Sie spielen mit dem Mythos Morgarten

Datum: 29.04.2015
Neue Luzerner Zeitung AG
6304 Zug
041/ 725 44 11
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Medienart: Print
Medientyp: Tages- und Wochenpresse
Auflage: 43'242
Erscheinungsweise: wöchentlich
Themen-Nr.: 853.001
Abo-Nr.: 1096175
Seite: 9
Fläche: 94'633 mm²
Morgarten
Sie spielen mit dem Mythos Morgarten
Noch sind die Proben in ihren Anfängen. Die Zugerin Franziska Bachmann
Pfister (links), Luzia Gisler und Julia Müller üben die ersten Szenen.
Nadine Schrick
Die Vorbereitungen für
das Theaterspektakel
zum 700. Jubiläum der
Morgartenschlacht sind
in vollem Gange. Unter
den Schauspielern sind
mal.
werden können. Die Premie-
Alles steht noch ganz in den
Anfängen. «Zurzeit geht es darum, die richtige Emotionalität
der Figuren zu finden», erklärt
Regisseurin Annette Windlin.
Geprobt wird momentan noch
ohne Requisiten oder Kostüme.
Nach dem Aufwärmen repetie50 Zuger.
ren die Schauspieler die Szene,
«Ich war begeistert von dem indem sie durch den Raum geProjekt, weil es sich direkt vor hend ihren Text sprechen. Dameiner Haustür abspielt», er- nach geht es bereits ohne Hilfe
zählt Schauspielerin Franziska
Bachmann Pfister, die sich mit Vorverkauf gestartet
ihren Kollegen zur Probe getroffen hat. Noch müssen die
Laiendarsteller des Theater- Der Vorverkauf zum Musik-
spektakels «Morgarten - der
und Theaterspektakel «Mor-
Streit geht weiter» aber mit den garten - ein neues Lied» ist
Klassenzimmern der päda- seit vergangener Woche ergogischen Hochschule Schwyz öffnet. Angesetzt sind 17
vorlieb nehmen. Erst im Mai Aufführungen, ergänzt durch
geht es auf die grosse Freilicht-
sechs Ersatzdaten, falls we-
bühne beim Morgartendenk- gen ungünstiger Witterung
re findet am Freitag, 7. August, statt. Gespielt wird bis
zum Samstag, 12. September. Angeboten werden Plät-
ze in drei Preiskategorien.
Das Musik- und Freilichttheater wird in der Naturarena
beim
MorgartenDenkmal
gezeigt.
Die
Tribüne ist gedeckt. Pro Vor-
stellung werden zirka 800
Plätze angeboten.
Die Tickets können unter
www.morgartenspektakel.
ch, www.ticketcorner.ch sowie bei der Post, Manor, der
«Neuen Luzerner Zeitung»
unter abopassshop.ch, bei
SBB RailAway, sowie an allen üblichen Vorverkaufsstellen gekauft werden. Weitere Informationen unter
www.morgartenspektakel.ch
Aufführungen nicht gezeigt
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des Scripts direkt in die szeni- ten, werden Bilder des Mythos
sche Darstellung, die von Re- Morgarten heraufbeschwogisseurin Annette Windlin kri- ren.
tisch beobachtet wird. Obwohl
die Akteure alle Laienschauspieler sind, sieht man nach
wenigen Wiederholungen der
Szenen Fortschritte und spürt
eine grosse Professionalität
und viel Engagement.
Ein spannender Wettkampf
zwischen zwei Kantonen
Doch die Umsetzung des
Stücks, welches auf drei Büh-
nen aufgeführt wird, ist gar
nicht so einfach. Denn die
Aufführung besteht aus einer
1315
1315 bis
bis 2015
2015
Rahmenhandlung und verschiedenen Rückblenden in
die Zeit der Schlacht am Morgarten. Im Zentrum des Theaters steht eine aktuelle Hand-
lung. Dabei soll ein neues
Spannende daran ist, eine
Zeitreise im Theaterspiel zu
machen.» Sich zu fragen, wie
das soziale Leben damals
Einheimische Schauspieler für
funktionierte und wie es heute
das grosse Theaterspektakel
ist, fasziniert den Zuger.
Unter den 100 Schauspie- Schauspielkollegin Franziska
lern sind ungefähr die Hälfte Bachmann Pfister aus OberZuger. Die andere Hälfte ägeri hat bereits in einem frükommt grösstenteils aus dem heren Projekt mit Annette
Kanton Schwyz. Einige sind Windlin gearbeitet», erzählt
aber auch als Obwalden, Lu- die 52-Jährige. «Ich spiele
zern oder sogar St. Gallen. Für Claire Hauser, die ebenfalls
Annette Windlin war die Zu- ein Mitglied des Organisager Beteiligung wichtig. «Wir tionskomitees ist. Eine grosse
wollten unbedingt Akteure in Herausforderung wird beunserem Stück, die auch aus stimmt die Freilichtbühne
der Gegend sind», erklärt An- sein. Die Distanzen auf der
nette Windlin. Eine tragende Bühne zu überwinden, wird
Rolle konnte sich die Zugerin kein leichtes Spiel sein, denEva Guhl aus Neuheim ergat- noch freue ich mich auf die betern. «Ich spiele Betty Lanz, vorstehende Arbeit.»
welche die Präsidentin des Organisationskomitees darstellt», Kein historisches Stück sondern
so die dreifache Mutter Eva
Guhl. «Mein Mann hat mich
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«Es ist ein absoluter Full-Time-Job.
Es isch eifach e
grossi Chischte.»
Annette Windlin,
Regisseurin
das Spiel mit einem Mythos
Grund zur Sorge gibt es jedoch nicht. «Momentan verläuft alles nach Plan», bestätigt
Regisseurin Annette Windlin.
«Es ist ein absoluter Full-Time-Job. Es isch eifach e grossi
Chischte», lacht Windlin. Als
die erfolgreiche Regisseurin,
die 2010 den Innerschweizer
Kulturpreis erhielt, für das
Lied für das 700-Jahr-Jubilä- dazu gebracht, hier mitzuspieum der Schlacht am Morgar- len, da ich seit Jahren Theater
ten komponiert werden. Ein spiele und auch schon Regie
Projekt angefragt wurde, war
mit Zuger Kulisse mitzuspietionskomitees beauftragt. Als len, faszinierte mich von Beein Chorleiter aus dem Kan- ginn.»
ton Schwyz davon Wind be- Ebenfalls zum Organisakommt, ist Feuer unter dem tionskomitee gehört der Zuger
Dach. Somit entsteht ein Wettbewerb unter den beiden Darsteller Ivan Hürlimann.
Kantonen. Parallel zu dieser «Neben der Sprechrolle spiele
Story wird in die Zeit vor 700 ich zwei Statistenrollen als
Ausschenkmeister und als
Jahren zurückgeblendet. Mit Habsburger-Soldat», erzählt
Szenen, die sich aus dem Hü- er. «Ich versuche mich in jede
gel entwickeln und in der Rolle hineinzuversetzen und
ganzen Landschaft ausbrei- ihr Leben einzuhauchen. Das
mich dann mit der Thematik
sie zuerst skeptisch. «Ich sagte,
dass ich über eine Schlacht
Chor aus Zug wird mit der geführt habe. In einem Theater kein Theaterprojekt machen
will», lacht Windlin. «Ich habe
Umsetzung des Organisa-
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genauer auseinandergesetzt
und merkte, dass es wenig gesicherte Fakten über die Vorgänge 1315 in Morgarten gibt.
Als
Theatermacher müssen
wir keine geschichtlichen Fragen beantworten, sondern
können mit dem Mythos spielen. Das ist enorm spannend.»
Stück ist trotz langjähriger
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Erfahrung eine Herausforderung
Obwohl Annette Windlin Er-
fahrung mit grossen Theaterstücken hat, sieht sie in diesem
Stück eine grosse Herausforderung. «Das Gelände ist riesig
und viele Leute sind involviert.
Es erfordert eine gute Organisation, dass alles reibungslos
über die Bühne geht», so Windlin. «Wir haben den Anspruch,
dem Publikum eine gute Geschichte zu erzählen und ihm
einen kurzweiligen Theaterabend zu bescheren.»
Hier treffen Vergangenheit und Gegenwart aufeinander. Nicolai Richter aus Obwalden spielt die Hauptrolle Kueni aus
dem Jahr 1315, der auf die Präsidentin des Organisationskomitees Betty Lanz, gespielt von der Zugerin Eva Guhl, aus
dem Jahr 2015 trifft.
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