato
Michela Scali, Oboe
Guido Stier, Klarinette
Mark Gebhart, Horn
Carlos Tarancón Mateo, Fagott
Antonio Pellegrini, Violine
Fabio Marano, Viola
David Lauri, Violoncello
Tobias Schabenberger, Klavier
Eintritt frei, Kollekte
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Werke und Werkbezüge
Ueli Falett
(unter Beizug von
Textvorlagen von
Th. Badrutt, W. Labhart,
C.-C. Schuster, M. L. Staub
u. a.)
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Juon, Bläserquintett, op. 84
Paul Juons Bläserquintett op. 84 ist für die gewohnte Besetzung
mit Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott geschrieben. Doch den
Klang des meisterhaft instrumentierten, dreisätzigen Werkes muss
man als geradezu kühn bezeichnen. Diese packende Musik überzeugt, auch wenn Juon ab und zu vor schroffen Harmonien nicht
zurückschreckt. Das Quintett stammt eben aus der Meisterperiode
Juon'scher Kammermusik, in der Nachbarschaft etwa der Arabesken, op. 73, der Klarinettensonate op. 82 oder der drei Spätwerke für
Klaviertrio, der 'Litaniae', op. 70, der 'Legende', op. 83 und der Suite,
op. 89.
Jarnach, Sonatine für Flöte und Klavier, op. 12
Philipp Jarnach teilt mit seinem Lehrer Juon das Schicksal, als
Komponist erst spät wiederentdeckt worden zu sein. Der bei Paris
geborene Sohn eines Katalanen und einer Flämin zog 1914 in die
Schweiz, wurde enger Freund F. Busonis und arbeitete als Korrepetitor am damaligen Zürcher Stadttheater und als Theorielehrer am
Konservatorium. 1927 zog er nach Deutschland, wurde Leiter der
Meisterklasse für Komposition an der Kölner Musikhochschule und
1950 Direktor der neugegründeten Musikhochschule in Hamburg.
Sein bekanntester Schüler war KurtWeill.
Busonis Ideal einer 'neuen Klassizität', welches Jarnach stark
prägt, verwirklicht dieser in seiner "ligranen Sonatine für Flöte und
Klavier, op. 12 von 1919. Zwar in einem Satz geschrieben, hat das
Werk doch den klar hörbaren Grundaufbau langsam – schnell –
langsam.
Juon, Klarinettenstücke, op. 25
Die hübsche Widmung der Zwei Klarinettenstücke, op. 25 von
Juon an den Solisten der Uraufführung lautet: <Lieber Orlich! Weil
Sie 'sinnig' sind, wie eine Clarinette in B, hab' ich Sie lieb; weil Sie
auch 'sonnig' sein können, wie eine Clarinette in A, hab' ich Sie erst
recht lieb, denn ich liebe die Sonne fast noch mehr wie die Sinne.
Drum dacht' ich, es wäre nicht unsinnig, Ihnen diese Stücke zu
widmen, und hoffe, Sie sehen sie nicht als Sonnen"nsternis an.>
Die Enkelin Orlichs erzählte mir, dass im Hause des Verlegers
Lienau viel Musik gemacht worden sei, etwa mit Orlich an der
Klarinette, Lienau mit der Bratsche und Juon am Klavier. Es ist gut
möglich, dass die zwei fein ausziselierten, klangvollen Stücke ein
Geschenk Juons für den ausgezeichneten Klarinettisten Orlich zu
seiner Habilitation als Professor sind. Orlich wurde später Rektor der
heutigenTechnischen Hochschule Berlin.
12
Es ist auch eine vergnügliche Vorstellung, dass diese äusserst ehrbaren Herren durchaus
noch andere Seiten hatten. Eine alte Fotogra!e etwa kann man so interpretieren, dass Juon mit
Lienau, Orlich und weiteren Freunden nicht nur ernsthaft Kammermusik gespielt hat, sondern
dass die Gruppe offenbar auch als verkleidete Strassenmusikanten Schabernack getrieben hat.
Chemin-Petit, Bläserquintett
Hans Chemin-Petit begann als Cellist, galt aber später als einer der bedeutendsten Chordirigenten seiner Zeit. So leitete er fast 40 Jahre lang den berühmten Philharmonischen Chor
Berlin. Vom Kompositionsschüler von Paul Juon wurde er immer mehr zu dessen Freund und
'Komponistenpartner'. In vielen Briefen erörterten die zwei kompositorische Fragen auf Augenhöhe.
Schon beim angehenden Komponisten ist eine grosse Vorliebe für Formen wie Kanon, Fuge
oder Passacaglia erkennbar, die er – geschult etwa an Bach oder Bruckner – schon bald handwerklich souverän beherrschte. Solches ist vor allem im ersten Satz hörbar, aber man spürt es
selbst im mehr aufs Fliessend-Melodische ausgerichteten Intermezzo. Das Gegengewicht dazu
bildet dann das Finale mit seiner spielerischen Leichtigkeit, halt eben 'Allegro giocoso'.
Juon, Divertimento, op. 51
Als schwungvoller Konzertabschluss erklingt Juons fünfsätziges Divertimento, op. 51.
Dieses Sextett oder eben (Hör-)Vergnügen ist in der Tat leicht aufzunehmen und trotzdem
raffiniert gebaut: Drei Hauptstücke werden unterbrochen von zwei Intermezzi. Im Zentrum
steht die gewichtige d-Moll-Fantasia mit grossem Klarinetten- und Hornsolo. Der letzte Satz,
bescheiden mit 'Rondino' betitelt, ist aber eigentlich ein Klavierkonzert!nale im russischen Stil
- Juon verleugnet seine kompositorische Herkunft also keineswegs.
Juon, Arabesken, op. 73
Am 9. März 1940 schreibt Juon seinem Freunde Hans Chemin-Petit: '...Das Dir gewidmete ...
Bläser-Trio ist nun fertig ... Ich werde es demnächst hier durchspielen lassen, allerdings von
Dilettanten (wird wohl eine scheene Pusterei werden) ...'
Nun, unsere drei Solisten werden mit Sicherheit dafür sorgen, dass dem heute Abend nicht
so sein wird.
Das viersätzige Trio d'anches, op. 73 - 'anches' nennt man die Rohrblätter von Oboe, Klarinette und Fagott - bezeichnet Juon im Untertitel zwar als 'Kleines Trio'. Dies kann sich allerdings
kaum auf die formale Grösse der vier Sätze beziehen. Der Komponist will damit wohl eher
ausdrücken, dass er hier leichtfüssigere, unterhaltsame Kammermusik schreiben wollte, mit
mehr ins Ohr gehendem Figurenwerk im Gegensatz etwa zum dichten, komplexen Bläserquintett op. 84, das wir im ersten Konzert gehört haben.
Diese Musik ist übrigens, trotz der irreführend tiefen Opuszahl, Juons letztes vollendetes
Werk. Ausser dem Spezialfall der Lieder, op. 99, in welchen er seiner Tochter Stella den Wunsch
erfüllt hat, zwei Gedichte von ihr zu vertonen, sind nämlich ab op. 92 alle Kompositionen für
oder mit Orchester geschrieben. Möglicherweise wollte er als op. 100 ein grösseres sinfonisches
Werk schreiben und fand zum Glück mit der 73 für die Arabesken noch eine 'leere' OpusNummer.
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Tansman, Suite pourTrio d'anches
Alexandre Tansman, 1897 in eine kulturell interessierte jüdische Grossindustriellenfamilie
hineingeboren, wird als Pianist und Komponist ausgebildet. 1919 nimmt der 22-jährige unter
Pseudonymen am 1. polnischen nationalen Musikwettbewerb teil und gewinnt auf Anhieb den
1. und den 2. Preis. Seine Eltern sind unterdessen verarmt, doch reicht das Preisgeld für die Reise
nach Paris.
Der Kontakt mit der 'Groupe des Six' beein!usst ihn massgeblich als Komponisten. Der erfolgreiche Pianist unternimmt 1927 eine Tournée durch Amerika unter Koussewitzki, 1932/33
eine in den fernen Orient. Vor dem Kriege gelingt es dem Juden, über Portugal nach Hollywood
zu kommen, wo er Filmmusiken schreibt und engen Kontakt zu Strawinsky p!egt. 1946 kehrt er
nach Paris zurück und unternimmt fast jährlich Konzerttournéen durch Europa.
M. Frémlot charakterisiert Tansman, der Musik aller Gattungen komponiert, als einen, der
'...jedoch nicht zu jenen Komponisten gehört, die systematisch den Hörer irrezuführen suchen
und das Ungewöhnliche um jeden Preis wollen...'
Auch wenn Tansman jedes System ablehnt, so besteht sein Arbeitsmaterial trotzdem aus CDur, seriellen Reihen, Atonalität und Polytonalität. Daneben schöpft er u. a. aus der hebräischen
und polnischenTradition und aus der Folklore der Länder, die er bereist.
Und fast etwas verblüfft stellen wir fest: Auch Tansman ist ein Grenzgänger, was ihn in eine
Beziehung zu Juon und in seine Nähe bringt.
Schubert, Klaviertrio D 897 'Notturno'
Das Stück ist erst 1845, 17 Jahre nach Schuberts Tod, im Druck erschienen. Möglicherweise
ist es ursprünglich als langsamer Satz des B-dur-Klaviertrios D 898 vorgesehen gewesen.
Wenn es vom Verleger Diabelli als 'Nocturne' (heute wird 'Notturno' verwendet) bezeichnet
wird, so entspricht das einerseits natürlich einem Geschmack, einer Mode jener Zeit. Die Wahl
dieses Begriffes ist aber auch nachvollziehbar, da etwa die Arpeggien, gespielt auf dem
historischen Hammer!ügel, wohl offensichtlicher einen serenadenartigen, verhangenen,
nachdenklichen Klang hatten. Dies auf dem modernen Konzert!ügel nachzuemp#nden, ist
eine grosse, aber reizvolle Herausforderung für den Pianisten.
Zwar ist dieser einzelne Satz in der musikgeschichtlichen Beurteilung auffallend schlecht
weggekommen: A. Einstein spricht von 'sonderbarer Leere'; Ch. Osborne emp#ndet ihn als 'enttäuschend schwach'; J. A. Westrup vermutet gar einen 'Ausrutscher aufgrund der schlechten
Lebensumstände des Komponisten'. Nur: Halten diese Urteile Ihrer eigenen, unvoreingenommenen Hörerfahrung heute Abend stand?
Nach Zeugnissen aus der Zeit zu schliessen, fühlte sich Schubert an den Hauskonzerten, an
denen er seine Werke vorstellte, eben den sog. Schubertiaden, deshalb wohl, weil er die
künstlerische Anerkennung durch ein durchaus repräsentatives Publikums spürte. Und auch
hier #ndet sich eine Parallele zu Juon. Die Musikwissenschaft postulierte in den 20er-Jahren
nämlich das Hohe, ja Hehre der deutschen Musikkultur, während andrerseits das östliche,
slawische Element als eher minderwertig dargestellt wurde, eine Tendenz, die sich dann gegen
die Nazi-Zeit hin in Deutschland noch verstärkte. Juon spürte natürlich einerseits diese etwas
14
distanzierte Sichtweise der Musikwissenschaft, die ihn mehrheitlich als Russe rezipierte. Er
erlebte im Gegensatz dazu aber auch die unmittelbare, begeisterte Aufnahme seiner Werke in
den Konzertsälen und Salons.
Juon, Legende, op. 83
Die beiden Meistertrios von Juon, die Litaniae, op. 70 und die Legende, op. 83 haben einiges
gemeinsam (vgl. deshalb auch die Einführung zur Litaniae beim 3. Konzert). Beide heissen sie
nicht einfach Trio, sondern deren Titel be!ügeln die Fantasie des Hörers, beide haben sie als
Meisterwerke ähnliche Qualitäten, aber die persönliche Entwicklung Juons wie unzweifelhaft
auch die Katastrophe des 1. Weltkrieges haben im späteren Werk ihre Spuren hinterlassen. In
den zehn Jahren, die zwischen den beiden Stücken liegen, ist die Sprache des Komponisten
noch komplizierter und komplexer, aber auch verhaltener geworden. Vielleicht könnte man
auch sagen, derTraum, von dem in der Litaniae die Rede ist, sei einer - allerdings gebrochenen Realität gewichen. C.-C. Schuster beschreibt diese Musik als 'Parodie', aber verstanden in der
ursprünglichen, antiken Bedeutung des Wortes, nämlich als die Kunst, zu etwas schon Bestehendem einen 'Gegengesang' zu er"nden.
So ist es denn auch nicht verwunderlich, dass nach der Dichte dieser zwei Werke, der Fülle
der Erinnerungen, vielleicht gar der Überreife, geschrieben auch in der Zeit des Umbruchs,
dann im letzten Trio, der Suite, op. 89, mehr Entspannung und Spielerisches zu "nden ist, wenn
auch dort manchmal ironisch gebrochen.
Mozart, Klavierquartett Nr. 1 in g-Moll, KV 478
Im Abschlusskonzert unseres Paul Juon gewidmeten Festivals mit zugegebenermassen
nicht immer einfacher musikalischer Kost als Trost noch ein gefälliges Stück des harmlosen
Mozart? – Mitnichten!
Einmal war Mozart einer der ersten, der die Form eines Klavierquartettes verwendete. Das
war neu und damit ungewohnt. (Klavier-)Trios von Haydn, Hoffmeister usw. hingegen waren
vertraut.
Zweitens war diese Komposition aus dem Jahre 1785 ungeeignet für das damalige übliche
Zielpublikum, adelige und grossbürgerliche Dilettanten. Schon Mozarts Vater Leopold hatte
den Sohn gerügt, Musik, die für solchen Kreise komponiert werde, müsse 'kurz, leicht und
popular' sein – welcheVorgabe dieser natürlich nicht zu erfüllen gedachte. Dass Aufführungen
des Quartettes deshalb schief gehen konnten, beschreibt das 'Journal des Luxus und der
Moden' des Jahres 1788 herrlich: '...Manches andre Stück soutenirt sich auch noch bey einem
mittelmäßigen Vortrage; dieses Mozartische Produkt aber ist würklich kaum anzuhören, wenn
es unter mittelmäßige Dilettanten-Hände fällt, und vernachläßigt vorgetragen wird. ‐ Dieß ist
nun im vorigenWinter unzähligemal geschehen; beynahe wo ich auf meiner Reise nur hinkam,
und in einige Concerte eingeführt wurde, kam ein Fräulein, oder eine stolzirende bürgerliche
Demoiselle, oder sonst ein naseweiser Dilettante in rauschender Gesellschaft mit diesem
Quadro angestochen, und prätendirte, daß es goutirt würde. Es konnte nicht gefallen; alles
gähnte vor Langerweile...'
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Und drittens? Allen Unkenrufen zum Trotz ist das fantastische g-Moll-Klavierquartett mit
seinem grossen, fast überdimensionierten Kopfsatz in dichter motivischer Arbeit, der hohe
Ansprüche an die Ausführenden stellt, zweifellos ein wunderbares Hörvernügen ... und Sie
werden dabei bestimmt nicht gähnen müssen.
Juon, Litaniae, op. 70
Der Komponist gibt dem orchestral wirkendenWerk nicht den üblichenTitel 'Trio', sondern er
nennt es 'Tondichtung'. 1918 – 1920 entstanden, überarbeitete er es 1929 tiefgreifend. In wenig
anderen Werken sind so stark slawische Elemente spürbar. Man könnte es etwa als ein oft
wiederholtes Klagelied auffassen, das manchmal an die russisch-orthodoxe Liturgie erinnert.
Seit der Jahrhundertwende war es üblich geworden, die früheren vier Sätze in einer einsätzigen Komposition mit zyklischen Elementen zusammenzufassen, mit weiträumigen
motivischen und thematischen Querverbindungen, die aber aus einer kleinen Zahl von Motiven
entwickelt werden.
Trotzdem ist deutlich eine Gliederung in fünf Abschnitte zu erkennen: Allegro moderato –
Poco scherzando – Largo – Allegro moderato – Largo.
M. L. Staub spricht bei diesem Trio von einem komplizierten Konstruktionsprinzip, das aber
vom Zuhörer als unbewusste, intuitive Verbindung der Teile wahrgenommen werde; C.-C.
Schuster davon, dass dieses eben nur ein Prinzip sei, das wie die Logik des Traumes aus den
Fernen des Unbewussten wirke, aus dem dann eine reiche Flut hörbarer Bilder heraufbeschworen werde.
Die Litaniae stellt wohl den Höhepunkt von Juons kammermusikalischem Schaffen dar. Ein
singulärer Fall ist nun, dass davon zur Uraufführung der Zweitfassung (Berlin, 1929) eine längere
Einführung existiert, wo Juon ein Erlebnis in der Frauenkirche in München beschreibt, nämlich
die Begegnung mit einem inbrünstig betenden Manne. Allerdings wird die Bedeutung dieser
Einführung vom Komponisten selbst relativiert, denn der letzte Satz heisst: '...Vielleicht ist das
die Geschichte meines Stückes, vielleicht ist es auch eine andere...'
Juon, Kammersinfonie, op. 27a
In einer Zeit, wo riesig besetzte Orchester en vogue sind (Mahler, Strauss, Debussy), dürfte
wohl der Titel dieses 1905 erschienenen Werkes mit Bedacht gewählt sein: Vielleicht
Kammermusik, vielleicht kleine Sinfonie. Zum einen setzt sich Paul Juon so von den riesigen
Klangmassen der erwähnten Musik ab, andrerseits hält er an einer traditionell spätromantischen, ausgebauten viersätzigen Form fest, samt Einbezug von zyklisch wieder auftauchenden Elementen. Die kammermusikalische Kompositionsweise eröffnet ihm aber auch
ungewohnte Möglichkeiten, z. B. die überraschenden Hornsoli oder die Betonung des ScherzoCharakters durch den unüblichen 5/4-Takt des 3. Satzes.
Einmal mehr gibt es auch von diesemWerk Juons mehrere Fassungen: die erste für ein kleines
Solistenensemble mit Streichorchester, die zweite –heute gespielte – Oktettfassung op. 27a für
Oboe, Klarinette, Horn, Fagott,Violine,Viola,Violoncello und Klavier und die dritte als Septett op.
27b für Klavier, zweiViolinen, zweiViolen und zweiVioloncelli.
Das Berner Kammerensemble BKE
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Das Berner Kammerensemble BKE vereint erfahrene Berner
MusikerInnen mit einer Leidenschaft für Kammermusik. Das Ensemble hat sich schon mehrmals Paul Juon und seinem Umfeld
gewidmet. Es begeistert nicht nur mit gekonnten Interpretationen,
sondern auch mit spürbarer Freude am gemeinsamen Musizieren.
Livia Bergamin, Flöte, wuchs in Bern-Liebefeld auf. Nach der
Matura studierte sie bei Heidi Indermühle (Bern), Edward Beckett
(London) und Pierre Wavre (Lausanne). 1996 schloss sie das Studium mit dem 'Premier Prix de Virtuosité' mit Auszeichnung ab. 2001 2003 war sie Solo!ötistin im Bieler Symphonieorchester. Als freischaffende Musikerin spielt Livia Bergamin heute in diversen
Orchestern und ist Mitglied der unkonventionellen Volksmusikband 'Rämschfädra'. Sie unterrichtet an der Musikschule Escholzmatt.
Martin Stöckli, Oboe, begann mit 13 Jahren mit dem Oboenspiel bei Matthias Sommer, studierte dann in Bern bei Prof. Hans C.
Elhorst und besuchte Meisterkurse bei Prof. G. Passin und J.
Hollerbuhl. Er ist Solo-Oboist im Berner Kammerorchester und gibt
regelmässig Konzerte mit verschiedenen Orchestern im In- und
Ausland. Er ist Mitglied in verschiedenen Kammermusikformationen und unterrichtet an drei Musikschulen in der Region Bern.
Thomas Kocher, Klarinette, erhielt seine Ausbildung in Bern
bei KurtWeber (Lehr- und Orchesterdiplom) und in Genf beiThomas
Friedli (1er Prix de Virtuosité), wo er 1996 mit Auszeichnung abschloss. Weitere wertvolle Impulse erhielt er an Meisterkursen bei
Paul Meyer, Sabine Meyer und Martin Spangenberg.
Er ist mehrfacher Preisträger des Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbes, und 1997 erhielt er in Thun den Seepark Kulturförderpreis.
Thomas Kocher ist Klarinettist in den Orchestern OPUS Bern und
Camerata Cantabile, im Orchester der Oper Selzach und im
Classionata Festival Orchester und unterrichtet an Musikschulen im
Entlebuch und im Mittelland.
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Kathrin Williner, Horn, studierte an den Musikhochschulen
Bern und Basel Horn und Naturhorn bei Thomas Müller. Danach
folgte ein Konzertdiplomstudium am Koninklijk Conservatorium in
Den Haag (NL) bei Prof. Herman Jeurissen. Dazu besuchte sie
Meisterkurse bei Claude Maury, Teunis van der Zwart und Radovan
Vlatkovic. Kathrin Williner konzertiert mit zahlreichen Orchestern
und Ensembles wie zum Beispiel dem kammerorchesterbasel,
Concerto Köln, Orchestre de Chambre de Lausanne oder dem
Australian Chamber Orchestra. Konzertreisen führten sie bereits
durch ganz Europa, nach Russland, Japan, China, Mexiko und
Australien. Sie ist Mitglied beim Ensemble Origen sowie ab der
Spielzeit 2013/14 Solohornistin in der Geneva Camerata.
Andreas Gerber, Fagott, schloss sein Studium bei Roger Birnstingl am Conservatoire de Genève mit dem Prix deVirtuosité ab und
absolvierte verschiedene Meisterkurse bei Kim Walker, Manfred Sax,
Eckard Hübner sowie Sergio Azzolini. Er spielte im Orchester der
Musicalproduktionen 'Phantom of the Opera' im Musical Theater
Basel und 'West Side Story' bei den Thuner Seespielen sowie im
Sinfonischen Blasorchester Bern. Seit 1997 ist er Fagottist und
Kontrafagottist im Symphonieorchester Biel, spielt daneben auch in
weiteren Ensembles wie dem Sinfonieorchester Engadin, dem
Berner Symphonieorchester, dem Festivalorchester Gstaad u.a.
Nebst Musik für Orgel und Fagott widmet er sich regelmässig der
Kammermusik in verschiedenen Formationen.
Miriam Lätsch, Klavier, wurde in Bern geboren. Sie studierte in
der Meisterklasse von Prof. Bruno Canino und in der Konzertklasse
von Aleksandar Madzar an der Hochschule der Künste in Bern. Ihr
Studium beendete sie im Sommer 2006 mit dem Konzertdiplom.
Kurz nach ihrem Abschluss gewann sie den KIWANIS Musikpreis.
Miriam Lätsch tritt solistisch und in verschiedensten Kammermusikformationen im In- und Ausland auf. Ihre Konzertreisen
führten sie bisher nach Belgien, Holland, Luxembourg, Italien und
Norwegen.
Von 2006 bis im Frühjahr 2009 war sie Assistentin für Fachdidaktik an der Hochschule der Künste in Bern. Sie ist regelmässiges
Jurymitglied des Schweizerischen und des Innerschweizerischen
Jugendmusikwettbewerbes. Seit 2005 unterrichtet sie eine
Klavierklasse an der Musikschule Biel und spielt seit Sommer 2013
im Sinfonieorchester Biel-Solothurn (TOBS) in verschiedensten
Projekten mit.
Die Interpreten der Konzerte II und III
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Michela Scali, Oboe, gebürtige Süd-Tessinerin, studierte in
Zürich bei L. Pellerin (Konzertdiplom mit Auszeichnung) und Basel
bei O. Zoboli (Lehr- und Orchesterdiplom) und besuchte Weiterbildungen bei Robin Canter, Han de Vries, Diethelm Jonas, Albrecht
Meier und DominikWollenweber.
Sie spielte mit dem europäischen Gustav-Mahler-Jugendorchester unter C. Abbado, K. Nagano, mit der Camerata Academica
Salzburg unter Sir R. Norrington und F. Welser-Möst, als Zuzügerin
im Kammerorchester Basel und in weiteren verschiedenen Kammermusikensembles bei Festivals und Kammermusikreihen.
Sie ist eine begeisterte Oboenlehrerin: Sie unterrichtet Oboe an
der Allgemeinen Musikschule der Musik-Akademie und Fachdidaktik für Oboe an der Hochschule für Musik in Basel.
Guido Stier, Klarinette, Studium bei Peter Rieckhoff und Dieter
Klöcker in Freiburg im Breisgau.
Jahre als freischaffender Musiker: Konzerte mit dem Consortium
Classicum, den Zagreber Solisten, Clown Dimitri, den Bamberger
Symphonikern und vielen anderen.
Mitglied des Kammerorchesters Basel, ausserdem seit vielen
Jahren Ausloten der Grenzbereiche des sinfonischen Repertoires
mit der basel sinfonietta.
Klarinettenlehrer an der Musikschule Binningen-Bottmingen
sowie an den Gymnasien Münchenstein und Oberwil.
Mark Gebhart, Horn, studierte am Konservatorium Zürich bei
Günther Schlund. Weiterführend nahm er Unterricht bei Jack
Meredith in München. Freischaffend wirkt Mark Gebhart bei
führenden Schweizer Berufsorchestern, sowie in Kammermusikund Jazzensembles. Seit 1997 gehört er dem Kammerorchester
Basel als Mitglied an und konzertiert mit renommierten Solisten
und Dirigenten in der Schweiz wie im Ausland.
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CarlosTarancón Mateo, Fagott, studierte an der Hochschule für
Musik in Aragon (CSMA) bei Juan Enrique Sapiña Riera und Stefano
Canuti und schloss sein Studium 2012 mit Auszeichnung ab. Es
folgten Meisterkurse bei Sergio Azzolini, Marco Postinghel, Gustavo
Nuñez, Higino Arrue, Jean Marie Londeix u.a.
Im Moment be!ndet sich C. Tarancón Mateo im Masterstudium
'Musikalische Performance' bei Sergio Azzolini an der Hochschule
für Musik, Basel.
Er erlangte mehrere Preise als Kammermusiker und Solist bei
internationalen Wettbewerben. Orchesterdienste führten ihn in
verschiedene Länder Europas, u. a. wirkte er im Orchester der 'Komischen Oper Berlin' und als Zuzüger im 'Tonhalle-Orchester' Zürich
mit.
Als Kammermusiker ist er seit 2006 Mitglied des Sextetts 'Cluster'
und seit 2012 des Trios 'Aëris'. Diverse Auftritte als Solist bei
Orchesterkonzerten ergänzen seine Musikerlaufbahn.
Antonio, Pellegrini, Violine, erhielt seine wichtigste Musikausbildung in Mailand beim Primarius des Quartetto Italiano, Paolo
Borciani. Nach dem Diplom am Conservatorio Giuseppe Verdi
studierte er bei Corrado Romano in Genf, wo er mit einem ersten
Preis und Auszeichnung das Solistendiplom abschloss.
Wichtige Etappen auf seinem musikalischen Weg waren die Mitwirkung in verschiedenen Ensembles u. a. beim Ensemble Modern,
Frankfurt und dem Ensemble 13, Karlsruhe.
Vor der Gründung des Pellegrini-Quartett im Jahre 1989 hatte er
zahlreiche kammermusikalische und solistische Erfahrungen
gesammelt, hauptsächlich mit seinem Klavierpartner Michael Uhde.
Es liegen zahlreiche CD-Einspielungen mit dem Pellegrini-Quartett
vor. Antonio Pellegrini unterrichtet seit 1994 Violine an der MusikAkademie Basel. Mit Kollegen gründete er dort 2001 das Merlin-Trio.
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Fabio Marano, Viola, wurde am 14.05.1970 in Rom geboren und
erhielt seine musikalische Ausbildung am Conservatorio S. Cecilia,
zuerst im Fach Violine bei Prof. Bruno Mollo, dann im Fach Viola bei
Prof. Margot Burton.
Von 1993 bis 1997 studierte er bei Prof. Reiner Schmidt an der
Musikhochschule Würzburg und schloss dort mit dem Konzertexamen ab.
Seit 1999 ist er Mitglied des Pellegrini-Quartetts und konzertiert
auf vielen bedeutenden Konzertpodien Europas (z.B. Philharmonie,
Akademie der Künste und Konzerthaus Berlin, Musikhalle Hamburg,
Alte Oper Frankfurt, Tonhalle Zürich, Stadtpalais Schönburg Wien,
National Konzert Hall Dublin), Japan, Südamerika u.a.
Vielbeachtete CD Aufnahmen mit Werken u.a. von Artur
Schnabel, Peter Eötvös und Giacinto Scelsi sowie die sechs Quartette
op. 20 von Joseph Haydn. Aufnahmen bei zahlreichen Rundfunkanstalten.
Seit mehreren Jahren verbindet ihn eine intensive Zusammenarbeit mit dem Ensemble Modern Frankfurt, Musik Fabrik Köln und
dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg. Von 1997
bis 2006 war er Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik in
Würzburg fürViola.
Seit 2003 unterrichtet er eine eigene Klasse an der Hochschule für
Musik in Karlsruhe. Im Jahr 2007 gründet er mit der Akkordeonistin
Anne-Maria Hoelscher das Duo Arcorde.
Seit 2012 ist er Dozent bei den Internationalen Kammermusiktagen in Raumberg, Österreich.
David Lauri, Violoncello, wurde in Basel geboren. Nach dem
Studium am Konservatorium in Luzern bei Stanislav Apolin bildete
er sich in Maastricht und Basel weiter in der Konzertklasse von Radu
Aldulescu und absolvierte Meisterkurse für Kammermusik bei Piero
Farulli vom Quartetto Italiano und bei Walter Levin vom La Salle
Quartett. Als Mitglied des Euler Quartetts, des Merlin Trios und des
Ensembles der IGNM nahm er an Tourneen in Deutschland,
Frankreich, Italien, Österreich, Schweden, Australien und
Südamerika teil. Rundfunkaufzeichnungen entstanden mit Radio
France, dem SWR, ORF, DRS. CD-Aufnahmen bei den Labels Accord
(Paris) und Cantando. David Lauri ist seit 1983 Lehrer an der MusikAkademie in Basel und leitet dort auch die Klasse für Studienvorbereitung (KSV).
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Tobias Schabenberger, Klavier, studierte an den Musikhochschulen in Stuttgart und Bern.
In Bern absolvierte er das Konzert- und das Solistendiplom in der
Meisterklasse von Bruno Canino mit Auszeichnung. Ausserdem
wurde ihm für das beste Solistendiplom des Jahres 1997 der
Tschumipreis zugesprochen.
Neben seinen Studien auf dem modernen Flügel widmete sich
Tobias Schabenberger auch der Auseinandersetzung mit historischen Instrumenten.
Er konzertiert seither sowohl auf Hammer!ügeln als auch auf
modernen Instrumenten und ist Gast verschiedener Festivals, u.a.
der Biennale di Venezia, den Ludwigsburger Schlossfestspielen, den
Passauer Musikfestwochen, dem Festival für Alte Musik in Rougemont oder dem Festival in Besançon. In der Schweiz konzertierte er
mit Hammer!ügel u.a. mit Thomas Müller, Chiara Banchini oder als
Liedbegleiter mit Kurt Widmer. Weitere Kammermusikpartner sind
Daniel Sepec, Thomas Demenga, Christoph Ess und Hans Heinz
Schneeberger.
Tobias Schabenberger unterrichtet Klavier, Kammermusik und
Hammer!ügel an der Hochschule für Musik der Musik-Akademie
Basel.
Kulturbruck
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Der Verein 'KULTURBRUCK' wurde im Jahr 2014 gegründet. Er
setzt sich zum Ziel, einerseits die kulturellen Ereignisse und die
Aktivitäten der Vereine in Langenbruck zu koordinieren und zu
unterstützen, anderseits eigene Ideen zu entwickeln und kulturelle
Akzente im Dor!eben zu setzen. Der Begriff 'Kultur' wird dabei sehr
weit gefasst, der kulturelle Brückenschlag möchte die Begegnung
mit Menschen verschiedenster Interessen im Dorf fördern.
Die Mitgliedschaft steht allen Interessierten offen!
Kontakt: Hector Herzig (Präsident)
Schwengirain 3, 4438 Langenbruck,
E-Mail: [email protected]
Dank an die Sponsoren
einfach sympathisch
Seminare
Die «Revue», ehemalige Uhrenfabrik, wurde von der Gemeinde
2009 erworben und stilsicher umgebaut. Zwei Seminarräume sind
zeitgemäss eingerichtet und können gemietet werden. Wenn Sie
Ihre Klausur, Ihre Retraite oder Ihr Meeting an einem ganz speziellen
Ort durchführen möchten, dann buchen Sie die «Revue».
Auskunft und Unterlagen dazu auf dem Web der Gemeinde und
auf Anfrage.
www.gemeinde-langenbruck.ch | 0800 804 438
Internationale Juon Gesellschaft IJG
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Die Internationale Juon Gesellschaft wurde 1998 von Thomas
Badrutt, zusammen mit renommierten Musikern wie Claus-Christian Schuster, dem (ersten) Pianisten des Altenberg Trios Wien, und
weiteren gegründet. Sie hat zum Ziel, die Werke des Bündner
Komponisten Paul Juon (1872 – 1940) besser bekanntzumachen
durch Beratung und ideelle Förderung bei Konzerten und bei Aufnahmen aufTonträgern. Sie regt an und fördert Neuausgaben seiner
Werke und internationale wissenschaftliche Untersuchungen. Sie
sammelt Dokumente über Paul Juon und macht sie zugänglich. Mit
der Bibliothèque cantonale et universitaire Lausanne (BCUL) besteht eine enge Zusammenarbeit. Dort liegen der grösste Teil der
rund hundert Juon'schen Kompositionen und weitere Dokumente.
Unter anderem dank der Arbeit der IJG wird Juon heute mehr und
mehr gespielt, doch ist eine Förderung dieses bedeutenden Komponisten nach wie vor wichtig. So können Sie z. B. die hier gezeigte
Wander-Ausstellung ausleihen.
Die IJG versteht sich vor allem als Drehscheibe und bietet Ihnen
Dienstleistungen an, z. B. für Ihr nächstes Juon-Konzert (Fotos,
Werkkommentare etc). Wir liefern Ihnen auf unserer weitgehend
dreisprachigen Homepage www.juon.org eine Vielzahl von Informationen, etwa die Discographie, eine Bibliographie, eine Konzertvorschau/-chronik, die Übersicht über das erhältliche Notenmaterial, das zweimal jährlich erscheinende Mitteilungsblatt, das Bestellformular für denWerkkatalog, eine Linkliste etc.
Und selbstverständlich freuen wir uns besonders, wenn Sie
unsere Bestrebungen durch Ihren Beitritt zur IJG unterstützen!
Kontakt:
Ueli Falett (Präsident)
Hangweg 59, 3097 Liebefeld
e-mail: [email protected]
www.juon.org
Veranstaltungsübersicht
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Do, 28. – So 31. Mai 2015
Ausstellung in der Revue Thommen
Do, 28. Mai, 20.00 Uhr
Konzert I in der Reformierten Kirche
Fr, 29. Mai, 20.00 Uhr
Vortrag in der Revue Thommen
Sa, 30. Mai, 20.00 Uhr
Konzert II in der Reformierten Kirche
So, 31. Mai, 17.00 Uhr
Konzert III in der Reformierten Kirche
öV-Verbindungen nach den Veranstaltungen
Postauto Richtung Waldenburgertal – Liestal
Langenbruck, Dorf ab
18.51 19.21* 19.51
Waldenburg, Bahnhof an 19.02 19.32* 20.02
*nur Do, Fr
20.51
21.02
21.51
22.02
Postauto Richtung Balsthal – Oensingen
Langenbruck, Dorf ab 18.46* 19.16 19.46* 20.13 21.13 22.13
Balsthal, Bahnhof an 18.59* 19.29 19.59* 20.26 21.26 22.26
*nur Do, Fr
Anreise
Konzept, Realisierung, Programmation:
Ueli Falett, Hector Herzig, David Lauri, Paul Ragaz
Gra!k: Volker Thehos, Remagen