Jahresbericht 2014 Editorial 5 Vorwort des Präsidenten Rückblick 7 Zahlen und Fakten Erfolgsrechnung Bilanz 8 9 microPark Pilatus Verein und Vorstand Dienstleistungen Mieterspiegel 11 12 13 Vom Start-up-Unternehmen zum KMU Go West! Impressum Herausgeber: microPark Pilatus, Alpnach Redaktion: Geschäftsstelle, Alpnach Layout: Hinz und Kunz, Sarnen Druck: Landenberg-Druck AG, Sarnen 14 – 15 4 Jost Ettlin, Präsident Jost Ettlin, der mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Sachseln wohnt, war 16 Jahre in verschiedenen Führungsfunktionen in der Industrie tätig. Zuletzt war er als Mitglied der Geschäftsleitung der Dätwyler Schweiz AG, als Leiter «Produktion und Logistik weltweit», tätig. Seit sieben Jahren ist der gelernte Maschinenbauingenieur selbstständiger Unternehmer und Berater. 5 Editorial Der microPark Pilatus hat sich zu einer der Top-Adressen für Jungunternehmen in der Zentralschweiz entwickelt. In den letzten Jahren konnten wir immer mehr Start-ups davon überzeugen, mit ihrer neuen Geschäftsidee im microPark Pilatus zu starten. Dadurch haben wir inzwischen eine sehr erfreuliche Auslastung erreicht. Dies auch dank einem guten Mix von kommerziellen Firmen und Start-ups. Ein Highlight im vergangenen Jahr war die Neugestaltung des Eingangsbereichs mit einer modernen Lounge, die in einer attraktiven Atmosphäre für Meetings oder zum Verweilen und Ablenken einlädt. Im microPark Pilatus wollen wir Jungunternehmern die Möglichkeit bieten, sich untereinander auszutauschen und voneinander lernen zu können. Mit dem Mentoringprogramm verfügen wir zudem über ein Instrument, mit welchem erfahrene Unternehmer den Jungunternehmern mit Rat und Tat bei der Umsetzung von neuen Produkten, Prozessen und Angeboten zur Seite stehen. Die Mentoren stellen dazu ihre eigenen Ressourcen wie Zeit, ein umfassendes Beziehungsnetz, Informationen und Erfahrungen zur Verfügung. Als Partner von Zentralschweiz Innovativ beteiligen wir uns aktiv am gemeinsamen Programm der sechs Zentralschweizer Kantone zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Unternehmen. Mit diesem Programm werden kleine und mittlere Unternehmen bei der Realisierung ihrer innovativen Ideen und Projekte bei minimalstem Bürokratieaufwand unterstützt. Da wir eine gute Auslastung zu verzeichnen haben, legen wir nun Wert auf ein qualitatives Wachstum. Wir wollen vermehrt Perlen finden, die den microPark Pilatus als Startpunkt für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit in Obwalden auswählen. Wir wollen uns aber nicht nur als Top-Adresse für Jungunternehmen etablieren, sondern uns auch zu einem Ort der Innovation entwickeln. Jost Ettlin Präsident Somit hat sich der microPark Pilatus schon wenige Jahre nach der Gründung zum Unternehmerzentrum für Start-ups, Kreativität, Neuem und Innovativem in Obwalden etabliert. Insofern sind wir selber erfolgreich der Start-up-Phase entwachsen und gehen mit grosser Zuversicht in die Zukunft. 6 Lernatelier Alpnach Marlies Maier, Inhaberin Seit dem 1. Januar 2015 kommt mit dem Lernatelier Alpnach noch mehr Leben ins Unternehmerzentrum: Schwerpunkt des Startup-Unternehmens bildet die Lernförderung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Durch Beratung und gezielte Förderung sollen die Klienten vom Lernatelier Alpnach in ihrem Lernprozess unterstützt und zu selbstständigem Lernen angeleitet werden. Nebst klassischer Nachhilfe bietet das Lernatelier Alpnach auch qualifizierte Trainings für Betroffene von Legasthenie und Dyskalkulie, beides genetisch mitbedingte Krankheiten. Weiter gehört das Marburger Konzentrationstraining zum Angebot des Lernateliers. 7 Rückblick Frühjahrsanlass Am Frühjahresanlass 2014 begrüsste der Verein microPark Pilatus als Gastreferenten Alex Frei, damaliger Sportchef des FC Luzern. Rund 80 Interessierte aus der regionalen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft folgten seinem Referat zum Thema «Vom Profifussballer zum Manager». Als Sportdirektor beim FC Luzern war Frei zwar in einer anderen Branche tätig, es zeigten sich aber durchaus Parallelen zu den Jungunternehmern im microPark Pilatus. Denn sowohl die Jungunternehmer als auch Frei arbeiten hart an ihren Zielen, können aber ihre Motivation aus dem Privileg schöpfen, dass sie an eigenen Ideen arbeiten dürfen. Eine weitere Gemeinsamkeit wurde deutlich, als Frei von der Wichtigkeit der Kommunikation sprach. Auch als Jungunternehmer ist das Wissen um Verkaufs-, Verhandlungs-, und Überzeugungstechnik unerlässlich. Eingangsbereich neu gestaltet Es fehle etwas an Leben und «Start-up Groove» in den Gängen und im Aufenthaltsraum des microPark Pilatus, so lautete der allgemeine Tenor aus den jährlichen Mietergesprächen. Dies nahm der Vereinsvorstand als Anlass, ein Lounge-Projekt zu initiieren. Gemeinsam mit dem Innenarchitekten Peter Looser von der Innside AG in Sarnen, ebenfalls ein Start-up, wurde ein Konzept erarbeitet, das mehr Atmosphäre in den Gemeinschaftsraum des microPark Pilatus bringen soll. Kurz vor den Sommerferien wurde die Lounge eröffnet und wird heute als Begegnungsort und Empfangsbereich für Besucherinnen und Besucher genutzt. Mit der Neugestaltung gewinnt das Unternehmerzentrum aber nicht nur an Atmosphäre, es zeigt sich auch als attraktive Visitenkarte nach aussen. Neue Start-up Firmen im micropark Pilatus Onlineumfragen.com Innovation (OUI) GmbH «Wenn immer Menschen befragt werden müssen, müssen als erstes Fragen verfasst werden», wirbt Onlineumfragen.com GmbH auf ihrer Website. Onlineumfragen.com GmbH ist ein Technologie-Methoden-Partner für Onlineumfragen und kommt bei eben diesem «Fragenformulieren» zum Zug. Ihre Kunden erstellen selbst oder mit Unterstützung eigene Umfragen und dies schnell und einfach. Onlineumfragen.com Innovation (OUI) GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Onlineumfragen.com GmbH, welche anfangs August 2014 im microPark Pilatus eingezogen ist. Mit der neu gegründeten Onlineumfragen.com Innovation (OUI) GmbH sollen nun fokussierte Lösungen gefunden werden, mit denen ganz bestimmte Bedürfnisse der Kunden abgedeckt werden können. Bisher gibt es im deutschsprachigen Raum praktisch keine Meinungsforschungsinstitute, die Instrumente für ganz fokussierte Anwendungsgebiete so bereitstellen, dass diese in Kombination mit einer ausgereiften und jahrelang markterprobten Befragungssoftware ein Gesamtpaket an Leistungen erbringen können, und gleichzeitig einen niedrigen Beratungsanteil, aber hohe inhaltliche Validität und Elaboriertheit aufweisen. GreenValue SA GreenValue SA ist ein Schweizer Unternehmen, welches lokale und internationale Märkte mit innovativen Produkten auf der Basis von neuartigen Komponenten aus Biomasse beliefert. GreenValue SA extrahiert aus einem patentierten Rückgewinnungsprozess spezielle Substanzen in Form von natürlichen Polymeren, welche vorteilhafte Eigenschaften für zahlreiche Anwendungen in verschiedenen Gebieten besitzen. GreenValue SA fokussiert sich auf die Herstellung von fortschrittlichen Produkten für die Viehzucht. Globale Trends wie zunehmende Nachfrage nach nachhaltig produzierten tierischen Proteinen bei gleichzeitigen staatlichen Interventionen den Gebrauch medizinischer Produkte wie Antibiotika bei der Aufzucht von Tieren zu reduzieren, bilden ein ideales Umfeld für den Markteintritt von GreenValue’s Produkten. EMHO Management AG Das Start-up-Unternehmen EMHO Management AG wurde im Juni letzten Jahres von Emmanuel Hofer gegründet. EMHO Management AG bietet kleineren und mittleren Nonprofit-Organisationen (NPO) sowie KMUs bei allen Managementaufgaben Hand. Die EMHO Management AG übernimmt insbesondere die Geschäftsführung von kleineren und mittleren Organisationen als Outsourcing im Mandatssystem. Grösse und Finanzkraft einer Organisation, zunehmende Anforderungen der Stakeholder, der Bedarf an spezialisiertem Wissen und die Vertraulichkeit gewisser Informationen sind die wichtigsten Gründe für eine Auslagerung von administrativen Aktivitäten oder der Geschäftsstelle als Ganzes. Outsourcing maximiert Professionalität und Qualität der Leistungen zu einem vernünftigen Preis und minimiert so die Fixkostenbelastung. Die EMHO Management AG bietet hierzu massgeschneiderte Lösungen. Eines der Mandate, welches die EMHO Management AG seit ihrer Gründung übernommen hat, ist die Geschäftsführung des microPark Pilatus. Zahlen und Fakten 8 Erfolgsrechnung 2014 in CHF 2014 2013 Mieten 57'351.65 54'977.00 Nebenkosten 11'996.10 9'140.00 Weiterverrechnung Energiekosten 2'180.60 4'171.50 Weiterverrechnung Raumpflege 4'493.50 7'684.50 Ertrag aus Vermietung 76'021.85 75'973.00 Gemeinde-Beitrag 10'000.00 10'000.00 Mitglieder-Beiträge 15'900.00 15'100.00 Ertrag aus Beiträgen 25'900.00 25'100.00 Beiträge von ITZ, NRP und Dritten 18'088.40 27'470.00 Ertrag aus Dienstleistungen 18'088.40 27'470.00 120'010.25 128'543.00 Total Betriebsertrag Nebenkosten 20'659.90 19'073.00 Aufwand aus Vermietung 20'659.90 19'073.00 – 200.00 Innovations-Coaching 2'015.40 8'565.00 Dienstleistungsaufwand 2'015.40 8'765.00 Löhne und Gehälter 11'190.00 11'763.25 Sozialversicherungen 1'036.05 1'226.20 12'226.05 12'989.45 525.70 441.10 17'440.05 – 4'826.20 6'633.45 53'685.00 55'937.33 7'121.90 24'413.80 Mentoring Personalaufwand Sachversicherungen Mobiliar und Einrichtungen Energie- und Entsorgungsaufwand Verwaltungs- und IT-Aufwand Werbung /Jahresbericht Übriger Betriebsaufwand 126.75 329.70 83'725.60 87'755.38 118'626.95 128'582.83 A. o. Ertrag – 1'295.40 Einlage in Aufbaufonds – – Entnahme aus Aufbaufonds – – Sonstiger Betriebsaufwand Total Betriebsaufwand Finanzerfolg 250.20 381.60 Total betrieblicher Nebenerfolg 250.20 1'677.00 1'633.50 1'637.17 Jahresergebnis 9 Bilanz per 31. 12. 2014 in CHF Aktiven 31.12.2014 31.12.2013 139.65 – 44'792.04 40'872.89 OKB Sparkonto 291'501.40 326'303.35 Flüssige Mittel 336'433.09 367'176.24 2'827.50 1'204.00 407.10 299.40 Forderungen 3'234.60 1'503.40 Aktive Rechnungsabgrenzung 2'210.05 1'347.30 Aktive Rechnungsabgrenzung 2'210.05 1'347.30 Umlaufvermögen 341'877.74 370'026.94 Total Aktiven 341'877.74 370'026.94 Passiven 31.12.2014 31.12.2013 12'194.60 23'968.50 6'000.00 5'000.00 Passive Rechnungsabgrenzung 20'538.20 19'547.00 Kurzfristiges Fremdkapital 38'732.80 48'515.50 Rückstellungen allgemein – 20'000.00 Rückstellung Aufbaufonds 292'790.20 292'790.20 Langfristiges Fremdkapital 292'790.20 312'790.20 Fremdkapital 331'523.00 361'305.70 Eigenkapital per 1.1. 8'721.24 7'084.07 Jahresgewinn 1'633.50 1'637.17 Eigenkapital 10'354.74 8'721.24 341'877.74 370'026.94 Kasse OKB Vereinskonto Forderungen Verrechnungssteuer Verbindlichkeiten Schlüsseldepot Total Passiven 10 Edith Gagliardi-von Rotz und Anja Glover, Geschäftsstelle microPark Pilatus 11 microPark Pilatus Verein und Vorstand Gut aufgestellt und breit abgestützt Der Verein microPark Pilatus hat die Trägerschaft des Jungunternehmerzentrums inne und zählt aktuell 56 Mitglieder aus Wirtschaft, Behörden und Bildungsinstitutionen sowie Privatpersonen. Der Vereinsvorstand vertritt den microPark Pilatus gegen aussen und arbeitet eng mit der Standortpromotion Obwalden (iOW), dem Micro Center Central-Switzerland AG (MCCS), dem Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique SA (CSEM), Fachhochschulen und weiteren Unternehmen zusammen. Jost Ettlin, Präsident Selbstständiger Unternehmer/ Berater Bruno Thürig, Vizepräsident CEO Obwaldner Kantonalbank Martha Bächler Geschäftsführerin Standort Promotion in Obwalden Heinz Krummenacher Gemeindepräsident Alpnach Roland Rossacher Dr. Philippe Steiert Head of Quality, maxon motor AG Director of CSEM Regional Centers Niklaus Bleiker Volkswirtschaftsdirektor Kanton Obwalden Bruno R. Waser Delegierter VR MCCS AG 12 Dienstleistungen Der microPark Pilatus als Partner von Zentralschweiz Innovativ Zentralschweiz Innovativ ist das gemeinsame Programm der sechs Zentralschweizer Kantone zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Unternehmen. In einer ersten Phase präsentieren die Unternehmen ihre Ideen in einem persönlichen Gespräch mit erfahrenen Innovationscoaches von Zentralschweiz Innovativ. Je nach Bedarf der Unternehmer recherchieren die Coaches anschliessend bis zu 20 Stunden kostenlos, unverbindlich und vertraulich zu folgenden Themenbereichen: – – – – – – Marktpotential der Idee / Marktabklärungen Technologieabklärungen / technische Machbarkeit der Idee Überprüfung gesetzlicher Rahmenbedingungen Know-how-Träger auf dem besprochenen Themengebiet Partner entlang der Wertschöpfungskette Förder-/ Finanzierungsquellen Wenn die Vorarbeiten zeigen, dass die Idee des Unternehmens ein klares Potential hat, wird das Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung eines konkreten Projekts weiterhin kostenlos unterstützt. Unterstützung durch Mentoren – Unser Mentoringprogramm Im Rahmen des Mentoring-Programms stehen Jungunternehmern erfahrene Unternehmer mit Rat und Tat zur Seite. Diese bieten Unterstützung bei der Umsetzung von neuen Produkten, Prozessen und Angeboten. Die Mentoren stellen dazu ihre eigenen Ressouren wie Zeit, ein umfassendes Beziehungsnetz, Informationen und Erfahrungen zur Verfügung. Das Mentoring-Programm kann sowohl von Mietern des microParks wie auch von externen Firmen genutzt werden. Das Mentoring ist zeitlich limitiert und muss beantragt werden. Bitte kontaktieren Sie uns bei Interesse. Die Mentoren bieten Unterstützung und Beratung bei folgenden Herausforderungen: – – – – – – – – – – Allgemeine Fragen zum Unternehmertum (Startphase) Rechtsfragen (Patentfragen) Unternehmensgründungen Unternehmensentwicklungen Marketingfragen Steuerfragen Finanzfragen Wirtschaftsprüferfragen Nachfolgeplanungen Wissens- und Technologietransfer (Netzwerk /Cluster-Aktivitäten) 13 Mieterspiegel www.mho.ch seit September 2009 www.antoinemartin.ch seit September 2009 www.pureco-led.com seit April 2012 www.voltedflow.com seit August 2012 www.huf-haus.com seit Januar 2013 Lingdaomed seit Januar 2013 www.emho-management.ch seit Juli 2014 www.greenvalue-sa.com seit Juli 2014 Onlineumfragen.com Innovation (OUI) GmbH seit August 2014 Option-S AG seit August 2014 AddCure AG seit November 2014 www.lernatelier-alpnach.ch seit Januar 2015 Vom Start-up-Unternehmen zum KMU Go West! 14 20 Mitarbeiter, jährliche Verdoppelung des Umsatzes, in einer Branche mit über 50 % Jahreswachstum. Und das, wo doch die beiden keine Ahnung von Licht, geschweige denn LED hatten. Zwei Männer, Generation Y, kaffeemachend balanced. Begonnen hat alles in einer Bar in Shanghai. Dort entstand die Idee von LED, als Marcel Gasser (32) auf einen Kollegen von Jonas Thürig (28) stiess, während Jonas damit beschäftigt war, eine der für Europäer wohl schwierigsten Sprachen zu lernen: Chinesisch. In Europa war LED damals kein Thema und als Wirtschaftsinformatiker hatte Marcel genauso wenig Ahnung davon wie Jonas als Betriebsökonom. Trotzdem wurden im Herbst 2011 nach ein paar Überlegungen – aber eigentlich doch mehr aus Bauchgefühl – Verträge unterschrieben und die Firma purEco LED AG gegründet. Obwohl alles in China begonnen hat, geht der Weg zurück in die Schweiz, nach Obwalden. Was genau macht Ihr? Jonas lehnt etwas zurück und überlegt kurz, während Marcel entweder nach einer perfekten Antwort sucht oder tatsächlich länger überlegt, was purEco LED macht. «Wir machen optimale Beleuchtungslösungen, wir sehen uns als Anbieter von Lösungen», sagt Jonas schliesslich. LED sei die Technologie der Zukunft oder eigentlich der Gegenwart, es sei effizienter, umweltfreundlicher, nachhaltiger und besser als bisherige Beleuchtungsmethoden. «Wir bieten also Lösungen für Industrie, Shops, Büros und für den Sportbereich», ergänzt Marcel. «Und wir betrachten das Ganze, nicht nur das Licht. Wir gehen zum Kunden und gucken, wie er mit optimaler LED Beleuchtung möglichst wenig Energie braucht und möglichst hohe Leistung erbringen kann.» Ausserdem müsse es schnell und amortisiert sein. Die Leidenschaft der beiden Jungunternehmer, welche heute im Erfolg resultiert, sei aber nicht etwa dem Licht entsprungen. Viel eher gebühre sie der Technik-Faszination und dem Unternehmertum. «Den Virus des Unternehmertums hat man oder man hat ihn nicht», erklärt Marcel, welcher vor und neben purEco LED noch andere Unternehmen erschaffen hatte oder es immer noch und immer wieder tut. «Ich bin kein Unternehmer, ich bin unternehmungslustig.» «Wir wirken ergänzend.» Kennengelernt haben sich die beiden in der Berufsschule. Danach haben sie sich aus den Augen verloren. Ihre heutige Zusammenarbeit sei weder Schicksal noch Zufall, sondern das Rezept für das Gelingen des Start-ups. «Wir wirken irgendwie ergänzend, unsere Stärken und Schwächen gleichen sich aus», versucht Jonas es in Worte zu fassen. Marcel nickt zustimmend: «Ich bin der Visionär und Stratege, Jonas ist die unabdingbare Konstante, er hält mir den Rücken frei.» Marcel will noch viel mehr, Jonas denkt wir können nicht alles machen, er ist der Realist, Marcel ganz klar ein Optimist: «Ich sehe überall Opportunitäten.» Trotz Erfolg, Ehrgeiz und Optimismus machen die beiden einen sehr gelassenen Eindruck. Es fällt nicht auf, dass es sich hier um Grössen handelt, die gerade von Berlin zurückgekehrt sind und nächste Woche in London weilen werden. Im Gegenteil, sie sitzen da, in T-Shirt und Pulli, Marcel steht irgendwann auf, um sich einen Kaffee zu machen, während Jonas einen Mülleimer für seinen Kaugummi sucht. Authentisch, ehrlich und über sich selbst lachend. Jonas Thürig (COO) und Marcel Gasser (CEO) 15 Generation Y? Jonas schmunzelt, Marcel antwortet: «Wir sind balanced, 55 Stunden pro Woche aber keine Workaholics.» Sport und Freizeit sind beiden wichtig, Jonas als Läufer trainiert sogar mehrmals am Tag, denn auch dort ist er vorne mit dabei: «Ich hasse es zu verlieren.» Und ja, auf jeden Fall Generation Y: «Mir ist egal, wann und wo die Mitarbeitenden ihre Arbeit erledigen, sie muss einfach erledigt sein», sagt Marcel. Auch herrsche bei purEco LED Du-Kultur, schliesslich sollen sich die Mitarbeiter ebenwertig fühlen und ihre Ideen einbringen können. Eigentlich könnte es für die beiden noch weiter gehen: «Man sollte gar nicht klare Ferienregeln vereinbaren, man kann ja von überall aus arbeiten und der Fokus wird mit der strikten Arbeitszeitregelung irgendwie falsch gelegt», ist sich Marcel sicher. Und damit ist man erfolgreich? Es kommt natürlich noch mehr hinzu: «Wir waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort und haben auf die richtige Technologie gesetzt», so Jonas. Und bei Marcel spielt das Bauchgefühl eine entscheidende Rolle: «Studieren ist super, aber das alleine hilft nicht, es gibt keine dummen Menschen, nur faule. Wir waren fleissig, haben uns ergänzt, nicht zu viel überlegt oder hinterfragt und damit waren wir schneller als die anderen. Strategien kann man haben, aber in der Praxis kommt es anders.» Als weiterer Erfolgsfaktor zählen zudem Partner wie Banken, Versicherungen aber auch der microPark Pilatus und ein gutes Netzwerk. Jedes Start-up müsse harte Zeiten durchleben, ein finanzielles «Loch» zu haben sei praktisch unumgänglich, dann sei es wichtig, dass man auf sein Netzwerk zurückgreifen könne. Nebst all den genannten Erfolgsfaktoren sei letztlich aber eines entscheidend: Nicht zweifeln, glauben. Heute ist die Firma so weit etabliert, dass es keinen Abbruchplan mehr gibt. PurEco LED wird bestehen bleiben mit oder ohne Jonas und Marcel, die Firma lebt. Was bringt die Zukunft? Jonas: «Mein Ziel ist, dass die Firma so organisiert ist, dass sie von uns unabhängig ist. Man hat es geschafft, wenn die Firma self-sustaining ist.» Marcel: «Ich möchte mindestens 100 Mitarbeiter und jährliche Umsatzverdoppelungen haben. Ausserdem wollen wir im Ausland wachsen und die Produktion von China nach Europa holen. Klar muss es profitabel sein, aber das Geld kommt weit hinten, alles Geld, das wir verdienen, wird investiert.» Start-up in der Industriestrasse «Der microPark ist eine saubere Adresse, ein Start-up in der Industriestrasse, klingt doch gut», lachen die beiden. Für sie sei der microPark ein gewaltiger Imagegewinn, das Unternehmen wirke viel stabiler, ohne den microPark hätten sie nicht gleich zu Beginn die grossen Kunden begeistern können. Mit der neuen Lounge hat sich auch die Atmosphäre gewaltig verbessert. Und obwohl sich Jonas vorerst weigerte nach Obwalden zu kommen, erachtet er es heute als ideal: «Der Hauptsitz wird in Obwalden bleiben, denn eigentlich ist Alpnach Dorf sehr gut erschlossen, das sagen auch unsere Mitarbeitenden, welche von Zürich oder etwa Schwyz anreisen.» Tipp für Unternehmer? «Fehler machen und daraus lernen, das lernt man an keiner Uni. Es gibt keine schlechten Entscheidungen, es gibt einfach viele, die gar nicht entscheiden. Es hilft auch, das Umfeld zu ignorieren, Erfolg zeugt leider Neid und Missgunst», so Marcel. Weiter solle man am Anfang nicht zu viel verschenken und alles stehe und falle mit den Mitarbeitenden: «Es braucht motivierte alpha-Tiere.» Als Zweimann-Betrieb mit keiner Ahnung im berüchtigsten Markt der Welt zu starten, wie kann das funktionieren? Es hat funktioniert, weil der Zeitpunkt richtig war und weil viel Passion hinter der Arbeit steckt. Wahrscheinlich hat aber auch die Naivität dazu verholfen, wie sie erklären. «Wir haben in China gestartet und verlagern den noch verbleibenden Teil unserer Produktion nach Europa, in die Schweiz. Bereits heute wird ein grosser Teil der LED Leuchten in der Schweiz gefertigt. Eben nicht wie alle anderen, wir bevorzugen: «Go West». microPark Pilatus Industriestrasse 23 CH-6055 Alpnach Dorf Tel. +41 41 508 26 11 [email protected] www.microparkpilatus.ch
© Copyright 2024