Hauptprogramm Vorträge - Mitteldeutsche Laborkonferenz

MODERNE ANALYTIK IN DER
PATIENTENVERSORGUNG
16.–18.04.2015
MAGDEBURG
HERRENKRUG PARKHOTEL
Hauptprogramm
Vorträge
www.mitteldeutsche-laborkonferenz.de
BD Vacutainer® Blutentnahmesystem
Ergebnisqualität
liegt in unserer
Natur
Inhalt
Allgemeine Informationen
4
Grußwort5
Standplan6
Unterstützer7
Programmübersicht8
Vorträge12
Öffentlicher Vortrag
34
Präanalytische Expertise
Mit dem BD Vacutainer®
Blutentnahmesystem können Sie sicher sein. Nicht
nur, weil es das Risiko von
Nadelstichverletzungen
BD, BD Logo und alle anderen2Marken sind Eigentum der
Becton, Dickinson and Company. © 2014 BD.
deutlich reduziert darüber hinaus führt es zu
verbesserter Ergebnisqualität und einer Effizienzsteigerung in der Präanalytik.
BD
Tullastraße 8-12
69126 Heidelberg
www.bd.com/de
3
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in Zusammenarbeit mit
Wissenschaftliche Leitung
Prof. Dr. Berend Isermann | Universitätsklinikum Magdeburg
Prof. Dr. Gabriele Siegert | Universitätsklinikum Dresden
Prof. Dr. Dr. Thomas Demant | Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt
PD Dr. Michael Kiehntopf | Universitätsklinikum Jena
Prof. Dr. Joachim Thiery | Universitätsklinikum Leipzig
Tagungsunterstützung
Dr. Katrin Borucki | Universitätsklinikum Magdeburg
Tagungsorganisation
event lab. GmbH
Dufourstraße 15
04107 Leipzig
Tel.: 0341 240596-78
E-Mail: [email protected]
Ansprechpartner vor Ort:
Sara
Rosenblatt
zur 2. Mitteldeutschen Laborkonferenz laden wir Sie ganz herzlich nach
­Magdeburg ein!
Wie bei der erfolgreichen Auftaktveranstaltung 2014 in Leipzig werden ausgewiesene Referenten innovative Aspekte der Labormedizin vorstellen und
mit Ihnen diskutieren. In einem Programm, das aktuelle wissenschaftliche
­Fragestellungen sowie „hot topics“ der Routinediagnostik vereint, werden wir
die ­Diagnostik neurologischer und entzündlich periinterventioneller
Erkrankungen sowie der Reproduktionsmedizin in den Mittelpunkt stellen.
Zudem werden wir die aktuelle Entwicklung in der Systemdiagnostik und der
„over the counter“ Diagnostik diskutieren. In den Diskussionsrunden, „meet
the expert“-­Veranstaltungen und in den Pausen werden Sie die Möglichkeit
haben, diese Aspekte mit den Referenten und untereinander zu ­diskutieren­.
Neben etablierten Referenten werden auch Nachwuchswissenschaftler
zum Programm beitragen. Das interdisziplinäre Programm richtet sich somit
­bewusst auch an den Nachwuchs in der Laboratoriumsmedizin sowie an
­Kollegen aus anderen Fachbereichen.
Wir freuen uns, Sie zur 2. Mitteldeutschen Laborkonferenz vom 16. April bis
zum 18. April 2015 in Magdeburg zu begrüßen!
Tel.: 0174 1924196
Veranstaltungsort
Herrenkrug Parkhotel
Herrenkrug 3
39114 Magdeburg
Prof. Dr. Berend Isermann
Prof. Dr. Gabriele Siegert
Öffnungszeiten Registrierungscounter
Prof. Dr. Dr. Thomas Demant
PD Dr. Michael Kiehntopf
Donnerstag, 16. April 2015 18:00 – 22:00 Uhr
07:45 – 18:00 Uhr
Freitag, 17. April 2015
Prof. Dr. Joachim Thiery
Technik
Bitte geben Sie Ihre Präsentation per USB-Stick direkt im Raum, spätestens in
der letzten Pause vor Ihrem Vortragsslot, ab. Bitte verwenden Sie aus­schließlich
Powerpoint- oder PDF-Präsentationen.
Zertifizierung
Die Landesärztekammer Sachsen-Anhalt hat die Veranstaltung mit 8
­Fort­bildungspunkten (Kategorie A) zertifiziert. Bitte halten Sie Ihr Etikette am
R
­ egistrierungscounter bereit.
4
5
Industrieausstellung
Unterstützer
Wir danken allen Sponsoren und Ausstellern für die freundliche
Unterstützung.
Premiumsponsoren
Stand-Nr.
Chromsystems GmbH
2
SOP-Speed – mpm Fachmedien
3
EUROIMMUN AG
4
Keller Medical GmbH
5
DiaSorin Deutschland GmbH
6
Referenzinstitut für Bioanalytik
7
m-u-t GmbH
8
IMMUNDIAGNOSTIK AG
9
Werfen GmbH
10
sebia GmbH
11
Hain Lifescience GmbH
12
SARSTEDT AG & Co.
13
The Binding Site GmbH
14
SCIEX
15
Sysmex Deutschland GmbH
16
Becton Dickinson GmbH
17
Roche Diagnostics Deutschland
GmbH
18
Thermo Scientific
19
1
Getränke
9
2
10
11
Aussteller/Sponsoren
12
3
13
4
Catering
1
zum Vortragssaal
Analytik Jena AG
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15
5
16
6
zum Vortragssaal
Firma
17
SOP-Speed
18
QM
seit 1996
Die Software für professionelle QM-Dokumentation
www.sop-speed.de
[email protected]
7
19
8
Getränke
Gemäß den Richtlinien des FSA-Kodex legen wir hier die finanzielle Unterstützung der FSA-Mitglieder offen:
Roche Diagnostics Deutschland GmbH:
Standmiete 6 qm, Einlage Kongresstaschen, Anzeige Haupt­programm, 6 Freiregistrierungen
SOP-Speed – mpm Fachmedien:
Standmiete 6 qm, 2 Freiregistrierungen, 750,00 EUR
6
7
Programmübersicht Donnerstag, 16. April 2015
Herrenkrug Parkhotel Magdeburg | Festsaal
18:50 Begrüßung
19:00 Eröffnungsvortrag
II
Prof. Dr. Stephan Freund
Magdeburg - frühes Mittelalter
Universität Magdeburg | Institut für Geschichte
20:00 Get-Together
in der Industrieausstellung im Raum Parkblick
Programmübersicht Freitag, 17. April 2015
Herrenkrug Parkhotel Magdeburg | Festsaal
7:45 Registrierung
8:30 Begrüßung
Neuro-degenerative Erkrankungen
8:35 – 10.25
Vorsitz: R. Tauber (Berlin), B. Isermann (Madgeburg)
8:35 PD Dr. Dr. Manfred Uhr
Max-Planck-Institut für Psychiatrie | Klinisches Labor
Monitoring von immunologischen Parametern im Liquor
9:05 Prof. Dr. Notger Müller
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen Magdeburg
Biomarker bei Demenzerkrankungen
9:25 PD Dr. Annette Spreer
Universitätsklinikum Göttingen
Update Neuroborreliose - Neues und Bewährtes
9:45 Dr. Raik Rönicke
Universitätsklinikum Magdeburg | Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie
Neurotoxische Effekte von überlangkettigen Fettsäuren - Implikationen für die
Diagnostik der Adrenoleukodystrophie
10:05 Prof. Dr. Triantafyllos Chavakis
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der TU Dresden | Klinische Pathobiochemie
Del-1, ein endogener Inhibitor von Gefäßentzündung, hemmt Neuroinflammation
8
Periinterventionelle Labormedizin
10:55 – 12.40
I
Dr. Martin Bidlingmaier
Wachstumshormondiagnostik
Klinikum der Universität München | Endokrinologisches Labor, Medizinische
Klinik und Poliklinik IV
19:30 Eröffnungsvortrag
10:25 Kaffeepause
Vorsitz: T. Demant (Dresden), U. Ebmeyer (Magdeburg)
10:55 PD Dr. Thomas Giese
Universitätsklinikum Heidelberg | Institut für Immunologie | Molekulare Immundiagnostik
Pharmakodynamisches Monitoring der NFAT-abhängigen Genexpression nach
Einnahme von Calcineurininhibitoren in der Transplantationsnachsorge
11:25 Prof. Dr. Ingo Kutschka
Universität Magdeburg | Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie
Labordiagnostik bei extrakoporaler Membranoxygenierung
11:45 Dr. Tim Drogies
Universitätsklinikum Leipzig | Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Molekulare
Diagnostik
Perioperatives Gerinnnungsmanagement mittels ROTEM
12:00 Prof. Dr. Michael Neumaier
Universitätsmedizin Mannheim | Institut für klinische Chemie
NGS zumTumorstaging
12:30 PD Dr. Uwe Ebmeyer
Universitätsklinikum Magdeburg | Klinik für Anaesthesiologie und Intensivtherapie
Was sich der Kliniker periinterventionell vom Labormediziner wünscht
12:40 Mittagspause
Labormedizinische Aspekte in der Reproduktionsmedizin
13:50 – 15.25
Vorsitz: G. Siegert (Dresden), J. Kleinstein (Magdeburg)
13:50 Prof. Dr. Jürgen Kleinstein
Universitätsklinikum Magdeburg | Klinik für Reproduktionsmedizin und Gynäkologische Endokrinologie
Anforderungen der Reproduktionsmedizin an die Labormedizin
14:05 Dr. Anne Gottschlich
Universitätsfrauenklinik Leipzig | Abteilung Geburtsmedizin
Vom Biomarker zur Therapie: sFlT-1 bei der Präeklampsie
14:25 Dr. Anne Schumacher
Medizinische Fakultät Magdeburg | Universitätsfrauenklinik
Wie überlebt der Fötus in der Gebärmutter? Neue Erkenntnisse zur hormonellen Steuerung von adaptiven Immunantworten in der Schwangerschaft
14:45 Dr. Juliane Hoffmann
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg | Medizinische Fakultät | Institut für Klinische Chemie und
Pathobiochemie
Bedeutung und Stellenwert des Anti-Müller-Hormons
9
15:05 Prof. Dr. Dirk Peetz
HELIOS Klinikum Berlin-Buch | Institut für Labormedizin
Thrombophilie in der Schwangerschaft
15:25 Kaffeepause
Systemdiagnostik
16:00 – 17:50
Vorsitz: B. Isermann (Madgeburg), M. Kiehntopf (Jena)
16:00 Prof. Dr. Sebastian Sager
Universität Magdeburg | Fakultät Mathematik
Mathematische Optimierung für Decision Support und Training in der
­Klinischen Praxis
16:25 Prof. Dr. Dirk Lebiedz
Universität Ulm | Institut für Numerische Mathematik
Optimale Planung von Experimenten und Modelldiskriminierung
16:50
Diskussion
MODERNE ANALYTIK IN DER
PATIENTENVERSORGUNG
26. – 28.05.2016
HILTON DRESDEN
HAUPTTHEMEN:
BIDIREKTIONALE WECHSELWIRKUNG ZWISCHEN
ENTZÜNDUNG UND METABOLISMUS
HÄMATOLOGIE UND CYTOLOGIE – TECHNISCHE
ENTWICKLUNGEN UND IHRE UMSETZUNG IN DER PRAXIS
Labordiagnostik over the counter
INDIVIDUALISIERTE MOLEKULARDIAGNOSTIK IM
SPANNUNGSFELD ZWISCHEN PATHOLOGIE UND LABORMEDIZIN
17:00 Prof. Martin Zenker
Universitätsklinikum Magdeburg | Institut für Humangenetik
Humangenetische Tests - jederzeit und überall?
LABORMEDIZIN – EIN INTERDISZIPLINÄRER PARTNER
IN DER HÄMOSTASEOLOGIE
17:15 Prof. Dr. Karl Lackner
Universitätsmedizin Mainz | Institut für klinische Chemie
Lab-on-Chipsysteme - Segen oder Fluch?
17:30
Diskussion
17:40 Prof. Berend. Isermann | Prof. Dr. Gabriele
Universitätsklinikum Magdeburg | Universitätsklinikum Dresden
Siegert
Zusammenfassung und Verabschiedung
17:50
Ende der Veranstaltung
Programmübersicht Samstag, 18. April 2015
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Fakultät für Wirtschaftswissenschaft | Gebäude 22 | Volksbankhörsaal (HS 2)
10:00 – 12:00
Prof. Isermann und Kollegen
Universitätsklinikum Magdeburg | Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie
Öffentlicher Vortrag: Was uns das Blut verrät – Stellenwert der Labormedizin in
der klinischen Diagnostik
ANMELDUNG AB HERBST 2015 AUF DER WEBSITE
www.mitteldeutsche-laborkonferenz.de
10
11
Magdeburg und die Ottonen im frühen Mittelalter
Die Diagnostik wachstumshormonassoziierter Erkrankungen wie Wachstumshormonmangel oder Akromegalie beruht einerseits auf dem klinischen Bild,
welches naturgemäß insbesondere bei Kindern über auxologische Parameter
eine große Bedeutung hat. Andererseits jedoch ist die Labordiagnostik der
Schlüssel zur Erfassung der zugrundeliegenden Störungen. Der Messung von
Wachstumshormon (human growth hormone, hGH) und insulinartigem Wachstumsfaktor I (insulin-like growth-factor I, IGF-I), dem vornehmlich in der Leber
gebildeten peripheren Mediator der GH-Wirkung, kommt hierbei in allen Leitlinien eine entscheidende Rolle zu. Leider stellt die Messung beider Hormone
jedoch auch ein gutes Beispiel für Standardisierungsprobleme in der Labormedizin dar: Es gibt eine erhebliche Variabilität zwischen den Messergebnissen
verschiedener analytischer Methoden, welche die Anwendung von in Leitlinien
genannten diagnostischen Cut-offs in der klinischen Praxis arbiträr macht. Teil
der Problematik ist, dass hGH nicht eine homogene Substanz ist, sondern ein
heterogenes Gemisch von Homo- und Heterodimeren unterschiedlicher Isoformen. Möglichkeiten zur Standardisierung liegen hier in der Entwicklung isoformspezifischer Messmethoden. Die Messung spezifischer hGH-Isoformen erlaubt
zudem in der Dopinganalytik den Nachweis des missbräuchlichen Einsatzes von
Wachstumshormon im Sport. Der klinische Nutzen der Messung von IGF-I im
Labor kann durch die Elimination von Störfaktoren bei der Messung, vor allem
aber durch die Etablierung methodenspezifischer Referenzintervalle verbessert
werden.
In der Herrschaftszeit Ottos I. (König seit 936, Kaiser seit 962, † 973) wurde
Magdeburg zu einem der zentralen Orte des mittelalterlichen Reichs. Das
durch Otto gegründete Moritzkloster wurde seit 937 mit zahlreichen Schenkungen bedacht, Magdeburg zu seinem bevorzugten Aufenthaltsort und zum
Platz, an dem seine erste Gemahlin, die englische Königstochter Edgith, ihre
letzte Ruhestätte fand. Ottos zweite Ehe mit Adelheid, der Witwe des Königs von Italien, bescherte der Gegend einen reichen Kulturtransfer, der zum
­Wiederaufblühen der Geschichtsschreibung führte und sich unter anderem in
Form wertvoller Marmorsäulen bis heute im Magdeburger Dom erhalten hat.
Im Dom des auf sein Betreiben im Jahre 968 gegründeten Erzbistums Magdeburg wurde Otto der Große schließlich beigesetzt.
Martin Bidlingmaier ist Arzt und Leiter der Endokrinologischen Labors sowie der Arbeitsgruppe Neuroendokrinologie
an der Medizinischen Klinik und Poliklinik IV des Klinikums
der Universität München. Ein Schwerpunkt seiner Forschung
ist die biochemische Diagnostik hypophysärer Erkrankungen.
Dr. Bidlingmaier leitete bis 2011 die Working Group der IFCC
zur Standardisierung der Wachstumshormonbestimmungen,
ist aktuell Sekretär der internationalen Growth Hormone
Research Society (GRS) und Vorsitzender der Sektion endokrinologische Laboratoriumsdiagnostik der DGKL. Seit 2011
ist er Mitglied der Prohibited List Expert Group der World
Anti-Doping-Agency (WADA).
[email protected]
Stephan Freund ist Inhaber des Lehrstuhls für Mittelalterliche
Geschichte an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
und Direktor des Instituts für Geschichte, Vorsitzender des
Pfalzenarbeitskreises Sachsen-Anhalt sowie des Wissenschaftlichen Beirats des Zentrums für Mittelalterausstellungen in Magdeburg.
Nach der Promotion an der Universität Regensburg habilitierte­er sich 1999 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der
Prof. Dr.
Ottonen sowie die Europäische Geschichte des frühen und
Stephan Freund hohen Mittelalters im epochen- und länderübergreifenden
Vergleich; besonderes Augenmerk gilt der Kommunikations-,
Kultur- und Kirchengeschichte sowie der sächsischen und
bayerischen Landesgeschichte.
[email protected]
Dr.
Martin Bidlingmaier
12
Der Vortrag schildert die Entwicklung Magdeburgs im frühen Mittelalter, macht
mit dem Aufstieg der Ottonen seit dem ausgehenden 9. Jahrhundert vertraut
und führt anhand zahlreicher Abbildungen vor Augen, über welch reiches
­historisches Erbe die heutige Landeshauptstadt und ganz Sachsen-Anhalt
verfügen.
13
Eröffnungsvorträg
Eröffnungsvorträg
Diagnostische Herausforderungen der Wachstumshormonachse
Biomarker bei Demenzerkrankungen
Die Liquoranalytik ist ein wesentlicher Bestandteil der neurologischen, psychiatrischen, neurochirurgischen und infektiologischen Diagnostik. Eine
­wesentlich zu beantwortende Frage dabei ist, ob es eine zentrale Beteiligung
von infektiösen oder autoimmunologischen Erkrankungen gibt. Hierbei spielt
die intra­thekale Produktion von Immunglobulinen eine wesentliche Rolle. Der
Nachweis einer intrathekalen Immunglobulinsynthese über das Quotientendiagramm für IgG, IgA und IgM sowie die oligoklonalen Banden und weiter der
Nachweis von spezifischen Antikörpern im ZNS wird dargestellt. Die Zellzahl,
der zytologische Befund, wird zusammen mit der erwähnten Proteinanalytik
im integrierten Gesamtbefund interpretiert. Sensitivitäten und zeitliche Verläufe
der unterschiedlichen Parameter werden im Zusammenhang beispielhaft erläutert.
Die neuropathologischen Prozesse der Alzheimererkrankung beginnen Jahrzehnte bevor das klinische Syndrom einer Demenz offenkundig wird. Derzeitige Behandlungsoptionen kommen somit viel zu spät. Daher führt der Weg der
Alzheimer-Forschung zunehmend weg vom Paradigma der klinischen Ausschlussdiagnose und hin zur Früherkennung der Erkrankung mittels des positiven Nachweises von objektiven Biomarkern bereits in der Prodromalphase.
Bei den Biomarkern unterscheidet man solche, die die Amyloidpathologie
­wiederspiegeln und solche die die Neurodegeneration abbilden. Zu den ersteren gehören das Aß42 aus dem Liquor oder eine positive Aß PET Bildgebung.
Letztere umfassen erhöhte Tau-Liquorwerte, verminderter Glukosestoffwechsel, der mit FDG-PET nachzuweisen, ist und die mittels hochaufgelöster MRT
darzustellende mesiotemporale Hirnatrophie. Die Biomarker treten dabei nicht
gleichzeitig im Verlauf der Erkrankung in Erscheinung sondern unterliegen
einer zeitlichen Kaskade, so dass mit ihnen auch der Schweregrad bzw. das
Fortschreiten der Erkrankung erfasst werden kann.
Die Biomarker spielen auch zunehmend als Surrogat Marker in der klinischen
Erforschung von krankheitsmodifizierenden Therapien eine Rolle.
Manfred Uhr ist Leiter des Klinischen Labors am
Max-Planck-Institut für Psychiatrie. Dieses beinhaltet Klinische Chemie und Therapeutisches Drug-Monitoring, insbesondere die Neurochemie. Er ist Biologe, Neurologe und
Psychiater, jeweils mit Fachkunde für Laboruntersuchungen.
Er ist seit vielen Jahren in der Deutschen Gesellschaft für
Klinische Neurochemie und Liquoranalytik im Vorstand tätig
und Vorsitzender der Weiterbildungskommission der DGLN,
stellvertretender Ringversuchsleiter für Liquoranalytik bei
INSTAND. Er ist Spezialist für die klinische Neurochemie und
insbesondere der Liquoranalytik.
[email protected]
Notger Müller ist Professor der Medizinischen Fakultät der
Otto-von-Guericke Universität Magdeburg und Leiter der
Arbeitsgruppe „Neuroprotektion“ am DZNE Magdeburg. Der
Facharzt für Neurologie studierte Humanmedizin in Heidelberg, Tübingen und Berlin. Berufliche Stationen umfassten
die Universität von Kalifornien in Davis, die Tagesklinik für
kognitive Neurologie am Universitätsklinikum Leipzig, die
Neurologische Klinik der Charité und die Klinik für Neurologie
am Universitätsklinikum Frankfurt/M.
Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf der Frühdiagnostik und Prävention von Demenzen sowie auf neurophysiologischen Korrelaten höherer kognitiver Funktionen wie
Arbeitsgedächtnis und selektive Aufmerksamkeit.
[email protected]
PD Dr. Dr.
Manfred Uhr
14
Prof. Dr.
Notger Müller
15
Neuro-degenerative Erkrankungen
Neuro-degenerative Erkrankungen
Monitoring von immunologischen Parametern im Liquor
Die Borreliose ist die häufigste Zecken-übertragene Infektion in Europa. Neben Haut, Gelenken, selten Herz oder Auge, betrifft sie regelmäßig auch das
Nerven­system. Eine systemische Borrelieninfektion wird bei typischer klinischer Symptomatik serologisch gesichert. Die Sicherung einer Neuroborreliose
schließt den Nachweis entzündlicher Liquorveränderungen mit lymphomono­
zytärer Pleozytose, Schrankenstörung, lokaler IgM-Synthese sowie den Nachweis einer lokalen Synthese von Borrelien-spezifischen Antikörpern oder selten
einen positiven PCR-Befund ein. Der Nachweis von CXCL13 im Liquor ist
­sensitiv für eine akute, unbehandelte Neuroborreliose.
Die Neuroborreliose ist eine in der Regel gut zu diagnostizierende und zu behandelnde Erkrankung. Die klinische Präsentation reicht von einer Radikulitis
spinaler Nerven mit lymphomonozytärer Meningitis (Garin-Bujadoux-Bannwarth) oder isolierten Hirnnervenparesen bis zu der sehr seltenen Enze­
phalomyelitis. Eine leitliniengerechte Antibiotikatherapie führt zu einer effektiven Erregerelimination. Das Wiederauftreten von Symptomen einer akuten
Borrelieninfektion nach einer vorherigen adäquat antibiotisch behandelten
Episode ist in der Regel durch eine Reinfektion bedingt. Nur ein geringer Teil
antibiotisch behandelter Patienten weist persistierende Residuen auf. Hingegen ist bei Patienten, die aufgrund unspezifischer Beschwerden befürchten an
einer Borreliose erkrankt zu sein, eine ausführliche Differentialdiagnostik von
vorrangiger Bedeutung.
PD Dr.
Annette Spreer
PD Dr. med. Annette Spreer ist Oberärztin der Klinik für
­Neurologie der Universitätsmedizin Göttingen, Schrift­
führerin der Deutschen Gesellschaft für Liquordiagnostik
und ­Klinische Neurochemie (DGLN) und Sprecherin des
­ ründung befindlichen Klinischen Netzwerkes Neuro­
in G
borreliose (Kooperation NRZ für Borrelien, München-Oberschleißheim und RKI, Berlin). Ihre neuroinfektiologische
Forschung u.a. zur Neuroborreliose wurde durch ein
H
­ eidenreich-von-Siebold-Habilitationsstipendium, die
­Else-Kröner-Fresenius-Stiftung und das RKI / Bundes­
ministerium für Gesundheit gefördert.
[email protected]
16
Neurotoxische Effekte von überlangkettigen Fettsäuren Implikationen für die Diagnostik der Adrenoleukodystrophie
Die Adrenoleukodystrophie ist eine unheilbare neurodegenerative Krankheit, die mit einer stark erhöhten Plasmakonzentration von überlangkettigen
Fettsäuren (VLCFA) einhergeht. Vermutlich schädigen VLCFA das zentrale
Nervensystem, wobei der pathophysiologische Mechanismus weitgehend
unverstanden ist. Wir konnten zeigen, dass die drei Fettsäuren C22:0, C24:0
und C26:0 in ähnlicher Weise kurz- und langfristige Effekte auf Neurone, Astrozyten und Oligodendrozyten ausüben. Kurzfristig führten VLCFA zu einem
erheblichen Konzentrationsanstieg intrazellulären Kalziums mit möglicher
Beteiligung des Fettsäurerezeptors GPR 40. Aufgrund der gestörten Kalziumhomeostase wurden Mitochondrien geschädigt, was eine Verringerung des
mitochondrialen Potentials bewirkte. Diese mitochondriale Depotentierung
wurde auch nach Langzeitapplikation der VLCFA beobachtet und zeigte eine
persistente mitochondriale Dysfunktion an, welche die betroffenen Zellen wahrscheinlich in eine energetische Depression und letzten Endes in den Untergang trieb. Unsere Ergebnisse unterstützen die diagnostische Bedeutung der
VLCFA, da sie an der zentralnervösen Schädigung direkt beteiligt sein können.
Dr.
Raik Rönicke
Raik Rönicke ist Bereichsleiter im Institut für Klinische
­Chemie und Pathobiochemie des Universitätsklinikums
­Magdeburg. Nach dem Studium der Neurobiologie forschte
er zur neuronalen Plastizität an der University of Bristol.
­Darauf folgte die Promotion am Leibniz-Institut für Neuro­
biologie und Post-Doc am deutschen Zentrum für Neuro­
degenerative Erkrankungen zu Fragen der Alzheimer-­
induzierten neuronalen Dysfunktion.
[email protected]
17
Neuro-degenerative Erkrankungen
Neuro-degenerative Erkrankungen
Update Neuroborreliose – Neues und Bewährtes
Die Leukozytenadhäsion ist ein wesentlicher Prozess der Immunantwort.
­Leukozyten durchlaufen verschiedene Stadien von adhäsiven Interaktionen mit
dem Endothel einschließlich des Leukozyten-Rollings, der Chemokin-vermittelten Aktivierung, der Integrin-abhängigen Bindung und der transendothelialen
Migration. Integrine der beta2-Familie, inklusive LFA-1 und Mac-1, spielen eine
wichtige Rolle in Adhäsion und Transmigration. Kürzlich identifizierten wir den
ersten endogenen Inhibitor der Leukozytenadhäsionskaskade, Developemental endothelial locus-1 (Del-1), welcher sowohl die beta2-Integrin abhängige
Adhäsion von Leukozyten an Endothelzellen (Choi et al., Science 2008; Mitroulis et al., Thrombosis Haemostasis, 2014) als auch die IL-17-abhängige Inflammation (Eskan et al., Nat Immunol 2012) hemmt. Darüber hinaus konnten
wir kürzlich zeigen, dass Del-1 die Neuroimflammation und Demyelinisierung
im Verlauf der experimentellen autoimmunen Enzephalomyelitis (Mausmodell
der Multiplen Sklerose) inhibiert. Dies soll in der vorliegendem Präsentation
diskutiert werden.
Prof. Dr.
Triantafyllos
Chavakis
Prof. Dr. Triantafyllos Chavakis ist W3-Professor und Leiter
der Abteilung für Klinische Pathobiochemie der Technischen
Universität Dresden. Nach Promotion und wissenschaftlicher Tätigkeit an den Universitäten Gießen und Heidelberg
folgte er einem Ruf als Principal Investigator und Leiter der
Sektion Inflammation Biology im Experimental Immunology
Branch des National Cancer Institute, NIH, in Bethesda, MD,
USA. 04/2010-02/2014 war er W2-Professor und Leiter des
Bereichs Vaskuläre Inflammation, Diabetes und Niere an der
Medizinischen Klinik III der Technischen Universität Dresden.
[email protected]
18
Pharmakodynamisches Monitoring der NFAT-abhängigen Genexpression nach Einnahme von Calcineurininhibitoren in der Transplantationsnachsorge
Die Langzeitprognose transplantierter Patienten wird entscheidend von einer
optimalen immunsuppressiven Therapie geprägt. Das Risiko für Komplikationen der Immunsuppression kann in der Regel weder aus der Dosierung noch
aus der ansonsten routinemäßig durchgeführten Bestimmung des Medikamenten-Spiegels im Blut abgeleitet werden. Uns ist es gelungen, einen pharmokodynamischen Test zu entwickeln, mit dem sich der funktionelle Grad der
Immunsuppression individuell bestimmen lässt. Dafür haben wir eine gezielte
Modellierung des gehemmten Calcineurin Signalübertragungswegs ex vivo mit
einer quantitativen Expressions-analyse von ausgewählten zentralen Genen
der Immunantwort kombiniert. Mit diesem Test ergibt sich erstmalig die Möglichkeit die Dosierung von Calcineurininhibitoren, unter Berücksichtigung des
funktionellen Grad der Immunsuppression individuell einzustellen. Patienten
mit erhöhtem Risiko für Infektionen und Tumore können rechtzeitig identifiziert
werden. Die Dosierung der Medikamente kann bei diesen Patienten rational
reduziert werden, ohne das transplantierte Organ zu gefährden. Mit dieser
neuen Methode wird ein signifikanter Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität und der Langzeitprognose transplantierter Patienten geleistet.
PD Dr.
Thomas Giese
Thomas Giese ist seit 1997 Laborleiter am Institut für Immunologie des Universitätsklinikums Heidelberg und arbeitet auf den
Gebieten der Transplantation, immunvermittelter entzündlicher
Erkrankungen, Immundefekten und Tumorerkrankungen. Nach
Abschluss der Promotion war er von 1990-1997 Visiting Associate am National Cancer Institut in Bethesda, USA.
Derzeitige Forschungsschwerpunkte sind:
• Pharmakodynamisches Monitoring der NFAT-abhängigen
Genexpression nach Einnahme von Calcineurininhibitoren in
der Transplantationsnachsorge.
• Immunmodulierende Wirkung von intravenösen Immunglobulinen (IVIg) und individuelle Vorhersage des Ansprechens auf
diese Therapie bei Patienten mit multipler Sklerose
• Diagnostische Anwendung der multispektralen Durchfluss­
zytometrie bei PID, Transplantationsmonitoring und IMID
• Konzept des „Immunotyps“
[email protected]
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Periinterventionelle Labormedizin
Neuro-degenerative Erkrankungen
Del-1, ein endogener Inhibitor von Gefäßentzündung,
hemmt Neuroinflammation
Perioperatives Gerinnnungsmanagement mittels ROTEM
Extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) ist eine sich rasant weiterentwickelnde Technologie zur temporären Lungen- und/oder Kreislaufunterstützung. ECMO kann als überbrückende Maßnahme bis zur Spontanerholung
bzw. bis zur Transplantation angewandt werden. Angesichts des nicht unerheblichen Komplikationspotentials (Thrombenbildung in den extrakorporalen
Linien oder im Pumpenkopf, intrakranielle Blutungen, disseminierte intravasale
Gerinnung, Hyperfibrinolyse, Bakteriämie, Beinischämie, u.a.) sind die Bemühungen groß, solche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen. ECMO-Zentren
sollten daher über eine laborchemische, hämostaseologische und transfusionsmedizinische Infrastruktur verfügen, die eine sichere ECMO-Anwendung
erst ermöglicht. In der überwiegenden Mehrzahl der Patienten werden eine
Blutgruppenserologie, ein laborchemisches Routine-Panel, Blutgasanalyse,
Blutbild, Thromboplastinzeit, aktivierte partielle Thromboplastinzeit, Activated
Clotting Time, Antithrombin, Fibrinogen und D-Dimere für die Indikationsstellung sowie das Monitoring der Antikoagulation ausreichend sein. Mit der
Thrombelastographie steht ein Point-of-Care-Verfahren zur Verfügung, das
möglicherweise zusätzliche Sicherheit beim frühzeitigen Erkennen einiger
Komplikationen bietet. Der Erfolg der modernen kardiopulmonalen extrakorporalen Unterstützungssysteme basiert damit ganz wesentlich auf der Verfügbarkeit einer spezialisierten Labormedizin.
Die periinterventionelle Gerinnungsdiagnostik stellt hohen Ansprüche an die
Verfügbarkeit und Aussagekraft von Labormethoden. Die Thrombelastographie
bringt verschiedene Eigenschaften wie patientennahe Verfügbarkeit, Voll­
blutmethode und ganzheitliche Aussagekraft zusammen. Über die praktische
Nutzbarkeit im Vergleich zu etablierten Labormethoden wird immer wieder
kontrovers diskutiert. Es werden Probleme bei der Standardisierung, dem
Qualitätsmanagment und der Entwicklung von Algorithmen für den Einsatz
dieser Methode genannt. Andererseits können die Anwender von der schnellen
Ergebnisverfügbarkeit profitieren, die Visualisierung des Gerinnungsprozesses und der direkte Kontakt zur Methode verbessern das Verständnis für die
­komplexen Gerinnungsprozesse.
Welche Situationen können von einem Einsatz profitieren, welche Risiken bestehen? Gibt es Empfehlungen der Fachgesellschaften? Welches Vorgehen ist
wirtschaftlich effizient? Wie kann der Erfolg evaluiert werden?
Ingo Kutschka ist Professor und Direktor der Klinik für Herzund Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Magdeburg. Er
wurde über die Rekonstruktion von ischämischem Myokard
durch Kardiomyoblastentransplantate habilitiert und forscht
in den Bereichen kardiales Tissue Engineering und miniaturisierte extrakorporale Zirkulation. 2014 erwarb er einen
Master of Business Administration.
[email protected]
Tim Drogies ist Laborarzt und Hämostaseologe. Er betreut seit
Jahren hämostaseologische Patienten in einer interdisziplinär
geführten Gerinnungsambulanz und ist als Funktionsoberarzt im Institut für Laboratoriumsmedizin des Universitäts­
klinikums Leipzig unter anderem für die hämostaseologische
­Diagnostik verantwortlich. In Lehre und Forschung beschäftigt er sich neben hämatologischen Themen vor allem mit
primärer Hämostase bei akutem Koronarsyndrom.
[email protected]
Dr.
Tim Drogies
Prof. Dr.
Ingo Kutschka
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21
Periinterventionelle Labormedizin
Periinterventionelle Labormedizin
Labordiagnostik bei extrakorporaler Membranoxygenierung
Die Bedeutung der Laboratoriumsmedizin im klinischen Management maligner
Erkrankungen war bisher begrenzt. Dies ändert sich derzeit aber durch neue
diagnostische Ansätze. Insbesondere bedeutsam sind Nukleinsäuren, die von
Tumorzellen in die Zirkulation übertreten und aus dem peripheren Blut isoliert
werden können. Neue Methoden wie „Next Generation Sequencing“ (NGS)
belegen die Akkumulation molekularer Veränderungen in einer Vielzahl von
Genen während Tumorprogress und Metastasierung, für die es zunehmend
innovative Therapieregime gibt. Die steigende Komplexität molekularer Defektmuster macht die Einzelgen-Analytik aufwendig, ist aufgrund hoher analytischer Sensitivität von Verfahren wie z.B. BEAMing (digitale PCR gekoppelt
mit ASO-hybridisierung) derzeit aber Standard zur empfindlichen Detektion von
Tumormutationen im Plasma. Demgegenüber erfordert der sichere Nachweis
durch NGS wenigstens 1-2% der zirkulierenden DNA aus dem Tumor. Neueste
Arbeiten legen unter Verwendung weiter verbesserter Techniken nahe, dass
eine Multiplex-Diagnostik durch NGS zukünftig die umfassende empfindliche
T
­ umor-Charakterisierung aus dem Blut (liquid profiling) ermöglichen sollte.
Eine damit einhergehende Pathwayanalyse sowie bioinformatische Klassifi­
kation wird die Laboratoriumsmedizin in der Krebsmedizin in die Lage versetzen, die klinische Onkologie mit Empfehlungen bei der Stratifizierung moderner „targeted“ Therapien zu unterstützen.
Prof. Dr.
Michael
Neumaier
Michael Neumaier ist Universitätsprofessor an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg und
Studiendekan seiner Fakultät. Er ist Direktor des Instituts für
Klinische Chemie am Universitätsklinikum Mannheim. Nach
Promotion ging er 1986 mit einem DFG-Stipendium an das
City-of-Hope National Cancer Center nach Kalifornien, wo
er die Gene mehrerer Mitglieder der CEA-Genfamilie sowie
einige gegen diese gerichtete Antikörper klonierte und nach
genetic engineering exprimierte. Heute interessiert er sich
für molekulare Mechanismen der Tumorentstehung, neue
Methoden der Tumordiagnostik sowie präanalytische Einflussfaktoren auf die Biomolekülqualität in klinischem Probenmaterial. Er ist derzeit Präsident der Deutschen Gesellschaft
für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin.
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Was sich der Kliniker periinterventionell vom Labormediziner
wünscht
DER Kliniker? Der Operateur möchte sicher sein, seinen Patienten operie­
ren zu können, der Internist, dass der Patient gut vorbereitet und trotz ­seiner
Vorerkrankungen den Eingriff gut übersteht und der Anästhesist, dass er
nach dem Eingriff einen stabilen und schmerzfreien Patienten abgeben
kann. Ausgewählte und von den Fachgesellschaften gemeinsam empfohlene
Laboruntersuchungen sollen helfen, diese Ziele mit möglichst wenigen
Einzeluntersuchungen schon im Vorfeld zu unterstützen. Perriinterventionelle
„Schrotschuss-Diagnostik“ hingegen trägt nicht zur Verbesserung der Patientensicherheit bei. Während des Eingriffs braucht der Kliniker schnelle und
therapieorientierte Antworten von seinen labormedizinisch tätigen Kollegen.
Jetzt und sofort; häufig an den normalen Bearbeitungswegen vorbei, zuverlässig bestimmt und direkt weitergegeben, therapieorientiert und unmiss­
verständlich übermittelt – aus dem Zentrallabor oder als point-of-care-­
Untersuchung.
Uwe Ebmeyer ist stellvertretender Direktor der Klinik für
Anästhesiologie und Intensivtherapie des Universitätsklinikums Magdeburg. Nach Promotion und Post-doc zu Fragen
der kardio-pulmonalen Wiederbelebung am International
Resuscitation Research Center der University of Pittsburgh
arbeitete er an verschiedenen notfallmedizinischen Themen.
[email protected]
PD Dr.
Uwe Ebmeyer
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Periinterventionelle Labormedizin
Periinterventionelle Labormedizin
NGS zumTumorstaging
Vom Biomarker zur Therapie: sFlt-1 bei der Präeklampsie
Aktuell werden mehr als 80.000 dokumentierte Behandlungen im Rahmen der
künstlichen Befruchtung in Deutschland durchgeführt.
Bei den Maßnahmen der assistierten Reproduktionstechniken (ART) sind obligate vorgeschriebene und individuelle Laborleistungen zu berücksichtigen. Zu
den vorgeschriebenen diagnostischen Maßnahmen gehören der Röteln-Titer
bei der Frau sowie Anti-HIV-1,2, HbSAg, Anti HBc, Anti-HCV-Ab vor jeder
Keimzellgewinnung bei beiden Partnern. Die individuellen Laborparameter
umfassen die Spermaanalyse, den Nachweis der ausreichenden Ovarialreserve, der intaktiven Schilddrüsenfunktion und der Normoprolaktinämie.
Bezüglich der Spermiogramme sind die Kriterien der WHO 2010 zur Beurteilung der Spermaparameter zu beachten. Allerdings sind die konsensusbasierten Referenzwerte der WHO 1999–Nomenklatur zur Ableitung differenzierter
Maßnahmen in der ART besser geeignet. Zur Beurteilung der Ovarialreserve
hat sich die AMH-Bestimmung etabliert. Im Besonderen ist die AMH-Bestimmung geeignet, „low“ und „high response“ der Stimulation zu erkennen. Die
Identifikation des PCO-Syndroms und der prämaturen Ovarialinsuffizienz ist
ebenfalls mittels AMH-Bestimmung sinnvoll. Die Bestimmung von TSH und
Prolaktin komplementieren die individuellen Laborparameter, die prätherapeutisch vorliegen sollten. Der ART-Behandlungserfolg wird anhand der
ß-HCG-Bestimmung geführt.
Die Präeklampsie zählt zu den weltweit wichtigsten Ursachen perinataler
Morbidität und Mortalität. Durch das Fehlen einer kausalen Therapieoption ist
die vorzeitige Entbindung jedoch noch immer die einzig verfügbare Interventionsmöglichkeit. Die Folge ist eine iatrogene Frühgeburtlichkeit mit all ihren
Konsequenzen. Eine exakte und frühzeitige Diagnosestellung ist demzufolge
für Mutter und Kind von enormer Bedeutung. Im klinischen Arbeitsalltag stellen
Leitsymptome wie Hypertonie und Proteinurie weiterhin den Goldstandard der
Diagnostik einer Präeklampsie dar. Dennoch ist eine sichere Diagnose in der klinischen Routine schwierig. Mit der Neuentdeckung eines wichtigen pathogenen
Faktors im Jahr 2002 gelang einer Bostoner Arbeitsgruppe jedoch ein spektakulärer Durchbruch auf diesem Gebiet. Das stark antiangiogen wirkende Protein
sFlt-1 (soluble Fms-like tyrosine kinase 1) entfaltet seine Wirkung, indem es
angiogene Faktoren wie PlGF und VEGF bindet und inhibiert. Signifikant erhöhte Konzentrationen von sFlt-1 sind bereits 5-6 Wochen vor dem Auftreten erster
klinischer Symptome bei schwangeren Patientinnen mit Präeklampsie im mütterlichen Blut messbar. Dies warf unweigerlich die Frage nach einem verwertbaren Biomarker hinsichtlich der Früherkennung und Vorhersage der Erkrankung
auf. Inzwischen gelang die Umsetzung einer solchen Diagnostik von der Forschung in die Praxis. Seit 2009 können Geburtsmediziner angio- und antiangiogene Faktoren im klinischen Alltag messen. Mit Elecsys® PIGF und Elecsys®
sFlt-1 stehen zwei klinisch validierte, automatisierte Tests für das Routinelabor
zur Verfügung und bietet damit völlig neue diagnostische Möglichkeiten.
Jürgen Kleinstein ist Professor und Direktor der Universitätsklinik für Reproduktionsmedizin und Gynäkologische Endokrinologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
Gleichzeitig ist er Honorarprofessor der Universität de La
Frontera Temuco, Chile. Seine klinischen Aktivitäten haben
die Herstellung der Intaktheit des inneren Genitales zum Ziel.
Wissenschaftliche Fragestellungen beschäftigen sich mit der
Stimulationsverbesserung von Eizellen und der Optimierung
der Implantation von Embryonen.
[email protected]
Anne Gottschlich studierte Humanmedizin an der Universität
Leipzig. 2011 promovierte sie zum Thema: Angiogene Faktoren zur Risikostratifizierung bei hypertensiven Schwangerschaftskomplikationen. Seit August 2008 ist sie Assistenzärztin in der Facharztweiterbildung Gynäkologie und Geburtshilfe
an der Universitätsfrauenklinik in Leipzig.
[email protected]
Prof. Dr.
Jürgen
Kleinstein
24
Dr.
Anne Gottschlich
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Labormedizinische Aspekte der Reproduktionsmedizin
Labormedizinische Aspekte der Reproduktionsmedizin
Anforderungen der Reproduktionsmedizin an die Labormedizin
Unfruchtbarkeit und das wiederholte Auftreten von Fehlgeburten können
die Folge von deregulierten mütterlichen Immunantworten gegenüber den
fremden väterlichen Antigenen des Föten sein. Während einer normal verlaufenden Schwangerschaft produziert das fötale Gewebe zu seinem Schutz
verschiedene Faktoren, die die mütterlichen Immunantworten aktiv regulieren.
Einer dieser Faktoren ist das von Plazentazellen in großen Mengen gebildete
Hormon humanes Choriongonadotropin (hCG). Unsere Arbeitsgruppe konnte
eindrucksvoll zeigen, wie hCG durch die Modulation von B- und T-Zellen den
Schwangerschaftsausgang beeinflussen kann. So fördern hohe hCG-Spiegel
zu Beginn der Schwangerschaft die Entstehung von schwangerschaftsschützenden regulatorischen B- und T-Zellen. Dagegen scheint ein pathologisch
erhöhter hCG-Spiegel zum Ende der Schwangerschaft die Anzahl einer B-Zellsubpopulation zu steigern, welche mit dem Auftreten der Schwangerschaftskomplikation Präeklampsie assoziiert werden konnte. Da hCG bereits bei Paaren, die sich einer künstlichen Befruchtung unterziehen, zum Einsatz kommt,
ist es von besonderem Interesse die immunmodulierenden Eigenschaften
dieses Hormons noch besser zu verstehen.
Dr.
Anne
Schumacher
Anne Schumacher ist eine junge Nachwuchsgruppenleiterin
in der Abteilung Experimentelle Gynäkologie und Geburtshilfe der Otto-von-Guericke Universität, welche von Frau Prof.
Ana Zenclussen geleitet wird. Die Abteilung beschäftigt sich
mit immunologischen Fragestellungen in der Schwangerschaft und ist besonders an der Aufklärung von Schwangerschaftskomplikationen interessiert. Frau Schumacher befasst
sich in diesem Rahmen vorrangig mit der hormonellen Steuerung von Immunantworten.
[email protected]
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Bedeutung und Stellenwert des Anti-Müller-Hormons
Das Anti-Müller-Hormon (AMH) gehört zu den Wachstumsfaktoren der
­TGFß-Familie. Während es in der männlichen Embryonalentwicklung für die
Rückbildung der Müllerschen-Gänge notwendig ist, spielt es bei Frauen eine
zentrale Rolle in der Follikelrekrutierung und -selektion. Das AMH gilt derzeit
als bester Serummarker für die Einschätzung der ovariellen Reserve und
hat einen festen Stellenwert in der Reproduktionsmedizin erlangt. In diesem
Zusammenhang werden klinische Anwendungen der AMH-Bestimmung, Ergebnisse aktueller Studien sowie neueste Entwicklungen in der Diagnostik des
AMH vorgestellt.
Dr.
Juliane
Hoffmann
Juliane Hoffmann ist Diplom-Biochemikerin und seit 1996 an
der medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg beschäftigt. Dort promovierte sie an der
Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie
über ­frühe molekulare Veränderungen in der Pathogenese
des Magenkarzinoms. Seit 2008 ist sie Bereichsleiterin im
Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie (IKCP).
Sie leitet das Qualitätsmanagement des IKCP und ist in das
Forschungsprojekt „Charakterisierung von Mechanismen
plazentarer Dysfunktion“ involviert.
[email protected]
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Labormedizinische Aspekte der Reproduktionsmedizin
Labormedizinische Aspekte der Reproduktionsmedizin
Wie überlebt der Fötus in der Gebärmutter? Neue Erkenntnisse
zur hormonellen Steuerung von adaptiven Immunantworten in der
Schwangerschaft
Das Management von Patientinnen mit Thromboserisiko oder Thrombose in
der Schwangerschaft setzt eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von
Geburtshelfern, Hämostaseologen und Laborärzten voraus. Anhand von Fallbeispielen wird exemplarisch gezeigt, welche diagnostischen und therapeutischen Strategien angewendet werden sollten.
Mathematische Optimierung für Decision Support und Training in
der Klinischen Praxis
Ärzte treffen täglich viele wichtige Entscheidungen. Ein Beispiel sind scheduling und Dosierung von Chemotherapien. Ein zweites Beispiel ist die Unterscheidung zwischen Vorhofflimmern und atypischem Vorhofflattern, basierend
auf EKG Daten. Diese komplexen Entscheidungen werden typischerweise
basierend auf Expertenwissen getroffen, das auf subjektiven und manchmal
unbewussten Erfahrungen des Arztes beruht. Solches Expertenwissen ist nicht
einfach übertragbar und in manchen ländlichen Gegenden nicht verfügbar.
Dem steht eine zunehmende Ansammlung von Bild-, Labor- und sonstigen
Daten entgegen, die noch nicht systematisch in die Entscheidungsfindung
integriert sind.
Immer mehr klinische Entscheidungsprobleme werden durch mathematische
Ausdrücke modelliert. Ich schlage vor, einen systematischen Ansatz zu verfolgen, der Entscheidungsfindung unterstützt und auch in der Ausbildung von
­Medizinern genutzt werden kann. Die automatische Kalibrierung der mathematischen Modelle hinsichtlich der verfügbaren patientenspezifischen Daten
ebnet dabei den Weg zu einer personalisierten Medizin.
Sebastian Sager ist Professor für Optimierung an der
­Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Er promovierte
und habilitierte in der Mathematik an der Universität Heidelberg. Zu seinen Forschungsinteressen gehören Algorithmen
um allgemeine Optimierungsprobleme zu lösen, und Anwendung auf Entscheidungsprobleme in der Medizin im speziellen.
[email protected]
Dirk Peetz ist Chefarzt des Instituts für Labormedizin am
HELIOS Klinikum Berlin-Buch. Nach Promotion an der Freien Universität Berlin arbeitete er von 1996 bis 2010 an der
Universitätsmedizin Mainz, wo er auch habilitierte und eine
außerplanmäßige Professur innehat. Zu den Spezialgebieten
von Professor Peetz gehören die Hämostaseologie und kardiovaskuläre Fragestellungen.
[email protected]
Prof. Dr.
Sebastian
Sager
Prof. Dr.
Dirk Peetz
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Systemdiagnostik
Labormedizinische Aspekte der Reproduktionsmedizin
Thrombophilie in der Schwangerschaft
Humangenetische Tests - jederzeit und überall?
Wichtige Methodenwerkzeuge moderner interdisziplinärer Forschung, insbesondere in der Systembiologie, sind mathematische Modellierungsansätze­zur
qualitativen oder quantitativen Analyse der Systemdynamik, die zu mechanistischer Aufklärung, modellbasierter Prädiktion oder sogar gezielter Modifikation
und Optimierung biomedizinischer Prozesse beitragen können. Mathematische
Modellierung muss in enger Verknüpfung zu experimentellen Untersuchungen
stehen. Bevor ein geeignetes mathematisches Modell identifiziert ist, stehen
bei systembiologischen Fragestellungen häufig verschiedenen Modellhypothesen im Raum, welche auf vorher akkumulierten experimentellen Daten
und mechanistischen Analysen beruhen. Im Vortrag wird an einem einfachen
Modellsystem aufgezeigt, wie mathematische Optimierungsalgorithmen zur
optimalen Planung von Exprimenten mit dem Ziel der Diskriminierung der­
artiger Modellhypothesen, d.h. systematischen Falsifikation, eingesetzt werden können. In diesem Sinne kann das systematische Wechselspiel Modell-­
Experiment zu wertvollen Einsichten führen.
Die molekulargenetische Diagnostik hat in den letzten Jahren eine enorm
dynamische Entwicklung gezeigt. War sie früher nur eine Domäne für den
Nachweis spezifischer Genveränderungen bei einigen seltenen Erkrankungen, so haben die technologischen und wissenschaftlichen Fortschritte zwei
entscheidende Neuerungen mit sich gebracht: Die Erkenntnis über genetische
Grundlagen und Dispositionen auch für viele häufige Merkmale und multifaktorielle Erkrankungen einerseits sowie die Möglichkeit, immer umfassendere
genetische Information in einer einzigen Analyse zu generieren, andererseits.
So wird der spezifische molekulargenetische Test durch zunehmend breitere
Screening-Verfahren abgelöst, und genetische Polymorphismen, die als Dispositionsfaktoren gelten mit zum Teil nur geringer Effektstärke, werden für Diagnostik oder Risikoprädiktion eingesetzt. Dieser Beitrag diskutiert kritisch Chancen, Sinn und Nutzen humangenetischer Tests in verschiedenen Szenarien.
Dirk Lebiedz ist Professor für Wissenschaftliches Rechnen,
Modellierung und technische Simulation am Institut für Numerische Mathematik der Universität Ulm. Nach Studium der
Chemie mit Schwerpunkt Biochemie, Promotion in Physikalischer Chemie zu einem Thema der Oberflächenphysik und
Zweitstudium der Mathematik, jeweils in Münster (Westf.)
habilitierte er sich 2007 am Interdisziplinären Zentrum für
Wissenschaftliches Rechnen der Universität Heidelberg auf
einem Grenzgebiet zwischen Mathematik, Chemie und Bio­
wissenschaften. In Folge war er als Lecturer für Systembiologie und Bioinformatik am Zentrum für Biosystemanalyse der
Universität Freiburg tätig und leitete dort die Arbeitsgruppe
Modellierung und Wissenschaftliches Rechnen, bevor er
2011 einen Ruf an die Universität Ulm annahm. Dort setzt
er seine interdisziplinären Arbeiten an der Grenze zwischen
Mathematik und Naturwissenschaften fort.
Martin Zenker ist Professor für Humangenetik und Direktor des Instituts für Humangenetik am Universitätsklinikum
Magdeburg. Nach Facharztausbildung und Beginn der wissenschaftlichen Laufbahn in der Pädiatrie am Universitätsklinikum Erlangen arbeitet er seit 2001 in der Humangenetik
auf dem Gebiet der genetischen Grundlagen angeborener
Fehlbildungen und Behinderungen. Nach der Habilitation im
Fach Humangenetik im Jahr 2006 zu genetischen Formen
des kongenitalen nephrotischen Syndroms folgte er 2009
einem Ruf an die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
Zu den vielfältigen wissenschaftlichen Schwerpunkten gehören Erkrankungen des RAS-MAPKinase-Signalwegs, Genetik
der mentalen Retardierung, letale Fehlbildungssyndrome und
genetisch bedingte Erkrankungen des Pankreas.
[email protected]
Prof. Dr.
Dirk Lebiedz
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Prof.
Martin Zenker
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Labordiagnostik over the counter
Systemdiagnostik
Optimale Planung von Experimenten und Modelldiskriminierung
Labordiagnostik over the counter
Lab-on-Chipsysteme – Segen oder Fluch?
Lab-on-a-Chip beschreibt miniaturisierte, meist mikrofluidische Systeme, die
es ermöglichen, verschiedenste chemische und biologische Prozesse auf
kleinstem Raum und mit extrem geringen Reaktionsvolumina ablaufen zu
lassen. Das Spektrum reicht von analytischen zu synthetischen Ansätzen,
die möglichen Anwendungen von der Grundlagenforschung bis zur medizinischen Anwendung. Viele Entwickler träumen von einer miniaturisierten,
patienten­nahen Labordiagnostik, die nicht nur die Labormedizin sondern die
gesamte Medizin revolutionieren könnte. Neben der reinen Miniaturisierung
bekannter Methoden können mit mikrofluidischen Systemen aber auch analytische Probleme gelöst werden, die konventionellen Methoden nicht oder nur
eingeschränkt zugänglich sind. Der aktuelle Stand dieser Entwicklung und die
­Chancen und Risiken für die Labormedizin werden dargestellt und diskutiert.
XIX LIPID MEETING LEIPZIG
Leipzig, Germany | December 10– 12, 2015
Foto: Pressestelle der Uni Leipzig/Randy Kühn
MAIN TOPICS:
•Novel strategies in lipid lowering and treatment of cardiovascular disease
•Epidemiology of lipid-mediated disease: risk factors, prevention
and novel biomarkers
•Genetic regulation of lipid metabolism and atherosclerosis
•Mechanisms and modifiers of atherosclerosis
•Adipose tissue and lipid biology
Prof. Dr.
Karl J. Lackner
Dr. Karl J. Lackner studierte Medizin in Heidelberg, wo er
1982 promovierte. Nach einem Forschungsaufenthalt am
NIH in Bethesda, Maryland, USA begann er 1985 seine
Facharztausbildung am Universitätsklinikum Heidelberg,
die er 1991 mit Anerkennung als Internist und Kardiologe
abschloss. Er wechselte 1991 als leitender Oberarzt an das
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin der
Universität Regensburg, wo er sich 1994 habilitierte und
1995 die Anerkennung als Facharzt für Laboratoriums­
medizin erhielt. Seit 2001 ist er Direktor des Instituts für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin der Universitäts­
medizin Mainz.
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•Lipids, obesity and metabolic syndrome
•Novel insights into the regulation of lipid and lipoprotein metabolism
DEADLINE FOR ABSTRACT SUBMISSION: September 28, 2015
SCIENTIFIC ORGANIZERS
Prof. Dr. Joachim Thiery
Prof. Dr. Ralph Burkhardt
Prof. Dr. Uta Ceglarek
Institute of Laboratory Medicine,
Clinical Chemistry and Molecular
Diagnostics
University Hospital Leipzig
Liebigstraße 27
04103 Leipzig
www.lipidmeeting.de
VENUE
BIO CITY LEIPZIG
Deutscher Platz 5a
04103 Leipzig
Germany
Internet: www.bio-city-leipzig.de
CONFERENCE OFFICE
event lab. GmbH
Internet: www.eventlab.org
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Öffentlicher Vortrag – Was uns das Blut verrät! – Stellenwert der
Labormedizin in der klinischen Diagnostik
Am Samstag, dem 18. April ab 10 Uhr findet im Volksbankhörsaal (HS2),
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, ein öffentlicher Vortrag zum Thema
Name: Philipp G.
Beruf: Laborleiter
Berufung: Pionier
Was uns das Blut verrät! - Stellenwert der Labormedizin in der klinischen
Diagnostik
Name: XN-3000 DI
Beruf: Hämatologielösung nach Maß
Berufung: Wegbereiter
statt.
Ziel der Veranstaltung ist es, interessierten Personen die Bedeutung der
Labordiagnostik für die medizinische Versorgung darzustellen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Labordiagnostik, also die Untersuchung von
Blutproben im Labor, hat eine zentrale Bedeutung für das Erkennen von Erkrankungen und die Überwachung von Therapien. Anhand einer spannenden
Krankengeschichte eines Patienten wird den Hörern die Bedeutung der Labordiagnostik beispielhaft erklärt. Lassen Sie sich mitnehmen auf eine Reise
in das klinische Labor und erleben Sie die Herausforderungen des labordiagnostischen Alltags! Mittels Televoting und Fragestunde werden die Referenten
um Herrn Prof. Isermann aus dem Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie des Universitätsklinikums Magdeburg eine interaktive Veranstaltung
präsentieren.
Adresse
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Fakultät für Wirtschaftswissenschaft
Gebäude 22
Volksbankhörsaal (HS 2)
Universitätsplatz 2
39106 Magdeburg
Die Teilnahme ist kostenfrei.
XN-3000 DI / XN-9000 DI
Digital Imaging – nahtlos verbunden
Die weltweit erste Hämatologie-Konfiguration mit komplett integrierter Bildanalyse. Automation
von der Zellzählung bis zur morphologischen Beurteilung – wegweisend für die Routine-Hämatologie.
ALLES GEBEN. JEDEN TAG.
34
35
www.sysmex.de/xn
Manche nennen es Zukunft.
Wir nennen es Alltag.
cobas modular platform.
Sie müssen flexibel sein. Wir liefern Ihnen die Möglichkeit dazu:
cobas modular platform.
• Die optimale Lösung für vernetztes Arbeiten
• Hoch flexibles, modulares Konzept
• Außergewöhnliche Parameter-Vielfalt
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COBAS und LIFE NEEDS ANSWERS
sind Marken von Roche.
© 2014 Roche Diagnostics.
Alle Rechte vorbehalten.
Roche Diagnostics Deutschland GmbH
Sandhofer Straße 116
68305 Mannheim
36
www.roche.de