GRAUBÜNDEN M i ttwo c h , 1 3. M a i 2 0 1 5 «Die Familie hat überlebt, das Dorf ist dem Erdboden gleich» S m) auch einen Gipfelerfolg an einem Achttausender feiern. Seine Frau Monika Bärtschiger Kofler bestritt schon den Everestmarathon. «In all den Jahren sind tiefe Freundschaften entstanden», sagt Mario Kofler. Umso mehr leiden sie heute mit der leidgeprüften Bevölkerung in Nepal mit. «Wir waren vor fünf Jahren zu Besuch in Fulkharka und lernten Shrees Familie und viele Dorfbewohner kennen und ihre herzliche Gastfreundschaft schätzen.» Entsprechend nahe ging ihnen die Nachricht von den Zerstörungen. Schon zweimal fuhr Mario Kofler mit dem Fahrrad von Chur nach Kathmandu. 2010 begleitete ihn auch seine Ehefrau Monika Bärtschiger Kofler. Dabei besuchten sie auch das Bergdorf Fulkharka, die Heimat von Shree Ram Adhikari, der seit fast zehn Jahren Koflers Begleiter und Guide auf allen vom Bündner Nepal-Experten aus Maladers organisierten Trekkings in Indien und Nepal ist. Wenn Mario Kofler in einer Woche ins Bergdorf in der Himalajaregion zurückkehrt, ist dort nichts mehr, wie es einmal war. Persönliche Hilfsaktion gestartet Erdbeben persönlich miterlebt Beim Erdbeben vom 25. April wurde Shrees Heimatdorf von einem Erdbeben der Stärke 7,8 völlig zerstört. «Die Familie hat überlebt, das Dorf ist dem Erdboden gleich», so die Nachricht seines Freundes aus Nepal. Als Mario Kofler gestern mit Shree Kontakt aufnehmen konnte, um die Details der inzwischen angelaufenen Hilfsaktion zu besprechen, bebte die Erde erneut. Mit einer Stärke von 7,3 war der Erdstoss, dessen Epizentrum sich nordöstlich der Hauptstadt Kathmandu befand, ähnlich stark wie beim ersten Beben. «Ich konnte mit Shree telefonieren, die Verbindung war aber so schlecht, dass kaum etwas zu verstehen war», sagte gestern Mario Kofler gegenüber dem BT. Und er weiss, was es bedeutet, wenn die Erde mit solcher Wucht erschüttert wird, befand er sich doch am Tag des ersten Bebens mitten in Kathmandu. Am Ende einer dreiwöchigen Trekkingreise bereitete er sich mit seiner vierköpfigen Gruppe auf den Rückflug in die Schweiz vor. Sie wollten eben zu einem Mittagessen in einem Restaurant, als die Erde bebte. Es wurden die längsten eineinhalb Minuten seines Lebens. Seit zehn Jahren organisiert Mario Kofler Trekkingreisen im Himalaja und durfte am Dhaulagiri (8172 Hart geprüfte Freundschaften: Mario Kofler (r.) und Schree Ram Adhikari vor dem Himalajariesen Dhaulagiri (oben) und mit Sherpa Kasi (u.l.). Sie haben beim Erdbeben ihr Zuhause verloren. (zvg) Nach seiner Rückkehr aus Nepal, geprägt von den persönlichen Erlebnissen und aufgewühlt durch die Bilder der Zerstörung, lancierte Mario Kofler eine persönliche Hilfsaktion. «Unser Ziel ist es, mit unserer Aktion direkt die Familie von Shree und die Bevölkerung von Fulkharka zu unterstützen», betont Mario Kofler. Damit er sicher sein kann, dass die Hilfe direkt den Betroffenen zugute kommt, reist Kofler vor Pfingsten persönlich nach Nepal. «Das bis dann gesammelte Geld soll für Soforthilfe einsetzt werden, für Materialeinkauf für den Wiederaufbau», so der Plan. In einer zweiten Phase soll die Hilfe aus der Schweiz für den Wiederaufbau eines Schulhauses für die etwa 5000 Einwohner der Streusiedlung eingesetzt werden. «Trotz der grossen Zerstörung sind die Bewohner entschlossen, das Dorf wieder aufzubauen, dabei möchten wir einen Beitrag leisten», sagt Kofler entschlossen, denn diesmal ist es nicht der Expeditionsleiter, sondern Shree, der auf Hilfe angewiesen ist. Spenden für Fulkharka Für die Spendenaktion wurde bei der Bank Coop AG, 7002 Chur, ein Konto eröffnet, Die IBAN-Nummer lautet: CH64 0844 0253 1631 7200 4, mit Vermerk «Fulkharka». Das Geld soll zu 100 Prozent den Bewohnern von Fulkharka zugute kommen und wird von Mario Kofler persönlich überbracht. (NW) Lia: Wie viele Rätoromanen gibt es noch? Die letzte Volkszählung der Romanischsprechenden liegt 15 Jahre zurück. Für die Lia Rumantscha sind die alten Zahlen zu ungenau. Aus diesem Grund will sie eine neue Zählung – eine ernst gemeinte Aktion mit einem Augenzwinkern. Der Aufruf sei erstmals an der Spezialaustellung der Lia Rumantscha bei der letztjährigen Higa mittels eines Slogans gemacht worden. «Darin hiess es, dass alle Rätoromanen verpflichtet sind, sich registrieren zu lassen, was einige Besucher irritierte», erklärt David Flepp von der Lia Rumantscha. Aus diesem Grund entschied sich die Lia Rumantscha, eine solche Registrie- rung wirklich durchzuführen. Denn: Wie viele Romanischsprechende es in Graubünden effektiv gibt, ist unklar. «Einige sprechen von 30 000, andere von 60 000. Eine Erhebung zum Medienkonsum kommt sogar zum Schluss, dass es 100 000 Menschen gibt, die romanische Medien konsumieren», so Flepp. Kommenden Freitagnachmittag, dem 15. 5. 15 um 15.15 Uhr, star- tet deshalb eine Volkszählung in der Casa Romontscha in Chur. «Wir spielen da natürlich gerne mit der Symbolik, die Zahl 15 zum Beispiel soll auf die ‘Geburt’ der romanischen Sprache im Jahr 15 vor Christus hinweisen.» Nach dem feierlichen Start der Volkszählung am Freitag – bereits dort können sich die Romanen einschreiben und erhalten dazu eine 5 Dieb und Betrüger muss ins Gefängnis Schon viele Male konnte der Bündner Nepal-Experte Mario Kofler auf die Hilfe seines Freundes Shree zählen. Nach den Erdbeben in der Himalajaregion organisiert der Expeditionsleiter nun selbst Erste Hilfe für das Bergdorf Fulkharka. ▸ ▸N O R B E RT WA S E R B ü n d n e r Ta g b l a tt Urkunde – kann man sich auch via Homepage der Lia registrieren. Drei Jahre lang können sich Romanischsprechende dort einschreiben. Ob es realistisch sei, innert dieser Zeit eine verlässliche Datenmenge zu haben, kann Flepp nicht sagen. «Uns ist es ernst mit dieser Volkszählung. Wir können jedoch nicht sagen, wie die Leute reagieren werden.» VIRGINIA RITTER Das Bezirksgericht Plessur hat gestern einen 30-jährigen Schweizer zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten verurteilt. Zur Finanzierung von Drogen hatte er gestohlen und betrogen. GERICHTSFALL Die Staatsanwaltschaft Graubünden warf dem in Chur aufgewachsenen 30-jährigen Schweizer mehrfacher Diebstahl vor. Drei Mal hatte er im Januar 2014 aus zwei Wohnungen Portemonnaies gestohlen. Weil er danach mit den gestohlenen Bankkarten an Bankomaten insgesamt 2300 Franken abgehoben hatte, kam auch noch die Anklage wegen betrügerischem Missbrauch einer Datenverarbeitungsanlage hinzu. Die Anklage legte ihm 19 vollendete Betrüge mit einem Gesamtdeliktsbetrag von 949 Franken sowie drei Betrugsversuche zur Last. Der Beschuldigte gab den Geschädigten jeweils an, er sei Bauarbeiter und habe sein Portemonnaie vergessen. Nun habe er zu wenig Geld für eine Fahrkarte. Er nannte einen falschen Namen und eine falsche Telefonnummer, gab eine bekannte Firma als Arbeitgeber an und versprach das Geld umgehend zurückzuerstatten. Was er nicht tat. Mit den Einnahmen finanzierte er seinen Drogenkonsum. Hausfriedensbruch sowie Ungehorsam gegen amtliche Verfügungen kamen zur Anklage, wegen Betretens der zwei Wohnungen und eines Churer Kaufhauses trotz Hausverbot. Hinzu kam die mehrfache Übertretung des Betäubungsmittelgesetzes. Der Verteidiger anerkannte praktisch alle eingeklagten Betrugsfälle nicht. Er machte geltend, die Opfer seien nicht arglistig getäuscht worden, sondern äusserst leichtgläubig gewesen. Der Angeklagte sehe nicht wie ein Bauarbeiter aus. Es gehe hier um zivilrechtliche Forderungen und wenn überhaupt, dann um geringfügige Vermögensdelikte. Der Anwalt stellte den Antrag, den Angeklagten zu 540 Stunden gemeinnütziger Arbeit und zu einer Busse von 700 Franken zu verurteilen. Das Bezirksgericht Plessur ging von geringfügigem Betrug aus und sprach den Angeklagten von zwei Betrugsvorwürfen frei, weil in diesen beiden Fällen die Strafanträge zu spät gestellt worden sind. In den übrigen Anklagepunkte wurde der 30-Jährige schuldig gesprochen. Sechs Monate Freiheitsstrafe und 900 Franken Busse lautete das Urteil des Bezirksgerichts. THEO GSTÖHL HEIZÖLPREISE Marktpreise für Heizöl extra leicht Mitgeteilt von Swissoil Graubünden, Preis pro 100 Liter (inkl. Mwst.) für Lieferung in Chur, gültig am Tag der Bestellung für eine Abladestelle. Heizöl extra leicht, Euro-Qualität Liter 4.5.1511.5.15 500-1 000 1 001-2 000 2 001-3 000 3 001-6 000 6 001-9 000 9 001-14 000 96.90 95.30 86.60 83.50 81.40 80.00 96.20 94.60 86.00 82.80 80.80 79.40 Öko-Heizöl nach CH-Qualitätsstandard Liter 4.5.1511.5.15 500-1 000 1 001-2 000 2 001-3 000 3 001-6 000 6 001-9 000 9 001-14 000 98.70 97.10 88.50 85.30 83.30 81.90 98.00 96.30 87.70 84.60 82.50 81.10 Tägliche Preisänderungen vorbehalten. Fracht- und LSVA-Zuschlag für Lieferungen ausserhalb Chur. Die Preise verstehen sich inklusive Mehrwertsteuer. INSERAT www.pizol-shopping.ch Spezielle Öffnungszeiten im Mai: Pfingsten Auffahrt 13. Mai 2015 Mittwoch Donnerstag 14. Mai 2015 8.30 –19 Uhr geschlossen 75 shops • 1800 Samstag Montag • 23. Mai 2015 25. Mai 2015 8 –17 Uhr geschlossen mels / sargans <wm>10CAsNsjY0MDQx0TU2tzQxNAMATzG2hg8AAAA=</wm> <wm>10CFXKIQ7DMBBE0ROtNeMd29ksrMKigCjcpCru_VHbsIIvffD2PVvB3WM7ru1MgpL5CLHnQpSBSHov6J5QZQXbyqYFMag_b3TIgfkzBlnl_I6GNU5FlPfz9QGBu7x5cgAAAA==</wm> pizol-shopping
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